Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Flexible Led Stroboskopsteuerung


von Anfenger (Gast)


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Hallo zusammen,

für ein Tuningprojekt mit Mikroprozessoranwendung an einem 
Verbrennungsmotor, wird unter anderem eine Stroboskopapplikation 
benötigt.
Getriggert von einem OT oder UT Hallsensor sollen Zeitflexibel 
verzögerte Schaltimpulse mit flexibler Länge erzeugt werden.
Als erste Applikation soll die Stroboskopfunktion realisiert werden.
Rahmenbedingungen: Drehzahlen bis 20.000 U/min d.h. bis zu  333 Blitze / 
Sekunde mit einer Blitzlänge > 0.0008  Millisekunden für eine Auflösung 
von 1 Winkelgrad.
Die Stroboskop Applikation ist die einfachste, mit der diverse 
Mechanische, Elektronische und Steuerungstechnische Themen aus dem 
Vorhaben verifiziert werden können.
Frage: kann das mit Led Technik realisiert werden ? Welche Led's mit 
geeigneter Schaltung sind hierfür erforderlich ? Kann das Vorhaben mit 
PWM Funktionen oder mit extra hierfür zu erstellender Hard / 
Softwareapplikation realisiert werden. Gibt es hierfür bereits 
Musterlösungen, Teillösungen, Empfehlungen, auf denen man aufbauen Kann.
Bei voller Ausbaustufe sollen ein oder mehrere Sensorinformationen zu 
Kennfelddaten führen, mit denen Aktoren angesteuert werden.

Schon jetzt vorab, vielen Dank für Eure fachliche Einschätzung und 
Rückmeldung.

Gruß Klaus

von Stefan F. (Gast)


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Lerne einen beliebigen Mikrocontroller zu programmieren. Dafür ist 
prinzipiell jeder geeignet.

Was die LEDs angeht: Ich denke, da sind nicht alle geeignet, aber es 
sollte machbar sein. Da musst du mal selber Datenblätter durchsuchen. Am 
ehesten wirst du wohl welche im Infrarot Bereich finden.

> Gibt es hierfür bereits Musterlösungen

Vermutlich nicht, das ist zu speziell.

> Kann das Vorhaben mit PWM Funktionen

Ja, ich würde das mit einem Timer machen.

von M.M.M (Gast)


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Anfenger schrieb:
> Schon jetzt vorab, vielen Dank für Eure fachliche Einschätzung und
> Rückmeldung.

Das liest sich nach viel hingeschrieben und wenig nachgedacht. Wozu zur 
Hölle sollen 333 Blitze/s gut sein? Was erwartet man sich davon? Welches 
Auge soll da Unterschiede zeitlich auflösen? Was meint man, messen zu 
wollen, wo nicht 33 oder gar 3 Blitze/s ausreichen?

von Manfred (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Lerne einen beliebigen Mikrocontroller zu programmieren. Dafür ist
> prinzipiell jeder geeignet.

Anfenger schrieb:
> mit einer Blitzlänge > 0.0008  Millisekunden

Wenn die Dimension stimmt, 800ns, wird das eng mit dem µC.

Wenn ich aber 333 Hz durch 360° teile, komme ich auf 8,xx ms pro Grad, 
da ist 1/10 Blitzdauer schon realistisch.

von Achim S. (Gast)


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M.M.M schrieb:
> Welches
> Auge soll da Unterschiede zeitlich auflösen?

Keins. Das ist der Witz an einem Stroboskop: das Auge nimmt keine Folge 
von Einzelblitzen wahr. Sondern es sieht ein stehendes Bild von einem 
bewegten Bauteil. Wie viele Blitze pro Zeit benötigt werden und wie lang 
ein einzelner Blitz werden darf richtet sich danach, wie schnell sich 
die Welle dreht.

Anfenger schrieb:
> Schon jetzt vorab, vielen Dank für Eure fachliche Einschätzung und
> Rückmeldung.

