Forum: Haus & Smart Home Antirutschöl für Terrassen?


von Michael (Gast)


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Taugt das Antirutschöl für Terrassen etwas? Habt ihr das Öl schon einmal 
eingesetzt?

https://www.osmo.de/farbe/farbe-fuer-den-aussenbereich/anstriche-fuer-treppen-podeste-poolumrandungen/anti-rutsch-terrassen-oel/

Beitrag #6434122 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6434127 wurde von einem Moderator gelöscht.
von MaWin (Gast)


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Michael schrieb:
> Antirutschöl

Klingt wie ein Oxymoron.

Wird halt nie ganz durchhärten, bleibt klebrig. Dann klebt auch 
jeglicher Dreck gut drauf und tritt sich fest, so dass er nicht mehr zu 
reinigen geht. Wwnn dreckig, dann also neues Holz kaufen. Noch schneller 
als sowieso schon.
Daher verwendet man Leinöl nicht auf Fussböden.

Bleibt nur die Frage, warum man Holz auf Terrassen verwendet. Terra, der 
Name sagt es schon, sind ebenerdig. Da pflastert man und gut is.

Holz nutzt man nur, wenn es aufgeständert gebaut wird, als Deck an 
Strand und Wüste, wo einem der auf eine ebenerdige Terrasse gewehte Sand 
binnen kurzer Zeit versinken würde wenn es nicht erhöht und mit Ritzen 
gebaut wäre, oder als Balkon.

Holz auf Terra ist dermassen widersinnig, das sollte man flugs 
abreissen. Und dann noch dunkel angestrichen statt ordentlich silbrig 
vergraut. Damit der Boden auch möglichst heiss wird und man barfuss nur 
drüberhüpfen kann wie die Katze auf dem Blechdach. Falls man sich 
barfuss wegen der Splitter überhaupt noch traut.

Dort, wo man ein Deck baut, ist man sich der Nachteile durchaus bewusst. 
Nur hier verbrettern die Leute ihre Terrassen, weil die Werbetrommeln 
zum verheizen des Regenwaldes ausreichend laut gerührt wurden. Am Anfang 
noch langlebiges Bongossi, dann billiges Bangkirai, nach dessen 
Ausrottung sibirische Lärche und heute schnellstmöglich verwesende 
Fichte/Tanne oder gleich gelbe Säcke als WPC verpresst, nichts ist 
schlecht genug, um es dem dummen Kunden nicht unterschieben zu können.

Und nun streicht er jedes Jahr sein schnell verrottendes Holz mit 
teuerster Farbe, an statt dass er 50 Jahre wartungsfreie Gehwegplatten 
verlegt hätte. Die Dummheit der Deutschen ist schon weltweit berühmt.

Beitrag #6434161 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Joachim B. (jar)


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MaWin schrieb:
> Holz auf Terra ist dermassen widersinnig, das sollte man flugs
> abreissen. Und dann noch dunkel angestrichen statt ordentlich silbrig
> vergraut. Damit der Boden auch möglichst heiss wird und man barfuss nur
> drüberhüpfen kann wie die Katze auf dem Blechdach.

erinnert mich an die Laufstrecken der Wasserbungalows auf den Malediven, 
so schweineheiss das man barfuss keine Chance hat, dann lieber 
Strandbungalows wo man barfuss in dem Korellensand läuft!
(PS. die neueren TouristenInseln die man mit etliche m³ Wüstensand 
aufgeschüttet hat sind auch schweineheiss, so wie man das an 
Sandstränden eben kennt)

von Dirk K. (merciless)


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Michael schrieb:
> Taugt das Antirutschöl für Terrassen etwas? Habt ihr das Öl schon einmal
> eingesetzt?
>
> 
https://www.osmo.de/farbe/farbe-fuer-den-aussenbereich/anstriche-fuer-treppen-podeste-poolumrandungen/anti-rutsch-terrassen-oel/

Osmo hat gute Öle im Angebot. Ich habe dieses nicht
eingesetzt. Wichtiger als das Öl ist eine Konstruktion,
die das Wasser ablaufen lässt/vor Wasser auf dem Holz
schützt. Wenn du also Stellen hast, auf denen das Wasser
stehenbleibt, hilft kein noch so gutes Öl.

BTW: Da gibt es sehr kompetente Profis in Sachen Holzschutz
https://www.woodworker.de/forum/forums/neuling-fragt-profi.17/

merciless

von Phasenschieber S. (Gast)


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Antirutschöl....klingt in etwa wie Schnittschutzcreme für Arbeiten mit 
Kettensäge.

von MaWin 2 (Gast)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Antirutschöl....klingt in etwa wie Schnittschutzcreme für Arbeiten
> mit Kettensäge.

