Forum: Haus & Smart Home Fehlerlichtbogen-Schutzschalter (AFDD) - Siemens 5SV6


von Hendrik L. (lbd)


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Hallo zusammen,

da ich meine Verteilanlage neu aufbauen werde, spiele ich mit dem 
Gedanken, einen Siemens 5SV6 (als Erstz für die vorhandenen LS) zu 
verbauen.
Plane 20 Stück für alle 230 Volt Linien im Haus (die kosten natürlich), 
darum würden mich Erfahrungen / Meinungen interessieren.

Wie stehen eigentlich die (Feuer-) Versicherungen zu dem Teil - 
befürworten die einen Fehlerlichtbogen-Schutzschalter? Wirkt sich das in 
der Prämie positiv aus?
Wenn sie so gut sind, wie Siemens behauptet, müssten sie doch für die 
Versicherungen das Risiko verringern. Youtube Videos gibt es ja viele 
hierzu.

Gruesse

von Harald W. (wilhelms)


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Hendrik L. schrieb:

> da ich meine Verteilanlage neu aufbauen werde, spiele ich mit dem
> Gedanken, einen Siemens 5SV6 (als Erstz für die vorhandenen LS) zu
> verbauen.

Solche Fehlerlichtbogen-Schutzschalter werden in den USA ja standard-
mäßig verbaut, während sie hier wohl eher selten sind. Das hängt wohl
auch damit zusammen, das in den USA wesentlich mehr Holzhäuser gebaut
werden als hier. Ich denke, in Nachkriegssteinhäusern in D sind Brän-
de durch Schmorstellen eher selten. In Altbauten oder landwirtschaft-
lichen Gebäuden (Scheunen) sieht das anders aus. Mir ist übrigens
nach wie vor nicht klar, wie diese Geräte technisch funktionieren.

von Hendrik L. (lbd)


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Harald W. schrieb:
> Hendrik L. schrieb:
>
>> da ich meine Verteilanlage neu aufbauen werde, spiele ich mit dem
>> Gedanken, einen Siemens 5SV6 (als Erstz für die vorhandenen LS) zu
>> verbauen.
>
> Solche Fehlerlichtbogen-Schutzschalter werden in den USA ja standard-
> mäßig verbaut, während sie hier wohl eher selten sind. Das hängt wohl
> auch damit zusammen, das in den USA wesentlich mehr Holzhäuser gebaut
> werden als hier. Ich denke, in Nachkriegssteinhäusern in D sind Brän-
> de durch Schmorstellen eher selten. In Altbauten oder landwirtschaft-
> lichen Gebäuden (Scheunen) sieht das anders aus. Mir ist übrigens
> nach wie vor nicht klar, wie diese Geräte technisch funktionieren.

Danke für Deine Antwort.

Auf Youtube gibt es zur Funktionsweise einige Erklärvideos. 
Zusammenfassend - ein Mikroprozessor (mit vorgschalteten Elementen) 
unterscheidet nach Frequenzen, ob ein gefährlicher (oder ungefährlicher) 
Lichtbogen vorliegt ... und löst bei Gefahr aus.

Gruesse

von Matthias H. (matthiash)


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Ich kann von den Teilen nur abraten, ich hatte privat an einem 
Versuchsaufbau mit einem Mix an Verbrauchern: SPS-Steuerung, 
Entladunglampen, Motoren, Frequenzumrichtern, Led-Leuchten, ohmschen 
Heizungen. Zwei Afdd von Eaton ausprobiert. Fast Täglich löste einer 
aus, ein Grund war nie zu finden, als Diagnose zeigte er immer 
"Fehlerlichtbogen erkannt" an. Und es lag nicht an den Entladungslampen, 
die haben zu den Fehlerzeitpunkten nicht geschaltet, es wurde auch 
nichts mit mechanischen Kontakten (Relais/Schütz) geschaltet, es waren 
alles elektronische Lastschalter.

Also meiner Meinung nach: Finger weg, wenn nicht zwingend nötig.
Ich habe auch diverse Elektriker befragt, die haben alle die gleichen 
Erfahrungen gemacht, meistens konnten sie reklamieren und erhielten dann 
einen umprogrammierten, unempfindlicheren AFDD zurück.

von DoS (Gast)


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> Danke für Deine Antwort.
> Auf Youtube gibt es zur Funktionsweise einige Erklärvideos.
> Zusammenfassend - ein Mikroprozessor (mit vorgschalteten Elementen)
> unterscheidet nach Frequenzen, ob ein gefährlicher (oder ungefährlicher)
> Lichtbogen vorliegt ... und löst bei Gefahr aus.


Ein nicht ganz triviales Problem. Ich schaue mir seit Monaten Lichtbögen 
an und jeder Lichtbogen ist einzigartig. Es gibt Lichtbögen, die brennen 
einfach konstant weiter, andere reduzieren den Stom, brennen dann aber 
konstant weiter, wieder andere "hungern" sich langsam aus. Im 
Frequenzspektrum tut sich natürlich einiges, aber wenn man ein 
"versautes" Netz hat, ist auch so einiges an Oberwellen auf der Leitung 
unterwegs. Solche Schutzschalter sind immer ein Trade off zwischen 
Unsensibilität gegenüber allen denkbaren Störungen und Sensibilität 
gegenüber echten Lichtbögen. Noch verzwickter wird das Ganze, wenn man 
noch bedenkt, dass die Netzimpedanz im blödsten Fall wichtige 
Frequenzbereiche dämpfen kann.

von Hendrik L. (lbd)


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Ich werde einen Versuch im alten Verteilkasten starten - das wird wohl 
das Beste sein.

Gruesse

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