Forum: HF, Funk und Felder "Ethernet" schalten


von Andi G. (leander_g)


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Guten Nachmittag!

(Ich hoffe dass das hier im richtigen Forum ist, für mich persönlich ist 
alles über 1MHz "HF")

Gibt es irgendeine Möglichkeit eine "Ethernet Verbindung" "schaltbar" zu 
machen?
Weiß irgendjemand hier von Relais die solch "hochfrequente" Signale 
zuverlässig schalten können?
(Ich weiß, dass "mechanisch" und "zuverlässig" ein Widerspruch ist)
Ich weiß dass es Halbleiter für das Schalten von HF gibt (z.B. 
https://www.minicircuits.com/WebStore/dashboard.html?model=MSW-2-20%2B) 
aber ich bevorzuge eine "mechanische" Lösung.

Ja, ich könnte einfach ein Kabel nehmen und das ein - oder ausstecken 
oder am PC das jeweilige Netzwerk "trennen", aber ich vertraue 
grundsätzlich keiner Software die ich nicht selbst geschrieben habe.

von Michael M. (michaelm)


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Andi G. schrieb:
> Weiß irgendjemand hier von Relais die solch "hochfrequente" Signale
> zuverlässig schalten können?

Ja, gibt es.
Wie häufig und in welcher zeitlichen Folge willst du schalten?
Nur E/A oder auch Um?
Wie gut soll die Dämpfung im Aus-Zustend sein?
Welche Spannung ist zum Schalten der Spule verfügbar?

Michael

von Jan H. (j_hansen)


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Andi G. schrieb:
> Gibt es irgendeine Möglichkeit eine "Ethernet Verbindung" "schaltbar" zu
> machen?

Switch dazwischen und dessen Stromversorgung schalten. Oder die Adern 
nicht trennen sondern kurzschließen, das ist wahrscheinlich einfacher 
und zuverlässiger. Oder einen kleinen Motor, der dir das Kabel ein- und 
aussteckt.

von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Oder den Port am Switch deaktivieren, aber dann ist wieder Software von 
anderen Leuten beteiligt...

von Andi G. (leander_g)


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Danke für die vielen schnellen Antorten.
Die einzelnen Leitungspaare kurzschließen?
"Schadet" das nicht dem Gerät an dem das ganze angeschlossen ist?

Nur Ein/Aus, kein Umschalten notwendig.
(Wäre mit zwei Ein/Aus "Schaltern" ja problemlos möglich ...)

Wie of schalten?
Höchsstens 1ß mal täglich ...

Schaltspannung für die Spule:
Was eben benötigt wird ...
Wenn es etwas gibt das 1,2 Volt braucht, dann sollen es eben 1,2 Volt 
sein ...

Die Lösung mit dem "Switch dessen Stromversorgung geschaltet" wird 
gefällt mir ...

Motor + Mechanik + Kabel/Stecker wäre auch eine interessante Idee, aber 
ich bin mechanisch nicht wirklich begabt ...

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Ich habe sowas.

Geht aber nur bis 100Mbps.

von michael_ (Gast)


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von Andi G. (leander_g)


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michael_ schrieb:
> Ich habe sowas.
>
> Geht aber nur bis 100Mbps.

Schneller geht mein Internet eh nicht ...

Oh Mann ...
So ein Ding habe ich schon mal gesehen, irgendwo in einem Schrotthaufen 
...
Ich wusste nicht wirklich was es war, deshalb habe ich es da gelassen 
...

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Andi G. schrieb:
> aber ich vertraue
> grundsätzlich keiner Software die ich nicht selbst geschrieben habe.

Das macht die Sache komplizierter als nötig. Bei einem gemanagten Switch 
geht das per Management-Oberfläche und z.T. auch programmsteuerbar per 
SNMP. Gibts von Mikrotik mit 5-6 Ports für ca 40€ (RB260GS) - ob der das 
per SNMP kann weiss ich nicht.

von MiWi (Gast)


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Andi G. schrieb:
> Guten Nachmittag!

> Gibt es irgendeine Möglichkeit eine "Ethernet Verbindung" "schaltbar" zu
> machen?
> Weiß irgendjemand hier von Relais die solch "hochfrequente" Signale
> zuverlässig schalten können?

Ich habe hier einige Router die mit 4x 1Gbit ausgerüstet sind (FWA7404 
Series  von iBASE.com.tw)

die haben irgendwelche Kleinsignalrelais von NAIS oder ähnlichem drinnen 
um die Ports umzuschalten wenn der Router spannungslos ist.

Die Teile werden jeden Tag am Abend abgeschaltet und es funktioniert 
seit Jahren in etlichen Routern vollkommen problemlos auch mit 
Gbit-Gegenstellen, die angeschlossenen Switche (HP18x0) zeigen keine 
Probleme beim aushandeln der Schnittstellenparameter und stellen sich 
immer auf 1Gbit ein.

iaW: ja, wenn Du das halbwegs ordentlich aus Sicht der hf aufbaust sind 
die paar Relaiskontakte kein nennenswertes Problem für die 
Signalqualität.

von Andi G. (leander_g)


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MiWi schrieb:
>
> iaW: ja, wenn Du das halbwegs ordentlich aus Sicht der hf aufbaust sind
> die paar Relaiskontakte kein nennenswertes Problem für die
> Signalqualität.

