Forum: Offtopic Strom von kostenlosen Ladesäulen mit nach Hause nehmen


von Sven L. (sven_rvbg)


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Es soll ja Ladesäulen geben, die von den Betreibern aus Imagegründen 
kostenlos auf gestellt werden.

Und es soll auch E-Fahrzeuge geben, die man über den Ladeanschluss 
wieder entladen kann.

Da fallen einem doch Modelle ein, die das E-Auto für den einen oder 
anderen noch attraktiver machen und die Tür und Tor für Betrügereien 
machen.

Man kann in Ladeinfrastruktur beim AG kostenlos nutzen oder in der Nähe 
gibt es kostenlose E-Ladesäulen.

Man läd sein Auto dort und entläd es daheim über Nacht.

Das Ganze wird weder legal sein, noch ist es richtig, aber irgendwann 
kann ich mir vorstellen, das soetwas passiert.

Was hat man für Möglichkeiten dem entgegen zu wirken?

von Percy N. (vox_bovi)


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Sven L. schrieb:
> Was hat man für Möglichkeiten dem entgegen zu wirken?

Warum sollte man das wollen? Jede einzelne kWh, die über eine Ladesäule 
vertrieben wird, lässt sich als Erfolg bei der flächendeckenden 
Einführung der e-Mobilität darstellen. Bis auf weiteres will niemand so 
genau wissen, ob Du mit dem Strom durch die Gegend fährst oder nur zu 
Hause Deinen Rasen mähst.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Sven L. schrieb:
> Was hat man für Möglichkeiten dem entgegen zu wirken?

Wird nur teuer beim nächsten Werkstattbesuch mit dem Auto. Die 
Abweichung der Zyklenmessung mit den Fahrkilometern des Autos wird Dich 
verpfeifen. Daher musst Du es dazu auf einen Rollprüfstand stellen mit 
Nutzbremsung und diese Energie einspeisen.

von Richard H. (richard_h27)


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An der Küste versucht man die Watträuber zu ertränken, in dem man das 
Watt regelmäßig überflutet.

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Sven L. schrieb:
> Das Ganze wird weder legal sein, noch ist es richtig, aber irgendwann
> kann ich mir vorstellen, das soetwas passiert.
> Was hat man für Möglichkeiten dem entgegen zu wirken?

Das ganze ist sogar legal. Es gibt Fahrzeuge, die haben eine eingebaute 
Steckdose. Damit kann man einen Rasenmäher betreiben. Ob der Strom 
vorher aus einer Ladesäule getankt wurde, ist doch erst mal egal.
Die kostenlosen öffentlichen Ladesäulen werden aber im Laufe der Zeit 
auch immer weniger.
Beim kostenlosen Laden am Arbeitsplatz ist nur wichtig, ob der 
Arbeitgeber generell damit einverstanden ist. Was du nach der Arbeit mit 
dem getankten Strom machst, das ist wiederum egal.

von Werner M. (werner-m)


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Darüber habe ich mir auch schon mal Gedanken gemacht aber es verworfen 
weil es kaum Autos mit 230v Steckdose gibt. Beim Nissan ist es wohl 
sogar so das die 230v Steckdose über das 12v System gespeist wird. Also 
400v Akku  zu 12v Akku und 12v dann zu 230~.... Und Gratis Laden wird 
schon jetzt immer weniger...

Das anzapfen der Hochvoltleitungen sollte man auch möglichst vermeiden. 
Das könnte gefährlich werden und beim Tüv für ein unerfreuliches 
Ergebnis sorgen.

Wenn man irgendwann die Möglichkeit hat könnte man damit aber recht gut 
und einfach in das Hausnetz zurückspeisen.

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Werner M. schrieb:
> Wenn man irgendwann die Möglichkeit hat könnte man damit aber recht gut
> und einfach in das Hausnetz zurückspeisen.

Das wird sich aber nicht rentieren, weil das hin- und herspeisen auf die 
Zyklenzahl geht. Die teure Batterie muss dann vorzeitig ersetzt werden, 
ohne dass viel mit dem Fahrzeug gefahren wurde!

von Sven L. (sven_rvbg)


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Ralf L. schrieb:
> Das wird sich aber nicht rentieren, weil das hin- und herspeisen auf die
> Zyklenzahl geht. Die teure Batterie muss dann vorzeitig ersetzt werden,
> ohne dass viel mit dem Fahrzeug gefahren wurde!

Naja wenn es jetzt dann E-Autos recht günstig im Leasing gibt...

Wie gesagt ist ja alles nur eine theoretische Überlegung am 
Samstagnachmittag.

von Gerd E. (robberknight)


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Sven L. schrieb:
> Was hat man für Möglichkeiten dem entgegen zu wirken?

Keine Ladesäulen mit kostenlosem Strom aufstellen.

Wenn der Strom erst mal legal in meiner Batterie ist, kann ich damit 
machen was ich will.

Das Einspeisen von Strom von Auto-Akkus ist ja mittelfristig durchaus 
mit eingeplant - der Auto-Akku soll dann mit als Speicher für Solarstrom 
etc. verwendet werden können. Von daher kann ich mir gut vorstellen dass 
das in den BMS-Systemen von so manchen Fahrzeugen schon vorgesehen ist 
und evtl. nur freigeschaltet werden muss.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Sven L. schrieb:
> Wie gesagt ist ja alles nur eine theoretische Überlegung am
> Samstagnachmittag.

