Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Voltmeter/Amperemeter DSN-VC288 stirbt durch geringe Spannung. Warum?


von Thomas O. (dokthor)


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Hallo,

eine kleine Rätselaufgabe habe ich für die Runde.

Ich habe mir für Spielereien mit Solarzellen und Akkus einige Exemplare 
des DSN-VC288 Spannungs-/Strommessgerätes geholt. Das bekommt man halt 
günstig aus Fernost. Ich dachte mir auch, ich könnte das mit 
angesammelten DC-DC-Wandlern in kleine Labornetzteile u.ä. einbauen. 
Alles private Spielerei u. zu Bildungszwecken.

Bis 30 V gemeinsame Versorgungs- und Messspannung passt für mich. 
Anwendungen sind Solarpanels bis ca. 22 V und Akkus bis 20 V (4 × 
LiFePo4, 5 × LiIon/Po). Ströme unter 10 A.

Nun habe ich schon mehrere Exemplare dieses Meters verloren. Sie 
vertragen keine zu geringe Spannung. Zuerst fielen Exemplare direkt an 
einem Solarpanel aus, welches naturgemäß die Spannung zwischen 0 und 7 V 
variiert. Nun, nachdem das BMS am LiFePo4 die Notbremse aufgrund einer 
entladenen Zelle die Bremse zog, stieg ein weiteres Exemplar aus. Eine 
geringe Spannung sehen Verbraucher am BMS dann noch, können nur keine 
Leistung ziehen.

Es gibt verschiedenen Modi des Ausfalls. Manchmal kommt die Anzeige 
noch, aber zeigt keine Werte mehr. Gern bleibt halt alles dunkel. Ich 
hatte angenommen, dass das Gerät einfach ausgeht, wenn es nicht genug 
Spannung hat, aber irgendwas scheint durchzubrennen.

Ist da etwas im analogen Teil der Schaltung offenbar, was bei 
Unterspannung kaputt gehen kann? Besteht vielleicht etwas auf eine 
gewisse Leistung bei zu geringer Spannung und dann gibt es zu hohen 
Strom? Der große (A/D-nehme ich an) IC hat keine Beschriftung (wird wohl 
ein Klon eines üblichen Verdächtigen sein). Einen lm358 kann ich 
erkennen. Der Spannungsregler (?) überm großen IC heißt 6203A. Der 
Keramik-Kondensator an dessen Fuß singt im Normalbetrieb nervig und 
wurde bei mir bei einigen Exemplaren durch einen Elko ersetzt. Es sind 
die Geräte aber mit und ohne Modifikation gestorben.

Welcher Ausfall eines Bauteils ist hier plausibel? Im Prinzip könnte ich 
jedes Teil ersetzen, damit die Segmentanzeigen nicht auf den Müll 
müssen. Selbst wenn die Reparatur nicht praktikabel wäre, so 
interessierte mich doch der Mechanismus aus Prinzip.


PS: Ich schwenke bei den Solarspannungen nun zu kleinen analogen 
Messwerken. Die sind robuster und ausreichend genau, auch billig genug, 
klauen weniger Strom und erleuchten nicht unnötig das Zimmer. Aber an 
den Akkus hätte ich schon gerne auch die digtalen Anzeigen, auch wenn 
Zellenschutz mal anspringt und die Spannung von 20 V auf 3 oder 
irgendwas dazwischen/drunter fällt.

von Thomas O. (dokthor)


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Nachtrag: Das Exemplar an dem Akkupack mit BMS ist doch nicht wirklich 
tot. An besagtem Kondensator nach dem Regler liegen weiterhin 3.3 V an. 
Display aus. Aber wenn ich die Spannungsversorgung (3-Pin-Anschluss) 
trenne und wieder verbinde, springt das Display wieder an und hat eine 
plausible Anzeige.

Ein anderes, am Solarpanel verendetes, Exemplar wird aber nicht 
wiederbelebt. Auch dort messe ich noch immer die 3.3 V am Regler. Es 
leuchten aber nur zwei Segmente sporadisch. Beim zweiten Versuch keine. 
Da scheint keine Steuerung mehr dran zu hängen.

Ist das dann also der IC, der als schlechte Kopie einfach nicht stabil 
ist? Ist es bekannt, dass ICs irreversibel aussteigen, wenn die 
Versorgungsspannung unter den gewünschten Wert sinkt?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas O. schrieb:
> Ist es bekannt, dass ICs irreversibel aussteigen, wenn die
> Versorgungsspannung unter den gewünschten Wert sinkt?
Die meisten ICs in irgendwelchen Schubladen oder Lagern überstehen 
dieses Unterschreiten der Versorgungsspannung problemlos.

