Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Überspannungsschutz Atmega2560 ADC-Eingänge


von Mak (Gast)


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Hallo zusammen,


ich möchte meine ADC-Pins am Atmega2560 schützen. Es geht weniger um 
Impulse, mehr längerfristig anliegende Spannungen die größer 5V sind.

Laut Datenblatt sind 5,5V am ADC-Eingang zulässig.

Aus anderen Einträgen habe ich entnommen, dass es nicht unbedingt 
sinnvoll ist Dioden oder Z-Dioden zu verwenden. Schottky-Dioden z.B. 
haben eine sehr geringe Flussspannung, diese könnte ich wie im Bild 
gezeigt ja verschalten. Dann würde die Diode bei z.b. 5,2V aufmachen.

Soweit noch in Ordnung?

Die Schaltung davor sollte nicht viel Strom liefern können, also die 
Frage ob ich die Widerstände R1 und R2 überhaupt noch brauche...


Gruß,
Mak

von Stefan F. (Gast)


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Was willst du mit der Schaltung erreichen? Es sieht hier eher danach 
aus, dass du die Eingänge der Operationsverstärker schützen willst. Aber 
warum existieren die überhaupt?

Wenn es nur darum geht, die Eingänge des ADC zu schützen, dann doch eher 
so wie angehängt. R1+R2 sollten zusammen <10kΩ sein.

Ich sehe hier keinen großartigen Vorteil in der Verwendung von Shottky 
Dioden. Wichtiger ist, dass die Dioden einen möglichst geringen 
Leckstrom (und eventuell eine kurze Recovery Zeit) haben, damit sie dein 
analoges Signal nicht verzerren. Die 1N4148 eignet sich meisten prima.

Wenn die Stromstärke auf unter 1mA begrenzt werden kann, brauchst du nur 
einen simplen Vorwiderstand. Dann verwendest du die internen ESD 
Schutzdioden innerhalb des ADC.

Ein simpler 10kΩ Widerstand würde ganz alleine schon sicheren Schutz bis 
+/- 10V bieten.

von Mak (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wenn die Stromstärke auf unter 1mA begrenzt werden kann, brauchst du nur
> einen simplen Vorwiderstand. Dann verwendest du die internen ESD
> Schutzdioden innerhalb des ADC.
>
> Ein simpler 10kΩ Widerstand würde ganz alleine schon sicheren Schutz bis
> +/- 10V bieten.

Hmm...und woher sieht man dass und was die internen Schutzdioden vom 
Atmega können?

Wenn das Eingangssignal allerdings >>10V ist, funktioniert es auch 
wieder nicht mehr :-(

Und sorry wegen der Schaltung, ich hab nix mit den OPs am Hut, sondern 
das war nur exemplarisch mit den Schutzdioden. Wie du schon vermutet 
hast, hängt statt den OPs ein ADC vom uC dran...

von Stefan F. (Gast)


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Mak schrieb:
> Hmm...und woher sieht man dass und was die internen Schutzdioden vom
> Atmega können?

Gute Frage. Leider steht das noch immer in keinem AVR Datenblatt (bei 
anderen Mikrocontrollern sind solche Angaben üblicherweise drin). Aber 
in der Application Note AVR182 wurden die Internen Dioden genau so an 
230V Netzspannung verwendet.

Beitrag #6474501 wurde von einem Moderator gelöscht.
von M.A. S. (mse2)


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Mak schrieb:
> Wenn das Eingangssignal allerdings >>10V ist, funktioniert es auch
> wieder nicht mehr :-(

Woran machst Du das fest?
Im Übrigen ist "Schutz gegen Überspannung" ein wenig schwammig.
Gegen Spannungen welcher Größenordnung möchtest Du die Schaltung 
schützen?
Lt. Deiner obigen Aussage offenbar schon einmal mehr als 10V.

Immerhin hast Du geschrieben, dass Du dauerhafte Überspannungen meinst, 
das unterschlagen viele, die ähnliche Fragen stellen leider oft.  :)

Beitrag #6474539 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6474589 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Markus (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Note AVR182

Interessant...einfach nur möglichst hohen Vorwiderstand und ran an die 
Steckdose :-)

http://ww1.microchip.com/downloads/en/AppNotes/Atmel-2508-Zero-Cross-Detector_ApplicationNote_AVR182.pdf


Da sind wir halt bei dem Thema Vorwiderstand - ist er zu klein, fliegt 
die Diode weg. Ist er zu groß, funktioniert die Messung nicht mehr genau 
genug.

von Mak (Gast)


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M.A. S. schrieb:
> Woran machst Du das fest?
> Im Übrigen ist "Schutz gegen Überspannung" ein wenig schwammig.
> Gegen Spannungen welcher Größenordnung möchtest Du die Schaltung
> schützen?
> Lt. Deiner obigen Aussage offenbar schon einmal mehr als 10V.
>
> Immerhin hast Du geschrieben, dass Du dauerhafte Überspannungen meinst,
> das unterschlagen viele, die ähnliche Fragen stellen leider oft.  :)

Bezogen jetzt auf die Aussage von Stefanus.

