Forum: Haus & Smart Home Nebengebäude von TT Hausanschluss versorgen


von Tom (Gast)


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Hallo,
seit meiner Lehre bin ich hauptsächlich in der Industrie unterwegs, 
bitte helft mir deswegen kurz auf die Sprünge bzgl. Wohnungsbau.

Ich habe hier einen TT Hausanschluss vor mir, von dem aus ein 
Nebengebäude versorgt werden soll. Ein Erdkabel 5x6mm² liegt bereits und 
wird über Neozed direkt vom Zähler eingespeist. Da gibt es jetzt 
Probleme und meiner Meinung nach ist das so nicht korrekt.

Mein Kenntnisstand: In die Hauptverteilung muss ein selektiver 100mA RCD 
eingebaut werden, damit bei Erdschluss abgeschaltet wird.
Im Nebengebäude wird die Verteilung dann regulär mit 30mA RCDs und 
10/16A LSS bestückt.

Meine Fragen:
- Bin ich mit dem selektiven RCD noch auf aktuellem Stand der Technik?
- Muss im Nebengebäude ein weiterer Erder gesetzt werden, um den PE aus 
dem 5x6² zu unterstützen?

Falls zusätzlich geerdet werden muss: Es ist baulich quasi unmöglich, 
die Potentialausgleich-Schienen der Gebäude untereinander zu verbinden. 
Ich fürchte es könnte Ausgleichsströme über den 6mm² PE geben.
Wie löst man dieses Problem dann?

Danke & schönen Sonntag!

P.S. Langfristig ist geplant einen Blitzschutz Experten dazu zu ziehen, 
die sind hier in der Region nur alle auf Monate ausgebucht. Ich sehe 
aber dringend Handlungsbedarf, da ein Erdschluss auf dem Weg zum 
Nebengebäude nicht abgeschaltet werden würde.

von Tom (Gast)


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P.P.S. Noch ein Detail zur Erdung. Es gibt im Hauptgebäude einen alten 
Erder, an den die Hauptverteilung und eine Antenne angeschlossen sind. 
Der ist aber vor Jahren hinter einer Dämmung verschwunden, absolut nicht 
mehr zugänglich.
Um im Hauptgebäude einen neuen Potentialausgleich zu errichten, könnte 
man nur die Erdungsleitung der Hauptverteilung auftrennen und dort eine 
Schiene setzen. Das wird auch irgendwann Thema werden, die Heizungsrohre 
sind noch ohne Pot.Ausgleich.

Ob es korrekt wäre diese Leitung aufzutrennen entzieht sich absolut 
meiner Kenntnis. Mit dem Thema soll sich deswegen der Blitzschutz-Planer 
beschäftigen. Ist aber vielleicht eine interessante Information, wer 
dazu was weiß gerne melden.

von flash (Gast)


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Tom schrieb:

> P.S. Langfristig ist geplant einen Blitzschutz Experten dazu zu ziehen,
> die sind hier in der Region nur alle auf Monate ausgebucht.

Nee, die kassieren wie viele Handwerker 5000€ Coronahilfe/Monat und 
müssen daher jetzt und bis auf weiteres nicht mehr Arbeiten.

> Ich sehe
> aber dringend Handlungsbedarf, da ein Erdschluss auf dem Weg zum
> Nebengebäude nicht abgeschaltet werden würde.

Setz halt einfach nen 100er FI vors Erdkabel.

Außerdem, es ist alles noch viel Schlimmer!
Auch bei einem Erdschluß auf dem Weg zum Hauptgebäude würde nicht 
abgeschaltet... Auweia auweia, Energieversorger anrufen!

Ich glaube Du hast einfach zu viel Geld und möchtest es irgendwie 
loswerden. Es kommt die kalte Jahreszeit. Spende doch einfach der 
Obdachlosenhilfe damit ein paar Leute mehr ein warmes Dach über dem Kopf 
haben.

von Niemand (Gast)


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Tom schrieb:
> von dem aus ein
> Nebengebäude versorgt werden soll. Ein Erdkabel 5x6mm² liegt bereits und
> wird über Neozed direkt vom Zähler eingespeist. Da gibt es jetzt
> Probleme und meiner Meinung nach ist das so nicht korrekt.

Welchem Zweck soll die EV im Nebengebäude bitte dienen, oder wie soll 
das Gebäude genutzt werden, doch nicht etwa Wohn- oder Gewerberäume?
Denn die 5x6 mm2 sind etwas wenig für die Vorgaben von 63 A als 
Hauptstromversorgung für eine z.B. Whng., und dann noch der U-Abfall auf 
dem Weg bis zur 2. UV.
Wie lang ist denn die Strecke vom HA bis zu dem Gebäude?

von MaWin (Gast)


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Tom schrieb:
> Da gibt es jetzt Probleme

Echt ? Welche ?

von Sven L. (sven_rvbg)


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Warum sollte es nicht erlaubt sein, aus der (Haupt-)Verteilung / 
Zählerschrank des Gebäudes, in dem L1-L3/N/PE vorliegen einfach in das 
Nebengebäude zu fahren, solange die Rahmenbedingungen eingehalten sind? 
Ein entsprechender RCD, der Selektiv ist wird ja wohl schon vorhanden 
sein, wenn es ein Anlage mit TT-System ist.

