Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wann ist ein 9V-NiMH-Akku noch gut?


von david_h (Gast)


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Hallo,
kann jemand die Frage beantworten, wann ein 9V-NiMH-Akku noch gut ist?

Habe hier z.B. zwei Exemplare mit einer Kapazität von 200mAh, die frisch 
geladen ohne Last etwa 10V haben. Schließt man einen Verbraucher mit 47 
Ohm an, fällt bei beiden sofort die Spannung auf unter 5V.
Liegt das am normalen Innenwiderstand der Akkus oder sind sie schon in 
die Jahre gekommen und sollten ersetzt werden?

von hinz (Gast)


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david_h schrieb:
> Liegt das am normalen Innenwiderstand der Akkus

Nein.


> oder sind sie schon in
> die Jahre gekommen und sollten ersetzt werden?

Lagen die sehr lange in der Schublade? Dann kann man versuchen sie mit 
ein paar Zyklen zu reaktivieren.

von Tim (Gast)


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hinz schrieb:
> Lagen die sehr lange in der Schublade? Dann kann man versuchen sie mit
> ein paar Zyklen zu reaktivieren.

Ja, lagen länger rum.
wie geht das mit dem Aktivieren?

von Larry (Gast)


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> wie geht das mit dem Aktivieren?

Laden
Entladen
Laden
Entladen
Laden
Entladen
Laden
Entladen
...

Als besonders effektiv sind m.E. dabei Ladegeraete
im Pulsladeverfahren.

von hinz (Gast)


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Tim schrieb:
> wie geht das mit dem Aktivieren?

An einem 470 Ohm Widerstand bis 7V entladen, dann normal laden, also 
20mA 14..16h. Das mehrfach wiederholen. Wenn nach 5 mal der 
Innenwiderstand immer noch so hoch ist, dann entsorgen.

von Teo D. (teoderix)


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david_h schrieb:
> kann jemand die Frage beantworten, wann ein 9V-NiMH-Akku noch gut ist?

Ja, kurz nach der Fertigung. Spätestens nach dem 3. mal Laden ist 
vorbei....
Lieber die Finger von solchen 9V-Blöcks (NiCd/NiMh) lassen. 6-7 so 
kleiner Zellen in Reihe, das jet nit lange jut!

von hinz (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Lieber die Finger von solchen 9V-Blöcks (NiCd/NiMh) lassen. 6-7 so
> kleiner Zellen in Reihe, das jet nit lange jut!

Ach wo. Wenn man die rechtzeitig nachlädt, dann funktionieren die 
einwandfrei.

von david_h (Gast)


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hinz schrieb:
>> wie geht das mit dem Aktivieren?
>
> An einem 470 Ohm Widerstand bis 7V entladen, dann normal laden, also
> 20mA 14..16h.

Danke! Das mache ich so.

Was ist das Pulsladeverfahren und warum ist das besser als Laden mit 
Konstantstrom?

von Teo D. (teoderix)


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david_h schrieb:
> Was ist das Pulsladeverfahren und warum ist das besser als Laden mit
> Konstantstrom?

Simplere Ladegeräte (PWM für die Stromreglung) und nur in den Pausen 
kann man die Spannung messen, zur Ladeschlußerkennung.
Alles Andere sind die üblichen Gerüchte, was man so einem "Pulsen" halt 
andichten kann.

von david_h (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Simplere Ladegeräte (PWM für die Stromreglung) und nur in den Pausen
> kann man die Spannung messen, zur Ladeschlußerkennung.
> Alles Andere sind die üblichen Gerüchte, was man so einem "Pulsen" halt
> andichten kann.

Elektroden freibrennen, Sulfatierungen auflösen und so, schätze ich...

von Erwin D. (Gast)


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david_h schrieb:
> Sulfatierungen auflösen

Bei einem 9V-NiMH-Akku?

von Harald W. (wilhelms)


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Erwin D. schrieb:

>> Sulfatierungen auflösen
>
> Bei einem 9V-NiMH-Akku?

Das hat irgendwer aus der Bleifraktion dort eingeschmuggelt...

von david_h (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Das hat irgendwer aus der Bleifraktion dort eingeschmuggelt...

Mit Sicherheit ;-)

von GeraldB (Gast)


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david_h schrieb:
> kann jemand die Frage beantworten, wann ein 9V-NiMH-Akku noch gut ist?

