Netztrafo Umwicklung von AD2200 JBC Lötstation von 230V 50 Hz auf 120V 60 Hz Falls es Euch interessiert wie man einen kleinen Trafo umbaut gebe ich hier einen kleinen Bericht meines Trafoumbaus: Angefangen hat es damit, dass mir ein Freund vor kurzem eine JBC AD2200 Lötstation aus D zukommen ließ. Ich wusste natürlich schon vorher, dass sie bei mir nur mit einem Spartrafo auf 230V funktionieren würde was natürlich funktionierte. Trotzdem wollte ich dem abhelfen und baute den Trafo kurzerhand zur Inspektion aus. Wie erwartet war der EI-78 Herstellertrafo mit Kunstharz versiegelt. Aber das war nicht weiter schlimm. Mit etwas Geduld war es möglich den Eisenkern zu entfernen. Nach dem Entfernen der oberen Schutzhülle entdeckte ich auch eine 131 Grad Thermosicherung die die Größe eines 0.25W Widerstands hat und in Serie mit der Primärwicklung geschaltet ist. Dann fertigte ich mir einen einfachen Dorn für die Drehbank an. Dann verband ich die Drehmaschine mit einem sechs-stelligen mechanischen Zählwerk. Als Kupplung verwendete ich einen durchbohrten Weinkorken. Dazu musste erst eine Weinflasche geopfert bzw. genossen werden. Jetzt ging es an die Hand die Primärwicklung abzuwickeln. Es stellte sich heraus, dass 1101Wdg. 0.3mm CuL drauf waren. Nun war es an der Zeit ein paar Berechnungen anzustellen. Halbieren der Wicklung ist für 60Hz Betriebsfrequenz nicht exakt. Ich berechnete dann die Wicklung mit den Information die ich hatte und die neue Windungszahl ist nun 500 Wdg. AWG#25 (~0.5mm). Den Draht besorgte ich mir in einer lokalen Motorwickelei. Der Draht ist bis zu 180 Grad C geeignet. Hat allerdings leider keine lötbare Lackschicht und die Enden müssen daher sorgfältig mit Schmirgelpapier vom Lack befreit werden. Für die Zwischenlagenisolation besorgte mir auch Mylar-Klebeband von 0.002" Dicke. Obwohl die Originalwicklung vom Hersteller ohne Lagen hergestellt wurde entschied ich mich die neue Wicklung lagenweise aufzubringen. Da mir keine Trafowickelmaschine mit automatischer Drahtführung zur Verfügung steht entschied ich mich sehr dünnes (0.051mm) gelbes Mylarklebeband zur Lagentrennung zu verwenden da es die saubere Lagenwicklung visuell sehr erleichtert. Der Trafowickelkörper der Firma Michael hat einen Fensterquerschnitt von 16x10mm. Da jede Lage 30 Windungen erlaubt, waren 17 Lagen erforderlich. Das Auftragen der Windungen geschah manuell mit der Hand da es wichtig war eine saubere Aneinanderliegende Drahtführung zu erzielen. Aber es ging ziemlich schnell da ja nur 500 Wdg. Erforderlich waren. Für alle Fälle brachte ich noc eine extra 10V Wicklung aussen um etwas Spielraum zu haben. Nach Beendigung der kompletten Wicklung war das Wickelfenster nur etwas über 9mm hoch und es war noch genug Platz da für den äußeren Wicklungsschutz und Beschriftung. Zum Wiederbeschichten der Trafolamellen platzierte ich die einzelnen E und I Lamellen so, dass man zügig die Lamellen wechselseitig in den Spulenkörper einschieben konnte. Es war möglich alle Lamellen bis auf die letzte einzufügen. Nach Zusammenbau testete ich den umgebauten Trafo und er funktionierte wie erwartet. Der Leerlaufstrom betrug 180mA. Allerdings ergaben meine Originalberechnungen einen Magnetisierungswert von 1.27T anstatt der üblichen 1.2T. Nicht alle Trafomaterialien können das und meist bewegt sich der Magnetisierungswert je nach Anwendungsbereich und Eisenkernqualität bei Kleintransformatoren zwischen 0.8-1.2T. Nach einem mehrstündigen aktiven Probelauf der Station (also nicht im Stby Betrieb) ergab sich keine übermäßige Erwärmung. Ich habe allerdings vor das Eisenpaket zusammenschrauben weil er bei Belastung lauter brummt wie mir lieb ist. Aber dazu muss ich noch Schrauben finden die korrekt rein passen um das Eisenpaket nicht magnetisch kurz zu schließen. Hier Info vom Spulenkörper: https://www.michael-kunststofftechnik.com/spulenkoerper-fuer-bleche-produkte.php?fthid=66 Ich hoffe es hat ein paar von Euch interessiert. Wem's zu langatmig ist, braucht ja den alten Hut nicht zu lesen. Netzfrequenz Trafo sind ja gestrige Technik;-) Grüße, Gerhard
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Ich habe zwar ein Bild von Korken, der Weinflasche und dem Zählwerk vermisst und hätte den Text eher im Projekte-Forum vermutet. Aber inhaltlich: Hut ab, das ist einfach solide Arbeit!
