Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frage zu ECL-Gatter


von Tobias P. (hubertus)


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Hallo allerseits

wer auch im EEVblog unterwegs ist, hat es vielleicht gesehen... dort 
wurde eine Schaltung publiziert, welche einen MC1650 (ECL-Komparator) 
verwendet.
Da ich ein paar Signale von 10MHz bis ca. 400MHz puffern will, fand ich 
diese Idee eigentlich ganz gut, denn mit einem normalen OpAmp kommt man 
bei der Frequenz nicht mehr so weit. Einziges Problem: den MC1650 gibt 
es nicht mehr!

Ich würd gern einen etwas moderneren Baustein verwenden, und habe den 
MC10EL16 gefunden. Im Netz fand ich dann einen Artikel, wo gesagt wurde, 
dass man auf so ein ECL-Gate auch AC-mässig ein Signal rein koppeln 
könnte. Siehe Beilage. Hat jemand mit solchen ECL-Dingern Erfahrung und 
weiss, wie gut das wirklich geht? ist das so "einfach" ?
was muss ich beachten, wenn ich so ein ECL-Ding einsetzen will?

von Jochen F. (jamesy)


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von Bernd G. (Gast)


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Das geht ganz locker vom Hocker.
Auch mit MC10(0)EL16. Oder einem x-beliebigen -16er.

von Pandur S. (jetztnicht)


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ECL zieht zuviel Strom, und hat seltsame Ausgangsspannungen. Als Buffer 
eher etwas von Minicircuits verwenden. zB eine MAR 4, GALI oder so.

von Bernd G. (Gast)


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Daungevotet von einem ganz Superschlauen, der noch nie mit ECL 
gearbeitet hat?

von Tobias P. (hubertus)


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Jochen F. schrieb:
> Wie wäre es mit so etwas?
> 
https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/ADA4937-1_4937-2.pdf

Hi Jochen
ja das würde prinzipiell auch gehen. Das Gehäuse und der Preis gefallen 
mir allerdings bei dem Chip etwas weniger gut, als beim ECL Gatter :-/

Bernd G. schrieb:
> Das geht ganz locker vom Hocker.
> Auch mit MC10(0)EL16. Oder einem x-beliebigen -16er.

Danke Bernd, hast du da Erfahrungen? schon mal gemacht? mein Ziel ist 
eigentlich, dass am Output des Gatters immer mehr oder weniger die selbe 
Amplitude raus kommt, egal wie gross die Eingangsamplitude ist. Wenn ich 
das Datenblatt des MC10EL16 richtig interpretiere, dann soll die 
Eingangsamplitude zwischen 150mVpp und 1Vpp betragen? an 50 Ohm wären 
das ja ca. -12dBm bis +4dBm, das wäre super wenn das so funktionieren 
würde.

Pandur S. schrieb:
> ECL zieht zuviel Strom, und hat seltsame Ausgangsspannungen. Als Buffer
> eher etwas von Minicircuits verwenden. zB eine MAR 4, GALI oder so.

der differentielle Output mit dem vergleichsweise grossen Pegel ist das 
Argument, weshalb ich ECL verwenden möchte. GALI usw. kann genau eben 
das nicht :-(

von Bernd G. (Gast)


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> Danke Bernd, hast du da Erfahrungen? schon mal gemacht?
Ja und ja.
> mein Ziel ist
> eigentlich, dass am Output des Gatters immer mehr oder weniger die selbe
> Amplitude raus kommt, egal wie gross die Eingangsamplitude ist. Wenn ich
> das Datenblatt des MC10EL16 richtig interpretiere, dann soll die
> Eingangsamplitude zwischen 150mVpp und 1Vpp betragen?
Wenn du dir die Innenschaltung von ECL-Schaltkreisen ansiehst, stellst 
du fest, dass es sich im wesentlichen um Differenzverstärker handelt. 
Die Verstärkung ist irgendwo bei knapp 6-fach (ist mir so im Gedächtnis 
hängengeblieben). Mit 150 mV kommst du also bereits auf den maximal 
möglichen Ausgangshub. Wenn die Spannung kleiner ist, verstärkt das Teil 
linear. Wenn man auf Nummer Sicher gehen will, schaltet man zwei Gatter 
davon aneinander.
> an 50 Ohm wären das ja ca. -12dBm bis +4dBm, das wäre super wenn das so
> funktionieren würde.
Es ist super. Noch was: bis 1 V Eingangs-pp hast du auch keine Sorgen 
mit frequenzabhängigem Zustopfen.

