N'Abend, in der im Bild dargestellten Uhr scheint die Platine defekt zu sein. Ein Uhrmacher hat bestätigt, das die Mechanik der Uhr an sich in Ordnung ist, nur die Anregung der Unruhe anscheind nicht mehr geht. Die Spule an der Platine (so wie es ausschaut 3 Anschlüsse) treibt die Unruhe an. In erster Linie interessiert nun welches Bauteil dies rote runde Bauteil mit der Beschriftung 781 ist. Wenn ich dazu Info habe, schaue ich weiter wo der Fehler liegen kann. Betrieben wird die Schaltung mit einer C-Zelle über die geschlitze Leiterbahn oben rechts (minus) und die ring-förmige Leiterbahn ziemlich in der Mitte. Vielleich hat hier ja jemand einen Hinweis, um was für ein Bauteil es sich handelt. Vielen Dank schonmal für brauchbare Hinweise. PS: Eine frische Batterie ist bereits getestet worden ;)
T. F. schrieb: > In erster Linie interessiert nun welches Bauteil dies rote runde Bauteil > mit der Beschriftung 781 ist. Das Bild ist Mist. Man kann ja nicht mal erkennen, ob es 3 oder 4 Anschlüsse sind. Es gibt jede Menge Transistoren und MOSFET in dieser Bauart. Und IC auch. Taximan, der nicht eingelogt ist schrieb: > .:Das hab ich dazu gefunden Na ja. TAA785. Der Beschriftung nach vielleicht auch TAA781. Von der Nomenklatur her passend zu Siemens IC aus der Zeit lange vor der Erfindung des Internet. Immerhin gibt das Schaltbild ja eine Innenschaltung an (gerade mal 2 Transistoren und 2 Widerstände). Zur Verwendung in einer elektromechanischen Uhr paßt das auch. Kann man einfach mal mit diskreten Bauteilen nachempfinden. Für den Anfang mit 2x BC547 und 2x 1KΩ.
Taximan, der nicht eingelogt ist schrieb: > .:Das hab ich dazu gefunden > > Diehl Miniclock Das ist schon mal ein guter Anfang. Den TAA 785 könnte man zur Not diskret nachbauen: T1 und T2 = BC548C R1 und R2 = 10k
Was Du in der Zwischenzeit schon mal machen kannst: Die Spulenhälften auf Durchfang prüfen. Den Tantaltropfen auf Kurzschluss prüfen. ICs für diesen Zweck in diesem Transistorgehäuse gab es auch von ITT.
Beitrag #6438428 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ich hätte auch den Tantal-Elko im Verdacht. Eine Uhr, die nach dem gleichen Prinzip (mechanisches Laufwerk, Unruh als Zeitgeber, Antrieb über Transistor / IC und Spule) funktioniert, habe ich seit 55 Jahren als Armbanduhr von Junkers. Läuft noch heute perfekt. Solche Haltbarkeit kann man von dem "modernen" Krempel kaum erwarten.
https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://frank.pocnet.net/other/sos/Siemens_Schaltbeispiele_1977.pdf&ved=2ahUKEwi-juKD7bDsAhVINOwKHXDjAKoQFjAJegQICBAB&usg=AOvVaw2-HAUDsG-QeGWPOjmfTayg Punkt 5.21 könnte weiterhelfen Edith war da: Früh am Morgen; ist der 761....
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Moin, das sind schonmal sehr gute Hinweise. Die Spule hatte ich bereits einmal versucht zu messen, kam aber auf keine guten Ergebnisse. Da die Uhr derzeit bei einem Freund steht werde ich die angesprochene Punkte sobald ich die Uhr in den Fingern habe nochmals prüfen. Axel S. schrieb: > Das Bild ist Mist. Man kann ja nicht mal erkennen, ob es 3 oder 4 > Anschlüsse sind. Es sind 4 Pins. Wie nennt sich diese Gehäuseform eigentlich?
