Hallo Fans des Weltenätherfernempfangs, auf dem Flohmarkt würfelte ich dieses Mittelwellenradio zum kleinen Preis. Erste Empfangsversuche mit neuen Batterien waren nicht sehr erfolglos, aus der fernsten Ferne verkündeten die Stones "under my thumb" und die Polizei verkündet, eine gewisse Roxane solle doch bitte das rote Licht anlassen. Wie gesagt aus fernster Ferne, im Rauschen fast verborgen und leise. Ob da ein Schaltplan weiterhelfen könnte? Allein, wie ist der Name des Empfangswunder? Seht euch die Bilder an, auf der Platine vermisse ich die quadratischen Toko ZF Filter, die sonst immer das Innenleben der japanischen Kleinstradios geprägt haben. Wer kann nun mit Rat und Tat an meiner Seite stehen?
Die soll das Licht aus lassen weil diese Tage vorüber sind und Sie ihren Körper nicht mehr an die Nacht verkaufen soll...
Mit seinen insgesamt nur 4 Transistoren ist das recht wahrscheinlich ein Geradeausempfänger. Das fehlen jeglicher ZF-Kreise hast Du selbst schon erwähnt, Ausgangsübertrager gibt es auch keinen. Die gesamte Konstruktion ist äusserst sparsam.
https://www.radiomuseum.org/r/unknownprc_international_ese_am_pocket_radio.html Da steht, dass es sich um ein Superhet handelt! Man sieht bei obiger Webseite, dass es doch ZF-Stufen geben soll. Vielleicht hat jemand nachträglich die Schaltung (ziemlich) ausgeweidet.
Sowas hatte ich mal, vor nicht ganz 50 Jahren. Das galt schon damals eher als Scherzartikel denn als Radio, oder als Ramsch. Meins war aber schön blau ... Der Empfang ging aber.
Das ist aber nicht dasselbe Modell: rm.org listet auf: 5 Transistoren, hier sind es eindeutig nur 4. 3 ZF-Kreise versus - keinen - Die Platine bot nie Bestückungsfläche für :roter Kern, MW-Oszillatorkreis, einmal ZF-Stufe, letzter der 3 dann Demodulatorkreis. Es fehlt sowohl Treibertrafo (Phasensplit) wie Ausgangsübertrager, auch die Platinenfläche dafür. Auf dem Gehäuse/Skala steht in rot :"ese", auf dem anderen nichts. Die Platine des 4 Transistoren Radios sieht "ungeplündert" und "nicht abgesägt" aus.
Percy N. schrieb: > Der Empfang ging aber. Vor ca. 50 Jahren hatten die MW-Sender auch noch....Leistung satt!!! Da war ja sogar tagsüber bei Sonnenschein das Band voll.
Weitere massgebliche Abweichung: Die stets integrierten Trimmkondensatoren oben im Drehko, hier beim Geradeaus fehlt das zweite Trimmer-Statorpaket komplett, das immer an eine der 4 Messingschrauben in der Ecke führt (wie beim Super zu sehen ist). Er hat also nur einen einfachen Abstimmkreis:
Weltätherspürer schrieb: > Wer kann nun mit Rat und Tat an meiner Seite stehen? Nimm einen SDR mit Up-Converter und guck dir das Spektrum an. Bei einem Superhet solltest du den VFO und die ZF-Signale sehen.
Schau mal nach ZN414, "Urmodell" des MK484 und TA7642 und: https://www.elektronik-labor.de/Lernpakete/SteckRadio.htm
Dieter D. schrieb: > Schau mal nach ZN414 Das ist auch mal meine Idee: Guck mal, ob einer der "Transistoren" ein ZN414 ist. https://en.wikipedia.org/wiki/ZN414 Wurde in den 70ern für Bastelanfänger gern verwendet, weil fast nichts abgeglichen werden muss. Wunder kann man von ihm aber nicht erwarten.