Typisch Gerhard - eine saubere Arbeit, und toll dokumentiert, das muss man neidlos anerkennen. -> Wer kann, der kann! ;)
Gerhard, der Ruhestrom 180mA kommt mir etwas hoch vor. Wie hoch war er denn bei 220/230V? Auch das fehlende Blech trägt ein klein wenig zum hohen Strom bei. Lieber die 10V-Wicklung noch in Reihe schalten, außer man hat es eilig. Die Leistung geht ja quadratisch mit der Spannung rauf. > Halbieren der Wicklung ist für 60Hz Betriebsfrequenz nicht exakt. > Ich berechnete dann die Wicklung mit den Information die ich> > hatte und die neue Windungszahl ist nun 500 Wdg. Das verstehe ich nicht, die Windungszahl ist doch unabhängig von der Frequenz, wenn die Sekundärwindungszahl feststeht. Die Ausgangsspannung sollte doch gleich bleiben. Ich komme auf 1100/230*120=574 Windungen. Durch die 60Hz wird zwar die Blindleistung sinken, aber die Kernverluste steigen. Was heißt eigentlich BV? Bearbeitungvorschrift? Bewicklungsvorschrift? https://de.wikipedia.org/wiki/BV ist nicht hilfreich Ist das die Originalnummer (stimmt dann nicht mehr) oder eine von Dir ausgedachte? Ziel soll immer sein, so viel Kupfer wie möglich draufzuwickeln.
eProfi schrieb: > Was heißt eigentlich BV? "Bauvorschrift." Findet man insbesondere auf historischem Wickelgut oder anderen kundenspezifischen Bauteilen ständig. Meine Meinung ebenfalls, die halbe Wicklungszahl der 230V aufbringen, genauer sogar das 0.522fache), mit der "korrekten" Primärwicklung für 60Hz hast du mehr Sekundärspannung. Der Kern wird bei 60Hz und Windungen für 50Hz wegen der kleineren Spannungs-Zeit-Fläche weniger weit magnetisiert, das ist nur vorteilhaft. Er könnte für 60Hz ja kleiner sein ;). Die ohmschen Verluste sollten durch den bei halber Windungszahl möglichen doppelten Querschnitt (bei halber Spannung und damit doppelten Strom) grob gleich bleiben, die Streuverluste eher sinken. Gruß, Christian
eProfi schrieb: > Gerhard, der Ruhestrom 180mA kommt mir etwas hoch vor. > Wie hoch war er denn bei 220/230V? > Auch das fehlende Blech trägt ein klein wenig zum hohen Strom bei. > Lieber die 10V-Wicklung noch in Reihe schalten, außer man hat es eilig. > Die Leistung geht ja quadratisch mit der Spannung rauf. > >> Halbieren der Wicklung ist für 60Hz Betriebsfrequenz nicht exakt. >> Ich berechnete dann die Wicklung mit den Information die ich> >> hatte und die neue Windungszahl ist nun 500 Wdg. > Das verstehe ich nicht, die Windungszahl ist doch unabhängig von der > Frequenz, wenn die Sekundärwindungszahl feststeht. Die Ausgangsspannung > sollte doch gleich bleiben. > Ich komme auf 1100/230*120=574 Windungen. Durch die 60Hz wird zwar die > Blindleistung sinken, aber die Kernverluste steigen. > > Was heißt eigentlich BV? Bearbeitungvorschrift? Bewicklungsvorschrift? > https://de.wikipedia.org/wiki/BV ist nicht hilfreich > > Ist das die Originalnummer (stimmt dann nicht mehr) oder eine von Dir > ausgedachte? > Ziel soll immer sein, so viel Kupfer wie möglich draufzuwickeln. Moin, Ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich es versäumt hatte den Ruhestrom bei 240V zu messen. Früher lernte ich, daß der Ruhestrom bei 230V nur 1mA per VA sein sollte. Also sollte der Originaltrafo Bei 230V nur an die 50-80mA ziehen. 