Hallo Zusammen, ich würde gerne einen bzw. mehrere PT1000 Temperatursensoren mit einem ESP32 auslesen. Geplant ist ein Temperaturbereich von 0 bis 100°C. Ich würde einfach einen Spannungsteiler mit 1kOhm an den ADC anschließen wie in Beitrag "PT1000, einfache Auswertung mit AVR (ATmega328)" beschrieben. Beim ESP ADC lässt sich eine Spannungsdämpfung einstellen (bei mir 6db) so dass der ADC im Bereich 0-2V als Ausgabe 0-4096 liefert. Das bedeutet 2048 pro Volt. Wenn ich jetzt richtig Rechne bedeutet das bei 0°C: Spannung am ADC = (3,3V/2kOhm)*1kOHM = 1,65 das entspricht einem ADC-Wert 1,65*2048=3379 bei 100°C(PT1000 hat 1,4kOhm): Spannung am ADC = (3,3V/2,4kOhm)*1,4kOHM = 1,925 das entspricht einem ADC-Wert 1,925*2048=3942 Das bedeutet immerhin eine Auflösung von (3942-3379)/100=5,6 Werten pro Grad bzw 0,2°C pro Bit Hat das jemand schon ausprobiert? Hat jemand Erfahrung wie groß der Fehler des ADC oder der Widerstandskette ist? Ich wundere mich nämlich das eine Internetrecherche zu PT1000 und ESP32 keine Treffer zu diesem Vorgehen liefert. Gruß Tobi
Tobias Z. schrieb: > Hat jemand Erfahrung wie groß der Fehler des ADC oder der > Widerstandskette ist? Ein Pt1000 an dem einen Spannung von 2V liegt hat einen Temperaturfehler von irgendwas um 2 GradC wegen Eigenerwärmung. Das ist also ein absolut unbrauchbarer Ansatz. Normal sind 333uA für eine Spannung von 0.33V oder 100uA für eine Spannung von 0.1V. Damit sinkt deine Messauflösung aber auf 2 bis 3 GradC. Also auch unbrauchbar. Irgendwo dazwischen wird das Optimum sein, mit einem nicht rausrechenbaren Fehler um 1 GradC. https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.32
Das nur mit einem Spannungsteiler zu machen ist Pfusch. Man prägt mit einer Konstantstromquelle mit sehr stabiler Referenzspannungsquelle einen Strom (bei PT1000) von 100µA oder 333µA ein, dann filtert und verstärkt man das Signal (kann man alles mit OP´s machen) misst das ganze mit einem möglichst hochauflösenden AD-Wandler mit sehr stabiler Referenzspannungsquelle und linearisiert die PT1000 Kurve in der Software.
Tobias Z. schrieb: > ich würde gerne einen bzw. mehrere PT1000 Temperatursensoren mit einem > ESP32 auslesen. Den ESP verwende ich nicht und nach überschlägigem Lesen des Datenblattes wird es auch dabei bleiben. Dessen ADC hat zwar eine 12-Bit Auflösung, taugt sonst aber nicht viel (Offset, fehlende externe Vref). Wäre es für Dich eine Alternative, einen ATmega die Temperaturen erfassen zu lassen und an den ESP zu übertragen? H. B. schrieb: > Das nur mit einem Spannungsteiler zu machen ist Pfusch. > > Man prägt mit einer Konstantstromquelle mit sehr stabiler Großer Irrtum. Eine ratiometrische Messung hat entscheidene Vorteile.
>> >> Man prägt mit einer Konstantstromquelle mit sehr stabiler > > Großer Irrtum. Eine ratiometrische Messung hat entscheidene Vorteile. Kommt auf die Genaugkeit der Bauteile und die Schaltung an. Man kann auch hier einen oder mehrere Referenzwiderstände zur ratiometrischen Messung verwenden. Eine Messschaltung wie die allseits bekannte mit dem MCP3551 erreicht auch nur eine bescheidene Genauigkeit. Gab erst vor kurzem einen Artikel drüber (finde ihn auf die schnelle leider nicht mehr) da wurde genau nachgerechnet wie genau bzw. ungenau dieses Prinzip arbeitet und das Ergebnis war ernüchternd.
H. B. schrieb: > Eine Messschaltung wie die allseits bekannte mit dem MCP3551 erreicht > auch nur eine bescheidene Genauigkeit. > Gab erst vor kurzem einen Artikel drüber (finde ihn auf die schnelle > leider nicht mehr) da wurde genau nachgerechnet wie genau bzw. ungenau > dieses Prinzip arbeitet und das Ergebnis war ernüchternd. Eine Genauigkeit von 0,5 - 1 K sollte doch für die meisten Anwendungen (Wein, Kaffee, Heizung, Badewasser) ausreichend sein - ob betrunken oder ernüchtert ;-)
Man kann natürlich viel Aufwand in die Entwicklung einer diskreten Schaltung stecken ODER man nimmt den MAX31865. Ja, kostet Geld, entsprechende OPs usw. werden aber auch Geld kosten. Vergiss den einfachen Spannungsteiler, das wird nichts.
m.n. schrieb: > Dessen ADC hat zwar eine 12-Bit Auflösung, taugt sonst aber nicht viel > (Offset, fehlende externe Vref). Dazu kommt noch, dass die WiFi Sendestufe sowohl in den ADC als auch in den Spannungsregler herein strahlt. Da geht es um so kleine Spannungs-Differenzen, die kannst du nur mit einem externen gut abgeschirmten ADC vernünftig messen.
