Forum: Platinen Mosfet Treiber Vorwiderstandsschaltung


von Lukas B. (lucky92)


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Hallo zusammen,

ich plane eine Mosfettreiber Schaltung. Im wesentlich konzentriere ich 
mich gerade auf eine Vorwiderstandsschaltung am Treiberausgang bzw. Gate 
Eingang des Leistungsmosfet. Die überlegung war mehrere Widerstände 
Paralell über Mosfet zu schalten um eine große Range von 0-20ohm zu 
bekommen. Dies hat den Vorteil das wir versuchen eine 
Treiber-Vorwiderstandsschaltung zu entwickeln, welche das Optimum bei 
einer Treiberschaltung in Bezug auf das Schaltverhalten (Überschwingen) 
und Schaltverlust hat.

Simulieren tuen wir dies mit LTSpice. Und genau hier haben wir unsere 
Probleme mit. Beim Testen der Schaltung scheint es so, als würden 
zwischen den NICHT geschalteten Mosfets Widerstandsträngen (Antiserielle 
Mosfetschaltung) minimale Ströme fließen und die selbe Spannung anliegen 
wie im geschalteten Mosfetstrang. Im Anhang dazu ein Beispiel. Der obere 
Pfad mit 0ohm Widerstand ist geschaltet.

Zu erst wies uns unsere Vermutung auf das Fehlen von 
Pull-Downwiderständen in den Gateanschlüssen hin. Das hat bereits einige 
Fehler behoben. Jedoch fließen immer noch kleinste Ströme zwischen den 
Mosfets.

Ich würde mich auf eine Lösung freuen.

Mfg
Lukas

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Dein Schaltplan ist sehr schwer zu lesen.
Wie wäre es mit einer Zeichnung nur eines Zweiges. Das reicht auch, denn 
R1 ... R7 kann man auch mit dem .step-Kommando verändern - gut, 0.00Ω 
gehen nicht, da musst du dann eben 1mΩ o.ä. nehmen.

Aufgefallen ist mir deshalb nur, dass die Gatespannungen wohl bei 25V 
liegt und die FETs damit kaputt gehen.

Übrigens: die Widerstände parallel zu den Quellen V3 ... V9 haben 
keinerlei Wirkung: 0V sind auch 0V mit Rser=0, also niederohmig - sie 
unterbrechen nicht! Was ist das überhaupt für ein GND-Symbol an diesen 
Quellen?

Auch nützlich für potentielle Helfer wäre der *asc File deiner 
Simulation als Anhang.

von Lukas B. (lucky92)


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HildeK schrieb:
> Dein Schaltplan ist sehr schwer zu lesen.
> Wie wäre es mit einer Zeichnung nur eines Zweiges. Das reicht auch, denn
> R1 ... R7 kann man auch mit dem .step-Kommando verändern - gut, 0.00Ω
> gehen nicht, da musst du dann eben 1mΩ o.ä. nehmen.

Warum sollte ich da jetzt noch ein Widerstand mit 1mohm einbauen?

>
> Aufgefallen ist mir deshalb nur, dass die Gatespannungen wohl bei 25V
> liegt und die FETs damit kaputt gehen.

In der Simulation schalten diese Mosfets leider erst bei 30V voll durch.

>
> Übrigens: die Widerstände parallel zu den Quellen V3 ... V9 haben
> keinerlei Wirkung: 0V sind auch 0V mit Rser=0, also niederohmig - sie
> unterbrechen nicht! Was ist das überhaupt für ein GND-Symbol an diesen
> Quellen?

Ich bin davon ausgegangen das diese Widerstände als Pull-Down 
Widerstände wirken und die Gateladung somit entladen.Bei 0V an V3-9 
dachte ich, dass diese wie ein Schalter einfach aus sind. Gibt ja so 
keine Möglichkeit von Schaltern in LTSPice. Der COM - Ground Anschluss 
sollte eine neuer Ground darstellen damit die Mosfet Potentialfrei sind.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Lukas B. schrieb:
> Beim Testen der Schaltung scheint es so, als würden zwischen den NICHT
> geschalteten Mosfets Widerstandsträngen (Antiserielle Mosfetschaltung)
> minimale Ströme fließen

Ja nun, Leckströme, auch in der Realität.

Zudem ist die Schaltung vollkommen hanebüchener Unsinn.

Und der Grund ebenfalls.


Lukas B. schrieb:
> um eine große Range von 0-20ohm zu bekommen. Dies hat den Vorteil das
> wir versuchen eine Treiber-Vorwiderstandsschaltung zu entwickeln, welche
> das Optimum bei einer Treiberschaltung

Ja es gubt Gründe für einen Gate-Vorwidetstand er verringert die 
Flankensteilheit und das Klingeln bei Zuleitungsinduktivität und 
Gatekapazität

Aber UGSmax ist nicht die Nennspannung des Gates, und jedes Bauteil 
zwischen Treiber und Gate versaut eine ordentliche Gate-Ansteuerung, 
weil sie zusätzliche Kapazität und Leitungslänge einbringt.

