Forum: Offtopic Kann man eine Glasfaserleitung unbemerkt überbrücken? (Fahrradschloss Idee)


von Roman S. (sroman)


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Hallo,

mitlerweile gibt es ja "Fibre-To-Home" Internet..., also das eine 
Glasfaserleitung zu Hause an ein Modem angeschlossen wird. Vermutlich 
wird die Technik auch günstiger.

Wenn man ein Fahrrad mit einer Glasfaserleitung sichern würde, könnte 
dann eine Elektronik sicherstellen, das niemand diese Leitung 
unterbricht/überbrücken?

Anderfalls könnte die Elektronik einen Alarm auslösen (110 db Buzzer) 
oder pingt sekündlich ein OK über ein "Handysignal" (Alarm auf dem 
Handy).
Unser Hund hatt einen GPS Tracker (tractive.com), der pingt auch
regelmäßig ...

Ich frag mich nur grad, wäre es nicht möglich ein sicher-reres 
elektronisches Fahrradschloss zu realisieren? Mechanische Schlösser 
machen alle mit dem richtigen Werkzeug recht schnell
schlapp...

Viele Grüße
Simon

von Reinhard S. (rezz)


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Roman S. schrieb:
> Wenn man ein Fahrrad mit einer Glasfaserleitung sichern würde, könnte
> dann eine Elektronik sicherstellen, das niemand diese Leitung
> unterbricht/überbrücken?

Was hat ein Fahrradschloss mit einer Internetleitung zu tun?

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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SCNR: Vorhandenen Hund sicher ans Fahrrad ketten und Standort auswerten.

von Lotta  . (mercedes)


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Ist nicht aucn ein elektronisches Fahrradschloß
im endeffekt auch ein mechanisches?

Naklar kann man auch Lichleitkabel anzapfen (durch Biegekoppler)
und das Schloß damit hacken. Leichter ist es dann aber, gleich den
mechanischen Teil anzugreifen.

mfg

Beitrag #6426516 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Roman S. schrieb:
> Wenn man ein Fahrrad mit einer Glasfaserleitung sichern würde, könnte
> dann eine Elektronik sicherstellen, das niemand diese Leitung
> unterbricht/überbrücken?

Ich könnte mir vorstellen, dass die Prinzipien der Quantenkommunikation 
jedwede solche Manipulation mühelos feststellen können.

Allerdings dürfte bereits eine etwas einfachere Hightech-Version, 
basierend auf normaler Kupfertechnik die meisten Fälle abdecken. Denn es 
dürfte nicht ganz einfach sein, eine exakt auf die 
Hochfrequenz-Charakteristik der Leitung abgestimmte Elektronik zu 
überlisten.

Arme denken an https://xkcd.com/538 und nehmen Widerstandsdraht. ;-)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das funktioniert alles nicht. Mit dem richtigen Werkzeug ist so ein 
Schloß schnell gekappt und den Dieben ist's egal ob dabei ein Alarm 
losgeht. Spätestens 10 Sekunden später sitzen sie nämlich auf dem 
Fahrrad und machen sich mit 25..30km/h von dannen, während die Reste von 
Deinem ach so tollen Schloss zurückgelassen werden. Da ist's völlig egal 
ob die noch vor sich hin lärmen oder nicht, ob die 'ne SMS schicken "Ey 
hömma du brauchst a neus foarrad" ...

von Roman S. (sroman)


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Danke für die technischen Kommentare.

@Ben B.
Denke, wenn der Dieb weiß, der Besitzer bekommt im gleichen Augenblick 
eine SMS "jetzt wird Dein Fahrrad geklaut" oder beim Buzzer schauen alle 
in der Umgebung auf Dich - das ist besser als nichts. Ein Video vom 
Kennzeichen oder der Person hilft.

Viele Grüße

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Du ... mir ist klar, daß Dir meine Antwort nicht passt, aber das ist 'ne 
Tatsache. Professionelle Diebesbanden brechen z.B. gerade in Häuser ein, 
die eine Alarmanlage haben - einfach weil sie denken da gibts eher was 
zu holen wenn die Eigentümer das mit einer Alarmanlage schützen wollen. 
So ein Einbruch geht mit maximaler Brute-Force einher, sprich man 
zerstört möglichst effektiv ein Fenster oder fährt gleich mit einem 
Fahrzeug durch eine Scheibe (im Falle eines Geschäfts z.B.) durch. 
Danach brauchen diese Banden so 2..3 Minuten bis sie alles 
zusammengerafft haben - da müssten sie schon ausgesprochenes Pech haben 
wenn die Polizei schneller vor Ort ist. Denen ist völlig Banane wie laut 
der Alarm ist.

Und was deine tolle Idee mit den hilfsbereiten Mitmenschen angeht - ich 
brauche mir nur eine braun-grün angemalte AK-47 oder so aus dem 
Spielzeugwarenladen unter den Arm klemmen oder damit ein wenig 
herumzufuchteln. Wetten, daß mich da so schnell niemand in meinem 
Tatendrang zu bremsen versucht?

Kennzeichen - super Sache - vor allem wenn solche Einbrecher dumm genug 
wären, um die nicht kurz vorher irgendwo zu klauen...

