Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Digitale Alternative für 4.7K-Poti gesucht


von Max (Gast)


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Hallo zusammen,

ich suche nach einer Möglichkeit, einen Poti in einem Lautsprecher durch 
einen "digitalen Poti" auszutauschen, um diesen dann per Arduino o.ä. 
steuern zu können.
Wer will schon regelmäßig vom Sofa aufstehen, um die Lautstärke zu 
ändern...

Anbei ist ein Foto des Potis. Da ich mich mit Potis nicht zu 100% 
auskenne, meine Frage an Euch:
Wobei muss ich bei der Auswahl eines digitalen Potis achten? Die 4,7k 
sind ja relativ klar, aber wie sieht es z.B. mit Stromstärke, Spannung 
und Last aus?

Über ein paar Wegweiser in die richtige Richtung würde ich mich sehr 
freuen!

Viele Grüße
Max

von Wolfgang (Gast)


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Max schrieb:
> IMG_1872.HEIC

Was soll das für ein Dateiformat sein?

> Die 4,7k sind ja relativ klar, ...
Du solltest dir auch über die Form der Kennlinie klar werden - linear 
oder logarithmisch.
Klassische Lautstärkepotis besitzen einen logarithmischen Verlauf.

von c-hater (Gast)


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Max schrieb:

> Über ein paar Wegweiser in die richtige Richtung würde ich mich sehr
> freuen!

Wir auch. Das Problem ist nämlich i.d.R.: Es gibt de facto kein digital 
ansteuerbares Äquivalent für ein Poti. Es hängt es von der konkreten 
Schaltungsumgebung ab, ob so ein "Digitalpoti" überhaupt eingebaut 
werden kann oder wie weit man die Schaltung ändern muß, damit das 
möglich wird.

von Philipp K. (philipp_k59)


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c-hater schrieb:
> Das Problem ist nämlich i.d.R.: Es gibt de facto kein digital
> ansteuerbares Äquivalent für ein Poti.

Allerdings vielleicht als alternative Audiopotis mit stufenlosem Servo, 
also motorbetriebene Potis.. bzw motorenaufsätze für standardschãfte.

Sonst kann man auch kreativ werden.. mini getriebemotor mit zahnrad an 
das poti kleben. Oder das poti eines miniservos abgreifen, ist nur 
vielleicht ein bisschen laut.

: Bearbeitet durch User
von DL1HWO (Gast)


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Max schrieb:
> ich suche nach einer Möglichkeit, einen Poti in einem Lautsprecher durch
> einen "digitalen Poti" auszutauschen, um diesen dann per Arduino o.ä.
> steuern zu können.

Dann mache es doch! Es gibt doch genügend digitale Potentiometer bei den 
üblichen Verdächtigen. Log oder Lin ist da auch kein Problem, beides 
gibt es und zur Not kann ein lin Poti ja per Software im uC zu einem 
quasi log werden.

Die 8 oder 10 Bit Auflösung bzw. Schritte sind für ein NF-Poti idR 
sicher ausreichend. Wenn nicht, kann ja auch ein "analoges" Poti per 
Servo oder Schrittmotor eingesetzt werden. Entweder kaufen oder dein 
bestehendes Poti umbauen. Das sollte auch der Bastler hinbekommen, da 
braucht man kein E-Technik Studium für.

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wolfgang schrieb:
> Du solltest dir auch über die Form der Kennlinie klar werden - linear
> oder logarithmisch.
B4K7 = log 4,7 kOhm

DL1HWO schrieb:
> gibt doch genügend digitale Potentiometer bei den üblichen Verdächtigen.
Es empfiehlt sich allerdings, das Datenblatt in Bezug auf die eigenen 
Anwendung genau zu inspizieren.

Max schrieb:
> Wobei muss ich bei der Auswahl eines digitalen Potis achten?
Die digitalen Potis sind keine potentialgetrennten Bauteile, bei denen 
man die Potianschlüsse an beliebige Potentiale anschließen darf. Bei den 
allermeisten Digipotis muss das Potential an diesen Anschlüssen im 
Bereich der Versorgungsspannung des Potis sein. Und das bedeutet 
zumindest mal, dass du die Masse dieses Verstärkers mit der Masse deines 
uC verbinden darfst oder kannst. Und dann kommt es darauf an, ob das 
Signal, das da durch muss, ggfs. noch negative Spannungen enthält.

Oder andersrum: solche digitalen Potis nehmen idR. nur Anfänger (die 
wissen nicht, was sie da tun) und Profis (die wissen genau, was sie da 
tun).

Einfach mal da drin herumstöbern:
https://www.analog.com/media/en/news-marketing-collateral/product-selection-guide/Choosing_the_Correct_Digipot.pdf

: Bearbeitet durch Moderator
von Harald W. (wilhelms)


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Max schrieb:

> ich suche nach einer Möglichkeit, einen Poti in einem Lautsprecher durch
> einen "digitalen Poti" auszutauschen,

Besser geeignet wären da wohl die seit Jahrzehnten bekannten
Spezial-ICs zur Lautstärken- und Klangeinstellung.

von Harald (Gast)


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Wie wäre es mit dem PT2257, gibt es (natürlich) auch eine Arduino-Lib

von Wolfgang (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> B4K7 = log 4,7 kOhm

Woraus entnimmst du das.
Hast du das Datenblatt zu dem gezeigten Poti gefunden?