Das kann man schwer sagen, da es keinen echten 9V-NiMH-Akku gibt.
Du mußt erst mal raus finden, was das für Akkus sind.
Es gibt drei Arten von 9V-NiMH-Akkus:
mit 6 Zellen -> 7,2V Nennspannung
mit 7 Zellen -> 8,4V Nennspannung
mit 8 Zellen -> 9,6V Nennspannung

von hinz (Gast)


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GeraldB schrieb:
> david_h schrieb:
>> kann jemand die Frage beantworten, wann ein 9V-NiMH-Akku noch gut ist?
>
> Das kann man schwer sagen, da es keinen echten 9V-NiMH-Akku gibt.
> Du mußt erst mal raus finden, was das für Akkus sind.
> Es gibt drei Arten von 9V-NiMH-Akkus:
> mit 6 Zellen -> 7,2V Nennspannung
> mit 7 Zellen -> 8,4V Nennspannung
> mit 8 Zellen -> 9,6V Nennspannung

Guter Hinweis! Ich bin von einem 7-Zeller ausgegangen, da er schrieb 10V 
frisch geladen zu messen, ohne Last.

von david_h (Gast)


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GeraldB schrieb:
> mit 7 Zellen -> 8,4V Nennspannung

Meine haben 7 Zellen.

von Werner H. (werner45)


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Ich habe seit Jahren "9"-V-Akkus (mit 7,2 V Arbeitsspannung, 6 
Rundzellen) in Gebrauch, speziell in Multimetern. Allerdings sind das 
NiCd-Zellen.
Die 8,4-V-Typen haben Flachzellen gestapelt.
Solange das noch funktioniert, werden die auch benutzt.

Eine frühere systematische Untersuchung mit NiCd-Zellen ergab, daß die 
kleinen Zellen AAAA, AAA unabhängig von den Herstellern eine bessere 
"Qualität" als AA bis D haben und weniger Defekte zeigen.
Ich vermute, daß das einfach der Zellenfläche proportional ist: kleine 
Zellen haben intern weniger cm² Fläche und demnach auch weniger 
Warscheinlichkeit für eine Whiskerbildung als große Zellen. Bei D-Zellen 
gab es die meisten Ausfälle, aber auch die größte 
Hersteller-Anhängigkeit.
Am Besten schneiden SAFT ab, dann General Electric.

von david_h (Gast)


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Danke Werner für die Infos zur Whiskerbildung! Sehr aufschlussreich!

von Steffen_35 (Gast)


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Hallo,

ich klinke mich hier einfach mal ein, weil ich die selbe Frage habe und 
nicht extra einen neuen Beitrag aufmachen möchte. Ich hoffe das ist kein 
Problem?

Nun zu meiner Frage:

Ich habe einen Zellenverbund (Stabakku) bestehend aus 4 Stück Panasonic 
Industriezellen Sub-C, 1,2V, 1800mAh mit einer Nennspannung von 4,8V. Im 
voll aufgeladenen Zustand hat der Akku ca. 5,35V Leerlaufspannung. Ist 
der Akku noch in Ordnung? Sollte ich den Akku mal mit 2,7 Ohm belasten 
und welche Spannung müsste er dann haben, wenn er noch in Ordnung ist? 
Wie würdet Ihr den Akku testen?

MfG
Steffen

von my2ct (Gast)


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Steffen_35 schrieb:
> Sollte ich den Akku mal mit 2,7 Ohm belasten
> und welche Spannung müsste er dann haben, wenn er noch in Ordnung ist?

Bei 4 Zellen kannst du davon ausgehen, dass die Spannung um einen Faktor 
0.5 kleiner ist, als die Spannung eines 9V-Blocks mit 8 Zellen.

von Thomas K. (ek13)


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Steffen_35 schrieb:
> Ich habe einen Zellenverbund (Stabakku) bestehend aus 4 Stück Panasonic
> Industriezellen Sub-C, 1,2V, 1800mAh mit einer Nennspannung von 4,8V. Im
> voll aufgeladenen Zustand hat der Akku ca. 5,35V Leerlaufspannung. Ist
> der Akku noch in Ordnung? Sollte ich den Akku mal mit 2,7 Ohm belasten
> und welche Spannung müsste er dann haben, wenn er noch in Ordnung ist?