Ich habe mir mal erlaubt, das Taschenradio mit dem im RM gezeigten zu vergleichen. DAs Gehäuse ist das gleiche. Die Platine ist jedoch "nach unten gekürzt", und sehr schlampig gebohrt, die Bohrränder sind unsauber- die Platine ist minderwertiges Hartpapier. Das Vergleichsgerät von RM hat eine Platine aus Glasfaser/ Polyester ("Cevausit"). Diese ist aber aus einem Material, welches ich aus DDR- Zeiten kenne, siehe den Aufdruck mit dem Logo und der "25" darunter, neben dem Drehko- von genau diesem Material habe ich noch viele Platten- ich dachte immer, das wäre ein DDR- Produkt. Kann es natürlich sein. RM gibt als Hersteller unbekannt/ China an. Vermutlich eine Bude, die überall auf dem Weltmarkt billigstes Material zusammengekauft hat, und damit Taschenradios zusammengepfriemelt, je nach Materiallage konnte es ein Geradeausempfänger oder ein Superhet sein. Das Taschenradio des Themenerstellers ist natürlich kein Superhet. Es ist ein Geradeausempfänger, möglicherweise eine Reflexschaltung, das war in der Transistor- Anfangszeit eine Domäne der Japaner, billig und ausreichende Empfangsleistung. Auffällig ist die exakt gleiche Platinen- Hälfte, man beachte die angeschrägte Ecke, sowie die exakt gleiche Lage von Lautstärkesteller/ Schalter, Drehkondensator und Kopfhörerbuchse. Es könnte also tatsächlich eine gekürzte Platine sein. Vielleicht ist auch das Leiterbild gleich, nur anders gebohrt, das kann man so natürlich nicht vergleichen.
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Edi M. schrieb: > DAs Gehäuse ist das gleiche. Nein. Bei einem sind die Rippen längs und beim anderen quer :-)
Beitrag #6410487 wurde von einem Moderator gelöscht.
michael_ schrieb: > Nein. > Bei einem sind die Rippen längs und beim anderen quer :-) Bei RM ist das blaue Gehäuse auch mit anderen Rippen versehen.
Radio-Aktiver schrieb im Beitrag #6410487: > @Edi die "25" auf dem Platinen material bedeutet m.E.n. die Stärke der > Kupferauflage in µm. Kann sein- das Logo mit den versetzten 90°- Pfeilen darüber ist aber auf meinen Beständen auch drauf.
Hier so ein Glasfaserzeug, Ende 70er/ ANfang 80er mit dem Logo. Ist eine Platte ohne Kupferauflage.
Edi M. schrieb: > sehr schlampig gebohrt, > die Bohrränder sind unsauber- die Platine ist minderwertiges Hartpapier. Die Platinen wurden zumeist gestanzt.
Nichtverzweifelter schrieb: > Das ist aber nicht dasselbe Modell: rm.org listet auf: 5 Transistoren, > hier sind es eindeutig nur 4. > 3 ZF-Kreise versus - keinen - Wenn Du das sagst ... Ich hatte mich schon etwas gewundert; nach meiner stark verblassten Erinnerung war das Platinchen denn doch etwas stärker bevölkert als auf dem Bild hier im Thread. Aber diese Seifendosenform nebst Handschlaufe waren typisch für die Zeit der Herrentäschchen.
michael_ schrieb: > Meiner Erinnerung nach verstecken sich hinter den Zahlen Hersteller. Ich bekam einst dieses Leiterplattenmaterial mit diesem Aufdruck, Platinen vom Verstärker HV50, AC1 usw., alles Restbestände, soviel ich weiß, war das vom EPW Neuruppin, aber ob die das Cevausit selbst hergestellt haben oder zugekauft, weiß ich nicht. Das Cevausit gab es übrigens auch in sehr großen Abmessungen- ich habe einen DDR- Eigenbau- Wohnwagen, dessen Außenhaut ist aus dem gleichen Material. Nein, kein Laminat aus Glasvlies, wie es Bootsbauer verwendeten, richtig glatte Platten, 2 x 3 m.
Ja, das Platinenmaterial ist aus der DDR. Die Zahlen geben die Kupferschicht in µm an. Edis nacktes Cevausit ist entweder verwertbarer Ausschuß für Bastlerläden oder zur Wende unbeschichtet übrig geblieben. Ich kenne auch das Unbeschichtete, da war weder ein Zeichen noch eine Zahl. Womöglich hat Der vom RMorg die Platine neu gemacht, weil von einer ausgelaufenen Batterie zerfressen. Diese kleinen Radios gab es tonnenweise als Werbegeschenke auch bei Kaffefahrten. Viele Grüße Bernd
Dieter D. schrieb: > Schau mal nach ZN414, Es könnte auch ein Reflexemfänger oder ein Superregenerativempfänger sein. Beide kommen mit wenigen Transistoren aus.
