Forum: HF, Funk und Felder CE-Labor in "günstig"?


von Harald (Gast)


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Ich lese hier viel mit und sehe das Produkte, welche verkauft werden 
sollen (an Endverbraucher), ein CE benötigen.

Interessehalber würde ich gerne wissen welche CE-Labore es gibt (damit 
meine ich jetzt nicht die Google-Suche sondern eure Erfahrungen) die 
"günstig" sind. Speziell wenn man etwas mit Funk verkaufen will (z.B. 
Funktüröffner).

Angenommen man hat ein "ESP8566-zu-Funkmodul" entwickelt. Für den ESP 
gibts bereits CE und FCC-Datenblätter, für ein billiges AM-OOK-Funkmodul 
da drann jedoch nicht.

Welches Labor würdet ihr empfehlen falls man das später verkaufen 
möchte?
Es dürfen gerne auch ausländische Labore genannt werden, die nach 
Europaregelung akzeptiert werden.

Könnt ihr mir da helfen?

: Verschoben durch Moderator
von Schlaumaier (Gast)


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von Schlaumaier (Gast)


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Du verwechselst das mit den z.b. TÜV-Zeichen und den GS-Zeichen.

von Chris K. (Gast)


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Die FCC Kennzeichnung nützt dir in Europa nichts. Hier braucht es RED 
komforme Produkte. Für die entsprechenden Tests kannst du um die 50k 
Euro rechnen.
Zertifiziert Testlabore und Dienstleister zum Beispiel

7layers
CETECOM
Phönix Testlab
Dudde

Etc.

von MaWin (Gast)


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Harald schrieb:
> Könnt ihr mir da helfen?

Siehehttps://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.20.1

Je mehr du selber machst und selber kannst, um so günstiger wird es 
(ach, welche Überraschung).

Also relevante Normen raussuchen, Spannungsgrenzen prüfen, 
Leiterbahnabstände prüfen, welchen CTI deine Isoliermaterialen 
(Platine) hat, ob alle Zulieferprodukte RoHS dokumentieren (aufheben, 
Analysen sind teuer).

Günstig sind Labore an Unis. Günstig ist auch eine Prüfung ohne Beleg. 
Mit! verwertbaren Beleg ist es nicht mehr günstig. Und mit WLAN Model, 
gleichgültig ob schon Ce/Fcc Bapperl drauf ist (das gibt dir nur etwas 
mehr Vertrauen dass es die Prüfung auch schafft) hast du dir das 
teuerste ausgesucht was geht.

Bei Funk sind belegte Prüfungen Pflicht, und zwar alle. Was meinst du, 
warum dein Produkt nicht schon längst von einem Erfahreneren gebaut 
wurde. Weil der zu unintelligent dazu ist ? Sicher nicht, sondern weil 
er nicht glaubt, damit Gewinn machen zu können.

von Blockwart (Gast)


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Harald schrieb:
> Interessehalber würde ich gerne wissen welche CE-Labore es gibt (damit
> meine ich jetzt nicht die Google-Suche sondern eure Erfahrungen) die
> "günstig" sind. Speziell wenn man etwas mit Funk verkaufen will (z.B.
> Funktüröffner).

Ersetze das CE-Labor mal lieber durch zertifiziertes Prüflabor. Die 
meisten können sich vor Aufträgen kaum retten, dementsprechend sind die 
Preise. Da musst du viele Funktüröffner verkaufen damit sich das 
rechnet.

> Welches Labor würdet ihr empfehlen falls man das später verkaufen
> möchte?
> Es dürfen gerne auch ausländische Labore genannt werden, die nach
> Europaregelung akzeptiert werden.

Wie erfolgt die Kommunikation mit dem ausländischen Labor? Klar können 
die alle Englisch, aber nur solange, wie alles easy läuft. Bei Problemen 
heißt es ganz schnell ...ich nix verstehen... Da ist es noch besser, mal 
bei den Laboren im deutschen Osten anzufragen. Zum Beispiel die SLG in 
Chemnitz. Billig sind die auch nicht, kennen aber die deutschen Normen 
und sprechen deutsch.

von Edson (Gast)


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Chris K. schrieb:
> RED komforme Produkte. Für die entsprechenden Tests kannst du um die 50k Euro 
rechnen.