Wie schon geschrieben wurde:
1) die Erzeugung der 800ns Steuersignale ist nicht ganz trivial. 
Insbesondere dann nicht, wenn Sie noch mit einem externen Trigger 
synchronisiert werden müssen (du willst die Welle ja in definierten 
Winkelpositionen betrachten können). Mit einem schnellen µC der flexible 
Counter/Timer hat (die z.B. auf deinen Trigger reagieren können) ist es 
aber noch machbar.
2) die Treiberstufe für die LEDs wird für sub-µs Pulse auch nicht ganz 
trivial. Ist aber ebenfalls noch machbar.
3) wenn dein Duty-Cycle nur 800ns/3ms = 0,026% beträgt, wird das 
bisschen Licht, das von den LEDs kommt, dich enttäuschen. Du kannst bei 
diesen geringen Duty-Cycles zwar eine gewisse Übersteuerung des 
LED-Stroms einsetzen (also im Puls deutlich über den erlaubten 
Dauerstrom gehen). Aber dieser Übersteuerung sind Grenzen gesetzt. Du 
kannst z.B. nicht einfach das hundertfache des erlaubten Dauerstroms 
verwenden (nicht mal annähernd). Und selbst wenn du es könntest, hättest 
du immer noch nur 2,6% der normalen LED-Helligkeit. Damit wird die 
gesamte erzeugte Lichtmenge sehr klein bleiben (bzw. du müsstest die 
Zahl der verwendeten LEDs sehr hoch schrauben - dann hast du aber das 
Licht über eine riesige Fläche verteilt und nicht auf deine Welle 
konzentriert).

Speziell Punkt 3) ist der Grund, warum die meisten LED-Stroboskope kaum 
was taugen. (Für einen Einsatz in einer dunklen Ecke mag es ausreichen).

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Das sollte mit einer Serienschaltung von 3 Monoflops klappen. Der erste 
bereitet nur die Impulse auf konstante (kurze) Länge auf. Der zweite 
steuert die Verzögerung von Hallgeber zu Zündtrigger. Der dritte 
Monoflop bestimmt die Leuchtdauer der LED.
Nun noch eine schnelle Endstufe mit Strombegrenzung und auf die LED.

von MaWin (Gast)


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Anfenger schrieb:
> Welche Led's mit geeigneter Schaltung sind hierfür erforderlich

Moderne.

Superhelle, blau oder weiss, schaffen deine 800ns. Siehe 
https://www.mikrocontroller.net/attachment/354428/ledtau.pdf

Aber wenn man nur 0.028% der Zeit leuchtet, muss es gnadenlos hell sein, 
damit man im Schnitt überhaupt noch was sieht. Spezielle Blitzlicht-LEDs 
sind in der Zeit massiv überbelastbar.

https://datasheet.octopart.com/LXCL-PWF3-Lumileds-datasheet-93105.pdf

Und bündeln per Linse nicht vergessen.

Als Elektronik tun es simple Monoflops, also Analogtechnik, die hat auch 
nicht das Problem des Rasters von Digitaltechnik (ein 16MHz uC kann nur 
Zeiten von 250ns,  500ns, 750ns, 1000ns erzeugen, keine 666 oder 300).

von Anfenger (Gast)


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Hallo zusammen,

zuerst vielen Dank für Eure engagierten Rückmeldungen.

zu der Aussage:
MaWin schrieb:
> ein 16MHz uC kann nur
> Zeiten von 250ns,  500ns, 750ns, 1000ns erzeugen, keine 666 oder 300

da hätte ich noch gerne etwas Hintergrundwissen, um das zu verstehen.

Welche µC Plattform kann man die geplante Anwendung nutzen ?
Mir steht zur Zeit ein Raspi 3B+ zur verfügung, kann ich diesen für das 
geplante Projekt nutzen um die Drehzahl zu messen, als auch die 
Pulsvorgaben für das Stroboskop umzusetzen ?
Bin mir dabei schon im klaren, das ich hier wohl in Assembler 
programmieren muss, wäre aber nicht das problem.
Hier Bitte ich um Eure Einschätzung.

