Hallo zusammen,
ich befasse mich momentan mit dem NUCLEO-F767ZI, auf dem ein STM32F767ZI
verbaut ist. Für ein Projekt benötige ich die RTC, für die auf dem
Nucleo wie sonst häufig auch ein 32.768kHz Oszillator verbaut ist. In
der von STM bereitgestellten Software STM32CubeMX kann man allerdings
unter "Clock Configurations" für dieses Board noch 2 andere
Möglichkeiten für Oszillatoren für die RTC sehen.
1. HSE mit 8MHz und Prescaler P, sowie
2. LSI mit 32kHz.
Im Datasheet zum STM32F767ZI, sehe ich, dass man zum Betreiben der RTC
eine Frequenz von 1Hz erzeugen muss. Dazu werden 2 weitere Prescaler
gewählt:
1. PREDIV_A im Bereich 1 bis 127 und
2. PREDIV_S im Bereich 0 bis 32767.
Um die (aus der Eingabefrequenz mit diesen beiden Prescalern)
resultierende Frequenz zu berechnen, kann laut Datasheet
genutzt werden.
Meine Frage ist nun, warum man statt dem zusätzlichen 32.768kHz
Oszillator (gescalled mit PREDIV_A = 127 und PREDIV_S = 255) nicht
einfach HSE verwenden kann?
Wenn die vom HSE kommenden 8MHz durch den Prescaler P = 25 auf 320kHz
reduziert werden, und dann weiter mit PREDIV_A = 127 und PREDIV_S = 2499
und der obigen Formel auf 1Hz reduziert werden, erreicht man doch das
gleiche Ergebnis von 1Hz?
Viele Grüße
Moritz
Moritz schrieb:> Meine Frage ist nun, warum man statt dem zusätzlichen 32.768kHz> Oszillator (gescalled mit PREDIV_A = 127 und PREDIV_S = 255) nicht> einfach HSE verwenden kann?
Weil die üblichen Quarze im MHz Bereich weniger genau sind und ihre
Oszillatoren (und Teiler) mehr Energie verbrauchen.
Moritz schrieb:> nicht> einfach HSE verwenden kann?
Weil eine RTC nur sinnvoll ist, wenn sie batteriegestützt weiterläuft
auch ohne Stromversorgung (mal drüber nachdenken warum), und das ist mit
8 MHz nicht realisierbar.
Georg
Tja, eigentlich sollte man es gerade umgekehrt machen: der
32.768kHz-Uhrenquarz muss eigentlich sein, da wär's doch nett, wenn man
mit ihm mittels PLL die restlichen Takte erzeugen könnte. Dann würde
immer ein Quarz ausreichen ...
Die Teiler bei der PLL müssten halt ein wenig "größer" sein.
Stefan ⛄ F. schrieb:> Moritz schrieb:>> Meine Frage ist nun, warum man statt dem zusätzlichen 32.768kHz>> Oszillator (gescalled mit PREDIV_A = 127 und PREDIV_S = 255) nicht>> einfach HSE verwenden kann?>> Weil die üblichen Quarze im MHz Bereich weniger genau sind und ihre> Oszillatoren (und Teiler) mehr Energie verbrauchen.
Nein. Wenn ein Quarz z.B. 20 ppm bei beiden Frequenzen hat, ist der
resultierende Fehler für die RTC auch gleich.
Tatsächlich? schrieb:> Nein. Wenn ein Quarz z.B. 20 ppm bei beiden Frequenzen hat, ist der> resultierende Fehler für die RTC auch gleich.
Wenn, hat er aber nicht. Die genaueren Quarze sind meist Uhrenquarze.
A. B. schrieb:> Tja, eigentlich sollte man es gerade umgekehrt machen: der> 32.768kHz-Uhrenquarz muss eigentlich sein, da wär's doch nett, wenn man> mit ihm mittels PLL die restlichen Takte erzeugen könnte. Dann würde> immer ein Quarz ausreichen ...> Die Teiler bei der PLL müssten halt ein wenig "größer" sein.
Streng genommen hast Du mit "Teiler" recht, größere Teilerfaktoren in
der Rückkopplung des VCO hätten eine höhere Endfrequenz zur Folge.
