Forum: PC Hard- und Software NEC D8048C 903 - Ersatz


von Dirk M. (sunny-ko)


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Hallo!

Da ich von Eprom kopieren und so keine Anhang habe, wäre schon, wenn ihr 
mir helfen würdet.

Ich habe in einem Videorekorder einen "NEC D8048C 903" zerschossen...
Soweit ich erfahren habe, kann ich diesen Chip nicht so einfach 
tauschen, da ein Programm drauf ist.

Wenn ich den gleichen Chip nochmals bekomme, kann man den einfach 
kopieren, oder wird es dann richtig schwer? Wir reden hier ja von 
Technik aus den 80er...

Bitte um Tipps. Vielen Dank!
Schöne Grüße aus Koblenz
Dirk

von georg (Gast)


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Dirk M. schrieb:
> kann man den einfach
> kopieren

Was willst du denn drauf kopieren, wenn du das Original zerschossen 
hast? Du brauchst das Programm, z.B. als HEX-Datei, und einen leeren(!!) 
Chip, und ein Programmiergerät. Das ist wahrscheinlich ein Controller, 
der nur einmal programmierbar ist und nicht löschbar, du hast also 
maximal einen Versuch.

Vielleicht findet sich hier jemand, der das programmieren kann, aber 
zuerst brauchst du das Programm. Ist das ein Videorecorder überhaupt 
noch wert?

Georg

von Nasenbär (Gast)


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Siehe auch:

Beitrag "ROM Inhalt lesen bei i8048"

Ich denke auch, mit einem passenden Programmer kann man das Teil 
auslesen und dann auf eine 87er-Variante brennen.

Viel Erfolg!

von Route_66 H. (route_66)


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Nasenbär schrieb:
> Ich denke auch, mit einem passenden Programmer kann man das Teil
> auslesen und dann

Wie denn, wenn er ihn "zerschossen" hat???

von Dirk M. (sunny-ko)


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Hallo Georg!

Danke für Deine Antwort.
Wollte erstmal nachfragen, ob dieser Chip überhaupt ein "Programm" hat, 
oder ich einfach einen anderen kaufen kann, und gut ist.

Falls da ein Programm drauf ist, kann ich noch einen weiteren besorgen 
zum "auslesen".

Grüße
Dirk

von Route_66 H. (route_66)


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von Dirk M. (sunny-ko)


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Danke für den Link.
Also Programm drin, nicht neu beschreibbar. Muss also ein Chip mit 
Programm zum auslesen her, und ein neuer Chip zum brennen.

Grüße
Dirk

von (prx) A. K. (prx)


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Dirk M. schrieb:
> und ein neuer Chip zum brennen

Brennen konnte man das interne Programm eines 8048 nicht, der wurde mit 
den letzten Fertigungsschritten maskenprogrammiert. Brennbar gab es den 
8748 mit EPROM.

: Bearbeitet durch User
von Dirk M. (sunny-ko)


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@prx:

Autsch! Also kann ich den Chip nicht "klonen" ? Vom Hersteller des 
Videorekorders gibt es den schon seit 20 Jahren nicht mehr....

von (prx) A. K. (prx)


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Du kannst ihn durch einen 8748 ersetzen, wenn du einen auftreiben 
kannst.

von Soul E. (Gast)


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Dirk M. schrieb:

> Wenn ich den gleichen Chip nochmals bekomme, kann man den einfach
> kopieren, oder wird es dann richtig schwer? Wir reden hier ja von
> Technik aus den 80er...

Deine Chancen, dass die geliehene Kopiervorlage auslesbar ist, dürften 
so bei 70% liegen. Echte 8048 haben Masken-ROM, die sind nicht 
auslesbar. Die meisten mit 8048 bedruckten Bauteile sind aber in 
Wahrheit 8748 im Kunststoffgehäuse, also EPROM-Technologie, und die kann 
man wie echte 8748 auslesen. Kopierschutz gab es damals noch nicht.

