Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensatortausch auf gebrauchter Platine


von Sebastian A. (wastl46)


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Hallo,
ich bin gerade dran eine Platine zu servicieren.
Auf der Platine sind auch einige Aluminium Elkos als SMD ausgeführt / 
V-Chip).
Ich habe mich mal auf der Seite "elektroniktutor" schlau gemacht, ganz 
sicher bin ich mir trotzdem nicht ob ich die Beschriftung richtig deute:

Das Symbol "!" steht für einen Zeilenumbruch, die Werte stehen 
untereinander:

a3 ! 100V ! UL = 2,5pF * 10^3 / 100V
e2 ! 220V ! UL = 4,5pF * 10^2 / 220V
f1 ! 220C ! UL = 5pF   * 10^1 / ????
d3 !  47C ! UL = 4pF   * 10^3 / ????
47 !  CHA ! 1Q3 = 47uF        / ????

Die letzte, 3. Zeile soll angäblich nur die Seriennummer sein und hat 
somit weniger an bedeutung.

Bitte um Hilfe!

LG

: Verschoben durch Moderator
von hinz (Gast)


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Mach Fotos.

von hinz (Gast)


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Aber schon der Anhang wird es wohl klären.

von Sebastian A. (wastl46)


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hinz schrieb:
> Aber schon der Anhang wird es wohl klären.

Hallo und danke für die antwort, ich korrigiere somit:

a3 ! 100V  ! UL = 2,5pF * 10^3 / 35V
e2 ! 220V  ! UL = 4,5pF * 10^2 / 35V
f1 ! 220C  ! UL = 5pF   * 10^1 / 16V
d3 !  47C  ! UL = 4pF   * 10^3 / 16V
47 !  CHA. ! 1Q3 = 47uF        / 16V

Hauptsache nichts harmonisieren ^^

Hoff das passt so :)

von hinz (Gast)


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Sebastian A. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Aber schon der Anhang wird es wohl klären.
>
> Hallo und danke für die antwort, ich korrigiere somit:
>
> a3 ! 100V  ! UL = 2,5pF * 10^3 / 35V
> e2 ! 220V  ! UL = 4,5pF * 10^2 / 35V
> f1 ! 220C  ! UL = 5pF   * 10^1 / 16V
> d3 !  47C  ! UL = 4pF   * 10^3 / 16V
> 47 !  CHA. ! 1Q3 = 47uF        / 16V
>
> Hauptsache nichts harmonisieren ^^
>
> Hoff das passt so :)

Immer noch falsch!

Die Kapazität wird hier direkt in µF angegeben, uncodiert.

von Percy N. (vox_bovi)


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hinz schrieb:
> Immer noch falsch!
>
Wieso? Die Spannungen hat er doch korrekt entschlüsselt.
> Die Kapazität wird hier direkt in µF angegeben, uncodiert.
Das dürfte er bemerkt haben; schließlich hat er die Spannungskennung 
ordentlich abgetrennt und die dritte Zeile ab ovo als unbedeutend 
bezeichnet.
Warum der Hersteller da allerdings "pF" draufstempeln zu müssen meint, 
ist eine andere Frage.

von hinz (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Warum der Hersteller da allerdings "pF" draufstempeln zu müssen meint,
> ist eine andere Frage.

Hat er nicht getan, das hat Sebastian dazugebastelt.

von hinz (Gast)


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Siehe Anhang.

von Sebastian A. (wastl46)


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Hallo an Alle,
nochmals herzlichen Dank für die Antworten, jetzt gibts keine 
Unklarheiten mehr!

Danke für die Manuals!

a3 ! 100V  ! UL  = 100uF / 35V
e2 ! 220V  ! UL  = 200uF / 35V
f1 ! 220C  ! UL  = 200uF / 16V
d3 !  47C  ! UL  = 47uF  / 16V
47 !  CHA. ! 1Q3 = 47uF  / 16V

D.h. die ersten dürften nichicon und der letzte ein Philips sein.

Im elektroniktutor gibt auch eine Aufstellung der Beschriftungen, die 
hat mich etwas verwirrt!
https://www.elektroniktutor.de/bauteilkunde/c_smdcod.html

LG Sebastian

von hinz (Gast)


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Dir ist klar, dass du auf mehr als nur Kapazität und Spannungsfestigkeit 
achten musst?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian A. schrieb:
> ich bin gerade dran eine Platine zu servicieren.
Was ist denn an der Platine kaputt? Oder gehört es zum üblichen 
"Service", zwischendurch die Kondensatoren durchzuwechseln?

