Hallo Profis. Ich bin heute über den neuen Elektor LCR 2019 gestossen: https://www.elektormagazine.de/labs/remake-lcr-meter Das ganze hat irgendwie Kickstarter-Charakter, die wollen dass man sich mit 800 Euro einkauft, das ist für ein Bastelprojekt schon eine Menge Geld. Andererseits sind die Spezifikationen schon stark. 0.1% Genauigkeit mit Testfrequenzen bis 2MHz. Meist sind die Genauigkeiten in so Regionen angegeben, beim E4980A zB ist 0,1% nicht in allen Bereichen, nicht bei allen Frequenzen.. Was sagt ihr dazu? Finger weg? Grüsse!
der m schrieb: > Was sagt ihr dazu? Finger weg? Ja. Finger weg, sonst Geld weg. Für 800€ kriegt man bereits fertige Geräte, die ausreichend leistungsfähig sind. Reichelt --> LCR6002 oder so. Und für das Doppelte kriegt man mit etwas Glück ein HIOKI 3532-50. Meine Meinung: Ein RLC-Meter von 50 Hz bis in den MHz Bereich hinein braucht man als Bastler eher garnicht. OK, geschenkt schon. Aber für's Basteln reichen die bekannten Kleingeräte aus: AADE für kleine Bereiche, AVR-Bauteiletester für's Größere. Und wer vektoriell Impedanzen messen will (L und Güte oder so), für den ist eine kleine Eigenentwicklung ein durchaus nettes Bastelobjekt. Rein theoretisch braucht man ja nur einen Sinusgenerator, einen Spannungsteiler aus einem R und dem Prüfling und zwei Meßtore, die die Eingangsspannung und die Spannung am Prüfling nach Amplitude und Phase messen können - und der Rest ist Mathematik. W.S.
W.S. schrieb: > der m schrieb: >> Was sagt ihr dazu? Finger weg? > > Ja. Finger weg, sonst Geld weg. > Für 800€ kriegt man bereits fertige Geräte, die ausreichend > leistungsfähig sind. Reichelt --> LCR6002 oder so. Und für das Doppelte > kriegt man mit etwas Glück ein HIOKI 3532-50. oder einen VNWA, dessen LCR-Fähigkeiten bis 1,3GHz reichen, der SW-seitig nach wie vor gut gepflegt wird und der noch sehr sehr viel mehr kann als L, C und R zu messen... Allerdings muß man bei dem Gerät lernwillig sein und einfach mal eine Spule ausmessen ist nicht nur ein Tastendruck....
Ich finde, gerade für Schaltregleranwendungen >1MHz es doch interessant, der Impedanzverlauf bis 2MHz. Unser VNA geht ab 300kHz aufwärts,das ist nicht so geeignet finde ich. Der Hioki ist aber ein guter Tipp, das Gerät reicht für alles, was ich mir vorstellen kann. Ich finde das ja eigenartig, man sieht ja die Platine, die Bauteilanzahl sieht jetzt nicht so gross aus, dass 800 Euro gerechtfertigt wären und es wird ja hoffentlich für Elektor-Leser so veröffentlicht, dass man das nachbauen kann? Andererseits schreiben die ja, dass 800 Euro ein vergünstigter Kit-Preis sein soll...
W.S. schrieb: > Für 800€ kriegt man bereits fertige Geräte, die ausreichend leistungsfähig sind. Ein weiteres Beispiel TTi LCR400: https://www.aimtti.com/product-category/lcr-measurement/aim-lcr400 http://resources.aimtti.com/datasheets/AIM-LCR400_LCR_meter_data_sheet-Iss2A.pdf ... allerdings nur bis 10 kHz.
