Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Funktion historisches Elektronik Gerät


von Manfred S. (taifin007)


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Hallo zusammen,

ich habe von einem verstorbenen Elektriker das gezeigte Gerät
übernommen. Leider weiß ich nicht, wozu man es verwendet! Ist es ein
Testgerät für Kondensatoren etc.? Vielen Dank für etwaige Hilfe !

von Dominik (Gast)


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Man erkennt nicht viel, ich würde vermuten dass es sich um ein 
HF-Messgerät oder einen Empfänger handelt. Zeig mal die komplette Front.

von Dominik (Gast)


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Vllt ein SWR Messgerät

von Manfred S. (taifin007)


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ok

von Arno H. (arno_h)


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Sieht aus wie C-Messgerät, Bereichsumschalter oben, Messung unten.

Arno

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Arno H. schrieb:
> Sieht aus wie C-Messgerät
Finde ich auch. Einfach mal einen bekannten C an die Bananenbuchsen und 
mit der Grob- und Feineinstellung auf DIP des magischen Auges 
einstellen.

von René F. (Gast)


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Auch ich würde schätzen, das es sich hierbei um eine Messbrücke handelt. 
Hatte auch mal ein solches Gerät von Philips (Bezeichnung „Philoscop“)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Das ist auch sicher was kommerzielles. Ich habe diese rosa Kleckse an 
Lötstellen auch schon mal gesehen, aber ich komme nicht mehr drauf, 
welcher Hersteller das gemacht hat - einfach schon zu viele Geräte auf- 
und zugeschraubt :-P

von Harald W. (wilhelms)


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Arno H. schrieb:

> Sieht aus wie C-Messgerät,

Genauer gesagt, wohl eher eine C-Messbrücke.

von Edi M. (edi-mv)


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Kapazitätsmeßbrücke, aufgrund Bestückung mit Siemens- Halske 
Kondensatoren und Oktalröhren (amerikanische Bauart) zwischen 1945 unsd 
Anfang der 50er gebaut. Oben Grob, unten Feinstellskale, Wird auf 
eindeutigen Ausschlag der ABstimmanzeigeröhre eingestellt.

von Peter D. (peda)


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Das sieht sehr stark nach Hobbybastler aus. Daher die moderne Röhre mit 
Glassockel neben einer Uraltröhre, eben was grad da war.
In das 2. Paar Buchsen neben dem Kippschalter kann man vermutlich einen 
Kopfhörer zum Minimumabgleich einstecken.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Peter D. schrieb:
> Das sieht sehr stark nach Hobbybastler aus.

Nein, sicher nicht. Kein Bastler macht auf jede Verbindung rosa Kleckse, 
um Manipulationen zu sehen und Stellen abzuhaken.
Grundig hat übrigens bis in die 50er Jahre Radios mit Stahlröhren 
gebaut, um die Restbestände von Panzerröhren zu verwerten (das erste 
Radio meiner Eltern war so eines). Ich denke, Edi hat recht mit der 
Vermutung, das die Jungs damals alles verbaut haben, was vom Krieg übrig 
war und den Rest aus allierten Beständen dazugekauft.
Edit: Ah, es scheint tatsächlich Grundig zu sein. Hier ist ein Bild 
eines Röhrenvoltmeters aus der gleichen Zeit, wo auch die rosa Kleckse 
drauf sind:
https://www.radiomuseum.org/r/grundig_universal_roehrenvoltmet_3.html

: Bearbeitet durch User
von Werner H. (werner45)


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Die Farbkleckse habe ich bei kommerziellen englischen und bei 
US-Militärgeräten gesehen.
Die kommen von der Sicht-Endkontrolle. Jede kontrollierte Lötstelle 
wurde mit einem Farbklecks markiert, damit keine übersehen wurde. Der 
Funktionstest erfolgte anschließend.
Die Oktalröhren deuten auf USA, kann aber auch England sein, wurden dort 
in Lizenz gebaut oder aus USA geliefert.

von Achim B. (bobdylan)


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Peter D. schrieb:
> Das sieht sehr stark nach Hobbybastler aus.

Dafür spricht auch, dass auf SDC11736.JPG auf dem inneren Blech deutlich 
die Striche zum Schraubenlöcher anreißen zu sehen sind, und die beiden 
Potis keine Skala haben bzw. die Buchsen nicht beschriftet sind.

