Hallo liebe Formumsgemeinde, ich habe bisher über "weite Strecken" noch keinerlei Erfahrungen. Was ist aus eurer Sicht die beste Lösung? Problem: 0-3V Spannungs-Signal sollte mit max. 3% Fehler über ca. 50m übertragen werden; Updatefrequenz ca. 5Hz. Ideen: a) Umsetzten in Strom-Signal (0-20mA) b) Digital umsetzten - welches Protokoll würdet ihr wählen? RS-323? => Gibt es einen Chip der, das direkt kann (Analog in => RS-323)? Zielsystem ist ein ATMEGA328p, welcher das Signal verarbeitet. Danke Tom
Hallo, Variante b wäre mein Vorschlag. Umsetzen ins Digitale und per RS232 oder RS485 übertragen. MfG
Wie stark ist die Signalquelle? Im einfachsten Fall kann man das Signal direkt einfach so übertragen. Wenn der Empfänger einen hohen Eingangswiderstand hat, fällt dabei theoretisch keine Spannung ab. Wenn Störungen auftreten, kann man das Kabel schirmen. Als nächste Möglichkeit würde ich dann die digitale Übertragung sehen, entweder direkt UART oder RS-458. RS-323 kenne ich nicht. ;-) Wahrscheinlich zu aufwendig wäre, das Signal Delta-Sigma zu wandeln.
Dussel schrieb: > RS-458. RS-323 kenne ich nicht. ;-) RS-458 kenne ich auch nicht. RS-485 gibt es aber. :D
Die reine analoge Lösung wäre a) aber bei 50m wirst Du einen starken Tiefpass gegen Störungen benötigen. Die digitale Lösung b) umgeht diese Probleme. Messen und die Signale digitalisieren kann bereits ein ATtiny 13 recht gut. (http://www.elektronik-labor.de/AVR/T13contest/Seriell.html)
Tom schrieb: > => Gibt es einen Chip der, das direkt kann (Analog in => RS-323)? Kleiner Mikrocontroller mit internem ADC zB. Tiny441 und ein RS485 Treiber zB. ein Texas THVD2410DR. mfg
Dussel schrieb: > Im einfachsten Fall kann man das Signal direkt einfach so übertragen. Und auch in schwierigen Fällen - eine geschirmte Leitung vorausgesetzt. Dieter D. schrieb: > Die reine analoge Lösung wäre a) aber bei 50m wirst Du einen starken > Tiefpass gegen Störungen benötigen. Darum haben ja auch Mikrofon-Eingänge immer noch ein TP-Filter mit 10 Hz vorgeschaltet :-(
Dussel schrieb: > Dussel schrieb: >> RS-458. RS-323 kenne ich nicht. ;-) > RS-458 kenne ich auch nicht. RS-485 gibt es aber. :D Ich kenne auch RS-323 nicht, jedoch RS-232 sehr wohl. 😀. Da war ein Meister des Zahlendrehens am Werk ...
Tom schrieb: > Ideen: > a) > b) c.1) Spannungs Frequenz Wandlung (gibt fertige ICs) c.2) Übertragung über das Medium deiner Wahl (Faser, Kupfer, Funk ...) Auch über Stromänderung möglich falls Speisung nötig c.3) Keine Wandlung am Empfänger da Controller Zeiten direkt messen können
HildeK schrieb: > Ich kenne auch RS-323 nicht, jedoch RS-232 sehr wohl. 😀. > Da war ein Meister des Zahlendrehens am Werk ... ...oder ein "bitverdreher". :-)
m.n. schrieb: > Dussel schrieb: >> Im einfachsten Fall kann man das Signal direkt einfach so übertragen. > Darum haben ja auch Mikrofon-Eingänge immer noch ein TP-Filter mit 10 Hz > vorgeschaltet :-( Vielleicht doch besser digitalisieren, zu einem Satelliten funken und von dort aus per ausrichtbarer Parabolantenne wieder empfangen ;-) >c.1) Spannungs Frequenz Wandlung (gibt fertige ICs) auch das wäre eine gute realistische Lösung. mfG
Du müsstest schon was sagen über die Anzahl der Leitungen, den Innenwiderstand der Quelle (also was für ein Signal hast Du) und ob welche Spannung am Sensor zur Verfügung steht. Prinzipiell sind 3V kein Problem, aber Kabelbruch/Kurzschluss z.b.. oder Widerstände, Störungen, ...