Praktisch habe ich noch keine PLL gesehen, die auf so eine kleine
Grundfrequenz aufsynchronisieren kann. Man bräuchte wohl mehrere
VCO-Stufen.
Auch in der heutigen Zeit laufen manche Anwendungen direkt am
Uhrenquarz.
Beispiel: Bei einem Kunden hat sich ein ASIC noch nicht gelohnt,
deswegen haben wir sein Thema mit einem PIC gelöst:
http://harerod.de/applications_ger.html#allTimer
Mit einem Befehlstakt von 8192Hz hat das Teil AFAIR immer noch
vergleichbare Rechenleistung zum Bordcomputer der Apollo-LEMs. Die
Leistungsaufnahme ist aber mit 20µA @ 3V deutlich geringer.
Einen ARM mit 8192Hz Taktrate stelle ich mir allerdings etwas öde vor...
A. B. schrieb:> Tja, eigentlich sollte man es gerade umgekehrt machen: der> 32.768kHz-Uhrenquarz muss eigentlich sein, da wär's doch nett, wenn man> mit ihm mittels PLL die restlichen Takte erzeugen könnte. Dann würde> immer ein Quarz ausreichen ...
Das kannst du vergessen. Freescale hat das in vielen Kinetis-Chips genau
so eingebaut - und es führt dazu, daß der damit erzeugbare Takt von 48
MHz viel zu viel jittert, als daß man damit den USB betreiben könnte.
Stattdessen empfiehlt Freescale in einigen Manuals, den internen 48 MHz
RC-Takt zu benutzen und sie haben deswegen auch eine Art
Synchronisierung im USB-Core eingebaut, um diesen RC-Takt vom USB aus
passabel hinzuziehen.
Nochwas zu 32 kHz Uhrenquarz versus 4..16 MHz µC-Quarz:
Also erstens: so ein 32 kHz Quarz ist keinesfalls genauer oder stabiler
als ein Quarz im MHz Bereich. Stefanus liegt da falsch. Praktisch ist
das genaue Gegenteil der Fall, denn die Abschlußkondensatoren sind bei
stromarm gebauten 32 kHz Oszillatoren zumeist ziemlich klein (meist im
Bereich 7..11 pF) und deren Einfluß auf die Schwingfrequenz ist stärker
bemerkbar als bei MHz-Quarzen.
Und zweitens: Ein Oszillator mit einem 32 kHz Quarz kann weitaus
stromärmer gebaut werden als ein solcher mit einem Quarz im MHz Bereich.
Und genau darauf kommt es an dieser Stelle an.
W.S.
Tatsächlich? schrieb:>> Weil die üblichen Quarze im MHz Bereich weniger genau sind und ihre>> Oszillatoren (und Teiler) mehr Energie verbrauchen.>> Nein. Wenn ein Quarz z.B. 20 ppm bei beiden Frequenzen hat, ist der> resultierende Fehler für die RTC auch gleich.
Ich meinte, dass die üblichen 8 MHz Quarze (und schnellere)
üblicherweise mehr ppm Abweichung vom Soll haben, als die üblichen
Uhrenquarze.
Stefan ⛄ F. schrieb:> Ich meinte, dass die üblichen 8 MHz Quarze (und schnellere)> üblicherweise mehr ppm Abweichung vom Soll haben, als die üblichen> Uhrenquarze.
Das ist nicht physikalisch bedingt, sondern weil sie nicht als
Uhrenquarze gedacht sind. Prinzipiell ist es umgekehrt, je höher die
Quarzfrequenz, desto genauere Uhren KANN man damit bauen. Deshalb
gab/gibt es hochwertige Uhren mit (Uhren-!) Quarzen von z.B. 4,192 MHz.
Georg
Ulli G. schrieb:> Manche STM32s haben ein CRS(clock recovery system) - ob das genauso> jittert wie das von Freescale?
Jitter an sich ist nicht unbedingt böse. Die STM32F4 haben z.B. einen
extra Jittergenerator für die PLL. (RCC spread spectrum clock generator)
Damit wird die Störabstrahlung etwas verteilt. Das hilft, wenn man bei
der EMV Störabstrahlungsmessung bei der MCU-Frequenz das
Quasispitzenwert-Maximum reißt, aber beim Mittelwert noch Luft hat.
Blöd ist halt, wenn der tatterige STM32F4-Takt noch eine Ethernet-PHY
versorgen soll.