Allerdings liegt in diesem Zustand auch kein anderer Pin des ICs an 
irgendeiner höheren Spannung.
Meist ist das das Problem: die Versorgung ist weg, aber an einem Aus- 
oder Eingang liegt noch unverhofft Spannung an. Damit ist automatisch 
das Vcc-Rating aus den "Absolute Maximum Ratings" im Datenblatt 
verletzt. Und wenn das passiert, dann garantiert der Hersteller für 
nichts mehr.

: Bearbeitet durch Moderator
von Bauform B. (bauformb)


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DC/DC-Wandler haben prinzipiell dieses Problem. Je niedriger die 
Eingangsspannung umso größer der Strom und knapp dimensionierte 
Leistungshalbleiter brennen dann ab. Wenn das nicht passiert, spinnt 
evt. die Regelung, hinten kommt eine zu hohe Spa nnung raus und killt 
Bauteile, zuerst die hoch integrierten. Ein Step-Down-Wandler kann dabei 
die Eingangsspannung ausgeben.

Brave Wandler schalten sich bei Unterspannung definiert ab. Aber selbst 
Traco verkauft welche, die das nicht können. Viele Schaltregler-ICs 
haben diese Funktion nur halbherzig integriert :(

von Thomas O. (dokthor)


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Danke für die schnellen Meldungen!

Bauform B.: Einen DC/DC-Wandler kann ich hier aber nicht entdecken.

Lothar M. schrieb:

> Allerdings liegt in diesem Zustand auch kein anderer Pin des ICs an
> irgendeiner höheren Spannung.

Hm. In dieser Schaltung (siehe 
https://wiringall.com/dsn-vc288-wiring-diagram.html) gibt es in meiner 
Anwendung nur eine positive Spannung am gemeinsamen Eingang für Messung 
und VCC.

Aber VCC ist immer unter der Messspannng durch den 3.3-V-Regler. Die 
Messpannung selbst wird doch geteilt, am A/D kommt dann nur etwas in mV 
an, oder?

Der Fall mit den Solarzellen hat dann halt z.B. 3 V Spannung vom Panel, 
folglich etwas kleineres als 3.3 V an VCC des Chips. Die LEDs der 
Segmentanzeige werden nicht direkt vom Chip getrieben, sondern nur 
angesteuert, wie ich das sehe (8 Leitungen für 46 Leuchtsegmente).

Ich sehe nicht, wo hier eine höhere Spannung an einem der Pins eine 
Rolle spielen sollte. Was übersehe ich?

Wohl habe ich inzwischen davon gelesen, dass interne Transistoren/FETs 
den Hitzetod sterben könen, wenn sie durch geringe Spannung nicht voll 
geöffnet sind und so mehr Spannungsabfall im Durchgang verkrafen müssen. 
Das erscheint mir auch plausibel/

Hat jemand nen Tipp, welcher IC das sein sollte? 20 PIN, zwei Kanäle 
A/D, Segmentansteuerung über 8 Leitungen … vielleicht ist das Original 
ja robuster und ich könnte ihn ersetzten. Oder wie praktikabel wäre eine 
günstige Schutzschaltung (TL431, Zehner?), die halt z.B. unter 4.5 V 
Eingangsspannung sperrt und so den Tod vermeidet?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bauform B. schrieb:
> DC/DC-Wandler haben prinzipiell dieses Problem.
Auf der gezeigten Platine ist kein geschalteter Regler drauf.

Thomas O. schrieb:
> Der Spannungsregler (?) überm großen IC heißt 6203A.
Das ist dann wohl der LDO hier:
https://www.mouser.com/datasheet/2/760/XC6203-846590.pdf

> Der Keramik-Kondensator an dessen Fuß singt im Normalbetrieb nervig
Wie sieht dann die Ausgangsspannung aus? Schwingt die?

> und wurde bei mir bei einigen Exemplaren durch einen Elko ersetzt.
Das Singen ist damit dann weg?
Dann hat der LDO wie im Datenblatt angegeben auch mal Probleme mit dem 
(zu niedrigen) ESR eines Kerkos. Deshalb wird da zumindest Tantal 
vorgeschlagen. Und auch ein Elko hilft da tadellos.

