Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik OpAmp Ausgang schwingt mit 50Hz (oder 100)


von sid (Gast)


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Hi,
ich hab irgendwo n Wurm drin...

Schaltung wie im Anhang mit nem CA3140 als Komparator;
die "Antenne" im Diagram ist eine einadrige Spule mit 4windungen und 
~2cm Durchmesser durch die ein Magnet fällt.
Den Magneten gilt es zu detektieren.
VCC im Test ein 4,5V Mignonpack, eine 9V Blockbatterie und ein nominal 
9V Schaltnetzteil (14.5V Leerlauf)
egal was.. das Ergebniss ist immer dasselbe, nur die Amplitude am 
Ausgang ändert sich...

Der Ausgang wird letztendlich an einem µC hängen (sofern es irgendwann 
tut was es soll).
Momentan ist als Indikator eine stumpfe LED (mit passendem Widerstand) 
gegen Masse.
(die 4,5V taugen nicht für die LED, der CA3140 liefert damit keine 
ausreichende Spannung mehr und ich hab nur ein zaghaftes glimmen)

Die Schaltung auf dem Breadboard lief im Grunde,
neigte nur - je nach POT Stellung - mit 50Hz am Ausgang zu schwingen;
nervig, ich glaubte aber das läge am Breadboard und mir selbst als 
Signalquelle (schon schön wenn man selbst als Antenne fungiert :().

Also hab ich das Zeug auf n bisserl Lochraster gelötet und siehe da...
schwingt jetzt bei 100Hz; der Poti hat sich selbst zum Schalter 
degradiert (entweder der Ausgang schwingt bei 100Hz oder reagiert 
garnichtmehr)

Irgendwas übersehe ich hier.
Was hab ich überlesen?
Brauch ich ne 'nennenswertere' Last am Ausgang?
wenn es Netzbrummen wäre, wieso hab ich das bei den Batterien auch?
Und woher kommt dann die Frequenzverdopplung nach dem Auflöten auf 
Lochraster?

Hat jemand ne gute Idee?
Meine nächste wäre nämlich ab diesem Punkt:
"In die Tonne treten und mit nem reinen railtorail Comparator IC nochmal 
versuchen"
Wär aber zu schön, wenn ich es retten könnte;
ich akzeptierte den Misserfolg wenn ich wenigstens was lernen könnte von 
dem Dingen; aber das ist mir grade echt Schleierhaft.

'sid

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Das wird sicher kein "Schwingen" sein, die Frequenz läge weit höher.
Eher (und ich bin sehr sicher) verstärkt Dein OPV ganz normal das 
"Netzbrumm" das wir dank 50Hz Wechselstromnetz überall im Haus haben.
Nimm zum detektieren Deines Magneten ein Hall-IC oder einen (induktiven) 
Näherungssensor und alles ist gut.
Du kannst auch den 100nF C soweit verringern, dass die 50Hz nicht mehr 
durchkommen und/oder die ganze Schaltung viel niederohmiger machen. Ob 
Dein Sensor dann noch taugt, kannst nur Du feststellen.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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> Irgendwas übersehe ich hier.

Das denke ich auch. Ich sehe in deine Schaltung garkeine Rueckkopplung.

Und du brauchst auch keinen Komparator. Wenn dein Magnet durch die Spule 
faellt dann liefert er dir eine Spannung. Verstaerke die einfach so weit 
das dein OP etwas in die begrenzung geht.
ausserdem ist die Kapazitive Ankopplung auch doof. Was soll denn deine 
Schaltung machen wenn gerade nix durchfaellt? Irgendwas wird dann immer 
einkoppeln und verstaerkt werden. In deinem Fall halt die 50Hz aus 
deiner Umgebung. Die siehst du auch am oszi wenn du einfach mal nur den 
Finger an den Tastkopf haelst.

Und dann kann es natuerlich sein das deine Spule generell die 
Eigenschaft hat 50hz zu empfangen. :-) Vielleicht musst du da ein 
bisschen filtern, oder dafuer sorgen das sie fuer den Magneten 
empfindlicher ist als fuer 50Hz.

