Hallo, Foristen, wir haben einen Dienstleister, der die DGUV-Prüfung bei uns macht, und da ist jetzt ein neuer MA, der sehr viele jahrelang gut getesteten Geräte ausmustert. Hab mich zwar gewundert, aber da die Kollegen zum Teil auch froh sind, wenn es mal ne neue Lampe oder Lötstation gibt, war da alles gut. Jetzt hat er allerdings ein Testgerät mit PC bemängelt und aus dem Verkehr gezogen, und das hat aufgrund des 6-stelligen Preises doch etwas Wellen geschlagen. Der Witz ist: nach Ansicht vieler Kollegen rechnet er falsch. Das Haupt-Gerät kommt auf 2mA, das ist zwar viel, aber da sind viele Schaltnetzteile drin, das ist plausibel. Dazu kommt aber noch der PC, der Monitor, ein Messgerätepack und eine USV, die das alles schützt (und bei Herunterfahren auch abschaltet) und so eine bessere Steckdosenleiste darstellt. Der "Messer" hat nun einfach den Hauptstecker der USV in den Tester gestöpselt, bingo, 4mA und tschüss, und zwar für jedes Einzelteil... Das müsste so, denn es zählt der Ableitstrom an der Wandsteckdose und nicht pro Gerät. Ist das denn wohl richtig? Er meint, wenn wir die Teile einzeln in die Wand stecken würden wäre es ok, aber zusammen über die USV eben nicht. Soweit mich mein URI nicht verlassen hat, ist der Ableitstrom in Summe am RCD wichtig, und der ist gleich, egal wie viele und welche Stecker dazwischen sind. Spinnt er, oder ich?
Ist tatsächlich ein Problem, an der Steckerleiste messen führt zum FAIL. Es gibt aber eine Lösung, du kannst dort so einen blauen CEE Stecker ranmachen, damit sind andere Werte erlaubt.
Dann müßte ja jeder Büroschreibtisch ausgesondert werden, wenn genug Schaltnetzteile eingesteckt sind. So ein Tisch ist ja auch nur eine große ortsveränderliche Steckdosenleiste. Aber ich freue mich auch über eine neue Lötstation oder Lampe (aus dem Elektroschrott;-) von daher werde ich mich hüten, großzügigere Regeln zu fordern. Ach, noch eine Bitte, die ausgemusterten Geräte unbedingt schonend in den Elektroschrottcontainer einstellen (nicht werfen!) und nur mit einem leicht ablösbaren Sperraufkleber versehen, nicht den Stecker abschneiden (unnötige 10 Minuten Arbeit.) Quer über ein Display mit dem Edding "defekt" zu schreiben, ist auch nicht die feine englische Art.
Fred F. schrieb: > Ist tatsächlich ein Problem, an der Steckerleiste messen führt zum FAIL. Wie jetzt? Ernst, ein PC mit Glotze, Drucker und was auch immer sonst noch an der USV hängt zählt komplett "als eins" und muss in den Schrott, alle Teile alleine in die Wand gesteckt sind ok? Wollvieh W. schrieb: > ausgemusterten Geräte unbedingt schonend in > den Elektroschrottcontainer einstellen (nicht werfen!) und nur mit einem > leicht ablösbaren Sperraufkleber versehen Der Kollege hat die Vorgabe, das Gerät unbenutzbar zu machen. Dabei werden dann Kabel abgetrennt, Displays mit dem Cutter markiert, Deckel abgetrennt usw. Blutet mir auch das Herz, vor allem weil man vermutlich für 20ct neue Kondensatoren oder so bräuchte und es wäre wieder gut... Bei der Maschine hat man ihn zum Glück noch bremsen können, da ist jetzt erstmal rundum Bienenband (schwarzgelb gestreiftes Sperrklebeband) drum. Kann man in 2 Wochen auch nicht mehr entfernen. :(
Jens M. schrieb: > Wie jetzt? > Ernst, ein PC mit Glotze, Drucker und was auch immer sonst noch an der > USV hängt zählt komplett "als eins" und muss in den Schrott, alle Teile > alleine in die Wand gesteckt sind ok? Selbst erlebt im Rahmen einer CE Zertifizierung. Wir hatten ein "Gerät" gebaut, PC; Monitor; Roboter etc. an einer Steckerleiste, das ganze an einer USV. Uns wurde damals erklärt, macht einen CEE Stecker dran und es gelten andere Werte. Ich habe langsam aufgegeben den Sinn und Zweck einiger Regelungen zu verstehen.