Thomas O. schrieb:
> Wohl habe ich inzwischen davon gelesen, dass interne Transistoren/FETs
> den Hitzetod sterben könen, wenn sie durch geringe Spannung nicht voll
> geöffnet sind und so mehr Spannungsabfall im Durchgang verkrafen müssen.
> Das erscheint mir auch plausibel
Dann ist aber auch meistens die Spannung so niedrig dass kaum mehr ein 
nennenswerter Strom fließt.

Was ich kenne, sind Oszillatoren in µC, die bei zu langsam steigender 
Spannung nicht anschwingen. Und auch nicht später anfangen, wenn die 
Spannung ihren Normalwert erreicht.

Ich würde hier einfach eine Zusatzschaltung vorsehen, die dem Modul den 
Saft abdreht, wenn die Versorgungsspannung zu weit fällt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas O. (dokthor)


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Lothar M. schrieb:

>> Der Keramik-Kondensator an dessen Fuß singt im Normalbetrieb nervig
> Wie sieht dann die Ausgangsspannung aus? Schwingt die?

Naja, wenn der Kondensator fiept, dann muss die ja schwingen;-) Gute 
Frage, ob der Elko das abstellt oder einfach nicht mehr akustisch 
reagiert.

Das Oszi sieht am Elko des funktionierenden Exemplars eine Schwingung 
mit ca. 1 ms Periode und 60 mV peak-peak. Also die hörbare Frequenz ist 
definitiv noch da. 30 mV Amplitude scheint mir aber noch gut innerhalb 
der Spezifikation.

Bei einem defekten Exemplar messe ich leicht etwas bei 10 mV pp. Da 
scheint der IC halt keinen Strom mehr zu ziehen, so dass kaum 
nachreguliert werden muss.

Bei einem Exemplar frisch aus der Tüte, welches auch hörbar fiept, sind 
es 300 mV pp und eher keine klare Frequenz … Gewitter.

von MaWin (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> Nun habe ich schon mehrere Exemplare dieses Meters verloren. Sie
> vertragen keine zu geringe Spannung.

Einfach mal die Anleitung lesen:
http://www.mantech.co.za/datasheets/products/DSN-VC288.pdf
"power supply range is 4 ~ 24V (out of range will burn)"
Also nicht unter 4V, sogar 4.5 wenn es funktionieren soll.

Möglicherweise besitzt der Flash-Controller keine BOD brown out 
detection  und zerstört sich den flash Inhalt. Das kann auch 
Startprobleme bei zu langsam ansteigender Versorgungsspannung bewirken.

Die Module sind dem Preis entsprechend ziemlich Scheisse, der Strom am 
50mV shunt wird über einen LM358 mit 7mV Offsetspannung verstärkt. 
Offset und Verstärkungsfaktor wird zwar im Flash-Speicher kalibriert, 
aber der LM358 schwankt ja auch danach noch erheblich. Im Endeffekt kann 
man froh sein, wenn die erste Ziffer stimmt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas O. schrieb:
> Naja, wenn der Kondensator fiept, dann muss die ja schwingen;-)
Es kann auch die Wechsellast durch das Multiplexen sein, die da zum 
Schwingen anregt.

MaWin schrieb:
> "power supply range is 4 ~ 24V (out of range will burn)"
Was für ein Murks.
Sieht mir aber nach einem Erfahrungsbericht von erbosten Kunden aus.

Also Abschaltung unter 5V einbauen.

von Thomas O. (dokthor)


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MaWin schrieb:

> "power supply range is 4 ~ 24V (out of range will burn)"

OK, im Prinzip stimmt ich zu … nur beziehe ich das burn eher auf zu viel 
Spannung als zu wenig. Bei 0 V ist der Betrieb ja völlig zulässig 
eingestellt und reversibel wieder startbar;-) Interessant ist, dass dort 
24 V steht. Andernorts sind es 4 bis 30 V … naja, aber dass die Kollegen 
das nicht so genau nehmen, überrascht mich wenig.

> Möglicherweise besitzt der Flash-Controller keine BOD brown out
> detection  und zerstört sich den flash Inhalt. Das kann auch
> Startprobleme bei zu langsam ansteigender Versorgungsspannung bewirken.