Olaf

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Es wäre vermutlich sinnvoll, die Spule zwischen den + und den - Eingang 
des Komparators zu legen. Damit eliminierst du Gleichtaktstörungen von 
der Spule und hast gleichzeitig doppelten Pegel.
Damit der Komparator nicht zittert, kann man die Spule leicht mit einer 
Gleichspannung vorspannen. Und klar, je mehr Windungen die Spule hat, 
umso sicherer löst die Schaltung aus.
Das alte CA3140 Schlachtross ist aber nicht so gut geeignet wie ein 
echter Komparator. Die gehen nicht in Sättigung, wenn sie am Ausgang ans 
Rail knallen, der CA3140 braucht ein wenig Erholungszeit.
Da es sich um eine Spule handelt, ist sie imer empfindlich fur magn. 
Streufelder, das kann dir jeder Gitarrist bestätigen. Schirmung ist 
vermutlich unumgänglich.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Um einen Komparator sinnvoll zu betreiben, braucht er eine Hysterese, 
d.h. eine Mitkopplung.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Spule anstelle von R5 einschalten, C2 und die Dioden weglassen.

von sid (Gast)


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Old P. schrieb:
> Eher (und ich bin sehr sicher) verstärkt Dein OPV ganz normal das
> "Netzbrumm" das wir dank 50Hz Wechselstromnetz überall im Haus haben.
> Nimm zum detektieren Deines Magneten ein Hall-IC oder einen (induktiven)
> Näherungssensor und alles ist gut.
Netzbrummen dacht ich halt auch, dass mir die klemmleisten im Breadboard
Antenne genug sind; aber woher kommen dann die 100Hz auf dem Lochraster?

HallIC fällt leider aus, am Ende fällt da nämlich kein Magnet mehr 
durch, sondern kollabiert das Feld einer Magnetspule (mehrfach pro 
Sekunde ;))
die Hall effekt Sensoren die ich hier hab sind zu schwach/zu langsam um 
es zu bemerken/anzuzeigen.. der fallende Magnet hier ist nur ein 
Platzhalter.
Mittlerweile weiss ich, dass wenn die Schaltung den Magneten erkennt, 
ich auch die Spule arbeiten sehen kann und umgekehrt, wenn ich den 
Magneten nicht erkenne wenn er fällt, ich acuh nahe null chance hab die 
Spule zu erkennen wenn sie kollabiert;
und es ist leichter einen kleinen Magneten auf dem Schreibtisch zu 
haben, als ein 200kilo Mofa ;)

Mit nem induktiven Näherungsschalter hab ich es auch erfolglos probiert 
(direkt am Mopped, nicht auf dem Schreibtisch),
der liefert mir leider genausowenig.
Die Spule ist scheinbar schlicht zu weit weg.

Old P. schrieb:
> Du kannst auch den 100nF C soweit verringern, dass die 50Hz nicht mehr
> durchkommen und/oder die ganze Schaltung viel niederohmiger machen. Ob
> Dein Sensor dann noch taugt, kannst nur Du feststellen.

Ankopplung nehm ich an... kann ich mal versuchen.
irgendwas 47nF-iges liegt sichernoch in irgendeiner Schublade.

Olaf schrieb:
> Ich sehe in deine Schaltung garkeine Rueckkopplung.
das ist so schon korrekt, ich will am Ende ein stumfsinniges Ja/Nein,
kein "naja fast" "jetzt gleich" "noch'n bisschen"
deswegen als komparator, nicht als Verstärker, damit er möglichst hurtig 
in die Begrenzung rennt.

Olaf schrieb:
> Und du brauchst auch keinen Komparator. Wenn dein Magnet durch die Spule
> faellt dann liefert er dir eine Spannung. Verstaerke die einfach so weit
> das dein OP etwas in die begrenzung geht.
> ausserdem ist die Kapazitive Ankopplung auch doof.

am leichtesten zwinge ich nen OpAmp doch in die Begrenzung, wenn ich ihn 
als Komparator nutze (also ohne Rückkopplung)
Ich versteh den ersten Teil deines Einwandes nicht wirklich.