Also ich hab das DE-5000 fuer 80Euro und bin damit zufrieden. Anwendungen wo das nicht ausreicht sind IMHO sehr exotisch. Olaf
Olaf schrieb: > Also ich hab das DE-5000 fuer 80Euro und bin damit zufrieden. Ist aber wohl nicht der Neupreis, den ich über meine schnelle, nicht repräsentative Suche zu etwa 175 Euro ermittelt habe.
MiWi schrieb: > Allerdings muß man bei dem Gerät lernwillig sein und einfach mal eine > Spule ausmessen ist nicht nur ein Tastendruck.... Ja, eben. Genau das ist das Kennzeichen eines für den Zweck nicht wirklich geeigneten Gerätes. Wer ein LCR-Meßgerät haben will, will dort seine Spule oder Kondensator dranklemmen und sehen was das Ding für einen Wert hat und wie groß die Güte oder der Verlustfaktor oder der ESR etc. ist. Nix mit lernwillig. W.S.
MiWi schrieb: > oder einen VNWA, dessen LCR-Fähigkeiten bis 1,3GHz reichen, der > SW-seitig nach wie vor gut gepflegt wird und der noch sehr sehr viel > mehr kann als L, C und R zu messen... ...der aufgrund seines weiten Impedanzmessbereichs bis in den Milliohmbereich auch hervorragend dafür geeignet ist, Elkos ab zweistelligen µF-Bereich zu vermessen mit ESR <1Ohm. Träum weiter. Eine richtige LCR-Messbrücke, beginnend bei einem HM8118 und endend bei einem vollwertigen Impedanz Analyzer (z.B. AT 4249A) ist nicht umsonst so komplex und damit so teuer.
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Tolles Ding! Ich bis selber auf der Suche nach einem LCR-Meter oder baue es evtl. selber, für mich reicht aber ein 0815-Gerät (für Kapazitäten 1p .. 100pF würde für meine Projekte schon eine Abweichung von +/-1pF gut genug sein oder generell eine Abweichung von +/-5%, besser natürlich 1%). > Range: L = 10nH .. 100H, C = 1pF .. 100mF > Accuracy: up to +/-0,1%, +/-1 digit Was mich interessieren würde: wofür benutzt ihr in der Praxis so ein präzises Gerät?
@mohandes Dieses Jahr im Sommer hatte ich so Prototypen-MEMS-Sensoren auf dem Tisch, da hätten wir so ein Gerät schon gut brauchen können. Es ging darum die Sensoren mit Wechselspannung anzusteuern, es war allerdings der Impedanzverlauf unbekannt, da Prototypen. Hat dann jemand anderer für uns ausgemessen mit einem entsprechenden Gerät mit fein einstellbarer Frequenz. Ansonsten werden die Schaltregler immer schneller, man will Bauteile aus dem Lagerbestand testen ob die verwendbar sind. Aber generell will ich einfach nur mal ein so genaues Gerät haben, irgendwann braucht mans vielleicht. Haben wollen ist der grösste Faktor.
Da wir den Schaltplan des Bausatz nicht kennen, ist wohl mehr als "gute Meßgeräte kosten ihr Geld" hier nicht zu sagen! Bei einem Profigerät ist jedenfalls zu erwarten, dass im analogen Teil ein angemessener Aufwand getrieben wird und da reichen keine ausgeschlachteten Teile aus der Bastelkiste! Mir persönlich wäre aber in jedem Fall "Profi" und "Elektor" nicht die erste Wahl... :-) Gruß Rainer
Man kann irgendwelche Dokumente von der Elektor-Seite laden, leider habe ich kein Elektor-Abo mehr und daher keinen Zugriff. Was mich etwas befremdet ist, dass ja, wenn das ganze als Artikel erscheint, die Designdaten für Abonnenten zugänglich sind. Oder ist das nicht mehr der Fall? Früher war das jedenfalls so. Was soll einem dann dran hindern das ganze zum Selbstkostenpreis nachzubauen? 800 Euro können die Komponenten ja nicht kosten!
