Hallo, Ich bin aktuell an einem "Retrofit" einer bestehenden Schaltung. Aktuell ist es so, das die Schaltung entweder mit 24V&5V aus Netzteilen, oder mit 24V aus dem Netzteil und 5V aus dem angeschlossenen USB (zwingend für die Funktion notwendig) versorgt werden kann. Die 24V auf der Platine, sind nur für die "Durchschlaufung" auf dort platzierte Steckverbinder an welche externe Geräte angeschlossen werden können. Die Schaltung sowie deren Mikrocontroller laufen mit 5V Neu ist der Wunsch so, das nicht zwei Spannungen für den Betrieb angeschlossen werden sollen. Ebenfalls gibt es neu einen Mikrocontroller mit 3.3V. Daher werden neu die Spannungen +5V sowie +3V3 benötigt. Hierzu kommt ein Schaltergelermodul (LMZ23601) sowie ein LDO zu Einsatz. Da das Modul einen Weitbereichseingang hat, soll dies auch Nutzbar werden (Vin neu 7...35.5V statt "24V") Nun wurde aber auch der Wunsch geäussert, das Modul in verzeinzelten Fällen NUR aus dem USB zu versorgen. Soll beipielsweise nur ein Relaisausgang genutzt werden, so würde kein zusätzliches Netzeil für die Modulversorgung anfallen. Die 500mA aus dem USB reichen aus um den "höchsten Maximalstrom" von 400mA auf dem Modul zu versorgen. Nun möchte ich das aber so lösen, das dies automatisch erkannt wird. Das bedeutet, sind am Spannungsregler-Ausgang 5V verfügbar, soll die USB-Versorgung weggeschalter/gesperrt werden. Sind keine 5V verfügbar - ergo - kein Netzteil vorhanden soll aus dem USB die Versorgung genommen werden. Zusätzlich möchte ich den Strom ab USB elektronisch begrenzen, also das nicht mehr als 500mA bezogen werden können, falls z.b. jemand einen kurzschluss auf dem 5V verursacht. Da sowas sicherlich schon öfters gebaut wurde, wollte ich gerne hier nach entsprechenden Ideen fragen. Die Lösung sollte möglichst professionell und nachhaltig sein.
5V auf 500mA zu begrenzen bedeutet, 2,5 Watt zu verheizen. Hast du schon einen Plan, wohin die Wärme abgeleitet werden soll?
Was für ein USB ? USB vom Computer ? Oder Netzteil ? Was für ein USB 2.0 oder was ?
Die IC-Hersteller bieten für diese Probleme einige Lösungen an. Hier ein paar Beispiele, die ich selbst in Projekten eingesetzt habe... Der TPS2104 von Texas Instrumenst ist ein einfacher Versorgungsspannungsumschalter (wird mit einem Pin gesteuert). Etwas komplexer ist der LTC4420 von Linear Technology. Er bietet auch diese Umschaltmöglichkeit, priorisiert jedoch automatisch eine Versorgung (d.h. sobald diese einen bestimmten Spannungswert erreicht, wird automatisch diese Versorgung durchgeschaltet). Um die Stromaufnahme einer Schaltung zu begrenzen, bin ich vor kurzem auf die folgenden beiden IC gestossen: Beim MIC2545A/2549A von Micrel, bei dem der Maximalstrom über einen Steuerwiderstand festgelegt wird. Dieses IC gibt es wohl schon recht lange, ist aber etwas teurer. Eine einfache und preiswerte Lösung ist der STMPS2141 (bzw. 2151, 2161, 2171) von ST. Das ist ein Versorgungsspannungsschalter mit fester Strombegrenzung (500mA oder 1A). Dieses IC ist recht günstig. Alle erwähnten ICs hatte ich bei Digikey bezogen. Ich denke aber, dass sie auch bei Farnell, Mouser und anderen einschlägigen Distributoren zu bekommen sein sollten (ich will hier ja keine Werbung für den, allerdings sehr gut sortierten, Ami-Laden machen). @Stefan Da hast Du den TO wohl etwas missverstanden. Er möchte die USB-Stromaufnahme auf jeden Fall auf 500mA begrenzen, so dass auch im Kurzschlussfall die USB-2.0-Spezifikation noch eingehalten wird. Das verhindert auf jeden Fall schon mal die Sicherheitsabschaltung des USB-Hubs (gute Hubs haben sowas).
Rainer R. schrieb: > Er möchte die USB-Stromaufnahme auf jeden Fall auf 500mA begrenzen Das habe ich schon verstanden. Das heißt aber auch, dass er bis zu 2,5W verheizen muss. Dafür braucht man Kühlung - wird gerne mal vergessen.