Vielleicht ist dieser Aufwand für ein Fahrrad etwas hoch, aber ich 
schreibe das trotzdem mal, einfach nur zum Verständnis, wie solche Täter 
heute vorgehen. Diejenigen, die sich nachts in der dunklen Ecke vor 
Angst in die Hose pissen während sie möglichst leise am Schloss 
herumsägen, sind nur die wenigsten Gelegenheitstäter, die das zum ersten 
Mal machen. Spätestens wenn sie eine Akkuflex mitbringen (durchaus 
gebräuchliches Werkzeug heute, weils mit vollem Akku und einer 
Millimeterscheibe so schön schnell geht), ist ihnen der Lärm oder ein 
Alarm egal.

Edit: Noch was. Bitte doch mal einen Kumpel, daß er Dir zu einem 
beliebigen Zeitpunkt nachts wenn Du schläfst eine SMS schickt. Die wirst 
Du erst am nächsten Morgen finden. Wenn das überhaupt was bringen soll, 
dann muß das Gerät anrufen und am besten legst Du einen verdammt lauten 
Alarmton auf die Nummer. Dann hast Du immerhin eine Chance, den Alarm 
mitzukriegen. Bei einem nicht übermäßig ungeschickt agierendem Täter ist 
dann aber sowieso alles vorbei bis Du den Standort Deines Fahrrades 
erreicht hast.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ben B. schrieb:
> Das funktioniert alles nicht. Mit dem richtigen Werkzeug ist so ein
> Schloß schnell gekappt und den Dieben ist's egal ob dabei ein Alarm
> losgeht. Spätestens 10 Sekunden später sitzen sie nämlich auf dem
> Fahrrad und machen sich mit 25..30km/h von dannen,

Die in der naheliegenden Studentenstadt operierenden Diebesbanden laden 
ein Fahrrad oder Motorrad nach dem Abschneiden in Sekunden in einen 
Lieferwagen und sind weg. Auf Strampeln haben die keinen Bock. Das 
machen nur die kleinen Fische.

Die Banden bremsen dann mal kurz beim Hehler ihres Vertrauens durch, 
laden ab und weiter gehts. Die Hehler schaffen die Fahrräder gerne 
containerweise ins Ausland.

> Vielleicht ist dieser Aufwand für ein Fahrrad etwas hoch,

Aktuelle Preise von Fahrrädern gesehen? Vierstellig ist kein Problem. 
E-Bikes noch mehr.

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Roman S. schrieb:
> Danke für die technischen Kommentare.
>
> @Ben B.
> Denke, wenn der Dieb weiß, der Besitzer bekommt im gleichen Augenblick
> eine SMS "jetzt wird Dein Fahrrad geklaut" oder beim Buzzer schauen alle
> in der Umgebung auf Dich - das ist besser als nichts. Ein Video vom
> Kennzeichen oder der Person hilft.
>
> Viele Grüße

Ich kann Ben B. in seiner gesamten Argumentation nur uneingeschränkt 
Recht geben, also auch der in seinem Folgekommentar.
Ich selber habe über Jahrzehnte höchstwertige Elektronik vertrieben, 
u.a. auch VdS-zertivizierte Sicherheitstechnik und diese natürlich auch 
selber/per MA installiert, soweit es um elektrische/elektronische 
Systeme ging, mechanische Systeme über verbundene Unternehmen.
Meine eigenen Filialen gehörten damit selbstverständlich zu den 
hochgerüsteten Läden.

Und?
Nach der Osterweiterung Anfang der 90er konnte ich dem Tatendrang und 
der Risikobereitschaft der Täter wirtschaftlich quasi nichts mehr 
entgegensetzen, die es auf meine Läden abgesehen hatten.
Elektrische-/elektronische Systeme interessierten die Täter nicht die 
Bohne, mechanische Systeme machten nur noch den jeweiligen Sachschaden 
grösser.

Meine ehemalige Hauptgeschäftsstelle lag an einer 4-spurigen 
Hauptdurchgangs-Bundesstrasse mit Wohnungen darüber und in den 
Nachbargebäuden.
Weder die insg. vier Sirenen in unerreichbarer Höhe oder die 
Blitz-/Drehleuchten interessierten die Täter, die Sirenen hatten eh nach 
3 min zu verstummen, danach legte sich auch die Nachbarschaft wieder ins 
Kissen.

Videos?
Hatten wir damals reichlich, sogar als absolute Nahaufnahmen.
Was denkst Du, mit welcher Auflösung ein Handynutzer aus welcher 
Entfernung etwas filmt und was davon zu einer Identifizierung zu 
gebrauchen ist?
Und, der identifizierte Serientäter bekommt nach Ergreifung eh nur eine 
Bewährungsstrafe und wird ausgetauscht/ersetzt..

Hast Du mal einen 110 dB Piezo Buzzer mit einem Lappen umwickelt und 
dann betrieben?
Glaubst Du, da schaut noch einer hin?

Weisst Du, was ein Jammer ist, wie wenig der kostet und was er bewirkt?.

Die professionellen Hersteller von guten Fahrradschlössern (z.B. Avus) 
wissen genau, wo die Grenzen sind.
Im Endeffekt sind es nur Sicherheitssysteme gegen Gelegenheitsdiebe.
Und da wirst Du mit Lichtleitern nichts dran verbessern können.

von Gustl B. (-gb-)


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Reinhard S. schrieb:
> Was hat ein Fahrradschloss mit einer Internetleitung zu tun?