> Auf der Platine sind auch einige Aluminium Elkos als SMD ausgeführt
Und: willst du sie ohne Plan und Nachdenken einfach mal tauschen?
Haben sie wenigstens einen Bauch oder sind sie ausgelaufen?

> servicieren
Nettes Wort, muss ich nir merken.... ;-)

von hinz (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Oder gehört es zum üblichen
> "Service", zwischendurch die Kondensatoren durchzuwechseln?

Wie beim Auto der jährliche Scheibenwechsel...


Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

von Peter D. (peda)


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Es wäre mal interessant, wieviel Leute sich mit unnötigem Elkotausch 
ihre Geräte kaputt repariert haben. Das dürften ne Menge sein.
Posten tun leider immer nur die Leute, bei denen die Geräte überlebt 
haben.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Peter D. schrieb:
> Es wäre mal interessant, wieviel Leute sich mit unnötigem Elkotausch
> ihre Geräte kaputt repariert haben. Das dürften ne Menge sein.
> Posten tun leider immer nur die Leute, bei denen die Geräte überlebt
> haben.

Ja, sowas landet dann teilweise bei mir:
http://www.wolfgangrobel.de/vectrex/vectrex9.htm

Sinnloses Gemetzel.

von Soul E. (Gast)


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SMD-Elkos vorbeugend tauschen ist in genau einem Fall sinnvoll: bei 
Geräten aus den frühen '90ern, wenn die Platine schon leicht nach Essig 
riecht. Es gab mal eine Serie dieser Alubecher, bei denen nach 20 Jahren 
die Dichtung aufgab. Dann lief der Elektrolyt aus, und der ist bei 
heutigen Elkos oxidierend (damit man nicht mehr "formieren" muss wie zu 
Röhrenopas Zeiten). Auslaufender Elektrolyt zerfrisst Leiterplatten und 
verursacht Kurzschlüsse.

Betroffen waren z.B. Sony HiFi-Geräte, Apple Macintosh LC, II, Centris, 
..., Tektronix TDS dreistellig, usw.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Soul E. schrieb:
> SMD-Elkos vorbeugend tauschen ist in genau einem Fall sinnvoll: bei
> Geräten aus den frühen '90ern, wenn die Platine schon leicht nach Essig
> riecht.

Genau. Und Arcade-Platinen:
http://www.wolfgangrobel.de/arcadereps7/exvania.htm

von Sebastian A. (wastl46)


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Danke für den Link ;)

Schade, dass es auch in diesem Forum, wo doch einige kluge Köpfe 
angemeldet sind, zu Annahmen und Vorwürfen kommt :/

Der Driver ist 10-20Jahre alt und täglich in Betrieb, der Motor began 
Anfangs zu Vibrationen und ging dann schlussendlich nicht mehr. 
Offensichtlich findet man keine Defekte an Bauteilen und ich möchte 
nicht, dass nach 2 Monaten der nächste Elko seinen Geist aufgibt, 
deshalb preventiv tauschen / Überholen.

Trotzdem Danke für einige Tipps und und Erfahrungswerte. Somit seht ihr 
bei den V-Chip elkos keinen Bedarf? Die Keramikkondensatoren plante ich 
auch nicht zu tauschen.

Bei den Std. Elkos möchte ich möglichst den exakt gleichen ordern oder 
eben einen mit besserer Lebensdauer.

Wenn ihr einen Vorschlag habt wie man dabei am besten vorgeht wäre ich 
euch sehr dankbar.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (Gast)


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Sebastian A. schrieb:

> Trotzdem Danke für einige Tipps und und Erfahrungswerte. Somit seht ihr
> bei den V-Chip elkos keinen Bedarf? Die Keramikkondensatoren plante ich
> auch nicht zu tauschen.

Um genau die ging es doch? Wenn sie undicht oder defekt sind, dann 
tauschen. Ansonsten Finger weg. Wenn du mehrere identische aus einer 
Baureihe als defekt identifiziert hast, dann macht es natürlich Sinn die 
anderen baugleichen gleich mit zu tauschen.

Widerstände, Keramikkondensatoren oder die Leiterplatte selber tauscht 
man nur bei erkannten Defekten, da verschleisst nichts.


> Bei den Std. Elkos möchte ich möglichst den exakt gleichen ordern oder
> eben einen mit besserer Lebensdauer.

Bedrahtete Elkos tauscht man nur bei erkannten Defekten.