Zum Stroboskopthema:

Für das Stroboskopthema gibt es bereits fertige Lösungen in der 
Industrie beim Drucken, Stahlwalzen, Instandhaltung mit bis zu 300.000 
FPM (Blitze / Min) teilweise mit Triggereingang, wobei offensichtlich 
mehrere Led Blocks abwechselnd zum Einsatz kommen.

mit Xenon Blitzlampe ca. 850 Euro 30 - 125.000 FPM Testo Stroboskop 
Datenblatt https://docs.rs-online.com/103f/0900766b8137b62a.pdf

mit Led Blitzlampe ca 640 Euro 30 - 300.000 FPM RHEINTACHO Stroboskop 
RT-Strobe Pocket LED 
https://www.svh24.de/rheintacho-stroboskop-rt-strobe-pocket-led-frequenzbereich-30-104054?cpkey=gYe-nwmEUwucIDgmrU5FLUX3vjYlH6yC1h9ajmDlaOk&adword=GoogleAds/DE/Smart_Shopping/Smartshopping_2020_Alle_Produkte&gclid=EAIaIQobChMIrv3dlqXo7AIVO4BQBh1yEAIKEAQYASABEgJR-PD_BwE

Die Lösungen übertreffen bei der Lichtstärke bei weitem die geplante 
Anwendung, als auch das Budget.

Nach meiner Recherche kommen also Led COB's von LUMINUS LUXEON  oder 
Cree Xlamp in Frage

Interessanter Led Blitz mit Schaltungsvorschlag: 
https://www.natur-foto-technik.de/LED-Blitz.html
Hierfür benötige ich allerdings eine flexible Spannungsquelle um die 
richtige Spannung zu erproben wie seht Ihr die hierfür die Umsetzbarkeit 
?
Kann man das erstmal auf einem Breadboard konzipieren ?

Gruß Klaus

von MaWin (Gast)


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Anfenger schrieb:
> Mir steht zur Zeit ein Raspi 3B+ zur verfügung, kann ich diesen für das
> geplante Projekt nutzen um die Drehzahl zu messen, als auch die
> Pulsvorgaben für das Stroboskop umzusetzen

Eher gar nicht, du müsstest sein Linux runterschmeissen und ihn direkt 
programmieren  was mangels Dokumentation aber nicht geht. Immerhin 
hättest du danach 0.01% von ihm ausgenutzt und 99.9% übrig.

Er taugt genau so wenig für Echtzeitaufgaben wie dein PC

von Achim S. (Gast)


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Anfenger schrieb:
> mit Led Blitzlampe ca 640 Euro 30 - 300.000 FPM RHEINTACHO Stroboskop
> RT-Strobe Pocket LED
> 
https://www.svh24.de/rheintacho-stroboskop-rt-strobe-pocket-led-frequenzbereich-30-104054?cpkey=gYe-nwmEUwucIDgmrU5FLUX3vjYlH6yC1h9ajmDlaOk&adword=GoogleAds/DE/Smart_Shopping/Smartshopping_2020_Alle_Produkte&gclid=EAIaIQobChMIrv3dlqXo7AIVO4BQBh1yEAIKEAQYASABEgJR-PD_BwE
>
> Die Lösungen übertreffen bei der Lichtstärke bei weitem die geplante
> Anwendung, als auch das Budget.

die 300.000 Blitze pro Minute (also 5000/s) sind bezüglich Lichtstärke 
nicht das Problem. Das Problem ist der extrem kleine Duty Cycle, den du 
verlangst (800ns/3ms). Der verhindert, dass nennenswert Licht aus deinen 
Stroboskop-LEDs rauskommen wird. Bau einfach mal probeweise etwas mit 
diesem Tastgrad auf und schau es dir an.

Wenn du das mit der nötigen Geschwindigkeit nicht aufbauen kannst: teste 
stattdessen 8µs/30ms. Das ist recht einfach zu bauen und genau so hell.

von MCUA (Gast)


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>Drehzahlen bis 20.000 U/min d.h. bis zu  333 Blitze /
>Sekunde mit einer Blitzlänge > 0.0008  Millisekunden für eine Auflösung
>von 1 Winkelgrad.
bei 360° :  333 Blitze/s  =>  t.umdr = 3ms
bei   1° :  t.wink = t.umdr/360 = 8,3 us

von Anfenger (Gast)


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Hallo zusammen,
@MUCA: vielen Dank, ist mir doch glatt eine Stelle zuviel reingerutscht 
:)

Aufgrund der vielen Zeitangaben, welche in den Beiträgen angegeben 
wurden, basieren auf meinen Fehler im Eröffnungsbeitrag, mea culpa.