185mA ist mir auch zu hoch. Ich änderte vor 20 Jahren einen ähnlichen Zrafo und der hatte nur 120mA bei 120V. Ich habe vor die Wicklungszahl um 40 Wdg (10V) zu erhöhen. Bei 100V (Regeltrafo) ist der Strom um 110mA herum. Das wird nicht zu viel Arbeit machen. Die Windungszahl hängt aber schon von der Frequenz ab. Meinen Berechnungen lag eine Formel zugrunde die ich schon früher verwendete. W = ( U x 1e10^4 ) / ( 4.44 x f x H ) Wo H der magnetische Fluß in Tesla ist. Anhand der Originalwicklungszahl scheint JBC aber anstatt der üblichen 1.2T 1.27T verwendet zu haben. BV steht für Bauvorschrift. JBC hat schon eine Trafonummer; ich entschied mich aber für eine eigene. Die JBC Lagernummer war irgendeine sechstellige Zahl. Jedenfalls will ich heute noch die extra 40 Wdg aufbringen. Platz ist ja da. Dann wird die Totalwindungszahl 540 betragen. Grüße, Gerhard
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Christian Erker schrieb: > eProfi schrieb: >> Was heißt eigentlich BV? > > "Bauvorschrift." > > Findet man insbesondere auf historischem Wickelgut oder anderen > kundenspezifischen Bauteilen ständig. > > Meine Meinung ebenfalls, die halbe Wicklungszahl der 230V aufbringen, > genauer sogar das 0.522fache), mit der "korrekten" Primärwicklung für > 60Hz hast du mehr Sekundärspannung. > > Der Kern wird bei 60Hz und Windungen für 50Hz wegen der kleineren > Spannungs-Zeit-Fläche weniger weit magnetisiert, das ist nur > vorteilhaft. Er könnte für 60Hz ja kleiner sein ;). > > Die ohmschen Verluste sollten durch den bei halber Windungszahl > möglichen doppelten Querschnitt (bei halber Spannung und damit doppelten > Strom) grob gleich bleiben, die Streuverluste eher sinken. > > Gruß, > Christian Moin, Danke für Deine Gedanken dazu. Ich werde die zusätzlichen Windungen heute noch anbringen und dann berichten. Grüsse, Gerhard
Wonach hast Du die Bauvorschrift-Nummer ausgewählt? Deine Formel ist schon richtig, aber dann hättest Du auf der Sekundären auch ein paar Windungen abwickeln müssen. Die Ausgangsspannung ist jetzt zu hoch, dadurch heizt der Kolben (gut für ungeduldige Leute ;-) und auch der Trafo schneller. Evtl. gibt es einen overshoot bei der Temperatur, weil in der Heizung mehr Energie gespeichert ist, welche nach dem Abregeln der Heizung weiter in die Spitze "fließt". Das theoretische Spannungs-Übersetzungsverhältnis ist das Windungsverhältnis. 1,27T ist schon grenzwertig, es ist halt ein Kompromiss zwischen Herstell-Kosten und Eisen- und Kupfer-Verlusten. Ich würde bei gutem Blech 1,1T anstreben. Kupfer (momentan 6,6 USD pro kg) und hochwertiges kornorientiertes Trafoblech sind teuer. Die erhöhten Stromkosten braucht der Trafohersteller nicht zahlen, das Material schon. > Nach Zusammenbau testete ich den umgebauten Trafo und er > funktionierte wie erwartet. Hast Du auch einen Hochspannungs-Isolationstest nach DIN xy gemacht? ;-)