Ich verwende eine Dreifach-Hintereinanderschaltung (MC10H116) als 
Eingangsverstärker für einen analogen Glasfaserempfänger. Bisher ca 
8000-fach praktiziert.

von Tobias P. (hubertus)


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Bernd G. schrieb:
>> Danke Bernd, hast du da Erfahrungen? schon mal gemacht?
> Ja und ja.
>> mein Ziel ist
>> eigentlich, dass am Output des Gatters immer mehr oder weniger die selbe
>> Amplitude raus kommt, egal wie gross die Eingangsamplitude ist. Wenn ich
>> das Datenblatt des MC10EL16 richtig interpretiere, dann soll die
>> Eingangsamplitude zwischen 150mVpp und 1Vpp betragen?
> Wenn du dir die Innenschaltung von ECL-Schaltkreisen ansiehst, stellst
> du fest, dass es sich im wesentlichen um Differenzverstärker handelt.
> Die Verstärkung ist irgendwo bei knapp 6-fach (ist mir so im Gedächtnis
> hängengeblieben). Mit 150 mV kommst du also bereits auf den maximal
> möglichen Ausgangshub. Wenn die Spannung kleiner ist, verstärkt das Teil
> linear. Wenn man auf Nummer Sicher gehen will, schaltet man zwei Gatter
> davon aneinander.

joa, ich habe den MC10EP16VA noch gefunden. Der hat ein paar solche 
Dinger in Serie gleich intern. Der wäre noch ein bisschen besser dann, 
oder?

>> an 50 Ohm wären das ja ca. -12dBm bis +4dBm, das wäre super wenn das so
>> funktionieren würde.
> Es ist super. Noch was: bis 1 V Eingangs-pp hast du auch keine Sorgen
> mit frequenzabhängigem Zustopfen.

verstehe ich das richtig: das Gatter bringt dann in dem Fall die selbe 
Ausgangsspannung, und wird auch nicht irgendwie langsamer oder sowas?

> Ich verwende eine Dreifach-Hintereinanderschaltung (MC10H116) als
> Eingangsverstärker für einen analogen Glasfaserempfänger. Bisher ca
> 8000-fach praktiziert.

aha, sehr gut zu wissen. Muss ich noch was spezielles beachten, wenn ich 
das ECL Gatter verwende? ich will es mit positiver Versorgungsspannung 
benutzen, muss ich da VCC speziell filtern? normalerweise nimmt man ja 
VCC=0 und VEE=-5Volt. Ich möchte aber nicht unbedingt eine extra -5V 
Speisespannnung kreieren.

Ist es richtig, dass ich beim AC-gekoppelten ECL-Gatter mit einem Sinus 
rein darf?

dann, du scheinst dich mit ECL ja ein bisschen auszukennen, was ist der 
Unterschied zwischen ECLinPS, ECLinPS Plus usw. und mit/ohne 
Temperaturkompensation (MC10 vs. MC100)? sprich: soll ich lieber den 
MC10EL16 verwenden, oder MC10EP16 oder ....

Und noch eine Frage; ich muss an einer Stelle noch ein Taktsignal 
aufteilen, da könnte man ja auf den Gedanken kommen, den MC10EP11 zu 
verwenden, aber dieser hat den VBB Pin nicht. Kann man da trotzdem was 
machen, oder wäre es schlauer, zuerst einen '16er vorschalten?

von Bernd G. (Gast)


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> joa, ich habe den MC10EP16VA noch gefunden. Der hat ein paar solche
> Dinger in Serie gleich intern. Der wäre noch ein bisschen besser dann,
< oder?
Müsste ich mir mal ansehen...

> verstehe ich das richtig: das Gatter bringt dann in dem Fall die selbe
> Ausgangsspannung, und wird auch nicht irgendwie langsamer oder sowas?

exakt

> Muss ich noch was spezielles beachten, wenn ich
> das ECL Gatter verwende? ich will es mit positiver Versorgungsspannung
> benutzen, muss ich da VCC speziell filtern?