...oder wie Arbeitsschutzhandschuhe. Die schützen auch nicht wirklich 
vor Arbeit. 🤣

von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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MaWin 2 schrieb:
> Phasenschieber S. schrieb:
>> Antirutschöl....klingt in etwa wie Schnittschutzcreme für Arbeiten
>> mit Kettensäge.
>
> ...oder wie Arbeitsschutzhandschuhe. Die schützen auch nicht wirklich
> vor Arbeit. 🤣

Oder wie der Zitronenfalter, der keine Zitronen faltet.

von Wuchtbrumme (Gast)


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> Antirutschöl für Terrassen?

Das wird die gleiche Substanz sein, die auch als Aftergleitcreme 
verkauft wird.

von oszi40 (Gast)


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Wenn etwas zu glatt ist, kommt oft Sand ins Spiel. Reinigen macht dann 
weniger Spaß. Wie MaWin schon schrieb: Steine halten ewig.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Man muss sich den Topic mal auf der Zunge zergehen lassen: Öl als Mittel 
gegen Rutschen!

von Nasenbär (Gast)


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Mawin, richtig gut auf den Punkt gebracht!!
Volle Zustimmung!

Wo er recht hat, hat er recht!
Schaut euch mal die Bahn an, selbst die haben dazu gelernt! Und das soll 
was heißen!
Das Holz, was sie seinerzeit als Schwellen benutzt haben ist derart 
durch Chemie verpestet, daß es gefährlicher Sondermüll ist! Dabei lag 
das Zeug auf Steinen, nicht mal auf Erde!
Für den Boden gibt es Steine!

von Christian B. (luckyfu)


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Als wenn Steine in praller Sonne nicht heiß würden...

Ich glaube, es gibt sehr wohl gute Gründe für Holz. Und sei es nur die 
Optik. Am Ende wird sowieso verbaut, was der Frau gefällt. Ja, man muss 
Holz aufständern. Das Ständerwerk allerdings muss nur punktuell den 
Boden berühren. Das ist schonmal ein wichtiger Punkt: Ich kann mir 
mühevolle Erdarbeiten sparen. Will ich es nämlich richtig machen muss 
die Terrasse mit Steinen vor deren Pflasterung komplett abgegraben 
werden, Randsteine gesetzt werden, Frostschutz rein, Verlegesplit drauf 
und dann die Steine. Anschließend noch Einsanden. Das kann man bei Holz 
einfacher haben. Außerdem braucht es für Steine zuschneiden schonmal 
mindestens ne Flex, wo für Holz im Prinzip der Fuchsschwanz reicht. Ja, 
Holz lebt nicht so lange und muss gepflegt werden, oder man nimmt eben 
WPC. haben wir für unsere Eingangstreppe so gemacht. 4 Stufen plus 
Podest. Verzinkter Stahl als Unterbau und WPC Auflage. Das hält nun 
schon seit 10 Jahren und ist auch im Sommer Barfuss zu belaufen ohne 
Hitze oder Splitergefahr (wir haben Hellbraun genommen, nicht schwarz 
und angerauht, damit es bei Nässe nicht zu rutschig wird). Nachdem ich 
dieses Jahr einmal mit dem Kärcher drüber bin sehen die Bohlen wieder 
aus wie neu, mehr Pflege hat das nicht bekommen in den letzten 10 
Jahren. Geht doch mal ein Brett kaputt kann man es relativ leicht 
austauschen, da es ja auch nicht schrumpft. Mach das mal mit einer 
gepflasterten Terrasse. Wenn da ein Stein wegen eines Einschlages von 
irgendwas hinüber ist ist ein unsichtbarer Austausch nahezu unmöglich. 
Leicht wird's in keinem Fall

Ja, man kann seine Meinung kundtun, sie als die einzige Meinung 
darzustellen die zulässig ist, ist jedoch ist eine andere Geschichte.

Nasenbär schrieb:
> Schaut euch mal die Bahn an, selbst die haben dazu gelernt! Und das soll
> was heißen!
> Das Holz, was sie seinerzeit als Schwellen benutzt haben ist derart
> durch Chemie verpestet, daß es gefährlicher Sondermüll ist!