Muss nicht sein, einfach mal bei www.jschmitz.de fragen.

von Harald (Gast)


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Chris K. schrieb:
> Zertifiziert Testlabore und Dienstleister zum Beispiel
>
> 7layers
> CETECOM
> Phönix Testlab
> Dudde

DANKE!

Edson schrieb:
> Muss nicht sein, einfach mal bei www.jschmitz.de fragen.

DANKE!

Habe gehört (von einem Bekannten der in einer Firma Funkmeldetechnik 
entwicklet) dass man dies günstig in HK machen kann. Problem an der 
Info: dies macht sein Chef und Daten über die Firma bekommt er so nicht.

Kennt dort jemand eine Firma?

Alle anderen haben meine Frage nicht gelesen, und wenn doch, sie nicht 
verstanden! Es geht mir dadrum ein Labor zu finden das mein Modul (wie 
ich es mir oben vorgestellt habe) günstig zu prüfen. Bei angaben wie 
"50k Euro" muss man in Versuchung kommen als Verkäufer Falschangaben 
über seine Identität zu machen.

Was soll das?

von Manfred (Gast)


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Harald schrieb:
> Alle anderen haben meine Frage nicht gelesen, und wenn doch, sie nicht
> verstanden!

Anstatt hier die Hinweisgeber zu bestänkern, fasse Dich an die eigene 
Nase:
Du hast die Antworten nicht verstanden.

von Rombald (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/CE-Kennzeichnung
>
> Lies das.

Kenn ich schon! Bringt mich nicht weiter.

Schlaumaier schrieb:
> Du verwechselst das mit den z.b. TÜV-Zeichen und den GS-Zeichen.

Bringt mich nicht weiter.

Blockwart schrieb:
> Ersetze das CE-Labor mal lieber durch zertifiziertes Prüflabor. Die
> meisten können sich vor Aufträgen kaum retten, dementsprechend sind die
> Preise. Da musst du viele Funktüröffner verkaufen damit sich das
> rechnet.

Bringt mich nicht weiter

> Wie erfolgt die Kommunikation mit dem ausländischen Labor? Klar können
> die alle Englisch, aber nur solange, wie alles easy läuft. Bei Problemen
> heißt es ganz schnell ...ich nix verstehen... Da ist es noch besser, mal
> bei den Laboren im deutschen Osten anzufragen. Zum Beispiel die SLG in
> Chemnitz. Billig sind die auch nicht, kennen aber die deutschen Normen
> und sprechen deutsch.

Aha, also bei allen ausländischen Labore so? Nein? Welches ist die 
Ausnahme?
Man man man...

MaWin schrieb:
> Harald schrieb:
>> Könnt ihr mir da helfen?
>
> Siehehttps://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.20.1
>

Hab ich auch schon gefunden.

> Je mehr du selber machst und selber kannst, um so günstiger wird es
> (ach, welche Überraschung).
Ja, wie beim Hausbau

> Also relevante Normen raussuchen, Spannungsgrenzen prüfen,
> Leiterbahnabstände prüfen, welchen CTI deine Isoliermaterialen
> (Platine) hat, ob alle Zulieferprodukte RoHS dokumentieren (aufheben,
> Analysen sind teuer).
Genau das soll doch das Labor machen. Oder gibts eine art Liste (weil 
Funkmodul mit WLAN ist jetzt keine Neuerfindung!). Welche Norm trifft 
aufs WLAN zu und welche aufs Funkmodul?

> Günstig sind Labore an Unis.
Jetzt wirds spannend

> Günstig ist auch eine Prüfung ohne Beleg.
Bedeutet also die Labore können auch Mißt messen?

