Forum: Offtopic Mit elektronischem Mikroskop Schweisszündung filmen


von Marco S. (Gast)


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Hallo.
Was denkt ihr, was passiert wenn man mit einem billigen elektronischen 
Mikroskop direkt in ein zündendes Schweißgerät film? Gehen die Sensoren 
kaputt oder ist das denen egal?

: Verschoben durch Moderator
von Achim M. (minifloat)


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Marco S. schrieb:
> Gehen die Sensoren kaputt oder ist das denen egal?

Damit die Kamera ein scharfes Bild der Schweißung aufnimmt liegt die 
Fokusebene des Lichtbogens genau auf dem Bildsensor. Wieso soll man mit 
einer Kamera wohl kein direktes Sonnenlicht fotografieren?

Entweder es brennt dir ein Loch in den IR-Filter des Sensors oder direkt 
in den Chip.

Ich würde eine Sonnenfinsternis-Brille bzw. die Folie davon oder gleich 
einen Schweißhelm vorhalten.

Der Ersatz von Sonnenfinsternis-Brillenfolie durch Floppy-Scheibe ist 
keine so gute Idee, weil Floppy-Folie zwar viel sichtbares Licht 
schluckt, dafür aber Infrarot und UV in leider unbekanntem Maß. Und das 
kann zuwenig sein.

mfg mf

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Dazu fällt mir nur eines ein:
Don't look into the laser with remaining eye!

Der Lichtbogen selbst ist noch nicht mal das große Problem, der strahlt 
nicht viel Wärme ab (aber dafür 'ne Menge UV), das weiß glühende Metall 
strahlt extrem viel Wärme bzw. IR ab.)

von Neugieriger (Gast)


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Marco S. schrieb:
> Hallo.
> Was denkt ihr, was passiert wenn man mit einem billigen elektronischen
> Mikroskop direkt in ein zündendes Schweißgerät film? Gehen die Sensoren
> kaputt oder ist das denen egal?

Keine gute Idee.

Jedoch, gestatte die Frage, WAS möchtest du denn unter dem Mikroskop 
sehen?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Marco S. schrieb:
> Was denkt ihr, was passiert wenn man mit einem billigen elektronischen
> Mikroskop direkt in ein zündendes Schweißgerät film?

Man sieht erst ein schwarzes, dann ein weißes Bild, weil die 
automatische Helligkeitsregelung der Kamera 1000x langsamer ist, als der 
Lichtbogen zündet.

Du wirst also aus dem Video keine sinnvollen Informationen ziehen 
können.

Wenn du das Mikroskop auf manuelle Belichtung umstellen kannst und ein 
getöntes Schweißschutzglas vor die Kamera baust, könnte das schon was 
werden. Sogar mit 0% Zerstörungsgefahr.

von BerndB (Gast)


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Die elektrische Zündung (Enstehung des Lichtbogens) wird dir eventuel 
die Elektronik in der Kamera zertören wenn die zu nah bzw nicht dafür 
geeignet ist.

Gruß Bernd

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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BerndB schrieb:
> Die elektrische Zündung (Enstehung des Lichtbogens) wird dir eventuel
> die Elektronik in der Kamera zertören wenn die zu nah bzw nicht dafür
> geeignet ist.

Da macht die Chinagurke zum ersten (und letzten) Mal in ihrem Leben 
einen realistischen EMV-Test. Burst, Surge und ESD alles gleichzeitig. 
Und leitungsgeführte und gestrahlte Störfestigkeit.

von Werner H. (werner45)


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Das "Mikroskop" liefert 18 bis 25 Bilder pro Sekunde, also grob alle 50 
ms 1 Bild.
In 50 ms ist die Zündung bereits erfolgt.
Der Datenfluß muß dann durch den USB-2-Flaschenhals durch...

Mach dir also keine Gedanken über die Schädigung des Sensors. Wenn Du 
eine teure High-Speed-Camera nebst Interface bekommst, kannst Du mit den 
Überlegungen anfangen.

Mit diesen Mikroskopen kann man leider auch nicht die schnellen Flitzer 
in Tümpelwasser filmen. Die Teile sind nur für tote Objekte brauchbar, 
also z.B. SMD-Beschriftungen.

von Marco S. (motoquero)


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Werner H. schrieb:
> Das "Mikroskop" liefert 18 bis 25 Bilder pro Sekunde, also grob alle 50
> ms 1 Bild.
> In 50 ms ist die Zündung bereits erfolgt.
> Der Datenfluß muß dann durch den USB-2-Flaschenhals durch...

Stimmt, das geht gar nicht.

Neugieriger schrieb:
> Jedoch, gestatte die Frage, WAS möchtest du denn unter dem Mikroskop
> sehen?

Ich möchte das Mikroskop als Sehhilfe beim Heften. Für klitzekleine 
Heftnähte.

von Werner H. (werner45)


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Für händische Arbeiten ist das gar nicht geeignet, es fehlt die nötige 
räumliche Information, um das Werkzeug richtig zu positionieren. 
Außerdem ist das Bild gegenläufig (links/rechts und oben/unten 
vertauscht).

Schau Dich nach einem gebrauchten Stereomikroskop um!
Bei niedriger Vergrößerung hat man einen großen Arbeitsabstand und sieht 
das Werkzeug gleichzeitig mit dem Werkstück. Bei hoher Vergrößerung sind 
der Arbeitsabstand und die Tiefenschärfe klein. Man kann nicht mehr 
sehen, wie man das Werkzeug bewegen muß, um an den richtigen Ort zu 
kommen. Außerdem kann der Platz dafür zu knapp werden.
Großer Arbeitsabstand UND hohe Vergrößerung gleichzeitig geht 
physikalisch NICHT.
Es gibt aber immer einen brauchbaren Bereich

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