Matthias S. schrieb:
> Kein Bastler macht auf jede Verbindung rosa Kleckse

Das kenne ich auch von Hobby-Bastlern; zudem sind in dem Gerät auch 
Teile eingeschmaddert, bei denen es mir ziemlich sinnfrei vorkommt. Zum 
Beispiel die Schraubenköpfe am Trafo. Da hätte es zur Sicherung genügt, 
das Gewinde an den Muttern einzupinseln.

von Arno H. (arno_h)


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Harald W. schrieb:
> Arno H. schrieb:
>
>> Sieht aus wie C-Messgerät,
>
> Genauer gesagt, wohl eher eine C-Messbrücke.

Angesichts der Kenntnisse des TO im Eröffnungsbeitrag und der beiden 
Folgebeiträge erschien mir diese Formulierung ausreichend.
Nicht immer ist der Abholpunkt ein Diplom an der Wand.

Arno

von Edi M. (edi-mv)


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Achim B. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Das sieht sehr stark nach Hobbybastler aus.
...
> Potis keine Skala haben bzw. die Buchsen nicht beschriftet sind.

Ob da nun noch Anreißstriche sind, oder nicht- ich erkenne keine, aber 
selbst wenn- das Gerät ist aus der unmittelbaren Nachkriegszeit, da war 
Handarbeit angesagt.

Bei einer Brücke müssen die Potis keine Skale haben, die stellen nur das 
Brückengleichgewicht ein, das kann bei jeder Messung woanders liegen- 
das hält man in Meßprotokollen nicht fest, nur die gemessene Kapazität.

Papier- Beschriftungsschilder können auch schon abgefallen sein.

Sieht trotz vieler freitragender Bauteile sehr sauber aus, sorgfältige 
Kontroll- und Festlege- Lackierung.

Könnte natürlich ein sehr penibler Amateur gebaut haben, oder eine 
Amateurstation- aber in der fraglichen Zeit, mit so einem Aufwand... 
nicht so wahrscheinlich.

Ich vermute als Herkunftsort eine kleinere Radio- oder Meßtechnik- 
Firma, solche gab es Ende 40er/ Anfang 50er sehr viele in DE, meist 
ehemalige Ingenieure der nicht mehr existierenden Radiofirmen, oder 
ehemalige Wehrmachtsfunker, In den Zeitschriften "Funk- Technik" und 
"Funkschau" findet man jede Menge.
Oder eine größere Firma, aber eben in den Aufbaujahren.

Mit Sicherheit restaurierbar und wieder verwendbar, und auf jeden Fall 
erhaltenswert.

von Peter D. (peda)


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Edi M. schrieb:
> Ob da nun noch Anreißstriche sind, oder nicht- ich erkenne keine

Hier sehr gut zu sehen (mit Bleistift).
https://www.mikrocontroller.net/attachment/473220/SDC11736.JPG

von Joachim B. (jar)


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Werner H. schrieb:
> Die Farbkleckse habe ich bei kommerziellen englischen und bei
> US-Militärgeräten gesehen.
> Die kommen von der Sicht-Endkontrolle. Jede kontrollierte Lötstelle
> wurde mit einem Farbklecks markiert, damit keine übersehen wurde.

Eine echt sinnvolle Markierung!

Wie oft sage ich im Prototypenbau mit Handverdrahtung, jede Leitung 
durchmessen und wenn OK dann im Schaltplan abmarkern von Knoten zu 
Knoten, dann kann keine Verbindung vergessen werden, man sieht ob alle 
Verbindungen nachgezeichnet wurden.

Wäre das mit den Farbklecksen immer noch Standard, wäre der Fehler in 
meinem TV mit eingehängtem Draht im LS Lötöse nicht verlötet! nie 
vorgekommen.

: Bearbeitet durch User
von Edi M. (edi-mv)


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Joachim B. schrieb:
> Wäre das mit den Farbklecksen immer noch Standard, wäre der Fehler in
> meinem TV mit eingehängtem Draht im LS Lötöse nicht verlötet! nie
> vorgekommen.

Es IST geschehen, und es WIRD geschehen.

Ich habe ein Radio restauriert, 60 Jahre alt, da waren Lötstellen mit 
rotem Kontrollack gekennzeichnet.
Außer einer.
Und die.... war, wie in Ihrem Beispiel- ebenfalls.... überhaupt nicht 
gelötet !