Die Bahn hat früher Holz verwendet weil es billiger war als Stahl- 
(beton)schwellen. Ausserdem waren die Anforderungen an den Gleiskörper 
früher noch nicht so hoch wie heute. Ich weiß auch nicht, wie man auf 
die Idee kommt, Bahnschwellen mit einem Terrassenbelag zu vergleichen.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Mach das mal mit einer gepflasterten Terrasse. Wenn da ein Stein wegen
> eines Einschlages von irgendwas hinüber ist ist ein unsichtbarer
> Austausch nahezu unmöglich.

Ähm. Ich tausche öfters Platten bzw. Steine aus, bei mir und anderen 
Leuten, bzw. erweitere vorhandene Flächen.

So lange man das Material bekommt (bei Waschbeton gab es früher stabile 
25, 50 und 75er Platten in 5cm Dicke, jetzt bei Hornbach & Toom nur noch 
50er in bruchgefährdeter kurzlebiger 4cm Dünne, also holt man besser 
gebrauchte) gab es nie ein Problem, einen Stein zu tauschen. Nach 1 Jahr 
sieht der ganz von alleine genau so aus wie seine Nachbarn.

Bei Terrasssendielen hingegen: da scheint die Mode nach 1 Jahr das 
komplette Sortiment zu ersetzen. Und den geölten Farbton bekommt man eh 
nie wieder hin.

Du erzählst also einen vom Pferd.

von oszi40 (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Das ist schonmal ein wichtiger Punkt: Ich kann mir
> mühevolle Erdarbeiten sparen.

Dafür schmeißt Du nach wenigen Jahren diese wertvollen Bretter weg weil 
sie splittern oder faulen und kaufst aller 2 Jahre neue Mittelchen zur 
Pflege.
Für jeden Zweck das RICHTIGE Material! Die Ägypter haben ihre Pyramiden 
auch nicht aus Brettern gebaut.

von Christian B. (luckyfu)


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oszi40 schrieb:
> Dafür schmeißt Du nach wenigen Jahren diese wertvollen Bretter weg weil
> sie splittern oder faulen und kaufst aller 2 Jahre neue Mittelchen zur
> Pflege.

Ich nicht. Ich hab, wie geschrieben WPC genommen. Das bedarf null Pflege 
und splittert garantiert auch nicht. Farbecht ist es auch. Normales Holz 
würde ich auch nicht als Terrassenboden nutzen, wegen der 
Splittergefahr. Ich hatte schonmal als Schüler einen Parkettsplitter 
quer durch den Fuß. Das möchte ich nicht nochmal.

von MaWin (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Ich hab, wie geschrieben WPC genommen.

Georesste gelbe Säcke mit geschreddertem Sperrmüll drin.
Halten übrigens noch weniger lange als Holz. Ein Nachbar kam auf die 
Idee, mit dem Zeug seinen Zaun zu bauen, 3 Bretter waagerecht mit 
Abstand übereinander.
Erst fangen sie an sich zu verbiegen, dann brechen sie an den 
Befestigungen.
Ich hätte dir nun gerne ein Photo von einem Bruchstück angehängt, 
welches ich 5 Jahre nach Zaunbau als Souvenir eingesammelt habe, bei dem 
man gut den Inhaltsmüll sieht, aber für meinen Setzkasten in dem allen 
mögliche gesammelte, vom Zunderschwammpilz über GFK Bootswandbruchstücke 
bis Lavabrocken oder Edelsteine liegt,xaber für den ear es offenbar zu 
gross, finde es auf die Schnelle nicht. Inzwischen besteht der Zaun aus 
Echtholzbrettern.

von Christian B. (luckyfu)


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Tja, demgegenüber hält unsere Treppe nun schon 10 Jahre ohne Ausfälle. 
Davon kann ich dir jederzeit ein Foto machen. Dabei wird die täglich 
mehrmals benutzt. Da bricht nichts. Wie ich aber schon schrieb, hab ich 
nicht die billigsten "Bretter" genommen, vielleicht halten sie deshalb. 
Ich hab übrigens keine Bedenken, dass die weitere 5 Jahre schadlos 
überstehen. Da es Hohlkammerdielen sind sollten sie mindestens 15 Jahre 
halten.

p.s.: Ich hab nichts gegen Recycling. Besser WPC daraus herstellen als 
die Säcke nach Afrika zu verschiffen um sie dort zu deponieren. Da ist 
Verbrennen ja noch ökologischer.

p.p.s.: Unser Echtholz Jägerzaun wird Stück für Stück durch Verzinkte 
Doppelstabmatte ersetzt. Pflegeleicht und Zeitlose Optik. Einen Holzzaun 
muss man auch alle X Jahre aufwändig behandeln sonst verrottet der recht 
schnell. Da er bei uns größtenteils hinter einer Hecke ist, spielt das 
keine große Rolle. nur im Sichtbereich an der Straße hab ich ihn halt 
letztes Jahr ersetzt.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ist das nicht das gleiche Öl,
mit dem man auch das Quietschen von Bremsen beseitigen kann?