Mohandes H. schrieb: > Was mich interessieren würde: wofür benutzt ihr in der Praxis so ein > präzises Gerät? Wir? Ich? Also hochauflösend und präzise braucht man sowas in der Bauelemente-Industrie oder für spezielle Zwecke in der Entwicklung - aber für das gewöhnliche Basteln am heimischen Küchentisch braucht man sowas garantiert nicht. Da reichen für kleine Kapazitäten und Induktivitäten die diversen Nachbauten des AADE-Gerätes völlig aus. Und für größere L und C reicht der allseits bekannte Bauteiletester ebenfalls aus. Was jedoch für HF-Zwecke obendrein sinnvoll ist, ist zum einen ein Gerät oder ein Vorsatz zum AADE-Gerät, mit dem man den Kondensator mit einer Vorspannung beaufschlagen kann, um damit Kapazitätsdioden auszumessen. Ebenso ist es hilfreich, einen Wobbler zu haben, um damit auch mal Ringkerne begutachten zu können, also um sehen zu können, bis zu welchen Frequenzen der eine oder andere Kern noch sinnvoll benutzbar ist. Aber für beides braucht es keine "hochgenauen" Geräte, da reichen einem zumeist 2 gültige Stellen aus. Ein Ringkern, der es noch bis 1.5 MHz tut, wird auch noch bei 1.5 MHz irgendwie gehen, aber bei 3 MHz wohl schon zu mies sein. Da braucht man die 1.5 MHz nicht auf 7 Nachkommastellen. W.S.
> Ist aber wohl nicht der Neupreis, den ich über meine schnelle, > nicht repräsentative Suche zu etwa 175 Euro ermittelt habe. Hm..ich hatte das jetzt so aus dem Kopf geschrieben. Mal schauen: https://akizukidenshi.com/catalog/g/gM-06264/ Ich hab also 5880Yen bezahlt. Also so 50Euro. Soviel teurer kann das Teil in Europa doch wohl nicht sein.... Um euch mal einen Eindruck von der Genauigkeit zu geben: Wenn ich es einschalte dann hat es 0.0pF angezeigt. Ich hab einen kleinen Adapter gebastelt der in den Kontakten steckt. Daraufhin hat es nach dem einschalten 0.2pF angezeigt. Dann habe ich einen 1.5pF 0402 mit der Pinzette auf meinen Adapter drauf gedrueckt und es hat 1.8pF angezeigt. Dann ist der Kondensator aus der Pinzette gesprungen und auf nimmerwiedersehen in ein anderes Universum diffundiert. :-) Das Teil misst also locker besser wie ein 1pF. Haette ich so nicht gedacht. Die ueblichen Elkos kann man auch vermessen und den ESR sehen. Induktivitaeten konnte ich leider nicht messen weil die bei mir meist nur aus wenigen Millimetern Leiterbahn auf der Platine bestehen. > Also hochauflösend und präzise braucht man sowas in der > Bauelemente-Industrie oder für spezielle Zwecke in der Entwicklung - DAs wuerde ich auch so sehen. Als Bastler reicht eine einfache Kiste aus. Als Entwickler in der Industrie brauchst du es eigentlich garnicht weil du das das Datenblatt der Herstellers lesen kann. Sowas braucht IMHO nur ein Hersteller von Bauteilen und der will kein Elektorgebastel sondern was kalibrierfaehiges von einem bekannten Hersteller. Olaf
der m schrieb: > Andreas, das is aber schon auch eine Elektor Schaltplan :) Sieht man > sofort. ...und das ist "Profi"... Gruß Rainer
Das Teil ist bestimmt wie bei Elektor üblich wie sein Vorgänger von 2013 "closed source". Wenn du etwas selber bauen willst dann schau mal hier : http://kripton2035.free.fr/lcr-repository.html Der Go ist vergleichbar und komplett "open source".
