Hallo liebe Leute, ich plane für unseren Neubau die Eigenentwicklung eines smarten Lichtschalters mit Temperaturkontrolle, Intercom und Bewegungsmelder. Als Referenz dient folgendes Produkt: https://www.brilliant.tech/products/brilliant-control-single-switch-smart-lighting-smart-home-control?variant=white Dabei stellt sich mir die Frage, wie ich die nötige Hardware dazu entwerfen soll. Als Anforderungen habe ich: - Geringer Stromverbrauch - z.B. 5,5" AMOLED Touchdisplay (HDMI, etc.?) - Anbindung über WiFi, zentrales Backend zur Kommunikation mit Aktoren/Sensoren (eigene Implementierung) - Keine unnötige Peripherie wie z.B. nicht benötigte USB-Ports - UART/SPI Interface für Bewegungsmelder, Mikrofon - Baugröße (Tiefe) nicht allzu relevant, da Unterputzmontage - Modernes, reaktives User Interface Nun überlege ich, welche Hardware dafür in Frage kommen würde. Ich scheue auch nicht die Eigenentwicklung einer Platine mit SMD-Bestückung im Werk, hier stellt sich aber die Frage, ob das bei einer Stückzahl von angenommen 20 Platinen im Vergleich zu einem fertigen Board zu teuer wird bzw. für diesen Zweck überhaupt praktikabel ist (Ansteuerung eines FullHD-Displays) Was würdet ihr machen? Fertigen Einplatinenrechner einbauen, zum Beispiel den Banana Pi BPI-P2 Maker, darauf dann ein Linux und das GUI entweder nativ mit C++/QT/QML bzw. HTML/ReactJS implementieren oder ein dediziertes Microcontroller-Design mit eigener GUI-Library? Danke für Eure Anregungen im Voraus! Mike
:
Bearbeitet durch User
So gefühlt alle halben Jahre, will irgendjemand irgendwas für Smarthome selbstbauen. In gfühlt 95% der Fälle geht es einige Tage mit bla bla im Forum und dann hört man nie wieder was. Wer gerade am Bauen ist, der hat Einfach andere Dinge zu tun, als solche Spielereien. Für KNX gibt es Smate Taster, die man programmieren kann, für unter 100 Euro. Für Zentrale Punkte gibt Es Tablets, die kann man je nach Geldbeutel und Beadrf auf oder Unterputz integrieren PoE != stromsparend. Wenn man wirklich mal Zeit zum basteln hat, dann sollte man seine Installation so vorbereitet haben, das man es kann. Dazu gehört dann eben ein Leerrohr von der Schaltstelle zum Verteiler. Wenn man Platz für Elektronik braucht, kann man sich überlegen Electronicdosen von Kaiser an den Schaltstellen zu verwenden. Die Frage der Fragen ist, ob man seine 230V Installation zentral oder dezentral aufbaut. Zentral = jede Leitung, die man schalten will zum Verteiler. Dezentral = verbindung von Dose zu Dose. Man kann es mit Smarthome echt auch Übertreiben, da gibt es Leute, Bsp. findet man im Internet, die dann wirklich jeden Draht von jeder Steckdose in einen zentralen Verteiler führen, klar ist man unheimlich flexibel, aber ob man das wirklich braucht? Ich habe bei mir nur das Licht und einige Steckdosen "smart" gemacht. Heizungsthermostate z.B. habe ich ganz klassisch, mir war es irgendwo zu dumm in einem bestehendem Haus mehr Schlitze zu schlagen, als unbedingt erforderlich, ich wollte auch irgendwann man fertig werden. Mir war wichtig in jedem Zimmer (außer Küche und Bad) Netzwerk- und Antennenanschlüsse vorzusehen.
Immer auch dran denken, Du bist unterwegs und weit weg, der Rest der Fam. ist zu Hause und nach einem Stromausfall geht nichts mehr.
Hi Sven, bis zum Bau ist es noch eine Weile hin. Mein Gedanke wäre, den Schaltdraht von Lampe zum Schalter zu führen und diesen per Relais zu schalten. Also hier eine dezentrale Lösung, die Wandschalter können dennoch zentral gesteuert werden. Als Alternative zu POE wäre eine Anbindung per WiFi denkbar, die Stromversorgung kommt dann eben aus der Dose. Aber auch da ist dann ein Schaltnetzteil nötig, damit ich auf meine 5V komme. Ob das sparsamer als POE ist, bleibt dahingestellt. Die Leitungsverluste bei POE werden wohl den Unterschied machen, oder?