Fiel mir auf, als ich die Röhren zog, und nach dem Wiedereinstecken eine 
nicht heizte.

Diese eine Lötstelle hatte dann nämlich keinen Lack, und diese eine 
Lötstelle hatte der Kontrollnik übersehen.
Bei der damaligen Bestückungsdichte freitragender Teile konnte das 
durchaus vorkommen.
Ich habe selbst Jahrzehnte später einige Wochen in der Produktion 
gearbeitet, Leiterplattenbestückung, neben mir Löterinnen und 
Kontrolleure- und trotz geübter Augen kamen nicht oder schlecht belötete 
Lötaugen vor.

Übrigens hat das Radio 60 Jahre mit der "Anliegestelle" funktioniert.

Peter D. schrieb:
> Edi M. schrieb:
>> Ob da nun noch Anreißstriche sind, oder nicht- ich erkenne keine

> Hier sehr gut zu sehen (mit Bleistift).
> https://www.mikrocontroller.net/attachment/473220/SDC11736.JPG

OK- ja, sieht so aus.
Aber wie geschrieben- Anfangszeit nach dem Krieg- viel Handarbeit.
Und kleine Firmen mit geringen Stückzahlen stellten nicht noch 
Bohrschablonen o. ä. her. Das war schon eine Sache der Materiallage, 
eine Fassung eines anderen Herstellers hatte andere Augenabstände, 
Trafos hatten andere Abmessungen, usw.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ich würde ebenfalls auf sorgfältige Handarbeit tippen. Auch Amateuren 
oder Lehrlingen (so hießen die damals noch) war es nicht verboten 
Farbkleckse zur Kontrolle anzubringen. Bei Lehrlingen kann ich mir gut 
vorstellen dass das Teil der Ausbildung oder Prüfungsanforderung war.

Das zum Vergleich zitierte Universal-Röhrenvoltmeter 159 zeigt für mich 
sehr deutlich wie schon damals der Unterschied zwischen Einzelstück und 
kommerzieller Produktion aussah.

159: Jedes Bedienelement, jeder Anschluss und jede Anzeige beschriftet. 
Firmenname, Bezeichnung vorne drauf, Typenschild mit Anschlussdaten 
hinten.

Die C-Messbrücke: Papierskalen. Skalen von Hand mit Schablone und Tusche 
beschriftet. Einheit bei der rechten Skala fehlt ganz. Ansonsten keine 
weiter Beschriftung. Kein Hinweis was es ist. Kein Firmenname. Kein 
Typenschild mit Anschlussdaten (Spannung, Leistung). Nicht mal eine 
Beschriftung des Ein/Aus-Schalters. Unterschiedliche Bananenbuchsen 
(kein späterer Austausch, da alle vier mit roten Klecksen).

Daher ist das für mich kein kommerzielles Produkt. Für mich ist das ein 
sorgfältig gearbeitetes Einzelstück. Vielleicht ein Gesellenstück.

von Percy N. (vox_bovi)


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Hannes J. schrieb:
> Daher ist das für mich kein kommerzielles Produkt. Für mich ist das ein
> sorgfältig gearbeitetes Einzelstück. Vielleicht ein Gesellenstück.

Hätte man gerade in diesem  Zusammenhang die von Dir hervorgehobene 
lediglich partielle Beschriftung akzeptiert? Oder hätte das "Abzüge in 
der B-Note" gegeben?

von Edi M. (edi-mv)


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Hannes J. schrieb:
> Das zum Vergleich zitierte Universal-Röhrenvoltmeter 159...

... ist von 1952- da gabe s in beiden deutschen Staaten schon wieder 
professionelle Geräte, die keinen Vergleich scheuen müssen.

Hannes J. schrieb:
> Daher ist das für mich kein kommerzielles Produkt. Für mich ist das ein
> sorgfältig gearbeitetes Einzelstück. Vielleicht ein Gesellenstück.

Ich gehe von einer sehr frühen Exemplar eines Kleinbetriebes, Jahre 
1945- 1950, aus.
Herkunft DE-W oder Berlin- W, ich sehe keine DDR- Teile dieser Jahre.