Wegen der Anmerkung von W.S. habe ich mal geschaut, was Reichelt aktuell
anbietet- Ich muss ihm zustimmen, die Quarze mit höheren Frequenzen sind
nicht mehr weniger genau, als die Uhrenquarze.
W.S. schrieb:> A. B. schrieb:>> Tja, eigentlich sollte man es gerade umgekehrt machen: der>> 32.768kHz-Uhrenquarz muss eigentlich sein, da wär's doch nett, wenn man>> mit ihm mittels PLL die restlichen Takte erzeugen könnte. Dann würde>> immer ein Quarz ausreichen ...>> Das kannst du vergessen. Freescale hat das in vielen Kinetis-Chips genau> so eingebaut - und es führt dazu, daß der damit erzeugbare Takt von 48> MHz viel zu viel jittert, als daß man damit den USB betreiben könnte.> Stattdessen empfiehlt Freescale in einigen Manuals, den internen 48 MHz> RC-Takt zu benutzen und sie haben deswegen auch eine Art> Synchronisierung im USB-Core eingebaut, um diesen RC-Takt vom USB aus> passabel hinzuziehen.
Interessant. Hast Du bitte kurz eine Artikelnummer zur Hand? Ich würde
mir die Implementation gerne mal anschauen.
A. B. schrieb:> Dann würde immer ein Quarz ausreichen ...
Naja, so teuer ist so ein Quarz ja nun wirklich nicht, das man
unbedingt einen zweiten vermeiden will.
A. B. schrieb:> Tja, eigentlich sollte man es gerade umgekehrt machen: der> 32.768kHz-Uhrenquarz muss eigentlich sein, da wär's doch nett, wenn man> mit ihm mittels PLL die restlichen Takte erzeugen könnte. Dann würde> immer ein Quarz ausreichen ...> Die Teiler bei der PLL müssten halt ein wenig "größer" sein.
Naja, einen ähnlichen Ansatz verfolgen z.B. die AVR128DA. Es ist
allerdings keine echte PLL, was da gemacht wird (bzw. auf Wunsch gemacht
werden kann).
Es wird vielmehr das Tuning des internen RC-Oszillators anhand der
Referenz des Uhrenquarz-Taktes gesteuert, aber ohne den Anspruch, einen
echten Phasen-Lock zu erreichen. OK, das konnte man bei den AVR8 früher
auch schon tun, mußte es aber relativ aufwendig in Software erledigen.
Die AVR128DA tuen es jetzt alleine, man muss ihnen bloß noch einmalig
sagen, dass sie es tun sollen.
Und die Hardware kann das viel besser als die Software (vor allem dann,
wenn die Software noch einen Haufen anderen Kram zu erledigen hat und
deshalb nur wenig Zeit für diesen Scheiß erübrigen kann).
Cooles Feature, finde ich.
A. K. schrieb:> Die Bauform des Quarzes spielt eine deutliche Rolle bei der> Temperaturabhängigkeit.
Schwer vorstellbar.
Welche Erklärung soll hier greifen?
Wolle G. schrieb:> A. K. schrieb:>> Die Bauform des Quarzes spielt eine deutliche Rolle bei der>> Temperaturabhängigkeit.>> Schwer vorstellbar.> Welche Erklärung soll hier greifen?
Absolut von der Temperatur abhängig wohl in der Tat nicht, aber die
zeitliche Änderung ist auf Grund der thermischen Masse des Quarzes
sicherlich relevant. Eine kleine thermische Masse reagiert viel
schneller (sowohl bei Erwärmung als auch bei Abkühlung). Die
Eigenerwärmung des Quarzes durch Energieaufnahme als Ursache ist damit
aber nicht gemeint, sondern das Verhalten in einer Schaltung durch
Fremdwärme.
Auch innerhalb des AT Schnitts gibt es Unterschiede, abhängig von
Details. Konsequenterweise sind also auch nicht alle AT Quarze in dieser
Frage gleich.
A. K. schrieb:> "Hauptunterscheidungsmerkmal der verschiedenen Kristallschnitte ist die> unterschiedliche Abhängigkeit der Resonanzfrequenz von der Temperatur."
so gesehen stimmt es natürlich
Bei 'Bauform' hatte ich gedacht, dass Du die Gehäusebauform meinst.