Die Spannung müsste 1h lang >= 4,8V sein

von Stefan F. (Gast)


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Steffen_35 schrieb:
> Im voll aufgeladenen Zustand hat der Akku ca. 5,35V Leerlaufspannung.
> Ist der Akku noch in Ordnung?

Das kann man aus dieser knappen Info nicht ableiten. Die Spannung ist 
jedenfalls nicht ungewöhnlich.

von Niemand (Gast)


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Steffen_35 schrieb:
> Ich habe einen Zellenverbund (Stabakku) bestehend aus 4 Stück Panasonic
> Industriezellen Sub-C, 1,2V, 1800mAh mit einer Nennspannung von 4,8V.

und mit welcher Technologie - NiCd oder NiMH ? Und was steht auf den 
Zellen sonst noch so drauf? Schnell-Ladefähig und mit welchem Lade- oder 
Entlade-Strom? Typ-Bezeichnung Herstellungsdatum .. ?
Muss man den Leuten hier alles aus der Nase ziehen ?

von Stefan F. (Gast)


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Niemand schrieb:
> und mit welcher Technologie

Ist doch völlig egal. Es kann nur NiCd oder NiMh sein. Für beide ist die 
Spannung OK. Mehr kann man dazu ohnehin nicht sagen.

von Niemand (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Ist doch völlig egal.
ach was du nicht sagst, dann kennst du dich eben nicht oder wenig aus

> Es kann nur NiCd oder NiMh sein.
macht aber schon einen Unterscheid ob NiCd oder NiMH

> Für beide ist die Spannung OK.
die Leerlauf-U ? .. na gut dann für dich vllt.

> Mehr kann man dazu ohnehin nicht sagen.
mehr kannst Du dazu nicht sagen

von Steffen_35 (Gast)


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Niemand schrieb:
> und mit welcher Technologie - NiCd oder NiMH ?

Es handelt sich um 4 NiCd Zellen.

Niemand schrieb:
> Schnell-Ladefähig und mit welchem Lade- oder
> Entlade-Strom?

Die Zellen müssten Schnell-Ladefähig sein. Der Ladestrom liegt bei 
800mAh. Entladestrom variiert je nach Betriebsart.

Niemand schrieb:
> Typ-Bezeichnung Herstellungsdatum .. ?

Die Zellen haben die Bezeichnung "KR-1800SCE". Zum Herstellungsdatum 
kann ich leider keine Angaben machen, da die Zellen gerade fest verbaut 
sind.

von Jens G. (jensig)


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Steffen_35 (Gast)

>Ich habe einen Zellenverbund (Stabakku) bestehend aus 4 Stück Panasonic
>Industriezellen Sub-C, 1,2V, 1800mAh mit einer Nennspannung von 4,8V. Im
>voll aufgeladenen Zustand hat der Akku ca. 5,35V Leerlaufspannung. Ist
>der Akku noch in Ordnung? Sollte ich den Akku mal mit 2,7 Ohm belasten
>und welche Spannung müsste er dann haben, wenn er noch in Ordnung ist?
>Wie würdet Ihr den Akku testen?

...

>Die Zellen haben die Bezeichnung "KR-1800SCE".

Dann lade Dir das Datenblatt aus dem Internet, z.B. von Conrad:

https://asset.conrad.com/media10/add/160267/c1/-/en/001417774DS01/datenblatt-1417774-panasonic-kr1800sce-print-11-spezial-akku-sub-c-u-loetpins-nicd-12-v-1800-mah.pdf

und vergleiche entsprechende Testergebnisse mit den Kennwerten und 
Kurven im Datenblatt. Dann solltest Du herausfinden, ob die noch 
einigermaßen beisammen sind.

: Bearbeitet durch User
von Steffen_35 (Gast)


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Das Datenblatt besitze ich schon aber trotzdem Danke für den Link. 
Leider habe ich kaum wissen über Akkus und daher auch keinen Ansatz, wie 
ich mit dem Datenblatt am besten vorgehe.
Welche Werte aus dem Datenblatt könnten z.B. für mich interessant sein?
Ist es ratsam den Akku 1 Stunde mit einem 2,7 Ohm Widerstand zu 
belasten?
Sollte der Akku die 4,8V eine Stunde lang konstant halten?
Wie geht man hier am besten vor?

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