Also meinste nicht nur die Kapazität verringern, sondern direkt in den 
Eingang ... das ist ja leicht zu testen, Drahtbrücke hab ich mit 
Sicherheit rumliegen ;)

> Was soll denn deine
> Schaltung machen wenn gerade nix durchfaellt?
Naja dann sollte die schaltung hoffentlich den Ausgang auf (nahe) null 
ziehen, sodass ich am Ende ein LOW am µC lese

Matthias S. schrieb:
> Es wäre vermutlich sinnvoll, die Spule zwischen den + und den -
> Eingang
> des Komparators zu legen. Damit eliminierst du Gleichtaktstörungen von
> der Spule und hast gleichzeitig doppelten Pegel.
> Damit der Komparator nicht zittert, kann man die Spule leicht mit einer
> Gleichspannung vorspannen. Und klar, je mehr Windungen die Spule hat,
> umso sicherer löst die Schaltung aus.
> Das alte CA3140 Schlachtross ist aber nicht so gut geeignet wie ein
> echter Komparator. Die gehen nicht in Sättigung, wenn sie am Ausgang ans
> Rail knallen, der CA3140 braucht ein wenig Erholungszeit.
> Da es sich um eine Spule handelt, ist sie imer empfindlich fur magn.
> Streufelder, das kann dir jeder Gitarrist bestätigen. Schirmung ist
> vermutlich unumgänglich.

Ich dachte die "Erholung" könnt ich hier vernachlässigen..
ich las das so, als wäre da irgendwas deutlich unter 20µS nötig
Und bei Signal-erwartung von nie mehr als 300Hz sollte das nicht ins 
Gewicht fallen, oder?

Ja n richtigen Komparator zu ordern leuchtet mir ein
der CA3140 geht mir in der Tat schon auf die Nerven, weil er nicht Rail 
to Rail tauglich ist, die 2.4V die er mir von der Versorgungsspannung 
abzieht nerven kollosal aber er war schneller bestellt als das 
Datenblatt gelesen war.
weil mir ein YT Video von 0033mer Erfolg versprach (und er ja nicht die 
Welt kostete)
Er nutzt den CA3140 genau für diesen Zweck, daher kam mir der Gedanke...
Naja.. Ersatz ordern und vorher Datenblatt lesen diesmal für den 
nächsten Neuaufbau.

Ändert aber an der Frage wenig, wieso das Dingen nicht mindestens 
einigermassen lüppt.

Ich flüchte mal mit dem Dingen in die Garage in der Hoffnung da werd ich 
weniger vom Netzbrummen beschallt, vielleicht ändert das was.
Aber sonderlich zuversichtlich bin ich grad nicht, insbesondere weil ich 
ja seit dem Lochraster die Frequenz verdoppelt hat (kurioser weise)

Peter D. schrieb:
> Um einen Komparator sinnvoll zu betreiben, braucht er eine
> Hysterese,
> d.h. eine Mitkopplung.

Ist ne Hysterese nicht doch eher hinderlich?
Ich will ja möglichst keine Verzögerungswirkung.

Was meinste mit MITkopplung?
mit was koppel ich denn was mit?
Gegenkopplung - Eingang gegen den Ausgang - versteh ich noch um ein 
analoges Signal am Ausgang zu bekommen, aber ich will ja möglichst hohe 
Steilheit für die "Puls erkennung"
Ankopplung (antenne an Eingang) leuchtet mir sprachlich auch ein ..
bei Mitkopplung bin ich sprachlich raus,
das Einzige was mir da einfiele wäre die Eingänge miteinander..
aber sind sie das denn nicht über den 330k?

'sid

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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sid schrieb:
>
> Netzbrummen dacht ich halt auch, dass mir die klemmleisten im Breadboard
> Antenne genug sind; aber woher kommen dann die 100Hz auf dem Lochraster?

Du hast doch 2 Dioden an der Spule, noch dazu antiparallel.... ;-)

> Ankopplung nehm ich an... kann ich mal versuchen.
> irgendwas 47nF-iges liegt sichernoch in irgendeiner Schublade.

Versuch macht kluch, fang mit 1nF an.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Achim H. (pluto25)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Spule anstelle von R5 einschalten, C2 und die Dioden weglassen.

Dann noch ein kleines Poti zwischen R1 und R3 um eine Hysterese zu 
schaffen und die Störungen zu unterdrücken.

von sid (Gast)


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Old P. schrieb:
> Du hast doch 2 Dioden an der Spule, noch dazu antiparallel.... ;-)

Nuja aber die hatte ich ja auch aufm Breadboard... ...
egal..