eProfi schrieb: > Wonach hast Du die Bauvorschrift-Nummer ausgewählt? > Deine Formel ist schon richtig, aber dann hättest Du auf der Sekundären > auch ein paar Windungen abwickeln müssen. Die Ausgangsspannung ist jetzt > zu hoch, dadurch heizt der Kolben (gut für ungeduldige Leute ;-) und > auch der Trafo schneller. An die Sekundärwicklung dachte ich gar nicht. Da hast Du recht. > Evtl. gibt es einen overshoot bei der Temperatur, weil in der Heizung > mehr Energie gespeichert ist, welche nach dem Abregeln der Heizung > weiter in die Spitze "fließt". > Das theoretische Spannungs-Übersetzungsverhältnis ist das > Windungsverhältnis. > 1,27T ist schon grenzwertig, es ist halt ein Kompromiss zwischen > Herstell-Kosten und Eisen- und Kupfer-Verlusten. Ich würde bei gutem > Blech 1,1T anstreben. > Kupfer (momentan 6,6 USD pro kg) und hochwertiges kornorientiertes > Trafoblech sind teuer. > Die erhöhten Stromkosten braucht der Trafohersteller nicht zahlen, das > Material schon. >> Nach Zusammenbau testete ich den umgebauten Trafo und er >> funktionierte wie erwartet. > Hast Du auch einen Hochspannungs-Isolationstest nach DIN xy gemacht? ;-) Noch nicht. Könnte es aber in der Firma nachholen weil wir dort einen hochwertigen Tester haben. Ich werde gleich mit dem Ausbau anfangen. Mein Freund hat mir übrigens gemailed, daß seine AD2200 im Leerlauf nur 58mA bei 228V zieht. Da werde ich Ähnliches anstreben. Ich brauche ja nur mit dem Stelltrafo 120mA einstellen und dann die Spannungsdifferenz durch Erhöhen der Windungszahl entsprechend wettmachen. Dann dürfte es passen. Ob ich das letzte Blech noch reinschieben kann, müsste versucht werden. Es wurde jetzt schon richtig eng. Durch den ersten Auseinanderbau sind wahrscheinlich die Bleche nicht mehr so perfekt flach. Ich kann mir schon vorstellen, daß der Hersteller knapp kalkuliert. Es ist aber auch möglich, daß durch den gewollten Überlastungsbetrieb ein höherer magnetischer Fluß mit 1.27T gewählt wurde um etwas Stromreserve tu haben. Bei 2Ohm Belastung mit dem Lötkolben wird der Trafo ja intermittierent doppelt überlastet. Da mein Trafo zur Zeit etwas brummt kann man die Unterschiede in der Magnetisierung durch die Regelbelastung schön deutlich hören. Bericht folgt... Schönen Abend noch allerseits, Gerhard Nachtrag: Habe jetzt nachgemessen. Bei 102V ist der Leerlaufstrom 120mA. Also müssen auf die Primärwicklung noch um rund 30Wdg. dazukommen damit ähnliche Verhältnisse wie in D herrschen. Habe den Trafo wieder zerlegt und schon auf der Drehbank. In einer halben Stunde sollte alles wieder zusammengebaut sein.
