Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Heizplatte für SMD Löten


von Stefan F. (Gast)


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Ich habe mir in den vergangenen Monaten einiges an Werkzeug zugelegt, um 
SMD Bauteile löten zu können. Bisher hatte ich mich auf THT beschränkt, 
doch das ist eine inzwischen eine Sackgasse geworden.

Jedenfalls ist mir sowohl beim Einlöten als auch beim Auslöten 
aufgefallen, dass das ganze wohl deutlich einfacher geht, wenn die 
Platine gut vorgewärmt ist. Dazu habe ich mit jetzt eine Heizplatte 
bestellt, die bis zu 95°C schafft.

Nun meine Frage dazu: Auf welche Temperatur sollte ich die Heizplatte 
stellen? In erster Linie will ich natürlich keine Bauteile zerstören. 
Aber ich will mir auch nicht Finger daran verbrennen. Reichen 50°C oder 
sollte ich sie doch besser voll aufdrehen und erwägen, Schutzhandschuhe 
zu tragen?

von m2m (Gast)


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von Stefan F. (Gast)


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m2m schrieb:
> Hier gibt es Erfahrungswerte:

Vielen dank, dieser Thread beantwortet alle meine Fragen zum Thema.

von Johannes S. (Gast)


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in der neuen Make von Heise ist ein Projekt zum SMD löten mit 
Bügeleisensohle und Temperaturregelung, sieht auch nicht schlecht aus.

von René F. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Jedenfalls ist mir sowohl beim Einlöten als auch beim Auslöten
> aufgefallen, dass das ganze wohl deutlich einfacher geht, wenn die
> Platine gut vorgewärmt ist. Dazu habe ich mit jetzt eine Heizplatte
> bestellt, die bis zu 95°C schafft.

Klar, du verringerst damit deutlich die Temperaturdifferenz welche 
benötigt wird zum aufschmelzen. Wenn ich Platinen mit Paste und Heißluft 
bestücke, lege ich sie nach dem platzieren der Bauteile auch auf eine IR 
Station ohne den oberen Strahler und lasse das ganze ein paar Minuten 
aufheizen, laut Thermoelement hat die Platine dann etwa 70°C verringert 
deutlich die Zeit in der ich mit der Heißluft rumhantieren muss.

von Olaf (Gast)


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> in der neuen Make von Heise ist ein Projekt zum SMD löten mit
> Bügeleisensohle und Temperaturregelung, sieht auch nicht schlecht aus.

Das mach ich schon seit 20Jahren so. Allerdings mit einem Siemens 
Buegeleisen
und dem integrierten Regler in der Position Baumwolle. :-)

Fuer Bleifrei koennte es aber etwas knapp werden. Ich glaub da muss man 
dann wirklich selber regeln. Dabei wuerde ich das Heisegebastel aber 
nicht als Vorbild nehmen. Jedenfalls nicht mit offen liegendem 230V 
Relaiskontakten.

Olaf

von Teo D. (teoderix)


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Olaf schrieb:
> Das mach ich schon seit 20Jahren so. Allerdings mit einem Siemens
> Buegeleisen
> und dem integrierten Regler in der Position Baumwolle. :-)

Madame: "Was zum Teufel hat mein Bügeleisen im Schraubstock zu suchen?". 
:D

Achtung! Die freiliegenden Kanten der Sole, neigen dazu heftige 
Brandings, an den Unterarmen zu verursachen!

von Olaf (Gast)


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> Madame: "Was zum Teufel hat mein Bügeleisen im Schraubstock zu suchen?". :D

Nene! Ich hab dafuer extra ein altes Buegeleisen aus den 60ern bei Ebay 
fuer 1DM erworben. Ich weiss noch das ich das Kabel tauschen musste weil 
das Originalkabel bei der kleinsten Bewegung zu Staub zerbroeselt ist.

Die Bimetall-Regler in den alten Eisen haben ja eine gewisse Hysterese.
An der kalten Seite ist 60/40 gerade fest, an der warmen ist es 
fluessig.