Bei vielen Herstellern steht B für "linear", z.B.
A=Audio (log.), B=Linear, C=reverse Audio (neg. log.)
https://www.ttelectronics.com/TTElectronics/media/ProductFiles/Potentiometers/Datasheets/P09x.pdf

Linear Tapers (A, B, E, and H)
Audio Tapers (C, D, F, and G)
https://www.bourns.com/docs/Product-Datasheets/385126.pdf

von Wolfgang (Gast)


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... und noch einer

U = linear, A = logarithmic, B = reverse logarithmic
https://media.digikey.com/pdf/Data%20Sheets/Precision%20Electronic%20Components%20Ltd%20PDFs/MIL%20Style%20RV4.pdf

So leichtfertig wäre ich da nicht mit einer verbindlichen Ansage ;-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wolfgang schrieb:
> Woraus entnimmst du das.
Aus der offensichtlichen Anwendung als Lautstärkesteller. Die sind 
üblicherweise logarithmisch.
Denn Max schrieb:
>>> um die Lautstärke zu ändern

Wolfgang schrieb:
> So leichtfertig wäre ich da nicht mit einer verbindlichen Ansage ;-)
Ach, halb so wild, wenn ich da mal daneben liegen würde. Ich käme ohne 
Folgeschäden drüber weg... ;-)

von pittiplatsch (Gast)


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Der Profi wuerde einfach einen multiplizierenden DAC nehmen.
Den wuerde er aber nicht mit einem *uino ansteuern.

von Harald (Gast)


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Max ist anscheinend schon verschreckt, jedenfalls antwortet er nicht. 
Für einen Nicht-Profi würde ich nach wie vor den PT2257 vorschlagen. 
Zwar aus China - aber sehr gut bei den üblichen Verdächtigen zu 
bekommen, einfache Anwendung, Arduino-Lib vorhanden. Den kann er mit 
zwei Kondensatoren einfach dazwischen klatschen und fertig ist die 
Laube.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Harald schrieb:
> Den kann er mit zwei Kondensatoren einfach dazwischen klatschen und
> fertig ist die Laube.
Aber trotzdem muss die Masse vom Andruiden mit der Masse des PT2257 und 
der Masse des Verstärkers verbunden werden. Die "Applikationsskizze" im 
Datenblatt unterschlägt diese "Selbstverständlichkeit"...  ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Lothar M. schrieb:
> Wolfgang schrieb:
>> Woraus entnimmst du das.

> Aus der offensichtlichen Anwendung als Lautstärkesteller. Die sind
> üblicherweise logarithmisch.

Aber nur, wenn das Poti direkt das Signal abschwächt. Keiner weiß, woran 
das Poti wirklich hängt. Ob es ein Mono- oder Stereo-Poti ist. Ich sehe 
da ein vermutlich digitales IC und das Poti sieht schwer nach Mono aus.

Kann gut sein, daß das Poti eine Steuerspannung für einen der genannten 
Lautstärkesteller-IC generiert. Oder daß es von einem DSP oder µC 
abgefragt wird. Und dann wäre es ziemlich sicher ein lineares.

Es ist lobenswert, daß du dem Max (Gast) oben versuchst zu erklären, was 
ein elektronisches Poti kann und was nicht. Aber ich habe ehrlich gesagt 
Zweifel, daß das irgendwohin führt.

von Jens G. (jensg)


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Man kann ein lineares Poti mit einem OP-Amp so verschalten, das sich die 
Pegel logarithmisch verhalten.
http://tomjewell.com/Technical/logpot/logpot.html

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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In der Analog-Devices-Appnote sind genau 2 Digitalpotis für 
logarithmische Kennlinie empfohlen, AD5272 und AD5292. Auch die haben 
von Natur aus eine lineare Kennlinie, aber dank eingebauten 
Festwertspeicher lassen sich anscheinend aus den 1024 Stufen einige 
(deutlich weniger) etwa logarithmisch verlaufende Stufen herauspicken.

Die Eingangsspannung darf hier +/- 16,5V betragen, das sollte reichen. 
Viele aktive Lautstärke-ICs können das nicht.

>seit Jahrzehnten bekannten Spezial-ICs zur Lautstärken- und Klangeinstellung.
Anfang der 80er waren das TCA730/740 von Valvo. HiFi-Leute beklagten den 
hohen Rauschpegel.
https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/101103/ETC/TCA730A.html
aber die wurden noch analog gesteuert
https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/SSM2160.pdf
der SSM2160 und ähnliche Typen machen echte dB-Schritte über SPI 
gesteuert.

: Bearbeitet durch User
von MCUA (Gast)


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>Die digitalen Potis sind keine potentialgetrennten Bauteile, bei denen
>man die Potianschlüsse an beliebige Potentiale anschließen darf. Bei den
>allermeisten Digipotis muss das Potential an diesen Anschlüssen im
<Bereich der Versorgungsspannung des Potis sein.

Was aber nicht heist, dass es keine Optokoppler gibt.


>seit Jahrzehnten bekannten Spezial-ICs zur Lautstärken- und >Klangeinstellung.
Auch die könnte man verwenden (Analog-In-Out..) und auch die müssen nat. 
an das Potential gekoppelt sein.

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