Forum: HF, Funk und Felder Kennt ihr noch funktionierende LW-, MW- oder KW-Sender als Radiosender?


von Bartosz B. (bartosz)


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Hi all 🙋‍♂️

ich würde euch gerne fragen, ob ihr aktive, deutsche LW- oder MW-Sender 
kennt, die Radio betreiben.
Laut 
[[https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_bekannter_Sendeanlagen#Deutschland]] 
gibt es noch 1 (!) Sender in Pinneberg, welcher Wetterfax betreibt; also 
nicht nützlich.
LW-Sender gibt es gar keine mehr. Alles stillgelegt, abgerissen, 
demontiert.
Es gibt nur noch wenige aktive KW-Sender, z.B. Nauen in Brandenburg.

Warum das Ganze

Ich möchte demnächst mit PSpice for TI 2020 ein Radio bauen, welches 
KW, MW und LW empfangen kann. Naja, wenn's nichts Gescheites mehr gibt, 
dann nicht. Es soll sich lohnen. 🤔

2.) Mit welcher Frequenz funken eure Amateurfunkgeräte (LW, MW, KW)? 
(Ich habe hier mal gelesen, wie sich jemand beklagte, dass sich so 
wenige Amateurfunker in seiner Region fänden. Ich wollte fragen, wo man 
euch denn hört.)

von Bert 0. (maschinist)


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Klar gibt's noch Sender, wenn auch nicht mehr aus DL. Hier läuft jeden 
Abend nach Einbruch der Dämmerung Absolute Radio aus GB, MW 1215 kHz.

In der Dunkelheit ist auf MW noch fast jeder Kanal belegt, also nur zu 
mit Deinem Projekt!

Gruß... Bert

von Sendebegleiter (Gast)


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Das ist DIE Marktlücke! Mach doch einfach einen eigenen LW/MW Sender in 
D auf 👍

von Thomas V. (tomv)


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Hallo Bart,

Du kommst ein paar Jahre zu spät!

Zitat von https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelwellenrundfunk :

"Am 31. Dezember 2015 wurden mit der Abschaltung der Mittelwellensender 
von Deutschlandradio die letzten deutschsprachigen Stationen, die aus 
Deutschland senden, in diesem Frequenzbereich stillgelegt."

Und zur Langwelle sagt https://de.wikipedia.org/wiki/Langwellenrundfunk 
:
"Zum Jahreswechsel 2014/2015 wurden, abgesehen vom erst am 31. Dezember 
2019 abgeschalteten französischsprachigen Europe 1, letzte Sender 
abgeschaltet."

Ich glaube letztens erst gehört zu haben, dass der Sendemast von Europe 
1 erst in diesem Herbst gesprengt wurde.

Auf KW könntest Du im Bereich 6070, 6080kHz Glück haben immer mal was 
deutschsprachiges zu hören. Insbesondere Sonntags von 11:00-12:00 Uhr 
ME(S)Z mit "Radio DARC".

von Bartosz B. (bartosz)


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Bert 0. schrieb:
> Hier läuft jeden Abend nach Einbruch der Dämmerung Absolute Radio aus GB,   MW 
1215 kHz.
>
> In der Dunkelheit ist auf MW noch fast jeder Kanal belegt, also nur zu
> mit Deinem Projekt!
>
Danke, Bert! Ja, ich hatte im Hinterkopf, dass Lang- und Mittelwelle 
eine weite Entfernung schaffen, andererseits habe ich nicht gewusst, 
dass man selbst für Sender aus GB die Nacht braucht.

Zitat von Wikipedia:
In den Tagesstunden dämpft die Ionosphäre die Mittelwellensignale, weil 
sie sehr viele ungebundene Elektronen enthält. In den Nachtstunden, wenn 
die Dämpfung durch die D-Region schwächer wird, steigt die Reichweite 
bis über tausend Kilometer.