Keine Panik, ich versorge die Teile auch mit +5V. Ein Abblockkondensator 
hier und dort und gut isses. Für die VTT, da wo die 
51-Ohm-Abschlusswiderstände angelötet werden, musst du dann eine 
+3V-Spannung bereitstellen. Ein TL431 ist da eine gute Idee.

> Ist es richtig, dass ich beim AC-gekoppelten ECL-Gatter mit einem Sinus
> rein darf?

Ja darfst du.

> dann, du scheinst dich mit ECL ja ein bisschen auszukennen,
Ja, als es noch keine brauchbaren FPGA gab, habe ich ganze 
19-Zoll-Gehäuse (die mit 9 HE) damit vollgestopft (nebst 
30-A-Netzteilen).
> was ist der Unterschied zwischen ECLinPS, ECLinPS Plus usw. und mit/ohne
> Temperaturkompensation (MC10 vs. MC100)? sprich: soll ich lieber den
> MC10EL16 verwenden, oder MC10EP16 oder ...

Nimm das, was du preiswert bekommen kannst. Und Obacht: es gibt auch 
welche mit 3,3 V.

> Und noch eine Frage; ich muss an einer Stelle noch ein Taktsignal
> aufteilen, da könnte man ja auf den Gedanken kommen, den MC10EP11 zu
> verwenden, aber dieser hat den VBB Pin nicht.
> Kann man da trotzdem was machen, oder wäre es schlauer, zuerst einen
> '16er vorschalten?

Die ganz harten holen sich Vbb von irgendeinem in der Nähe platziertem 
Stein :-))

Und nicht vergessen: beim Hintereinanderschalten sowohl + als auch - E/A
aneinanderhäkeln. Das erhöht die Verstärkung um den Faktor 2.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ich werfe einfach mal die entsprechenden Bauelemente von Microchip, 
ehemals Micrel, in die Runde, bei denen man munter die Eingangs- und 
Ausgangspegel auswählen kann. Darunter befinden sich auch einige 
Äquivalente zu den genannten MC10 bzw. MC100.

https://www.microchip.com/design-centers/clock-and-timing/buffers

Beispiel:

https://www.microchip.com/wwwproducts/en/SY100EP11U

: Bearbeitet durch User
von Tobias P. (hubertus)


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Bernd G. schrieb:
> Keine Panik, ich versorge die Teile auch mit +5V. Ein Abblockkondensator
> hier und dort und gut isses. Für die VTT, da wo die
> 51-Ohm-Abschlusswiderstände angelötet werden, musst du dann eine
> +3V-Spannung bereitstellen. Ein TL431 ist da eine gute Idee.

ah, gut zu wissen. Dann werd ich das auch so machen. Darf ich die 51 Ohm 
Abschlusswiderstände nicht nach Masse schalten? ich hab da ein Bild mal 
gesehen, wo jemand das so gemacht hat. Ob das korrekt ist, weiss ich 
natürlich nicht.

Bernd G. schrieb:
> Ja, als es noch keine brauchbaren FPGA gab, habe ich ganze
> 19-Zoll-Gehäuse (die mit 9 HE) damit vollgestopft (nebst
> 30-A-Netzteilen).

yo, wird dann gut warm, nech ;-)

Bernd G. schrieb:
> Und nicht vergessen: beim Hintereinanderschalten sowohl + als auch - E/A
> aneinanderhäkeln. Das erhöht die Verstärkung um den Faktor 2.

wie meinst du das? das habe ich jetzt nicht verstanden.

von Bernd G. (Gast)


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Warum TL431? weil er sowohl Source als auch Sink kann. Ein normaler 
Spannungsregler für pos Spannung geht also nicht, weil der Strom von den 
Terminierungswiderständen Richtung GND fließen muss.

> Darunter befinden sich auch einige Äquivalente zu den genannten MC10 bzw.
> MC100.

Oooch, Synergy! Deren Preise waren damals (TM) jenseits von Gut und 
Böse.

> wie meinst du das? das habe ich jetzt nicht verstanden.

Bitte nochmal den Differenzverstärker durcharbeiten! Wenn er gegenphasig 
angesteuert wird usw...