> Mit! verwertbaren Beleg ist es nicht mehr günstig.
Also da ist ausgeschlossen dass die Mißt messen?
> Und mit WLAN Model,
> gleichgültig ob schon Ce/Fcc Bapperl drauf ist (das gibt dir nur etwas
> mehr Vertrauen dass es die Prüfung auch schafft) hast du dir das
> teuerste ausgesucht was geht.

> Bei Funk sind belegte Prüfungen Pflicht, und zwar alle. Was meinst du,
> warum dein Produkt nicht schon längst von einem Erfahreneren gebaut
> wurde.
> Weil der zu unintelligent dazu ist ? Sicher nicht, sondern weil
> er nicht glaubt, damit Gewinn machen zu können.
Dann bleibt nur noch der Chinese, der in seinem Namen die Dinger auf den 
Markt schmeisst.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Geht es dabei um Präzision ... oder ein System zu verarschen bei dem man 
dann mMn zurecht sagen könnte "wer hat denn mit dem Verarschen 
angefangen?" :)

von Mark S. (voltwide)


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Rombald schrieb:
> Genau das soll doch das Labor machen.
Und für genau diese Arbeit, die Du nicht machen willst, was ich übrigens 
gut verstehen - wird richtig Geld verlangt. Überraschung!

von Mark S. (voltwide)


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ich spendiere mal noch ein "kann" zur freien Verfügung des geneigten 
Lesers.

von Rombald (Gast)


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Mark S. schrieb:
> ich spendiere mal noch ein "kann" zur freien Verfügung des geneigten
> Lesers.

Ja, wenn man "möchte" so "kann" man sich das sonst wo hin schieben.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Rombald schrieb:
> Schlaumaier schrieb:
>> https://de.wikipedia.org/wiki/CE-Kennzeichnung
> Kenn ich schon! Bringt mich nicht weiter.
Dann lies es so oft bis dir ein Licht aufgeht!
Und wenn das alles immer noch nichts hilft frag einen Fachanwalt was 
gerade so das mindeste ist was du tun must um diese Selbsterklärung 
abgeben zu können und nicht irgendwelche "Labore" für was man alles an 
Geld ausgeben könnte.
Dann verstehst du auch warum dir die Chinesen für ume das Symbol 
draufmachen wo und so oft wie du es haben willst.

von Olaf (Gast)


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> komforme Produkte. Für die entsprechenden Tests kannst du um die 50k
> Euro rechnen.

Yo, das entspricht auch so grob meiner Erfahrung. In der Praxis gibt es 
natuerlich noch Multiplikatoren die von der persoenlichen Erfahrung, 
Faulheit, Komplexizitaet und auch etwas Glueck abhaengen.


Olaf

von Bernd (Gast)


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Rombald schrieb:
>> Günstig ist auch eine Prüfung ohne Beleg.
> Bedeutet also die Labore können auch Mißt messen?
Ja, Mist wird sogar bei Prüfungen mit Beleg gemessen.

Mit meinen (Funk-)Produkten gehe ich erst zum EMV-Dienstleister wenn ich 
sicher bin dass meine Geräte auch bestehen. Deshalb wird das Gerät 
soweit wie möglich auf dem Labortisch untersucht. ETSI Normen machen da 
sehr genaue Angaben was wie zu messen ist, allerdings muss man auch die 
Tücken der verwendeten Messtechnik kennen. Das hat schon einiges an Zeit 
und Nerven gespart wenn das Labor eine nicht bestandene Prüfung 
rückmeldet. Mit der Info über deren Prüfaufbau lassen sich Fehler 
schnell finden (ja, auch akkreditierte Labore machen Fehler) und die 
Prüfung wird bestanden. Preislich liegt das weit unter den genannten 
50k.

Falls die Vorprüfung auf dem Labortisch (aus welchen Gründen auch immer) 
nicht möglich ist sind die 50k durchaus realistisch, je nachdem wieviele 
Prüfungen wiederholt werden müssen.

von Schlaumaier (Gast)


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Schön das dich das nicht weiter bringt.