Als erste Applikation soll die Stroboskopfunktion realisiert werden.
Rahmenbedingungen: Drehzahlen bis 20.000 U/min d.h. bis zu  333 Blitze /
Sekunde mit einer Blitzlänge > 8  Mikrosekunden µs für eine Auflösung
von 1 Winkelgrad.
Für die exacte Ansteuerung ist also eine Timertick  < 830 ns 
Nanosekunden erforderlich (1/10 Grad bei 20.000 U/min)

Der kleinste Tastgrad ist also 8 µs / 3,008 ms für das Stroboskop.

zu der Aussage:

MaWin schrieb:
> Problem des Rasters von Digitaltechnik (ein 16MHz uC kann nur
> Zeiten von 250ns,  500ns, 750ns, 1000ns erzeugen, keine 666 oder 300).

da hätte ich noch gerne etwas Hintergrundwissen, um das zu verstehen.

Welche µC Plattform kann man die geplante Anwendung nutzen ?
Vom Raspi wurde mir ja bereits abgeraten.

Gruß Klaus

von MCUA (Gast)


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Prinzipiell kann das fast jeder uC machen (sofern nicht ein untaugliches 
OS drüber läuft), besser noch wenn der ein paar Timer hat.
Grob, je mehr Hardware, desto schneller geht es.
Wenn es sein muss auch mit 10 oder 1 ns Auflösung.

von Stefan F. (Gast)


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MCUA schrieb:
> Prinzipiell kann das fast jeder uC machen
> Wenn es sein muss auch mit 10 oder 1 ns Auflösung.

1 ns entspricht 1 GHz. Die hat nicht fast jeder Mikrocontroller.

Ich hatte Anfangs auch "einen beliebigen Mikrocontroller" empfohlen, 
hatte dabei aber nicht bedacht, wie kurz die Impulse sein sollen.

von MCUA (Gast)


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>1 ns entspricht 1 GHz. Die hat nicht fast jeder Mikrocontroller.
Nein, ein uC direkt nicht.
Aber wenn es sein muss, kann man das mit sep. Hardware auch erweitern.
(auch gibt es bei PIC24/33.. z.B. einige Typen mit rel. hoher Auflösung, 
besser als bei AVR)

von Stefan F. (Gast)


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MCUA schrieb:
> Prinzipiell kann das fast jeder uC machen

Stefan ⛄ F. schrieb:
> 1 ns entspricht 1 GHz. Die hat nicht fast jeder Mikrocontroller.

MCUA schrieb:
> wenn es sein muss, kann man das mit sep. Hardware auch erweitern.

Ist jetzt nicht dein Ernst, oder?

von Anfenger (Gast)


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Hallo zusammen,
vielen Dank für Eure Rückmeldungen.

Für meine Aufgabenstellung gibt es offensichtlich noch keinen passenden 
µC.
Ich werde nun versuchen eine separate Schaltung für die 
Umdrehungszeitmessung, als auch die Aktorimpulserzeugung mit einer 
gemeinsamen schnellen Clock und Zählerbausteinen zu konzipieren.

Gibt es schnelle Zähler Ic's mit Takt und Triggereingang, wo das letzte 
Zählergebnis abgreifbar ist, während eine aktuelle Zählung läuft.

Der µC hätte dann die Aufgabe, passend zur gemessenen Umdrehungszeit
die Wartezeit, als auch die Pulslänge für die Aktoren bereitszustellen,
das dürfte innerhalb von 3 Millisekunden machbar sein, oder schätze ich 
das falsch ein ?
Mit der Bitte um Rückmeldung

Gruß Klaus

von Achim S. (Gast)


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Anfenger schrieb:
> Für meine Aufgabenstellung gibt es offensichtlich noch keinen passenden
> µC.

das stimmt so nicht.

Deine ursprüngliche Forderung (800ns Pulse) war einigermaßen exotisch 
und nicht ohne weiteres mit µC zu erfüllen.

Deine aktuelle Forderung ist 8µs Pulse. Freilaufend (ohne 
Synchronisation mit der Welle) kann so ziemlich jeder µC erzeugen.

Das mit einem Trigger zu synchronisieren, so dass der Jitter der Pulse 
im 10%-Bereich bleibt (also <=1µs), ist wiederum nicht ganz trivial. 
Dein RaspPi ist dafür "zu mächtig": er wird sinnvollerweise mit einem 
Betriebssystem betrieben. Das erleichtert viele Dinge, gleichzeitig kann 
es aber unmöglich machen, Reaktionszeiten unter 1µs zu erreichen.