> Darf ich die 51 Ohm Abschlusswiderstände nicht nach Masse schalten?
Nein, dann reicht der Strom nicht. Auf Kosten der Grenzfrequenz darfst 
du es aber gerne mit 470 Ohm gegen Masse probieren. Wenn du eine kleine 
Schaltung hast, ist das eine nicht unübliche Praxis gewesen.

von Tobias P. (hubertus)


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Bernd G. schrieb:
> Bitte nochmal den Differenzverstärker durcharbeiten! Wenn er gegenphasig
> angesteuert wird usw...

wie Differenzverstärker funktionieren, weiss ich. Meinst du damit 
einfach, dass ich Q und Qbar jeweils auf D und Dbar legen soll, oder? 
also die Gatter im differentiellen Mode betreiben, und nicht single 
ended. Das war eigentlich klar :-)

Wegen der Abschlusswiderstände: Die Schaltung im Anhang funktioniert 
zwar mit den typischen -5V, aber trotzdem sieht man, dass die 
Abschlusswiderstände nach Masse gehen. Darum habe ich gemeint, dass ich 
das auch kann, aber wenn ich das Ding mit +5V betreibe, dann geht das ja 
nicht, fällt mir auch erst jetzt auf.

Gut dann muss ich mal schauen, dass ich zum Testen ein paar solche ECL 
Dinger bekomme. Bevor ich da eine riesen Schaltung damit baue will ich 
das zumindest Ansatzweise ausprobiert haben. ;-)

von Bernd G. (Gast)


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> Das war eigentlich klar :-)

Dannisjagut!

> aber trotzdem sieht man, dass die Abschlusswiderstände nach Masse gehen.
Nein gehen sie nicht! Da hat jemand noch noch einen Vorwiderstand nach 
minus fünf Volt von jeweils 221 Ohm mit einem Stützkondensator 
davorgebastelt - und das auch noch für jede Terminierung einzeln! Echt 
gruselig. Von der dargestellten Schaltungstechnik würde ich dringend 
abraten. Wenn schon Vorwiderstand mit Stützkondensator, dann beide 
Terminierungs-R an einen einzigen gemeinsamen Vorwiderstand! Ist aber 
trotzdem Käse.

Früher gab es mal von Motorola ein Paperback zu MECL. Da stand 
eigentlich alles Wissenswerte zu den Grundsatzproblemen drin. Muss ich 
morgen mal nachsehen, ob das Ding noch als AppNote verfügbar ist.

von Tobias P. (hubertus)


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Bernd G. schrieb:
> Früher gab es mal von Motorola ein Paperback zu MECL. Da stand
> eigentlich alles Wissenswerte zu den Grundsatzproblemen drin. Muss ich
> morgen mal nachsehen, ob das Ding noch als AppNote verfügbar ist.

das wär sehr cool, denn wie man da bei ECL richtig terminiert ist mir 
noch nicht ganz klar. Ich sehe aber durchaus ein, dass es notwendig ist. 
Bei dem Speed, den so ein Treiber haben kann... und zudem wird wohl der 
Arbeitspunkt der Transistoren verschoben sein, wenn man die Terminierung 
nicht richtig macht, schätze ich.

von Bernd G. (Gast)


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ONSemi führt in jedem DB folgende AN auf:

AN1405/D−ECL Clock Distribution Techniques
AN1406/D−Designing with PECL (ECL at +5.0 V)
AN1503/D−ECLinPS I/O SPiCE Modeling Kit
AN1504/D−Metastability and the ECLinPS Family
AN1568/D−Interfacing Between LVDS and ECL
AN1672/D−The ECL Translator Guide
AND8001/D−Odd Number Counters Design
AND8002/D−Marking and Date Codes
AND8020/D−Termination of ECL Logic Devices
AND8066/D−Interfacing with ECLinPS
AND8090/D−AC Characteristics of ECL Devices

Bitte erst durchlesen und dann sehen wir weiter. Wenn jemand noch nie 
ECL-Entwürfe gemacht hat, kann man das nicht auf einer einzigen A4-Seite 
vermitteln.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Wie es langsam durchschimmert ist ECL nicht fuer mal so schnell... Als 
einer der extensive Erfahrung mit ECL hat wuerd ich davon abraten und 
alles andere Moegliche vorher nehmen. Der einzige Vorteil von ECL ist, 
dass sie relativ Stoerarm sind, wenn man sie auch differentiell 
verwendet.