Aber vielleicht bringt es dich weiter zu wissen was ein CE-Zeichen ist.

Das ist nämlich nix anders als ein Zettel Papier auf den DU bestätigst 
das alle Normen eingehalten worden. Und kannst wenn du nicht sicher 
bist, das durch Profis (die du hinterher in Regress nehmen kannst wenn 
sie Mist bauen) gegen prüfen lassen aber den Schwarzen Peter hast DU.

Geht was schief, und das Prüfinstitut pleite ... Pech gehabt. Ich hoffe 
du hast dann eine gute Produkthaftungsversicherung.

Bei den anderen Zeichen muss du für jede Produktänderung ein neues 
Zeichen beantragen aber dafür bist du wenigstens auf der sicheren 
Seiten.

Der Rest ist pures Vertrauen.

von Stromberger (Gast)


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Bernd schrieb:
> Mit meinen (Funk-)Produkten gehe ich erst zum EMV-Dienstleister wenn ich
> sicher bin dass meine Geräte auch bestehen.
Jetzt bin ich auch interessiert :-)
Welche Dienstleister kannst du empfehlen?

> Deshalb wird das Gerät
> soweit wie möglich auf dem Labortisch untersucht.
Ich würde hier z.B. einen HackRF zum Schnüffeln nehmen. Erst ohne Strom 
am Prüfling, dann mit Strom und schaun wo er stört.

Wie sieht dein Labortisch aus? Was benutzt du alles zur Vorprüfung?

> ETSI Normen machen da
> sehr genaue Angaben was wie zu messen ist,
Kannst du bitte ein paar Normen nennen die man im Falle des TO anwenden 
müsste?

> allerdings muss man auch die
> Tücken der verwendeten Messtechnik kennen. Das hat schon einiges an Zeit
> und Nerven gespart wenn das Labor eine nicht bestandene Prüfung
> rückmeldet. Mit der Info über deren Prüfaufbau lassen sich Fehler
> schnell finden (ja, auch akkreditierte Labore machen Fehler) und die
> Prüfung wird bestanden. Preislich liegt das weit unter den genannten
> 50k.
Über welche Summe redest du genau? Kannst du bitte mal den 
Rechnungspreis der letzten "kleinen" Messung nennen?

> Falls die Vorprüfung auf dem Labortisch (aus welchen Gründen auch immer)
> nicht möglich ist sind die 50k durchaus realistisch, je nachdem wieviele
> Prüfungen wiederholt werden müssen.
Bei uns wäre in der Nähe eine Uni. Mal dort hin mit ner Kiste Bier und 
nett fragen? Oder erst nett fragen und bei Zusage erst die Kiste Bier 
stellen :-D ?

von Jugend forscht (Gast)


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Harald schrieb:
> Angenommen man hat ein "ESP8566-zu-Funkmodul" entwickelt. Für den ESP
> gibts bereits CE und FCC-Datenblätter, für ein billiges AM-OOK-Funkmodul
> da drann jedoch nicht.
>
> Welches Labor würdet ihr empfehlen falls man das später verkaufen
> möchte?

Jugend forscht ???

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Habe gehört (von einem Bekannten der in einer Firma Funkmeldetechnik
entwicklet) dass man dies günstig in HK machen kann.


Wälz, stampf... Wenn's was taugt beginnen die Kollegen auch gleich mit 
der Produktion..

von Klaus (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Das ist nämlich nix anders als ein Zettel Papier auf den DU bestätigst
> das alle Normen eingehalten worden.

"ALLE Normen" find ich gut :-)

Damit fängt es aber nicht an...

Nachfolgend die Schritte, die notwendig sind, bis man entscheiden kann,
was ALLE Normen bedeutet. (Ich hab's etwas vereinfacht, haut nicht zu 
fest zu. Das ist Alles machbar. Wenn's billig sein soll, muss man halt 
vieles selber machen und das birgt Fehler.
Aber wer das Risiko einer Brurchlandung nicht riskieren will, taugt eh 
nicht zum Unternehmer.).