Sach ich doch immer:
die Industrie macht gerne aus einem Stoff
möglichst viele verschiedene Produkte nur durch Umlabeln.

:-]

von MaWin (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Da es Hohlkammerdielen sind sollten sie mindestens 15 Jahre halten.

Wer baut an einem Haus was, was nur 15 Jahre hält ?

50 Jahre, Minimum.

Etwas weiter weg von hier liegt ein Weg aus Sandsteinplatten und 
Treppenstufen, von dem sind Teile über 1000 Jahre alt  Damals wurde noch 
Qualität gebaut, keiner hatte Bock, Dinge in seinem Leben doppelt und 
dreifach anzufertigen, da hat man lieber Anfangs mehr investiert und 
geschuftet, manche Steine sind dort 25cm dick und wurden ohne Bagger & 
Co bewegt. Um eine Kirche liegen ähnlich alte Gehwegplatten ähnlicher 
Dimension. Es ist echt krass, mit welch minderwertigem Zeug sich Leute 
heute umgeben.


Christian B. schrieb:
> Unser Echtholz Jägerzaun wird Stück für Stück durch Verzinkte
> Doppelstabmatte ersetzt. Pflegeleicht und Zeitlose Optik

Zeitlos dachte sich der Jägerzaunbauer auch, schliesslich gab es die 
Konstruktion da schon 500 Jahre. Doppelstab ist derzeit in Mode. Neueste 
Mode mit Plastikstreifen blick und winddicht, damit sie beim nächsten 
Sturm umfallen und nach 10 Jahren die Plastikstreifen rissig werden.

Wenn deine Doppelstabmatte wenigstens nur feuerverzinkt und nicht auf 
noch pulverlackiert ist, hält sie tatsächlich, vorausgesetzt es handelt 
sich nicht um den 6mm Dünndraht aus dem Baumarkt, sondern die 8mm 
massivere Industrieware die für Maschinenumhausungen benutzt wird. Sonst 
verbiegt sich der Zaun nämlich zu leicht, und verbogenes Zeug will auch 
keiner als Zaun.

von oszi40 (Gast)


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Christian B. schrieb:
> sind sollten sie mindestens 15 Jahre halten.
... sagte ein Optimist. Es kommt auch auf die Einbaulage an.

von Johannes S. (Gast)


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oder man baut ein Glasdach darüber und Schiebetüren ringsherum, aka 
Wintergarten. Dann hält das Holz auch sehr lange und ist nicht rutschig 
:)

von Christian B. (luckyfu)


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MaWin schrieb:
> Wer baut an einem Haus was, was nur 15 Jahre hält ?
>
> 50 Jahre, Minimum.

kann man machen, wieso aber sollte man das Tun? Ich hab ja nicht das 
ganze Haus aus WPC gebaut sondern nur die Treppenauflage im 
Eingangsbereich. Wenn ich die aller 15 Jahre erneuern muss, dann ist es 
eben so. Passt dann auch zur Farblichen Wandgestaltung, die ggf. dann 
der Dame des Hauses auch nicht mehr gefällt. Wobei wir eine Farbe 
gewählt haben, die nicht sichtbar ausbleicht. Da haben in der Siedlung 
andere mit teils knalligen Farben eher das Problem, dass das nach 5 
Jahren schon ziemlich bescheiden aussieht.

MaWin schrieb:
> Etwas weiter weg von hier liegt ein Weg aus Sandsteinplatten und
> Treppenstufen, von dem sind Teile über 1000 Jahre alt  Damals wurde noch
> Qualität gebaut, keiner hatte Bock, Dinge in seinem Leben doppelt und
> dreifach anzufertigen

Vorher waren Betonstufen und ein Betonpodest dran. Allerdings waren die 
zum Einen Nieder und mussten zum Anderen wegen der Trockenlegung eh 
abgerissen werden. Uns wurde dann vom Trockenlegenden Unternehmen 
geraten dort nicht wieder eine massive Treppe hinzubauen. Tut hier aber 
nichts zur Sache.

Und nein, der Zaun ist nur Feuerverzinkt und ohne Sichtschutzelemente. 
Da er nur 1,2m hoch ist genügt die 6mm Baumarktversion aber dennoch aus.