Wenn denn das Auslesen eines bekannt funktionierenden Teils geklappt 
hat, dann müsstest Du das Programm in einem 8748 übertragen. Am besten 
mehrere kaufen und das aus zuverlässiger Quelle -- die Dinger brennen 
klappt nicht immer so reibungslos wie bei modernen Bausteinen.

von Dirk M. (sunny-ko)


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Wäre so etwas richtig? Werden gebraucht angeboten, sind UV-gelöscht:

"NEC D8748HD 8-Bit Microcontroller 1Kx8 EPROM IC Microcomputer Memory 
DIP-40-Pin"

von Dirk M. (sunny-ko)


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@souleye:
Danke!!!

von Route_66 H. (route_66)


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Dirk M. schrieb:
> Wäre so etwas richtig? Werden gebraucht angeboten, sind UV-gelöscht:
>
> "NEC D8748HD 8-Bit Microcontroller 1Kx8 EPROM IC Microcomputer Memory
> DIP-40-Pin"

Hast Du denn das Original-Programm Deines 8048 inzwischen?
Alles andere ist vergebene Liebesmüh' oder raus geschmissenes Geld!

von Dirk M. (sunny-ko)


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Kann den Chip aus einem anderen Rekorder herausholen (ist gesockelt).
Ist halt die Frage, ob man den Auslesen kann. Eine direkte Quelldatei 
habe ich nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Dirk M. schrieb:

> Kann den Chip aus einem anderen Rekorder herausholen (ist gesockelt).
> Ist halt die Frage, ob man den Auslesen kann.

Pass auf, das Du den Chip nicht beim Auslesen zerstörst. Dann hast
Du zwei kaputte Rekorder.

von Dirk M. (sunny-ko)


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Davor habe ich schiss....

von michael_ (Gast)


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Wie "zerschießt" man eigentlich so ein Teil?
Die sind doch robust.
Was ist defekt?

von Soul E. (Gast)


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Zum lesen musst Du die Vpp anlegen. Das sind 25, 21 oder 18 V. Ein 
EPROM-Controller ist dafür ausgelegt. ROM-Derivate nicht immer.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Die sind doch robust.

8048? Das waren wohl echte Mimosen. Wurden doch als Keyboardcontroller 
im AT eingesetzt, und den konnte man schon mit etwas ESD schnell 
abschießen.

Die damaligen Monitore luden sich ja prima an der Glasoberfläche auf. Da 
sie damit auch massig Staub einsammelten, war es mein gewohnter erster 
Arbeitsgang am Morgen, den Bildschirm abzuwischen. Anschließend war man 
natürlich selbst geladen, und diese Ladung habe ich dann mit einem 
Schlüssel auf das schutzgeerdete PC-Gehäuse abgeführt.

Eines Tages sagte der PC danach keinen Mucks mehr. Es stank 
"elektrisch". Aufgemacht, der Keyboard-Controller hatte eine kräftige 
Brandblase entwickelt. :-O

Danach habe ich mich immer an der alten Heizung entladen.

: Bearbeitet durch Moderator
von michael_ (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Eines Tages sagte der PC danach keinen Mucks mehr. Es stank
> "elektrisch". Aufgemacht, der Keyboard-Controller hatte eine kräftige
> Brandblase entwickelt. :-O

Aber nicht durch die statiesche Aufladung!
Und nicht über das Metallgehäuse.
Dazu ist die Energie zu gering.

Kaputt kriegen kann man alles.
Nur wie?

So einen TV/Monitor hat der TO nicht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Aber nicht durch die statiesche Aufladung!
> Und nicht über das Metallgehäuse.

Keine Ahnung, woher du das schlussfolgerst.

Waren aber damals die einzigen Einflüsse, und der kausale Zusammenhang 
war offensichtlich. Dass die paar kV statische Ladung direkt an den Pins 
genügt hätten, war mir klar. Dass aber allein der entsprechende Impuls 
über die Schutzerdung zu sowas in der Lage ist, hatte mich schon 
verwundert. Natürlich hat der Schlüssel zum Gehäuse ein paar Millimeter 
Funken geschlagen, aber eigentlich fand ich das bis zu diesem Moment 
immer ganz lustig.

Sollte auch nur als Beispiel dienen, dass diese 8048 halt mit einer 
gewissen Vorsicht zu behandeln sind.

: Bearbeitet durch Moderator
von Manfred (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Keine Ahnung, woher du das schlussfolgerst.

michael_ schreibt viele Dinge, die man, freundlich formuliert, zumindest 
anzweifeln darf.

> Waren aber damals die einzigen Einflüsse, und der kausale Zusammenhang
> war offensichtlich.