* Zuerst: in welcher Region der Erde willst Du verkaufen?
  (Nehme mal Europa an...)
* Welche gesetzlichen Regelungen gibt es dort?
  Europa: Richtlinien der EU, Deutschland: Gesetze (umgewandelte 
Richtlinien)
* Welche Richtlinien muss mein Gerät einhalten?
  https://de.wikipedia.org/wiki/Richtlinie_(EU)
* Wie werde ich konvorm zur Richtlinie?
  Einfachste Weg: Über passene (Produkt) Normen.
* Normenrecherche:
  Welche Normen haben einen passenden Anwednungsbereich.
* Aber es geht auch ohne Normen. Normen sind kein Gesetzt.
  Nur liegt im Falle von Komplikationen mehr Beweislast bei Dir.

Inzwischen fordern mehr und mehr EU-Richtlinen auch Risikoanalysen:
Welche Gefährdungen gehen von dem Gerät aus. Sind diese Gefährdungen in
über Normen ggf bereits untersucht und abgedeckt?
Ansonsten was ist der Stand der Technik / Wissenschaft?

Ich will es nicht madig machen.
Aber heutzutage braucht man entweder gutes Wissen oder Geld um als 
Garagenbude erfoglreich zu werden.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Risikoanalysen gehoeren zur Produktesicherheit. Schlussendlich musst du 
alles getan haben um Schaden an Sachen und Leuten zu vermeiden. Im 
einfachstem Fall einen Zettel drankleben : Nicht einschalten ..

von Chris K. (kathe)


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Meine Erfahrung ist das Chinesiche Labor quetscht das irgendwie durch 
mit billigstem Personal. In wirklich seriösen Labs passiert das nicht.
Aber der Kunde ist König und der geht immer den billigsten Weg.

von Alex (Gast)


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Harald schrieb:
> Könnt ihr mir da helfen?

Hast du jetzt schon mal ein paar Angebote eingeholt oder zumindest mit 
Laboren telefoniert? Wo liegen die Preislich?

schönen Gruß,
Alex

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Bernd schrieb:
> Falls die Vorprüfung auf dem Labortisch (aus welchen Gründen auch immer)
> nicht möglich ist sind die 50k durchaus realistisch, je nachdem wieviele
> Prüfungen wiederholt werden müssen.

Das kann, bei einer Kombination wie vom TO beschrieben, sogar sehr 
schnell passieren.

Immerhin müsstest du in diesem Fall alle WLAN Performance Tests 
wiederholen.
Da hast du sehr schnell über eine Woche reine Messzeit...
Irgendwelche Module zu kombinieren ist in der Branche der SuperGAU.
Vor allem, wenn du international verkaufen willst.

Stromberger schrieb:
>> ETSI Normen machen da
>> sehr genaue Angaben was wie zu messen ist,
> Kannst du bitte ein paar Normen nennen die man im Falle des TO anwenden
> müsste?

Also ich würde mal anfangen mit

EN 301 489-1 allgemein
EN 301 498-15 und EN 300 328 für wlan.
der OOK transceiver passt vllt. in die EN 300 220 und die EN 301 489-3.



Pandur S. schrieb:
> Risikoanalysen gehoeren zur Produktesicherheit

Nicht nur! Mit der RED hast du das auch für die EMV zu machen.
Das kann aber zugegebenermaßen ein 3 Zeiler sein, wenn du überall 
harmonisierte Normen verwendest...


Chris K. schrieb:
> Meine Erfahrung ist das Chinesiche Labor quetscht das irgendwie durch
> mit billigstem Personal.

Würde ich auch so sagen.
Das kann dir aber in Europa auch passieren.


Stromberger schrieb:
>> Falls die Vorprüfung auf dem Labortisch (aus welchen Gründen auch immer)
>> nicht möglich ist sind die 50k durchaus realistisch, je nachdem wieviele
>> Prüfungen wiederholt werden müssen.
> Bei uns wäre in der Nähe eine Uni.