Hallo Hans-Georg. Ein nettes Projekt. Sehr viel Russisch, das Übersetzerplugin dampft weil es mittlerweile eine neue Firmware gibt. Hier sind aktuelle Designdaten: https://www.dropbox.com/sh/vfso5mzfqgqqh10/AAB73k-S6ExxBo6DKIrWGsoTa?dl=0 und Leiterplatten zum direkt bestellen: https://www.pcbway.com/project/shareproject/RLC_2_front_panel_v2_4.html Kann man aber nicht mit einem Industriegerät oder dem Elektor-Teil vergleichen. * Frequenz max 10kHz. (Das Gerät von Elektor geht bis 2MHz, das finde ich schon toll!) * keine PC-Schnittstelle * kein ESR * Genauigkeit nirgendwo angegeben Ob man das alles braucht sei mal dahingestellt, das ist jedem seine Sache. Manche messen auch weil sie gerne genau messen. Auch das ist legitim! Gut finde ich, dass man bei dem Russischen Gerät bis 30V bias zuschalten kann!
Mittlerweile ist das Elektor mit dem LCR auch draussen. Inklusive aller Schaltpläne und einer Schaltungsbeschreibung. Ich verstehe jetzt ansatzweise wie der Preis zustande kommt. Das ist eine "grosse" Schaltung, mehrere Seiten, viele und teure Bauteile. Verwendet leider einen ziemlich veralteten Mikrocontroller. Ich bin mir nicht sicher ob ich eingescannte Seiten aus Elektor hier posten darf...
der m schrieb: > Ich bin mir nicht sicher ob ich eingescannte Seiten aus Elektor hier > posten darf... https://www.elektormagazine.com/expose/magazine-article/59096?expire=1608972787&signature=5740fd7d27ee9ff4cd812bef18705f00d100132f775fd718769f08b41a094d48 Meinst Du diesen hier?
der m schrieb: > @Automat Deinen Link kann ich leider nicht öffnen. Dito, ich ebenfalls nicht mehr. Zweiter Versuch: https://www.elektormagazine.com/magazine/elektor-159/59096 dann in Mitte auf Download article klicken.
Der andere Klaus schrieb: > was ist denn von diesem C-Meter zu halten ? Hier geht es nicht um C-Meter, sondern um LCR-Meter. Damit lassen sich deutlich mehr Parameter ermitteln als nur die Kapazität.
@Automat Das funktioniert besser. Man kann von dort auch die gesamten Gerberfiles runterladen. Ohne Abo offenbar.
Irre ich mich oder ist das Projekt jetzt quasi Open Source? Gerber Daten, Source Code, Stücklisten usw. scheint ja alles downloadbar zu sein. Schaltplan gibt es im Artikel. Habe ich etwas übersehen?
Olaf schrieb: > Hm..ich hatte das jetzt so aus dem Kopf geschrieben. > Mal schauen: > > https://akizukidenshi.com/catalog/g/gM-06264/ Das ist ein wirklich gutes Gerät. Unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis
@Christian kommt mir auch so vor. Ich kann mir ja mal die Leiterplatten bestellen, kostet ja quasi nichts. 800 Euro kann ich mir nich vorstellen, aber selbstbestücken zu einem Viertel des Preises das kommt mir machbar vor beim nächsten Lockdown.