Ich habe hier einen Fußbodenaufbau mit Trockenschüttung, Spanplatte und 
Laminat gemacht - die totale ESD-Katastrophe. Der Schreibtisch ist 
beschichtete Spanplatte ...

Es gab mehrfach Abstürze des PCs, wenn ich mich vor die Tastatur gesetzt 
habe, eine uralte Cherry G80 mit großem DIN-Stecker. Zum Glück ist 
nichts verstorben.

Da kam dann eine ESD-Matte unter die Tastatur, seitdem ist Ruhe.

Bei einem späteren Umbau (moderneres Board) musste ich im vorhandenen 
PC-Gehäuse USB-Anschlüsse an der Front nachrüsten. Ich habe dafür die 
Metallblende einer USB-Einsteckkarte in einen unbenutzten 3,5"-Schacht 
gebaut und diese über 2 MegOhm auf Ground gelegt - keinen Ärger mit ESD.

von Olaf (Gast)


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> 8048? Das waren wohl echte Mimosen. Wurden doch als Keyboardcontroller

Hm..mit den Teilen hab ich als Jugendlicher das Basteln angefangen. Da 
ist mir nie etwas kaputt gegangen. Halt! Doch! Bei einem hab ich eine 
viel zu hohe Spannung an einem Port angelegt. Da konnte ich den Pin 
nicht mehr verwenden, der Rest ging aber noch. :-)
Nach meiner Erfahrung konnte man die im uebrigen alle auslesen. Brenner 
fuer den 87er ist relativ einfach. Jedenfalls so einfach das ich den 
fuer den ZX-Spektrum mit 16 selber bauen konnte und etwas spaeter sogar 
als Steckkarte fuer den Apple][+. Sollte also heute fuer jeden der mit 
Mikrocontrollern umgeht eine Kleinigkeit sein. Die 87er waren damals 
natuerlich selten und teuer. Ich hatte auch nie mehr als 2-3Stueck. 
Interessanterweise hat man aber auf PC-Boards haeufiger den 8742 als 
Tastaturkontroller gefunden. Das hat mich immer gewundert das dort die 
Eprom version in relativ grossen Stueckzahlen verwendet wurde. 
Allerdings ist der kein Ersatz fuer einen 8048. Vor 10-15Jahren hat man 
die noch haeufiger auf Amateurfunkflohmaerkten in der Schrottkiste 
gefunden, aber die Zeiten sind da jetzt auch vorbei.

Was mich aber am meisten erstaunt das dies das einzige Problem des 
Videorecorders sein soll. Die Dinger wurden ja nur in den fruehesten 
Modellen verwendet. Ich glaube ich hab damals mehre Video2000 
geschlachtet um da dran zu kommen. (oder waren das schon MCS51?) Da 
wuerde es mich sehr wundern wenn die restliche Mechanik/Gummi/Zahnraeder 
heute noch geht. Und so viel Verstaendnis ich auch fuer die Restauration 
alter Hardware habe, das waren teilweise Kunstwerke, aber da wuerde ich 
mich eher den Modellen zuwenden die 5-8Jahre spaeter gebaut wurde. 
Einfach weil man dann nicht diesen Monsterschrank in der Bude haben 
muss. .-)

Olaf

von Dirk M. (sunny-ko)


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Hallo Olaf!
Danke für die Antwort.

Genau aus einem Video 2000 stammt der Chip. Baujahr des Rekorders ca. 
1982.

Der Chip ist mir kaputt gegangen. Beim Zusammenbau des Rekorders habe 
ich zu spät bemerkt, das auf der Netzteilplatine 2 Stecker identisch 
sind. Diese wurden vertauscht, und somit hat die Platine nicht 5v 
sondern 145v bekommen.
Tja.... wenn was schief läuft...
Seitdem keine Laufwerksfunktionen mehr. Dafür ist der Chip. Ist wohl 
jetzt sauer auf mich wegen den 145 Volt....
Weitere Fehler können nicht ausgeschlossen werden ist klar. Aber der 
Chip ist jetzt am nächstliegenden.

Kleiner Hinweis am Rande: Der Video 2000 ist von Philips, Baujahr ca. 
1982. Da wurden keine Riemen verwendet. Alles Direktantrieb. 17kg 
Gewicht, klassisches Netzteil. Für die damalige Zeit richtige 
Meisterwerke schwärm . Die Geräte haben bald die Techniker überlebt, 
die die Geräte reparieren können.