Axel S. schrieb: > Man kann ja nicht mal erkennen, ob es 3 oder 4 > Anschlüsse sind. Einfach mal die Unterseite ansehen, es sind 4 Pins. Allerdings bekommt hier das kleine IC direkt die Speisung von der Batterie (im Gegensatz zum TAA875) und es hat Masse auf der abgeschrägten Seite. Gegenüber ist Plus von der Batterie. Am Platinenrand ist der Eingang und auf der Spulenseite der Ausgang - entweder der Emitter eines NPN oder der Kollektor eines PNP. Der Eingang wird mit 220k vorgespannt. Es wird sich also um einen kleinen Verstärker handeln, wobei die einzige Frage ist, ob er invertiert oder nicht.
Matthias S. schrieb: > Es wird sich also um einen kleinen Verstärker handeln, wobei die einzige > Frage ist, ob er invertiert oder nicht. So weit ich mich erinnere hatten die alten Küchenuhren mit diesen Spulen alle nur 1 Transistor (damals Germanium) drin. Warum nun diese Uhr dafür ein ganzes exotisches IC braucht, erschliesst sich mir nicht. Eh potthässlich und ungenau -> Geschmacksverirrung wegschmeissen.
MaWin schrieb: > So weit ich mich erinnere hatten die alten Küchenuhren mit diesen > Spulen alle nur 1 Transistor (damals Germanium) drin. > Warum nun diese Uhr dafür ein ganzes exotisches IC braucht, > erschliesst sich mir nicht. Dito. Ich habe hier aus dem Nachlaß meiner Oma eine Wohnzimmeruhr sowjetischer Bauart. Die hat sogar ein Transistorsymbol auf dem Zifferblatt. Allerding habe ich ihr das ganze Innenleben schon vor 25 Jahren gegen ein Quarzuhrwerk getauscht. Das ist leiser und genauer und braucht weniger Batterien. Seit die Uhr bei mir steht, hat sie sogar ein DCF-Uhrwerk.
MaWin schrieb: > Warum nun diese Uhr dafür ein ganzes exotisches IC braucht, erschliesst > sich mir nicht. So exotisch war das IC nicht. Es gehörte zu den ersten höher integrierten ICs wie der "klassische" 709-OpAmp. Ich vermute auch, dass das IC nicht defekt ist. Ansonsten kann man es von außen ohmsch durchmessen und so die Widerstände und die Transistoren erahnen. Als Anhaltspunkt kann immer noch die Schaltung oben nehmen. Bei den Spulen kann es sein, dass diese von dem "Kraftaufnehmer" angestoßen werden, alternativ handelt es sich um eine Oszillatorschaltung, die periodisch gedämpft wird, wodurch die Schwingung abreißt und der Strom in der Arbeitsspule ansteigt und eine Kraftwirkung erzeugt. Aber ohne die Mechanik zu sehen, ist das jetzt rein spekulativ. Die Frage wäre: Wie sieht das Teil aus, auf das die Spule eine Kraft ausübt? Ist es aus Eisen oder gar ein kleiner Magnet? Ohne die Wechselwirkung mit der Mechanik zu kennen, kann man die Schaltung kaum beurteilen.
MaWin schrieb: > Warum nun diese Uhr dafür ein ganzes exotisches IC braucht, erschliesst > sich mir nicht. So exotisch war das IC nicht. Es gehörte zu den ersten höher integrierten ICs wie der "klassische" 709-OpAmp. Ich vermute auch, dass das IC nicht defekt ist. Ansonsten kann man es von außen ohmsch durchmessen und so die Widerstände und die Transistoren erahnen. Als Anhaltspunkt kann immer noch die Schaltung oben nehmen. Bei den Spulen kann es sein, dass diese von dem "Kraftaufnehmer" angestoßen werden, alternativ handelt es sich um eine Oszillatorschaltung, die periodisch gedämpft wird, wodurch die Schwingung abreißt und der Strom in der Arbeitsspule ansteigt und eine Kraftwirkung erzeugt. Aber ohne die Mechanik zu sehen, ist das jetzt rein spekulativ. Die Frage wäre: Wie sieht das Teil aus, auf das die Spule eine Kraft ausübt? Ist es aus Eisen oder gar ein kleiner Magnet? Ohne die Wechselwirkung mit der Mechanik zu kennen, kann man die Schaltung kaum beurteilen. MaWin schrieb: > Eh potthässlich und ungenau Ungenau muss die Uhr nicht sein. Die mechanischen Uhren konnten recht grnau sein und durch die "Elektronik" war die Antriebskraft konstant, was die Genauigkeit erhöht. Übrigens sind auch Quarze mechanische Schwinger und auch die frequenzbestimmenden Teile der Atomuhren folgen nur mechanischen Gesetzen.
