Forum: Offtopic NeuerKleber für Papieretieketten?


von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ich benutze Marmeladengläser gerne noch einmal für selbstgemachte 
Konfitüren und Gelees.
Neuerdings passiert es immer öfter, das der Kleber in der Spülmaschine 
nicht mehr abgeht, irgendwie was latexartiges. Und dann noch vollflächig 
verklebt. Im Prinzip vom Glas nur mit sehr viel Aufwand zu entfernen.
Laut Auskunft eines Freundes wäre das ein Zugeständnis an die Veganer 
(herkömmlicher Kleber wäre  kaseinhaltig) - kann das sein? Habe bis 
jetzt nicht drauf geachtet ob der Quark tatsächlich draufstand, werde 
ich demnächst mal machen.
Lasst bitte alle Diskussionen pro/kontra vegan weg, bringt sowieso 
absolut nichts.
Ich möchte nur wissen, was das ist und warum das geändert wurde.

von Georg A. (georga)


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H.Joachim S. schrieb:
> Im Prinzip vom Glas nur mit sehr viel Aufwand zu entfernen.

Etwas Terpentinersatz aufs noch nicht gespülte Etikett, Plastikfolie 
drauf (gegen das Verdunsten) und nach 5-10min lässt es sich 
rückstandsfrei ablösen.

> Ich möchte nur wissen, was das ist und warum das geändert wurde.

(Spekulatius) Wenn der Designer meint, dass man möglichst viel von der 
Marmelade sehen soll, darf das Etikett nicht vollumfänglich verklebt 
sein. Ohne Überlappung halten die alten Kleber evtl. schlechter.

von Gerd E. (robberknight)


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H.Joachim S. schrieb:
> Ich möchte nur wissen, was das ist und warum das geändert wurde.

Meine Erfahrung ist daß das herstellerabhängig und sehr verschieden ist 
und sich auch beim selben Hersteller mal mit der Zeit ändert. Ich 
vermute daher daß das eine Sache der Kosten und/oder der zum Bekleben 
verwendeten Maschinen ist.

Ich mach die Dinger so ab: in heißem Wasser ne Weile einweichen, dann 
den Papierteil abmachen. Vermutlich ginge das auch in der Spülmaschine, 
ich will aber nicht die Papierfetzen aus dem Sieb puzzeln müssen.

Die Kleberreste löse ich dann mit Orangenterpene ab. Einfach mit einem 
Küchentuch auftragen, etwa 2 Minuten einwirken lassen, dann abreiben. 
Danach dann das Glas zur Endreinigung in die Spülmaschine.

von Michael B. (alter_mann)


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H.Joachim S. schrieb:
> warum das geändert wurde.

2 Varianten sehe ich.

1. für Techniker: Die Etikettieranlage in der Marmeldenbude soll 
schneller laufen. Aber der alte Tapetenkleister ist dafür nicht 
geeignet.
2. für Buchhalter: Der neue Leim kostet 1 oder 2 µ€ weniger pro Glas, 
Macht bei 2,5 Billionen Gläsern...

von Oliver S. (phetty)


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Ist mir auch aufgefallen. Ich wollte ein dickes Gurkenglas für eine 
experimentelle Aussenkamera verwenden. Der Etikettenkleber ging nur mit 
reichlich Verdünnung runterzuwischen! Sind Gemüse jetzt für die 
Ewigkeit?

Bei Bierflaschen lösen sich die Etiketten nach wie vor mit erhöhter 
Luftfeuchtigkeit und flitschen ab. SO muss das auch sein.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ich bitte die Rechtschreibfehler im Titel zu entschuldigen :-), 
vielleicht kann es ja einer der Herrscher ändern.

Also billiger glaube ich nicht, das macht eher einen teueren Eindruck.
Bleibt:
1. die Veganer-Theorie
2. kürzere Taktzeiten (gefällt mir persönlich am besten)
3. Design ohne Überlappung

von Nick M. (Gast)


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Das ist wohl eher Acrylat-Kleber.
Wie oben tw. schon erwähnt: Terpentin, Orangenöl, Universalöl oder 
Etikettenentferner sollten helfen.

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

Gerd E. schrieb:
> Meine Erfahrung ist daß das herstellerabhängig und sehr verschieden ist

dies ist auch meine Erfahrung.

Ich habe meine Gläser zum Entfernen der Papieretiketten bisher noch 
nicht in die Spülmaschine gesteckt. Ich weiche die Etiketten immer in 
lauwarmen Wasser ein, bis sie sich leicht vom Glas lösen lassen. Damit 
es schneller geht ritze ich die Etiketten mitunter vorher mit einem 
Messer mehrfach ein. Wenn sich der am Glas verbleibende Kleber nicht 
wegrubbeln lässt verwende ich anschließend 100%-tigen Isopropylalkohol. 
Ich ärgere mich in diesem Fall immer etwas über den Hersteller, da ich 
den Isopropylalkohol doch lieber für meine Elektronikbasteleien 
verwende.

Müssen selbsterstelle Papieretiketten wie z. B. bei Marmelade nicht ewig 
halten können sie sehr gut mit Milch angeklebt werden. Die Etiketten 
lassen sich in diesem Fall später wieder gut ablösen.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Gerd E. (robberknight)


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Guido C. schrieb:
> Wenn sich der am Glas verbleibende Kleber nicht
> wegrubbeln lässt verwende ich anschließend 100%-tigen Isopropylalkohol.

Hmm, das hat bei meinen Tests nicht zufriedenstellend gewirkt. Zumindest 
nicht bei den hartnäckigen Klebern. Ähnlich WD-40.