Beitrag #6438725 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Der Wedler (Gast)


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Die Gefahr von Splittern ist nur ganz kurz in der Anfangszeit. Da zu 
dieser Zeit aber die Bretter noch neu und stabil sind, ist das nicht 
wirklich eine Gefahr.
Eine andere Gefahr wird mit steigendem Alter grösser, die Gefahr wegen 
morsch gewordenen Stellen durch zu brechen. Dabei können nichtnur die 
Bretter, sondern auch Knochen brechen.

von MaWin (Gast)


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Christian B. schrieb:
> dass das nach 5 Jahren schon ziemlich bescheiden aussieht.

Meine Rede. Die Leute greifen heute zu allerminderwertigstem (hint: die 
Wasserglas- Fassadenfarbe am Haus meiner Oma hielt 25 Jahre, und 
vermutlich länger, aber da wurde das Haus verkauft, meine nun auch damit 
gestrichende Fassade ist derzeit 15 und sieht aus wie neu) geblendet vom 
neuesten Modetrend, dem billigen Preis oder quadratmetergrossen 
Werbegeschrei der Ramschbaumärkte.
Nur: Dein WPC gehört auch dazu, wie die Farbe des Nachbarn.

Warum man in einem Land mit den höchsten Arbeitskosten weltweit zu dem 
minderwertigsten Material greift was baldmöglichst ersetzt werden muss, 
erschliesst sich mir nicht.

von Christian B. (luckyfu)


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MaWin schrieb:
> Warum man in einem Land mit den höchsten Arbeitskosten weltweit zu dem
> minderwertigsten Material greift was baldmöglichst ersetzt werden muss,
> erschliesst sich mir nicht.

Nun, weil es mit wenig Aufwand passend zu machen und Praktisch ist? Wie 
gesagt: Vorgabe war Durchlüftung. Ein Riffelblech sieht mistig aus, das 
gefällt mir schon nicht, bekomme ich bei meiner Frau erst recht nicht 
durch, gleiches gilt für Gitterrost. Das hat Industriecharme. 
Steinplatten (Marmor z.B., wie wir es auf den Fensterbrettern innen und 
außen haben) fällt raus, da es, wenn's Nass ist verdammt rutschig wird, 
für Eine Treppe ohne Dach darüber insbesondere im Winter keine gute 
Idee. Also habe ich zu WPC in hellbraun gegriffen. Die Stufen sind nicht 
rutschig bei Nässe oder Schnee, die Treppe ist absolut pflegeleicht (das 
eine mal Abkärchern in 8 Jahren sollte zu schaffen sein). Man kann sie 
problemlos im Sommer Barfuss betreten (wichtig für die Kinder). Für mich 
ist das an der Stelle immer noch das ideale Baumaterial.

von Percy N. (vox_bovi)


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oszi40 schrieb:
> Dafür schmeißt Du nach wenigen Jahren diese wertvollen Bretter weg weil
> sie splittern oder faulen und kaufst aller 2 Jahre neue Mittelchen zur
> Pflege.

Warum nur halten hölzerne Parkbänke Jahrzehnte, wenn sie nicht gerade 
von halbstarken Rabauken zerschnitzt oder angekokelt werden?

von MaWin (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Warum nur halten hölzerne Parkbänke Jahrzehnte

WENN sie halten, sind sie aus witterungsbeständigem Holz, Robinie, 
Eiche, Teak in ausreichender Stärke (4cm..) mit massiven Seitenteilen 
aus Guss. Die Bank wiegt auch entsprechend.

Wenn du allerdings eine Bank im Baumarkt oder Discounter kaufst, ist sie 
aus kesseldruckimprägnierter Fichte/Tanne in Dachlattendicke (2cm) und 
fault nach 2 Jahren weg. Ihre Seitenteile (wenn aus Gusseisen) sind 
ebenso homöopathisch dünn und brechen aus Sympathie gleich mit.

Die durchaus haltbare  'Bahnschwellenimprägnierung' mit Teeröl gibt es 
ja nicht mehr. Aber damals musste pro Meter Bahn ja auch 1 Eiche dran 
glauben.

von Percy N. (vox_bovi)


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MaWin schrieb:
> Die durchaus haltbare  'Bahnschwellenimprägnierung' mit Teeröl gibt es
> ja nicht mehr.

Interessanter Weise gibt es das Zeugs wohl noch zu kaufen; in der 
Schifffahrt scheint es beliebt zu sein.