Ist auch toll um von einseitig bestueckten Platinen die Bauteile 
abzunehmen. Einfach drauflegen, ein paar Minuten warten und die Teile 
mit der Pinzette abnehmen.

Olaf

von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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m2m schrieb:
> Hier gibt es Erfahrungswerte:
> Beitrag "Erfahrungsbericht Alu-Heizplatte/Preheater"
>https://www.amazon.de/gp/product/B07GGPVQGJ/?pldnSite=1

Interessant finde ich das Kabel von dem Artikel des TO.
Der Stecker nur 2pol. und die Buchse 3pol.
Gibt es Gründe außer Kosteneinsparung oder Fehler?
Meines Wissen müsste es auch ein Warmgerätekabel sein.

: Bearbeitet durch User
von Wollvieh W. (wollvieh)


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Wenn wir schon bei Bastellösungen sind, fallen mir Magnetrührer mit 
Heizung ein.

Das sind schon mechanisch vollständige und stabile Geräte, im Gegensatz 
zu Bügeleisen, die man falschherum betreibt und zwischen den Knien hält 
oder mit Blumendraht an die Sessellehne bindet. Sie können meist 
200-300°C Dauertemperatur und damit mehr als man braucht. Und es gibt 
mindestens einen groben Temperatursteller, bei besseren Modellen sogar 
einen genormten externen Eingang zur Regelung.

Die Heizplatte selbst kommt oft in beschichtetem Aluguß, und wenn einen 
die runde Form stört, weil man doch eher eckige Platinen behandelt, kann 
man mit einer aufgelegten dicken Aluplatte bestimmt die Arbeitsfläche 
ins gewünschte Format bringen und angesichts der Heizleistung auch noch 
vergrößern. Fürs Anklammern oder zur Not Bohrungen hat die Heizplatte 
genug Fleisch.

Idealerweise kauft man so ein Gerät mit defektem Rührteil für 1 Euro. :) 
(Der Markt für Magnetrührer, die nicht mehr rühren, ist eindeutig ein 
Käufermarkt;)

von Ralf M. M. (ramime)


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Wären nicht auch ein Heatbed eines 3D Druckers dafür geeignet? Die gibt 
es ja in allen möglichen Größen?

https://www.amazon.de/UEETEK-RepRap-Standard-3D-Drucker-Aluminium-Heizbett/dp/B06XDQYCJJ

von Stefan F. (Gast)


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Ralf M. M. schrieb:
> 
https://www.amazon.de/UEETEK-RepRap-Standard-3D-Drucker-Aluminium-Heizbett/dp/B06XDQYCJJ

Ohne Angabe der Stromaufnahme/Heizleistung/Temperatur würde ich das Ding 
nicht kaufen. Das ist ja eine Katze im Sack.

Schade dass die wichtigen Daten immer von Käufern nachgereicht werden. 
Das ist eigentlich Job der Händler.

von dummerweise (Gast)


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Hab so eine Heizplatte selbstgebaut: 10mm dickes Alu (ebay) und dann 
Zementwiderstände zum heizen drunter. ca. 150W.
Funktioniert super, war aber völliger Unsinn, da es ja z.B. einzelne 
Herdeplatten in jedem Supermarkt gibt ...

von R. M. (rmax)


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Rainer S. schrieb:

> Interessant finde ich das Kabel von dem Artikel des TO.

Der Vollständigkeit halber hier nochmal der Link:
https://www.amazon.de/gp/product/B07GGPVQGJ

> Der Stecker nur 2pol. und die Buchse 3pol.
> Gibt es Gründe außer Kosteneinsparung oder Fehler?

Das sind mit Sicherheit nicht die beiden Enden ein und desselben Kabels, 
denn am Kaltgerätestecker ist ein rundes Kabel zu sehen und am 
Eurostecker das typische flache mit viel kleinerem Querschnitt.

Also ist da einfach ein Fehler bei der Bildauswahl passiert. 
Wahrscheinlich hat jemand dem Grafiker gesagt, er soll das Gerät mit 
einem "europäischen Stecker" darstellen und hinterher hat es keiner mehr 
kontrolliert.

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