: Bearbeitet durch User
von Bartosz B. (bartosz)


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Thomas V. schrieb:
> Hallo Bart,

> "Am 31. Dezember 2015 wurden mit der Abschaltung der Mittelwellensender
> von Deutschlandradio die letzten deutschsprachigen Stationen, die aus
> Deutschland senden, in diesem Frequenzbereich stillgelegt."

Hallo Thomas,
daher auch meine Alternativfrage zu euren Amateurfunkstationen.

>
> Ich glaube letztens erst gehört zu haben, dass der Sendemast von Europe
> 1 erst in diesem Herbst gesprengt wurde.
>
> Auf KW könntest Du im Bereich 6070, 6080kHz Glück haben immer mal was
> deutschsprachiges zu hören. Insbesondere Sonntags von 11:00-12:00 Uhr
> ME(S)Z mit "Radio DARC".

Ok danke!

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Thomas V. schrieb:
> Abschaltung der Mittelwellensender

siehe z.B.
https://www.funkamateur.de/nachrichtendetails/items/QRT-MW-D-F-LUX.html
Sendeschluss auf 15 Mittelwellen 2015-12-31
Deutschland, Frankreich und Luxemburg schalten ab

von Gin Gong (Gast)


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Bart B. schrieb:
> daher auch meine Alternativfrage zu euren Amateurfunkstationen.

Die senden in SSB, nicht in AM. Wenn dein Radio das demodulieren kann, 
ist es kein Problem.

Hier auf dem Web-SDR von Uni Twente kannst du gucken, was aktuell so auf 
Sendung ist:
http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/
Dort kannst du auch die Modulationsarten ausprobieren usw.

von IT-Abteilung (Gast)


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Gin Gong schrieb:
> Hier auf dem Web-SDR von Uni Twente kannst du gucken, was aktuell so auf
> Sendung ist:

Und immer auch die Chatbox beobachten! Da schreiben sie oft Frequenzen 
auf denen gerade was los ist.

von Bartosz B. (bartosz)


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Gin Gong schrieb:
> Bart B. schrieb:
>> daher auch meine Alternativfrage zu euren Amateurfunkstationen.
>
> Die senden in SSB, nicht in AM. Wenn dein Radio das demodulieren kann,
> ist es kein Problem.
>
> Hier auf dem Web-SDR von Uni Twente kannst du gucken, was aktuell so auf
> Sendung ist:
> http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/
> Dort kannst du auch die Modulationsarten ausprobieren usw.

Das ist ja cool. Danke! Gleich Absolute Radio ausprobiert!

von Sven LA (Gast)


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Hier https://www.addx.de/Hfpdat/plaene.php AM/DRM und Sprache Deutsch 
auswählen.

von Bartosz B. (bartosz)


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Gin Gong schrieb:

> Die senden in SSB, nicht in AM. Wenn dein Radio das demodulieren kann,
> ist es kein Problem.

Da muss ich mich schlaumachen, was das ist.

von Bartosz B. (bartosz)


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Sven LA schrieb:
> Hier https://www.addx.de/Hfpdat/plaene.php AM/DRM und Sprache Deutsch
> auswählen.

Sehr schön!

Was ist das für ein Piepen bei 2285 kHz? Ich konnte bei Google nichts 
finden.

von Zeno (Gast)


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Bart B. schrieb:
> Laut
> [[https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_bekannter_Sendeanlagen#Deutschland]]
> gibt es noch 1 (!) Sender in Pinneberg, welcher Wetterfax betreibt; also
> nicht nützlich.

Für andere schon recht nützlich.

von Gin Gong (Gast)


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Bart B. schrieb:
> Das ist ja cool. Danke! Gleich Absolute Radio ausprobiert!

Wenn du Software Defined Radio (SDR) auch zuhause empfangen willst, man 
kann sich aus einem TV-Stick so etwas selber bauen. Kostet ungefähr 20 
Euro.
Das Schlagwort lautet "RTLSDR". Kannst du mal bei Youtube, Ebay und 
Google eingeben. Auch hier im Forum solltest du fündig werden.