Old P. schrieb:
> Versuch macht kluch, fang mit 1nF an.
Ui ich hab nur wenig Zeug rumfliegen,
ich glaub 1nF ist nicht dabei.. 10nF vllt #schulterzuck
Ich guck mal was da ist und schau in welche Richtung sich eine etwaige 
Änderung bewegt ;)


Nichtverzweifelter schrieb:
> Spule anstelle von R5 einschalten, C2 und die Dioden weglassen.

Lustigerweise hatte ich vor nem halben Jahr oder so,
sowas ähnliches auf n breadboard gesteckt...
beide Eingänge auf GND gezogen über ihre 10kOhm; Spule direkt
(Widerstands und Diodenfrei) an den nicht invertierenden Eingang und GND
hat funktioniert war nur minimal unzuverlässig mit nem noch älteren Dual 
OPAmp (L2722)... allerdings auch kapazitiv, nicht 'direkt'
(versuch ich gerne mit dem L2722 aber ich wunderte mich wenn das 
choochte ;)

man wurd ich angemeckert deswegen..
....Da müssen Dioden an die Antenne weil mir sonst Milliarden volt den 
OpAmp zerballern wenn ein Sonnensturm die Spule trifft.
....Das übliche "Alle OpAmps müssen ne Rückkopplung" blabla

Joe F. (easylife) hat sich die Mühe gemacht hat mal was erklärend zu 
formulieren und mir auch noch eine Shcaltplan zu malen den er für 
sinnvoll hält (siehe im hiesigen Anhang)
[merke: andere Schaltung für anderen OpAmp]

Und ihm zufolge haben die Dioden nur die Funktion das Spulensignal auf 
+/-0.7V zu begrenzen um eben nicht allzu fest gegen den OP-Eingang zu 
treten.
Klang mir logisch, daher hab ich sie drin

Jetzt sagt ihr die sollten wieder raus...
komisch um ehrlich zu sein;
mir ist klar, dass es für ein Problem mehrere Ansätze zur Lösung geben 
kann,
ich glaubte aber elektronik sei konsistenter also näher an Wissenschaft 
als an Esotherik;
Wie kann eine richtige Antwort vorgestern heute eine Falsche sein wenn 
die Frage dieselbe blieb?


A. H. schrieb:
> Dann noch ein kleines Poti zwischen R1 und R3 um eine Hysterese zu
> schaffen und die Störungen zu unterdrücken.

Ich versteh nicht ganz wie mir ein Poti da eine zeitliche Komponente 
hinzufügt.

Hystere.. Nachwirkung
Also zeitlich verzögerte Änderung der Wirkung, bei Änderung der 
Ursache.

wenn der Widerstand zur Signalverlangsamung gemeint ist, nochmal: was 
macht der 330k falsch dass er nicht ausreichend bremst?

Meinst Du Offset?

Bias offset ist bei dem CA3140 einstellbar über den Trimpot
Die Schaltung die Joe mir für den L2722 gemalt hat sah sehr ähnlich aus, 
hatte aber den von Dir gewünschten Offset-poti (und einen Dreifachteiler 
mit dem er loslegte)
(siehe Anhang)

beides hielt ich für den CA3140 für unnötig da er ja wie gesagt den Poti 
an seinen BIAS offset pins hat

'sid

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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sid schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Du hast doch 2 Dioden an der Spule, noch dazu antiparallel.... ;-)
>
> Nuja aber die hatte ich ja auch aufm Breadboard... ...
> egal..

Eben....
Die Dioden richten einen Teil (oder alles) der "Brummspannung" (sagte 
man früher) gleich und ohne Ladekondensator kommen 100Hz dabei raus.

Old-Papa

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Eine Mitkoppplung ist das exakte Gegenteil einer Gegenkopplung. Mit 
einem grossen Widerstand vom Ausgang zum nichtinvertierenden Eingang, 
der über einen weiteren Widerstand von der Referenz entkoppelt ist.
Hysterese heisst hier eben nicht: einen zeitlichen Beitrag, sondern....:

