Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Unerwartete Kompass Grün-Verfärbung der Schwimmflüssigkeit


von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Die Schwimmflüssigkeit von meinem KB-14/360R Kompass hat sich innerhalb 
eines Jahres grün gefärbt. Bis jetzt war sie glasklar farbenlos. Ist das 
jemanden von Euch auch schon passiert?

https://www.suunto.com/Products/Compasses/Suunto-KB-14/Suunto-KB-14360R1/

Natürlich ist hier eine Anfrage beim finnischen Hersteller fällig. Aber 
es würde mich interessieren ob mein Malheur ein Einzelfall ist.

Gruß,
Gerhard

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von pegel (Gast)


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Sau teuer und grün?
Wenn das mal nicht was politisches ist. ;)

Aber im Ernst:
könnte das nicht auch ein bläuliches Kupfer Salz sein?

von pegel (Gast)


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Einfach Wasser und Alkohol, wie früher, scheint es nicht mehr zu sein.

http://www.forestry-suppliers.com/Documents/1733_msds.pdf

von Gerhard O. (gerhard_)


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pegel schrieb:
> Einfach Wasser und Alkohol, wie früher, scheint es nicht mehr zu
> sein.
>
> http://www.forestry-suppliers.com/Documents/1733_msds.pdf

Danke an Pegel für die Hinweise!

Ob sich die Flüssigkeit ersetzen läßt ist im Augenblick unklar. Naja, 
ich werde mal hinschreiben. Wahrscheinlich wird man letztlich erklären, 
daß es hinsichtlich des hohen Alters unökonomisch sei den Schaden zu 
beheben und ein eventueller Neukauf höchstwahrscheinlich vernünftiger 
wäre...

War halt nur etwas neugierig welche chemische Reaktionen zu dieser 
eigenartigen Verfärbung geführt haben mögen.

Beitrag #6398038 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6398044 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Gustl B. (gustl_b)


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Da was ähnliches hatte ich auch. Und zwar wasche ich meine Platinen nach 
der Bestückung mit Spiritus. Einmal hatte ich so messingfarbene 
Distanzbolzen einige Zeit im Spiritus liegen lassen. Vielleicht zwei 
Monate oder so. Dann hatte der ganze Spiritus eine Grünblaufärbung.
Vielleicht ist das bei dem Kompass so, dass da ein Material drinnen ist, 
das den Alkohol nicht gut verträgt. Ein Jahr ist dafür reichlich Zeit 
wobei das für die Lebensdauer eines Kompasses kurz ist.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Dieses Grünblau könnte von Kupferkomplexen kommen. Also vielleicht 
wirklich irgendetwas aus Messing, aus dem Kupfer ausgetreten ist. 
Elektrolytisch durch Lokalzelle durch unterschiedliche Metalle? Aber das 
wäre ja dann ein Serienfehler...

von Hans Bohnekamp (Gast)


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Mal blöd gefragt: Warum kostet ein Kompass 160€? Oder besser gefragt, 
was kann ein 160€ Kompass besser als einer für 20€? Und wann/warum 
benötigt man so etwas? Sind die empfindlicher gelagert und damit 
genauer?

Würde mich mal interessieren, mit Kompassen (?) hatte ich bisher noch 
nicht viel am Hut :)

Danke.

Beitrag #6398925 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6398946 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6398975 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6398997 wurde von einem Moderator gelöscht.
von eProfi (Gast)


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Gerhard, wie waren denn die Lagerungsparameter (auch vorher)?
Sonnenlicht? Algen?
Kann man die Flüssigkeit ablassen / tauschen, untersuchen?
Früherer Plural: Kompanden, aber Kompanten habe ich noch nie gesehen.

von ferd (Gast)


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Angeblich Faq bei Suunto gewesen
https://bushcraftuk.com/community/threads/compass-problem.1784/#post-20087

Ansonsten gibt es einige Diskussionen um das Thema, erster Treffer noch 
im Cache
https://www.google.com/search?q=suunto+compass+turned+%22green%22+OR+%22blue%22

Beitrag #6399204 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Gerhard O. (gerhard_)


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Komme erst heute dazu Eure Antworten zu lesen weil ich heute über 1200km 
mit dem Auto von der Westküste in B.C. zurück nach Edmonton fuhr.

