Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was passiert, wenn ein Powerpad nicht verbunden wird?


von fragender (Gast)


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Die Powerpads von T.I werden fuer analoge Bauteile meistens empfohlen zu 
GND oder zur negativen Supply zu loeten. Gibt es, ausser thermische 
Probleme, noch andere Aspekte die sich negativ beeinflussen, wenn das 
Power pad NICHT geloetet wird?

von weder Ochs noch Esel (Gast)


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Ja, sonst wurde nicht verlangt das sie zu verbinden wären. Welche 
leistungsparameter dann nicht erreicht werden ist für den Hersteller 
irrelevant da er beim nicht bestimmungsmäßigen Gebrauch für nichts 
garantiert.

Mach es einfach richtig (Appnote,FAE) und die Frage stellt sich nicht 
mehr.

von Maxim B. (max182)


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fragender schrieb:
> Gibt es, ausser thermische
> Probleme, noch andere Aspekte die sich negativ beeinflussen, wenn das
> Power pad NICHT geloetet wird?

Das hängt von IC ab. Bei manchen ist Power Pad gleichzeitig auch für 
elektrischen Kontakt mit Erde verantwortlich. Dann sollte Power Pad mit 
der Erde doch irgendwie kontaktieren - auch wenn man in Kauf nimmt, daß 
die Wärme schlechter abgeleitet wird. Mit einem Lötkolben kann man das 
kaum machen, aber mit Heißluft und Lotpaste für niedrige Temperaturen 
(z.B. mit Wismut) kann man das auch als Laie zu Hause machen.

von Sebastian S. (amateur)


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Dafür gibt es keine allgemein gültige Antwort!

Da jeder Hersteller hier sein eigenes Süppchen koch, musst Du für die 
Beantwortung dieser Frage, in das ZUGEHÖRIGE Handbuch schauen. Beim 
nächsten/anderen Chip kann das schon ganz anders sein.
Ich gehe im Allgemeinen davon aus: Hat der Herstellen nicht explizit 
"NC" dazu geschrieben, so hat das Teil schon seine Daseinsberechtigung.

Manche Hersteller versorgen hiermit sogar das Teil mit Strom und es 
lässt sich recht einfach erraten, was beim Nichtanschließen passiert 
(Verbrauch=0).

Manchmal werden sogar VIELE Anschlüsse zur Stromversorgung herangezogen. 
Oft hat das damit zu tun, dass das Teil viel Strom benötigt. Sind diese 
intern (siehe Manual) verbunden, so kann es sogar sein, dass ein offener 
Anschluss nichts bewirkt, außer einer ungewollt asymmetrischen 
Strom-/Wärmeverteilung zusammen mit einem frühzeitigen Hitzetod.

Manche Chips benutzen die Anschlüsse zur zusätzlichen Wärmeabfuhr.

Grundsätzlich gilt aber: Ein offener Anschluss hat einen undefinierten 
Pegel

Also ganz einfach: Dem nach je.

von F. M. (foxmulder)


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Generell ist das Löten solcher Teile eigentlich überhaupt kein Problem.
Bei einzelnen QFNs/DFNs bin ich oftmals selber zu faul um die Lötpaste 
aus dem Kühlschrank zu holen, also verzinne ich einfach die Pads, dann 
einen Klecks Flussmittelgel drauf und mit Heißluft den Chip löten.
Das geht bei 0.5mm pitch mit EP locker.

von Pete K. (pete77)


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A. K. schrieb:
> Generell ist das Löten solcher Teile eigentlich überhaupt kein Problem.
> Bei einzelnen QFNs/DFNs bin ich oftmals selber zu faul um die Lötpaste
> aus dem Kühlschrank zu holen, also verzinne ich einfach die Pads, dann
> einen Klecks Flussmittelgel drauf und mit Heißluft den Chip löten.
> Das geht bei 0.5mm pitch mit EP locker.

Das funktioniert aber nicht mit einem Powerpad, welches sich unter dem 
Bauteil befindet.
Lösung: Loch in die Platine reinbohren und dann löten.

von F. M. (foxmulder)


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Pete K. schrieb:
> Das funktioniert aber nicht mit einem Powerpad, welches sich unter dem
> Bauteil befindet.