Elkos aus den '70ern und '80ern halten quasi ewig, da treten nur 
Einzelfehler auf. Die heute verbauten Typen, und das was man beim 
Bastlerbedarf bestellen kann ("105C LOW ESR") sind längst nicht mehr so 
langlebig wie früher. Gerade in Schaltnetzteilen kann da nach 2-5 
Betriebsjahren durchaus eine Reparatur nötig sein.


In den Datenblättern wird eine Grenztemperatur angegeben, und eine 
Lebensdauer bei dieser Grenztemperatur. Umrechnen kannst Du mit der 
Faustformel "10 °C weniger hält doppelt so lange". D.h. ein Elko, der 
mit 1000h bei 105° angegeben ist, hält bei Betriebstemperatur (30-50 °C) 
genau so lange wie einer der mit 4000h bei 85°C angegeben ist. Die 
Angabe "105 °C" alleine sagt nichts über die Lebensdauer aus, auch wenn 
Elektronikversender gerne mal diesen Eindruck erwecken.

von Percy N. (vox_bovi)


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hinz schrieb:
> Wie beim Auto der jährliche Scheibenwechsel...

Geschäftsidee: Elektrolytpeilstab!

von Sebastian A. (wastl46)


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Soul E. schrieb:
>Die Angabe "105 °C" alleine sagt nichts über die Lebensdauer aus, auch wenn
> Elektronikversender gerne mal diesen Eindruck erwecken.

Danke nochmals für die Detailreiche Erklärung. Bei RS components kann 
man sogar auf die Lebensdauer filtern. Aber gut zu wissen wie man diese 
intepretieren kann.

Es werden ja auch Brummspannung und Strom angegeben und damit steigt 
meist auch die Lebensdauer wenn ma da etwas durch stöbert.

Aber natürlich versuche ich mal die durchgesteckten zu tauschen und 
möglichst gleiche zu finden.Die meisten sind von nichicon und mit einer 
mittleren "Long life" Klasse.

Thermisch scheint das Teil gut designd zu sein.

von MeierKurt (Gast)


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Soul E. schrieb:

> Elkos aus den '70ern und '80ern halten quasi ewig, da treten nur
> Einzelfehler auf. Die heute verbauten Typen, und das was man beim

Die hatten ja auch nichts auszuhalten.

von Nick M. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
>> servicieren
> Nettes Wort, muss ich nir merken.... ;-)

Das wäre für einen Östereicher normal. Ich tippe auf Wiener.

Ist nichts gegen Österreicher. Die haben halt ihre Ausdrücke die auch 
einen Bayern zum Schmunzeln bringen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Nick M. schrieb:
> Das wäre für einen Östereicher normal. Ich tippe auf Wiener.
>
> Ist nichts gegen Österreicher. Die haben halt ihre Ausdrücke die auch
> einen Bayern zum Schmunzeln bringen.

Österreicher, speziell Wiener, sind nichts gegen Österreicher?
Wie meinen?

von Carl D. (jcw2)


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Peter D. schrieb:
> Es wäre mal interessant, wieviel Leute sich mit unnötigem Elkotausch
> ihre Geräte kaputt repariert haben. Das dürften ne Menge sein.
> Posten tun leider immer nur die Leute, bei denen die Geräte überlebt
> haben.

Wenn eine alte Analog-Heizungssteuerung mit brummendem Relais ausfällt, 
dann ist das probeweise wechseln des NT-Elkos ein risikoarmes und 
erfolgsträchtiges Mittel, das ich dann bei nächster Gelegenheit auf die 
Warmwasser-Platine daneben ausgedehnt hab. Kostet deutlich weniger 
Geld/Nerven als eine weiterer Ausfall im nächsten Jahr (WAF<0).

Aber generell hast du recht, man muß nicht alle Alubecher tauschen. Ist 
halt für manche bei HW das, was volatile für andere(/die gleichen) in 
der SW ist.

von Achim B. (bobdylan)


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Percy N. schrieb:
> Österreicher, speziell Wiener, sind nichts gegen Österreicher?
> Wie meinen?

Du hast da was richtig falsch verstanden.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Achim B. schrieb:
> Du hast da was richtig falsch verstanden.

Wenn ich Paul Watzlawick richtig verstanden habe, dann geht das 
überhaupt nicht ...
Nach meinem Verständnis hat der nämlich propagiert, es sei das 
kommuniziert worden, was der Empfänger verstanden habe.
Und wenn das zutrifft, kann ich Watzlawick nicht falsch verstanddn 
haben. Und Nick auch nicht.

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