Erder zubauen und hinter irgendwas verstecken ist aber in der Tat etwas 
doof, da keiner eine Sichtkontrolle durchführen kann. Gerade im 
TT-System ist der Anlagenerder ein wichtiger Bestandteil der Anlage. Bei 
einm TNC-System wäre es nicht so schlimm, wenn der Anlagenerder nicht 
richtig funktionieren würde, da der PEN des VNB einspringt.

von Niemand (Gast)


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Tom schrieb:
> Mein Kenntnisstand: In die Hauptverteilung muss ein selektiver 100mA RCD
> eingebaut werden, damit bei Erdschluss abgeschaltet wird.
> Im Nebengebäude wird die Verteilung dann regulär mit 30mA RCDs und
> 10/16A LSS bestückt.
Bei einem Erd-Schluss wird der FI eher nicht die funktionale Aufgabe 
haben, dann schon für den Brandschutz.
> Meine Fragen:
> - Bin ich mit dem selektiven RCD noch auf aktuellem Stand der Technik?
> - Muss im Nebengebäude ein weiterer Erder gesetzt werden, um den PE aus
> dem 5x6² zu unterstützen?
Ein RCD ist immer selektiv, wie sollte der anders bitte sein, denn die 
paar 100 mA kommen keinem anderen davor liegenden LSS in die Quere

> Falls zusätzlich geerdet werden muss: Es ist baulich quasi unmöglich,
> die Potentialausgleich-Schienen der Gebäude untereinander zu verbinden.
> Ich fürchte es könnte Ausgleichsströme über den 6mm² PE geben.
> Wie löst man dieses Problem dann?
Wieso soll das nicht möglich sein, zusätzlich zu der schoon eh zu 
schwachen 5x6 mm2 Leitung ein mind. 20 mm2 Massiv-Leiter mit zu 
verlegen?
Das zu dünne Versorgungskabel wirst du ja sicherlich noch wechseln 
können?

Und irgendwie wäre es mal hilfreich auf die offenen Fragen zu antworten?

von Sven L. (sven_rvbg)


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Niemand schrieb:
> Ein RCD ist immer selektiv, wie sollte der anders bitte sein, denn die
> paar 100 mA kommen keinem anderen davor liegenden LSS in die Quere

Informiere dich mal, was Selektivität bei RCD bedeutet, es geht dabei 
nicht um die Selektivität gegenüber Sicherungen oder 
Leitungsscghutzschaltern!

von Sven L. (sven_rvbg)


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Niemand schrieb:
> Bei einem Erd-Schluss wird der FI eher nicht die funktionale Aufgabe
> haben, dann schon für den Brandschutz.

Gerade im TT-System ist ein RCD vorgeschrieben, da nicht immer 
sichergestellt werden kann, das bei einem Erdschluss der erforderliche 
Kurzschlussstrom fliesen kann, der den Leitungsschutz in der geforderten 
Zeit zum auslösen bringt. Ein RCD wird bei einem viel kleinerem 
Erdschlussstrom angeregt und schaltet in der geforderten Zeit ab!

von Niemand (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Informiere dich mal, was Selektivität bei RCD bedeutet, es geht dabei
> nicht um die Selektivität gegenüber Sicherungen oder
> Leitungsscghutzschaltern!

Das ist schon klar, dass wenn dahinter im Nebengebäude noch ein RCD 
installiert wird, der davor nicht den gleichen Wert haben darf.
So viel zur Selektivität des RCD in der HV.

Sven L. schrieb:
> Ein RCD wird bei einem viel kleinerem
> Erdschlussstrom angeregt und schaltet in der geforderten Zeit ab!
Das ist pure einfachste Mathematik über Zahlenvergleich und eigentl. 
nicht der Rede wert?
100 mA werden natürlich viel eher erreicht als der Auslösestrom von über 
50 A bei einem 16-A B-Automaten. Und dann geht die Sucherei erst mal los 
wo der Fehler zu finden wäre. Bei über 50 A knallt es heftig u. die 
Fehlerstelle wird ganz schnell offensichtlich.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Niemand schrieb:
> Das ist schon klar, dass wenn dahinter im Nebengebäude noch ein RCD
> installiert wird, der davor nicht den gleichen Wert haben darf.
> So viel zur Selektivität des RCD in der HV.
Selektive RCD sind zu dem kurzzeitverzögert.

Niemand schrieb:
> Das ist pure einfachste Mathematik über Zahlenvergleich und eigentl.
> nicht der Rede wert?
> 100 mA werden natürlich viel eher erreicht als der Auslösestrom von über
> 50 A bei einem 16-A B-Automaten. Und dann geht die Sucherei erst mal los
> wo der Fehler zu finden wäre. Bei über 50 A knallt es heftig u. die
> Fehlerstelle wird ganz schnell offensichtlich.

Für das normgerechte Abschalten eines B16-Leitungsscutzschalter müssen 
80A fliesen können.

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