Der Kompass wurde immer kühl und geschützt gelagert und bekam ihn vor 
vielen Jahren gebraucht geschenkt. Es fehlen auch ein Einstellring und 
das Diopter Okular.

Werde mir morgen Eure Links ansehen. Vielen Dank für die Mithilfe.

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Dussel (Gast)


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Hans Bohnekamp schrieb:
> Mal blöd gefragt: Warum kostet ein Kompass 160€? Oder besser gefragt,
> was kann ein 160€ Kompass besser als einer für 20€? Und wann/warum
> benötigt man so etwas? Sind die empfindlicher gelagert und damit
> genauer?
Bessere Materialien, höhere Präzision und Ersatzteilbeschaffung nach 
Jahren sind Dinge, die mir spontan einfallen.
Ein Peilkompass hat wohl eine Genauigkeit von 0,5°. Wenn da die Skala 
nicht ganz zum Magneten passt, ist die Genauigkeit weg.
Oder anders gesagt, wenn man ein 10 km entferntes Objekt mit 1° 
Abweichung anpeilt, ist man gemessen schon 175 m von der wahren Position 
entfernt.

von Jack V. (jackv)


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Dussel schrieb:
> Bessere Materialien, höhere Präzision und Ersatzteilbeschaffung nach
> Jahren sind Dinge, die mir spontan einfallen.


Es wäre interessant zu wissen, wie alt denn der betreffende Kompass ist, 
und wie der Hersteller auf die Anfrage reagiert. Wenn er etwa zehn Jahre 
alt ist, und der Hersteller „Pech gehabt“ zurückschreibt, ist’s 
tatsächlich schwer, da noch einen Vorteil zu Anzeigegeräten für 
magnetisch Nord (Plural von Kompass geschickt umschifft ;) für ein 
Zehntel des Preises zu sehen. Skalen gerade aufzudrucken, sollten die 
Maschinen heutzutage hinbekommen, und wenn so ein Kompass aufgrund der 
billigeren Materialien dann nur drei, statt zehn, Jahre hält, ist er aus 
ökonomischer Sicht immer noch die bessere Wahl.

von Dussel (Gast)


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Jack V. schrieb:
> wenn so ein Kompass aufgrund der
> billigeren Materialien dann nur drei, statt zehn, Jahre hält,
> ist er aus ökonomischer Sicht immer noch die bessere Wahl.
Es gibt für militärische Anwendungen Kompasse über die Autos, ich glaube 
angeblich sogar Panzer, drüberfahren können und die dann immer noch 
präzise funktionieren. Die kosten dann halt mehr, aber ein 
funktionierender Kompass ist besser als ein nicht funktionierender, auch 
wenn er teurer ist.
Ich bin aber auch kein Kompassexperte.

von georg (Gast)


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Der Kompass mit der grünen Anzeige sieht doch hochprofessionell aus - wo 
ist eigentlich das Problem?

Georg

von in memoriam rüdiger nehberg (Gast)


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So ein Kompass muss seine eigenen Paradoxen auflösen:
-die Nadel muss sich schnell auf den Magnetpol einstellen, aber nicht 
viel hin und her schwingen.
-Die Nadel soll auch bei lokalen schwache Feld funktionieren.
-Die Nadel soll parallel zur Erdoberfläche zeigen, auch in den gebieten 
mit senkrecht stehen Magnetfeldlinien (bspw.Kanada)

Das macht dann den preislichen Unterschied aus, ob der Kompass überall 
gut funktioniert oder nur in magnetisch gesehen 'Schönwettergebieten'.

> Würde mich mal interessieren, mit Kompassen (?) hatte ich bisher noch
> nicht viel am Hut :)

Pech der Jungen, die Alten kennen das Wunderding noch aus der Dienstzeit 
beim Militär.
Und der beste Kompass nutzt wenig wenn die Karte scheisse ist. Gute 
Kompasse haben einige Features um damit gut an der Karte arbeiten zu 
können
http://kartenkunde-leichtgemacht.de/downloads/HandbuchKartenkunde.pdf

Und mit ein bißchen schnur kann man es zur Höhenschätzung nach 
Strahlensatz benutzen.