MaWin schrieb: > Matthias S. schrieb: >> Es wird sich also um einen kleinen Verstärker handeln, wobei die einzige >> Frage ist, ob er invertiert oder nicht. > > So weit ich mich erinnere hatten die alten Küchenuhren mit diesen Spulen > alle nur 1 Transistor (damals Germanium) drin. > Warum nun diese Uhr dafür ein ganzes exotisches IC braucht, erschliesst > sich mir nicht. Wo zu auch..... Sparsamer?! Schaltungen dazu gibts ja einige, mit ein o. zwei Transistoren: https://www.google.de/search?source=hp&ei=b3eFX6eMMITuafm_jvAB&q=ewiges+pendel&oq=ewiges+pendel&gs_lcp=CgZwc3ktYWIQAzICCAAyAggAMgIIADIGCAAQFhAeOggIABCxAxCDAToFCAAQsQM6AgguOggILhCxAxCTAlCZHVikQGDjQmgAcAB4AIABiQGIAfAKkgEDNC45mAEAoAEBqgEHZ3dzLXdpeg&sclient=psy-ab&ved=0ahUKEwjn_9XNpLHsAhUEdxoKHfmfAx4Q4dUDCAg&uact=5
Die "Unruh" ist bei diesem Prinzip ein drehender Magnet. Bei Annäherung an die Spule induziert er in der Steuerspule eine Spannung, die vom IC verstärkt wird. Die Arbeitsstromwicklung bekommt dann Strom in Form eines kurzzeitigen Impulses, der damit der Unruh einen Schubser verpasst. Durch die RC-Beschaltung wird die Dauer des Impulses begrenzt. ähnlich arbeitet auch der "ewige " Kreisel, der lange Zeit als Bastelobjekt zum Einstieg in die Elektronik verführte. Wenn das IC richtig arbeitet könnte man die Impulse z.B. mit einem Verstärker mit NF-Eingang hörbar machen wenn man kein Oszilloskop hat. Die Spule ist aber mit einem sehr dünnen Draht gewickelt, oft entsteht das Ende der Elektronik durch den Bruch einer ihrer Drähte. Das IC ist so einfach, dass da nur so wenig Ausfälle entstehen wie an einem Kleinleistungstransistor. evtl. hat man beim Einsetzen die Batterie falsch herum eingesetzt und das IC durch die Falschpolung zerstört. Aber das ließe sich bei einigem Geschick durch zwei SMD Transistoren ersetzen. Durch den sehr gleichmäßigen Antrieb hat die Unruh eine sehr hohe Ganggenauigkeit, die erst durch die Quarzuhren übertroffen wurde.
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http://www.orologiko.it/public/12/jungh10.jpg Von einer italienische Seite für Uhrenspezialisten, da gibt es noch mehr Beschreibungen: http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:31Tykx4BPxkJ:www.orologiko.it/forum/viewtopic.php%3Ff%3D101%26t%3D24814+&cd=35&hl=de&ct=clnk&gl=de http://www.hwynen.de/resonic-770.html https://www.technikschrott.de/Diehl_mini_clock_resonic.htm >gab es auch von ITT ja aus Freiburg, ITT Intermetall Konsumelektronik 1975
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Der TBA840 entspricht fast dem gesuchten. Er braucht aber nur eine Wicklung. Mit dem Suchbegriff gefunden: http://www.hwynen.de/taa780.html da gibt es ausführlichere Beschreibungen "Achtung: Dies ist ein Sammlerseite. Meine Uhren stehen nicht zum Verkauf!" Burkhard Kainka hat sich auch mit solchen Oszillatorschaltungen befasst: http://www.elektronik-labor.de/Labortagebuch/Tagebuch0716.html er erwähnt noch ein "Intermetall IC TCA860" https://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/Projekte_im_Selbstbau/uhren_pendel_mit_spulenantrieb-t108794f34_bs0.html
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Die Spule hat sichtbar drei Anschlüsse, drittes Bild. Steuer- und Antriebsspule. Der Taa780 passt da schon gut. Der vorher von Dir verlinkte passt überhaupt nicht, ist keine Quarzuhr.
