So, nach meinem ersten Beitrag folgt gleich mein zweiter. Alte Orgel, ca. 40 Jahre alt, vollgepackt mit Widerständen, Spuhlen und sonstigem Kram. Wenn die Orgel etwas in Betrieb ist, fangen manche Tasten an zu krächtzen. Nicht alle, aber alle Tasten die mit blauen Drähten angesteuert werden. Diese blauen Drähte verlieren sich wieder einzeln in den Platinen. Egal welcher Ton eingestellt wird, es bleiben die selben Tasten die kratzen. Wohl ein thermisches Problem... Ich würde erstmal mit Kältespray versuchen, die Platinen einzeln abzuchecken. Oder ist dieser Ansatz zur Fehlersuche nicht der richtige? P. S. Alle Kabelbäume hatte ich schonmal mehrfach bewegt, auch alle Platinen mal angeklopft, leider ohne eine Veränderung.
Kann es sein, dass die betroffenen Tasten alle eine Oktave auseinander liegen? Wenn ja, würde ich sofort auf den entsprechenden "Grundtongenerator" tippen, ausgehend davon, dass sich jede Oktave nach oben die Frequenz verdoppelt.
Dir ist das Prinzip einer elektronischen Orgel bekannt? Es gibt für jeden Ton der höchsten Oktave einen Masteroszillator - oben rechts sieht man die Oszillatoren mit den dicken Schalenkernen, 12 Stück, also für jeden Ton einen. Der Masteroszillator wird für jede tiefere Oktave durch 2 geteilt, den der Ton eine Oktave tiefer hat ja genau die halbe Frequenz. Die Register wählen, welche Mischung aus den Oktave- und Quint- Tönen am Ausgang auftauchen, wenn man die Taste drückt. Um den Fehler einzukreisen, muss man also rausfinden, welche Stufe genau das Krächzen verursacht. Also nur das Hauptregister hochdrehen und dann die Tasten durchgehen. Krächzt der Masteroszillator, wird schon in der obersten Oktave ein Ton krächzen - ist es hingegen eine der Teilerstufen, taucht das Krächzen erst in tieferen Oktaven auf.
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Ja, genau. Der Fehler ist bei jeder ersten Taste einer Oktave. Habe die Tasten auch im Foto markiert... Es ist egal welche Register ich ziehe, sie krächzen alle. Aber wie gesagt nur der erste Ton der Oktave. Achso, ist ist auch egal welches Klaviar, das untere sowie das obere... Siehe Bild.
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Markus K. schrieb: > Ja, genau. Der Fehler ist bei jeder ersten Taste > einer Oktave. Als "erste Taste jeder Oktave" fasst man üblicherweise das "C" auf, aber... > Habe die Tasten auch im Foto markiert... ...die von Dir markierten Tasten ergeben den Ton "F". > Es ist egal welche Register ich ziehe, sie krächzen > alle. Naja, Du solltest die Fehlersuche beim Mutteroszillator für den Ton "F" starten.
Egon D. schrieb: > Als "erste Taste jeder Oktave" fasst man üblicherweise das "C" auf, In C-Dur, ja > aber... > >> Habe die Tasten auch im Foto markiert... > > ...die von Dir markierten Tasten ergeben den Ton "F". Und damit den Grundton von F-Lydisch ;-) Da war wohl jemand zu beeindruckt von der Tatsache, dass das,Manual jeweils mit F beginnt.
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Am besten bastelst du dir mal einen Signalverfolger. Das ist einfach ein kleiner Verstärker mit Lautsprecher, an dessen Eingang ein Kondensator als Tastkopf sitzt. Das kann z.B. so eine Aktivbox für Computer sein (Brüllwürfel). Als Eingang benutzt du eine abgeschirmte Leitung und klemmst den Schirm an die Masse der Orgel. An der Innenader des Kabel wird ein Kondensator (22nF-100nF) angeschlossen und mit dem freien Ende des Kondensators kannst du nun die Tongeneratoren der Orgel abhören. Du musst den Mutteroszillator fürs F finden, vllt. ist es ja der mit dem blauen Draht als Ausgang.
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Okay, dann vielen Dank schonmal für die Tipps. Ich werde mich dann morgen mal ran machen, nach den Oszillatoren zu schauen und hoffe, den Fehler finden zu können.
Den Bildern nach würde ich sagen das ist eine Yamaha B55 deren Servicemanual gibts bei der Elektro Tanya
Allerdings hat Tanya nur das Manual der B55N, und die besitzt eine digitale Tonerzeugung. Es wird also die B55 ohne N sein - wenn es eine Ausgabe ohne digitalen Masteroszillator gibt. Vom Aussehen her passt die B55 jedenfalls wie die Faust aufs Auge.
Matthias S. schrieb: > wenn es eine > Ausgabe ohne digitalen Masteroszillator gibt. Vom Aussehen her passt die > B55 jedenfalls wie die Faust aufs Auge. Hi, es gibt einen Trick, mit dem man feststellen kann, ob die Teilung für die zwölf Töne mit "Sperrschwingern" oder mit Digitalteilern bewerkstelligt wird: Eine 60 Watt Glühlampe in Reihe zum Netzanschluss anschließen, so dass die Orgel keine volle Netzspannung mehr bekommt. Dann hört man bestimmt grausig falsche Töne, wenn es ein Sperrschwingererzeuger ist. Bei den digitalen knattert's höchstens oder kommt garnichts. So war das bei der "Eminent" jedenfalls. Die Sperrschwinger-Dinger kriegte man füher sauberer temperiert, wenn sie richtig abgeglichen waren, als die frühen TOS-Synthesizer. Und echt Sägezahn. Eine Weltanschauung für sich. ciao gustav
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Beitrag #6397731 wurde von einem Moderator gelöscht.
Moin Leute, wollte nur kurz updaten. Fehler ist scheinbar behoben. An den Oszillatoren stand jede Note dran, also sehr einfach. Note F war der krächzendte Ton. Habe dann einfach mal am Oszillator rumgedreht, Ton hoch Ton runter, mehrfach. Dann Ton wieder klanglich eingestellt. Bislang funktioniert es ohne Probleme... Vielleicht steinigen mich jetzt einige hier, aber durch die Tatsache das man das entsprechende Bauteil einstellen konnte, würde ich laienhaft sagen, es ist ein Mehrgangwendelpoti...?!? Bin ja kein Profi smile
Markus K. schrieb: > es ist ein Mehrgangwendelpoti...?!? vielleicht? Markus K. schrieb: > Vielleicht steinigen mich jetzt einige hier ja wegen Fragen ohne Bild!
Markus K. schrieb: > es ist ein Mehrgangwendelpoti Hi, Siferritschalenkerne mit Abgleichkernen? ciao gustav
Karl B. schrieb: > Siferritschalenkerne mit Abgleichkernen? Jo, man kann mit etwas gutem Willen auch die Styroflexkondensatoren erkennen, die dann mit den Schalenkernen den Schwingkreis bilden. So hat man das eben damals gemacht. Schalenkerne gegeneinander verdreht, damit sich die nicht gegenseitig beeinflussen. Feine Sache und sollte noch ein paar Jahrzehnte laufen.
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