Sicher doch, warum soll es nicht gehen?
Das mit Vias oder Loch ist was für Pfuscher.

von Rainer V. (a_zip)


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Pete K. schrieb:
> Lösung: Loch in die Platine reinbohren und dann löten.

Das ist kein Pfusch! Genau so macht der Heimbastler das...und Vias im 
Pad erhöhen die Wärmeabfuhr ganz erheblich...selbst des Bastlers Loch, 
in das er Lötzinn einlaufen läßt!
Gruß Rainer

von M. K. (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Genau so macht der Heimbastler das

Geht beides.
Loch und Heißluft, wobei ich auch zu Heißluft tendiere.

von Rainer V. (a_zip)


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M. K. schrieb:
> Geht beides.
> Loch und Heißluft, wobei ich auch zu Heißluft tendiere.

Ja, genau...wobei Heißluft halt nur am Anfang hilft. Wenn du schon mal 
eine ganze Hanvoll 0603-Bauteile mit dem Föhn durch die Welt gepußtet 
hast, dann weißt du, was ich meine :-)
Gruß Rainer

von Lurchi (Gast)


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Heißluft dürfte etwas Übung benötigen, auch wenn das kritische Teil das 
erste in der Ecke der Platine ist.

Beim Loch als Alternative wäre noch die Frage nach dem passenden 
Durchmesser.

von Rainer V. (a_zip)


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Lurchi schrieb:
> Beim Loch als Alternative wäre noch die Frage nach dem passenden
> Durchmesser.

Jau, genau das wollte ich gerade auch fragen... klar braucht Heissluft 
Erfahrung und Gefühl...aber dennoch...
Gruß Rainer

von F. M. (foxmulder)


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Rainer V. schrieb:
> M. K. schrieb:
>> Geht beides.
>> Loch und Heißluft, wobei ich auch zu Heißluft tendiere.
>
> Ja, genau...wobei Heißluft halt nur am Anfang hilft. Wenn du schon mal
> eine ganze Hanvoll 0603-Bauteile mit dem Föhn durch die Welt gepußtet
> hast, dann weißt du, was ich meine :-)
> Gruß Rainer

Ist mir noch nie passiert, entweder dünnnere Düse oder rundherum mit 
Alufolie/Kapton abkleben.

von Rainer V. (a_zip)


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A. K. schrieb:
> Rainer V. schrieb:
>> M. K. schrieb:
>>> Geht beides.
>>> Loch und Heißluft, wobei ich auch zu Heißluft tendiere.
>>
>> Ja, genau...wobei Heißluft halt nur am Anfang hilft. Wenn du schon mal
>> eine ganze Hanvoll 0603-Bauteile mit dem Föhn durch die Welt gepußtet
>> hast, dann weißt du, was ich meine :-)
>> Gruß Rainer
>
> Ist mir noch nie passiert, entweder dünnnere Düse oder rundherum mit
> Alufolie/Kapton abkleben.

Jaja, kann alles sein...Anfänger packt das kaum!
Aber was solls...
Rainer

von M. K. (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Wenn du schon mal
> eine ganze Hanvoll 0603-Bauteile mit dem Föhn durch die Welt gepußtet
> hast, dann weißt du, was ich meine :-)

Ja, ich weiß ganz genau was Du meinst 😂
Luftmenge runter, Temperatur rauf, dann gehts auch mit 0603.

A. K. schrieb:
> Ist mir noch nie passiert, entweder dünnnere Düse oder rundherum mit
> Alufolie/Kapton abkleben.

Mir schon und ich mache das öfter und behaupte das ich auch recht 
kniffelige Sachen noch hinbekomme.
Größere Düse und senkrecht von oben erhitzen.
Ggf Bauteile heften.
Wenn sich die Lötstelle löst, schmilzt auch schon der Rest und dann hält 
das Bauteil schon über die Oberflächenspannung.

Das ist ein Prozess, da muss man sich rantasten.
Ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

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