FR4-Basismaterial 0,5mm vom Platinenfertiger

[Thomas T. (runout)]

Hallo Zusammen,

ich brauche für eine LED-Anwendung
FR4-Platinen in ca. 0,5mm Stärke (einseitig).
Hat jemand Erfahrungen, ob das die üblichen Verdächtigen
in Europa oder Asien standardmäßig anbieten.

Das Material muss biegsam sein.
Stückzahl wäre vier.

Grüße
Runout

[Ben S. (bensch123)]

Du musst doch Toleranzen berücksichtigen. Darauf basierend sollten z.B. 
die 0,4mm und 0,6mm von jlcpcb in Ordnung sein. Gibts dort aber nur 
doppellagig - macht jedoch nichts, denn doppellagig kostet genauso viel 
wie einlagig.

[P. S. (namnyef)]

Ist natürlich schwer abzuschätzen was du unter "biegsam" verstehst. Aber 
Eurocircuits bietet auch sehr dünne Leiterplatten an. Wird halt 
vermutlich keine Pool-Fertigung sein.

[Olaf (Gast)]

Da du 0.5er Platinen zum selber aetzen einfach so bei Reichelt
kaufen kannst, kann man wohl davon ausgehen das dies industrieller
Standardkram ist. Sollte dir also jeder machen koennen.
Wird aber sicher teurer sein als 1.6 weil das nicht so oft auf die 
Maschine kommt.

> Das Material muss biegsam sein.

Biegsam ist bei FR4 doch sehr relativ. Das wurde naemlich extra so 
entwickelt das es so wenig wie moeglich biegsam ist weil dir sonst 
sofort die Bauteile kaputt gehen.

Olaf

[georg (Gast)]

Thomas T. schrieb:
> Das Material muss biegsam sein.

Nicht bei FR4, das bricht ziemlich schnell, bei 0,5 mm bricht es nur 
leichter als bei 1,5. Ausserdem halten die Leiterbahnen das nicht aus, 
das geht nur mit speziellem flexiblen Material.

Georg

[Wühlhase (Gast)]

Thomas T. schrieb:
> Das Material muss biegsam sein.

Du willst kein FR4, sondern so etwas:
https://www.leiton.de/technologie-flex.html

[Christian B. (luckyfu)]

Prinzipiell kann man auch biegsame Platinen aus FR4 fertigen. Die heißen 
dann Semiflex, haben aber dennoch flexiblen Lötstopplack (damit der 
nicht abblättert) und sind spezifiziert nur einmal gebogen zu werden und 
zwar mit definiertem Radius.

[Christoph db1uq K. (christoph_kessler)]

Wie die Technik heißt weiß ich nicht, an beiden Enden ist eine feste 
FR4, ca 1mm dicke Platine, dazwischen wesentlich dünner flexibel, alles 
am Stück gefertigt, nicht zusammengelötet.

[Flo (Gast)]

Christoph db1uq K. schrieb:
> Wie die Technik heißt weiß ich nicht

Nennt sich Starr-Flex, kann jeder bessere LP-Hersteller.

Muss aber manuell durch Zeichnung spezifiziert werden, da Gerber das 
nicht unterstützt.

Achtung auf die Biegeradien und Layer, die mitgeführt werden. Achtung 
auf Kern- und Prepreg-Aufbau, das muss dann stimmen.

Flo

[Christian B. (luckyfu)]

Starr Flex ist schon fast ein Standard Produkt. D.h. es kann von sehr 
vielen LP Fertigern hergestellt werden. Allerdings bedarf es, wie Flo 
schon schrieb einige zusätzliche Informationen und man muss sich auch an 
einige neue Design Rules halten. (z.B. dürfen keine Bohrungen innerhalb 
eines bestimmten Abstands, oft genug 1mm, zum Flex-Bereich sein.) Auch 
muss man den Layeraufbau entsprechend definieren, da kann dir der 
spätere Fertiger jedoch unter die Arme greifen und das mit dir 
abstimmen. Das ist in jedem Fall von Nöten, auch wenn du genau weißt, 
was du tust.

[Thomas T. (runout)]

Danke für die Antworten.
Der Radius wäre bei mir ca. 300mm.
Starrflex sieht gut aus.

Es kommen nur eine Reihe an PLCC-2 LEDs drauf.
Es wird auch nur einmalig gebogen (und fixiert),
d.h. dünnes FR4 könnte schon gehen.

Grüße
Runout

[Arne (Gast)]

Thomas T. schrieb:
> Der Radius wäre bei mir ca. 300mm.

Das geht auch mit FR4. Ich habe mal ein paar Rest-Platinen 0.8mm 
probeweise gebogen, da hatte ich am Ende einen Radius von ca. 15cm, aber 
das war schon grenzwertig. Bei deinem Radius von 30cm geht vermutlich 
auch 1.0mm noch.

Die LEDs wurde ich aber auf jeden Fall senkrecht zur Biegerichtung 
platzieren.

[Wühlhase (Gast)]

Thomas T. schrieb:
> Stückzahl wäre vier.

Wenn es geht, dann bestücke es selber. Erst biegen, dann in Form halten, 
nicht aus der Form kommen lassen, dann LEDs raufbraten.

[Jens B. (fernostler)]

georg schrieb:
> Nicht bei FR4, das bricht ziemlich schnell,

FR4 ist schon ziemlich zäh, um es zu brechen muss man es schon scharf 
falten.

Einseitig wölbt aber u.U. stark (Bimetall). Evtl. besser doppelseitig 
nehmen und eine Seite abätzen.