A. K. schrieb:> Auch innerhalb des AT Schnitts gibt es Unterschiede, abhängig von> Details. Konsequenterweise sind also auch nicht alle AT Quarze in dieser> Frage gleich.
Und es geht weiter. 32kHz Uhrenquarze sind Stimmgabelquarze, denn so
niedrige Frequenzen kriegt man mit den anderen Schwingungsmoden nicht
hin. Es sei denn, man hat Platz für ein HC-33U Gehäuse.
Zumindest früher hat man diese Uhrenquarze für den Betrieb in
Armbanduhren optimiert. Das heißt sie hatten den flachsten Verlauf der
Frequenz vs. Temperatur Kurve bei ca. 30°C, weil das die Temperatur
einer Uhr am Handgelenk ist. Lag so eine Quarzuhr mal längere Zeit auf
dem kühleren Nachttisch, war die Zeitabweichung deutlich größer, als
wenn man sie getragen hat.
georg schrieb:> Deshalb> gab/gibt es hochwertige Uhren mit (Uhren-!) Quarzen von z.B. 4,192 MHz.
Und deshalb wurden die schon vor langen Jahren von den 32 KHz abgelöst.
W.S. schrieb:> Also erstens: so ein 32 kHz Quarz ist keinesfalls genauer oder stabiler> als ein Quarz im MHz Bereich.
Dann schau mal bei einem Distributor nach den gängigen Abweichungen von
32kHz und >1Mhz Quarzen.
Quarzit schrieb:> Bei 4,192 MHz finde ich bei Mouser bei Quarzen Abweichungen bis zu 10> ppm herunter, bei 32,786 hkZ bis zu 5 ppm bzw. 1 ppm herunter
Zu gleichem Ergebnis komme ich auch.
georg schrieb:> Das ist nicht physikalisch bedingt,
Das hat auch niemand behauptet.
> sondern weil sie nicht als> Uhrenquarze gedacht sind.
Eben. Und da Uhrenquarze im Durchschnitt der Käufer gesehen immer
genauer sein müssen als nicht-Uhrenquarze, ist demzufolge das Angebot
genauer Uhrenquarze entsprechend höher. Ein Uhrenquarz mit 100ppm
anzubieten macht nicht allzuviel Sinn.
georg schrieb:> Prinzipiell ist es umgekehrt, je höher die> Quarzfrequenz, desto genauere Uhren KANN man damit bauen.
Das mußt Du mal erklären. Warum?
Nichtverzweifelter schrieb:> Bei Armbanduhren gab es nur 32,768 kHz und 4,19..MHz, die 4.19MHz wurden> also besonders genau gehend beworben.
Aber wohl eher, weil sich große Zahlen vermarkten lassen. Es hieß ja
auch, dass ein 2000W Staubsauger besser sei, als einer mit 1600W. Oft
war es aber genau umgekehrt.
Stefan ⛄ F. schrieb:> Nichtverzweifelter schrieb:>> Bei Armbanduhren gab es nur 32,768 kHz und 4,19..MHz, die 4.19MHz wurden>> also besonders genau gehend beworben.>> Aber wohl eher, weil sich große Zahlen vermarkten lassen.
Oder weil ein 4 MiHz Quarz mit AT-Cut einen besseren Temperaturgang
haben könnte, als ein 32 KiHz Quarz mit DT-Cut.
Stefan ⛄ F. schrieb:> Aber wohl eher, weil sich große Zahlen vermarkten lassen. Es hieß ja> auch, dass ein 2000W Staubsauger besser sei, als einer mit 1600W. Oft> war es aber genau umgekehrt.
sogar mein 870W Sauger von 1977 war besser, auch vermessen in der
Saugleistung mit 88%-94% Dreck weg!
Aber seit Bei Camauflösungen auch Subpixel gezählt werden und bei Audio
BP
"bluff power" und bei PC x Ghz und bei GraKa FPS, nur große Zahlen
machen Eindruck!
A. K. schrieb:> Stefan ⛄ F. schrieb:>> Nichtverzweifelter schrieb:>>> Bei Armbanduhren gab es nur 32,768 kHz und 4,19..MHz, die 4.19MHz wurden>>> also besonders genau gehend beworben.>>>> Aber wohl eher, weil sich große Zahlen vermarkten lassen.>> Oder weil ein 4 MiHz Quarz mit AT-Cut einen besseren Temperaturgang> haben könnte, als ein 32 KiHz Quarz mit DT-Cut.
