Forum: Haus & Smart Home Fachgerechter Anbau - Netzwerkschrank


von FCGJK (Gast)


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Hallo,

aktuell Plane ich die Erweiterung unserer vermieteten Wohnung um einen 
Netzwerkschrank.

Die Elektriker haben damals beim Bau des Hauses lediglich die 
Netzwerkkabel in den Räumen an die Dosen angeklemmt, allerdings die 
anderen Enden im Hauptwirtschaftsraum in die Ecke geschmissen.

Ich würde nun gerne als Elektrotechnischer Laie mit Netzwerkhintergrund 
(ich betreibe mehrere größere Netzwerke mit Switchen und Router und habe 
auch schon Erfahrung auf der physikalischen Ebene) einen 10 Zoll 
Netzwerkschrank an die Wand Schrauben und die losen Netzwerkkabel mit 
Keystones in ein Netzwerkschrank montieren. In den Netzwerkschrank soll 
zudem eine 10 Zoll Steckdosenleiste und ein 8 Port Unmanaged 
"Grabbeltisch" Switch (reicht hier völlig aus) auf einem Fachboden 
eingebaut werden.

Ich stelle mir nun die Frage, was ich als Elektrotechnischer Laie selber 
machen darf? Darf ich die Netzwerkkabel selber mit Keystones verbinden 
und den Netzwerkschrank an die Wand schrauben? Die "Stromversorgung" der 
Steckdosenleiste erfolgt über einen normalen Schukostecker (kein eigenes 
Basteln an 230V ;)).

Die Patchfelder müssen wohl nach aktuellen Vorschriften fachmännisch 
geredet werden. Dafür würde ich dann einen Elektriker kommen lassen, der 
mir den Schrank korrekt erdet.

Wie sieht es in so einem Fall mit dem Versicherungsschutz aus? Kann die 
Versicherung eine Zahlung verweigern, wenn die strukturierte 
Netzwerkverkabelung selbst durchgeführt wurde? In der Regel heißt es ja, 
das man sich an alle aktuellen technischen und gesetzlichen Regeln 
halten muss, welche wären das in diesem Fall bzw. gilt z.B. die VDE etc. 
überhaupt für die Netzwerkverkabelung?

Ich habe dafür leider noch keine Antwort finden könnten, sodass ich mich 
über (das Thema betreffende) Antworten freuen würde.

Beitrag #6419156 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Reinhard S. (rezz)


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FCGJK schrieb:
> Darf ich die Netzwerkkabel selber mit Keystones verbinden
> und den Netzwerkschrank an die Wand schrauben?

Warum nicht? Welche Gefahr soll davon ausgehen?

> Die Patchfelder müssen wohl nach aktuellen Vorschriften fachmännisch
> geredet werden. Dafür würde ich dann einen Elektriker kommen lassen, der
> mir den Schrank korrekt erdet.

Bereite den Kabelweg schonmal vor, wenn du eh die Bohrmaschine in der 
Hand hast. Ich würd mir das auch selbst zutrauen, meine einzige 
Unsicherheit wäre da der Querschnitt. Also würde ich es wohl mit 16mm² 
machen. Oder hätte gleich ungeschirmte Kabel verlegt :D

von Wird mein Posting nicht geloescht? (Gast)


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Ohne auf deine Probleme einzugehen gebe ich dir diesen Rat:


Befasse dich erst einmal mit dem Blitzschutz, Erdung und dem 
Potentialausgleich.

Und mit den Schutzlassen.

Erst wenn Du das in aller Komplexitaet verstanden hast kannst Du deine 
Erkenntnisse in der Praxis anwenden.

von FCGJK (Gast)


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Reinhard S. schrieb:
> FCGJK schrieb:
>> Darf ich die Netzwerkkabel selber mit Keystones verbinden
>> und den Netzwerkschrank an die Wand schrauben?
>
> Warum nicht? Welche Gefahr soll davon ausgehen?
Die einzige Gefahr die davon ausgehen könnte wäre, wenn ein Gerät 
aufgrund eines technisches Defektes dafür sorgt, das plötzlich Phase auf 
der Schirmung des Netzwrkkabels liegt. Gut dafür müsste man vermutlich 
den Energiesparstecker des Position nutzen, sprich Neutralleiter und PE 
am Stecker abkleben :P. Dadurch das das Patchfeld dann aber vom 
Elektriker korrekt "geerdet" (ja da wo die Kartoffeln wachsen, ich nenne 
es jetzt trotzdem mal Laienhaft so), würde in so einem Fall ebenfalls 
ein Fehlerstrom fließen und der FI Schalter auslösen, wenn ich das 
richtig verstanden habe. Ansonsten sehe ich da keine Gefahren.

Ich habe von mehreren Elektrikern gehört, das diese den Netzwerkschrank 
in Privathaushalten eher selten "erden". Hätte man den oben genannten 
Fall ohne entsprechende "Erdung" des Patchpanels, würde die Kapazität 
des CAT7 Netzwerkkabels + die Kapazität der am Patchfeld angeschlossenen 
CAT7 Netzwerkkabel schon ausreichen um den FI-Schalter auszulösen (so 
wurde mir das erzählt)?