Hat der "Komparator" umgeschalten, ändert er durch die Mitkopplung seine 
eigene Schaltschwelle, er hebt die Vergleichsspannung am nichtinv. 
Eingang ein bisschen an.
Jetzt muss das Eingangssignal eine grössere Änderung mitbringen, damit 
der Komparator wieder in den anderen Schaltzustand zurückkippen kann. 
Spiele mal an einem mechanischen Thermostat eines völlig stromlosen 
Bügeleisens, immer, wenn der geschalten hat, musst Du ihn "übertrieben" 
weit zurückdrehen, damit er wieder in die andere Schaltlage kippt. Nur 
das nennt sich Hysterese, hat null mit einer Zeitfunktion zu tun
Damit wird heftiges Zittern des Ausgangs vermieden, denn: Dein OpAmp 
ohne Gegenkopplung verstärkt ja volle Pulle und da genügt bereits das 
Grundrauschen, dass der Ausgang rumzappelt, sobald die Eingänge 
(Differenz) auch nur in die Nähe der Schaltschwelle kommen.
Rhabarber, rhabarber...

von sid (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Nur das nennt sich Hysterese

hysteros.. griechisch SPÄTER oder NACHHER
Hysterese zu Deutsch Nachwirkung...

Da ist also die elektrotechnische Definition nicht mit der allgemeinen 
Deckungsgleich...

Aber ja, die Erklärung leuchtet mir ein.
Ich frage mich nur inwieweit mir das hier hilft;
ohne es mal kurz ausprobieren zu können
(will den Kram nicht auslöten um es wieder aufs Breadboard zu klöppeln 
und hab keinen zweiten identischen OpAmp)
klingt mir das doch sehr danach als würde der nicht invertierende 
Eingang durch den Ausgang nichtnur angehoben, sondern gleichzeitig 
dadurch auch der Ausgang selbst wieder 'ausgelöst', und wenngleich sich 
ein System nicht selbst füttern kann, muss ich doch dennoch durch die 
Spule ein ausreichend negatives Signal erzeugen um das nahezu 
vollständig auszugleichen, oder nicht; immerhin liegt da ja ein gesunder 
Teil Versorgungsspannung am Ausgang?
Wenn mir der Ausgang nun auch nur auf 2.5V potential gehoben wird und 
mir die Spule nur 0.7V Differenz liefern kann der Dioden wegen, taugt 
das für mich doch nicht wirklich, oder irre ich mich?
ich behaupte zudem, dass ich mit der Spule da auch keine nennenswert 
höhere Differenz erzeugt bekomme am Ende (im Gegenteil).
Ich meine, dass wir hier vielleicht von 0.1-0.2V reden die die Spule da 
zuckt im besten Fall...
Daher ja das ganze Dilemma.
KÄME ich mit nur der Spule auf auch nur sagen wir 1.1V dann wäre das ja 
schon ausreichend um den Eingang eines µC auch ohne Verstärkung zu 
triggern; das klappt ja aber leider nicht :(

glaubst Du das langt um die Mitkopplung dann zu überlagern und mir das 
Dingen damit auch wieder zurückkippt?
Oder liegt das nur am Widerstandswert? Und wie wäre der dann sinnvoll 
dimensioniert in etwa (reden wir eher von 100k oder eher 1M?)

Old P. schrieb:
> Eben....
> Die Dioden richten einen Teil (oder alles) der "Brummspannung" (sagte
> man früher) gleich und ohne Ladekondensator kommen 100Hz dabei raus.

Jo, aber auf Steckbrett war's ja nur die Hälfte..
und da steckten die Dioden ja auch drin, daher ja meine Verwirrung..
An der Schaltung selbst hat sich nichts verändert zwischen breadboard 
und Lochraster;
oder meinste das Steckbrett selbst hat mit seinen Kontaktreihen den 
Ladekondesator emuliert?


Vielleicht sollte ich mir schlicht son Deppenpaddel (ADD750?) bei Ali 
ordern und es mal aufmachen um zu sehen was drin steckt,
die machen ja im Grunde was sehr ähnliches ...

Ich danke Euch schonmal für die Anregungen..

'sid

von Achim S. (Gast)


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Old P. schrieb:
> Die Dioden richten einen Teil (oder alles) der "Brummspannung" (sagte
> man früher) gleich und ohne Ladekondensator kommen 100Hz dabei raus.