TO sollte halt mal messen: Die mit feinem, dünnen Draht gewickelte Spule hat sicherlich einige, wenige dutzend "Ohms", die Treibspule wird niederohmiger sein. Der einseitig auszulötende R habe 220 Kiloohm mit erlaubter Toleranz von 10%, hieran sieht man auch die "Epoche". Der braune Keramikkondensator ist im Klartext beschriftet, der Tantal im Farbcode "seines" jeweiligen Herstellers. Die Cs dürfen weder Kapazitätsverlust noch Schluss haben. Am Ende wars dann ein glasklarer Oxidüberzug des Batteriehalters ;-)
Auch auf den Seitendes Herrn Wynen beschrieben: Die Schwingschaltung mit dem TAA780 im ".. letzten Junghans Uhrwek ATO-mat...". Mit der anzuschraubenden Universalplatine, die nur mit 1 Transistor, oder zusätzlich mit Diode zur Amplitudenstabilisierung, oder gleich mit dem TAA780 bestückt werden kann. Widerstandsangabe einer Spule 320 Ohm. Zugehöriges Halbleiter-Datenbuch bereits 1972, Sonderschaltungen...
Der TAA780 ist eigentlich als linearer Spannungsregler für 1,1V bezeichnet, aber anscheinend konnte er auch gleichzeitig als Oszillator betrieben werden: http://www.hwynen.de/hettich-41.html http://www.hwynen.de/jgh-w736.html und schon genannt http://www.hwynen.de/taa780.html Der TAA785 ist hier genannt: http://www.hwynen.de/resonic-770.html Ein TAA781 wird nirgends erwähnt. Seltsam ist, dass er Intermetall zusammen mit Valvo nennt, gehörten die mal zusammen? https://de.wikipedia.org/wiki/Intermetall da steht nichts davon. https://www.radiomuseum.org/forum/history_of_intermetall_semiconductors.html Gibt es das Datenbuch von 1972 irgendwo im Web? Amazon will 6€ dafür https://www.amazon.de/Integrierte-Schaltungen-f-Sonderanwendungen-1971/dp/B005E3HU8I http://13.124.15.139/pdf/download.php?id=454f65dd10e5e7d667dd4b06d9995a9952698f&type=O&term=ITT%2520Intermetall%2520TAA Halbleiterbauelemente 1972, da sind nur TAA780 und TAA790 drin http://www.introni.it/pdf/ITT%20-%20Integrated%20Circuits%20for%20Consumer%20Applications%201977_1978.pdf 1977/78 waren meine 9 Blatt auf 6 Blatt geschrumpft S. 119-131 https://www.zvab.com/buch-suchen/titel/integrierte-schaltungen-f%FCr/autor/intermetall/ drei Anbieter "Integrierte Schaltungen für autonome Gebrauchsuhren 1972"
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Der Italiener Francesco Piva hat noch eine Menge alter Elektronikliteratur als PDF: http://www.introni.it/ -> "Vecchie riviste"
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Christoph db1uq K. schrieb: > Seltsam ist, dass er Intermetall zusammen mit Valvo nennt, gehörten die > mal zusammen? Nein, und als die Chips auf den Markt kamen firmierten die eh schon nach dem neuen Mutterkonzern unter ITT.
Moin, vielen Dank für die ganzen Hinweise. Leider muss ich berichten das die Uhr vermutlich nicht mehr zu retten ist. An der Spule (sowohl Arbeits- wie auch Steuerspule) sind jeweils ein Draht durchtrennt. Leider auch so, dass man da nicht dran kommt zum löten. Das war auch nur mittels starker Lupe und viel Licht erkennbar. Wenn also jemand so eine Spule/Platine über hat (funktionsfähig versteht sich), darf er sich gerne melden ;) Das Thema hier kann somit anbgeschlossen werden.
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