>> Die Patchfelder müssen wohl nach aktuellen Vorschriften fachmännisch
>> geredet werden. Dafür würde ich dann einen Elektriker kommen lassen, der
>> mir den Schrank korrekt erdet.
>
> Bereite den Kabelweg schonmal vor, wenn du eh die Bohrmaschine in der
> Hand hast. Ich würd mir das auch selbst zutrauen, meine einzige
> Unsicherheit wäre da der Querschnitt. Also würde ich es wohl mit 16mm²
> machen. Oder hätte gleich ungeschirmte Kabel verlegt :D
Das ist bei mir ein kleiner 10 Zoll Netzwerkschrank. Mein Eli hat mir 
6mm² gegeben, das ich schonmal selber durchziehen kann. Er meinte das 
ist völlig ausreichend für diesen Anwendungsfall.

von hinz (Gast)


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FCGJK schrieb:
> Mein Eli hat mir
> 6mm² gegeben, das ich schonmal selber durchziehen kann. Er meinte das
> ist völlig ausreichend für diesen Anwendungsfall.

Womit er vollkommen recht hat.

von Reinhard S. (rezz)


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FCGJK schrieb:
>> Warum nicht? Welche Gefahr soll davon ausgehen?
> Die einzige Gefahr die davon ausgehen könnte wäre, wenn ein Gerät
> aufgrund eines technisches Defektes dafür sorgt, das plötzlich Phase auf
> der Schirmung des Netzwrkkabels liegt.

Da müsste man sich aber schon was konstruieren/ausdenken. Die Endgeräte 
sind ja entweder selber geerdet oder nur mit Schutzkleinspannung.

> Ich habe von mehreren Elektrikern gehört, das diese den Netzwerkschrank
> in Privathaushalten eher selten "erden". Hätte man den oben genannten
> Fall ohne entsprechende "Erdung" des Patchpanels, würde die Kapazität
> des CAT7 Netzwerkkabels + die Kapazität der am Patchfeld angeschlossenen
> CAT7 Netzwerkkabel schon ausreichen um den FI-Schalter auszulösen (so
> wurde mir das erzählt)?

Kann ich mangels Wissen nicht beurteilen. Eine Erdung von so einem 
Technikschrank find ich aber erstmal durchaus sinnvoll, selbst wenn die 
Netzwerkkabel ungeschirmt wären. Ich bin das allerdings auch von der 
Arbeit an 19"-Racks gewohnt ;)

>>> Die Patchfelder müssen wohl nach aktuellen Vorschriften fachmännisch
>>> geredet werden. Dafür würde ich dann einen Elektriker kommen lassen, der
>>> mir den Schrank korrekt erdet.
>>
>> Bereite den Kabelweg schonmal vor, wenn du eh die Bohrmaschine in der
>> Hand hast. Ich würd mir das auch selbst zutrauen, meine einzige
>> Unsicherheit wäre da der Querschnitt. Also würde ich es wohl mit 16mm²
>> machen. Oder hätte gleich ungeschirmte Kabel verlegt :D
>
> Das ist bei mir ein kleiner 10 Zoll Netzwerkschrank. Mein Eli hat mir
> 6mm² gegeben, das ich schonmal selber durchziehen kann. Er meinte das
> ist völlig ausreichend für diesen Anwendungsfall.

Dann ist doch alles prima.

: Bearbeitet durch User
von Schildbuerger (Gast)


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Hi,
was du selber machen kannst:
Kabelkanal an die Wand dübeln.
Den Schrank dito.
Die Kabel verlegen.
Die Netzwerkabel auf dem Patchfeld auflegen.
Den Switch montieren, Patchkabel usw.
Also die ganze Netzwerktechnik.

Den Strom kann dir dann der Elektriker installieren.

Den Schrank kannst du mit einem 6 mm2 gnge auf deine PE-Schiene legen.

von Niemand (Gast)


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FCGJK schrieb:
> Ich stelle mir nun die Frage, was ich als Elektrotechnischer Laie selber
> machen darf?

Solche Fragen kommen eigentlich immer von Leuten die Andere zum Arbeiten 
brauchen, hier schauts wohl so aus als ob er es selber machen will? ;-)

Schildbuerger schrieb:
> Hi,
> was du selber machen kannst:

Ob das dem Eli gefällt, wenn die meiste Arbeit schon durch ihn gemacht 
wurde, und dann auch noch so dass es dem Eli wohl nicht so schön passt? 
Die Baustelle sieht dann für den Eli so aus als ob schon ein Anderer vor 
ihm was angefangen hat und er nun der Notanker für den Rest ist. Das 
gefällt vielen Elis nicht so recht.

von FCGJK (Gast)


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Danke für eure ganzen Antworten. Dann weiß ich zukünftig bescheid, was 
ich selber machen kann ;).

Zum Thema "Elektriker müssen nacharbeiten": Ja das stimmt wohl :D Hier 
auf dem Dorf ist das aber alles etwas undemokratischer und meistens hat 
man wen im Bekanntenkreis ;).

In diesem konkreten Fall:
Gib niemals einem BWLer eine Schlabohrmaschine in die Hand, der es für 
eine gute Idee hält 2cm neben der Steckdose zu bohren (nein das war 
nicht ich: Installationszonen kenne ich zumindest :P). Folglich musste 
der Elektriker eh vorbei kommen um die halbe Wand aufzustemmen und die 
Kabel wieder zu flicken. Dann hat er eben schnell die Erdung mit an den 
Netzwerkschrank angeschlossen ;).

von Reinhard S. (rezz)


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FCGJK schrieb:
> Gib niemals einem BWLer eine Schlabohrmaschine in die Hand, der es für
> eine gute Idee hält 2cm neben der Steckdose zu bohren

Bei einer AP-Steckdose hätte ich damit kein Problem ;)

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