In der DDR gebaute Quarzuhren [1] hatten vorrangig 4.19MHz Quarze. Und
das bestimmt nicht wegen irgendwelcher "beworbener" Eigenschaften. Die
Nachteile gegenüber einem 32kHz Quarz sind ja recht klar: mehr
Stromverbrauch beim Oszillator, mehr Teilerstufen notwendig. Und
zumindest damals war auch die Bauform größer. Es muß also auch Vorteile
gegeben haben. Und ich vermute, es waren ganz pragmatische Gründe: man
konnte die 4.19MHz Quarze mit den gleichen Maschinen fertigen, die auch
4MHz und 8MHz gefertigt haben. Die 32kHz Quarze haben eine ganz andere
Geometrie und erfordern ganz andere Herstellungstechnologie.
[1] außer Armbanduhren. Die wurden aber erst Anfang der 80er überhaupt
erst im Inland produziert und mutmaßlich mit importierten Quarzen.
A. B. schrieb:> Tja, eigentlich sollte man es gerade umgekehrt machen: der> 32.768kHz-Uhrenquarz muss eigentlich sein, da wär's doch nett, wenn man> mit ihm mittels PLL die restlichen Takte erzeugen könnte. Dann würde> immer ein Quarz ausreichen ...> Die Teiler bei der PLL müssten halt ein wenig "größer" sein.
Es gibt uCs bei denen du den internen RC mit dem RTC Takt trimmen
kannst.
Manche STM32s haben das komplett in Hardware, bei anderen brauchst du in
Software noch etwas Logik...
Das geht erstaunlich gut!
73
Stefan ⛄ F. schrieb:> Nichtverzweifelter schrieb:>> Bei Armbanduhren gab es nur 32,768 kHz und 4,19..MHz, die 4.19MHz wurden>> also besonders genau gehend beworben.>> Aber wohl eher, weil sich große Zahlen vermarkten lassen.
Ich habe mehrere Automatik-Uhren. Die Tissot springt mit 5 Hz, die Seiko
und die Regent mit 4 Hz. Die Tissot geht nicht genauer als die beiden
anderen; aber der Sekundenzeiger läuft "geschmeidiger". Das sieht
natürlich besonders "edel" aus ...
Ich habe mal Werbung für eine Armbanduhr gesehen, die von einer
Spiralfeder angetrieben wurde, aber mit einem Quarz synchronisiert
wurde.
Und zwar wurde die Unruhe durch einen Generator ersetzt, der die
Elektronik antreibt. Diese wiederum hat ihre Stromaufnahme moduliert, um
die Uhr genau so stark zu bremsen, wie nötig.
Stefan ⛄ F. schrieb:> Und zwar wurde die Unruhe durch einen Generator ersetzt, der die> Elektronik antreibt. Diese wiederum hat ihre Stromaufnahme moduliert, um> die Uhr genau so stark zu bremsen, wie nötig.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe. Heißt das,
dass die Uhr keine klassische, schrittweise schaltende Hemmung hatte,
sondern durch Reibung mit einem Normsl (dem Quarz) synchronisiert wurde?
Dann wäre das ja tatsächlich so etwas ähnliches wie eine analoge Uhr!
Das ist eine analoge Uhr. Die Unruhe wurde durch eine Bremse ersetzt.
Sie tickt also auch nicht, sondern läuft ganz flüssig.
Die bremse basiert aber nicht auf Reibung, sondern auf Magnetfelder. Je
stärker du einen Generator elektrisch belastest, desto schwerer dreht er
sich.
Wobei ich den Satz "Dadurch wird eine Genauigkeit erzielt, die keine
mechanische Uhr erreichen kann." für fragwürdig halte. Ich habe
mechanische Uhren gesehen, die sehr viel genauer waren, als übliche
Quarzuhren.
georg schrieb:> Und wer ist daran schuld? Wir alle.
nix da, ich kaufe keinen Staubsauger, kein HiFi, keine GraKa nach dem
GeldWert den ich zusätzlich ans E-Werk abdrücken darf!