Ich habe das Elektor LCR-Meter AU2019 in abgewandelter Form gebaut. Das "Main Board" mit der Meßschaltung, Mikrocontroller, Stromversorgung und USB-Schnittstelle in unveränderter Form. Das "Display Board" habe ich neu gemacht, damit - die Lötaugen des rückseitigen bedrahteten IDC-Buchsenleiste nicht mit dem Display auf der Vorderseite kollidieren. Bei dem Display Board von Elektor ist die Buchsenleiste unglücklich platziert. Man muß nämlich die Stifte der Buchsenleiste so kürzen, dass sie nicht mehr aus den Lötaugen herausgucken, verlöten, dann kommt das auf der Leiterplatte aufliegende Display dadrüber. Warum man sich das ohne Not antut, weiß ich nicht. - Zusätzliche Verschraubungen nahe des Inkrementalgebers (Drehknopf mit Taste), damit bei einem Druck auf den Inkrementalgeber sich die Leiterplatte nicht durchbiegt und das Display mechanischen Stress bekommt. Das Gehäuse ist bei mir auch anders, damit - die vier BNC-Buchsen mit dem Gehäuse verschraubt werden können. Steckt man eine fertig gekaufte LCR-Meter-Testaufnahme für Bauteile, geht das nämlich nicht so ganz leicht. Die BNC-Buchsen tragen dann auch die Testaufnahme. Würden sie das nur mit ihren Lötstellen machen, wäre das sicher nicht so gut. - Vor dem Display ist eine Acrylscheibe als Schutz. Das LCR-Meter nach Elektor-Bauplan hat folgende Fehler, die von dem "Main Board" (Rev 2.5, die derzeit aktuelle Revision) verursacht werden: - Bei höheren Impedanzen des Prüflings und gleichzeitig höheren Frequenzen mißt das Gerät totalen Unsinn. Z. B. ein 470 kOhm-Widerstand (SMD 0603) ab einigen 10 kHz bis zu den 2 MHz, die für das Gerät das Maximum sind. (Das Gerät müßte sehr kleine pF und evtl. einen Widerstand anzeigen, den es nicht genau messen kann.) Bei niedrigen Impedanzen sieht es gut aus, z. B. kleine Chip-Induktivitäten oder auch ein 51 Ohm-Widerstand. Benutzt habe ich eine fertig gekaufte Testaufnahme GW Instek LCR-15, die bis 10 MHz spezifiziert ist. - Beim Einschalten zieht das Gerät kurzzeitig einen irren Strom. Nutzt man ein Labornetzgerät als Stromzufuhr, auf 1,5 A Kurzschlußstrom eingestellt, dann blitzt beim Anschließen des LCR-Meters die CC-LED kurz auf. Stellt man das Labornetzgerät auf Null Volt und dreht die Spannung langsam hoch, hat man auf einmal bei Zwei-Komma-Irgendwas Volt dauerhaft eine große Stromaufnahme von mehr als 700 mA. (Mehr habe ich mich nicht getraut.) Dabei wird der Schaltregler für die -5 V-Betriebsspannung warm und auch die zugehörige Spule (Fehlersuche mit Oszilloskop ergibt: magnetische Sättigung). Da das Gerät auch über USB versorgt werden kann, ist das ein Problem (USB 2.0, maximal 500 mA). - Stromaufnahme über USB. Das LCR-Meter ist Bus-powered. Laut USB-Spezifikation soll es so sein, dass ein Gerät unmittelbar nach dem Einstecken des USB-Steckers maximal 100 mA aufnimmt. Erst nachdem der USB-Host den USB-Deskriptor des USB-Gerätes abgefragt und die Enumeration beendet hat, darf das USB-Gerät den Strom ziehen, den es in dem USB-Deskriptor angegeben hat. Das sind bei USB 2.0 maximal 500 mA. Steckt man das Elektor LCR-Meter ein, zieht es sofort ca. 420 mA. Dazu kommt noch der Stromstoß, siehe oben. Die Stromaufnahme kann bis 670 mA ansteigen. Das ist bei einer Bedienung am Gerät (Beleuchtung des Displays ist an), wenn man eine Induktivität mißt und einen maximalen Gleichstrom von 50 mA durch den Prüfling einstellt. Ich könnte mit vorstellen, dass das für einige Notebooks zu viel ist. - Man kann auf dem "Main Board" einen Jumper umstecken, die