Für den Preis sind die Teile unschlagbar und man kann damit auch prima 
HF-Messungen durchführen, was beim HF-Basteln äußerst praktisch ist.

von Kilo S. (kilo_s)


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Gin Gong schrieb:
> Für den Preis sind die Teile unschlagbar und man kann damit auch prima
> HF-Messungen durchführen, was beim HF-Basteln äußerst praktisch ist.

Aber nicht für 20€. Da fehlt dann noch einiges.

Gerade wenn viele starke UKW sender in der Nähe sind, auf HF (100kHz-26 
(30) MHz) ist so ein RTL SDR Teil generell  unbrauchbar wenn man keinen 
Upconverter hat und ohne TCXO (nachgerüstet!) Ist er drift schon recht 
groß.

Für Messungen mit echter Aussagekraft eher unbrauchbar.

von Gin Gong (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Gerade wenn viele starke UKW sender in der Nähe sind, auf HF (100kHz-26
> (30) MHz) ist so ein RTL SDR Teil generell  unbrauchbar wenn man keinen
> Upconverter hat und ohne TCXO (nachgerüstet!) Ist er drift schon recht
> groß.
>
> Für Messungen mit echter Aussagekraft eher unbrauchbar.

Kilo S. schrieb:
> Aber nicht für 20€.

Doch!

von Kilo S. (kilo_s)


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Gin Gong schrieb:
> Doch!

Wenn du zufällig diese billigen ebay angebote meinst die im Direkt 
Sampling Mode für "HF" Arbeiten dann freu dich schon mal darauf das es 
für echte Messungen einfach nix taugt.

Kannst höchstens schätzwerte daraus ableiten.

Die RTL SDR Sticks sind NICHT für HF gemacht sondern für DVB-T. Das 
wiederum liegt im VHF/UHF bereich. Und selbst da sind die RTL SDR Sticks 
mit vorsichtigem Optimismus gerade so als "Brauchbar" zu bezeichnen.
Es fehlt an Filtern für UKW Rundfunk (erzeugt intermodulationen und 
somit geistersignale auf Frequenzen wo eigentlich kein UKW Rundfunk 
stattfindet) die Stabilität ist ohne TCXO nicht so der Bringer.

Als Empfänger, in Verbindung mit passendem Zubehör (Upconverter, 
Preselector,  Dämpfungsglied usw.) sind sie dann langsam aber sicher 
brauchbar. Ohne Zubehör,  insbesondere des Preselector kannst du es auch 
schon fast wieder vergessen.

Als "Messgerät" kann man die dinger nicht bezeichnen.
Selbst die von Nooelec werden mittlerweile schon als "Bundle" verkauft 
mit auswälbarem Zubehör.
 https://www.nooelec.com/store/nesdr-smart-hf.html

Ich hab nix gegen SDR an sich. Ich hab ja selbst den verlinkten mit 
upconverter in Betrieb.

Nur zum "Messen" (es gibt zwar durchaus Projekte dafür...) reicht der 
Stick alleine eben nicht aus.

von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Bart B. schrieb:
> Gin Gong schrieb:
>
>> Die senden in SSB, nicht in AM. Wenn dein Radio das demodulieren kann,
>> ist es kein Problem.
>
> Da muss ich mich schlaumachen, was das ist.

SSB = SingleSideBand-Modulation
https://de.wikipedia.org/wiki/Einseitenbandmodulation

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Was mich immer wundert:
Die Sendemasten stehen doch im Allgemeinen auf "freier Pläne".

Gibt es echt nichts sinnvolleres,
als diese Dinger immer gleich zu sprengen?

von Radiofreund (Gast)


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Hallo

Sendebegleiter schrieb:
> Das ist DIE Marktlücke! Mach doch einfach einen eigenen LW/MW Sender in
> D auf 👍

