Hallo, ich bin grade dabei, mir einen Subwoofer zu bauen und stolpere nun über eine kleine Unklarheit, welche bestimmt auf mehrere Wege gelöst werden kann. (Im Subwoofer ist ein 12" Kenwood Lautsprecher mit 4 Ohm verbaut) Ich habe vor, eine Endstufe von Mac Audio zu verwenden. Diese hat 2 Kanäle mit jeweils 180W, einen integrierten Lowpassfilter und soweit ich weiß, auch einen Schalter zum "brücken". Angenommen ich speise die 2 Kanäle mit einem Stereosignal, kann ich ja nicht einfach so die Ausgänge der Endstufe zusammenlegen. Hierzu soll wohl der "Bridge"-Schalter helfen. Was macht dieser aber genau? Brückt er die beiden Eingänge, sodass die Ausgänge zwangsweise auch phasengleich laufen? Was passiert, wenn ich die beiden Eingänge selber Brücke? Im zweifel mache ich damit die "Quelle" Kaputt, oder? Ich könnte natürlich nur das linke Signal auf beide Kanäle der Endstufe legen, aber dann könnte mir ja möglicherweise Information des Rechten Kanals verlorengehen. Mir ist klar, dass der Subwoofer kein Stereo spielen kann, es geht nur darum, R und L zusammenzulegen ohne etwas zu zerstören. In den meisten Audioforen steht nur die Erklärung, das ein Subwoofer kein stereo wiedergeben kann und das wars dann... Hat dazu jemand Erfahrung, wie man sowas umsetzt? VG Daniel
Daniel G. schrieb: > Hierzu soll > wohl der "Bridge"-Schalter helfen. Was macht dieser aber genau? Was sagt denn das Datenblatt, gibt es dort einen Schaltplan? Daniel G. schrieb: > Was passiert, wenn ich die beiden Eingänge selber Brücke? Im zweifel > mache ich damit die "Quelle" Kaputt, oder? Kann passieren. Ich schalte bei sowas meistens Widerstände dazwischen. Normalerweise zwischen 220 Ohm (KH-Ausgang als Quelle) oder 1k (Line-Out als Quelle). Hat bei mir besher immer gut funktioniert, eine Garantie kann ich aber nicht geben. L---1k-Ohm----| . O------Mono out R---1k-Ohm----| GND------------------GND Wenn du ganz sicher gehen willst, bau einen Summenverstärker mit einem Operationsverstärker auf. https://de.wikipedia.org/wiki/Operationsverst%C3%A4rker#Invertierender_Addierer/Summierverst%C3%A4rker
Daniel G. schrieb: > "Bridge"-Schalter helfen. Was macht dieser aber genau? Der sorgt dafür, daß die beiden Ausgänge gegenphasig sind, d.h. eine Vollbrücke bilden. An gleicher Impedanz steht damit die 4-fache Leistung an. Der Speaker sollte immer mehr Leistung verkraften, als der Amp maximal liefert. Ansonsten kann die Schwingspule anschlagen, d.h. sich verformen oder überhitzen.
Hallo, in gebrücktem Betrieb sind beide Eingänge parallel geschaltet. Es kann sein, daß dabei der Eingangswiderstand halbiert ist. Zusätzlich wirkt einer der Kanäle invertiert, so daß an einem der Ausgänge ein invertiertes Signal heraus kommt. Der Lautsprecher wird dann nicht mehr gegen Masse, sondern zwischen beide Ausgänge angeschlossen. Über Deine Quellen wissen wir nichts. Niederohmige Quellen können leiden bei zu wenig Impedanz, hochhohmigen Quellen ist selbst ein Kurzschluß egal. Die Mono-Umwandlung wird meist mit zwei Widerständen gemacht. Besser ist eine addierende Schaltung z.B. mit OPV. MfG
Peter D. schrieb: > Der Speaker sollte immer mehr Leistung verkraften, als der Amp maximal > liefert. Ansonsten kann die Schwingspule anschlagen, d.h. sich verformen > oder überhitzen. Ist leider eine oft geteilte Meinung die nicht wirklich richtig ist. Ich betriebe meinen 500 W Eminence Treiber auch an einem 50 W TDA, ohne Probleme. Das geht, soweit man keine PA-Pegel erwartet. Und in diesem Fall ist es sogar so, dass die Endstufe mit grob 10-30% mehr Leistung dimensioniert wird, als der Treiber abkann. Dadurch wird dieser besser unter Kontrolle gehalten und fährt nicht gleich ins (mechanische) Clipping. Das hört man dann aber dann auch, Menschen mit gesundem Verstand schalten ohnehin aus oder machen leiser, wenn sich die Wiedergabe mies anhört... Christian S. schrieb: > Die Mono-Umwandlung wird meist mit zwei Widerständen gemacht. Besser ist > eine addierende Schaltung z.B. mit OPV. Ich nutze dazu seit langem einen OPV als Addierer am Line-Eingang. Funktioniert problemlos
Du hast vergessen, die Endstufe konkret zu benennen. So können wir deine Fragen zu dieser unbekannten Endstufe nicht beantworten. Wie man sie brückt und ob das überhaupt möglich ist, hängt massiv von ihrem technischen Aufbau ab.