Stromzufuhr geht dann über eine Stiftleiste. Macht man das, wird das USB-Bridge-IC auf der Baugruppe nur noch über einen seiner Logikeingänge (und die interne Schutzdiode) von einen auf High liegenden Portpin des Mikrocontrollers mit Strom versorgt. Dabei glimmen die an dem USB-Bridge-IC angeschlossene LEDs rhythmisch auf. - Die Software fährt den Flash-EPROM auf Verschleiß. Kalibrierdaten, aber auch häufig geänderte Daten wie Trimmdaten oder gewisse Einstellungen werden im Flash-EPROM gespeichert. Da man bei Flash-EPROM mittels Schreibzugriff ein 1-Bit auf 0 setzen kann, aber ein 0-Bit nur mittels Löschen der ganzen Speicherseite auf 1 gesetzt werden kann, hat der Softwareentwicker programmiert, dass bei jeden Schreiben dieselbe Seite gelöscht wird und die gänderten Daten neu geschrieben werden. Als "Zwischenparklatz" wird eine andere "Temp"-Speicherseite im Flash verwendet. (Kein RAM!) Immer dieselbe, auch Löschen und Schreiben. Im Datenblatt des Mikrocontrollers (Silabs C8051F120) sind als Haltbarkeit des Flash (Endurance) 20.000 Löschzyklen spezifiziert. Das nicht viel. In der Praxis mag der bestimmt etwas mehr schaffen, gut ist das aber nicht. Dafür gibt es eigentlich EEPROM-Emulation mit Wear-Leveling in Software. Wurde nicht realisiert. Hätte ich das alles vorher gewußt, hätte ich das LCR-Meter nicht gebaut. Für mich bleibt jetzt nur, das Gerät im stillen Kämmerlein umzuentwickeln. Das Problem mit der Stromaufnahme und der USB-Schnittstelle habe ich bereits gelöst. Andere SMD-Bauteile, Revisionsdraht, anderes USB-Bridge-IC im 4x4 QFN-Gehäuse auf Adapterplatine, die auf das SSOP-Footprint auf dem Main Board paßt. Die Meßfehler bei hohen Impedanzen und Frequenzen sind auch klar, denn das LCR-Meter nutzt beim Kalibrieren für die hohen Impedanzen einen internen 100 kOhm-Widerstand als Referenz - auch bei 2 MHz. Nehmen wir mal an, der Widerstand und die Schaltung drumherum haben eine parasitäre Kapazität in der Größenordnung von 1 pF, dann ist der Phasenwinkel irgendwas um die 50 Grad :-).
Wie viele Spulen musst du denn nacheinander ausmessen und welche Parameter davon brauchst du denn echt? Mit einem Funktionsgenerator, opamp und einem Zweikanaloszi kommt man schon sehr weit. Für Kapazitäten und Widerstände kannst du dir noch ein Tischmultimeter dazu stellen. Das sind alles Geräte die man auch jenseits von Kennlinien/Arbeitspunkten von Induktivitäten braucht. Gerade bei Elektor und 800€ wäre ich erstmal kritisch. Ob da dann was besseres rauskommt als der Bauteiletester hier aus dem Forum muss erstmal gezeigt werden.
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Mir hat das Elektor-LCR-Meter sooo gut gefallen :-). Da war auch ein "Haben-Wollen"-Gefühl mit im Spiel. Ich brauche das LCR-Meter für den Bau von Schaltnetzteilen. Da sind die maximalen 2 MHz nett. Da kann ich echt nachmessen, ob die Resonanzfrequenz eines Übertragers über einer gewissen Frequenz liegt. Außerdem für Reverse-Engineering eines kaputten Schaltnetzteils. Ein Multimeter, das auch Kapazitäten messen kann, habe ich natürlich. Mit dem kann ich aber eine niederohmige Wicklung (z. B. 2 Windungen 4 mm^2) und einen Kurzschluß nicht unterscheiden. Daher die Idee: Ich brauche jetzt ein LCR-Meter. Dann bin ich auf das Elektor LCR-Meter-Projekt gestoßen... Das war nach 25 Jahren das erste Mal, dass ich mir wieder etwas von Elektor angeguckt habe. Gut, die Schaltnetzteilprojekte mache ich dann eben später :-). Jetzt mache erstmal das Projekt "Rettung des Elektor LCR-Meters".