Aber es gibt natürlich schon andere µCs, die das hinkriegen. Ich hab 
hier als Beispiel einen LPC1313 vor mir liegen (ein ARM Cortex M3). Wenn 
ich den z.B. mit 50MHz laufen lasse, ist eine Timer-Auflösung von 20ns 
möglich.

Ein hochauflösender Timer (32Bit) kann mit seinem Capture die 
Periodendauer  deiner Welle mit 20ns Auflösung messen (sehr viel feiner, 
als du eigentlich brauchst). Der zweite hochauflösende Timer kann die 
dazu synchrone PWM mit 8µS Pulsen liefern.

Wenn du ständig die Pulsposition nachregeln willst (weil die Welle nicht 
perfekt gleichmäßig dreht), wird voraussichtlich letzlich die 
Interrupt-Latenz bezüglich externem Trigger für den Jitter deiner 
Pulspositon ausschlaggebend sein. Mit der oben genannten Konfiguration 
solltest du mit geschickter Programmierung etwas in der Gegend von 20 
Taktzyklen (400ns) erreichen können - wenig genug für eine Pulslänge von 
8µs (für die zunächst genannten 800ns wäre es zu viel gewesen).

Anfenger schrieb:
> Gibt es schnelle Zähler Ic's mit Takt und Triggereingang, wo das letzte
> Zählergebnis abgreifbar ist, während eine aktuelle Zählung läuft.

Wenn es nicht per µC gemacht werden soll, könnte wahrscheinlich jedes 
kleine FPGA das für dich erledigen. Oder fast jedes aktuelle CPLD 
("aktuell" bedeutet hier nicht "neu entwickelt", sondern nur, dass es 
noch gekauft werden kann).

Aber ich bleibe bei meiner Empfehlung: mach erst mal einen Testaufbau, 
bei dem dir irgendein µC freilaufend 8µs-Pulse im 3ms-Raster erzeugt 
(das kann praktisch jeder). Und schau dir damit an, ob dir die 
Lichtstärke ausreicht. Deine Anforderungen sind inzwischen einen Faktor 
10 entspannter gegenüber dem Eröffnungsbeitrag. Aber der Duty-Cycle ist 
immer noch nur 0,2%. Und auch Blitz-LEDs sind nur begrenzt 
übersteuerbar.

von Uwe K. (uku)


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Als Led würde ich versuchen eine LE UW S2WP von OSRAM zu bekommen.

- 4 Chips
- Nennstrom pro Chip 1,4 A, max 5 A
in dieser Anwendung kann man den Chip voll ausreizen und mit 5A 
bestromen.
Allerdings ist es nicht trivial einen kurzen Puls mit 5A und ca. 16V zu 
erzeugen. Aber nicht unmöglich.
Die LED gibts bei Aliexpress. Es ist jedoch unklar welches Binning man 
bekommt.

: Bearbeitet durch User
von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Anfenger schrieb:

> Mit der Bitte um Rückmeldung

Ich habe mir ein wunderschönes Stroboskop gebaut, das im wesentlichen 
auf einer ATxmega MCU basiert. Die einzelnen Funktionsblöcke sind:


1. Eine DDS-Synthese, die ein Sinus-Signal erzeugt und über den DAC der 
MCU ausgibt.


2. Ein externes SC-Tiefpassfilter, dessen Takt entsprechend der Frequenz 
des DDS-Signals nachgeführt wird, sorgt dafür, dass die Oberschwingungen 
des Sinus hinreichend hochfrequent werden und so durch passive RC-Filter 
eliminiert werden können.


3. Einer der beiden Komparatoren der MCU wandelt den Sinus in ein 
Rechteck und erzeugt bei jeder steigenden Flanke ein Event-Signal.


4. Der Event triggert einen Timer, der sich im Single-Shot-Modus 
befindet und so einen definierten Puls erzeugt. Bei 32 MHz wäre also die 
kürzeste Pulsdauer 31µs. Realisiert habe ich jedoch nur min. 1% der 
Signalperiode, was m.E. ausreichend ist.


5. Ein GPS-TCXO mit 16,368 MHz speist den Takteeingang der MCU. Deren 
PLL verdoppelt den Takt und stellt ihn als Basis für die DDS-Synthese 
und den Timer zur Verfügung.