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Mission Accomplished! Die zweite Wicklung wurde durch eine mit der doppelten Anzahl von Wdg. ersetzt und hat jetzt 80 Wdg. Die Gesamtwicklungszahl ist nun 580. Nach Zusammenbau jetzt mit dem vollständigen Eisenpaketkomplement zieht der Trafo im Leerlauf bei nominal 119V im Haus nun 128mA. Ist sicherlich etwas mehr wie in D mit 58mA beim Kumpel, aber damit kann ich leben. Die unbelastete Sekundärspannung ist übrigens 26.5V. Nach Einbau in die Station funktioniert die Station wieder wie gewohnt. Das Brummen ist jetzt im Leerlauf fast unhörbar. Nur bei Heizbelastung hört man ein ganz geringes Geräusch. Die Wahl der JBC Trafobefestigung mit beiden Plastikklammern hilft auch das Blechpaket stramm zu halten. So, ich denke "Mission Accomplished" dürfte passen;-) Die JBC ist wirklich angenehm in der Hand. Macht Spaß mit dem Werkzeug zu arbeiten. Ich wollte eigentlich noch mit der Mitteilung warten, daß ich mit einem Arduino NANO und Eigenbau FW und Terminalprogramm nun auch alle Funktionen der AC2600 emulieren kann und damit die Station damit vollständig programmiert werden kann. Inwieweit andere Station gleiche EEPROM Mapping haben kann ich mangels Zugang leider nicht erfassen. Zumindestens für die AD2200 habe ich alle Daten erfasst. Ich habe allerdings die FW noch nicht Gebraucher-freundlich und es wird noch einige Zeit dauern bis das Programmiergerät fertig sein wird. Jedenfalls will ich Euch, wenn es so weit ist, die Unterlagen dazu als Open Source zur Verfügung stellen. Die interne EEPROM Belegung, soweit sie meine AD2200 betrifft und Ansteuerung der Station, ist jetzt ausreichend bekannt und einem uC zugänglich. Man muß sich nur ein drei-poliges Kabel mit Stecker basteln und am NANO anschließen und man kann das EEPROM dER Station so lesen und beliebig beschreiben. Ich werde Euch wenn es so weit ist mehr berichten. Jedenfalls funktioniert zur Zeit alles ordnungsgemäß. Schönen Abend noch und Wochende, Gerhard
Christian Erker schrieb: > eProfi schrieb: >> Was heißt eigentlich BV? > > "Bauvorschrift." > > Findet man insbesondere auf historischem Wickelgut oder anderen > kundenspezifischen Bauteilen ständig. > > Meine Meinung ebenfalls, die halbe Wicklungszahl der 230V aufbringen, > genauer sogar das 0.522fache), mit der "korrekten" Primärwicklung für > 60Hz hast du mehr Sekundärspannung. > > Der Kern wird bei 60Hz und Windungen für 50Hz wegen der kleineren > Spannungs-Zeit-Fläche weniger weit magnetisiert, das ist nur > vorteilhaft. Er könnte für 60Hz ja kleiner sein ;). > > Die ohmschen Verluste sollten durch den bei halber Windungszahl > möglichen doppelten Querschnitt (bei halber Spannung und damit doppelten > Strom) grob gleich bleiben, die Streuverluste eher sinken. > > Gruß, > Christian Hallo Christian, Du scheinst mit Deinem Vorschlag die Wicklung auf das 0.522 fache zu reduzieren, das Schwarze getroffen zu haben. Jetzt zieht der Trafo im Leerlauf um 130mA und die Leerlaufspannung ist 26.5V bei 119V. Die Windungszahl ist 580. Gruß, Gerhard
Gerhard O. schrieb: > Die zweite Wicklung wurde durch eine mit der doppelten Anzahl von Wdg. > ersetzt und hat jetzt 80 Wdg. Die Gesamtwicklungszahl ist nun 580. Der Vollständigkeit halber noch eine Berichtigung: Die angegebenen 580 Wdg. von gestern stimmen leider nicht ganz. Hatte nämlich vergessen, daß die Hauptwicklung nur 460 Wdg. hat. So ist nun die neue Gesamtwindungszahl 460+80=540. Leider wäre für mehr nicht wirklich genug Platz im Wickelfenster mehr da. Naja, mit 128mA kann ich jetzt leben. Das ist ja ziemlich ähnlich wie bei 230V und 58mA. Der ohmische Widerstand meiner Primärwicklung ist übrigens 8.5Ohm. Die Station funktioniert übrigens sehr gut und macht im Gebrauch Freude. Ich denke wenn da noch Platz für 20 Wdg. da wäre, wäre der Umbau perfekt gelungen. Auch die Leerlaufspannung von 26.5V ist günstig. Bei der nominellen (Über) Belastung mit 2.2Ohm (Lötkolben) sinkt die Spannung auf ca. 19V. Schönes Wochende noch, Gerhard
Well done, Gerhard! Viele schöne "Arbeitsstunden" mit der Station wünsche ich dir.