Btw: wenn's denn erlaubt wäre, gäben alte Eisenbahnschwellen prima 
Sitzbänke ab, sofern man an jeder Oberfläche ein paar Millimeter 
abtrüge, zB mit dem Hobel. Wen interessiert es im Garten der 
Seniorenresidenz, ob die Planken irgend wann mal fruchtschädigende 
Substanzen ausgegast haben ...
Notfalls beschichten.

von Ralf X. (ralf0815)


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Jeder möchte mitreden, aber die allermeisten tragen nur das absolute 
geballte Unwissen und Fehlinformationen zusammen.
Wenn man schon selber keine Ahnung hat, sollte man doch zumindest mal 
einen Blick ins Wiki werfen, statt einfach Stuss zu verbreiten.
Auch wenn lange nicht alles 100%ig stimmt, was man so bei Wikipedia 
vorfinden kann, wenn das dortige absolut gegenteilig zur eigenen 
Überzeugung ist, sollte man zumindest in Betracht ziehen, dass der 
eigene Kenntnisstand auf einer falschen Höhe sein könnte.

@ MaWin
Dir würde ich die Wikiartikel zu Leinöl und WPC besonders ans Herz 
legen.

@  Percy N.
Öle werden so gerne für den Holzschutz verwendet, weil diese besonders 
gut weit ins Holz eindringen und dort bedeutend länger flüssig bleiben, 
als Wasser.
Auf Dauer, insb. bei regelmässiger Nachbehandlung, ersetzen sie die 
Feuchte im Holz ggf. komplett.
Bei alten Bahnschwellen sitzt das "giftige" Öl ggf. mehr und tiefer in 
höherer Konzentration im Kern, als in der Oberfläche, die Du  weghobeln 
möchtest.

Mit giftigen Sitzgelegenheiten, die nur noch für Senioren geeignet sind, 
könnte man natürlich erreichen, dass jüngere Menschen die Stehplätze in 
Bussen und Bahnen mehr nutzen würden.. :-(

von Johannes S. (Gast)


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Alte Bahnschwellen habe ich letztes Jahr auch teuer entsorgt. Gerade in 
den letzten heißen Sommertagen haben die ganz schön gestunken. Damit 
sollte man wirklich nichts mehr machen. Schade das das gute Holz so 
unbrauchbar gemacht wurde.

von Ralf X. (ralf0815)


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Johannes S. schrieb:
> Alte Bahnschwellen habe ich letztes Jahr auch teuer entsorgt.
> Gerade in
> den letzten heißen Sommertagen haben die ganz schön gestunken. Damit
> sollte man wirklich nichts mehr machen. Schade das das gute Holz so
> unbrauchbar gemacht wurde.

Mittels des Teeröls wurden die Bahnschwellen über Jahrzehnte unter und 
für extreme Belastung erhalten.
Als es für den ehemaligen Einsatzzweck unbrauchbar wurde, kamen findige 
Entsorger/Händler auf die Idee, einen Teil davon netten Gartenbesitzern 
anzudrehen.
Oder Leute holten sich die mehr oder weniger illegal von den 
Abbau-/Entsorgungsstellen ab.
Bei mir im Garten liegen auch noch ein paar davon seit ~35 Jahren als 
Hangabstützung rum.

An wen richtet sich Dein Vorwurf, das "gute Holz" unbrauchbar gemacht zu 
haben und weswegen?

von MaWin (Gast)


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Ralf X. schrieb:
> Dir würde ich die Wikiartikel zu Leinöl und WPC besonders ans Herz
> legen.

Gern. Soll ich ihn überarbeiten ?

Nein, nicht nötig, Leinöl wird nicht hart genug als 
Fussbodenbeschichtung und taugt ohne Fungizide nicht für draussen. Das 
steht da auch nicht.

Dass Wikipedia bei WPC Terassendielen ab 2007 von extra für den Müll 
hergestelltem Plastik und Holzspänen spricht, also unökologischem 
nicht-Recykling, kann durch mein Bruchstück widerlegt werden, da sieht 
man noch die melaninharzbeschichteten Küchenschränke und bunt bedruckten 
Verkaufsverpackungen drin.. Allerdings finde ich es gerade ja nicht
Schlimm fand ich, dass laut Wikipedia WPC inzwischen auch mit PVC 
Sondermüll hergestellt wird. Die geringe Haltbarkeit wird erwähnt.

von Heiner (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Dir würde ich die Wikiartikel zu Leinöl und WPC besonders ans Herz
>> legen.
>
> Gern. Soll ich ihn überarbeiten ?

Du als Plenker? Bloß nicht.

von Percy N. (vox_bovi)


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Ralf X. schrieb:
> Bei alten Bahnschwellen sitzt das "giftige" Öl ggf. mehr und tiefer in
> höherer Konzentration im Kern, als in der Oberfläche, die Du  weghobeln
> möchtest.