Bei der hier vorliegenden Verschaltung begrenzen die Dioden einfach nur 
den Hub der Eingangsspannung. Durch das Clippen der ansonsten 
möglicherweise sinusförmigen Spannung entstehen zwar Oberschwingungen. 
Aber die Grundschwingung des Signals kann damit auf keinen Fall von 50Hz 
auf 100Hz angehoben werden.

sid schrieb:
> Jo, aber auf Steckbrett war's ja nur die Hälfte..
> und da steckten die Dioden ja auch drin, daher ja meine Verwirrung..
> An der Schaltung selbst hat sich nichts verändert zwischen breadboard
> und Lochraster;

Hier bist du auf dem richtigen Weg. Wenn sich die Funktion der Schaltung 
geändert hat, dann muss sich etwas am Gesamtaufbau geändert haben, was 
für die Funktion wichtig ist. Entweder hast du eben doch nicht 
identische Schaltungen auf Breadboard und Lochraster gehabt (auch wenn 
der Unterschied vielleicht nicht so einfach zu finden ist). Oder du 
misst jetzt z.B. in einer anderen Umgebung, wo vielleicht wirklich ein 
100Hz-Magnetfeld deine Empfangsspule anregt (wobei 50Hz-Magnetfelder in 
normalen Umgebungen sehr, sehr viel häufiger zu finden sind als 100Hz 
Magnetfelder).

Miss mit einem Oszi das direkte Ausgangssignal deiner Empfangsspule 
nach. Dann weißt du zumindest mal, welches Ursprungssignal tatsächlich 
vorliegt, und ob die 100Hz am Komparator-Ausgang ein Artefakt deiner 
Schaltung sind oder ob sie aufgrund des Spulensignals anliegen müssen.

Miss außerdem den Ripple deiner Versorgungsspannung nach. Der hat evtl. 
100Hz, und du benutzt die Versorgung um daraus die Schaltschwellen 
deines Komparators abzuleiten. Der Tiefpass mit C1 nützt zwar etwas, 
dämpft bei 100Hz aber nicht besonders gut.

Zu guter letzt solltest du  ein realistische Gefühl dafür bekommen, wie 
groß in der tatsächlichen Anwendung deine Signale sein werden. Wenn sie 
im Bereich der äußeren Störfelder liegen, wirst du mit dem aktuellen 
Aufbau nie eine zuverlässige Schaltung hinkriegen. Dann bräuchtest du 
vielleicht eine zweite Spule für eine Differenzmessung, um den Einfluss 
der Störsignale runterzudrücken.

Wenn das spätere Nutzsignal viel größer als die aktuellen Störsignale 
sind, dann dreh einfach deine Schaltung deutlich unempfindlicher und 
dein Problem ist vielleicht schon gelöst.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Achim S. schrieb:
>
> Bei der hier vorliegenden Verschaltung begrenzen die Dioden einfach nur
> den Hub der Eingangsspannung. Durch das Clippen der ansonsten
> möglicherweise sinusförmigen Spannung entstehen zwar Oberschwingungen.
> Aber die Grundschwingung des Signals kann damit auf keinen Fall von 50Hz
> auf 100Hz angehoben werden.

Die Grundschwingung nicht, aber es enstehen (je nach verwendeter Diode) 
mehr oder weniger starke/steile Oberschwingungen (durch die Begrenzung) 
und sein Komparator schaltet wild. Ist alles nur theoretische Vermutung, 
ich (wir) haben ja die Schaltung nicht auf dem Tisch.
Ich hätte eine solche Magnet-Detektorschaltung auch nicht so gebaut. Wie 
schon geschrieben Hallsensor, induktiver Sensor, eventuell optischer 
Sensor, ist alles auch möglich.

Old-Papa

von sid (Gast)


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Old P. schrieb:
> Ich hätte eine solche Magnet-Detektorschaltung auch nicht so gebaut. Wie
> schon geschrieben Hallsensor, induktiver Sensor, eventuell optischer
> Sensor, ist alles auch möglich.

Ne leider nein, wie gesagt der Magnet ist nur mein 
Schreibtisch-Krückstock
Am Ende wird nur ein zusammenbrechendes Feld einer COP Zündspule 
gemessen.
(die also nicht nur recht klein, sondern auch ~10 cm tief im 
Zylinderkopf steckt)
zu weit/schnell für meinen SS495 um sie zu erkennen und auch die 
diversen Hallsensoren die ich mal aus BLDC Motoren geerntet hab erkennen 
nix;
der induktive Näherungssensor (kurz meinem Drucker entliehen.. 
[LJ12A3-4-Z])
zuckt nicht im mindesten (vermutlich verwirrt durch das ganze Metall in 
der Nähe).
Das optische Sensoren dem Grunde nach hier schon ausfallen, muss ich ja 
nicht weiter erwähnen, oder?
Wie gesagt hat sich nur bisher gezeigt, dass wenn ich den Magneten 
erkennen kann wenn er durch die Spule plumpst ich auch das Feld der 
Zündspule erkennen kann, und wenn ich den Magneten NICHT erkenne ich 
auch keine nennenswerte Chance habe das kollabierende Feld der Zündspule 
zu 'sehen'
Damit ist also leichter auf dem Schreibtisch zu testen,
als eine 200kg Mofa indoors laufen haben zu müssen ;)
(das müfft ja dann doch ein bisschen)