Bei dem Konzept "smart grid" wäre es sogar vorgesehen, die Akkus der 
Fahrzeuge auch als Puffer zu verwenden. Allerdings ist das auch nicht 
kostenfrei für den Nutzer, da die Zyklenzahl den Akku altern läßt.
Diese Kosten müßten fairerweise gegengerechnet werden. Aktuell liegt 
dieser Wert bei ungefähr 10ct/kWh.

Das ist übrigens genau der Punkt, warum das ganze Konzept bisher immer 
noch auf Klippe zerschellt.

von Oliver S. (phetty)


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Man sollte nicht das Auto selber laden sondern einen Anhänger voller 
Akkus.
Da braucht man also nichtmal ein Elektrofahrzeug.
Als ob man mit ein paar Fässern zur Firmentankstelle fährt und die 
kostenlos abfüllt.

Handy am Firmennetz aufladen ist dagegen Peanuts. Pfandbons "klauen" 
auch.

von Oliver S. (oliverso)


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Sven L. schrieb:
> Und es soll auch E-Fahrzeuge geben, die man über den Ladeanschluss
> wieder entladen kann.

Wenn es so wäre, könnte man das so machen. Da es aber nicht so ist, ist 
das Problem keins.

Oliver

von Percy N. (vox_bovi)


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Oliver S. schrieb:
> Sven L. schrieb:
>> Und es soll auch E-Fahrzeuge geben, die man über den Ladeanschluss
>> wieder entladen kann.
>
> Wenn es so wäre, könnte man das so machen. Da es aber nicht so ist, ist
> das Problem keins.
>
Wenn Du das weiterhin glauben möchtest, solltest Du

https://www.mobilityhouse.com/de_de/vehicle-to-grid
besser nicht lesen.

von Oliver S. (oliverso)


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Je nun, "hätte wäre könnte" gibt es im E-Auto-Business ohne Ende. 
Tatsächlich kaufen kann man davon bis heute nichts. V2G ist 
Zukuftsmusik, wobei noch nicht mal sicher ist, dass das überhaupt mal 
kommt. Wenn das irgendwann mal kaufbar sein wird, wird keine kostenlose 
Säulen mehr geben.

Oliver

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Percy N. schrieb:
> Wenn Du das weiterhin glauben möchtest, solltest Du
> https://www.mobilityhouse.com/de_de/vehicle-to-grid
> besser nicht lesen.

Wie schon geschrieben ist das auch nicht kostenfrei für den Nutzer. Die 
Kosten für die Zyklenzahl die den Akku altern läßt, müssen dabei auch 
fair berücksichtigt werden. Die weiteren Kosten sind Verluste der 
Wandler beim Laden und Entladen. Zusätzlich wären nicht unerhebliche 
Investtionskosten zu stemmen.

Vor etwa genau 10 Jahren wurde das Konzept Smart Grid unter Einbeziehung 
der E-Auto Akkus in einer Vortragsreihe des VDE vorgestellt. Gegenüber 
den Preisen von damals wäre die Grenze zur Wirtschaftlichkeit heute 
nicht mehr so Meilenweit entfernt.

von Percy N. (vox_bovi)


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Oliver S. schrieb:
> Tatsächlich kaufen kann man davon bis heute nichts

Dieter D. schrieb:
> Wie schon geschrieben ist das auch nicht kostenfrei für den Nutzer.

Das sind möglicherweise interessante Gesichtspunkte, doch hier ging es 
um die Behauptung

Oliver S. schrieb:
> Da es aber nicht so ist, ist das Problem keins.

Und die trifft nicht zu: es gibt Autos, die man wieder entladen kann.

von Walta S. (walta)


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Sven L. schrieb:
>
>
> Und es soll auch E-Fahrzeuge geben, die man über den Ladeanschluss
> wieder entladen kann.
>
Nicht in Europa. Das ist in der Norm von der EU nicht vorgesehen.
In Japan geht das. Nach dem Atomunfall hat man viel dazu geforscht und 
die Möglichkeit in den Ladenschluss eingebaut.

Kommt vielleicht noch zu uns. Wäre eine interessante Möglichkeit. Als 
Zwischenspeicher für Solar oder als Stromanschluss auf der Baustelle.

Kostenlose Ladestationen laden meistens mit max. 16A. Da musst du lange 
dort stehen bis dein Akku voll ist. Die Leute die sowas aufstellen sind 
auch nicht blöd.

walta

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Ralf L. schrieb:
> Das wird sich aber nicht rentieren, weil das hin- und herspeisen auf die
> Zyklenzahl geht.

Mal davon abgesehen, dass man sicher erstmal einen Einspeisevertrag mit 
seinem Energieversorger abschließen und die entsprechende Technik 
installieren lassen muss. Das rechnet sich nie. Das Aufladen ist sicher 
teurer als man durch das Ein- bzw. Zurückspeisen einspart, mal abgesehen 
von der Zeitinvestition für das Aufladen.

: Bearbeitet durch User
von Jörg S. (joerg-s)


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Walta S. schrieb:
> Nicht in Europa. Das ist in der Norm von der EU nicht vorgesehen.
Noch nicht im Standard gegossen, aber technisch möglich ist das 
natürlich problemlos:
https://www.sma.de/newsroom/aktuelle-nachrichten/news-detail/news/569-intelligente-energie-20-elektroautos-mit-schwarmstrom-starten-flottenversuch-in-berlin.html

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