Hi, ich hab gelesen, dass man mithilfe eines Luftspaltes im Ferritkern die Sättigungsflussdichte verzögern kann. Die erste Frage lautet: Steigt damit auch die Sättigung der Spule an, sodass der Magnet potentiell stärker wird? Zur zweiten Frage: wie muss so ein Luftspalt aussehen? Angenommen ich habe einen Stabkern um den ich eine Spule wickle. Bisher habe ich nur gesehen, dass "scheiben" aus dem Stab herausgeschnitten wurden um einen Spalt zu erhalten. Hätte man den selben/ähnlichen Effekt, wenn man den Kern zb hohl machen würde?
Leider wird dir das alles gar nicht helfen. Ein Luftspalt ändert die Sättingsflußdichte rein gar nicht. Stattdessen verringert er die induktivität und damit das Verhältnis von Strom zu momentaner Flußdichte. Was du brauchst ist eine möglichst glatte paralelle Fläche also das gegenteil von einem Luftspalt, und ein Eisen das mehr Flußdichte kann
Ein Luftspalt wird relevant bei einem wenigstens schon fast geschlossenem Kern, was das Feld überwiegend im Kern verläuft. Beim Stabkern hat man sozusagen von Ende zu Ende schon eine Menge Luft. Wie schon geschrieben vergrößert sich nicht die Sättigungsflußdichte (das ist eine Materialkonstante), sonder nur der Strom der nötig ist um die Magnetisierung zu erreichen.
von lucomotive schrieb: >Angenommen ich habe einen Stabkern um den ich eine Spule wickle. Ein Stabkern hat sozusagen einen riesigen Luftspalt. Das ist der Weg wo die Feldlinien durch die Luft gehen. https://www.grund-wissen.de/physik/elektrizitaet-und-magnetismus/magnetismus.html Eisenkern mit Luftspalt, siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Luftspalt_(Magnetismus) >Bisher >habe ich nur gesehen, dass "scheiben" aus dem Stab herausgeschnitten >wurden um einen Spalt zu erhalten. Was meinst du damit? Meinst du Trafobleche? Das hat nichts mit Luftspalt zutun. Die Bleche sollen Wirbelströme im Kern verringern.
lucomotive schrieb: > Hätte man den selben/ähnlichen Effekt, wenn man den Kern zb hohl machen > würde? Guck dir einfach mal an, wo bei einem hohlen Kern der magnetische Fluss durch geht, z.B. mit FEMM. Der Luftspalt muss senkrecht zu den Feldlinien liegen, sonst läuft der magnetische Fluss einfach drumrum.
lucomotive schrieb: > Zur zweiten Frage: wie muss so ein Luftspalt aussehen? Er muß immer senkrecht zu den Feldlinien im Kern angeordnet sein. > Angenommen ich habe einen Stabkern um den ich eine Spule wickle. Bisher > habe ich nur gesehen, dass "scheiben" aus dem Stab herausgeschnitten > wurden um einen Spalt zu erhalten. > Hätte man den selben/ähnlichen Effekt, wenn man den Kern zb hohl machen > würde? Nein, einen vergleichbaren Effekt kann man mit einem hohlen Kern nicht erreichen. Bei dem würden sich die Feldlinien im massiven Kern nur verdichten, was aber etwas ganz anderes ist als in einem Kern einen Luftspalt anzuordnen. Den Sinn von Luftspalten kannst Du Dir so vorstellen: - Eisen od. ferritische Metalle od. Mischungen davon mit anderen Stoffen haben so gut wie gar keinen Widerstand für den Aufbau/die Führung von magn. Feldlinien - befindet sich aber in einem Querschnitt ein Luftspalt, bildet der nicht nur einen enormen Widerstand, sondern auch die Möglichkeit, sehr hohe magn. Energie in ihm "speichern" zu können. Weil nahezu die gesamte Magnetisierungsenergie erforderlich ist, um den Luftspalt magnetisieren zu können. Demgegenüber sind die Weglänge im ferritischen Kern und die Energie, um ihm magnetisieren zu können, an sich vernachlässigbar. Praktiziert wird die "Verwertung" von Luftspalten v.a. in Zündspulen und MOT. Auch Luftspaltdrosseln werden häufig verwendet - allerdings eher zur stufenlosen Einstellung ihres Durchlaß-Widerstandes in Wechselspannungs-Magnetisierungskreisen.
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