Von 1945- 1950 war die Beschaffung deutscher Röhren noch problematisch, 
Röhren der Besatzungsmächte waren eher zu beschaffen- hier eben 
amerikanische Lampen.
Kondensatoren alle Siemens & Halske die großen Keramik sind "Sikatrop", 
das weist auf einen gleichmäßigen Teilevorrat hin, und die Sika's sind 
ja schon was besseres, typisch für Meßtechnik.
Bastelgeräte haben in den allermeisten Fällen auch nur Bastelbuden- 
Bestände.

Sika's verwende ich noch heute, da habe ich noch einen Vorrat, und für 
eigene Basteleien ohne hohe Ansprüche gehen die noch- und ich muß sagen, 
ich hatte in den Jahren meiner Praxis NIE einen Fehler durch einen 
elektrisch defekten Sika ! Und ich habe mehrere Meßgeräte, die sind voll 
mit den Dingern.
Neuwerte haben die Sikas heute aber nicht mehr, das weiß ich, darum eben 
für anspruchslose Sachen.

Hannes J. schrieb:
> Einheit bei der rechten Skala fehlt ganz.

Eigentlich...  braucht die Feinstellskale keine Einheit- wozu ?
Und ich gehe davon aus, daß ein Fachmann jener Zeit sofort mit der 
Meßbrücke umgehen konnte.

Aber ein Gesellenstück, welches anschließend in der Firma/ Werkstatt 
verwendet wurde, ist durchaus möglich.

Es gab vllt. auch weitere Papier- Beschriftungen, die verlorengingen, 
Herstellerkennzeichen, der Name des Gesellen... ich kann mir nicht 
vorstellen, daß das nie drauf war.

Gerade Papierbeschriftungen... Ich habe gerade ein Stromversorgungsgerät 
in Restauration, da lagen 4 Papierblättchen mit Beschriftungen unter 
Schienen und Haltern des Blechgehäuses- drauf sind die Angaben zu den 
Meßwerken, die Blättchen waren auf die Bakelitgehäuse der Meßwerke 
geklebt, und da hält einfacher Büroleim nicht ewig drauf.

Jedenfalls kann man dem Erbauer eine wirklich gute Arbeit bescheinigen.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Edi M. schrieb:
> Hannes J. schrieb:
>> Das zum Vergleich zitierte Universal-Röhrenvoltmeter 159...
>
> ... ist von 1952- da gabe s in beiden deutschen Staaten schon wieder
> professionelle Geräte, die keinen Vergleich scheuen müssen.

Auch davor schon. Ich habe mal ein bisschen im Internet gekramt, ich bin 
da kein Spezialist.

Das hier ist eine kommerzielle Messbrücke von 1945/46
http://www.historische-messtechnik.de/passive-messgeraete/widerstand/kleine-messbruecken/00057.php

Wobei ich da glaube, dass noch Vorkriegs- oder Kriegsmaterial zur 
Verfügung stand.

Universal Kabelmessapparat "Neptun" von 1948
http://www.historische-messtechnik.de/passive-messgeraete/pruefapparate/kabelpruefung/00344.php

Multimeter von 1949 und 1950
http://www.historische-messtechnik.de/passive-messgeraete/multimeter/multizet-siemens--halske/index.php

Faszinierendes Zeug. Alles Beispiele ohne Röhre. Aber professionelle 
Geräte bauen die wie professionelle Geräte aussahen hatte man wohl nie 
verlernt.

Ich hatte bei einer ähnlichen Diskussion über die Radioindustrie im 
Nachkriegsdeutschland ein paar Zahlen rausgesucht. Danach soll es 
unmittelbar vor der Währungsreform in Westdeutschland 180 bis 200 
Herstellerfirmen von Radios gegeben haben. Dazu die Geschäfte vor Ort 
die nicht nur Radios verkauften sondern auch Reparaturen anboten. Es gab 
da sicher einen deutlichen Bedarf an Messtechnik der mit Einzelstücken 
nicht zu befriedigen war.

von Edi M. (edi-mv)


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Hannes J. schrieb:
> Aber professionelle
> Geräte bauen die wie professionelle Geräte aussahen hatte man wohl nie
> verlernt.

Kann man auch nicht generell sagen- ich habe 3 Siemens- Radios, das eine 
sauber gebaut, aber ein ein absolutes Minimalgerät ohne Chassis, mit 
einer billig bedruckten Blechskale ohne Scheibe davor, fast ein 
Bastlergerät, das andere schon wie gewohnt, mit Metallchassis, beide 
1947-49. 1 Jahr später gab es dann einen Großsuper der Spitzenklasse.