> Das hört man dann aber dann auch, Menschen mit gesundem Verstand schalten >ohnehin aus oder machen leiser, wenn sich die Wiedergabe mies anhört... Denjenigen, die das nicht hören oder trotzdem weiter so laut lassen, helfen nur noch selbstbegrenzende Lautsprecher oder Endstufen, die im Falle des elektrischen Clippings die Lautstärke drosseln. Schon oft konnte ich in Dikotheken das mechanische Clipping oder zumindest die mechanische Überlastung der Baßlautsprecher (auch bei der 2 x 2000 W Anlage) beobachten, ohne daß die dafür verantwortlichen Fachkräfte etwas dagegen unternahmen. Es muß eben Bumpen alles was geht. Die Leute kommen sowieso wieder. Hochtöner in diesem Bereich haben oft einen Uberlastungsschutz. Ebenso wurden elektrische Verzerrungen, die vermutlich vom übersteuerten Laptop-Ausgang stammen dürften, von der Fachkraft an der Maus weder bemerkt, noch unterbunden. Hauptsache es brüllt im ganzen Saal. Daraus sollte man dann aber nicht auf Eigenschaften des Verstandes der Verantwortlichen schlußfolgern. MfG
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Peter D. schrieb: > ...Ansonsten kann die Schwingspule anschlagen lustige Anekdote Ein stolzer Neubesitzer einer "Heimanlage" demonstrierte Lautstärke bis es röchelte, dann war er traurig und die Nachbarn froh. Hab´den Lautsprecher sezieren dürfen, die kaputte Windung abgewickelt und auch am Spulenende war alles wieder gut. Was hat der sich gefreut!
Hi, danke für die vielen und hilfreichen Antworten! Es handelt sich um eine Mac Audio MPExclusive 1.0 XL (wird als günstiges Car-Hifi-Gerät Verkauft, ich will sie aber nicht im Auto betreiben, sondern eher zusammen mit Monitorboxen/vom Mischpult). jan schrieb: > Was sagt denn das Datenblatt, gibt es dort einen Schaltplan Habe die Endstufe noch nicht da, vielleicht liegt eine Beschreibung bei. In der Beschreibung im Intrenet steht nur "Brücken-/ Tri-Mode-Betrieb" Christian S. schrieb: > Über Deine Quellen wissen wir nichts. Ich auch nicht:)... bzw. ich möchte es mir offenhalten, das Gerät wird sicher mal an verschiednenen Anlagen betrieben. Ich müsste dann also sicherstellen, dass auch eine Anlage mit niederohmigem Ausgang nicht Kaputtgeht. Angenommen ich Schalte L und R mit jeweils 220 Ohm zusammen, ist das doch keine "geringe" Impedanz mehr, oder? VG Daniel
Fuchsjäger schrieb: > Hab´den Lautsprecher sezieren dürfen, die kaputte Windung abgewickelt > und auch am Spulenende war alles wieder gut. Wie man einen Lautsprecher auseinander- und vor allem wieder zusammenbaut, sodass er danach noch funktioniert, würde mich mal interessieren :)
Daniel G. schrieb: > Mac Audio MPExclusive 1.0 XL Laut Bedienungsanleitung kann man die beiden Endstufen Brücken um einen Lautsprecher mit 4 Ohm anzusteuern. Bei beiden Eingangssingale für links/rechts werden dann von der Endstufe zu einem Mono Signal gemischt. Passt also. Einstellungen und Anschlüsse gemäß Bild 3.
Fuchsjäger schrieb: > Hab´den Lautsprecher sezieren dürfen, die kaputte Windung abgewickelt > und auch am Spulenende war alles wieder gut. Was hat der sich gefreut! Ich hab auch mal aufgedreht, bis sich die Anlage abschaltete. Erstmal nen Schreck gekriegt, aber da die Lautsprecher höher dimensioniert waren, hatten sie keinen Schaden genommen. Wenn man sich Komplettanlagen kauft oder sich was zusammen stellen läßt, haben die Lautsprecher immer eine Reserve. Die wollen ja auch nicht mit Garantiefällen zu tun haben.