Gruß
Dirk

Beitrag #6408209 wurde vom Autor gelöscht.
von Olaf (Gast)


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> Alles Direktantrieb. 17kg

Ich weiss. Ich musste die als zarter Knabe vom Strassenrand klauen, in 
meinem Zimmer alles wichtige ausbauen und schnell wieder zurueck zum 
Sperrmuell stellen. :-D

Olaf

von Olaf (Gast)


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Noch eine Anmerkung. Am einfachsten ist es natuerlich so ein Teil zu 
kopieren,
aber die Teile hatten ja nur wenige Kilobyte Assemblercode. Das kann man
notfalls disassemblieren und auf einem modernen Controller 
nachprogrammieren wenn es einem so wichtig ist.

Olaf

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Bei den Bitsavers gibt es einige Datenbücher aus der Zeit:

http://bitsavers.org/components/intel/8048/
http://bitsavers.org/components/nec/_dataBooks/

unter Philips und Siemens finde ich nur 8051-Bücher

Bei Bühler-Elektronik in Karlsruhe gab es mal sehr billig 
maskenprogrammierte xx48-Typen mit dem Hinweis, dass man das interne ROM 
abschalten und durch ein externes ersetzen kann. Seither habe ich die 
irgendwo rumliegen.

Ich könnte mal versuchen, ob die sich mit dem BeeProg2 auslesen lassen.
https://www.elnec.com/sw/dev_html/nec_dev.htm
uPD8048
uPD8049
uPD80C48
uPD8748
uPD8748H
uPD8749H

https://www.elnec.com/sw/dev_html/intel_dev.htm
8041A
8042A
8048
8048H
8049
8049H
8050AH
80C49
8748
8748H
8749
8749H
8749H [PLCC44]

https://www.elnec.com/sw/dev_html/signetics_dev.htm
8048
8049
unter Philips gibt es noch 87C748?
gab es noch weitere Hersteller?

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Die Controller lassen sich auslesen wenn es EPROM-Typen sind. Ein großer 
Teil der mit 8048 bedruckten Bauteile sind in Wahrheit OTP-EPROMs. Echte 
Masken-ROMs lassen sic üblicherweise nicht auslesen.

Die Vpp muss stimmen. Wenn Du der Datenbank Deines Programmiergerätes 
nicht traust, dann guck lieber nochmal im Datenblatt des Controllers 
nach. Einem Data I/O, Stag oder Chiplab würde ich trauen, einem 
Chinakracher eher nicht.

Lesen braucht nur eine Programmierspannung (an EA), Schreiben zusätzlich 
andere Werte an VDD und PROG. Daher kann es sein, dass ein billiger 
Programmer die Typen liest aber nicht beschreiben kann.


Christoph db1uq K. schrieb:

> Bei Bühler-Elektronik in Karlsruhe gab es mal sehr billig
> maskenprogrammierte xx48-Typen mit dem Hinweis, dass man das interne ROM
> abschalten und durch ein externes ersetzen kann. Seither habe ich die
> irgendwo rumliegen.

Das dürfte für den TO keine Alternative sein, denn dann müsste er auf 12 
Portpins verzichten.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Olaf schrieb:
> Ich glaube ich hab damals mehre Video2000
> geschlachtet um da dran zu kommen.

Klingt nach der ATF Karte. Allerdings musste der 8048 schon damals nicht 
sehr viel tun, denn die Filterei und Signalaufbereitung hammse per 
Hardware auf der Karte gemacht. Bei einem V2000 habe ich mir sogar LEDs 
an die Ausgänge des 8048 gemacht, um den Spurwechsel zu verfolgen.
Das war damals für einen Einzelbildrecorder mit V2000. (Stop-Motion 
Recorder).
Ich habe damals sogar mal einen ausgelesen, aber gestern schon 
vergeblich nach dem Dump gesucht. Der ist wohl damals auf einer Apple ][ 
Diskette geblieben.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die sehe ich auch nur als Testmaterial, ob ich sie auslesen kann.