Stefan ⛄ F. schrieb: > 5V auf 500mA zu begrenzen bedeutet, 2,5 Watt zu verheizen. Hast du > schon > einen Plan, wohin die Wärme abgeleitet werden soll? Verheizen möchte ich nicht. Ich möchte einfach das ab 500mA nichts mehr bezogen werden kann, oder optional die Versorgung gleich ganz ausgeht. Beispielsweise wie wenn man ein Labornetzteil kurzschliesst. Stefan schrieb: > Was für ein USB ? > USB vom Computer ? > Oder Netzteil ? > Was für ein USB 2.0 oder was ? Auf dem Modul ist ein USB-B welcher mit einem Kabel auf einen USB-Port verbunden wirt. Da die Geräte auch als Ersatz eingesetzt werden sollen muss auf jedenfall auch USB 2.0 möglich sein. Ein Netzteil für die USB-Versorgung gibt es nicht, diese wird vom Computer geliefert. Rainer R. schrieb: > Der TPS2104 von Texas Instrumenst ist ein einfacher > einfache und preiswerte Lösung ist der STMPS2141 (bzw. 2151, 2161, 2171) > von ST. Das ist ein Versorgungsspannungsschalter mit fester > Strombegrenzung (500mA oder 1A). Dieses IC ist recht günstig. Das schaut doch schonmal super aus!
Victor K schrieb: > Verheizen möchte ich nicht. Ich möchte einfach das ab 500mA nichts mehr > bezogen werden kann Du hast zuerst geschrieben, dass der Strom im Kurzschlussfall auf 500mA begrenzt werden soll. Kurzschluss heisst: Die Last hat annähernd 0 Ohm, an ihr fallen also annähernd 0 Volt ab. Es bleiben annähernd 5V übrig, die der Strombegrenzer aufnehmen muss. 5V mal 500mA = 2,5 Watt. Wenn du diesen Strom nicht komplett verheizen willst, kannst du ihn zur Hälfte in Licht umwandeln. Oder du verwendest einen Schaltregler mit Strombegrenzung, dann hast du nur ca. 10% Wärmeverluste, dafür aber vielleicht neue EMV Probleme. > oder optional die Versorgung gleich ganz ausgeht. Dann wird das mit der Abwärme einfacher. Da aber fast jede Last einen hohen Einschaltstrom hat, musst du noch festlegen, wie schnell das Ding reagieren soll. Innerhalb dieser Zeit hast du immer noch Abwärme. Die kann (wenn es nicht viel ist) ein Halbleiter oder ein bisschen Metall aufnehmen. Oder du begrenzt den Strom gar nicht sondern schaltest nur ab, wenn der Strom eine gewisse Zeit lang zu hoch wird (wie eine Sicherung). Dann hast du gar kein Problem mit Abwärme, aber eben auch nur begrenzte Schutzwirkung. Kläre erst mal, was du haben willst.
Victor K schrieb: > Nun wurde aber auch der Wunsch geäussert, das Modul in verzeinzelten > Fällen NUR aus dem USB zu versorgen. Soll beipielsweise nur ein > Relaisausgang genutzt werden, so würde kein zusätzliches Netzeil für die > Modulversorgung anfallen. Die 500mA aus dem USB reichen aus um den > "höchsten Maximalstrom" von 400mA auf dem Modul zu versorgen. Wie wäre es mit einem Blockschaltbild? Wenn ich das richtig verstanden habe willst du die Relais mit der USB Spannung schalten. Das schalten von Relais passiert dann auf der Versorgung des uC. 100mA Reserve finde ich da eher knapp. > Ich möchte einfach das ab 500mA nichts mehr > bezogen werden kann, oder optional die Versorgung gleich ganz ausgeht. Evtl. ein PPTC Element (z.B. multifuse polyfuse polyswitch ) nehmen.