Ich kann da auch immer wieder nur KNX empfehlen. Das Smart im Home bedeutet auch erstmal das man nur noch sehr wenig auf solchen Bedientastern rumtouchen muss. Licht in Dielen und Bad lassen sich gut über BWM schalten, Rolladen zeitgesteuert nach Sonnenstand und schon sind 3/4 erschlagen. Wie von Sven genannt, die berühmten Glastaster von MDT kosten relativ wenig für viel Funktionalität. Wenn es doch unbedingt Eigenkonstruktion sein muss: die Disco STM32F469 mit touchGFX oder lvgl wären ein Anfang: kapazitiver touch, hohe Auflösung und eine Grafik die nicht nach Bastelware aussieht sind damit möglich. Wichtiger ist aber eine ordentlich der smarten Funktionen, das wird immer unterschätzt und die Systemintegratoren die sowas anbieten nochmehr.
Michael S. schrieb: > bis zum Bau ist es noch eine Weile hin. Nutze die Zeit zur Planung der Verkabelung und der gesamten Elektroanlage. Du kannst die schönsten Bastel-Taster haben, aber wo nachher keine Leitung oder kein Leerrohr liegt bist du gekniffen. Das Gleiche gilt für den Rest der Planung. Heizung, Lüftung, Solar, Netzwerk/Internet, Wasser, Abwasser, Gas, TV, Isolierung, Fenster, ... Die grundsätzlichen Dinge müssen so sein wie du es willst. Wenn die stimmen kann man Details kurzfristig oder nachträglich regeln.
Johannes S. schrieb: > Wichtiger ist aber eine ordentlich der smarten Funktionen ja das wichtigste Wort 'Planung' war so selbstverständlich das ich es gleich unterschlagen habe :)
Zum Planen gehört sich aber auch mal Gedanken darüber zu machen, welche Features man wirklich braucht und welche nicht. Irgendwelche km-weise verlegten RGB(W)-Stripes sind vielleicht am Anfang toll, solange jeden Tag ein anderer auf der Matte steht, und sich für das Haus interessiert, aber irgendwann wird es kaum noch genutzt, selbiges gilt für entsprechende Deckenspots. Wozu braucht man bunte Spots, wenn man nicht zufällig ein Bordell betreibt. Eine Warm-Kalt-Lichtsteuerung macht da u.U. mehr Sinn. Dazu kommt, sich nicht auf irgend einen Hersteller zu verlassen, der sein eigenes Süppchen kocht und wenn er irgendwann genug Geld hat, vom Markt verschiwndet. Bei KNX findet sich beispielsweise immer etwas vergleichbares von einem anderem Hersteller. Und man sollte nicht vergessen, wenn man neu baut, das die Elektroanlage nicht das einzige ist, was zu planen ist. Beim bauen kommen gerne irgendwelche Überraschungen oder spontanen Änderungen hinzu. Dann kommt noch der obluigatorische Hinweis, das (fast) kein Elektriker irgendwelche Selbstbaukomponenten anschließen wird. Darum könnte es, wie oben schon gesagt wurde, eine gute Idee sein, das Backend mit Standardkomponenten auszuführen und dann mittels aufgesetzten Lösungen die "Spielerei" zu erledigen. Dann kannst Du Dir in jedes Zimmer einen RasPI mit Display über PoE versogrt hängen, im Keller hast Du dann Deinen GLT-Server, der via Schnittstelle auf KNX zugreift oder so. Bei KNX bei der Planung die kosten für eine Lizenz für ETS mit berücksichtigen.
Vielen Dank für Eure Anregungen! Der Disco STM32F469 hat mich in die richtige Richtung gebracht, ich bin dabei mich schlau zu machen.
Ich darf mich zu denjenigen zählen, die für ihr Zuhause sehr viel selber entwickelt haben. Die Technik ist mittlerweile auch schon ein paar Jahre erfolgreich im Einsatz. Die hier geplanten "intelligenten Lichtschalter" erinnern stark an meine eigenen Bedieneinheiten (ich nenne sie "Wanduhren"). Für Sensoren kommt ein selber entwickelter Hausbus zum Einsatz, der bei mir eine KNX-Installation ersetzt (die auch als Option geplant war). Eine Eigenentwicklung hat schon einige Vorteile, wenn man die Möglichkeiten und notwendigen Kenntnisse dazu hat. Die Software dazu habe ich mittlerweile für Interessierte online gestellt: https://gkiefer.github.io/home2l Vielleicht ist für Sie das eine oder andere Nützliche dabei (insbesondere im Teilprojekt "WallClock"). Besonders wichtig ist aus meiner Sicht, die Wartbarkeit und Langzeitstabilität im Auge zu behalten. Ein Haus hat eine Nutzungsdauer von vielleicht 40 Jahren. Webtechnologien und manche Software-Bibliotheken verändern sich sehr viel schneller. Deshalb habe ich für die GUI zum Beispiel bewusst nicht QT oder HTML/ReactJS oder ähnliches verwendet, externe Abhängigkeiten auf ein absolutes Minimum reduziert und penibel auf gute Portierbarkeit geachtet. Aber das ist nur ein Beispiel. Bei Fragen erreichen Sie mich gerne auch über die Github-Seite.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.