Also sagen wir bis min. 10V, aber ich kann aktuell noch nicht sagen wie 
hoch die Spannung werden kann im Fehlerfalle. Evtl. bis 100V.

Vor dem ADC hängt ein Messverstärker der eine Messspannung in einen 
Strom wandelt, über den Spannungsabfall an einem Ausgangswiderstand 
möchte ich dann diese Spannung messen. Allerdings weiß ich aktuell 
nicht, wieviel Strom der Verstärker maximal liefern kann.

Das wäre natürlich interessant zu wissen, ob man überhaupt einen großen 
Vorwiderstand braucht um die Diode zu schützen.

Aber nochmal zum Schluss - brauche ich nun eine externe Schottky-diode 
oder soll ich die interne verwenden?


Gruß,
M

von dummschwaetzer (Gast)


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bei bis 100v würde ich vorwiderstand in Reihe und varistor nach Masse 
machen.
de dann wahrscheinlich relativ hohen Vorwiderstand musst du natürlich 
bei deiner Sampe+Hold-Zeit beachten.

von Stefan F. (Gast)


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Mak schrieb:
> Das wäre natürlich interessant zu wissen, ob man überhaupt einen großen
> Vorwiderstand braucht um die Diode zu schützen.

Genau, ohne konkrete Zahlen kann man dazu nicht viel sagen.

> Aber nochmal zum Schluss - brauche ich nun eine externe Schottky-diode
> oder soll ich die interne verwenden?

Meinst du die Frage jetzt ernst? Kläre doch erst einmal die Sachlage!

Wein: Vor allem und jedem zu schützen ist sinnlos und verschlechtert 
andere Eigenschaften der Schaltung. Mindestens die Kosten.

von Mak (Gast)


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Also die maximale Spannung sollte bei 7V sehen, der ADC kann 5.5V.

Max. Strom der von der Schaltung davor geliefert werden kann sind 140uA.

Daher stellt sich für mich nun die Frage ob ext. Schutzdioden oder nur 
die Internen...


Gruß,
Ma

von Achim S. (Gast)


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Mak schrieb:
> Also die maximale Spannung sollte bei 7V sehen, der ADC kann 5.5V.
>
> Max. Strom der von der Schaltung davor geliefert werden kann sind 140uA.

Wenn du auf die Funktion des INA138 vertraust (und deine Beschränkung 
von dessen Eingangssignal), dann wähle halt als Arbeitswiderstand nur 
40kOhm. Dann steigt die Spannung von sich aus nicht über 
140µA*40kOhm=5,6V, und du nutzt den ADC-Bereich allerschlimmstenfalls 
nur ein bisschen schlechter.

von Mak (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Mak schrieb:
>> Also die maximale Spannung sollte bei 7V sehen, der ADC kann 5.5V.
>>
>> Max. Strom der von der Schaltung davor geliefert werden kann sind 140uA.
>
> Wenn du auf die Funktion des INA138 vertraust (und deine Beschränkung
> von dessen Eingangssignal), dann wähle halt als Arbeitswiderstand nur
> 40kOhm. Dann steigt die Spannung von sich aus nicht über
> 140µA*40kOhm=5,6V, und du nutzt den ADC-Bereich allerschlimmstenfalls
> nur ein bisschen schlechter.

Dann sinkt die Spannungsverstärkung von 10 auf 8. Da ich minimale 
Spannungen messen möchte (z.B. 5-10mV), ist das vielleicht wieder 
suboptimal. Wobei hier nicht mehr viel Unterschied ist dann (40 vs. 
50mV...).


Gruß,
M

von Achim S. (Gast)


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Mak schrieb:
> Dann sinkt die Spannungsverstärkung von 10 auf 8.

Ja: du nutzt deinen ADC-Messbereich um 20% schlechter. Genau wie schon 
geschrieben. Der Unterschied ist minimal. Für die Betrachtung deiner 
"kleinsten Signale" ist der Offsetfehler des Aufbaus relevant. Ob die 
Verstärkung um 20% kleiner ist, spielt eine untergeordnete Rolle.

Dafür brauchst du mit 40kOhm Arbeitswiderstand nur an genau einer Stelle 
deiner Schaltung eine "Schutzbeschaltung" einzubauen (am Eingang deines 
INA138) statt dies an diversen Stellen zu wiederholen. Eine zig-fache 
Schutzbeschaltung macht den Gesamtaufbau nicht sicherer sondern nur 
unübersichtlicher und komplizierter.