Peter D. schrieb: > Wenn man sich Komplettanlagen kauft oder sich was zusammen stellen läßt, > haben die Lautsprecher immer eine Reserve. Und trotdem ist die umgekehrte Vefahrensweise die richtigere, wenn man schon immens "Schub" machen will. Wenn der Lautsprecher höher belastbar ist und der Verstärker an seine Leistungsgrenze kommt, beginnt letzterer zu begrenzen, d.h. also zu clippen. MaW schickt er ein Rechtecksignal (quasi mit andauerndem DC-Anteil = die Dächer des Rechtecks) an die Last. DAS ist das Todesurteil für den Treiber. ^^ Andersherum vermag der V. mit höherer Leistung im Grenzfall immer noch "Sinus" zu liefern. Das jedoch verträgt der Treiber bis zu seiner Belastungsgrenze und beim Überschreiten schlägt die Schwingspule an. Man hört das SEHR deutlich... .... und hat danach noch einen lebensfähigen Treiber. ;-) > Die wollen ja auch nicht mit Garantiefällen zu tun haben. Mangelnde Sachkenntnis des "Fach"personals?
Michael M. schrieb: > Mangelnde Sachkenntnis des "Fach"personals? Nö, da sitzen keine Idioten bei Pioneer, wenn die ne Komplettanlage zusammen stellen. Die denken sich schon was dabei. Angenommen, die Hausfrau putzt an der Anlage rum und stellt dabei das große Rad auf Endanschlag. Du schaltest später nichts ahnend ein und irgendwann schaltet das Relais die Lautsprecher zu. Wenn LSP > Amp: alles in Butter, einfach wieder runter drehen. Wenn LSP < Amp: Reparaturfall. Michael M. schrieb: > beim Überschreiten schlägt die Schwingspule an. Schon ein einzelner Anschlag kann zur Verformung führen. Der Spulenträger ist ja nur aus Pappe und dafür nicht vorgesehen. Ich hab meine Quadrals noch nie anschlagen gehört und will das auch nicht riskieren.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Bei beiden Eingangssingale für > links/rechts werden dann von der Endstufe zu einem Mono Signal gemischt. Ah ok danke, das heisst also die "Summierung" wird von der Endstufe übernommen und ich muss da nichts selber davorbasteln?
Peter D. schrieb: > Nö, da sitzen keine Idioten bei Pioneer, wenn die ne Komplettanlage > zusammen stellen. Die denken sich schon was dabei. Das kann ich nicht beurteilen, jedoch vielleicht nicht genug oder sogar das Falsche. ;-) > Angenommen, die Hausfrau putzt an der Anlage rum und stellt dabei das > große Rad auf Endanschlag. Du schaltest später nichts ahnend ein und > irgendwann schaltet das Relais die Lautsprecher zu. > Wenn LSP > Amp: alles in Butter, einfach wieder runter drehen. > Wenn LSP < Amp: Reparaturfall. Das nennt man dann Lerneffekt. Genauso tragisch: Falsche Reihenfolge beim Ein-/Ausschalten der einzelnen Geräte in der "Kette". > Michael M. schrieb: >> beim Überschreiten schlägt die Schwingspule an. > Schon ein einzelner Anschlag kann zur Verformung führen. Kann, muss aber nicht. Wir gehen ja vom Betrieb an der Leistungs- und Belastungsgrenze aus, da ist das o. Gesagte von entscheidender Bedeutung. > Der Spulenträger ist ja nur aus Pappe und dafür nicht vorgesehen. Bei "anständigen" Treibern (Profi-Bereich / z.B. JBL) sind sie nicht (nur) aus Pappe, sondern nur die "Pappe" selbst. Die Spule sitzt da (teils) auf einem Papprohr mit zusätzlich gewebeverstärktem Kunstharz, teils aber auch nur verst. Kunstharz-Basis. Es ist schon etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben... :-)
Michael M. schrieb: > Wenn der Verstärker an seine Leistungsgrenze kommt, beginnt > letzterer zu begrenzen, d.h. also zu clippen. > MaW schickt er ein Rechtecksignal ... an die Last. Vernünftige Endstufen erkennen das und schalten dann ab. Michael M. schrieb: >> Wenn man sich Komplettanlagen kauft oder sich was zusammen stellen läßt, >> haben die Lautsprecher immer eine Reserve. > Und trotdem ist die umgekehrte Vefahrensweise die richtigere, wenn man > schon immens "Schub" machen will. Schwächere Lautsprecher können nichts gegen Clipping tun. Also kaufe mir lieber robustere Lautsprecher.
Daniel G. schrieb: > Ah ok danke, das heisst also die "Summierung" wird von der Endstufe > übernommen und ich muss da nichts selber davorbasteln? So liest sich das in der Bedienungsanleitung.
Zum Thema Endstufen vs. Lautsprecher: Könnte man denn nicht irgendwie den Pegel des Eingangssignals so weit verringern, daß hartes Clipping (Abschneiden/Ausgangssignal bei Erreichen/V_B) nicht auftreten kann?
db schrieb: > Könnte man denn nicht irgendwie > den Pegel des Eingangssignals so weit verringern, daß hartes Clipping > (Abschneiden/Ausgangssignal bei Erreichen/V_B) nicht auftreten kann? Sicher, das Ding dazu nennt sich Lautstärkeregler, oder Potentiometer.
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