Was hat Glasfaser mit Internet zu tun? Kann man dafür verwenden, kann 
man auch für Lampen oder Angelruten verwenden. Oder eben als 
Anti-Tamper-Device wie es die IAEA schon lange macht:
https://inis.iaea.org/collection/NCLCollectionStore/_Public/27/032/27032416.pdf

von Roman S. (sroman)


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@Ben und Hannes

Ja, vermeiden kann man es nicht aber erschweren bestimmt. Hatte nochmal 
diesen Artikel gesehen: 
https://mobilitymag.de/e-scooter-klauen-diebstahlschutz/
Da tut sich schon etwas.

Mir wurde nicht das Fahrrad gekauft. Ich hab nur ein teureres bestellt 
und ein paar Videos zu Schlössern gesehen.

Viele Grüße

von Ralf X. (ralf0815)


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Roman S. schrieb:
> @Ben und Hannes
>
> Ja, vermeiden kann man es nicht aber erschweren bestimmt. Hatte nochmal
> diesen Artikel gesehen:
> https://mobilitymag.de/e-scooter-klauen-diebstahlschutz/
> Da tut sich schon etwas.

Und was hat das jetzt mit Deinem eigentlichen Thema und den genannten 
Kommentaren zu tun?

von Reinhard S. (rezz)


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Gustl B. schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Was hat ein Fahrradschloss mit einer Internetleitung zu tun?
>
> Was hat Glasfaser mit Internet zu tun? Kann man dafür verwenden, kann
> man auch für Lampen oder Angelruten verwenden. Oder eben als
> Anti-Tamper-Device wie es die IAEA schon lange macht:

Naja, wer im ersten Satz von FTTH-Internet erzählt stellt damit schon 
einen Zusammenhang her. Das man mit faserverstärkten Stoffen oder so 
deutlich mehr machen kann ist schon klar.

von Gustl B. (-gb-)


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Sorry, hatte nur die Überschrift gelesen.

von Magnus M. (magnus_m)


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von Marek N. (Gast)


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Das Fahrrad muss einfach nur besser gesichert sein, als das daneben 
stehende.

Einbrecher und Diebe a.d. bestätigten immer wieder, dass sie sich von 
Alarmanlagen nicht abschrecken lassen sondern nur von dem Zeitaufwand 
eine mechanische Sperre zu umgehen.

Es werden Luxuskarren für 100k€+ per Kran in einem Container gehievt und 
nach Rumänien zum Ausschlachten gebracht. Da hilft auch kein Ping.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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@Ralf
Traurig zu lesen, daß Deine Firma daran so gelitten hat.

Sirenen und Blitzlampen nerven leider wirklich nur die Nachbarschaft. 
Heute geht doch in den Städten niemand mehr nachschauen wenn so ein Ding 
losgeht. Erstens ist sich da jeder selbst der nächste - geht mich doch 
nichts an wenn's ne fremde Alarmanlage ist - und zweitens möchte sich 
auch niemand mit den Dieben anlegen und evtl. noch eine in die Fresse 
kriegen oder so. Auf Dörfern mag das etwas anders aussehen wenn die 
Nachbarschaft zusammenhält.

Ich habe auch mal gesehen was findige Diebe mit so einer Blitz-Sirene an 
einer Hauswand machen. Gegen das Getröte hilft 'ne Dose Bauschaum und 
für die Blitzlampe hat sich so ein Popcorn-Pappbecher als nützliche 
Gegenmaßnahme erwiesen.

Was mir auch noch eingefallen ist - wenn ich schon mit einer Akkuflex 
anrücke, was hält mich eigentlich davon ab, damit zuerst mal tief in den 
Piepser oder ins Batteriefach reinzuschneiden? Ob das Ding dann noch 
einen Alarm auslöst? Schwierig.

Eine einzige Sache kenne ich, die zumidenst bei Objekten wirklich hilft 
- neben dem menschlichen und ggf. schwer bewaffneten Sicherheitsdienst - 
und das sind Nebelbomben. Die Dinger machen es innerhalb von wenigen 
Sekunden unmöglich, sich in einem Raum zu orientieren, weil selbst die 
beste Taschenlampe nichts mehr nutzt. Ein schnelles ausräumen und 
verschwinden wird dadurch sehr wirksam verhindert. Den Dieben bleibt so 
nur eine sehr kleine Beute und dadurch lohnt sich der Einbruch meistens 
nicht mehr, bzw. das müssen dann schon sehr hochwertige Gegenstände 
sein, die sich sowieso nur mit einem Maschinengewehr oder einer 
Selbstschussanlage effektiv schützen lassen.

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Ben B. schrieb:
> @Ralf
> Traurig zu lesen, daß Deine Firma daran so gelitten hat.

Tja, da war ich aber lange nicht der einzige.
1995 bekam kaum ein Elektronikladen noch eine Versicherung, die er 
bezahlen konnte.

> Sirenen und Blitzlampen nerven leider wirklich nur die Nachbarschaft.
> Heute geht doch in den Städten niemand mehr nachschauen wenn so ein Ding
> losgeht.

Bei meiner Hauptstelle war das auf jeden Fall so, da die Alarmanlage 
eines in der Nähe liegenden Betriebes alle naslang nachts und am WE 
Fehlalarme produzierte.
Das war mir bekannt, entsprechend hoch aufgerüstet war meine eigene 
Alarmtechnik.
Ich hätte damals(!) eine telefonische  Alarmarierung eines privaten 
Sicherheitsdienstes "teuer mieten" können, mit der Garantie, dass da 
innerhalb von 60 Minuten mal ein Wachmann nach Alarmauslösung vorbei 
schaut.
Aufschaltung auf die Alarmleitungen der Polizei, etc. war damals in dem 
Kreis nicht möglich.