Wir reden von Flash-Speicher im IC? (Damit gehen wir über in den Bereich 
Digitaltechnik … war ohnehin unsicher, in welchem Forumsbereich die 
Frage besser passt.) Die Beschreibung passt. Fehlende/kaputte BOD könnte 
so ein geklonter IC ohne Beschriftung ja haben.

Eine Idee, welcher namhafte µC da als Vorlage dient und evtl. kompatibel 
in der Schaltung ist? Oder ich baue die Dinger komplett um und verwende 
nur die Segmentanzeigen; ich nehme an, da gibt es ein paar übliche 
Schaltungen mit gescheiter Spannungsreferenz. Aber ein paar laufen noch, 
da steht die Frage einer einfachen externen Unterspannungsschaltung im 
Raum.

> aber der LM358 schwankt ja auch danach noch erheblich. Im Endeffekt kann
> man froh sein, wenn die erste Ziffer stimmt.

Ein bis zwei Ziffern sind eigentlich schon OK für die Anwendung. Ich 
will wissen, ob da 0.5 oder 1.5 A rausfließen. Das scheint zu passen. 
Hohe Präzision erwarte ich da nicht. Die Spannungsanzeige ist etwas 
kritischer, aber die sollte ja auch unproblematischer sein.

von Thomas O. (dokthor)


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MaWin schrieb:

> detection  und zerstört sich den flash Inhalt.

Ich würde gerne verstehen, wie das genauer funktioniert. Gibt es eine 
Quelle, die diese Art Tod erklärt? Geht es hier um physikalischen 
Schaden im Halbleiter oder einfach darum, dass das Gerät aufgrund 
unsicherer Pegel verwirrt ist und fälschlicherweise sich umprogrammiert, 
worauf dann der IC noch technisch intakt ist, aber die Programmierung im 
Eimer?

Letzteres würde erklären, weshalb ich noch unterschiedliche Anzeigen 
gesehen habe nach den Defekten. Dann müsste man die kaputten Exemplare 
ja prinzipiell wieder reparieren können, wenn man das Protokoll zum 
Flashen kennt und zumindest den Inhalt eines intakten Chips kopieren 
könnte … aber ich habe Zweifel, dass es mir den Aufwand wert ist. Eher 
die noch existierenden durch die Schutzschaltung am Leben erhalten.

Und die Frage nach dem kompatiblen Chip hat sich dann auch erledigt. 
Wenn das ein per Software konfigurierter µC ist, dann nützt der mir ohne 
diese ja nix. Das war mir vorher noch nicht klar.

von Thomas O. (dokthor)


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Lothar M. schrieb:
> Also Abschaltung unter 5V einbauen.

Idealerweise nur eine Schaltung, die den Reset-Pin des µC sichert, oder? 
Wenn die LEDs doch direkt vom µC gespeist werden (habe mich bisher noch 
nicht tiefer mit Segmentanzeigen beschäftigt, aber es erscheint mir 
plausibel, dass man über die Verdrahtung mit 8 Vorwiderständen bis zu 
255 LEDs anschalten kann), dann wäre es schlau, wenn die Schutzschaltung 
nicht wirklich den Versorgungsstrom verarbeiten muss, mit Verlusten.

Allerdings müsste man den passenden Pin dafür kennen. Ansonsten müssen 
halt ein paar mA verkraftet werden vom Schalter.

von Peter D. (peda)


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Würde mal auch sagen, da sitzt ein MC drauf und die BOD-Fuses wurden 
vergessen zu setzen. Damit ist kein ordentliches Reset garantiert und 
Flash oder EEPROM können teilweise gelöscht werden.
20 Pins, das könnte ein ATtiny261 sein. Mal ausklingeln, wo die 0V und 
3,3V anliegen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas O. schrieb:
> Idealerweise nur eine Schaltung, die den Reset-Pin des µC sichert, oder?
Wäre einen Versuch wert. Allerdings sollte dann die Ladungspumpe des 
unbekannten uC auch tatsächlich abschalten. Wenn man das nicht 
verifizieren kann, schaltet man besser den kompletten Saft ab.

> dann wäre es schlau, wenn die Schutzschaltung nicht wirklich den
> Versorgungsstrom verarbeiten muss, mit Verlusten.
So ein Mosfet bringt da keine nennenswerten Verluste mit sich.

von Lurchi (Gast)


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Das große IC mit 20 Pins dürfte ein µC sein. Mit 20 Pins ist die Auswahl 
da gar nicht so groß. Mit Tip wäre irgendwas in Richtung STM8 oder 8051 
kompatibel.