eProfi schrieb: > Well done, Gerhard! > Viele schöne "Arbeitsstunden" mit der Station wünsche ich dir. Hallo eProfi, Danke! Obwohl ich noch nicht viel Gelegenheit hatte ernsthaft mit der JBC zu arbeiten habe ich schon mittlerweile bei einigen kleinen HF Arbeiten erfahren wie gut sie tatsächlich ist. Muß mir nur noch ein oder zwei Kartuschen besorgen. Ich bräuchte eine feine für SMD und dann noch eine 1.6-2.4mm Meißelspitze. Bestellen der Kartuschen ist von Kanada aus noch etwas ungewiss. Einfuhr aus den USA ist teuer. Aber vielleicht erbarmt sich Chiemtronic oder Acessotronics mich hier in Kanada mit einigermaßen erschwinglichen Vesandskosten zu beliefern. Weidlinger liefert wahrschleinlich nicht ausserhalb der EU. Die Bucht scheint mir im Angebot ziemlich unzuverlässig zu sein oder auch häufig unverschämt teuer. Es werden oft gebrauchte Kartuschen angeboten. Aber wer weiß wie brauchbar solche Spitzen dann sind. Da beiße ich lieber in den sauren Apfel und kaufe neu. Vor der JBC war ich eigentlich sehr mit einer Hakko FX-888D zufrieden. Diese Station funktioniert trotz ihres wunderlichen blaugelben Aussehens sehr gut für normale Laborarbeit. Die thermische Leistung ist recht beeindruckend und sie hat gute Stabilität und besser als die vergleichbare WE1010. Nur die Bedienung der Drucktastensteuerung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Die einzig wirkliche Unterlassungssünde der Entwickler ist das Fehlen einer Temperaturerniedrigung bei Abstellung. Übrigens, da der umgewickelte Trafo nicht mehr Vakuumgetränkt ist, hört man beim genauen hinhören schon ein ganz leises Brummen im unbekasteten Zustand während der Abstellperiode. Sobald man damit arbeitet hört man ohne wirklich zu stören ein leichtes Ansteigen des leisen Arbeitsgeräusches. Das finde ich eigentlich sehr nützlich weil man beim anspruchsvollen Löten dann sofort hört wie intensiv die Station Hitze zur Spitze nachliefert. Bei großen Wärmesenken hört man dann, daß die Station nun mit nahezu voller Leistung arbeiten muß. It is not a bug, it is a feature!;-) Beim Löten von FR4 Kupferflächen hat sie jedenfalls kein Problem mit der Hitzenachlieferung. Auch die Hakko hat damit überhaupt keine Probleme. Ich würde gefühlsmäßig vermuten, daß die Hakko und diese frühe JBC in der Hitzeleistung relativ vergleichbar sind soweit man das von FR4 Lötflächen behaupten kann. Da werden die neueren stärkeren JBC Stationen merkbar mehr "Dampf" haben. Meine JBC hat ja am Typenschild nur 55W angegeben. Bei den neueren sind es 75W. Immerhin ist es ein Unterschied von 20W. Jedenfalls muß ich mit der Station eine gewisse Erfahrung gewinnen. Der T245 Griff liegt jedenfalls sehr angenehm und bequem in der Hand. Es ist schon toll, daß nach Abnahme vom Stand schon vor Erreichen der Lötstelle Nominaltemperatur hat. Die Hakko braucht übrigens von kalt auch nur rund 20s um auf Nenntemperatur zu kommen. Aber mit der JBC kann sie in der Hinsicht nicht mithalten. Da liegen Welten dazwischen. Gruß, Gerhard