Toby P. schrieb: > Tom schrieb: >> Ideen: >> a) >> b) > > c.1) Spannungs Frequenz Wandlung (gibt fertige ICs) > c.2) Übertragung über das Medium deiner Wahl (Faser, Kupfer, Funk ...) > Auch über Stromänderung möglich falls Speisung nötig > c.3) Keine Wandlung am Empfänger da Controller Zeiten direkt messen > können d) Analog, differentiell, geschirmtes, symmetrisches Kabel. Wie bei Mikrofonen. Tom schrieb: > Gibt es einen Chip der, das direkt kann (Analog in => RS-323)? AD wandeln, mit UART ausgeben: viele Mikrocontroller können das. Muss ja nicht RS232 sein auf der Leitung, sonst eben einen MAX232 o.ä. Tom schrieb: > Zielsystem ist ein ATMEGA328p, welcher das Signal verarbeitet. Dann passt das doch, der kann's empfangen.
Tom schrieb: > Was ist aus eurer Sicht die beste Lösung? Dazu verrätst du uns zu wenig Details. Wenn du zum Beispiel beim Sensor schon einen Mikrocontroller (mit A/D-Konverter) hast ist das was anderes als wenn da erst mal nur der nackte Sensor ist. Ich würde zum Beispiel erst mal auf der Sendeseite keinen Aufriss mit einem Mikrocontroller machen wenn da noch keiner ist. Statt dessen eine U/f- (die Amerikaner nennen es V/F-) Wandlung. Zum Beispiel mit einem AD7740. Dann ein passender Leitungstreiber (passend für den Leitungstyp, -länge, erwartete Störungen, ...), und ab die Post.
> a) Umsetzten in Strom-Signal (0-20mA)
So wuerde ich es machen. Deine 3% Fehler sind da kein Problem und es
gibt
auch jede menge fertige robuste ICs die dir weiterhelfen.
Olaf
Olaf schrieb: >> a) Umsetzten in Strom-Signal (0-20mA) > > So wuerde ich es machen. Deine 3% Fehler sind da kein Problem und es Was soll denn daran denn besser sein, als das Signal direkt zu übertragen? Ich finde es erschreckend, welch aufwendige Vorschläge hier für ein einfaches Problem gemacht werden. Es zeigt letztlich, daß keinerlei praktische Erfahrungen vorhanden sind. Anstatt irgendeinen Vorteil zu bringen, erhöhen die vorgeschlagenen "technischen Erweiterungen" nur die Ausfallwahrscheinlichkeit.
m.n. schrieb: > Was soll denn daran denn besser sein, als das Signal direkt zu > übertragen? Reduziert Problem durch Einstreuung. Aber bei 5 Messungen / Sekunde kann man die auch herausfiltern.
Dieter D. schrieb: > Die reine analoge Lösung wäre a) aber bei 50m wirst Du einen starken > Tiefpass gegen Störungen benötigen. Gegen Störungen hilft differentielle Übertragung.
Hannes J. schrieb: > Ich würde zum Beispiel erst mal auf der Sendeseite keinen Aufriss mit > einem Mikrocontroller machen wenn da noch keiner ist. Statt dessen eine > U/f- (die Amerikaner nennen es V/F-) Wandlung. Zum Beispiel mit einem > AD7740. Dann ein passender Leitungstreiber (passend für den Leitungstyp, > -länge, erwartete Störungen, ...), und ab die Post. Nach dem U/F-Wandler noch einen Inverter und dann das Orginal und das invertierte Signal übertragen, gegebenenfalls noch Leitungstreiber benutzen. Durch die zusätzliche Übertragung des invertierten Signals kann man recht einfach Störimpulse eliminieren. Signale von Wegmessgebern werden bei uns auf diese Art und Weise übertragen (ca. 1 - 2MHz).
Wolfgang schrieb: > Gegen Störungen hilft differentielle Übertragung. 4-20mA ist sehr niederimpedant. Da stört selten was. Ausserdem ist es ja quasi differntiell (also ein bisschen) wenn du den Strom über eine verdrillte Leitung hin und zurück überträgst. Nachteil ist die Signal -> D oder A/A -> A/D Wandlung. Das macht das ganze aufwendig. Ausserdem ist es schlecht galvanisch zu trennen. Grüße vom Blitz oder ner Potentialdifferenz. U/F gewandelte Signale lassen sich mit einem simplen Optokoppler galvanisch trennen und auswerten. Kann man per POF übertragen per Stromänderung oder auch differentiell. Ausserdem gibt es die Chips mit 10-30 V Supply (Industrie, PKW und LKW Spannung). Da entfällt oft der Spannungsregler. Die Auflösung (häufig auch die Genauigkeit) ist weit über der von A/D Wandlern. Ist halt time Domain. Man kann das Signal auch überall messen ohne Leitungen aufzutrennen. Fast jedes DMM hat heute einen Frequenzzähler und die Anzeige ist meist sinnvoller als bei 4-20mA. Hab das oft benutzt, heftige Anwendungen auch auf See. Der Teil lief immer.