> Ich habe auch mal gesehen was findige Diebe mit so einer Blitz-Sirene an
> einer Hauswand machen. Gegen das Getröte hilft 'ne Dose Bauschaum und
> für die Blitzlampe hat sich so ein Popcorn-Pappbecher als nützliche
> Gegenmaßnahme erwiesen.

Das war an sich schon seit Urzeiten so, aber nichts gegen sachgerechte 
Montagen, insb. wenn nach VdS-Richtlinien installiert wurde oder wird.
Jeder Ausschäumversuch löst da sofort zwei Alarmlinien aus, selbst die 
dann aus der Wand gerissene oder von der Alarmleitung getrennte 
Ausseneinheit heult und blinkt/blitzt dank internem Akku weiter, aber 
insb. geht dann das übrige nicht so leicht vorher(!) sichtbare Gewitter 
los.

> Was mir auch noch eingefallen ist - wenn ich schon mit einer Akkuflex
> anrücke, was hält mich eigentlich davon ab, damit zuerst mal tief in den
> Piepser oder ins Batteriefach reinzuschneiden? Ob das Ding dann noch
> einen Alarm auslöst? Schwierig.

Gute(!) Elektroniken detektieren solche "ungewöhnlichen Kontakte" 
sofort.
Den nassen Lappen gegen den Piezo eher nicht und gegen den (guten) 
Jammer kommt der Funk (WLan oder GSM) nicht gegen an.

> Eine einzige Sache kenne ich, die zumidenst bei Objekten wirklich hilft
> - neben dem menschlichen und ggf. schwer bewaffneten Sicherheitsdienst -
> und das sind Nebelbomben. Die Dinger machen es innerhalb von wenigen
> Sekunden unmöglich, sich in einem Raum zu orientieren [...].

Wahrlich ein sehr begrenztes Einsatzgebiet mit hohen 
sicherheits-/zulassungstechnischen und preislichen Hürden.
Der Installateur und Betreiber hat da ggf. mehr Hürden. als der Profi 
die Alarmanlage zu überwinden, die das System überhaupt erst aktivieren 
darf.

Eine "beste" Lösung für eine Alarmeinrichtung gibt es nicht.
Dafür hängt sie immer von den individuellen (temporären!) Gegebenheiten 
ab und damit auch vom Geldbeutel (und Einsichten) des Betreibers, den 
örtlichen Gegebenheiten und insb. den Fähigkeiten des 
sicherheitstechnischen Beraters, der das alles in einen Einklang bringen 
muss.

von René F. (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Es werden Luxuskarren für 100k€+ per Kran in einem Container gehievt und
> nach Rumänien zum Ausschlachten gebracht. Da hilft auch kein Ping.

Viel zu aufwändig, Reichweite des im Haus liegenden Schlüssels 
verlängern, oder sich anderweitig einen Zugang zum Fahrzeug verschaffen 
und schnell einen neuen Schlüssel anlernen, dann gehts auf schnellstem 
Weg durch Polen nach Litauen und von dort mit dem Zug nach Asien, 
Tadschikistan ist beispielsweise ein guter Abnehmer.

Es kommt aber natürlich auch auf den Standort des Fahrzeugs an, die 
geklauten Edelkarossen in den Vereinigten Staaten landen eher selten in 
Osteuropa oder Asien, diese werden wie in „Nur noch 60 Sekunden“ (nur 
nicht ganz so action-reich) zum Hafen verfrachtet und verschifft, Ziel 
ist meist Westafrika.

Nur für Teile werden eher selten Autos geklaut, diese werden vorort 
entwendet, häufig auch mit Zerstörung der nicht benötigten Komponenten 
im nahen Umfeld, bei BMW sind es häufig Multimedia und Infotainment 
Komponenten, aber auch die Gläser der automatisch abblendenden 
Außenspiegel (die Kosten pro Stück schon ein paar Hundert Euro) sind 
sehr beliebt. Genauso wie Dieselpartikelfilter von Transportern, legt 
man sich nachts schnell unter das Fahrzeug und demontiert ihn.

Teile von echten Luxusfahrzeugen lohnen sich eher selten, dafür ist der 
Markt zu gering, die meisten potentiellen Kunden haben das Geld um sich 
die Teile beim Fahrzeughersteller zu kaufen oder lassen den Schaden über 
die Versicherung laufen. Da ist es wirtschaftlicher das Fahrzeug im 
Ganzen weiterzuverkaufen.

von Mani W. (e-doc)


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Vielleicht ist das mit dem Fahrradschloss nur ein Vorwand und der
TO hat ganz andere Dinge vor mit Umgehung und so...

Auch Zähler kann man überbrücken, warum dann nicht auch eine Glasfaser?

Nur so Gedanken...

von J. R. (Gast)


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Eine kleine Geschichte um zu verdeutlichen wie scheiss egal denen Alarm 
ist.

Nem Kumpel haben sie nachts mitten in Hamburg die Felgen vom Auto 
geklaut. Alarm voll in Gange, er hat den Alarm selbst gehört. Aber bis 
er unten war waren die schon mit 4 Felgen im Sprinter und weg.

von Michael B. (laberkopp)


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Roman S. schrieb:
> Ich frag mich nur grad, wäre es nicht möglich ein sicher-reres
> elektronisches Fahrradschloss zu realisieren

Wozu mit Glasfaser ? Schwer optisch zu kontaktieren und Sender und 
Empfänger brauchen auch noch Strom.

