Laut ST Datenblatt lassen sich mehrere Ausgänge vom ULN2003 parallel schalten: https://www.st.com/resource/en/datasheet/uln2001.pdf Das müsste dann ja auch für die ULN2003A und ULN2803A (mit einem Ausgang mehr) von TI gelten? Ist es nicht so, dass man bei Parallelschaltung von Transistoren am Emitter einen kleinen Widerstand vorsehen sollte, dass die Transistoren gleichmäßig belastet werden und das bei Temperaturerhöhung an einem Transistor sonst ein Ungleichgewicht entsteht und Uce an diesem Transistor durch die Decke steigt, während der andere Transistor immer weniger belastet wird? Gilt das bei Darlingtonarrays nicht, da alle auf einem gemeinsamen Substrat sind und sich eben gleichmäßig erwärmen? Außerdem hängen ja alle Transistoren an einem gemeinsamen Emitterausgangs-Pin und ich habe gar nicht die Möglichkeit Widerstände am Emitter der einzelnen Transistoren vorzusehen. Was mich wundert: Hier in diesem Beitrag https://electronics.stackexchange.com/questions/398259/can-you-parallel-the-transistors-in-uln2003 werden Widerstände am Ausgang (also vor dem Kollektor) vorgeschlagen. Bringt das überhaupt was oder ist das kompletter Unsinn?
:
Bearbeitet durch User
Timo N. schrieb: > Bringt das überhaupt was oder ist das kompletter Unsinn? Das bringt in diesem Fall zumindest mehr als ein einziger gemeinsamer Emitterwiderstand, auch wenn es nicht perfekt ist. Denk daran, dass an einem Darlington immer 0,7 Volt Spannung abfallen, die bei entsprechend hohem Strom zu einer Wärmeentwicklung führen!
Das Problem ist wirklich, dass sich der Laststrom nicht gleichmäßig aufteilt und dann auch noch der Transistor, der am wärmsten geworden ist, eine geringere Ausgangsspannung hat und so sein Strom noch mal etwas steigt. Deshalb muss man beim Parallelschalten von (biploaren) Transistoren die besagten Emitterwiderstände vorsehen. Bei den Darlington-Arrays hat man die Möglichkeit nicht und so bleibt als einzige Möglichkeit nur, in jeden Kollektorzweig einen Widerstand einzufügen. Aber während die Widerstände im Emitterkreis recht niederohmig sein können, da hier schon kleine Spannungsabfälle am Widerstand den Strom verringern, müssen bei den Widerständen im Kollektorkreis schon einige Volt abfallen, damit die gewünschte Symmetrierwirkung eintritt. Damit sinkt dann aber die Spannung an der Last und in den Widerständen wird einige Leistung verbraucht.
Timo N. schrieb: > Laut ST Datenblatt lassen sich mehrere Ausgänge vom ULN2003 parallel > schalten: > https://www.st.com/resource/en/datasheet/uln2001.pdf > > Das müsste dann ja auch für die ULN2003A und ULN2803A (mit einem Ausgang > mehr) von TI gelten? Wenn ich den Anwendungsfall hätte würde ich Einen N-Mosfet einsetzen. Kleiner und weniger Verlustleistung. Oder geht es Dir nur ums Prinzip?
Timo N. schrieb: > Gilt das bei Darlingtonarrays nicht, da alle auf einem gemeinsamen > Substrat sind und sich eben gleichmäßig erwärmen? Das gilt natürlich auch hier, wenngleich das gemeinsame Substrat dir entgegenkommt. Und es ist nicht nur die dadurch erreichte bessere thermische Kopplung, auch sind die Transistoren wesentlich 'gleicher' als Einzeltransistoren, weil sie auf dem selben Waver und das auch noch eng beieinander gefertigt wurden; sie sind aber eben nicht identisch. Wenn rechnerisch zwei Ausgänge knapp reichen würden, dann nimmt man drei und hat genügend Luft. Einfach etwas weniger ausreizen ... Das ist bei den ULN2003A und ULN2803A nicht anders. Ähnliches gilt z.B. auch für Dioden. Ich hab mal eine 2*10A Doppeldiode vermessen. Die Stromaufteilung bei Parallelschaltung war bei dem Exemplar besser als 45% : 55%.
Jörg R. schrieb: > Wenn ich den Anwendungsfall hätte würde ich Einen N-Mosfet einsetzen. > Kleiner und weniger Verlustleistung. > > Oder geht es Dir nur ums Prinzip? Beides irgendwie. Gibt es denn ein 8-Channel N-Mosfet-Array? HildeK schrieb: > Wenn rechnerisch zwei Ausgänge knapp reichen würden, dann nimmt man drei > und hat genügend Luft. Einfach etwas weniger ausreizen ... Ja das dachte ich mir. Werde ich auch nicht machen. Danke
Timo N. schrieb: > Jörg R. schrieb: >> Wenn ich den Anwendungsfall hätte würde ich Einen N-Mosfet einsetzen. >> Kleiner und weniger Verlustleistung. >> >> Oder geht es Dir nur ums Prinzip? > > Beides irgendwie. Gibt es denn ein 8-Channel N-Mosfet-Array? Ich kenne keinen solchen Chip. Aber wozu wenn die Ausgänge parallel geschaltet werden? Die Eingänge müssen übrigens auch parallel geschaltet werden, was einen entsprechend höheren Steuerstrom bedeutet. Timo N. schrieb: > HildeK schrieb: >> Wenn rechnerisch zwei Ausgänge knapp reichen würden, dann nimmt man drei >> und hat genügend Luft. Einfach etwas weniger ausreizen ... > > Ja das dachte ich mir. Werde ich auch nicht machen. Danke Hast Du ein konkretes Projekt?
:
Bearbeitet durch User
Timo N. schrieb: > Was mich wundert: Hier in diesem Beitrag > https://electronics.stackexchange.com/questions/398259/can-you-parallel-the-transistors-in-uln2003 > werden Widerstände am Ausgang (also vor dem Kollektor) vorgeschlagen. > Bringt das überhaupt was oder ist das kompletter Unsinn? Zusätzliche Egalisierungswiderstände sind nicht notwendig. Im Datenblatt steht ja, dass Parallelswchalten explizit erlaubt ist. Die Sättigungsspannung der Transistoren ist, selbst für Darlington Transistoren, recht hoch. Auch wenn sich diese untereinander leicht unterscheiden, wird sich der Strom ausreichend gleichmäßig verteilen. Der Nutzen einer Parallelschaltung ist allerdings recht eingeschränkt. Schon bei nur 2 parallelgeschalteten Ausgänge lassen sich nicht 1A bei 100% Auslastungsgrad damit schalten. Wenn alle Ausgänge parallelgeschaltet werden, ist je Ausgang nur noch ein Bruchteil des max. Nennstromes erlaubt.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.