@Stefan Du hast natürlich schon recht. Wenn so ein USB-Strombegrenzer-IC in die Begrenzung geht, können 2,5W erreicht werden. Schaut man sich zum Beispiel das Gehäuse des STMPS21x1 an (SOT23-5L, SO-8 oder MSOP8), dann ist das ziemlich viel Leistung für ziemlich wenig Gehäuse und das IC wird schnell heiß. Aber da greift ein zweiter Schutzmechanismus: Der Übertemperaturschutz! Das IC schaltet dann einfach ab! Die Kurzschlußsituation ist also nur für eine relativ kurze Zeit gegeben. Ich denke, die Hauptintension dieser Strombegrenzer-ICs ist, einen Spitzenstrom beim Einstecken (durch Aufladung eines Siebelkos) zu verhindern. Das schont auch die Kontakte. In einem eigenen USB-Design hatte ich auch schon mal die Situation, dass ein 47µF-Elko einen Spitzenstrom von ca. 5A zu Folge hatte, wenn auch nur für die Dauer von etwa 2µs! Ich habe da so einen per Software steuerbaren USB-2.0-Hub (von MCD). Der schaltet in so einer Situation dann ab. Mit einer etwas fetteren Spule (100µH) kann man das abmildern oder man nimmt eben so ein Strombegrenzer-IC.
Rainer R. schrieb: > Ich denke, die Hauptintension dieser Strombegrenzer-ICs ist, einen > Spitzenstrom beim Einstecken (durch Aufladung eines Siebelkos) zu > verhindern. Aber wenn du den Spitzenstrom durch Abschalten verhinderst, wie wird dann der Kondensator voll?
Was hier teilweise für ein Mist geschrieben wird... Für USB Strombegrenzung verwendet man einfach einen Lastschalter der für USB Strombegrenzung gedacht ist.. Z.B: TPS2553 https://www.ti.com/product/TPS2553 Gibts mit Latched oder Constant Current.. Ich würde Latched nehmen dann hast du auch nix mit Kühlung usw. Da ist halt 5V aus und erst wenn die 5V am Eingang weg sind oder EN Pin getoggelt wird wird wieder durchgeschaltet. Und den OC Pin kannst sogar auswerten.. Bei deiner Umschaltung gibts verschiedene Lösungen: Je nach benötigtem Strom: TPS2105 / TSP2120 oder andere.. Oder du machst sowas wie im Anhang.. Ich sag nicht das das die perfekte Lösung ist, funktioniert aber... Ggf. noch einen Pulldown an den "A" dran...
Du musst sicherstellen, dass deine Schaltung nicht mehr als 500mA benötigt. Den Strom Eingangsseitig zu begrenzen ist keine gute Idee. Läuft das in Begrenzung, bricht die Spannung ein. Der Controller bekommt nicht genug Spannung und macht interessante zufällige Dinge (außer du hast einen Brown-Out-Reset programmiert, dann hängt er in einem Reset-Loop). Das will man nicht, wirklich nicht. Wenn man Abgänge hat, wo man die 5V herausgibt, dann muss man dort eben USB-Portschalter verwenden, die den Strom begrenzen. Z.B. auf 100mA oder so. Musst etwas kucken, für 100mA weiß ich grad keine. Bei Microchip und TI gibt es da aber eine gute Auswahl.
Hallo, in wie weit wollt / müsst Ihr die USB Specificationen einhalten? Wenn ich das jetzt richtig verstehen war das bisher ein Selfpowerd device. Jetzt wollt Ihr auch USB BusPowerd unterstützen. Bus Powerd Devices haben einige sonder Anforderungen was die USB Specification angeht: - USB Suspend -> Bus Powerd devices dürfen im Suspend dann nur noch 2,5mA ziehen (z.B PC im Standby) - 100mA / 500mA -> Bis zur Enumeration und dem SetConfiguration dürfen nur 100mA gezogen werden. Erst nachdem das passende SetConfiguration vom PC kam dürfen die 500mA gezogen werden. und ob die freigabe kommt entscheidet der PC nicht Ihr! (z.B. USB Bus Powerd 4 Port hub: der darf nur 500mA vom Host ziehen. ca 100mA für sich selbst, und jeweils 100mA für die anderen Ports. Erst wenn das 2A netzteil um Hub hängt können 500mA Anforderungen auch akzeptiert werden. Gute hubs kontrollieen die Stromaufnahme und schalten ggf sogar den Port dann ab mit passender Fehlermeldung im Betriebsystem) - Startup Zeiten. Zwischen stecken des USB Steckers und der 100mA entnahme und er ersten USB Communikation gibt es ein zeitlimit laut spezification. ich würd ggf schauen, das der MC und der ganze 3.3V part unter 100mA @ 5V bleibt. In dem Zustand tun dann nur die logik, die externen aktoren/sensoren (oder was es auch immer sein mag) sind halt dann nicht ansprechbar. Erst nach der 500mA freigabe oder bei externer versorgung sind dann auch die aktoren / sensoren verfügbar. PS Es ist immer eine frage wie genau man sich an die USB Specification halten will / muss.
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