Hört sich doch einigermaßen kompetent an der Prüfer, hab da schon viel schlimmere Prüfer getroffen. Bei uns wird DGUV V3 selbst gemacht, einige Kollegen aus einer anderen Abteilung haben es schon fast zu einem Wettbewerb gemacht die schrottigsten Geräte irgendwie durch die Tests vom Appliance Tester zu bekommen. Haben eine Kaffeemaschine SK1 welche komplett mit Kunststoff verkleidet ist, ziemlich lustig daran den RPE messen zu wollen, einer der Kollegen hat dann einfach den Stecker nur halb in die Dose gesteckt und die Prüfsonde an den Schukostecker gehalten. Eine Sache habe ich aber noch nie verstanden, bei einem früheren Arbeitgeber kam regelmäßig ein externer Dienstleister und hat es geschafft komplette Büroräume zu testen ohne auch nur ein Gerät vom Strom trennen zu müssen (da gab es aber auch teils die fragwürdigsten Messungen, mit seinem komischen Handgerät hat er bei einem nicht angeschlossenen Monitor nur vom Schutzleiteranschluss an der Kaltgerätebuchse zur VESA Befestigung gemessen, an meinem Schreibtisch hat er versucht irgendwas zwischen dem Metallgehäuse meines Laptops und einem USB Gerät zu messen...) ein anderer Prüfer hat einen Trenntrafo aus dem Verkehr gezogen weil beim Drehknopf eine Ecke abgebrochen war (das ausgesonderte Gerät hat so kostenfrei seinen Weg zu mir gefunden, den Knopf gab es sogar noch neu beim Conrad für nicht mal 10€)
Es gibt halt leider immer mehr Nachtwächter die endlich "auch mal was sagen dürfen im Leben" Wer kommt auf so einen Quatsch, alle Geräte gemeinsam zu messen? Warum misst er nicht einfach die ganze Firma am Stück, oder gar das ganze Industriegebiet, die Stadt,.... Es gibt ein Problem mit Ableitstrom / Entstörstrom, sogar der VDE hat da irgendwo mal zugegeben das manch aktuelle Maschine mit vielen Frequenzumformern oder Schaltnetzteilen so nicht mehr baubar ist... Wir haben aktuell auch das Problem, große Anlagen, viele Schaltnetzteile, Eingangsseitig CEE32A Seit einem guten Jahr ist an CEE32 ein 30mA RCD gefordert - funktioniert so bei uns auf Grund der Entstöhrströme (keine Fehlerströme! ) nicht, die Unterverteiler haben einzelne RCD pro 16A-Phase Einzige Lösung momentan: verstehen das die VDE X-Y kein Gesetz ist...
Jens M. schrieb: > und da ist jetzt ein neuer MA, der sehr viele jahrelang > gut getesteten Geräte ausmustert. Vielleicht sollte man den neuen MA auswechseln...
Dirk J. schrieb: > Vielleicht sollte man den neuen MA auswechseln... Das wäre auch meine Vermutung (oder den Herrn mal nachschulen), aber a) deswegen frag ich hier, & b) ist das ein externer Dienstleister, den meine Firma eingekauft hat.
Jens M. schrieb: > Das wäre auch meine Vermutung (oder den Herrn mal nachschulen), aber > a) deswegen frag ich hier, & Nachschulen, denn sein Vorgehen ist leider falsch. Da er das nicht verstanden hat, führt das zur unnötigen "Verschrottungen". Für euch als beauftragende Firma ist das geschäftsschädigend und absolut untragbar. Weder finanziell noch ökologisch. > b) ist das ein externer Dienstleister, den meine Firma eingekauft hat. Nun ja, da gibt es halt verschiedene Qualitäten von DL. wie du ja selber erlebt hast/erlebst.
Andrew T. schrieb: > Nachschulen, denn sein Vorgehen ist leider falsch. So, jetzt haben wir beide Meinungen im Thread. Gibt's einen Paragraphen, den man nachlesen kann?
Der ganze Scheiß ist am Ende eben doch so Wachsweich geschrieben, dass man den Schreiberlingen der geheimen und unsäglich teuren Wahnsinns einer Gelddruckmaschine nicht an den Karren fahren kann. Daher sind die Handlungsspielräume immer bei den Anderen. Eigentlich wie bei Trump: Schuld sind immer die Anderen. Bei Erfolg Geld bitte zu mir.
Jens M. schrieb: > Gibt's einen Paragraphen, den man nachlesen kann? Aber klar gibts was zum Nachlesen: In den Ausführungsvorschriften zur DGUV A3 . Zugehörige Normen gibt's z.B. beim Beuth Verlag gegen Geld. Es hilft dir schneller, wenn ihr einen anderen Dienstleister beauftragt. Statt dem jetzigen mühevoll in der diskussion nachzuweisen wo und warum er falsch leiit. Aber letztlich: Mußt Du wissen, wie Du dich abmühen willst. Infos hast Du ja nun zur Genüge.
Jens M. schrieb: > wir haben einen Dienstleister, der die DGUV-Prüfung bei uns macht, und > da ist jetzt ein neuer MA, der sehr viele jahrelang gut getesteten > Geräte ausmustert. Hatten wir auch mal. Das ging so lange gut, bis der anfing, die ersten Kaffeemaschinen auszumustern. Einen Tag später war der Dienstleister seinen Auftrag los. Oliver
Oliver S. schrieb: > Jens M. schrieb: >> da ist jetzt ein neuer MA, der sehr viele jahrelang gut getesteten >> Geräte ausmustert. > Hatten wir auch mal. Ich bin auf diese Art auch schon zu einigen recht guten Elektroartikeln mit abgeschnittenen Steckern gekommen. Als der Gute dann aber anfing, die Netzkabel von neuen, noch originalverpackt im Schrank stehenden Netzteilen abzuschneiden, kamen doch langsam Zweifel an der Arbeitsqualität auf... ;-)
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