Sind hier:
http://edi.bplaced.net/?Edi%27s_Radios

Alle 3 auch bei RM:

https://www.radiomuseum.org/r/siemens_sb260gw.html
https://www.radiomuseum.org/r/siemens_hansa_sk576w.html
https://www.radiomuseum.org/r/siemens_spitzensuper_schatulle_sb.html

Manchmal gab es noch gute Bestände aus Vorkriegszeiten, Großfirmen 
hatten da sicher auch noch Reserven, kleine Firmen eher nicht. Manchmal 
wurde genommen, was eben ging.

: Bearbeitet durch User
von Nerd 8. (nerd81)


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Bereichsschalter für Kapazität, Drehregler mit Skala und daneben ein 
magisches Auge. Sieht sehr nach Leckagemessgerät für Folienkondensatoren 
aus..

von Marek N. (Gast)


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Stümmt,
früher hat man auch seinen Namen sein Messgerät geschrieben.
Leider bin ich weder Erbauer noch Besitzer des angehängten Ohmmeters.
Die C-Brücke gefällt mir auch!

von AlterSchnarpel (Gast)


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> und wieder verwendbar

Nur für den, der kein RLC-Multimeter hat.

Alleine fürs C: 9 Bereiche von 200 pF (FS) bis 20 mF,
dazu noch 200 µH bis 20 H und 20 Ohm bis 2 GOhm.
Und das alles in Handmultimetergröße.

Weg mit dem alten Schnarpel.

von Edi M. (edi-mv)


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AlterSchnarpel schrieb:
> 9 Bereiche von 200 pF (FS) bis 20 mF,
> dazu noch 200 µH bis 20 H und
> 20 Ohm bis 2 GOhm.

Da hat der alte Schnarpel ein neues Schnarpel "in Handmultimetergröße", 
und dann nur das ?  Da hat ja ein Vorkriegsmodell mehr drauf...

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Hahaha, Diskussionen phne Ende.

Auf einem Foto sieht man rot den Glühfaden der Einschaltkontrolle 
"durchs Kunstlicht hindurch" und sogar das grün leuchtende Magische Auge 
lässt sich erahnen.

Der Threadstarter möge sich doch einfach mal zurückmelden hier...

von Manfred S. (taifin007)


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Nun mal wieder eine simple "Anfänger-Frage" von mir: Wie teste ich am 
besten, ob das Gerät noch vollständig funktioniert ?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ans Netz anschliessen und vorsichtshalber mal den Berührstrom messen 
(Wechselstrom mA zwischen Gehäuse und Erdklemme der Steckdose).
Ist er unter 250µA, ist der Netztrafo noch gut und du kannst mal einen 
bekannten Kondensator an die Buchsen klemmen. An welche Buchsen? Gute 
Frage, ich würde erstmal die auf der Schmalseite probieren.

von Lurchi (Gast)


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Bei einem so alten Gerät sollte man nachsehen ob an Selen-Gleichrichter 
benutzt wird. Wenn ja wäre ein Austausch anzuraten. Die altern und wenn 
der Gleichrichter zum "gleich riecht er" wird werden unangenehme Gase 
freigesetzt. Der Austausch gegen Si typen ist leider nicht so ganz 
einfach, weil der Spannungsabfall bei den alten Typen recht hoch war. 
Oft sollte ein zusätzlicher Widerstand (ggf. auch Dioden) in Reihen.

Ideal vorsichtig einschalten über Regeltrafo und mit Stromlimit. Als 
Notlösung eine Glühbirne oder ähnliches in Reihe, damit die Elkos ein 
Chance haben sich neu zu formieren.


Für einen groben Test reichen ein paar Kondensatoren um alle Bereich 
durch zu probieren. Wesentlich dürften erst mal die beiden Extreme sein. 
Die Kondensatoren für die grobe Umschaltung sind recht zuverlässig.
Für einen strengen Test der Genauigkeit wäre wohl ein modernes RLC meter 
als Vergleich angebracht.

von Edi M. (edi-mv)


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Matthias S. schrieb:
> An welche Buchsen? Gute
> Frage, ich würde erstmal die auf der Schmalseite probieren.