Mit dem Spiegel kann man Notzeichen absetzen
https://www.xtrems.net/resources/NEWS/Notsig-Notruf.pdf

Geh mal zu den Preppern, wobei ich befürchte die wissen auch nicht wie 
man einen gute von einem schlechten Komass untersscheidet.

von Wilhelm Genal (Gast)


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Hallo Gerhard,
Ich habe dasselbe Problem mit meinem KB14/360, den ich 1996 in Helsinki 
gekauft habe.
Viele Grüße
Willi

von Ron-Hardy G. (ron-hardy)


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Hans Bohnekamp schrieb:
> Kompassen (?)

ist schon ok

von Bernd F. (metallfunk)


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Modernes Gelumpe.

Der hier, Baujahr um 1800, ist perfekt.
(Die Fa. Breithaupt gibt es immer noch).
Etwas aufpassen muss man mit der Skala. Ost und West ist vertauscht.
Das war Absicht. Es ist ein "Markscheider" Kompass, gedacht für
Vermessungsarbeiten im Bergbau. Die Genauigkeit ist immer noch
überragend.

Hier würde mich mal interessieren, wie man 1790-1810 die Nadel
so magnetisieren konnte, dass sie Heute noch perfekt funktioniert?

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Flederratte (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Ost und West ist vertauscht.

Wenn du es schon ansprichst: Wieso? Hing der an der Decke? ;D

von Bernd F. (metallfunk)


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Flederratte schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>> Ost und West ist vertauscht.
>
> Wenn du es schon ansprichst: Wieso? Hing der an der Decke? ;D

Es wurde eine Schnur oder eine Messingkette durch den Stollen
gespannt. Der Kompass wurde in ein kardanisches Gestell gelegt.
Dann wurde abgelesen. "Früher" wurden die Richtungen als "Uhr-
zeit" angegeben. (Diese Werte sind hier auch vorhanden).

Warum Ost-West vertauscht ist? Großes Mysterium, da konnte ich
auch nichts schlüssiges finden.

Der Kompass hat noch einen zweiten Zeiger (der Goldene).
Es gibt einen ausklappbaren Schieber, der bildet die Basis.
Der goldene Zeiger gab (bei senkrecht stehendem Messgerät),
den Winkel an, um den der Stollen nach oben stieg oder fällt.

https://www.karl-heupel.de/dokuwiki/doku.php?id=markscheider

Die mit diesen "simplen" Geräten erstellten Karten von Berg-
werksanlagen brauchen sich hinter modernen Karten nicht zu
verstecken.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Experte (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> KB-14/360R Kompass

160 Euro !?!?

Manchen kann man wirklich beliebig viel Kohle abzocken...

von Harald W. (wilhelms)


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Bernd F. schrieb:

> Die Genauigkeit ist immer noch überragend.

Wobei ein Kompass natürlich systembedingte Ungenauigkeiten
durch den Unterschied zwischen magnetischen und geograph-
ischen Nordpol hat.

von jemand anderer (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Warum Ost-West vertauscht ist? Großes Mysterium, da konnte ich
> auch nichts schlüssiges finden.
Einen Grund, warum es solche Kompassanten Sinn machen können:

im Anhang habe ich einen normalen Kompass. Die Nadel habe ich als grünen 
Pfeil. Die tatsächlichen Himmelsrichtungen habe ich ausserhalb des 
Kompass beschriftet

Im ersten Bild zeigt der Kompass mit der Öse oben nach Norden

Im zweiten Bild habe ich den Kompass mit der Öse nach osten gedreht. 
Jetzt schau ich auf die Skala und der Zeiger zeigt auf Skalen-west, 
obwohl es ja nicht unpraktisch wäre, wenn der Zeiger jetzt richtig auf 
Skalen-Ost zeigen würde

Und eben deswegen gibt es auch Kompassanten mit umgekehrter O/W und 
Skalenteilung Grad in andere Richtung

von Harald W. (wilhelms)


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jemand anderer schrieb:

> Kompassanten

Sind das kommende Passanten? :-)

von Max B. (citgo)