Wenn es denn so einfach wäre...
Rundfunk von Privat zum gaudium von leider wenigen Enthusiasten?
Selbst wenn dafür keine sogenannte Radiofrequenz verwendet wird, wird 
durch 1001 Vorschriften die Null mit der Technik zu tun haben, durch die 
Kosten (Den Urheberrecht sei "gedankt") und den hoffentlich gegenüber 
sich selbst bestehenden Anspruch das unmöglich gemacht.
Ein gutes Radioprogramm ist sehr aufwendig wie die "Qualität" des real 
existierende privatwirtschaftliche Rundfunk, oder (meist)noch schlimmer 
der dort stattfinden "Bürgerfunk" immer wieder beweist - und selbst 
diese meist vorhandene "Nichtqualtät" ist schon zu aufwendig für eine 
Einzelperson...
Noch eine Musikabspiel- und "Bildzeitungsdudel" Station benötigen wir 
wirklich nicht.
Und einfach "Relais" für ein bestehendes hochwertiges Programm zu 
spielen ist auch für wirklich privat (Hobby-, Spaß) unmöglich - gerade 
die Programme die in Deutschland noch am längsten auf LW und MW bleiben 
durften hätten so ein "Relais" mehr als verdient - aber hätte hätte 
Fahrradkette...

Nun zum technischen:

Auf Kurzwelle kann man mit einigen kW (die sollten es aber schon sein) 
und relativ "kleinen" Antennen auch über einen längeren Zeitraum - 
insbesondere bei den zum Vergleich zu den guten Zeiten (tatsächlich eine 
der Ausnahmen wo früher wirklich war besser war) leer gefegten Bändern 
ein Programm zuverlässig und mit einen (ehemals?) normalen 
Kurzwellenempfänger und der einbauten Teleskopantenne  empfangbaren 
Radiodienst ausstrahlen.
Und selbst das muss man erst mal leisten können - Platz und ein 
gefüllter Geldbeutel muss vorhanden sein - den auch nur 1kW HF in AM 
(Und das ist für ein durchgängig und mit hoher Zuverlässigkeit zu 
empfangenes Programm arg wenig 5kW und mehr sind da schon anzustreben 
wenn es mehr als ein oneway "Amateur(rund)funk" in AM sein soll) und 
benötigen bestimmt mit aller Nebentechnik um die 2kW Leistung aus der 
"Steckdose".

Zur MW sei dran erinnert das selbst die "Füllsender" vom WDR und NDR 
(andere gab es bestimmt auch deren Daten habe ich aber nicht so parat) 
5kW HF Leistung hatten und die Antennenkonstruktionen mindesten 30m hoch 
waren und auch von den Flächenbedarf nicht vernachlässigbar war.
MW Sender die "nebenbei" am laufen gelassen wurden (wurden mussten?) 
aber mehr als Füllsender waren hatten eine "Mindestleistung"  von so 
20kW und schon "echte" Antennenanlagen mit Höhen von 50m und deutlich 
mehr.
Über die richtigen Sender die auch ein echtes Publikum außerhalb der 
Hobby Szene (Also z.B. Fernfahrer, Urlauber...)ansprachen und auch aktiv 
genutzt wurden hatten 100kW und deutlich mehr HF (!) Ausgangsleistung an 
Antennenanlagen die teilweise über 100m hoch waren - allerdings dann oft 
auch noch als Montagepunkte für weitere UKW Funk Antenne genutzt wurden.

Und bezüglich der LW braucht man schon jemanden nichts mehr weiter zu 
erzählen der auch nur verstanden hat was hinter den Begriff Wellenlänge 
steckt...
Zu den großen MW und LW Sendeeinrichtungen in Europa gibt es immer noch 
"alle" Infos und Bilder
Auf LW war (ist) da nichts klein und nicht nur der Betrieb sehr 
kostspielig und eine dauerhafte Geldsenke.