Ob das alles noch ok ist- ich würde immer einen Trennstelltrafo 
verwenden.
Mache ich niemals anders.

Ich vermute, daß der Selen durch Alterung Federn gelassen hat, die 
Röhren ebenfalls. Sowas prüfe ich immer vorher.
Aber bitte nicht selbst herumpfriemeln, einen erfahrenen Fachmann 
ranlassen- es wäre schade um das Gerät !

Normalerweise sind die großen Buchsen mit Schraubgewinde die für das 
Meßobjekt, eban weil man ein Bauelement an den Anschlußdrähten 
festmachen kann- dann braucht man es niocht anfassen, und auch keine 
Leitungen mit Klemmen, die zusammenkommen könnten.

Die anderen beiden Buchsen sind für einen Kopfhörer.
Der Kopfhörer ist zusammen mit der Anzeigeröhre Indikator für die 
Messung, normalerweise wird das Minimum angezeigt und auch hörbar.
Bekannten Kondensator verwenden, dann sollte der sich bei den 
entsprechenden Einstellungen der beiden Papierskalen messen lassen.

Im Eröffnungsbeitrag sind zwei Einstellungen zusehen: "Nanofarad x 1" 
und "0,65", das wäre z. B. die Skalenablesung für einen Kondensator  1 x 
0,65 =0,65 nF = 650 pF.

Beitrag #6430937 wurde vom Autor gelöscht.
von Manfred S. (taifin007)


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hallo,

ich bin immer noch dabei, das Gerät zu prüfen bzw. herauszufinden, was
ich mit den einzelnen Reglern / Schaltern überhaupt einstelle. Ich habe
dazu nun einmal diese nummeriert: Mit dem Drehregler Nr. 1 stelle ich
das Gerät ein bzw. vergrößere oder verkleinere den erleuchteten Bereich
des magischen Auges. Bei Drehregler Nr. 5 habe ich keine Ahnung, mit 
Schalter Nr. 6  wechsel ich die Spannungsbereiche von max. 6V AC und 
max. 20 V AC.
Ich habe nun einen Kondensator mit 10 nF angeklemmt. Kann aber nun
keine wesentliche Veränderung erkennen, bzw. weiß nicht wirklich, wie
ich damit umgehe.
Wer kann mir helfen die Funktionen herauszufinden bzw. wie man mit
 dem Gerät grundlegend umgeht ?
Wie muss sich das magische Auge verhalten, damit ich weiß, dass ein
angeschlossener Kondensator funktioniert- Muss der Lichtkreis in sich
geschlossen sein ?

: Bearbeitet durch User
von Manfred S. (taifin007)


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Lurchi schrieb:
> Bei einem so alten Gerät sollte man nachsehen ob an Selen-Gleichrichter
> benutzt wird. Wenn ja wäre ein Austausch anzuraten. Die altern und wenn
> der Gleichrichter zum "gleich riecht er" wird werden unangenehme Gase
> freigesetzt. Der Austausch gegen Si typen ist leider nicht so ganz
> einfach, weil der Spannungsabfall bei den alten Typen recht hoch war.
> Oft sollte ein zusätzlicher Widerstand (ggf. auch Dioden) in Reihen.
>

An den Anschlussbuchsen für den Kondensator messe ich Wechselspannung, 
also ist der Gleichrichter hin ?

von Sven D. (Gast)


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Es wird wohl kein Weg daran vorbeiführen den Schaltplan aufzuzeichnen, 
falls du Antworten suchst.

von Stefan F. (Gast)


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Das Ding muss sehr modern sein, denn der ganze Aufbau ist in 3D :-)

von MaWin (Gast)


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Manfred S. schrieb:
> An den Anschlussbuchsen für den Kondensator messe ich Wechselspannung,
> also ist der Gleichrichter hin ?

Nö, Kondensatoren kann man in der Messbrücke nicht mit Gleichspannung 
messen, Wechselspannung ist da schon gut.

von Schlaumaier (Gast)


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Mich wundert das da kein Typenschild zu sehen ist.

Ihr redet hier von einer "super Kontrolle mit Flecken" und der 
Hersteller schämt sich für das Teil.

Alle dieser Uralt-Teile die ich kenne hatten ein Typenschild.