Ein simpler Draht, der mit durchgeschnitten wird, erreicht dasselbe viel 
unkomplizierter und stromsparender.

Kein Dieb, der erst mit Flex oder Bolzenschneider das Fahrradschloss 
durchtrennt hat, wird sich dann noch Gedanken machen, wie er er wieder 
flickt. Die werden höchstens mit dem Bolzenschneider auch noch die 
Alarmsirene durchknipsen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ralf X. schrieb:
> Und, der identifizierte Serientäter bekommt nach Ergreifung eh nur eine
> Bewährungsstrafe und wird ausgetauscht/ersetzt..

Genau so ist es. Je nach Herkunft wird er vorbringen, eine schwere 
Jugend gehabt zu haben, so dass es auch nach etlichen Straftaten immer 
nur bei Ermahnungen bleibt; und irgendwann wird derjenige auf einen 
schönen Abenteuerurlaub geschickt, den er sich mit eigenem Geld nicht 
leisten könnte. Falls es dann doch mal zu einem Tötungsdelikt kommen 
sollte, werden die Vertreten von Behörden und Gerichten schwer betroffen 
feststellen, dass niemand so etwas bei einem Serientäter ahnen konnte.

Für viele ausländische Täter stellt eine Haftstrafe in einem deutschen 
Gefängnis keine Bedrohung dar, weil es ihnen dort besser geht als in 
ihrer Heimat in Freiheit. Und auch schon während der Wartezeit auf den 
Strafprozess werden sie nicht ausgewiesen oder abgeschoben, sondern 
genießen Narrenfreiheit. Jede weitere Tat, bei der sie erwischt werden, 
verbessert ihre persönliche Situation.

Neulich las ich eine Publikation, in der es um die in den letzten Jahren 
deutlich verstärkte Brutalität bei Diebstählen aus Geldautomaten ging. 
Vielfach werden mittlerweile Sprengladungen verwendet. Oder es wird mit 
schwerem Gerät in die Bankfiliale hineingefahren, um den ganzen 
Geldautomat aufzuladen. Der Kollateralschaden am Gebäude und Automaten 
übersteigt dann bei weitem den Wert der Beute. Falls sich bei solchen 
Sprengstoffanschlägen dann doch mal ein Täter schwer verletzt, gibt es 
mittlerweile "Gutmenschen", die die Schuld für die Verletzungen dann 
nicht bei den Tätern suchen, sondern fordern, die Banken wegen der 
angeblich zu sicheren Automaten in Regress zu nehmen.

Angeblich werden heute mehr Straftaten aufgeklärt als früher, was aber 
an einer immer schwammigeren Definition des Begriffs "Tataufklärung" 
liegt. Früher galt eine Tat als aufgeklärt, wenn ein Täter ermittelt und 
rechtskräftig verurteilt wurde. Dann wurde der Begriff abgeschwächt, so 
dass ein Tatverdächtiger nur noch von der Staatsanwaltschaft angeklagt 
werden musste, ohne dass es tatsächlich zur Verurteilung kam. Und 
mittlerweile sind die Definitionen in den meisten Bundesländern nochmals 
schwächer: jetzt reicht es, wenn die Polizei irgendeinen einen 
Tatverdächtigen nennt, auch ohne dass die Prüfung des Tatverdachts 
irgendeiner formalen Kontrolle statthalten muss. Die 
Staatsanwaltschaften lehnen solche Tatverdächtigen natürlich ab, aber 
trotzdem wird die Akte geschlossen. Das spart viel Geld, da die Polizeit 
bei aufgeklärten Straftaten nicht weiterermitteln muss. Und alle sind 
zufrieden.

Gerade vor ein paar Wochen gab es bei Extra 3 einen sehr interessanten 
Bericht über organisierte Banden von Fahrraddieben. Die Diebe wurden 
gefasst und rechtskräftig zu Geldstrafen verurteilt. Da jedoch nur 50 
der 1.700 sichergestellten Fahrräder von ihren Eigentümern abgeholt 
wurden, gingen anschließend die restlichen 1.650 Fahrräder in das 
rechtmäßige Eigentum der Diebe über!

https://www.youtube.com/watch?v=k4hVzNiU2VY

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Die werden höchstens mit dem Bolzenschneider
> auch noch die Alarmsirene durchknipsen.
Geht nicht, weil man das Gehäuse davon üblicherweise nicht zwischen die 
Schneiden bekommt. Aber wie gesagt, mit einer Akkuflex vorher mal da 
reinschneiden geht. Da ist die Platine schneller kaputt als die SMS 
gesendet oder ein Ruf aufgebaut wurde.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Ich frage mich ja öfters wie schwer ein Schloss aus einem Verbund aus 
HAP72, Maraging und sandgefülltem Epoxy zu knacken wäre :)

von Percy N. (vox_bovi)


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Andreas S. schrieb:
> Angeblich werden heute mehr Straftaten aufgeklärt als früher, was aber
> an einer immer schwammigeren Definition des Begriffs "Tataufklärung"
> liegt. Früher galt eine Tat als aufgeklärt, wenn ein Täter ermittelt und
> rechtskräftig verurteilt wurde. Dann wurde der Begriff abgeschwächt, so
> dass ein Tatverdächtiger nur noch von der Staatsanwaltschaft angeklagt
> werden musste, ohne dass es tatsächlich zur Verurteilung kam. Und
> mittlerweile sind die Definitionen in den meisten Bundesländern nochmals
> schwächer: jetzt reicht es, wenn die Polizei irgendeinen einen
> Tatverdächtigen nennt,

Dieser Eindruck kann tatsächlich entstehen, wenn man die Polizeiliche 
Kriminalstatistik nicht von der Justizstatistik unterscheiden kann. 
Aber, ehrlich, wer ist denn tatsächlich dermaßen dämlich, abgesehen von 
ein paar "Journalisten", Bloggern und Stimmungsmachern? Aber vielleicht 
sind die selbst gar nicht so blöd, sondern kennen nur ihre Leserschaft 
...