Wir wissen bisher : bis 400MHz, Buffern, leider nicht was damit nachher 
geschehen soll.
Was auch immer, das Layout wird aufwendig. Eine Suche nach "clock 
buffer" bei digikey ergibt eine Vielzahl an Moeglichkeiten.
Bei einer Selektion von 400MHz max und SMD ergeben sich 9 Chips. Zwei 
davon PLL Synthesizer

Allenfalls mal reinschauen.

: Bearbeitet durch User
von Bernd G. (Gast)


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Hier mal die Standardwerke, die man zu ECL im Keller haben sollte.
Die Inhalte sind heute aber auch in den AN zu finden, nebst den 
moderneren Typen. Das letzte Mal habe ich vor 15 Jahren was mit ECL 
gemacht. Nachdem ich die vielen schönen modernen Teile gesehen habe, 
bekomme ich wieder Appetit.

von Tobias P. (hubertus)


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Pandur S. schrieb:
> Wie es langsam durchschimmert ist ECL nicht fuer mal so schnell... Als
> einer der extensive Erfahrung mit ECL hat wuerd ich davon abraten und
> alles andere Moegliche vorher nehmen. Der einzige Vorteil von ECL ist,
> dass sie relativ Stoerarm sind, wenn man sie auch differentiell
> verwendet.

naja, so ein Hexenwerk kann es auch nicht sein, nech. Ich baue es 
einfach mal. Jeder hat das irgendwann zum ersten mal gemacht.

von W.S. (Gast)


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Tobias P. schrieb:
> ja das würde prinzipiell auch gehen. Das Gehäuse und der Preis gefallen
> mir allerdings bei dem Chip etwas weniger gut, als beim ECL Gatter :-/

Dann nimm einfach einen AD8000 wenn's analog sein soll oder ganz simpel 
einen FIN1002 wenn's digital sein kann (was ja bei deinem angezielten 
ECL-Gatter naheliegt).

Und ein XC2C36A kann da auch locker mithalten und obendrein auch noch 
deine sonstige Logik erleichtern.

W.S.

von Bernd G. (Gast)


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> oder ganz simpel einen FIN1002

Sorry, man sollte das Problem nicht soweit wie möglich vereinfachen :-)
Nur einen FIN1002/SN65LVDS2 und einen Abblock-C? Wo kommen wir da hin?

von Tobias P. (hubertus)


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Ich habe jetzt schon einen MC100EL16DTR2G in meine Schaltung rein 
gesetzt. Im AND8020D von ONSEMI ist die Terminierung beschrieben, ich 
habe die "Y Termination" mit einem Spannungsteiler verwendet. Als 
Bestückungsvariante habe ich die "Thevenin Equivalent Termination" 
vorgesehen.

von Apollo M. (Firma: @home) (majortom)


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... für so eine Aufgabe gibt es den

TLV3501, 4.5ns, Rail-to-Rail, High Speed Comparator with Shutdown

alles ganz einfach, kostet wenig und funktioniert bei mir in vielen 
Projekten perfekt, ...

von Apollo M. (Firma: @home) (majortom)


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Tobias P. schrieb:
> Da ich ein paar Signale von 10MHz bis ca. 400MHz puffern will, fand ich
> diese Idee eigentlich ganz gut,

ECL ist heute bei 400MHz max eher exotisch, aber ganz sicher keine gute 
Idee!

von jo mei (Gast)


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Apollo M. schrieb:
> alles ganz einfach, kostet wenig und funktioniert bei mir in vielen
> Projekten perfekt, ...

Jaaaaaa, alles ganz einfach. Hilft dem TO aba gaaaar nix.

Maximum toggle frequency 80 MHz

Tobias P. schrieb:
> Da ich ein paar Signale von 10MHz bis ca. 400MHz puffern will

von Bernd G. (Gast)


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> ich habe die "Y Termination" mit einem Spannungsteiler verwendet.