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jemand anderer schrieb:
> Im zweiten Bild habe ich den Kompass mit der Öse nach osten gedreht.
> Jetzt schau ich auf die Skala und der Zeiger zeigt auf Skalen-west,
> obwohl es ja nicht unpraktisch wäre, wenn der Zeiger jetzt richtig auf
> Skalen-Ost zeigen würde

Deine Nadel zeigt auf beiden Bildern Richtung Norden. Immer!
Außer für Ver- und Einmessung benötigt (Geologie) macht es keinen Sinn 
O/W zu vertauschen. Jedenfalls nicht für die Navigation.
Und ein Hängekompass ist das nicht von Bernd.

von jemand anderer (Gast)


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Max B. schrieb:
> jemand anderer schrieb:
>> Im zweiten Bild habe ich den Kompass mit der Öse nach osten gedreht.
>> Jetzt schau ich auf die Skala und der Zeiger zeigt auf Skalen-west,
>> obwohl es ja nicht unpraktisch wäre, wenn der Zeiger jetzt richtig auf
>> Skalen-Ost zeigen würde
>
> Deine Nadel zeigt auf beiden Bildern Richtung Norden. Immer!

Schau mal!

jemand anderer schrieb:
> Jetzt schau ich auf die Skala und der Zeiger zeigt auf Skalen-west,

jemand anderer schrieb:
> Skalen-west

jemand anderer schrieb:
> Skalen-west

jemand anderer schrieb:
> Skalen-west

Max B. schrieb:
> Außer für Ver- und Einmessung benötigt (Geologie) macht es keinen Sinn
> O/W zu vertauschen. Jedenfalls nicht für die Navigation.

Schreib ein Buch darüfer statt mich vollzugackeln. Ich hab den Typ 
Kompass mit Vertauschung nicht erfunden

von Olaf (Gast)


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> Deine Nadel zeigt auf beiden Bildern Richtung Norden. Immer!

Das stimmt nicht. Alle 250000Jahre zeigt im Mittel auf ein anderes 
Norden.

Olaf

von meine idee (Gast)


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Normal schaut man ja von oben auf einen Kompass. Wenn ich einen Kompass 
benötige der auch von der Seit gut abzulesen ist kann ich über ihm einen 
Spiegel im 90° Winkel anbringen. Sinnvoll ist dann allerdings Ost und 
West zu vertauschen also Spiegelverkehrt.

von Max B. (citgo)


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Warum sollte das dann sinnvoll sein?
Ob ich von oben oder von der Seite schaue, macht keinen Unterschied O/W 
zu vertauschen.
Bernd hat es doch schon geschrieben warum man O/W vertauscht

von jemand anderer (Gast)



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Falls es jemand bestimmtes immer noch nicht versteht und um eine oder 
mehrere arglos unpassende Antworten vor weg zunehmen.

Mein normaler Kompass von oben wird mit der Öse auf die 
Himmelsrichtung(!!) Osten gerichtet und die Nadel zeigt auf der 
Skala(!!) Westen an.

Ein Kompass mit vertauschtem ost west würde sobald man die Öse nach 
Osten zeigt auch auf der Skala(!!) ost anzeigen. Und Umgekehrt nach West

Ein Kompass mit vertauschtem ost west zeigt also mit der Nadel auf der 
Skala (!!) die Himmelsrichtung an, in die der Kompass zeigt.

von jemand anderer (Gast)


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jemand anderer schrieb:
> in die der Kompass zeigt.
Das Gehäuse(!!) nicht die Nadel

von Max B. (citgo)


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Ja schon klar... und wofür soll das deiner Meinung nach gut sein?

von Teo D. (teoderix)


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meine idee schrieb:
> Normal schaut man ja von oben auf einen Kompass. Wenn ich einen Kompass
> benötige der auch von der Seit gut abzulesen ist kann ich über ihm einen
> Spiegel im 90° Winkel anbringen. Sinnvoll ist dann allerdings Ost und
> West zu vertauschen also Spiegelverkehrt.

Ob da wohl Andere, bereits auch so schlau waren... ;P
https://de.wikipedia.org/wiki/Wanderkompass

von Udor (Gast)


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Es ist ein Geologenkompass, wird in der Wikipedia erläutert. Einige 
kosten eine vierstellige Summe. Breithaupt ist ein bekannter Hersteller.
Udo

von Bernd F. (metallfunk)


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Die Ost-West Vertauschung ?