> 4-20mA ist sehr niederimpedant. Da stört selten was.
Es zeigt seine Zuverlaessigkeit seit >50Jahren in Millionen von
Anwendungen jeden Tag in der Industrie. Und wenn man mit 4mA auskommt
kann man sich ein Netzteil und oft auch eine zusaetzliche
Potentialtrennung sparen.
Selbst wenn man digital Uebertragen moechte macht man gerne 4-20mA mit
HART.
Olaf
Tom schrieb: > Problem: 0-3V Spannungs-Signal sollte mit max. 3% Fehler Diese Angabe ist eigentlich unsinnig. Denn 0,00V+-3% geben auch 0,00V. Mit sinkender Spannung würden also die Anforderung an die Übertragungsstrecke steigen. Die Anforderungen können also nur lauten 0-3V mit max. 0,1V Fehler. > Was ist aus eurer Sicht die beste Lösung? Wofür? Welche Störungen erwartest du? Wo und wie ist das Kabel verlegt? Dussel schrieb: > RS-485 gibt es aber. :D Und ich würde dann aber einfach RS422 nehmen, weil vermutlich die Multimasterfähigkeit und Bidirektionalität des RS485 gar nicht gebraucht wird. Toby P. schrieb: > 4-20mA ist sehr niederimpedant. Da stört selten was. So sehe ich das auch. Am ehesten muss aufgpasst werden, dass mit der Übertragungsstrecke keine Fehlerstromschleife bzw. Ausgleichsstromschleife aufgebaut wird.
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m.n. schrieb: > Was soll denn daran denn besser sein, als das Signal direkt zu > übertragen? > > Ich finde es erschreckend, welch aufwendige Vorschläge hier für ein > einfaches Problem gemacht werden. Es zeigt letztlich, daß keinerlei > praktische Erfahrungen vorhanden sind. Ach ja - aber du... Die Stromschleife ist wie von Olaf schon beschrieben auch heute noch eine ganz wichtige und störfeste Schnittstelle. Nebenbei mit dem Charme der Fernspeisung. Es gibt von TI diverse XTR-Bausteine, als Empfänger reicht ein simpler Widerstand.
Olaf schrieb: >> a) Umsetzten in Strom-Signal (0-20mA) > > So wuerde ich es machen. Deine 3% Fehler sind da kein Problem und es > gibt > auch jede menge fertige robuste ICs die dir weiterhelfen. > > Olaf Genau so würde ich das auch sehen. Simpel und bewährt.
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Ich habe nun nicht alles hier gelesen, aber... Wenn du am Signalort genug Strom/Spannung hast um eine 4-20mA-Schnittstelle zu realisieren, dann sollte es auch einfach sein, das Signal direkt vor Ort zu digitalisieren und dann z.B. über eine drahtlose RS232-Verbindung zu transportieren. Willst du das nicht, dann ist die 4-20mA-Variante imho am geschicktesten. Versuche immer auf irgendwelche Standards zu setzen, alles andere fällt dir später auf die Füße, oder noch später anderen. Grüße und bleibt gesund! Nase
H.Joachim S. schrieb: > Ach ja - aber du... > Die Stromschleife ist wie von Olaf schon beschrieben auch heute noch > eine ganz wichtige und störfeste Schnittstelle. Nebenbei mit dem Charme > der Fernspeisung. Er nun wieder. Da möchte ich gerne wissen wie bei 0 mA die Fernspeisung funktioniert. Lothar M. schrieb: > Tom schrieb: >> Problem: 0-3V Spannungs-Signal sollte mit max. 3% Fehler > Diese Angabe ist eigentlich unsinnig. Denn 0,00V+-3% geben auch 0,00V. Oh, wohl noch nie etwas von einem Offset/Bias gehört? Nur weil ein Multimeter 0 V anzeigt, kann trotzdem eine Eingangsspannung vorliegen. Fehlerangaben beziehen sich in der Regel immer auf den Endwert, ob nun rel.-prozentual oder absolut.