Ein guter Arzt hätte genauso entschieden J.

von Apollo M. (Firma: @home) (majortom)


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jo mei schrieb:
> Da ich ein paar Signale von 10MHz bis ca. 400MHz puffern will

bei mir laufen 600MHz damit, typisch 80MHz gilt bei nur Overdrive = 50mV

von Tobias P. (hubertus)


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Bernd G. schrieb:
> Ein guter Arzt hätte genauso entschieden J.

war das jetzt ein Scherz, den ich nicht verstanden habe? :-o

von Apollo M. (Firma: @home) (majortom)


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jo mei schrieb:
> Jaaaaaa, alles ganz einfach. Hilft dem TO aba gaaaar nix.

... da hat er natürlich recht, einfach ist bei den Frequenzen nichts 
mehr!

von Bernd G. (Gast)


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> war das jetzt ein Scherz, den ich nicht verstanden habe? :-o

Ja.

von Tobias P. (hubertus)


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Bernd G. schrieb:
>> war das jetzt ein Scherz, den ich nicht verstanden habe? :-o
>
> Ja.

:-) bitte um Erklärung! :-D

von Tobias P. (hubertus)


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Hallo zusammen

insbesondere @Bernd, der mich noch ausgelacht hat wegen meines 
unzureichenden Terminationsnetzwerks.... ;-)

ich habe endlich ein paar MC100EL16 bekommen und habe damit eine kleine 
Testschaltung aufgebaut in äusserst hässlichem dead bug Style. Der rote 
WIMA-Kondensator auf dem Photo dient nur als "Stütze", das ECL-Gatter 
selbst hat an seinem VCC Pin einen 10n gegen Masse (0402). Die Signale 
werden kapazitiv ein- und ausgekoppelt, als Quelle dient ein 
Signalgenerator HP 8663A. Als Terminierungsnetzwerk bin ich wieder zum 
Thevenin-Netzwerk gegangen, da dieses nur 1 Bauteil mehr benötigt, als 
das Y-Netzwerk, dafür sind die Spannungen an beiden Signalen, Q und 
Qbar, besser definiert.

Zwischen ca. -20dBm und +7dBm Eingangsleistung erhält man die in den 
angehängten Bildern gezeigten Signale. Mein Oszilloskop ist allerdings 
nicht schnell genug, um bei 400..500HMz noch brauchbare Wellenformen 
anzuzeigen (Scope Bandbreite nur 1.5GHz), aber der Spektrumanalyzer 
sagt, dass es selbst bei dieser Frequenz noch gut funktioniert.
Der Networkanalyzer sagt, dass es circa bis 2GHz noch akzeptabel 
funktioniert. Darüber wird der Pegel rasch kleiner.

Die Rückwärtsisolation des ECL-Gatters ist um die 50..60dB, also für 
einen Puffer einigermassen akzeptabel.


Grüsse,
Tobias

: Bearbeitet durch User
von Bernd G. (Gast)


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Astrein!

> Die Rückwärtsisolation des ECL-Gatters ist um die 50..60dB, also für
> einen Puffer einigermassen akzeptabel.

Ansprüche hat die heutige Jugend...

> Als Terminierungsnetzwerk bin ich wieder zum
> Thevenin-Netzwerk gegangen, da dieses nur 1 Bauteil mehr benötigt,

Bei der Durchsicht meiner zurückliegenden schaltungstechnischen 
Machwerke bin ich ebenfalls darüber gestolpert, dass ich das so gemacht 
hatte.
Was interessiert mich die Stromrechnung meiner Kunden?

Danke für die Rückmeldung!

von Tobias P. (hubertus)


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Bernd G. schrieb:
> Was interessiert mich die Stromrechnung meiner Kunden?

in der Tat, die Schaltung "säuft" schon ordentlich Strom. Circa 65mA! 
aber egal, hauptsache es ist schnell genug. Mit einem MMIC, das ähnlich 
breitbandig wäre, wäre der Stromverbrauch auch nicht viel besser.

Bernd G. schrieb:
> Ansprüche hat die heutige Jugend...

:-) vielleicht würde es mit einem MC100EP16VA besser gehen - dieser hat 
statt nur 2 seriell geschaltete Verstärker deren 3 drin. Werde ich 
vielleicht auch noch testen.

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