Moin, Mich würde übrigens interessieren wie in modernen Trafos das Problem der Lamellenisolation zur Reduzierung von Wirbelströmen angegangen wird. Beim JBC Trafo hatten die Lamellen nämlich lediglich ein mattes Aussehen, zeigten aber keine Oberflächenisolation wenn man sie mit den Ohmmeter Strippen berührte. Von einer Oberflächenbehandlung war außer dem matten Aussehen nichts zu sehen. Auf welchen Prinzip beruht moderne Lamellenisolation? Eine Lackschicht scheint da auch nicht vorhanden zu sein. Wer weiß was darüber? Am Rande bemerkt ist es übrigens auch interessant, dass vielfach in Kleingeräten scheinbar nur noch EI Blechschnitte verwendet werden und M-Schnitte aus der Mode gekommen sind. In den Tabellen steht, dass z.B. ein EI 35VA Leistung hat, aber ein M-Schnitt dagegen 50VA bewältigen kann. Der JBC Trafo wird also durch den Lötkolben um den Faktor 1.5 überlastet. Ich nehme an, dass EI-Schnitte leichter maschinell gefertigt werden können und deswegen billiger in der Herstellung sind. Fragen über Fragen;-) Gerhard
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de.wikipedia.org/wiki/Elektroblech Standardkerne werden aus gestanzten Einzelblechen hergestellt, die früher durch einseitig aufgeklebte Papierschichten, in modernerer Form durch chemisch aufgebrachte Phosphatierungsschichten isoliert sind. > In den Tabellen steht, dass z.B. ein EI 35VA Leistung hat, > aber ein M-Schnitt dagegen 50VA bewältigen kann. Bei gleichem Material? M-Bleche aus kornorientiertem Eisen sind nicht ganz optimal, weil die Querteile quer zur Walzrichtung durchflossen werden. Da ist EI klar im Vorteil. Bei M hat man halt nur einen Luftspalt, bei EI sind es effektiv zwei.
eProfi schrieb: > de.wikipedia.org/wiki/Elektroblech > Standardkerne werden aus gestanzten Einzelblechen hergestellt, die > früher durch einseitig aufgeklebte Papierschichten, in modernerer Form > durch chemisch aufgebrachte Phosphatierungsschichten isoliert sind. > >> In den Tabellen steht, dass z.B. ein EI 35VA Leistung hat, >> aber ein M-Schnitt dagegen 50VA bewältigen kann. > Bei gleichem Material? > > M-Bleche aus kornorientiertem Eisen sind nicht ganz optimal, weil die > Querteile quer zur Walzrichtung durchflossen werden. > Da ist EI klar im Vorteil. > Bei M hat man halt nur einen Luftspalt, bei EI sind es effektiv zwei. Moin, Danke für die Hinweise. Meine Bemerkung über die Leistung vergleichbarer Trafogeößen, stammte aus einer Tabelle wo EI78 für 35VA angeben war und ein ähnlicher M7x mit 55VA. Allerdings könnten es da auch Unterschiede in der Höhe vom Kernpaket geben. Die Drahtstärke (1mm DM.) der JBC Sekundärwicklung läßt bei den üblichen Stromdichten auf ungefähr 2A Dauerstrom schließen und eine rund 50VA Leistungsklasse. Da aber der Lötkolben an der Kartusche rund 2.7 Ohm hat und mit dem Kabel und Steckerübergänge rund 2.9Ohm aufweist fließen da an die 5-7A, deshalb auch die niedrige Trafospannung von 19.5V. Dann kommt noch der TRIAC Spannungsabfall dazu. Schätzungsweise dürften dann im Betrieb mit der Elektronik nur rund 18.5V zum Lötkolben ankommen. So wäre der typische Arbeitsstrom einer T245 Kartusche so um die 6A. Die aktuelle Heizleistung der Patrone wäre dann über 100W. Eine ziemlich große Überlastung die allerdings angesichts des niedrigen Einschaltverhältnis offensichtlich vertretbar ist. Als Sicherung letzter Instanz gegen zu große Überhitzung sitzt ja zum Schutz der Station und Trafo auf der Primärwicklung noch die 131 Grad Thermosicherung. Naja, it works. Never mess with a working system;-)
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