H.Joachim S. schrieb: > Wer redet denn von 0-20mA? Tom schrieb: > a) Umsetzten in Strom-Signal (0-20mA)
> Da möchte ich gerne wissen wie bei 0 mA die Fernspeisung funktioniert. Hm..ich zitiere da mal jemanden: Oh, wohl noch nie etwas von einem Offset/Bias gehört? .-) > Tom schrieb: > > a) Umsetzten in Strom-Signal (0-20mA) Ja, weil er es nicht besser weiss. Es hindert einem auch niemand daran anstatt 4-20mA einfach 0-20mA zu machen. Wenn man vor Ort eine Stromversorgung hat dann ist das kein Problem. Man kann auch 10-20mA machen. Ganz wie man bock hat. Schliesslich will man hier ja keine Norm erfuellen sondern seine Daten uebertragen. Und da bietet es sich irgendwie an etwas zu nehmen wo es bergeweise Standard-ICs fuer gibt. Aber natuerlich muesste man dann vielleicht auch mal ein Datenblatt lesen und einen Widerstand dimensionieren. Aber wer sich dadurch ueberfordert fuehlt darf sich gerne den Arsch aufreissen und alles digital uebertragen. Wer was dazu lernen will, TI hat einen mehrteiligen Kurs fuer Einsteiger gemacht der das Thema komplett beleuchtet: https://e2e.ti.com/blogs_/archives/b/precisionhub/archive/2014/11/04/two-wire-4-20-ma-transmitters-background-and-common-issues Olaf
Variante B ist wohl das geläufigste, evtl auch mit 4-20 mA. RS-485, CAN oder I2C bieten sich da als Protokolle an. Ethernet (mit POE zum Adern sparen) ginge auch, ist aber noch aufwändiger und overkill. Lothar M. schrieb: > Tom schrieb: >> Problem: 0-3V Spannungs-Signal sollte mit max. 3% Fehler > Diese Angabe ist eigentlich unsinnig. Denn 0,00V+-3% geben auch 0,00V. > Mit sinkender Spannung würden also die Anforderung an die > Übertragungsstrecke steigen. Die Anforderungen können also nur lauten > 0-3V mit max. 0,1V Fehler. Diese absolute Angabe ist genauso unsinnig, da dabei auch die Anforderung steigt, aber mit steigender Spannung! Den Widerständen auf deiner Platine ist es übrigens egal ob 1 V oder 25 V anliegen, die haben z.B. immer 1 % Toleranz. Daher gibt man üblicherweise beides an.
P. S. schrieb: >> Es gibt auch jede menge fertige robuste ICs die dir weiterhelfen. > Genau so würde ich das auch sehen. Simpel und bewährt. Zur Rückwandlung von Strom zu Spannung kann man statt eines ICs auch einen sog. Strom-Spannungswandler verwenden. In den Katalogen findet man den unter der Bezeichnung "Widerstand". :-)
Nase schrieb: > Wenn du am Signalort genug Strom/Spannung hast um eine > 4-20mA-Schnittstelle zu realisieren, dann sollte es auch einfach sein, > das Signal direkt vor Ort zu digitalisieren und dann z.B. über eine > drahtlose RS232-Verbindung zu transportieren. schöne 4-20mA Devices werden als 2-Draht ohne zusätzliche Speisung realisiert. Also am Steuergerät 12V bereitstellen und den Strom messen.
Naja...gib ihm wenigstens drei Drähte, dann kann er z.B. noch eine Status-LED oder sowas unterbringen. Ich würde allerdings auch eine Stromübertragung wählen. 0-20mA sind gut zu machen, 4-20mA sind nur dann notwendig/sinnvoll wenn du auch eine Drahtbruchüberwachung haben willst. Aber auch dann gibt es keinen Grund, das nicht z.B. auch mit 2-20mA zu erreichen. Warum einige auf den 4-20mA-Standard bestehen verstehe ich nicht. Wenn es doch digital sein soll, würde ich CAN-Bus wählen, hab damit aber noch nie gearbeitet.