Welcher Teil von "motfalls beschichten" bereitet Dir so große 
Schwierigkeiten?

von Ralf X. (ralf0815)


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Percy N. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Bei alten Bahnschwellen sitzt das "giftige" Öl ggf. mehr und tiefer in
>> höherer Konzentration im Kern, als in der Oberfläche, die Du  weghobeln
>> möchtest.
>
> Welcher Teil von "motfalls beschichten" bereitet Dir so große
> Schwierigkeiten?

Naja, es ist sehr aufwändig (= teuer?) Sondermüll so zu beschichten 
(besser umhüllen), dass er seine Umgebung nicht weiter schädigen kann.
Bei Atommüll verstehe ich, dass man es dennoch macht, aber für 
Gartenmöbel halte ich diese Verfahren nicht für angebracht.

von Dirk K. (merciless)


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Ralf X. schrieb:
> @  Percy N.
> Öle werden so gerne für den Holzschutz verwendet, weil diese besonders
> gut weit ins Holz eindringen und dort bedeutend länger flüssig bleiben,
> als Wasser.
Au weia, bitte mal lesen: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Lein%C3%B6l#Anstrichmittel

Zitat: "Leinöl ist ein natürlicher Holzschutz und wird seit 
Jahrhunderten für die Imprägnierung von Holz (Fachwerk, Fenster, Türen, 
Holzfassaden) und Terracotta verwendet, selten für Putz oder auch 
Mauerwerk. Es ist wasserabweisend, jedoch dampfdiffusionsoffen und 
dringt im Gegensatz zu anderen Bindemitteln tief ins Holz ein, WO ES ZU 
EINER STABILEN VERBINDUNG POLYMERISIERT."

Da bleibt nichts flüssig. Rohes Leinöl benötigt mehrere Wochen zum
Aushärten, Leinölfirnis u.ä. wenige Stunden.

merciless

von Georg A. (georga)


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Dirk K. schrieb:
> Da bleibt nichts flüssig. Rohes Leinöl benötigt mehrere Wochen zum
> Aushärten, Leinölfirnis u.ä. wenige Stunden.

Deswegen muss man Leinölfirnis mit Trocknungsbeschleunigern (reine 
Firnis=gekochtes Leinöl gibts ja eher selten, im Baumarkt so gut wie 
nie) mit Terpentin strecken, damit das vor dem Polymerisieren noch 
halbwegs tief ins Holz kommt. Durch das Strecken ist so aber effektiv 
auch weniger Öl im Holz.

Wer Zeit hat (oder keine Gefahr von Klebenbleiben besteht) und lange 
Outdoortauglichkeit will, soll einfach rohes Leinöl nehmen und im 
Abstand von ein paar Tagen nachstreichen. An der Oberfläche wird das im 
Sommer auch innerhalb von einer Woche oder so trocken. Ich habe das mit 
meinen Balkonbohlen exzessiv gemacht, es ist unglaublich, was man da auf 
mehrere Wochen verteilt an Leinöl ins Holz bekommt, es saugt und saugt 
und saugt :)

von Polymerisator (Gast)


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Georg A. schrieb:
> Ich habe das mit
> meinen Balkonbohlen exzessiv gemacht, es ist unglaublich, was man da auf
> mehrere Wochen verteilt an Leinöl ins Holz bekommt, es saugt und saugt
> und saugt :)

Ich denke eher: Die Nachbarn unter Dir sitzen mit einer Lackschicht 
überzogen seit Juni auf dem Balkon und können sich nicht mehr bemerkbar 
machen.

von Georg A. (georga)


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Polymerisator schrieb:
> Georg A. schrieb:
>> Ich habe das mit
>> meinen Balkonbohlen exzessiv gemacht, es ist unglaublich, was man da auf
>> mehrere Wochen verteilt an Leinöl ins Holz bekommt, es saugt und saugt
>> und saugt :)
>
> Ich denke eher: Die Nachbarn unter Dir sitzen mit einer Lackschicht
> überzogen seit Juni auf dem Balkon und können sich nicht mehr bemerkbar
> machen.

Es ist tatsächlich so, dass es vereinzelt Risse und Astlöcher gibt, die 
durchgehen. Aber das mit den Nachbarn kann ich eher ausschliessen, ich 
habe die Bohlen "in-house" von allen Seiten geölt :-P

BTW: Es gibtauch gar keinen unter mir...

von Ralf X. (ralf0815)


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Georg A. schrieb:
> Es gibt auch gar keinen unter mir...