Baut also eure Schaltung ohne den ganzen Firlefanz fafür minimal kurze 
Leiterbahn auch bei Treiber-Masse nach Source, und lötet an Stelle des 
Gate Widerstandes nacheinander ein paar zum ausprobieren ein und testet 
das EMV Abstrahlungsverhalten der Stufe.


Und betreibt des MOSFET mit 9 bis 12V am Gate.

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Lade doch bitte deine Simulationsdatei hoch.

Lukas B. schrieb:
> In der Simulation schalten diese Mosfets leider erst bei 30V voll durch.
Bestimmt nicht. Auf welchem Spannungslevel liegen denn Gate und Source 
von M14/15? Wie hoch ist die Differenz?

: Bearbeitet durch User
von Lukas B. (lucky92)


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Hier die Schaltung :-)

von HildeK (Gast)



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Lukas B. schrieb:
> Warum sollte ich da jetzt noch ein Widerstand mit 1mohm einbauen?

Ich hatte den .step vorgeschlagen, einen Zweig hast du ohne 
Gate-Widerstand. Da LTSpice keine Widerstand mit 0Ω simulieren kann, 
nimmt man halt 1mΩ oder 1µΩ. Siehe Anhang, wie ich es meine.

Lukas B. schrieb:
> Gibt ja so
> keine Möglichkeit von Schaltern in LTSPice.
Doch, natürlich. Es gibt den SW.

> Der COM - Ground Anschluss
> sollte eine neuer Ground darstellen damit die Mosfet Potentialfrei sind.
Das ist kein GND, die Quellen hängen in der Luft.

Lukas B. schrieb:
> Ich bin davon ausgegangen das diese Widerstände als Pull-Down
> Widerstände wirken und die Gateladung somit entladen.

Wohin sollen sie denn entladen? Die Gates kann man nur mit einem 
Widerstand gegen die Source entladen.

von Lukas B. (lucky92)


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Dann sollte das jetzt so aussehen?
Die Spannungen zwischen den Mosfet sind aber immernoch da.

von HildeK (Gast)



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Ich hab mal deine Schaltung so modifiziert, dass sie das selbe leisten 
sollte.
Geändert habe ich allerdings:
- die Anstiegszeit der Gateansteuerung von 1µs auf 10ns reduziert. Nur 
bei sehr schnellen Anstiegszeiten wirkt das sinnvoll. Und wenn auch die 
Gateleitung mit einer Induktivität versehen ist.
- die Ansteuerspannung auf 15V reduziert, deine Werte töten den FET.
- einen Schalter habe ich nicht verwendet, der ist hier nicht sinnvoll. 
Mit den 100k (R8) würde das Gate viel zu langsam entladen. Jede 
Gateansteuerung muss sowohl für EIN als auch für AUS niederohmig sein. 
Da müsste R8 schon in der Größenordnung 100Ω sein.
- und natürlich den Gatewiderstand über .step param R_Gate list ... 
verändert. Es werden sechs Kurven übereinander geschrieben, jede für 
einen der sechs Gatewiderstände.

BTW: Es passiert vermutlich, dass dieser Thread irgendwann nach 
'Analogtechnik' verschoben wird. In die Rubrik 'Platinen' gehört er 
jedenfalls nicht.

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Und wo ist jetzt das Problem, mal davon abgesehen, dass du die 
Gate-Source-Isolation der FETs in der Realität zerlegen würdest?

von M. K. (Gast)


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Lukas B. schrieb:
> Dies hat den Vorteil das wir versuchen eine
> Treiber-Vorwiderstandsschaltung zu entwickeln

Der Vorteil dabei ist, das ihr versuchen könnt zu entwickeln?
Und den gleichen Sinn ergibt die Schaltung.

Ihr wollt mit 14(!) Mosfets einen Leistungsfet ansteuern, um ein Problem 
zu lösen das nur in Euern Köpfen existiert?
Dabei baut Ihr dramatische parasitäre Eigenschaften auf, die 100 mal 
mehr Probleme machen werden als es ein lausig dimensionierter simpler 
Gate Vorwiderstand je könnte?

von HildeK (Gast)


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M. K. schrieb:
> Ihr wollt mit 14(!) Mosfets einen Leistungsfet ansteuern, um ein Problem
> zu lösen das nur in Euern Köpfen existiert?