Also:
Abgesehen was es schon gibt (KW) gibt es leider (das leider kommt aus 
vollen Herzen) keine Marktlücke für einen MW oder gar LW Rundfunk - noch 
längerer "Trauerzeit" und so manchen guten Argument das andere auch 
hatten aber an den entschiedenen Stellen ungehört blieb habe ich mich 
damit abgefunden das zuverlässiger (24h brauchbarer Empfang mit 
"normalen" Radios und Antennen) und ohne Fremdsprachenkenntnisse 
nutzbarer LW und MW Rundfunk tot ist und nicht wieder auferstehen wird.
Irgendein "Eventradio" mit 10 Watt abgestrahlte Leistung an einigen 
Meter Draht hat selbst wenn eine MW Frequenz genutzt wird so gar nichts 
mit echten MW Rundfunk zu tun - das wird aber nur der verstehen der LW 
und MW noch richtig erlebt hat und "HF" Ausbreitung, die Raumwelle mit 
beginn der Dämmerung (USA Sender mit ihren schon immer recht geringen 
Sendeleistungen - aber auch mal Indien mit einen "richtigen" Sender) 
"mitfühlen" durfte gleichzeitig aber auch jede Menge Sender hatte die 
zuverlässig ganztägig ein kräftiges Signal lieferten das auch Tagüber 
deutlich reichweitenstärker war als selbst das was die "besten" UKW 
Standorte hergeben.

Für die meisten unter 45 jährigen ist das aber alles:
"Opa" erzählt vom Krieg  - wobei der Opa hier noch keiner ist und der 
Krieg der erste Golfkrieg oder die letzten Jahre des kalten Kriegs im TV 
(und auch MW  LW KW Rundfunk)war.

Radiofreund

von Radiofreund (Gast)


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Hallo

● Des I. schrieb:
> Gibt es echt nichts sinnvolleres,
> als diese Dinger immer gleich zu sprengen?


Wir sind hier in EU-Europa und verschärfend in Deutschland:

Die "Dinger" sind "verurteilt" heftige Kosten zu verursachen.
Das fängt bei der befeuerung (Blinklichter) der Masten an, geht über 
regelmäßige "Tüv" besuche und hört beim aufwendigen Anstrich alle paar 
Jahre nicht auf. - Das meiste davon ist nicht Natur oder von der Physik 
gegeben...  - nur auf den ersten Blick O.T:

Warum werden den so viele technisch noch funktionierende Autos 
verschrottet oder leben im nicht so fernen Osten oder Afrika weiter ?!
Überall auf diesen Planeten (im gesamten Kosmos) gelten eigentlich die 
gleichen Physikalischen Bedingungen...

Radiofreund

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Mach doch einfach einen eigenen LW/MW Sender in D auf

Wenn ich könnte, würde ich gerne so eine Sendeanlage erhalten. Aber das 
scheitert wieder mal alleine an den Kosten. Deswegen werden diese 
Sendemasten auch so schnell gesprengt, weil sich nie jemand findet, der 
deren weiteren Unterhalt finanzieren möchte. Ich habe leider keine 
genauen Zahlen, aber diese Masten brauchen Wartung, damit sie nicht 
irgendwann unkontrolliert zusammenbrechen und dabei einen weiten Bereich 
gefährden. Diese Wartung bezahlt niemand für einen historischen Sender.

Ich würde evtl. gerne privat einen kleinen MW/KW-Sender betreiben. 
Natürlich nicht mit hoher Leistung und Reichweite, sondern eben nur für 
evtl. ein paar Stunden pro Woche mit evtl, 1..2kW maximal. Mehr wäre 
wohl nicht realistisch.

Leider scheitert das an einer ganzen Palette von Hindernissen.

1. GEMA - für die öffentliche Aufführung
   von Musik müsste man an die zahlen.

2. Frequenzzuteilung - Wer weiß was die für eine KW-Frequenz kostet?

3. Es gab mal bestimmte Vorschriften zum Betrieb solcher Sender bzw. als
   Grundlage für die Frequenzzuteilung, wonach man z.B. eine bestimmten
   Anteil der Sendezeit Nachrichten senden muß oder daß auf der
   Frequenz auch tatsächlich nahezu jederzeit Sendebetrieb stattfinden
   muss. Das ist als privates Hobby schwer zu leisten.

4. Was ist mit Störungen oder sagen wir mal allgemein Mitmenschen,
   denen das nicht passt? Die versauen doch heute jedes Hobby, wenns
   sein muß mit Anzeigen... vor allem durch kommerzielle Mitbewerber
   nenne ich es mal. Die letzten paar Radio-Hörer, die es in D noch
   gibt sollen sich schließlich deren Werbung auf ihren UKW-Sendern
   anhören, da ist keine Marge für ein stundenweise Hobbyprojekt.