Bilder des in zwei Versionen aufgebauten Geräts gibts auf meiner 
Homepage:
https://www.dr-bosch.com/elektronik_messgeraete.php

Mit einem externen D-Flipflop (oder einer MCU mit XCL-Modul) und den 
eventgesteuerten Zählern kann man auch wunderbar einen reziproken 
Frequenzzähler bauen, dessen zeitkritische Operationen in Hardware durch 
das Eventsystem der MCU gesteuert werden.

Merke, nicht immer ist eine extrem hoch-getaktete 32-Bit-CPU 
erforderlich. Etwas Hirnschmalz und geniale Hardwarebaugruppen 
funktionieren meist genauso gut :-)

Grüßle
Volker

P.S.: Es verwundert mich wirklich, dass sich hier kaum jemand mit dem 
Eventsystem der xmega-, tiny0/1- oder mega0-Familien beschäftigt...

: Bearbeitet durch User
von MCUA (Gast)


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> Gibt es schnelle Zähler Ic's mit Takt und Triggereingang, wo das letzte
> Zählergebnis abgreifbar ist, während eine aktuelle Zählung läuft.
Es gibt nichts, was mit TTL nicht geht. (PLD FPGA usw wurde auch 
genannt, selbst das ist hier nichtmal nötig)
Du musst dir überlegen, wie fein die Auflösung sein muss.
(PIC24/33 auch schon genannt)

von Stefan F. (Gast)


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Schau dir mal das Datenblatt und Reference Manual vom STM32F334 an, denn 
der hat einen besonders schnellen Timer:

"The high-resolution timer (HRTIM1) allows generating digital signals 
with high-accuracy timings, such as PWM or phase-shifted pulses.

HRTIM1 timer is made of a digital kernel clocked at 144 MHz followed by 
delay lines. Delay lines with closed loop control guarantee a 217 ps 
resolution whatever the voltage, temperature or chip-to-chip 
manufacturing process deviation. The high-resolution is available on the 
10 outputs in all operating modes: variable duty cycle, variable 
frequency, and constant ON time."

von Anfenger (Gast)


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Hallo zusammen,

nochmals vielen Dank für Eure konstruktiven Beiträge.

Ich habe gelernt, das bei zu langer Belichtungszeit, das Objekt unscharf 
wird, deshalb die begrenzung auf 8µs bei 1 Winkelgrad bei 20.000 U/min.
Bei kleineren Drehzahlen natürlich entsprechend länger.

Eine genaue untersuchung des Drehverhaltens der Welle, als auch weiterer 
Komponenten ist mir wichtig, da ich davon ausgehe, das die Welle auch 
bei höheren Drehzahlen unterschiedliche Drehwinkelgeschwindigkeiten 
aufweisen kann.

Achim S. schrieb:
> Deine Anforderungen sind inzwischen einen Faktor
> 10 entspannter gegenüber dem Eröffnungsbeitrag. Aber der Duty-Cycle ist
> immer noch nur 0,2%. Und auch Blitz-LEDs sind nur begrenzt
> übersteuerbar.

Ich habe hierzu noch ein Verständnisproblem zum Duty-Cycle:
ich gehe davon aus, das die Bestromungszeit, von mir gewählte Pulszeit, 
nicht ausreicht um die Led zum leuchten zu bringen.

Kann ich die Led auch mit einer kleinen Spannung vorsteuern, so das 
diese noch kein oder wenig Licht emittiert und mit dem Spannungspuls den 
benötigten Strom hinzuschalten ?

Mit der Bitte um Rückmeldung

Gruß Klaus

von Achim S. (Gast)


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Anfenger schrieb:
> Ich habe hierzu noch ein Verständnisproblem zum Duty-Cycle:
> ich gehe davon aus, das die Bestromungszeit, von mir gewählte Pulszeit,
> nicht ausreicht um die Led zum leuchten zu bringen.

Nein, das ist nicht das eigentliche Problem. Wenn du eine entsprechend 
schnelle Stromquelle realisierst, dann leuchtet die LED auch schnell.

Das Problem ist, dass die gesamte Lichtenergie das Integral der 
Lichtleistung über die Zeit ist. Und wenn die LED nur eine kurze Zeit an 
ist, dann ist die gesamte verfügbare Lichtenergie auch gering.

von MCUA (Gast)


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>Kann ich die Led auch mit einer kleinen Spannung ...
autsch

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