Stephan schrieb: > Ich brauche das LCR-Meter für den Bau von Schaltnetzteilen. Da sind die > maximalen 2 MHz nett. Da kann ich echt nachmessen, ob die > Resonanzfrequenz eines Übertragers über einer gewissen Frequenz liegt. Wenn es "nur" um "gewöhnliche" Schaltnetzteile geht reicht das auch. Es gibt "leider" genug höherfrequent schaltendes, wenn auch zumeist nicht mit Übertrager - allerdings nur zumeist, mittlerweile werden zumindest PSFBs, noch mehr LLCs, schon auch recht hoch getaktet. Für ganz ähnliche Zwecke, nur eben evtl. bis 10MHz statt "nur" 2MHz, würde ich mir -theoretisch- ebenfalls so etwas wünschen. Ein Schaltnetzteil möglichst vollst. analysieren? Was für eines denn? Macht neugierig, führte hier aber wohl in die falsche Richtung (OT).
Ja, ist OT. Darum die Antwort so kurz wie möglich. Geplantes Schaltnetzteilprojekt. Resonante LLC-Topologie 650 W, davor ist natürlich eine aktive PFC. Steuer-IC jeweils von ON Semi. Einschaltstrombegrenzung mit PTC, kein Relais, sondern mit einem MOSFET. An der Kleinspannungsseite ein Filter mit adäquater Masseanbindung ans Blechgehäuse gegen den Austritt von Gleichtaktstörungen. Letzteres ist der Grund, kein gekauftes Netzteil zu verwenden. Das Projekt mit Reverse-Engineering ist ein kaputtes Labornetztgerät SSP-320 von Gossen-Metrawatt (320 W), in das ich bisher nur kurz hineingeschaut habe. Der Hersteller gibt keine Stromlaufpläne heraus und ich will es denen nicht zur kostenpflichtigen Reparatur schicken. Irgendeine "altmodische" Topologie, vielleicht ein Durchflußwandler. Eine passive (oder gar keine?) PFC. Auf der Netztspannungsseite ist ein MOSFET durchlegiert, die ganze diskrete Beschaltung an dessen Gate ist auch defekt, inklusive den ab Werk nachträglich angelötete SMD-Glasdioden (Z-Dioden?), für die die Leiterplatte keine Pads hat. Den Gerätetyp gab es ab 2010, aber innen sieht es nach einem steinalten Design aus (keine Chip-Widerstände, alles in MELF, eine Controllerplatine mit IC-Grab im DIL-Gehäusen (u. a. eine 8051-CPU von NEC, separates EPROM-IC). Gossen-Metrawatt hat wohl auch EMV-Probleme gehabt, was man an per Hand nachgerüsteten Kondensatoren zum Gehäuse und einer handgelöteteten Abschirmung am Gehäuseboden sieht. Gebastel ab Werk. Kleinserie, die nicht fertigungsgerecht ist.