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Bernd schrieb: > Womöglich hat Der vom RMorg die Platine neu gemacht, weil von einer > ausgelaufenen Batterie zerfressen. Wäre möglich. Dann hat sich ja jemand richtig ins Zeug gelegt. Ich hatte als Kind ein japanisches Taschenradio, ein schönes Gerät, tiefes Schwarz und blinkender Chrom- da würde ich auch Aufwand für eine Restaurierung treiben, wenn ich sowas wieder in die Hände bekomme. Harald W. schrieb: > Es könnte auch ein Reflexemfänger oder ein > Superregenerativempfänger sein. Beide kommen > mit wenigen Transistoren aus. Sehr wahrscheinlich nicht. Reflexer haben meist eine Diode. Allerdings könnte ein Halbleiter eine Diode sein, die gibt es ja auch in Transi- Gehäusen. Das andere wäre ein Pendelempfänger (wir sprechen deutsch !), Pendler sind aber nie für Rundfunk- Mittelwelle gebaut worden.
Warum zeigt der TO keine weiteren Detailaufnahmen von den Bauteilen und der Leiterseite ??????? So ist es doch nur Rätselraten . Viele Grüße Bernd
Bernd schrieb: > Womöglich hat Der vom RMorg die Platine neu gemacht, weil von einer > ausgelaufenen Batterie zerfressen. Für mich sieht das original aus. Vielleicht ein späterer China-Clone eines japanischen Billigradios aus den 70ern. Das ursprünglich gezeigte Radio mit der kurzen Platine sieht so aus wie die Billigradios aus Japan in den 70ern aussahen. Die kreuz und quer stehenden Bauteile, das billige Platinenmaterial, die ausgebrochenen Ränder der Bauteilelöcher, das Potentiometer mit Schalter. Alles sehr typisch für 70er Jahre Billigradios. Bevor die japanische Unterhaltungselektronikindustrie den Weg zur Qualität gefunden hat. Das Einzige was ich vermisse sind große Mengen wachsartige Masse mit der Spulenkerne und Trimmer fixiert wurden. Nur gibt es auf der Platine sowieso nicht viel zu fixieren. Da hat man sich zurückgehalten. Ähnliche Qualität gab es später mal aus China, bevor man dort durch viel Industriepionage hinzugelernt hat. Das Vergleichsstück könnte daher durchaus eher aus China stammen. Vielleicht nicht vom selben Hersteller, sondern ein Clone/Nachbau. Bernd schrieb: > Warum zeigt der TO keine weiteren Detailaufnahmen von den Bauteilen und > der Leiterseite ??????? Verstehe ich auch nicht. Das ganze Ding ist doch in 15 Minuten reverse-engineered wenn man die Platine mal ausbaut.
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Bernd schrieb: > Warum zeigt der TO keine weiteren Detailaufnahmen von den Bauteilen und > der Leiterseite ??????? Sorry, War mit Gartenarbeiten beschäftigt, habe Kubikmeterweise Grünschnitt weggebracht, jetzt hab ich Rücken. Hatte eine auf den 21.09. terminierte Drohung der Stadt im Briefkasten. Ausserdem scheine ich eine Reaktion auf diese komischen Beeren zu haben, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, leichte Halluzinationen und spüre den Drang, meine Lebensgeschichte hier auszubreiten... Vielleicht muss ich Doktor. Wenn ich wieder kriechen kann, geht's weiter...
Weltätherspürer schrieb: > Ausserdem scheine ich eine Reaktion > auf diese komischen Beeren Müssen wir uns Sorgen machen? Der Grünschnitt ist meistens nicht oder nur in Teilen zum Verzehr geeignet. Ich bin diesbezüglich völlig abstinent.