Fehlender BOD am µC klingt plausibel. Ein überlastung des Schaltreglers 
bei längere Zeit zu wenig Spannung gab es auch schon mal, beim Atmel 
Dragon Board, wenn die USB Spannung knapp war.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas O. schrieb:
> Eine Idee, welcher namhafte µC da als Vorlage dient

Ich dachte, da sitzt ein STM8 drauf.

Thomas O. schrieb:
> Ich würde gerne verstehen, wie das genauer funktioniert.

Wenn ein Prozessor zu wenig Spannung bekommt, fallen zunächst einige 
Gatter aus und erkennen Level nicht mehr korrekt, zB. ein high statt 
einen low. Das passiert ggf. im Instruktionsdecoder, der dann völlig 
andere OpCodes ausführt als im Programm stehen und so aus Versehen die 
Flash-Programierregister beschreibt. War früher üblich und hat externe 
Reset-Controller IC nach sich gezogen, ist heute eingebaut, aber muss 
man die zur Spannung passende fuse dafür einschalten

von Lupo (Gast)


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Kleine Randnotiz: Ein Ausschalten der Versorgung wäre dann wohl auch 
unzulässig, da dann ja alle verbotenen zu niedrigen Spannungswerte 
durchlaufen werden.

Irgendwie ein paradoxes Design.

von Thomas O. (dokthor)


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Vielen Dank noch mal für alle Hinweise. Der Tod des µC ist mir nun 
verständlich. Wenn es ein STM8 ist, dann müsste Pin 4 Reset sein. Der 
ist auch an einen Testkontakt herausgeführt. Damit bekomme ich das Gerät 
aber nicht stabil ausgeschaltet, es blinkt fröhlich, wenn der Pin 
geerdet wird. Sollte ein richtiger STM8 nicht still halten, bis der 
Pegel wieder steigt? Nunja, anderes Thema.

Es wird dann also eine Abschaltung der Versorgungsspannung sein, wenn 
ich noch ein paar Exemplare in den Betrieb retten will. Habe gerade 
eines beim Experiment mit dem Reset-Pin dank unsicherer Hand an einen 
Kurzschluss verloren …

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Thomas O. schrieb:
> Eine Idee, welcher namhafte µC da als Vorlage dient und evtl.
> kompatibel in der Schaltung ist?

Auf anderen solcher Panelmeter wurden STM8 vorgefunden. STM32 wäre auch 
möglich. Beide µC kriegt man in China für einen Appel und ein Ei. AVR 
ist auch möglich, aber IMHO weniger wahrscheinlich. Dann eher ein PIC. 
Wenn ich wetten müßte, würde ich auf den STM8 setzen.

Schau dir halt die Beschaltung an und gleiche sie mit den Pinouts der 
Kandidaten ab. STM8 und STM32 sind mit dem Vcap Pin für die Abblockung 
des internen LDO recht leicht erkennbar.

von Thomas O. (dokthor)


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Nachtrag zur Bestimmung des Chips: Vss und Vdd passen zu STM8 (Pin 7 und 
9), aber der einzige andere Kondensator in der Gegend ist mit Pin 20 
verbunden, nicht Pin 8, welcher Vcap sein sollte (laut 
https://www.st.com/resource/en/datasheet/stm8s103f2.pdf). Pin 20 ist der 
Eingang für das Spannungssignal … also der Kondensator nur eine 
Stabilisierung dessen. Dann kann ich keinen Vcap erkennen. Der Eingang 
für das Signal der Strommessung ist Pin 19.

Die Ausgänge zu den LEDs sind Pins 13 bis 18 sowie 6 und 10. Ich fasse 
mal für die Nachwelt zusammen:

Pin Funktion
1
2
3
4  Reset ???
5
6  LED out
7  Vss (gnd)
8  Vcap??? nirgendwo verbunden
9  Vdd (3.3 V, Kondensator)
10 LED out
11
12
13 LED out
14 LED out
15 LED out
16 LED out
17 LED out
18 LED out
19 V-current in
20 V-voltage in (mit Kondensator)

Es passt eignentlich sehr gut zu STM8, bis auf fehlenden Vcap und das 
nicht stete Verhalten von Pin 4.

von Ansgar C (Gast)


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Hier gibt es zu dem Modul auf Github noch mehr Infos incl. Zeichnung:
https://github.com/Upcycle-Electronics/DSN-VC288/tree/master/PDF's

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