Harald W. schrieb:> Naja, so teuer ist so ein Quarz ja nun wirklich nicht, das man> unbedingt einen zweiten vermeiden will.
In der Serie: doch, da spart man alles was geht.
Ausserdem kostet er Platz, das tut meistens noch mehr weh (mir
jedenfalls, das hängt wie immer von den Projekteinzelheiten ab).
Harald W. schrieb:> Nichtverzweifelter schrieb:>>> die 4.19MHz wurden also besonders genau gehend beworben.>> Ja, irgendwann im letzten Jahrtausend.
Wenn ich keine Lust habe, eine Uhr dauernd zu stellen, kauf ich eine
Funkuhr.
Ich habe schon seit Jahren nix anderes mehr am Handgelenk.
Und da ist dann die Genauigkeit des Quarzes nicht mehr
kriegsentscheidend.
M.A. S. schrieb:> Wenn ich keine Lust habe, eine Uhr dauernd zu stellen, kauf ich eine> Funkuhr.> Ich habe schon seit Jahren nix anderes mehr am Handgelenk.> Und da ist dann die Genauigkeit des Quarzes nicht mehr> kriegsentscheidend.
Also meine Funkuhr hat gelegentlich mal kein Signal und überhaupt schaut
sie nur 1 mal in der Nacht danach ob es noch passt.
Im Rest der Zeiti ist es eine ganz gewöhnliche Quarzuhr ...
M.A. S. schrieb:> Ich habe schon seit Jahren nix anderes mehr am Handgelenk.
Wozu braucht man eine reine Armbanduhr eigentlich noch? Die Uhrzeit
liefert das Handy, funkgenau.
A. K. schrieb:> Wozu braucht man eine reine Armbanduhr eigentlich noch? Die Uhrzeit> liefert das Handy, funkgenau.
beim Handy ist der Akku öfter leer, meine Armbanduhr braucht weder
Akkupflege noch Batterie, nur alle 2-5 Jahre mal ein neues Lederarmband.
Auch wenn das Armband mal eine Zeitlang mistig aussieht und warten muss,
die Uhrzeit habe ich trotzdem immer.
Die Ausgangsfrage war, warum für eine Real-Time-Clock so gerne
klassische LCD-Armbanduhrenquarze verwendet werden und damit die
Frequenz 2 hoch 15 benutzt wird.
Die richtigen Antworten wären:
- weil es die extrem energiesparenden 32.768Hz Quarze seit den frühen
70ern billigst gibt, ein echter Massenartikel.
- weil eine RTC auch bei ausgeschaltetem Gerät weiterlaufen muss, sonst
ist es keine RTC, daher äusserst sparsam = Grundbedingung.
- ...
Stattdessen werden Verhaltensregeln postuliert, Funkuhren am Armgelenk
zu tragen, oder "seit Jahren gar keine mehr", auf Kirchturmuhren die
Tageszeit abzulesen, ein Smartphone dabei zu haben...
Nur, was hat das alles mit einer RTC beispielsweise auf einem
Motherboard zu tun?
Nichts...
Prügel wurden auch in Aussicht gestellt, da mach ich doch glatt mit, im
TV laufen passend dazu gerade Bud Spencer Filme :-)
Nichtverzweifelter schrieb:> Die richtigen Antworten wären:> - weil es die extrem energiesparenden 32.768Hz Quarze seit den frühen> 70ern billigst gibt, ein echter Massenartikel.> - weil eine RTC auch bei ausgeschaltetem Gerät weiterlaufen muss, sonst> ist es keine RTC, daher äusserst sparsam = Grundbedingung.> - ...
Dies stand ja auch bereits in der ersten Antwort.
Jaja, nur in bereits 15 gelöschten Beiträgen gings halt mal wieder um
"Sein oder Nichtsein!?! Das ist hier die Frage..."
Um alles andere gings, nur nicht um RTCs.
Ist 32768 nicht der Wert einer binären Stelle ? Müsste das siebte Bit
sein. Vielleicht kommt genau ein Puls von 1Hz heraus wenn man so einen
Zähler bis 32768 mit einer bestimmten Frequenz füttert.
Stefan ⛄ F. schrieb:> Wobei ich den Satz "Dadurch wird eine Genauigkeit erzielt, die keine> mechanische Uhr erreichen kann." für fragwürdig halte. Ich habe> mechanische Uhren gesehen, die sehr viel genauer waren, als übliche> Quarzuhren.