Ich habe auch noch einen alten Data-I/O 3900, im Raumschiff 
Enterprise-Design. Den konnte man mit dem Windows Hyperterminal 
bedienen.
http://matthieu.benoit.free.fr/168.htm

http://matthieu.benoit.free.fr/cross/microcomputers.htm
da sind ein paar 8x48 gelistet. Matra-Harris hatte auch 8048 und 80C48
wer war RTC?
https://en.wikipedia.org/wiki/Radiotechnique
RTC-Compelec, frz. Traditionsunternehmen.

https://usermanual.wiki/Document/1989SigneticsMicrocontrollersUsersGuide.1486079630/
da gibt es noch am Ende (S.454-468) die Signetics-Daten, SCN 8049, der 
8048 wird noch erwähnt, aber der 8051 (nicht kompatibel) hatte sich 
schon durchgesetzt.

https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/115788/PHILIPS/MAB8048H.html
bei Philips hieß er dann MAB8048

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6408268 wurde vom Autor gelöscht.
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Von Bühler gab es damals noch andere einmal programmierbare 
Mikrocontroller, mit internem Eprom. Ein OM hatte im 
Kernforschungszentrum Zugang zu einer starken Röntgenquelle und konnte 
einige davon löschen und neu beschreiben. So ca. 50% Ausschuss waren 
allerdings dabei, die Dosierung war wohl schnell zu stark.

von Micha (Gast)


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Hast du denn beim Hersteller mal nachgefragt? Oder gibt es den nicht 
mehr?
Ich hatte letztens auch soetwas... älteres Gerät aus Chinafertigung. 
Über den Hersteller konnte ich nichts finden. Der Support eines anderen 
chinesischen Herstellers, der das nahezu baugleiche Gerät im Angebot 
hatte, zeigte sich da sehr kooperativ. Die hätten sogar den steinalten 
IC noch verfügbar gehabt - haben mir aber dann eine Quelldatei zum 
selbst brennen zur Verfügung gestellt.

von Soul E. (Gast)


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Micha schrieb:

> Hast du denn beim Hersteller mal nachgefragt?

Das ist eine gute Idee! Ist das Gerät von Philips, Grundig oder 
Telefunken?
;-)

von georg (Gast)


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Micha schrieb:
> der das nahezu baugleiche Gerät im Angebot
> hatte

So kann man auch mal vom schamlosen Kopieren profitieren.

Georg

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Das waren die ET8048 vom Bühler-Wühltisch. Das Firmenlogo ist mir 
unbekannt.
Die Halbleiterbroker behaupten Emulation Technology, aber die 
produzieren IC-Testsockel.
http://www.antiquetech.com/?page_id=835
Das könnte eher stimmen, "Eurotechnique S. A....Founded April 10, 
1979...Thomson acquired Eurotechnique in 1983."

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Dirk M. (sunny-ko)

>Der Chip ist mir kaputt gegangen. Beim Zusammenbau des Rekorders habe
>ich zu spät bemerkt, das auf der Netzteilplatine 2 Stecker identisch
>sind. Diese wurden vertauscht, und somit hat die Platine nicht 5v
>sondern 145v bekommen.

Und Du meinst, da ist nur dieser eine IC im Eimer? Ein etwas sehr naiver 
Gedanke.
Da wird's die halbe Platine zerlegt haben ...

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jens G. schrieb:
> Da wird's die halbe Platine zerlegt haben ...

Muss nicht. Zuweilen fungiert ein Halbleiter als "Kamikaze": legiert 
durch und limitiert dabei die Spannung für die anderen, bis irgendwo 
anders dann eine Sicherung (oder ein als solche fungierender Leiterzug 
:) abraucht.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Es hat geklappt! Ich habe einen der fünf EF8048 im BeeProg2 ausgelesen. 
Da in der Beschreibung zum Hersteller steht, dass die bei National 
Semiconductor produziert haben, habe ich einfach deren 8048 eingestellt. 
Der Programmer teilte mir mit "Read Only".
Den ROM-Inhalt könnte man noch einem 8048 Disassembler anvertrauen, mal 
sehen ob sinnvoller Code herauskommt. ASCII-Texte sehe ich keine.

Ubuntu hat mir den "d48" vorgeschlagen, das ging sehr schnell.
Sieht auf den ersten Blick wie richtiger 8048-Code aus.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Jetzt muss Richard K die anderen aufmachen damit man sie mit UV-Licht 
löschen kann :-)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> mit UV-Licht löschen
das soll heißen, die EF8048 sind damit nicht maskenprogrammiert, sondern 
OTP-Eproms?

von Olaf (Gast)


Angehängte Dateien:

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> das soll heißen, die EF8048 sind damit nicht maskenprogrammiert, sondern
> OTP-Eproms?