Stephan schrieb: > Ja, ist OT. Darum die Antwort so kurz wie möglich. > > Geplantes Schaltnetzteilprojekt. Resonante LLC-Topologie 650 W, davor > ist natürlich eine aktive PFC. Steuer-IC jeweils von ON Semi. > Einschaltstrombegrenzung mit PTC, kein Relais, sondern mit einem MOSFET. > An der Kleinspannungsseite ein Filter mit adäquater Masseanbindung ans > Blechgehäuse gegen den Austritt von Gleichtaktstörungen. Letzteres ist > der Grund, kein gekauftes Netzteil zu verwenden. > > Das Projekt mit Reverse-Engineering ist ein kaputtes Labornetztgerät > SSP-320 von Gossen-Metrawatt (320 W), in das ich bisher nur kurz > hineingeschaut habe. Der Hersteller gibt keine Stromlaufpläne heraus und > ich will es denen nicht zur kostenpflichtigen Reparatur schicken. > Irgendeine "altmodische" Topologie, vielleicht ein Durchflußwandler. > Eine passive (oder gar keine?) PFC. Auf der Netztspannungsseite ist ein > MOSFET durchlegiert, die ganze diskrete Beschaltung an dessen Gate ist > auch defekt, inklusive den ab Werk nachträglich angelötete > SMD-Glasdioden (Z-Dioden?), für die die Leiterplatte keine Pads hat. Den > Gerätetyp gab es ab 2010, aber innen sieht es nach einem steinalten > Design aus (keine Chip-Widerstände, alles in MELF, eine > Controllerplatine mit IC-Grab im DIL-Gehäusen (u. a. eine 8051-CPU von > NEC, separates EPROM-IC). Gossen-Metrawatt hat wohl auch EMV-Probleme > gehabt, was man an per Hand nachgerüsteten Kondensatoren zum Gehäuse und > einer handgelöteteten Abschirmung am Gehäuseboden sieht. Gebastel ab > Werk. Kleinserie, die nicht fertigungsgerecht ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Gossen-Metrawatt, da irgendwo mit Widerständen oder schlimmer an ihren Produkten herumhampelt. Und Unterlagen sollte es für Kunden auf jeden Fall geben. Was also machst oder versuchst du?? Oder hast du sowieso keine Ahnung??? Gruß Rainer
Rainer V. schrieb: > dass Gossen-Metrawatt, da irgendwo mit Widerständen oder schlimmer an > ihren Produkten herumhampelt Die bauen dir für die Hälfte vom Neupreis des Gerätes ein neues Board ein und nehmen dann noch 186€ fürs kalibrieren. 😉 Nur mal so geschätzt.
Das LCR Meter wurde jetzt fertiggestellt und ist jetzt im Elektor Shop zu haben. https://www.elektor.de/elektor-2-mhz-lcr-meter-kit
Auch ich hätte bei Elektor und dem Preis definitiv Bauchschmerzen. Hatte noch ein Abo, als das erste LCR-Meter rauskam und wenn ich mich recht erinnere, dann wurde das mindestens 2mal sehr überarbeitet. Hat mich aber nicht sehr interessiert, weil ich es eben mit einfachen Meßmitteln auch ausreichend genau für mich hinkriege...lese aber gern mit...und wenn es nur wäre, um mein Vorurteil zu Elektor zu revidieren. Gruß Rainer
Rotkele schrieb: > Das LCR Meter wurde jetzt fertiggestellt und ist jetzt im Elektor Shop > zu haben. https://www.elektor.de/elektor-2-mhz-lcr-meter-kit 719,00 bis 799,00 Euro und dann auch noch selbst zusammenbauen? Nee.
Stephan schrieb: > Geplantes Schaltnetzteilprojekt (etc.) Fet überbrückt den PTC, geht natürlich ganz genau so gut wie mit Relais. Insgesamt heutzutage Standard, was Du beschrieben hast, auch LLC setzt sich immer mehr durch (vor wenigen Jahrzehnten noch waren Resonanzwandler eine Art Nischensparte). Die PFC nichts besonderes, Graetz+Boost, oder wie? Ich meine ja nur, weil dazu sagtest Du wenig, daher diese Annahme. Moderne Bridgeless Topologien sind schon interessanter. Meine bis 10MHz Experimente haben sich erst mal erledigt, durch gesundheitliche und auch Beschaffungs-Probleme. Um so mehr hätte ich Interesse Deiner genannten Neuentwicklung des fehlerhaften Elektor-Geräts - völlig bug-frei (oder fast :-). MfG
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