Achim S. schrieb:
> Hier bist du auf dem richtigen Weg. Wenn sich die Funktion der Schaltung
> geändert hat, dann muss sich etwas am Gesamtaufbau geändert haben, was
> für die Funktion wichtig ist

Naja mangels Platz auf dem Kopf des Zündkerzensteckers (etwa 24mm 
durchmesser) hab ich deutlich enger gesteckt natürlich aber es gibt 
(soweit ich das bissher gemessen hab) keine fehlende Verbindung und auch 
keinen versehentlichen Kurzschluss.
Ich kontrollier das aber gleich nochmal um ganz sicher zu sein.
dass C1 auch nicht verkehrtherum drinsteckt (wär nicht das erste Mal 
dass mir sowas passiert :()

Achim S. schrieb:
> Miss mit einem Oszi das direkte Ausgangssignal deiner Empfangsspule
> nach. Dann weißt du zumindest mal, welches Ursprungssignal tatsächlich
> vorliegt, und ob die 100Hz am Komparator-Ausgang ein Artefakt deiner
> Schaltung sind oder ob sie aufgrund des Spulensignals anliegen müssen.

Macht Sinn.. 'schgucke (aber ob mein Spielzeug Oszi das kann weiss ich 
noch nicht...)

Achim S. schrieb:
> Miss außerdem den Ripple deiner Versorgungsspannung nach. Der hat evtl.
> 100Hz, und du benutzt die Versorgung um daraus die Schaltschwellen
> deines Komparators abzuleiten. Der Tiefpass mit C1 nützt zwar etwas,
> dämpft bei 100Hz aber nicht besonders gut.
Oh mann.. schitte... das soll ja nachher über die Boardspannung versorgt 
werden, die Lima macht ja noch mehr Krach als meine 9V Blockbatterie ...
na da hab ich ja dann noch spass dann mit :(

Achim S. schrieb:
> Zu guter letzt solltest du  ein realistische Gefühl dafür bekommen, wie
> groß in der tatsächlichen Anwendung deine Signale sein werden. Wenn sie
> im Bereich der äußeren Störfelder liegen, wirst du mit dem aktuellen
> Aufbau nie eine zuverlässige Schaltung hinkriegen.

Tja, das ist nicht ganz so einfach leider; mindestens für mich nicht, 
Mangels ausreichend grosszügiger Laborausstattung und fehlender Doku 
über die OEM Zündspulen/Kerzenstecker;
kann ich da vermutlich nicht wirklich viel weiter eingrenzen..
ich kann aber mal sehen - falls der Oszi die Spule alleine als 
Signalquelle annimmt - was da so an mV angeblich anfällt und ob eine 
Windung mehr oder weniger das Signal verbessert und/oder die Störung 
verringert, vielleicht hilft das schon weiter.

Naja ist ja zum Glück bald WE...
Nochmal danke für die Anregungen und Tipps!

'sid

von Achim S. (Gast)


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Old P. schrieb:
> Die Grundschwingung nicht, aber es enstehen (je nach verwendeter Diode)
> mehr oder weniger starke/steile Oberschwingungen (durch die Begrenzung)
> und sein Komparator schaltet wild.

Klar entstehen Oberschwingungen (hatte ich ja auch schon geschrieben). 
Aber du wirst es allein durch das Clipping nie schaffen, dass der 
Komparator plötzlich mit 100Hz triggert wenn er ohne das Clipping mit 
50Hz getriggert hat. Wenn du es nicht glaubst, mal dir einfach mal ein 
paar Kurvenformen auf und überlege, was beim Clipping passiert.