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Percy N. schrieb:
> Andreas S. schrieb:
>> Angeblich werden heute mehr Straftaten aufgeklärt als früher, was aber
>> an einer immer schwammigeren Definition des Begriffs "Tataufklärung"
>> liegt. Früher galt eine Tat als aufgeklärt, wenn ein Täter ermittelt und
>> rechtskräftig verurteilt wurde. Dann wurde der Begriff abgeschwächt, so
>> dass ein Tatverdächtiger nur noch von der Staatsanwaltschaft angeklagt
>> werden musste, ohne dass es tatsächlich zur Verurteilung kam. Und
>> mittlerweile sind die Definitionen in den meisten Bundesländern nochmals
>> schwächer: jetzt reicht es, wenn die Polizei irgendeinen einen
>> Tatverdächtigen nennt,
>
> Dieser Eindruck kann tatsächlich entstehen, wenn man die Polizeiliche
> Kriminalstatistik nicht von der Justizstatistik unterscheiden kann.
> Aber, ehrlich, wer ist denn tatsächlich dermaßen dämlich, abgesehen von
> ein paar "Journalisten", Bloggern und Stimmungsmachern? Aber vielleicht
> sind die selbst gar nicht so blöd, sondern kennen nur ihre Leserschaft
> ...

Selbst verständlich kann ich die entsprechende Unterscheidung vornehmen. 
Aber schon die Betrachtung der Definition, was überhaupt in die 
Kriminalstatistik aufgenommen, liefert sehr interessante Erkenntnisse. 
Im Laufe der Jahre wurden immer wieder kleine Anpassungen vorgenommen. 
Z.B. werden innerhalb eines Jahres begangene Wiederholungstaten nicht 
mehrmals gezählt, sondern nur einmal. Gerade bei, insbesondere von 
Banden begangenen, Einbruchsdelikten handelt es sich aber überwiegend um 
Serientäter.

https://de.wikipedia.org/wiki/Polizeiliche_Kriminalstatistik_(Deutschland)

In einer offiziellen Stellungnahme des Bundes Deutscher Kriminalbeamter 
aus dem Jahr 2014 werden ja auch die systematischen Schwächen bei der 
Erhebung der Kriminalstatistiken sehr deutlich kritisiert:

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/72365/3015692

Ich zitiere bezüglich Wohnungseinbrüchen: "Die Aufklärungsquote ist mit 
durchschnittlich 15,9 % beschämend gering. Die Verurteiltenquote liegt 
sogar nur bei 2 %."

von Percy N. (vox_bovi)


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Andreas S. schrieb:
> Selbst verständlich kann ich die entsprechende Unterscheidung vornehmen.
Den Eindruck habe ich nicht. Deine Behauptung,
Andreas S. schrieb:
> Früher galt eine Tat als aufgeklärt, wenn ein Täter ermittelt und
> rechtskräftig verurteilt wurde. Dann wurde der Begriff abgeschwächt, so
> dass ein Tatverdächtiger nur noch von der Staatsanwaltschaft angeklagt
> werden musste, ohne dass es tatsächlich zur Verurteilung kam. Und
> mittlerweile sind die Definitionen in den meisten Bundesländern nochmals
> schwächer: jetzt reicht es, wenn die Polizei irgendeinen einen
> Tatverdächtigen nennt, auch ohne dass die Prüfung des Tatverdachts
> irgendeiner formalen Kontrolle statthalten muss.
lässt sich nicht damit vereinbaren.
Andreas S. schrieb:
> Die Staatsanwaltschaften lehnen solche Tatverdächtigen natürlich ab,
> aber trotzdem wird die Akte geschlossen.
Woher Du diese Weisheit haben willst, bleibt völlig im Dunkel. 
Sicherlich trifft es zu, dass sich Ermittlungsakten in ihrer Qualität 
wie jedes Werk von Menschenhand erheblich unterscheiden, aber deswegen 
werden der Staatsanwaltschaft noch lange nicht irgend welche 
vorgeblichen Tatverdächtigen ohne nachvollziehbare Gründe mitgeteilt, 
jedenfalls nicht regelmäßig in nennenswertem Umfang. In den bekannt 
gewordenen Ausnahmen hatten die Polizeibesmten regelmäßig pflichtwidrig 
ergebnisorientiert ermittelt und teilweise auch Beweismittel 
beeinflusst; dies allerdings nicht, um die Akte endlich schließen zu 
können,  sondern weil man zB unbedingt den Mörder fangen wollte.
Andreas S. schrieb:
> Z.B. werden innerhalb eines Jahres begangene Wiederholungstaten nicht
> mehrmals gezählt, sondern nur einmal. Gerade bei, insbesondere von
> Banden begangenen, Einbruchsdelikten handelt es sich aber überwiegend um
> Serientäter.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Polizeiliche_Kriminalstatistik_(Deutschland)

Du irrst, es werden sehr wohl alle angezeigten oder sonst ermittelten 
Taten erfasst, aber jeder Täter nur einmal. Das Ganze nennt sich 
Echttäterzählung und ist in dem von Dir verlinkten Text hinreichend 
verständlich beschrieben.