Wühlhase schrieb: > Warum einige auf den 4-20mA-Standard bestehen verstehe ich nicht. Hintergrund für die 4mA als untere Grenze ist der, dass dafür a) kein sehr guter rail to rail OP benötigt wird, b) bzw. keine negative Betriebsspannung benötigt, c) die stromgebende Ausgangsstufe deutlich niederohmiger als nahe dem Nullpunkt sich verhält und dadurch die kleinen Meßwerte weniger verstört werden. d) man nicht unnötig vom Standard abweicht. Das macht es einfacher für andere fortzusetzen falls Ersatz notwendig wäre, wenn der Vorgänger gegangen ist...
Wühlhase schrieb: > Aber auch dann gibt es keinen Grund, > das nicht z.B. auch mit 2-20mA zu erreichen. Warum einige auf den > 4-20mA-Standard bestehen verstehe ich nicht. Ganz einfach deshalb, weil es ein Standard ist. 2...20 wäre dagegen eher proprietär.
Die technischen Gründe sind mir durchaus bekannt. Bei den ICs, die ich kenne, müßte man die 4V-Untergrenze allerdings selber implementieren. Wozu der Mehraufwand, wenn er nicht nötig ist? Allzumal man dann auch wieder mit OPVs in der Auswertung rumeiern muß anstatt einfach einen Widerstand zu nehmen. Harald W. schrieb: > Ganz einfach deshalb, weil es ein Standard ist. 2...20 wäre dagegen > eher proprietär. Ja, das ist natürlich maximal sinnvoll...oh man...
> schöne 4-20mA Devices werden als 2-Draht ohne zusätzliche Speisung > realisiert. Das hat nix mit Schoenheit zu tun. :-) 2-Draht ist einfach fuer den Kunden billiger und macht auch die Geraete einfacher, hat aber den Nachteil das man mit sehr wenig Energie auskommen muss. Daher kann man nicht alles so realisieren. > Also am Steuergerät 12V bereitstellen und den Strom messen. Ueblicherweise stellt man bei 4-20mA 24V bereit. Die Geraete selber benoetigen aber weniger. In der Regel bemueht sich ein Hersteller so zu entwickeln das er mit 12V auskommt. Das bedeutet das weitere 12V in einem langen Kabel abfallen koennen ohne das es dadurch zu Problemen kommt. Es gibt auch Display die man einfach in Serie ins Kabel klemmen kann. Die klauen sich dann 3-4V und koennen damit den Strom anzeigen. Aber es hindert einem auch niemand daran so gut zu entwickeln das man mit 5V auskommt. Das duerfte so ungefaehr die untere Grenze sein mit der ein XTRxxx funktionieren kann. Es geht hier aber nicht darum den Standard einzuhalten, man sollte nur innerhalb seiner Grenzen bleiben damit man gut verfuegbare und preiswerte ICs verwenden kann. Wer auf Digital steht kann auch gerne ein HART-Modem nehmen, das heisst nicht das er dann auch HART implementieren muss, aber man kann halt den Modemchip kaufen. Olaf
Wühlhase schrieb: > Warum einige auf den > 4-20mA-Standard bestehen verstehe ich nicht. > > Wenn es doch digital sein soll, würde ich CAN-Bus wählen, hab damit aber > noch nie gearbeitet. Für Spaßmaximierung auch bei CAN am besten nicht auf einen Standard bestehen.
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Wühlhase schrieb: > Aber auch dann gibt es keinen Grund, > das nicht z.B. auch mit 2-20mA zu erreichen. Warum einige auf den > 4-20mA-Standard bestehen verstehe ich nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob Dir bewusst ist, dass mit den 4mA die komplette Auswerteleketronik laufen muss mit Reserve zur eigentlichen Messung. Natürlich kann man heute mit 2mA die meisten µC betreiben, zur Zeiten des Standards war das aber schon eine Herausforderung. Wenn Du dagegen noch eine Spannungsversorgung zur Verfügung hast (also in Summe 3 oder mehr Drähte), dann wäre 1mA sicher mehr als ausreichend. Oder wenn Du nur AN/Aus (+Kabelbruch Kurzschluss) brauchst, wie bei NAMUR.
A. S. schrieb: > Ich bin mir nicht sicher, ob Dir bewusst ist, dass mit den 4mA die > komplette Auswerteleketronik laufen muss mit Reserve zur eigentlichen > Messung. Nein, muss nicht. Es wird zwar etwas komplizierter und die zul. Bürde kleiner, aber es geht.