Stromberger schrieb:
>> Deshalb wird das Gerät
>> soweit wie möglich auf dem Labortisch untersucht.
> Ich würde hier z.B. einen HackRF zum Schnüffeln nehmen. Erst ohne Strom
> am Prüfling, dann mit Strom und schaun wo er stört.
>
> Wie sieht dein Labortisch aus? Was benutzt du alles zur Vorprüfung?

Bau dir zumindest eine offene TEM Zelle nach!
Die funktioniert eigentlich ganz gut: 
http://eagle.chaosproject.com/sandbox/acstrial/newsletters/summer08/pp2.pdf

Bis 300MHz habe ich damit damals ganz gute Übereinstimmung mit unseren 
Hallen gehabt.

Störfestigkeit lässt sich damit übrigens auch gut testen!

Von Nahfeld Messungen halte ich nicht allzuviel.
Zum Suchen nach einer Messung im Fernfeld sind sie nicht schlecht 
geeignet.
Für Pre-Compliance - naja, da sieht man für meinen Geschmack zu viele 
Dinge die nicht abstrahlen.

TV Antennen sind übrigens gar nicht schlecht. Kompakt und gehen ab ca. 
100MHz weg.
Noch eine LTE/WLAN/... Kombiantenne dazu und du bist bis einige GHz 
dabei :)

Jetzt wo ich mich selbstständig gemacht habe, hat sich zu meiner 
"Antennenfarm" noch zusätzlich eine gebrauchte GTEM Zelle dazugesellt.
Die ganzen "Störer" um mich herum (Handymasten, Radiosender,...) 
verdecken mir im Büro einfach zu viel.

Mit meinem Labor halte ich es übrigens so wie viele andere Firmen auch: 
Falls wer anfragt, wird gemessen. Messmöglichkeiten haben eigentlich 
vergleichsweise viele Firmen.

Das Problem ist nur, dass du viel Rüstzeit hast die niemand zahlen will.
Wenn's dann ans Entstören geht, dann rinnt noch mehr Zeit rein die man 
eigentlich mit eigenen Produkten nutzen will. Und natürlich will man der 
Konkurrenz auch nicht zu viel helfen...

73

von Oscar (Gast)


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Hans W. schrieb:
> Also ich würde mal anfangen mit
>
> EN 301 489-1 allgemein
> EN 301 498-15 und EN 300 328 für wlan.
> der OOK transceiver passt vllt. in die EN 300 220 und die EN 301 489-3.


Wenn ich nach den Normen google finde ich die ETSI.org. Z.B.:
https://www.etsi.org/deliver/etsi_en/300200_300299/30022001/03.01.01_60/en_30022001v030101p.pdf

Kann man das Dokument direkt nehmen, oder ist es unbrauchbar und man 
muss eines für DE kaufen?

von Oscar (Gast)


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Nachtrag:
Wenn ich ein LoRa-Modul prüfen möchte, welche Normen muss ich da nehmen?
LoRa ist ja Breitband und kann 500kHz

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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ETSI Normen sind gratis.

Semtech hat eine Technical Note, die dir da vielleicht etwas hilft:
https://lora-developers.semtech.com/?ACT=72&fid=30&aid=48_0znCpZpvImL3agza59hG&board_id=1

73

von soso... (Gast)


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Harald schrieb:
> Was soll das?

Informier Dich mal richtig.
Du willst nicht nur ins EMV Labor, sonder auch noch ein Funkmodul 
zertifizieren.
Und alles das ohne auch nur den leistesten Plan zu haben was Du 
brauchst.
Also brauchst Du jemanden der das weiß und Du must so oft das Labor 
bezahlen bis Du nicht mehr durchfällst.
Oder hast Du gedacht, beim ersten Mal ist alles supi und das wäre so 
eine art 'Teilgenommen' Zertifikat?

von Arno H. (arno_h)


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soso... schrieb:

> Oder hast Du gedacht, beim ersten Mal ist alles supi und das wäre so
> eine art 'Teilgenommen' Zertifikat?