Grüße Bernd

von Analena (Gast)


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Olaf schrieb:
>> Deine Nadel zeigt auf beiden Bildern Richtung Norden. Immer!
>
> Das stimmt nicht. Alle 250000Jahre zeigt im Mittel auf ein anderes
> Norden.

Das war vielleicht in der Vergangenheit so. Aber damit isst jetzt 
Schluss!
Zukünftig wird Deutschland die Magntkatastrophe selbstverständlich im 
Alleingang stoppen!
EU-Grenzwerte festlegen, Magnetagentur gründen (10000Beamtenstellen), 
Magnetzertifikate herausgeben die jeder Michel bezahlen darf...
Das ist alles schon ausgerechnet.

von Stefan (Gast)


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Die Kompasse von Gerhard (Peilkompass) und Bernd (Markscheider-Kompass) 
machen doch eigentlich das gleiche: das Kompassgehäuse wird per Anpeilen 
oder per Richtschnur auf das ziel ausgerichtetm und auf der Skala kann 
die Himmelsrichtung abgelesen werden.
Beim Peilkompass ist das etwas intuitiver weil die Skala auf der 
beweglichen Magnetscheibe ist, die Marke zum Ablesen auf dem Gehäuse ist 
und so auf der Skala immer W links ist wenn N oben ist.
Beim Markscheider-Kompass hingegen bewegt sich umgekehrt die Magnetnadel 
über der feststehenden Skala, der Winkel muss da abgelesen werden wo der 
Nordpol der Magnetnadel ist - also muss die Skala antgegengesetzt zum 
Peilkompass gestaltet sein.

Harald W. schrieb:
> Bernd F. schrieb:
>
>> Die Genauigkeit ist immer noch überragend.
>
> Wobei ein Kompass natürlich systembedingte Ungenauigkeiten
> durch den Unterschied zwischen magnetischen und geograph-
> ischen Nordpol hat.

Wobei der arktische Magnetpol in der Nähe des geographischen Nordpols 
physikalisch eigentlich ein magnetischer Südpol ist und auch noch mal 
mehr mal weniger schnell wandert.

von Icke ®. (49636b65)


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Ich hatte schon mehrere Kompasse mit Fluidfüllung, allerdings nicht so 
teure wie der des TE. Alle krankten nach einiger Zeit an Blasenbildung, 
sie zogen offensichtlich Luft und waren dann unbrauchbar. Irgendwann 
schoß ich mir auf ebay einen Marschkompass aus alten NVA-Beständen. Der 
hat keine Flüssigfüllung und zittert trotzdem nicht rum. Er ist robust 
(Standardausrüstung der NVA) und außerdem empfindlich. Er reagiert noch 
in mehr als einem halben Meter Entfernung auf den Magneten des 
Subwoofers in der Nähe.

von Blind F. (blindfrog)


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Icke ®. schrieb:
> Ich hatte schon mehrere Kompasse mit Fluidfüllung, allerdings nicht so
> teure wie der des TE. Alle krankten nach einiger Zeit an Blasenbildung,
> sie zogen offensichtlich Luft und waren dann unbrauchbar. Irgendwann
> schoß ich mir auf ebay einen Marschkompass aus alten NVA-Beständen. Der
> hat keine Flüssigfüllung und zittert trotzdem nicht rum. Er ist robust
> (Standardausrüstung der NVA) und außerdem empfindlich. Er reagiert noch
> in mehr als einem halben Meter Entfernung auf den Magneten des
> Subwoofers in der Nähe.

Ich habe diese Kompasse zu DDR Zeiten (70er Jahre) in Ferienarbeit 
gefertigt beim VEB Präzisionsmechanik Freiberg. Du gehst fehl in der 
Annahme das die nicht flüssigkeitsgefüllt wären, das ist eine 
petroleumartige leicht bernsteinfarbige (stinkende) Flüssigkeit da drin. 
Die Kompaßolive wurde mittels HF-Schweißgerät (mit Senderöhre drin) 
dicht verschweißt. Das die Dinger sich verfärben oder undicht werden 
sollten, war den Konstrukteuren damals wohl noch nicht bekannt...