Andreas S. schrieb:
> In einer offiziellen Stellungnahme des Bundes Deutscher Kriminalbeamter
> aus dem Jahr 2014

Seit wann gibt eine Gewerkschaft "offizielle Stellungnahmen" zum 
Verwaltungshandeln ab?
In dem stark parteiischen Text stehen zudem auch allerlei 
Binsenweisheiten; die Dunkelfeldproblematik wird in der PKS regelmäßig 
thematisiertt. Weiterhin wurden mehrfach, zuketzt 2019, 
Viktimisierungssurveys durchgeführt, um Einblicke in das Dunkelfeld zu 
gewinnen.
Die Behauptung, Kriminalität sei stets teurer als 
Kriminalitätsbekämpfung, ist Unfug, wobei offenbleiben kann, ob 
möglichst geringe Kosten volkswirtschaftlich in einer Marktwirtschaft 
überhaupt erwünscht sind.
Es ist ja verständlich, dass der BdK mehr Kriminaler haben will, um neue 
Mitglieder rekrutieren und seine Bedeutung ausbauen zu können, aber 
dieser Text ist nicht geeignet, die PKS in Zweifel zu ziehen; im 
Gegenteil, er stützt sich auf sie.

Andreas S. schrieb:
> Ich zitiere bezüglich Wohnungseinbrüchen: "Die Aufklärungsquote ist mit
> durchschnittlich 15,9 % beschämend gering. Die Verurteiltenquote liegt
> sogar nur bei 2 %."

Warum meinst Du, dies könnte Deine Behauptung stützen, früher (wann 
eigentlich?) hätte eine Straftat erst nach Verurteilung des Täters als 
aufgeklärt gegolten?

Btw: vielleicht interessiert Dich dies hier:
https://mopo.de/hamburg/polizei/-soko-castle--chefin-der-schrecken-der-einbrecher-jagt-jetzt-moerder-29973264

Die Polizei kann auch ordentlich arbeiten ...

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Percy N. schrieb:
>> Die Staatsanwaltschaften lehnen solche Tatverdächtigen natürlich ab,
>> aber trotzdem wird die Akte geschlossen.
> Woher Du diese Weisheit haben willst, bleibt völlig im Dunkel.

Wenn mal wieder Landtagswahlen anstehen, versucht natürlich jedes 
Ministerium, die Braut aufzuhübschen. Eines der "Qualitätskriterien" für 
einen Innenminister besteht eben darin, die Kriminalstatistik sauber zu 
halten und nach Möglichkeit die Aufklärungsquote gesteigert zu haben. 
Und dann wird eben in der Statistik getrickst. Und wenn der 
Justizminister das gleiche Parteibuch hat, wird natürlich gemeinsame 
Sache gemacht. Hat jedoch der Justizminister das falsche Parteibuch, 
kann ihm der Innenminister kurz vor der Wahl noch die geringe 
Verurteilungsquote vorwerfen. Nur wer solche Manipulationen und 
Einflussnahmen aus dem Effeff beherrscht, kann sich auf solch einem 
Posten halten. Die untergeordneten Behördenleiter müssen das ganze 
natürlich decken, denn sonst sind auch ihre Tage gezählt. Und sie 
besitzen natürlich die entsprechenden Fachkenntnisse, um das ganze so 
hinzudrehen, dass der "einfache Sachbearbeiter" die Trickereien nicht 
erkennen oder nachweisen kann.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Andreas S. schrieb:
> Und sie besitzen natürlich die entsprechenden Fachkenntnisse, um das
> ganze so hinzudrehen, dass der "einfache Sachbearbeiter" die Trickereien
> nicht erkennen oder nachweisen kann.

Ich gehe vorläufig davon aus, dass Du über die Fachkenntnis oder 
wenigstens weitergehende Informationen verfügst, um all diese 
herabwürdigenden Tatsachenbehauptungen auch zu belegen. Lass hören!

Oder war das alles wieder nur das übliche geistlose ultrareaktionäte 
Redneck-Geblubber?

Andreas S. schrieb:
> Hat jedoch der Justizminister das falsche Parteibuch, kann ihm der
> Innenminister kurz vor der Wahl noch die geringe Verurteilungsquote
> vorwerfen.

Du verwechselst Polizeigewerkschafter mit Ministern. Erstere sehen sich 
aus nicht nachvollziehbaren Gründen augenscheinlich in der Pflicht (und 
im Recht),  die uniformierten Kollegen im Strafvollzug mit Kundschaft zu 
versorgen.
Ein Innenminister hingegen, der seinem Justizkollegen zu wenige 
Verurteilungen vorwürfe, könnte damit höchstens seine weitreichende 
Inkompetenz unter Beweis stellen.