Naja, undenkbar ist das nicht. Spaeter war das mal bei vielen MCUs 
ueblich. Aber bei den MCS48 glaube ich nicht dran.

Ich glaube es gab die nur so wie auf dem Bild. Haette es OTPs gegeben 
muesste
 es von denen ein Datenblatt geben und da kann ich mich nicht dran 
erinnern.

Olaf

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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https://www.datasheetarchive.com/INS8048-datasheet.html
Anscheinend kann man mit den Reset-Eingang den Programmspeicher 
"verifizieren", das könnte "auslesen" bedeuten.
Da steht es ja, +12V an EA und irgendwann mit RESET klappern. Zum 
Auslesen muss es also kein OTP sein.

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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> Zum Auslesen muss es also kein OTP sein.

Das war schon 1984 jedem klar. Auslesen konnte man die alle. 
Schliesslich macht es auch bei einem maskenprogrammierten Sinn das nach 
der Produktion mal zu pruefen.

Wenn es aber die Eprom-Typen als OTP gegegen haette dann muesste es ein 
Plastikteil mit 8748 drauf gegeben haben und es muesste ein Datenblatt 
geben das dies beschreibt damit der Ingenieur das damals auch haette 
machen koennen.
Zumindest ich kann mich nicht daran erinnern sowas jemals gesehen zu 
haben.
Aber wie man ja an meinem Bild sieht wurden die Teile nicht nur von 
Intel gefertigt. Von daher mag es einen Hersteller gegeben haben der 
sowas gemacht hat.
Oh..und irgendeiner mit einem der alten Luxusbrenner sollte dann diese 
OTP auch in der Typenliste haben.

Olaf

Beitrag #6417061 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Soul E. (Gast)


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Olaf schrieb:

> Wenn es aber die Eprom-Typen als OTP gegegen haette dann muesste es ein
> Plastikteil mit 8748 drauf gegeben haben

Die OTPs wurden üblicherweise ab Werk programmiert. Du hast Dein Band 
hingeschickt, und für größere Serien wurde ein Maskensatz produziert. 
Kleinere Serien wurden in EPROM-Chips programmiert und dann regulär 
bedruckt. Teilweise auch gemischt, die ersten tausend kamen als 
OTP-EPROM und der Rest als Masken-ROM. Von aussen nur am Datcode zu 
unterscheiden.

> Oh..und irgendeiner mit einem der alten Luxusbrenner sollte dann diese
> OTP auch in der Typenliste haben.

Für den Brenner macht das keinerlei Unterschied in welchem Gehäuse der 
Chip steckt. D.h. wenn leere 8748 im Kunstoffgehäuse verkauft worden 
wären, dann hätte 8748 draufgestanden und als solche werden sie 
programmiert. Wie bei EPROMs, da ist ein OTP-2764 auch mit 2764 
bedruckt.

Wenn Du sie allerdings programmiert kaufst, dann hat sie der Hersteller 
so bedruckt wie seine ROM-Derivate. Mit "8048" plus ROM-Code.

von Olaf (Gast)


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> Teilweise auch gemischt, die ersten tausend kamen als
> OTP-EPROM und der Rest als Masken-ROM. Von aussen nur am Datcode zu
> unterscheiden.

Haetten die sich nicht auch in der Stromaufnahme oder Timing etwas 
unterschieden?

Olaf

von Soul E. (Gast)


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Stromaufnahme ja, Unterschiede im Timing wären mir nicht bekannt.

von georg (Gast)


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Soul E. schrieb:
> Jetzt muss Richard K die anderen aufmachen damit man sie mit UV-Licht
> löschen kann :-)

Angeblich geht das mit einer starken Röntgenquelle wie man sie bei 
Kernreaktoren findet. Soweit ich mich erinnern kann hat das mal jemand 
probiert, aber das hat der ganze Chip nicht überlebt (der Experimentator 
schon).

Georg

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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georg schrieb:

> Angeblich geht das mit einer starken Röntgenquelle wie man sie bei
> Kernreaktoren findet. Soweit ich mich erinnern kann hat das mal jemand
> probiert, aber das hat der ganze Chip nicht überlebt (der Experimentator
> schon).

Hatten wir schon:

Beitrag "Re: NEC D8048C 903 - Ersatz"

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