Vielleicht vor fünfzig Jahren.
Eine wirklich gute mechanische Armbanduhr liegt bei 2 Sekunden am Tag,
das entspricht ungefähr einem billigen Uhrenquarz mit 20 ppm. Die beste
Pendeluhr lag bei 10 ms am Tag, also 0,1 ppm.
Percy N. schrieb:> Euch ist aber schon klar, dass eine Quarzuhr ebenfalls einen> mechanischen Taktgeber hat?
Versuch mal, ohne Elektronik eine Quarzuhr zu bauen. Als mechanische Uhr
bezeichnet man eine, die ohne auskommt.
Ein besonderes Wunderwerk sind rein mechanische Tischuhren, die völlig
ohne Strom oder sonst einem sichtbaren Antrieb auskommen, und die man
nicht aufziehen muss (auch nicht kann).
A. K. schrieb:> Ein besonderes Wunderwerk sind rein mechanische Tischuhren, die völlig> ohne Strom oder sonst einem sichtbaren Antrieb auskommen, und die man> nicht aufziehen muss (auch nicht kann).
hast Du dazu mal ein Beispiel? (Link)
Wolle G. schrieb:> A. K. schrieb:>> Ein besonderes Wunderwerk sind rein mechanische Tischuhren, die völlig>> ohne Strom oder sonst einem sichtbaren Antrieb auskommen, und die man>> nicht aufziehen muss (auch nicht kann).>> hast Du dazu mal ein Beispiel? (Link)https://de.wikipedia.org/wiki/Atmos
Stefan ⛄ F. schrieb:> Ich habe mechanische Uhren gesehen, die sehr viel genauer waren,> als übliche Quarzuhren.
Armband? Meine erste Quartz hatte ich so etwa 80 rum, für 16DM aus der
Metro. Das war ein Bruchteil der billigsten mechanischen Uhr. Und da man
damals noch ein verlässliches Zeitsignal im Haus hatte (Tagesschau per
Antenne), war es üblich, das zu vergleichen: Praktisch <1s pro Tag.
Wenn heute ein Uhrenfetischist mit einer 4- oder 5-stelligen Armband-Uhr
auf <1s pro Tag kommt, dann nur, weil er genau weiß, in welcher Position
er sie wie herum ablegen muss. Keine Ahnung, sie geht am Handgelenk@16h
1s vor und nachts in genau jeder Position das gleiche nach.
Langfristig könnte man eine Uhr per PLL auf das natürliche Sonnenlicht
synchronisieren. Nur leider sind wir dann schon tot, bevor sich die PLL
eingependelt hat.
Stefan ⛄ F. schrieb:> Langfristig könnte man eine Uhr per PLL auf das natürliche Sonnenlicht> synchronisieren. Nur leider sind wir dann schon tot, bevor sich die PLL> eingependelt hat.
Wie soll das gehen in Anbetracht der "Gangunregelmäßigkeiten" unserer
guten Mutter Erde?
Percy N. schrieb:> Wie soll das gehen in Anbetracht der "Gangunregelmäßigkeiten" unserer> guten Mutter Erde?
Hat dann halt ein bisschen Jitter. In der Natur hat Zeit sowieso keinen
linearen Verlauf.
(prx) A. K. schrieb:> Percy N. schrieb:>> Euch ist aber schon klar, dass eine Quarzuhr ebenfalls einen>> mechanischen Taktgeber hat?>> Versuch mal, ohne Elektronik eine Quarzuhr zu bauen. Als mechanische Uhr> bezeichnet man eine, die ohne auskommt.
Es dab mal Stimmgabel(armband-)uhren, wo eine Stimmgabel die Uhr
antrieb.
Harald W. schrieb:> Es dab mal Stimmgabel(armband-)uhren, wo eine Stimmgabel die Uhr> antrieb.
In irgend einem Buch gabs mal eine Schaltung oder Bauvorschlag für einen
Stimmgabel-Oszillator! Wo war das?
Wenn ich mich richtig erinnere mit 2 magnetischen Telefonhörer (oder
Kopfhöhrer-) Kapseln als an der Gabel zum ein- und auskoppeln der
Schwingung, 440Hz a1.