Und nun hast Du Gelegenheit, Deine Kompetenz zu belegen. Aber bitte 
nicht mit abgedroschenen Gemeinplätzen vom Stammtisch hinten rechts 
morgens um zwei ...

von Kolja L. (kolja82)


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Ich schließe mein (nicht sehr teures) Rad an der Uni seit Jahren nicht 
ab.
Auf dem Rahmen klebt ein gut sichtbarer "GPS tracked" Aufkleber.
Sollte anfangs nur n Spaß werden, aber so langsam habe ich mich daran 
gewöhnt.

von Paul W. (solarturtle)


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Vor ein paar Jahren wurde mir mal mein gutes Mountainbike geklaut.
Ich hab es angezeigt und bekam nach etwa 2-3 Wochen eine Mail von der 
Polizei mit einem Link zu einer Ebay-Auktion mit der Frage ob das mein 
Fahrrad sein könnte.

Da ich damals das Fahrrad Online bei einem Händler 500km weit entfernt 
kaufte und dieser seinen recht markanten Aufkleber auf das Fahrrad 
klebte und genau dieser Aufkleber in der Auktion noch gut zu sehen war 
(die Diebe machten sich noch nichtmal den Aufwand den Aufkleber 
abzulösen, sie haben lediglich die markanten Pedale abgebaut und das 
Fahrrad sauber gemacht), konnte ich das Fahrrad eindeutig 
identifizieren.

Die Polizei teilte mir mit das der Verkäufer ihnen auch bekannt war.

Als ich dann ein paar Wochen später bei der Identifizierung meines 
Fahrrades in Real fragte was mit dem Verkäufer jetzt passiert, sagte sie 
mir sinngemäß: "Nichts, eine Streife wurde hingeschickt und 
beschlagnahmte das geklaute Fahrrad. Da man dem Verkäufer nicht 
nachweisen kann das Fahrrad auch geklaut zu haben und auch nicht 
wissentlich Hehlerware zu verkaufen, wird wohl nichts weiter passieren".

Das hat mich in meinen jungen Jahren damals tatsächlich nachhaltig 
schockiert.
Ich mein, das Verhältnis von Benefit : Risiko ist doch durch dieses 
System maximal gestört. Ich kann Fahrräder etc. klauen und zu Geld 
machen und ein wirkliches Risiko bei der ganzen Sache gibt es eigentlich 
nicht.

Mittlerweile werden ja auch bevorzugt einfach direkt Teile geklaut. 
Rahmen haben ja eine Seriennummer, die ganzen Einzelteile aber nicht.

Noch eine Story dazu:
Das krasseste war mal bei uns um die Ecke vor einem Ärztehaus / + 
Physiotherapie. Das war vielleicht 2015/2016 rum, da waren e-Bikes noch 
nicht so verbreitet wie heute und auch noch teurer. Da hatte ein Typ 
sein hochwertiges eMTB wirklich direkt vor dem Eingang angeschlossen. Da 
gehen ständig Leute raus und rein. Und da haben sie ihm am hellichten 
Tag innerhalb von Sekunden die komplette Federgabel abgebaut. Das 
Fahrrad hing nur noch sehr bemitleidenswert da am Geländer. Das muss ein 
Ding von Sekunden gewesen sein, alle Leitungen gekappt und mit zwei drei 
gezielten Bewegungen die Gabel rausgerissen. Da war ich auch nochmal 
nachhaltig schockiert.

Mit dem Typ unterhielt ich mich noch etwas, weil er mich fragte ob ich 
was gesehen habe. Er war leicht behindert und brauchte das eBike um sich 
fortbewegen zu können. Der tat mir echt leid.

Also wenn was hilft, dann gezielt das ganze Bike unter 230V zu setzen. 
Aber am Ende bist du dran wegen Körperverletzung... Und so einfach ist 
das ja auch nicht.

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von Johannes O. (jojo_2)


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Paul W. schrieb:
> Das muss ein
> Ding von Sekunden gewesen sein, alle Leitungen gekappt und mit zwei drei
> gezielten Bewegungen die Gabel rausgerissen. Da war ich auch nochmal
> nachhaltig schockiert.

Kann ich nachvollziehen, ich hatte ein ähnliches Erlebnis mit allerdings 
besserem Ausgang.

Ich habe ein sehr schönes Mountainbike eines gut bekannten Herstellers. 
Mit diesem Rad bin ich in die Stadt gefahren, auf dem Rückweg schnell 
bei der Eisdiele dort vorbei. Das Rad hab ich an eine Laterne 
angeschlossen, Helm drangehängt, und mir mein Eis geholt. (Ich war also 
nicht mehr als Radfahrer direkt zu erkennen!)
Ich stellte mich dann daneben hin, kurze Zeit später kamen ein paar 
Jugendliche auf Rädern vorbei. Das Rad ist ihnen aufgefallen, sie habens 
näher angeschaut und über die Komponenten miteinander diskutiert. Ich 
war währenddessen weiter am Eisessen.
Das Gespräch ist aber recht schnell in die Richtung abgedriftet, wie 
schnell und leicht sich dann da jetzt Sachen ausbauen lassen würden. 
Naja man könnte nun doch schnell Werkzeug holen und ... "MOMENT MAL 
JUNGS! Das ist mein Rad."
Nach einem kurzen Gespräch sind sie dann weitergezogen.
Nein, kein Problembezirk. Nicht mal Abends war es. Mitten am Tag, in 
belebter Umgebung.
Unglaublich. Seitdem lasse ich das Ding nicht mehr aus den Augen wenn es 
in der Öffentlichkeit steht. Ich kann nicht jede Komponente einzeln 
anketten.
Wenn ich mit dem Rad in die Arbeit fahre kommt es mit ins Büro. Bin da 
aber auch nicht der einzige der das so macht.

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