DAS würde mich mal interessieren.

von Hagen Jakubaschk Junior (Gast)


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> die großen Buchsen mit Schraubgewinde

Da kann man auch prima SMD-Kondensatoren "einspannen".
Aber nur auf einer Seite.

von Lurchi (Gast)


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Die Schaltung sieht nicht so kompliziert aus, so dass man einen 
Schaltplan einigermaßen einfach nachzeichnen kann.

Die alten Kondensatoren hatten zum Teil hohe Verluste. Da könnte 
entsprechend auch ein Knopf sein um bei der Brücke auch noch die Phase 
bzw. den Verlust anzustellen - zum Ablesen fehlt allerdings eine Skala.

von Edi M. (edi-mv)


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Lurchi schrieb:
> zum Ablesen fehlt allerdings eine Skala.

Doch ! Sogar 2 !!!
Abgelesen wird die Skale am Steller 4, genau bei Reaktion am 
Fächerwinkel !

Hat hier noch nie jemand mit einer Meßbrücke gemessen ???

Solche Geräte haben üblicherweise einen Brückenoszillator- die 
Netzfrequenz geht nur für fette Kapazitäten !
Zur Kontrolle kann man einen hochohmigen Kopfhörer (2 oder 4 Kozhm, also 
nicht so'n modernes Ding vom Handy) an die anderen beiden Buchsen 
anschließen, da sollte ein Ton zu hören sein, und mit dem Drehen am 
Steller 4 müßte sich die Lautstärke des Tons ändern.
Das Vorhandensein des Tons bedeutet also, daß der Brückenoszillator noch 
funktioniert.
Steller 5 könnte die Prüffrequenz sein, verändert die Tonhöhe.

Wie hier eingestellt ist- klappt's nicht.
Einen 10 nF- Kondensator im µF- Bereich messen... das wird nix, wäre 
genau am Bereichsanfang.

Richtig so:
Schalter 3 einstellen auf x 10 nF.
Steller 1 auf mittleren Fächerbereich.
Steller 5 erst mal auf Mitte.
Schalter 6... probieren.

Beim Durchdrehen von Steller 4 sollte bei 1,0 eine Veränderung des 
Fächerwinkels zu sehen sein (10nf x 1,0), sowie eine Veränderung der 
Ton- Lautstärke.

Mit verschiedenen Kondensatoren probieren, ob in irgendeinem 
Frequenzbereich was passiert.

Wäre natürlich möglich, daß die kleine Kiste kaputt ist- die sollte sich 
aber machen lassen, immerhin ist ja das magische Auge noch ein bißchen 
da.

von Edi M. (edi-mv)


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Hier mal eine Kapazitätsmeßbrücken- Grundschaltung.
(Quelle: Wikipedia, "Schering- Brücke", 
https://de.wikipedia.org/wiki/Scheringbr%C3%BCcke)

Links die Prüffrequenz, die erzeugt ein Oszillator, weil die 
Netzfrequenz nicht für kleine Kondis reicht.

In der Brückenmitte ein Messinstrument, kann ein Wechselspannungs- 
Meßwerk sein, aber auch eine magisches Auge- Röhre.

Es gibt hier 2 Einstell- Elemente- das ist -je nach Ausführung- 
verschieden.

Das Meßinstrument muß keinen bestimmten Wert anzeigen, nur eine 
Reaktion, i. d. R. ein Minimum, nämlich dann, wenn die Brücke im 
Gleichgewicht ist- kalibrierter Zweig und Meßzweig gleich, Differenz 
minimal.
Darum reicht ein recht einfaches Meßwerk, oder die Röhre.

Es muß ein Oszillator da sein.
Natürlich gibt es für mehrere Kapazitätsbereiche mehrere kalibrierte 
Zweige, die umgeschaltet werden.
Dann eben noch HF- Gleichrichter und Röhre.
Versorgt von Selengleichrichter, Elko, Trafo.

Darum eben ist in der kleinen Kiste ein Haufen Zeugs drin.
Aber nichts Geheimnisvolles, sollte gut reparabel sein.

: Bearbeitet durch User
von offenes Auge (Gast)


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Hallo,
anbei ein YT, welches den "dip" auf dem magischen Auge anzeigt, wenn der 
Wert bestimmt wird. Das Video ist leider in US-neudeutsch. Man sieht 
aber gut, worauf es ankommt. Der C muß vor Messung immer gut entladen 
sein.

https://www.youtube.com/watch?v=SS5FjMaEzis

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