Stefan M. schrieb: > Müssen wir uns Sorgen machen? > Der Grünschnitt ist meistens nicht oder nur in Teilen zum Verzehr > geeignet. Ich habe die auch nicht gegessen. Ich bin da mit der elektrischen Heckenschere, die ich gestern das allererste Mal im Leben in der Hand hatte, durch wie Rambo. War zu faul, die Gartenhandschuhe zu suchen, dann hab ich den ganzen Grünschnitt in Säcke gestopft, bis das Auto komplett! voll war, zum Glück waren sie bei der Grünschnitt Annahmestelle so freundlich, und ich durfte trotz Sonntag alles abladen. Danach habe ich das Auto nochmal vollgepackt, so steht es jetzt auf dem Parkplatz, ich sitzt seit ner dreiviertel Stunde auf'm Klo. Und harre auf den Besuch des Stadtgärtners, der mich zusammenscheissen wird. Da ich das alleine kann, werde ich nicht aufmachen wenn er klingelt. Werde mich mit Kamillentee unter der Bettdecke verkriechen, an reverse Engeeniering ist bei mir im Moment überhaupt nicht zu denken. //* die Wortergänzung des Handys hat mir eben nach dem Wort Moment die restlichen Wörter des letzten Satzes vorgegeben - Halluzinationen?
Weltätherspürer schrieb: > scheine ich eine Reaktion auf diese komischen Beeren zu haben, > Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, leichte Halluzinationen und spüre > den Drang, meine Lebensgeschichte hier auszubreiten... Meine Schwester ist Gärtnerin und sie hatte schon mehrfach ähnliche Vergiftungen. In der Natur gibt es schon ziemlich giftige Pflanzen bei denen loser Kontakt zu Erscheinungen führt die Du beschrieben hast. Geht vorüber und Kamillentee ist immer eine gute Idee.
Weltätherspürer schrieb: > Ausserdem scheine ich eine Reaktion > auf diese komischen Beeren zu haben, Kopfschmerzen, Durchfall, > Erbrechen, leichte Halluzinationen Rauschbeere?
Beitrag #6411995 wurde von einem Moderator gelöscht.
Nichtverzweifelter schrieb: > Welche 4 Transistoren sind denn da drin? Vermutlich zwei TUN, ein TUP und ein ZN414-Derivat.
Bräuchte der TO einfach nur mal ablesen. Scheinbar hat er das Interesse verloren.
Nichtverzweifelter schrieb: > Bräuchte der TO einfach nur mal ablesen. > Scheinbar hat er das Interesse verloren. Ne, der TO hat die akute Vergiftung an irgendeiner Pflanze ohne Notaufnahme erfolgreich überwunden. Morgen in aller Hergottsfrühe den Kater einer Mieterin vom Tierarzt holen und tausend andere Aufgaben. Werde versuchen am WE Schaltplan aufzuzeichnen. Sind 6 Widerstände, 4 Kondensatoren 2 Elkos und 4 Dreibeinige Halbleiter. Muss ich doch intellektuell hinbekommen. So müde, beinahe fiel mir Handy auf den Fußboden...
Vorschlag: Platine auf etwa 1/2 A4- Größe zeichnen, Oberseite Bohrungen und die Bauteile angedeutet, und darunter die Unterseite- die Leiterzüge. Natürlich die Anschlüsse Lautsprecher, Batterie, Ferritstab. Eben die übliche Darstellungsweise: Bestückungsseite/ Leiterseite. So kann man die Schaltung am besten zurückverfolgen. Grund: gelegentlich sind die Halbleiter nicht typisiert, manchmal eine Bezeichnung nicht in Typenlisten ermittelbar, so daß man die Anschlußreihenfolge nicht kennt, gelegentlich wurden Halbleiter auch in anderer Weise verwendet, etwa ein Transistor als Diode, wenn es ein Reflexempfänger ist. Sowas kam in den 60er/ 70er Jahren in TAschenradios oft vor. Da wurden z. B. ganz dicke Transis verbaut, genug Platz für einen Roman, aber ohne jede Kennzeichnung, oder auch Transis mit einem winzigen runden Stecknadelkopf- Gehäuse, nur schwarz, manchmal mit einem orange Punkt. Eine Diode sehe ich nicht, ich tippe auf Audion + NF + einfachste Komplementärendstufe, oder eben Reflex mit 1 HF- Transi + 1 Transi als Diode + einfachste Komplementärendstufe.
Die 4 Transistoren ablesen, Typbezeichnung evtl. vervollständigen (2N..., 2S...) und in die Maske bei radiomuseum.org eingeben, die da so ungefähr lautet: "Gerät evtl. Radio über Bestückung mit Röhren oder Transistoren suchen" Diese HongKong-Gerätchen gab es zuhauf unter unterschiedlichsten "Marken", vielleicht ist eines davon passend, spart Dir dann einen Haufen Arbeit.
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