Was er benötigt ist "Mit Erfolg teilgenommen".

Arno

von soso... (Gast)


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Arno H. schrieb:
> Was er benötigt ist "Mit Erfolg teilgenommen".

Tatsächlich ...
Dann muss er entweder Wissen und Equipment anhäufen, um mit vertretbarem 
Risiko selbst CE zu bescheinigen, oder er muss jemanden dafür bezahlen 
ihn an die Hand zu nehmen und da durchzuführen.

CE ist eine Selbsterklärung.
Das kann ich einfach dreist bescheinigen ohne mich einen Dreck um 
irgendeine Messung zu kümmern. Ich kenne Firmen die machen das genau so.
Unbefilterte DCDC Wandler, grausige Unkenntniss über jeden Aspekt von 
EMI Entstörung, aber eine GF die lustig CE Zertifikate austeilt als 
wären es Bonbons.
3000€ Teile verbauen ist kein Thema, aber 3K für einen EMI Precompliance 
Messplatz oder 1K fürs Labor, sind nicht drin.

Da der TO zusätzlich ein Funkmodul zertifizieren will, kann er entweder 
auf Blöd tun und das ESP CE Zert für bare Münze nehmen, oder er kann ins 
Labor und sein blaues Wunder erleben.

von MaWin (Gast)


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soso... schrieb:
> Da der TO zusätzlich ein Funkmodul zertifizieren will, kann er entweder
> auf Blöd tun

Er kann nicht. Bei Funk muss er messen, und die Messprotokolle gehören 
in die Gerätedokumentation, und die muss er bis 10 Jahre nach Verkauf 
aufheben.
Sonst sieht es echt schlecht aus wenn einer von der BNetzA mal gucken 
kommt (weil ein Mitbewerber ihn angeschissen hat).

von soso... (Gast)


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MaWin schrieb:
> Er kann nicht.
Er kann schon und genügend tun das auch.

MaWin schrieb:
> wenn einer von der BNetzA mal gucken
> kommt
Tja, dann wird das allerdings ungemütlich :-)

Ich habe in einer 35Mann Fa. gerabeitet die sich selbst für einen der 
Spitzenreiter in ihrem Bereich hält.
Kein WEEE, keine EMI Tests, CE Zert bestand im Ausdrucken einen 
angepassten Vordrucks, Funkmodule ohne Vermessung, kein ESD Schutz 
(Funkenziehender Teppich in Entwicklung und Produktion), handgelötete 
PCBs in sehr tagesabhängiger Form etc. pp.
Best of german engeneering 😂😂🤢

Es ist immer wieder erstaunlich wie viele Jahre man sich über absolut 
alles hinwegsetzen kann, was als absolute Basics angesehen wird.

von Michael (Gast)


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Ich frage mich gerade wie es sich mit Bausätze für Amateurfunker 
verhält! Die müsste ja auch alle CE und sonst was haben. Wenn man aber 
nachsieht, nix...

Ist der Amateurfunk davon ausgenommen?

von MaWin (Gast)


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Michael schrieb:
> Ist der Amateurfunk davon ausgenommen

Ein bischen.

Evaluation-Module mit Funk sind von den RED Vorschriften explizit 
ausgenommen, als solche könnten sich die Bausätze verstehen.
Zumal man die CE Einhaltung erst nach dem Zusammenbau überprüfen könnte 
(was dann also der AFU machen müsste), man es aber als Hersteller 
zumindest ein Mal an einen ordentlich aufgebauten Bausatz gemacht haben 
müsste "kann RED einhalten wenn nach Anleitung aufgebaut'.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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MaWin schrieb:
> Michael schrieb:
>> Ist der Amateurfunk davon ausgenommen
>
> Ein bischen.

Für kommerziell angebotene Geräte haben die sogar einen harmonisierten 
Standard: EN 301 783-1

Eigentlich recht spannend, wo die da überall mitmischen...

73

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