Und selbst wenn mit einem Arbeitswiderstand von 50kOhm durch den 
Ausgangsstrom des INA138 mal eine Überspannung erzeugt werden sollte, 
würde nur ein Bruchteil der 140µA durch die Schutzdiode abfließen (der 
größte Teil weiter durch den Arbeitswiderstand). Für 20% von 140µA 
brauchst du kein weitere externe Schutzbeschaltung, das steckt die 
interne Diode sicher weg.

von Maxim B. (max182)


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Mak schrieb:
> Also sagen wir bis min. 10V, aber ich kann aktuell noch nicht sagen wie
> hoch die Spannung werden kann im Fehlerfalle. Evtl. bis 100V.

Dann mach doch wie auf dem Bild 2. Eine Diode kostet nicht so viel, um 
darüber so lange überlegen zu müssen. Zwar wird ein bißchen 
Eingangskapazität höher, aber im Grunde macht diese Diode nichts 
schlechter. Aber vielleicht bringt sie was. Mag sein. Ich würde hier 
nicht sparen.

Mak schrieb:
> Also die maximale Spannung sollte bei 7V sehen, der ADC kann 5.5V.

Falsch. ADC kann nichts über Vref. Es geht zwar bis 5V5 nichts kaputt, 
aber ADC kann als solche damit nicht arbeiten.

: Bearbeitet durch User
von Mak (Gast)


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Maxim B. schrieb:
> Falsch. ADC kann nichts über Vref. Es geht zwar bis 5V5 nichts kaputt,
> aber ADC kann als solche damit nicht arbeiten.

Ja messen kann der ADC bis 5V=Vref, die 5.5V sind nur abs max. rating wo 
was kaputt gehen kann.

von Mak (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Dann steigt die Spannung von sich aus nicht über
> 140µA*40kOhm=5,6V,

Ich muss vermutlich nochmal einen drauf legen :-s

Werde noch einen Multiplexer mit ins Spiel bringen müssen, es war mal 
der hier angedacht: 
https://www.mouser.de/ProductDetail/Texas-Instruments/CD74HC4067M?qs=sGAEpiMZZMtxrAS98ir%252BsyyzhQKXP6BbTUIvBJLNT3E=

Aber jetzt seh ich natürlich, dass der nur bis max. Vcc=5V geratet ist 
von der Portspannung her...grrrrr...

Gibts hier keine MUX-Schalter die unabhängig von der Vcc sind um höhere 
Spannungen schalten zu können?

Der Ron von so nem Pfad geht rauf bis 180R, auch ordentlich...


Gruß,
M

von Maxim B. (max182)


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Mak schrieb:
> Gibts hier keine MUX-Schalter die unabhängig von der Vcc sind um höhere
> Spannungen schalten zu können?

Du kannst selbstverständlich einen umschaltbaren Spannungsteiler machen. 
Ein paar Widerstände + analoge Multiplexer(so wie 74HC4051), mehr ist 
das nicht.

Wenn das voll unabhängig von Vcc sein sollte, dann nehme Relais. Es gibt 
sehr kleinen, in DIP-Gehäuse.

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Ich verwende fuer solche Probleme eine Shottky gegen GND und eine blaue 
LED gegen GND. Vorne dran einen 10k. Das Problem an der zuoberst 
gezeigten Loesung mit der diode gegen Vcc ist, dass dort der Strom 
nirgendwo hin kann, und einfach die Vcc anhebt. Bei der LED leitete man 
den Strom effektiv ab. Ja, die Eingnagsspannung ist dann auf die LED 
Spannung limitiert.
Sonst gibt es aich noch die Loesung, RR-OpAmps zu verwenden, welche nur 
mit 5V gespiesen werden.

: Bearbeitet durch User
von Maxim B. (max182)


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Pandur S. schrieb:
> und eine blaue
> LED gegen GND.

Blaue LED hat zwar ca. 3,2...3,4 Volt, aber nur bei Arbeitsstrom. Leitet 
blaue LED schon ca. ab 2,2 Volt. Deshalb hier eher ungeeignet.

von Mak (Gast)


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Ich komm immer wieder an den Punkt Diode (z.B. 1N4148) vs. Schottky 
Diode :-)

Der Mux ist auf 5V + 0.5V gerated an den Eingängen (bei 25mA)
https://www.ti.com/lit/ds/symlink/cd74hc4067.pdf?HQS=TI-null-null-mousermode-df-pf-null-wwe&ts=1605602028825&ref_url=https%253A%252F%252Fcz.mouser.com%252F

Also dann hätte ich schon wieder Angst mit einer normalen Diode mit 
Flussspannung 0.6...0.7V oder?!

Schottky mit seiner geringen Flussspannung zieht halt ordentlich 
Leckstrom von ein paar mA, aber ich werde ja ohnehin mit Z-Diode Vcc 
begrenzen müssen.

von Mak (Gast)


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Pandur S. schrieb:
> dass dort der Strom
> nirgendwo hin kann, und einfach die Vcc anhebt.

Aber woher weiß ich, wie stark es mir den VCC anheben kann? Kann man das 
abschätzen?

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