Ich hab mal mit einem XTRirgendwas so eine Sensorauswertung gebaut, allerdings mit drei Drähten und 12V. Sensorseitig ein Transistor zur Strombegrenzung, auf der Auswertungsseite habe ich mit mit einem Widerstand und einem Spannungsfolger begnügt, der ging direkt an einen ADC. Ich hab damals eine 2-20mA-Schnittstelle gebaut weil ich einerseits Kabelbruch detektieren wollte, 4mA waren mir aber zuviel Meßbereichsverschwendung. Aber das mußte ich mit einem Offset am XTR-Eingang selber bewerkstelligen, das hat der XTR nicht von alleine gemacht. Und wie gesagt, deswegen wundere ich mich ein wenig darüber, daß manche auf der Untergrenze von 4mA bestehen. Vor allem, wenn kein Zwang dazu besteht. Vor dreißig Jahren hatte die jedenfalls sicher mehr Berechtigung als heute, der XTR jedenfalls kam auch mit den niedrigen Strombereichen gut klar. Wenn der TO eine Zweidrahtleitung bauen will, dann ist das mit den 4mA eine andere Nummer (wobei ich das dennoch für viel halte, heute jedenfalls). Aber wie gesagt - zwingend notwendig ist das nicht unbedingt, wenn drei Drähte in Ordnung sind.
Ist doch jetzt wurscht egal...0, 4, 20, das eine ist Standart, der Rest ist "wie man will". Diese Stromschnittstellen haben jedenfalls von anno bis wann auch immer ihre Daseinsberechtigung! Wie man das jetzt im Einzelnen einsetzt, ist doch nicht die Frage. Jeder der genannten Bausteine sind nicht auf die Standartwerte festgelegt und so kann man auch mit "außergewöhnlichen" Werten gut arbeiten. Geschwindigkeit allein erfordert dann andere Topologien...aber das ist sicher ein anderes Thema! Gruß Rainer
Tom schrieb: > ich habe bisher über "weite Strecken" noch keinerlei Erfahrungen. > Was ist aus eurer Sicht die beste Lösung? > Problem: 0-3V Spannungs-Signal sollte mit max. 3% Fehler über ca. 50m > übertragen werden; Updatefrequenz ca. 5Hz. > Ideen: > a) > b) > Tom Dann nimm ein Telephon, damit schaffst Du locker die Entfernung Erde <-> Mond.
Jain, ich lese hier auch deshalb mit, weil ich Ähnliches im Sinn habe. Will ein paar uralte Temperaturmodule als Zimmertemperatur-Anzeige nutzen und die haben eine "uralte" Schnittstelle...sind aber eben 10 oder mehr Meter weg. Ich frage mich deshalb auch, wie ich die über die Distanz (ok, keine 50m) vernünftig auslesen kann. Profi...keine Frage, genormte Strom-Schleife oder RS422 oder so, aber als Bastler? Einfach nur auf den Empfänger-Controller (bei mir wohl ein Nano-AVR) geben? Und schaun, was geht?? OK, ich will den TH nicht kapern, aber die bisherigen Lösungen haben wenig mit Basteln zu tun! Falls der TO keine Bastellösung wollte, habe ich was mißverstanden. Danke und Gruß Rainer
> Natürlich kann man heute mit 2mA die meisten µC betreiben, zur Zeiten > des Standards war das aber schon eine Herausforderung. Die Realitaet sieht heute noch anders aus. .-) Man verwendet 3.8mA noch gerne als Fehlerzustand. https://www.divize.com/techinfo/namur-ne43.html Du kannst dann also nur bis etwa 3.6mA fuer dich nutzen. Damit betreibst du dann mehrere Mikrocontroller, das LCD, die Bildschirmbeleuchtung und diverses weitere Zeugs. > Will ein paar uralte Temperaturmodule als Zimmertemperatur-Anzeige > nutzen und die haben eine "uralte" Schnittstelle... Mal abgesehen davon das dies nicht gerade eine besonders korrekte Interfacebeschreibung ist, auch ein DS1820 ist ein Temperaturmodul und hat keine uralte Schnittstelle. Wenn man nicht mehr will als nur die Temperatur dann scheint mir das die zweiteinfachste Loesung zu sein. (so nach NTC oder Diodenkennlinie) > OK, ich will den TH nicht kapern, aber die bisherigen Lösungen haben > wenig mit Basteln zu tun! Das ist quatsch. Alles was du hier siehst ist basteln. Profi ist wenn du mit 4-20mA 16Bit Aufloesung bei -40 bis +85Grad uebertraegst und die diversen EMV, SIL, HART und Vibationstests machst. So ein STandard XTRxxx laut Datenblatt zu verwenden ist eher Kinderkram. Wuerde ich fuer mich privat sowas erfinden/nutzen dann wuerde ich eine persoenliche 10-20mA Schnittstelle erfinden. Damit koennte man naemlich die ganzen Standard-ICs verwenden und haette deutlich mehr Energie. Und dann kann man noch darueber sinnieren ob man bei 50m nicht vielleicht auch einfach zwei ESP8266 verwenden kann. Jedenfalls wenn einem Energie zu den Ohren rauskommt. :-) Olaf
Tom schrieb: > b) Digital umsetzten - welches Protokoll würdet ihr wählen? RS-323? Ethernet - per LAN oder WLAN. Hat den Vorteil, dass man ein evtl. vorhandenes Netz, zumindest aber billige fertig käufliche Technik (mit-) nutzen kann. Außerdem brauchts keinen Spezial-Empfänger, hat jeder PC/Laptop/Smartphone an Bord.