Du hast seine Intention nicht verstanden. Er will eine Schaltung mit der 
er für einen FET Tests fahren kann mit unterschiedlichen 
Gate-Serienwiderständen. Diese Widerstände will er elektronisch 
umschalten können.
Ich hab es vielleicht auch nicht ganz verstanden, denn ich habe ihm nur 
eine Lösung für die Simulation geliefert. Aufbauen kann er das so nicht, 
außer er wechselt jedes Mal den Gatewiderstand.

von Lukas B. (lucky92)


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Also nochmal zur Erklärung:

Es geht darum einen universellen Treiber zu entwickeln, der sämtliche 
Mosfets mit den geeigneten Vorwiderständen testen kann. Wie ich schon 
sagte, will ich somit den geeignetesten Vorwiderstand ermitteln. Dies 
erspart uns immer wider ein Widerstand neu einzulöten.

Die überlegte Schaltung schaltet die einzelnen Stränge zu einer 
Paralellschaltung und somit kann eine Range von Vorwiderständen gewählt 
werden. Die Antiserielle Schaltung habe ich gewählt, weil die Mosfet 
intern eine Bodydiode geschaltet haben.

Das mit den 100ohm Widerstand verstehe ich. Ich hatte in einigen Büchern 
immer was von 100kohm gelesen, daher habe ich ihn so gewählt.

von Lukas B. (lucky92)


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Was wir jetzt gemerkt haben. Das unsere eingezeichneten Spannungsangaben 
über den Leitungen nicht am Ende, sondern am Anfang anscheinend einmal 
messen. Dies führte bei uns zu denk fehlern.

: Bearbeitet durch User
von Karsten B. (kastenhq2010)


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Lukas B. schrieb:
> Das mit den 100ohm Widerstand verstehe ich. Ich hatte in einigen Büchern
> immer was von 100kohm gelesen, daher habe ich ihn so gewählt.

Die 100k sind dafür da, dass dein Gate nicht floatet. Schnelles Umladen 
in beide Richtungen übernimmt in der Regel dein Treiber, da selbst ein 
100R Widerstand bei großen zu schaltenden Strömen zu langsam ist.

von Falk B. (falk)


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Lukas B. schrieb:
> Es geht darum einen universellen Treiber zu entwickeln, der sämtliche
> Mosfets mit den geeigneten Vorwiderständen testen kann. Wie ich schon
> sagte, will ich somit den geeignetesten Vorwiderstand ermitteln. Dies
> erspart uns immer wider ein Widerstand neu einzulöten.

Quark. Denn der Widerstand ist nicht nur vom MOSFET, sondern auch vom 
realen Treiber in der Endanwendung, dem Layout und der Last abhängig.

Akademischer Unsinn fern jeglicher Realität. Und ja, so einen Widerstand 
umlöten ist im Jahr 2020 nicht mehr zumutbar ;-)

von M. K. (Gast)


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HildeK schrieb:
> Du hast seine Intention nicht verstanden.

Doch, schon.
Aber alleine die Schaltung baut parasitäre Eigenschaften auf, das jedes 
Ergebniss für die Katz ist.
Ausserdem bezweifel ich stark, das es irgeneinen Sinn ergibt mit 
brachialem Aufwand die Wahl des Vorwiderstandes in einem automatisierten 
Testsystem zu ermitteln, wenn alleine die Auswertung erfordert das man 
das Oszi Bild auch interpretieren können muss.
Und das alles um nicht 2-3 verschiedene Widerständ einzulöten und mal 
eben schnell mit dem Oszi und/oder Speki drüberzuschauen.

Falk B. schrieb:
> Akademischer Unsinn fern jeglicher Realität.

Auch meine Meinung.

von HildeK (Gast)


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M. K. schrieb:
> Doch, schon.
Ok. Dann hatte ich deinen Post missverstanden.

> Aber alleine die Schaltung baut parasitäre Eigenschaften auf, das jedes
> Ergebniss für die Katz ist.
Ja, ganz sicher!

Abgesehen davon: der Widerstand kann nicht universell bestimmt werden. 
Sein Optimum wird vom FET-Typ abhängen aber noch viel mehr von der 
Treibereigenschaft und der Leitungsführung des Gatesignals. All das 
kommt in der Simulation gar nicht vor und auf der Leiterplatte in der 
Anwendung wird es auch deutlich anders sein als in dem geplanten 
Testaufbau.
Und relevant weit wird das Ergebnis vom Optimum nicht abweichen, wenn er 
den halben oder doppelten Wert des gefundenen Widerstandes nimmt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Lukas B. schrieb:
> Es geht darum einen universellen Treiber zu entwickeln, der sämtliche
> Mosfets mit den geeigneten Vorwiderständen testen kann. Wie ich schon
> sagte, will ich somit den geeignetesten Vorwiderstand ermitteln. Dies
> erspart uns immer wider ein Widerstand neu einzulöten.

Wegen der parasitären Kapazitäten der gesperrten Mosfet in Reihe zu den 
Widerständen wird dabei ein falsches Ergebnis herauskommen. Manuell 
bedientes kleines Mäuseklavier mit MinDip-Schaltern wäre daher noch eine 
Möglichkeit das brauchbar zu lösen.

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