Terpentinersatz, Waschbenzin oder Orangenterpene ging wesentlich besser, 
wobei bei mir Orangenterpene am besten funktionierte.

von Sinus T. (micha_micha)


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H.Joachim S. schrieb:
> 3. Design ohne Überlappung

Kann ich (wenigstens teilweise) widerlegen: auch einige Honiggläser 
haben diesen unlösbaren Kleber, aber die Etiketten weder der lösbaren 
noch der unlösbaren überlappen sich.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Wenn die faule Methode "in Wasser einlegen und warten" ohnehin nicht 
funktioniert: Auf Glas kann man sehr gut mit der Klinge arbeiten und den 
Kleber abschaben. Egal was dann noch für ein Lösemittel für die Reste 
nötig ist, man braucht erheblich weniger davon. Auch verringert man die 
Probleme, wenn eine große Menge angelöster Klebstoff wieder antrocknen 
will und man ihm an Ende vom Glas auf die Finger übertragen hat.

Weiß jemand, woraus ausgetrockneter alter Klebstoff besteht? Ich meine 
alte Papieretiketten wie es sie früher von Herma etc. auf Bögen gab. 
Dürfte ein ähnlicher Vorgang wie bei Leinölfirnis sein. Die lassen sich 
in weich mit Wärme, Spiritus oder Etikettenlöser (Petroleum) sehr gut 
ablösen. Manche Exemplare haben aber zuviel Sonne oder was auch immer 
abbekommen und der Klebstoff wurde zu einer staubenden, steinharten 
Masse, die sich in gar nichts löst.

von Armin X. (werweiswas)


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Ich habe bei verschiedenen Etiketten die Erfahrung gemacht, dass sie 
prima abzuziehen gehen wenn sie mit dem Fön erhitzt werden.

MfG

von Gerald B. (gerald_b)


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Ich imkere und beklebe Honiggläser mit selbstklebenden Etiketten, die 
dann auch irgendwann wieder runter müssen. Leeres Glas ohne Deckel bei 
120-130 Grad in den Backofen, für mehrere Minuten. Danach das Etikett 
mit dem Ceranfeldschaber abziehen, der Kleber wird weich.
Kleberreste mit Waschbenzin abrubbeln, danach dann der Waschgang im 
Geschirrspüler. Ist mühselig, aber es funktioniert.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Natürlich lassen sich die Gläser mit verschiedenen Verfahren vollständig 
reinigen, aber eben nicht mehr so einfach.

www.etikettenwissen.de:

"Die Verwendung von Kasein kann dazu führen, dass manche Etikettenkleber 
nicht vegan sind. Strikte Veganer lehnen dann die Verwendung der 
Produkte mit solchen Etiketten ab."

"Durch den stark schwankenden und in den letzten Jahren allgemein 
steigenden Preis von Kasein ist ein starker Anreiz für die Produzenten 
entstanden, moderne Klebstoffe einzusetzen, die auf diesen Bestandteil 
verzichten. In wie weit diese Klebstoffe immer vegan sind, wird sich 
aber noch herausstellen müssen."

von Nick M. (Gast)


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H.Joachim S. schrieb:
> Strikte Veganer lehnen dann die Verwendung der
> Produkte mit solchen Etiketten ab.

Dann sollen die paar Spinner halt Tannenzapfen lutschen. Aber wegen 
denen Acrylat-Kleber zu verwenden statt einen aus natürlichen 
Klebstoffen ist doch völlig Banane.

Ich muss mich immer mehr wundern wie Minderheiten*innen solch 
übermässigen Einfluss auf die Allgemeinheit*innen ausüben können.

von Gerald B. (gerald_b)


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Full ACK.
Die sollen den Inhalt essen und nicht am Etikett lecken! ;-)

von Achim B. (bobdylan)


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Gerald B. schrieb:
> Die sollen den Inhalt essen und nicht am Etikett lecken!

Veganer dürften eigentlich garnix. Für viele Produkte braucht man u.A. 
Erdöl, und das besteht nicht nur aus vergammelten Pflanzen, sondern auch 
aus vergammelten Viechern.

Fahren von Knallautos wäre für Veganer gleich dreimal ein nogo; wg. 
Benzin im Tank, wg. Plastik überall, und wg. Insekten auf der 
Windschutzscheibe.

von Roland E. (roland0815)


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Gerald B. schrieb:
> Full ACK.
> Die sollen den Inhalt essen und nicht am Etikett lecken! ;-)

Und wenn ein Insekt am Glasbruch kleben geblieben ist, geht nicht mal 
das Behältnis. Kontaminiert das dann eigentlich den Inhalt*innen?

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Vegane Etiketten, auf so eine Idee muß man erstmal kommen.

Ich eß ja auch gerne mal vegane Kartoffelecken, in Butter geschwenkt, 
zum Steak. :)

Veganer dürfen keine Mandeln essen. Denn die Mandelbäume in den riesigen 
Plantagen werden von gequälten Bienen bestäubt, von denen bei der 
maschinellen Honigernte hunderttausende zermatscht werden (glaub in der 
Doku "bitterer Honig" zu sehen).

Auch für andere Früchte nimmt man immer öfter Hummelvölker, die man im 
Karton per Paketdienst quer durch Europa wirft und die dann die 
Bestäubung übernehmen. Nicht zu vergessen die Parasiten zur biologischen 
Schädlingsbekämpfung. Ob so eine Schlupfwespe eingesperrt in einem 
holländischen Gewächshaus ein schönes Leben hat?

Aber ich bin  mir sicher, wenn die Plantagenbetreiber auf Kinderarbeit 
umstellen, die in die Bäume klettern und mit kleinen Püscheln die Blüten 
bestäuben, geht das für Veganer in Ordnung.

: Bearbeitet durch User
von Peter B. (olduri)


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Auf Einfach-drüberkleben ist hier noch keiner gekommen??

: Bearbeitet durch User
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