Und dennoch kannst Du es Dir leisten, Bohlen mit teurem Leinöl zu 
streichen? Lechtensteiner oder Luxemburger? :-)

von MaWin (Gast)


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Ralf X. schrieb:
> Und dennoch kannst Du es Dir leisten, Bohlen mit teurem Leinöl zu
> streichen

Leinöl ist billiger als alle Surrogate "Kunstharz" "Acryl" die danach 
als herstellungstechnisch billigerer aber qualitativ schlechterer Ersatz 
auf den Markt kamen.

Nur der Gewinn von ICI und Herbol ist heute höher und der Kunde streicht 
öfter weil der minderwertige Ersatz nicht so lange halt wie das seit 
über tausend Jahren bewährte Leinöl.

von oszi40 (Gast)


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z.B. 10 Liter Hoyo Leinölfirnis 37,45€ bei A*
Die Schlittschuhe für die nasse Terrasse kosten extra. :-)

von JKa (Gast)


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Ich musste meine beiden Terrassen leider aufständern, da ich eine 
Tropfkante der Hausfassade benötige und ich die Terrassen aber auf 
gleichem Niveau des Wohnzimmerfußbodens haben wollte.

Eine Terrasse mit "Fliesen" 90x90x2cm auf Stelzen. Ist ganz ok, 
Rutschfest aber Dreck ist auch schwer zu entfernen.

Die zweite Terrasse habe ich aus Holz vom Haus um unseren Pool erstellt. 
Es kommt natürlich auch stark auf die Holzart an. Wer es sich leisten 
kann baut diese aus Ipe (ich nicht :( ). Da hat man mit Splitter, 
Aufschüsseln oder was auch immer nix zu tun. Wenn man graues Holz mag, 
muss man nur normal reinigen, ansonsten nach dem Reinigen einmal mit Öl 
benetzen. Mit richtiger Unterkonstruktion passiert da nichts/wenig am 
Holz.
Ich habe auf das zweit dauerhafteste Holz gesetzt (nicht Bankirai oder 
wie es auch immer geschrieben wird). Die Verarbeitung ist übel, der 
Verschleiß an Bohrer und Sägeblättern ist enorm, hat halt eine Dichte 
ähnlich von Beton.

Und es sieht einfach geiler aus als so schnöde Waschbetonplatten was für 
Steinchen auch immer. Aber auch da gilt, wie oben beschrieben, wenn der 
Unterbau nichts ist, dann hat man auch damit keine Freude.

Warum man vermeintlich günstiges Material kauft? Weil halt die Löhne 
hier so teuer sind - oder nein, weil die Baufirma/der Handwerker im 
Moment einfach Mondpreise nehmen kann - bleibt halt nix fürs Material 
übrig. Wenn man es selber macht und diesen Handwerkern kein Geld in den 
Rachen wirft, dann kann man locker einiges in das Material stecken und 
man bekommt die von MaWin geforderte Haltbarkeit locker auch mit Holz 
hin.

Ich finde Holz einfach besser, es ist natürlicher, sieht wärmer aus und 
haptisch laufe ich lieber auf Holz als auf Stein.

Stein ist auch nicht Stein. Da gibt es die teilweise gefärbten 
Betonklötze oder anderweitige gegossene/gepresste Steine. Schöne 
Natursteine wird sich auch kaum einer leisten können. Und ich wage zu 
bezweifeln, dass die Herstellung dieser Steinquarder gänzlich ohne 
Chemie auskommt. Genauso wenig wie bei WPC.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ich gebe am Samstag eine Matinee in unserem westlichen Teehaus

von MaWin (Gast)


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JKa schrieb:
> Ich habe auf das zweit dauerhafteste Holz gesetzt (nicht Bankirai oder
> wie es auch immer geschrieben wird). Die Verarbeitung ist übel, der
> Verschleiß an Bohrer und Sägeblättern ist enorm, hat halt eine Dichte
> ähnlich von Beton.

Bongossi, ein Eisenholz, färbt aber rot ab. Am Schwimmbad egal, wird vom 
Chlor eh gebleicht.

von JKa (Gast)


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Hab mich für Cumaru entschieden.

Gefällt mir ganz gut, Ipe wäre schöner gewesen, aber hat den Rahmen 
gesprengt.

von MaWin (Gast)


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JKa schrieb:
> Hab mich für Cumaru entschieden.

Ich hoffe, haltbare 40mm dick und nicht nur homöopatische 20mm die bei 
Rissbildung gleich durchreissen.

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