Der Betriebsteil wurde schon vor Jahrzehnten abgewickelt, habe in der 
Werkstatt noch eine Drehschiebervakuumpumpe die zu einer Sputteranlage 
in diesem Betriebsteil gehörte stehen (leider habe ich die Diff Pumpe 
nicht aufgehoben)

Ich habe die selbe Kompaßolive die in Deinem Marschkompaß sitzt in einem 
Kompaß in Form einer Armbanduhr ( Größe Hubschrauberlandeplatz.. ist 
wieder modern) hier noch herumliegen und benutze den zu 
Antennenausrichtungen etc..

Halte Deinen Kompaß in Ehren..

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Blind F. schrieb:
> Du gehst fehl in der
> Annahme das die nicht flüssigkeitsgefüllt wären, das ist eine
> petroleumartige leicht bernsteinfarbige (stinkende) Flüssigkeit da drin.

OK, danke für die Aufklärung. So leicht, wie sich die Nadel bewegt, 
denkt man das gar nicht. Bei den anderen war das deutlich träger. Die 
leichte Färbung hätte ich dem Plexiglas zugeschrieben.

> Halte Deinen Kompaß in Ehren.

Definitiv. Bei Outdoor-Aktivitäten ist er immer noch dabei, als Backup 
für das GPS.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Gerhard.

Gerhard O. schrieb:

> Wahrscheinlich wird man letztlich erklären,
> daß es hinsichtlich des hohen Alters unökonomisch sei den Schaden zu
> beheben und ein eventueller Neukauf höchstwahrscheinlich vernünftiger
> wäre...

Naja....ich habe in einer vergleichbaren Situation Wasser und 
Frostschutz in den Kompass gefüllt. Der Frostschutz war allerdings schon 
mit bläulichem Farbstoff versetzt......
Jedenfalls funktioniert das seit über 30 Jahren.
Die Kompasnadel war auf einer großen, schwarz lackierten Aluscheibe 
montiert.

Der Hauptknackpunkt war eine versprödete und gerissene Gummimembran zu 
ersetzten, was ich letztlich mit einem Gummiharbeitshandschuh gemacht 
habe.
Knoten in die Finger, um Volumen zu beschränken.

Und dann das ganze blasenfrei befüllen. Das ging mit Etapen über 
Wochen.....Zugangsöffnung fand ich in einer als "spundlochverschluss" 
funktionierenden Schraube.

> War halt nur etwas neugierig welche chemische Reaktionen zu dieser
> eigenartigen Verfärbung geführt haben mögen.

Viele Metallsalze sind grünlich oder bläulich. Nicht nur Kupfer, auch 
Nickel und Chrom. Desweiteren kann auch etwas aseptisches aus dem 
Kompass verschwunden sein, und nachfolgend haben sich algen gebildet.

Die meisten Kompanten die ich kenne, haben keine Flüssigkeitsdämpfung, 
sondern eine Gasdämpfung. D.h. die Kompasnadel ist eine große 
Kunststoffscheibe, auf die die Magnetnadel/Folie aufgeklebt ist.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Gerhard O. (gerhard_)


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Bernd W. schrieb:
> Viele Metallsalze sind grünlich oder bläulich. Nicht nur Kupfer, auch
> Nickel und Chrom. Desweiteren kann auch etwas aseptisches aus dem
> Kompass verschwunden sein, und nachfolgend haben sich algen gebildet.

Hallo Bernd,

ich vermute jetzt auch, dass die Verfärbung durch irgendeine Reaktion 
mit den verwendeten Metallen zugrunde liegen. Aber solange dadurch keine 
extra Reibung im Lager entsteht, sollte es nur ein Schönheitsfehler 
sein.

Naja, macht nichts, Funktionieren tut er ja. Ich glaube nicht, dass es 
Sinn hat ihn (ohne Rücksprache mit dem Hersteller) deswegen zu öffnen.

Gruß,
Gerhard

von Jester (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Wobei ein Kompass natürlich systembedingte Ungenauigkeiten
> durch den Unterschied zwischen magnetischen und geograph-
> ischen Nordpol hat.

Alles kein Problem: Wer's gelernt hat, weiss die Deklination sowie die 
säkularen Änderungen derselben zu berücksichtigen.

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