>4-20mA ist sehr niederimpedant.
Hat ne Stromquelle nicht nen hohen Innenwiderstand?
Öhm schrieb: >>4-20mA ist sehr niederimpedant. > Hat ne Stromquelle nicht nen hohen Innenwiderstand? Hat sie, und genau deshalb nutzt man sie gerne in solchen Umgebungen. Olaf schrieb: >> OK, ich will den TH nicht kapern, aber die bisherigen Lösungen haben >> wenig mit Basteln zu tun! > > Das ist quatsch. Alles was du hier siehst ist basteln. Profi ist wenn du > mit 4-20mA 16Bit Aufloesung bei -40 bis +85Grad uebertraegst und die > diversen EMV, SIL, HART und Vibationstests machst. So ein STandard > XTRxxx laut Datenblatt zu verwenden ist eher Kinderkram. Völlig korrekt. Wobei ich anfüngen will, daß auch der Profi nur mit Wasser kocht und andererseits nur nach Anforderungen arbeitet. Sprich: Auf -40 bis +85°C wird auch nur dann ausgelegt, wenn es sein muß. Auch im gewerblichen Umfeld würde man mit Bastlerniveau erstaunlich oft erstaunlich weit kommen (tatsächlich arbeitet man öfter auf Bastlerniveau, wo man es nie vermuten würde und wo es gar nicht angebracht ist), also kein falscher Respekt wo er nicht angebracht ist.
A. S. schrieb: > Ich bin mir nicht sicher, ob Dir bewusst ist, dass mit den 4mA die > komplette Auswerteleketronik laufen muss mit Reserve zur eigentlichen > Messung. Ist das so? Wenn ich 24 V einspeise und (mit Reserve) 3 mA ziehen kann, sind das 72 mW Leistung (Verluste mal ignoriert). Nach einem Schaltregler auf 3.3 V sind das ~21 mA, was doch schon einiges ist für kleine Mikrocontroller, Sensoren etc. P. S. schrieb: > Für Spaßmaximierung auch bei CAN am besten nicht auf einen Standard > bestehen. Für Spaßmaximierung reicht es schon, überhaupt CAN zu verwenden. CAN setzt auch schon einiges an etwas spezieller Hardware vorraus. Daher würde ich wirklich lieber einen One-Wire-Bus wie bei den DS1820 Sensoren oder I2C mit einem einfachen Isolator mit Iso-Power, also z.B. aus der ADUM oder ISOW-Reihe verwenden.
> Bastlerniveau, wo man es nie vermuten würde und wo es gar nicht > angebracht ist), also kein falscher Respekt wo er nicht angebracht ist. Das geben wir aber niemals zu. :-) > Ist das so? Wenn ich 24 V einspeise und (mit Reserve) 3 mA ziehen kann, > sind das 72 mW Leistung (Verluste mal ignoriert). Das hast du aber nicht. Bedenke das in der Industrie ueblicherweise 24V in der Messwarte eingespeisst werden und dann Tausend Meter Leitung kommen koennen. Ausserdem dann vielleicht noch ein Display oder ein Widerstand fuer HART. In der Praxis dann vielleicht noch eine rostige Luesterklemme. Ueblicherweise wird fuer 12V entwickelt. Lieber weniger, ungern mehr. Olaf
Christian S. schrieb: > Vielleicht doch besser digitalisieren, zu einem Satelliten funken und > von dort aus per ausrichtbarer Parabolantenne wieder empfangen ;-) Nachdem, was hier alles zu lesen ist und was vom TO immer jubelnd begrüßt wurde, scheint mir dies die einzig praktikable Lösung zu sein. Um Anschattungen durch Flugzeuge vorzubeugen, sollte aber auf ein Satellitensystem zurückgegriffen werden. Die letzten 50 Meter von der Antenne zum ATmega könnten als Spannungsschnittstelle ausgeführt werden.