Ja, die Relais selbst vielleicht nicht, aber wenn ich "ganz normale THT" 
Relais verwende (~ 1 cm Breite), dann vergrößert sich die "Fläche" 
zwischen den beiden Drähten jedes verdrillten Paars -> Störungen.
Oder?

Also sollte ich Relais verwended die so klein wie möglich sind um den 
"Abstand" zwischen den Drähten jedes Leiterpaars zu minimieren, oder?

von MiWi (Gast)


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Andi G. schrieb:
> MiWi schrieb:
>>
>> iaW: ja, wenn Du das halbwegs ordentlich aus Sicht der hf aufbaust sind
>> die paar Relaiskontakte kein nennenswertes Problem für die
>> Signalqualität.
>
> Ja, die Relais selbst vielleicht nicht, aber wenn ich "ganz normale THT"
> Relais verwende (~ 1 cm Breite), dann vergrößert sich die "Fläche"
> zwischen den beiden Drähten jedes verdrillten Paars -> Störungen.
> Oder?
>
> Also sollte ich Relais verwended die so klein wie möglich sind um den
> "Abstand" zwischen den Drähten jedes Leiterpaars zu minimieren, oder?

Ethernet ist sowas von Fehlertolerant, man kann 100Mbit durch ISDN-Kabel 
oder die noch grausligeren Telefonkabeln schicken und es funktioniert 
trotzdem zuverlässig.

Also mach Deinen Kopf nicht schwer, bastle Dein Layout und wenn Du 
soweit bist dann komm wieder und zeige es hier damit die versammelte 
Meute Dich dann (mit verbaler Gewalt) unterstütz um die ärgsten 
Schnitzer zu fixen....

Und wenn Du den Krempel in Stückzahlen produzieren willst - dann mach 
halt eine Qualifymessung am Prototyp, das ist auch nicht so aufwändig...

von michael_ (Gast)


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von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Wozu brauchst du das?

von Andi G. (leander_g)


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Wenn man mal so darüber nachdenkt ...
Schlussendlich geht das alle ja über teils uralte Telefonleitungen, 
kilometerweise ...
Also ein paar Ohm mehr oder weniger Impedanz und ein paar cm "nicht 
verdrillte" Leitung sollten eigentlich nicht so ins Gewicht fallen ...


Ich gluabe ich zerbreche mir wieder mal grundlos den Kopf anstatt etwas 
einfach auszuprobieren ....

von Experte (Gast)


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MiWi schrieb:
> Ethernet ist sowas von Fehlertolerant, man kann 100Mbit durch ISDN-Kabel
> oder die noch grausligeren Telefonkabeln schicken und es funktioniert
> trotzdem zuverlässig.

Richtig. Ist auch meine Erfahrung aus der Praxis. Wenn die Leitungslänge 
ausreichend kurz ist, geht das fast durch alles durch.

Wenn es für's Hobby ist, würde ich kleine, kompakte Relais suchen, damit 
das Ehternet einfach schalten, und eben die Schaltbox zwischen zwei 
Switches mit maximal je 30cm Netzwerkkabel anschließen.

Meine Prognose des (ungetesteten) Vorschlags: Es wird funktionieren.

von michael_ (Gast)


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100Ω W. schrieb:
> Wozu brauchst du das?

Das ist wohl ein Geheimnis.

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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Es gibt fertige ICs zum schalten von Ethernet, also Analog-Switches. Ist 
halt ohne galvanische Trennung.

https://www.ti.com/de-de/switches-multiplexers/protocol-specific/products.html#p1389=10%20BASE-T;100%20BASE-T;1000%20BASE-T;LAN

von Deppen-Entsorger (Gast)


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Andi G. schrieb:
> Ja, ich könnte einfach ein Kabel nehmen und das ein - oder ausstecken

Genau, da ist auch keine Software beteiligt.

Diskussion beendet, Thread kann geschlossen werden.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Geht auch ohne Relais und ziemlich simpel: HF läßt sich bis in den 
GHz-Bereich mit (schnellen) Dioden schalten.

Prinzip: Diode in Durchlaßrichtung vorgespannt läßt HF durch, in 
Sperrrichtung vorgespannt eben nicht. Diode über Kondensatoren 
entkoppeln und über Widerstände die Vorspannung anlegen.

Gibt z.B. Antennenumschalter die so arbeiten. Eine 1N4148 arbeitet bis 
in den UKW-Bereich - für Ethernet reicht das. Sonst gibt es noch 
schnellere (kapazitätsarme) Dioden.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


Angehängte Dateien:

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So etwa. Bei Anpassung an 50/75Ohm oder für höhere Frequenzen 
Kondensatoren und Widerstände anpassen.

von Jan H. (j_hansen)


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Mohandes H. schrieb:
> Dioden

Ausgangsposting:

Andi G. schrieb:
> Ich weiß dass es Halbleiter für das Schalten von HF gibt
> aber ich bevorzuge eine "mechanische" Lösung.

von F. M. (foxmulder)


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Jan H. schrieb:
> Mohandes H. schrieb:
>> Dioden
>
> Ausgangsposting:
>
> Andi G. schrieb:
>> Ich weiß dass es Halbleiter für das Schalten von HF gibt
>> aber ich bevorzuge eine "mechanische" Lösung.

Ich denke, dass der TO mit Halbleiter Spezial ICs meint, gegen Dioden 
spricht nun wirklich nichts.

: Bearbeitet durch User
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