Harald schrieb: > werden aber auch Geld kosten. Vergiss den > einfachen Spannungsteiler, das wird nichts. Das mag bei einigen Leuten zutreffen, denn Verstand muß man haben, den kann man nicht kaufen.
m.n. schrieb: > Harald schrieb: >> werden aber auch Geld kosten. Vergiss den >> einfachen Spannungsteiler, das wird nichts. > > Das mag bei einigen Leuten zutreffen, denn Verstand muß man haben, den > kann man nicht kaufen. Verstehe den Satz nicht.
Hallo, Da habe ich ja eine ganz schöne Diskussion ausgelöst. Ich bitte auf jeden Fall alle sachlich zu bleiben. Die Diskussion hat mich ganz schön angespornt etwas Licht hinter die festgefahrenen Meinungen zu bringen. Fassen wir mal Zusammen: Es gibt einiges was gegen die einfache Spannungsteilerschaltung spricht: 1. PT-1000 wird mit hohem Strom betrieben (bei 0°C: 3,6V und 2kOhm ergibt 1,8mA) und die Eigenerwärmung könnte das Messergebnis verfälschen. Ich möchte mit meinen Sensoren Flüssigkeit messen und somit sollte die Eigenerwärmung durch die gute Wärmeableitung wenig Einfluss haben. 2. Der ADC des ESP32 ist schlecht. Wie groß der Fehler ist, kann aber niemand wirklich belegen. Es bleibt die Frage, welche Genauigkeit lässt sich erreichen. Eine Genauigkeit von +/-2°C würde mir reichen. Ich werde die nächste Zeit mal einen Versuch starten und den Sensor anschließen und mal in kochendes und Eiswasser halten. Dann werden wir ja sehen was ich herausbekomme. Gruß Tobi
hat dein µC vielleicht eine Konstantspannungsquelle integriert? Habe das mal im Datenblatt des ATMega16M1/32M1/64M1 gesehen.
Das mit dem Spannungsteiler geht recht gut. Leider hat der PT1000 damit eine leicht verkrümmte Kennlinie. Aus 0,10,100° werden 0, 11, 97°. Störungen im Adc würde ich als Vorteil sehen. Sie erlauben eine höhere Auflösung mit Mehrfachmessungen so das problemlos eine Anzeige mit einer Kommastelle realisiert werden kann. So könnte auch der Vorwiderstand etwas erhöht werden. Ich habe hier ca ein Grad Eigenerwärmung mit 4k7 bei 5V im Luftfühler
Du musst den Sensor nicht ständig bestromen. Du könntest die Stromversorgung mit einem Transistor schalten, so dass sich der Sensor immer nur für kurze Momente während der Messung erwärmen kann.
A. H. schrieb: > Das mit dem Spannungsteiler geht recht gut. Leider hat der PT1000 damit > eine leicht verkrümmte Kennlinie. Die hat er auch ohne Spannungsteiler. Stefan ⛄ F. schrieb: > Du musst den Sensor nicht ständig bestromen. Und auch das ist weiter oben schon verlinkt worden. Ganz übersichtlich in "PT1000.ino" Beitrag "Re: PT1000, einfache Auswertung mit AVR (ATmega328)"
m.n. schrieb: > Ganz übersichtlich in "PT1000.ino" Die "Lösung" war vor 5 Jahren schon Scheisse und es ist nur bedauetlich, dass du bis heute nichts hinzugelernt hast. Dass im Datenblatt des Pt1000 ein Messstrom von 0.1mA oder 0.3mA empfohlen wird, aus ARef laut Datenblatt nicht mehr als 1mA gezogen werden soll, geht dir alles am Arsch vorbei, das reisst du locker um das 10-fache, und es gibt dir nichts zu denken. So misst man richtig: https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.32
Tobias Z. schrieb: > Ich bitte auf > jeden Fall alle sachlich zu bleiben. Mehr Glück in einem anderen Forum. Ohne gut sitzende Beleidigungen in Fäkalsprache kommt die eigene Großartigkeit nicht so recht zur Geltung. Und deswegen sind wir ja hier. Nicht um DIR zu helfen, sondern um der Welt zu beweisen wie unglaublich geile Typen wir sind. ;-)
Ganz nebenbei ist der MAX31865 auch noch +/-45V sicher gegen Fremdspannung, oftmals durchaus wichtig. War es jedenfalls in meinen Einsatzgebieten. Bau das mal in die Variante Spannungsteiler oder OP ein, da hängen die empfindlichen Eingänge direkt an der Außenwelt. Ausdrücklich möchte ich hier betonen, dass ich die anderen Lösungen anerkenne und respektiere. Bestimmt habt ihr euch viele Gedanken gemacht (und/oder auch gerechnet) und es funktioniert bestimmt ganz gut. Der Maxim-Vorschlag richtig sich etwas mehr an Leute, die schnell eine gut funktionierende Schaltung haben möchten.
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