Eine Sprung von 50Hz auf 100Hz wäre höchstens dann denkbar, wenn das 
Clipping grade ungefähr bei der Schaltschwelle des Komparators 
stattfindet. Das ist bei der Schaltungsauslegung des TO aber eine 
Größenordnunge entfernt -> die Dioden in der gezeigten Beschaltung sind 
nicht für die 100Hz verantwortlich (und schon mal gar nicht aufgrund 
eines ursprünglich postulierten Gleichrichtungseffekts).

sid schrieb:
> Tja, das ist nicht ganz so einfach leider; mindestens für mich nicht,
> Mangels ausreichend grosszügiger Laborausstattung und fehlender Doku
> über die OEM Zündspulen/Kerzenstecker;
> kann ich da vermutlich nicht wirklich viel weiter eingrenzen..
> ich kann aber mal sehen - falls der Oszi die Spule alleine als
> Signalquelle annimmt - was da so an mV angeblich anfällt und ob eine
> Windung mehr oder weniger das Signal verbessert und/oder die Störung
> verringert, vielleicht hilft das schon weiter.

Das würde ich dir unbedingt empfehlen. Und ja: du kannst die 
Empfängerspule direkt an den Oszi-Tastkopf anschließen und messen.

Wenn du nicht wenigstens die ungefähre Größenordnung deines Nutzsignals 
kennst kannst du kaum eine sinnvolle Schaltungsentwicklung vornehmen. 
Die Schaltung funktioniert wahrscheinlich noch, wenn du bei der 
Empfindlichkeit einen Faktor 5 daneben bist. Aber wenn du einen Faktor 
500 daneben bist (was im Augenblick noch ohne weiteres möglich ist), 
dann kann eigentlich nur Murks rauskommen.

von Achim S. (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Und ja: du kannst die
> Empfängerspule direkt an den Oszi-Tastkopf anschließen und messen.

noch als kleine Ergänzung: schalte bei der Messung dann auch mal deinen 
Lastwiderstand von 2,7kOhm parallel zu Spule. 2,7kOhm klingt vielleicht 
auf den ersten Blick nach keiner großen Belastung. Aber nach deiner 
Beschreibung der Spule im ersten Post (4 Windungen, 2cm) liegt die 
Zeitkonstante deiner L/R-Anordnung vielleicht irgendwo im Bereich von 
10µs. Die 2,7kOhm bilden damit auf längeren Zeitskalen schon eine zu 
starke Belastung, die dir das  Spulensignal "kurzschließt".

von sid (Gast)


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Sohoooo
Also: 5-7mV bei 4turns und fallendem Magneten (je nachdem wie hoch über 
der Spule und wie grade er grad fiel)
Ich vermute also (noch) bei der Zündspule etwa 10mV-ish
Ich werd das morgen oder übermorgen ausprobieren.

Ich hab nochmal den ganzen kram durchgemessen, und fand wieder keinen 
Fehler..
bis es mir auffiel...
wenn ich die Tastspitzen ansetze drückte ich C1 etwas weg von Masse..
wenn ich das Dingen anpacke um die Antennenspule reinzufriemeln wieder 
etwas ran...
Also lag R5 möglicherweise direkt auf Masse.
(hab ich also ausgelötet und neu positioniert.. doof aber geht jetzt)

Die lustigen 100Hz waren übrigens meine Schreibtischlampe die mein 
Spielzeugoszi gekitzelt hat..
Lampe aus 50Hz, Lampe an 100Hz, Lampe aus 50Hz, Lampe an 100Hz
(völlig OHNE OpAmp und ohne Antennenspule)
Das kann ja nix werden, Hab die doofe Stromsparbirne getauscht..
und schon sind die 100Hz weg, n anderes Netzteil und auch die 50Hz waren 
vernachlässigbar gering vom Ausschlag.
Jetzt seh ich auch den Magneten..

Hab in der Zwischenzeit aber noch n L2722 auf ne Briefmarke Lochraster 
geprutscht;
das schien mir nämlich zuverlässiger vom Ausschlag bei niedriger 
Versorgungsspannung und dem ganzen hin und her mit dem CA3140.
Jetzt hab ich zwei Dingse die mir vielleicht was anzeigen könnten.
(genaueres weiss ich wenn ich morgen/übermorgen die Mofa ausreichend 
entkleidet hab um mal am schlagenden Herzen Puls zu fühlen.)
Und ich kann beide an unterschiedliche Zylinder bappen und miteinander 
vergleichen ;)

Ich danke Euch vielmals!

'sid

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