Hallo, m.n. schrieb: > Die letzten 50 Meter von der Antenne zum ATmega könnten als > Spannungsschnittstelle ausgeführt werden. :-))))) rhf
Chris schrieb: > Ist das so? Wenn ich 24 V einspeise und (mit Reserve) 3 mA ziehen kann, > sind das 72 mW Leistung (Verluste mal ignoriert). Nach einem > Schaltregler auf 3.3 V sind das ~21 mA, was doch schon einiges ist für > kleine Mikrocontroller, Sensoren etc. Zum einen ist der Standard weit älter als flächendeckend µC im µA-Bereich oder gar Schaltregler, zum anderen wäre 24V eine Grenze, aber keine Option (rechne eher mit 10V, damit es sicher <12V bleibt, also < 10mA), zum dritten geht es ja nicht darum, möglichst nahe an 0 heran zu kommen. 4 hat gegenüber 3 oder 2 Vorteile, wenn es darum geht, x mA auch mal im Kopf umzurechnen. (1/16 vs. 1/17 oder 1/18).
Öhm schrieb: >>4-20mA ist sehr niederimpedant. > Hat ne Stromquelle nicht nen hohen Innenwiderstand? Kann sein, die andere Seite aber nicht. Eine Störung strahlt in der Regel als Spannung ein und die wird vom Bürdenwiderstand (in der Regel so 200 - 600 Ohm) plattgemacht. Bevor eine Störung eine wirksame Stromänderung bewirkt muss Sie schon sehr kräftig sein. Chris schrieb: > Ist das so? Wenn ich 24 V einspeise und (mit Reserve) 3 mA ziehen kann, > sind das 72 mW Leistung (Verluste mal ignoriert). Nach einem > Schaltregler auf 3.3 V sind das ~21 mA, was doch schon einiges ist für > kleine Mikrocontroller, Sensoren etc. Ein Schaltregler muss aber für analoge Messanwendungen gut entstört werden. In diesem Fall, wo der TO sich eh nicht mehr meldet und die üblichen Trollbrocken reingeworfen hat, kann auch eine 100-299mA Schnittstelle genutzt werden.
Toby P. schrieb: > kann auch eine 100-299mA Schnittstelle genutzt werden. Werfe jetzt noch eine echte V24-Schnittstelle als digitale Übertragungsvariante in den Ring.
Nase schrieb: > Wenn du am Signalort genug Strom/Spannung hast um eine > 4-20mA-Schnittstelle zu realisieren, Was hast Du an: 4-20mA kann man fremdversorgen nicht verstanden? > dann sollte es auch einfach sein, > das Signal direkt vor Ort zu digitalisieren und dann z.B. über eine > drahtlose RS232-Verbindung zu transportieren. 4-20mA geht über 2 Drähte mit Versorgung. RS232 geht zur größten Not auch über 2 Drähte mit Versorgung. Drahtlos RS232 über 50m - mit waas soll das zuverlässig gehen? Und braucht eine eigene Versorgung.
Dieter D. schrieb: > Werfe jetzt noch eine echte V24-Schnittstelle als digitale > Übertragungsvariante in den Ring. Werfe jetzt noch ein GSM-Modul mit Internet und Übertragung über TCP/IP in den Ring. Echt Leute, für 3V. Ordentlich abgeschirmte Leitung, ordentlich tiefpassgefiltert, einigermaßen niederohmige Quelle - da kann man das direkt übertragen.
Tom schrieb: > Problem: 0-3V Spannungs-Signal sollte mit max. 3% Fehler über ca. 50m > übertragen werden; Updatefrequenz ca. 5Hz. Das Signal kann man direkt übertragen. Ich habe dies über Jahre mit meinem Aussenthermometer so gemacht. Das Signal wird dort über einfaches 4-drähtiges Telefon-Innenkabel über 20 m übermittelt. Der Output ist ein gewöhnlicher OPV, also ein niederohmiger Ausgang und der Eingang am AD-Wandler ist hochohmig. Es fließt so mit kein Strom, es liegt nur die Spannung an. 5 Hz ist für solch ein Kabel überhaupt kein Problem. mfg Klaus
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