Die Stromkosten für 2kW ein paar Stunden pro Woche würde ich mir für ein 
Hobby evtl. noch geben. Ich würde evtl. sogar probieren, einen 
selbstgebauten Sender vermessen und zertifizieren zu lassen, so daß ich 
einen Nachweis habe, daß er niemanden stört und nur dort sendet, wo er 
soll. Oder einen kommerziellen Sender kaufen, das wäre evtl. einfacher. 
Vielleicht einen Füllsender mit wenig Leistung, der nicht zu groß ist 
und sich mit einer kleinen Antenne betreiben lässt.

Leider ist das wohl in D nicht mehr umsetzbar. Es gibt auch durch das 
Internetradio viel einfachere Möglichkeiten. Die Probleme mit der GEMA 
und wenn man Pech hat Mitbewerbern bleiben, aber das komplette Thema 
Sendetechnik und Frequenzzuteilung fällt raus. Mir schreibt dann auch 
niemand vor, welches Programm ich zu senden habe (solange nicht 
strafrechtlich relevant) oder wie lange... das ist deutlich einfacher 
als ein echter Sender. Leider.

von Michael M. (do7tla)


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Nicht umsonst gibt es auf allen Rundfunkbänder oft Piratenstationen zu 
hören die auf diese ganzen Auflagen und Regelungen sch****n.
Fängt schon im oberen MW Bereich an und auch auf KW bei 6,2MHz aufwärts 
ist einiges zu hören.
Auch in der Nähe zur niederländischen Grenze sind diverse UKW Piraten zu 
hören.

von Radiofreund (Gast)


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BHallo

en B. schrieb:
> Mir schreibt dann auch
> niemand vor, welches Programm ich zu senden habe (solange nicht
> strafrechtlich relevant) oder wie lange...

Das würde ich aber auch nicht blind unterschreiben...
Selbst so manch ein kleiner Youtuber (blödes Wort aber man versteht was 
gemeint ist) hat es schon mit den Rundfunkrecht zu tun bekommen - man 
will es eigentlich nicht glauben - man macht wohl sehr schnell 
"Rundfunk" wenn es die "richtigen" nur wollen.

Ansonsten: Du trifft den Nagel mit jeden Schlag voll auf dem Kopf - 
Amateurrundfunk (inhaltlich und Technisch) gibt es in Deutschland leider 
nicht und wird es nie geben.

Radiofreund

von Radiofreund (Gast)


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Hallo

Michael M. schrieb:
> Nicht umsonst gibt es auf allen Rundfunkbänder oft Piratenstationen zu
> hören die auf diese ganzen Auflagen und Regelungen sch****n.
> Fängt schon im oberen MW Bereich an und auch auf KW bei 6,2MHz aufwärts
> ist einiges zu hören.

Sorry, genau das sind aber zu 99,x % kein Rundfunk sondern eine Hobby 
Musikabspielstationen.
Eben darum sind die NL mit der Sache auch relativ entspannt und greifen, 
gerade auf KW und knapp oberhalb der MW (mittlerweile wohl auch mitten 
im MW Bereich)nur selten durch.
Richtiges Radioprogramm ist auf jeden Fall anders.
Wenn die niederländische Hausbesetzungsszene (Schwarzer Block etc.) bzw. 
die Neonazis die es ironischer Weise (im Geschichtsunterricht 
geschlafen, Oma und Opa noch zu jung?) auch in den NL gibt so einen 
Sender betreiben würden, oder selbst nur eine Gruppe die mal aus den 
"lokalen Nähkästchen" erzählt würden auch diese Stationen sehr schnell 
zu gemacht - das anpeilen (ist händisch gar nicht mehr notwendig) ist ja 
kein Problem...

Radiofreund

von Michael M. (do7tla)


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Ehrlich gesagt mir sind die Piraten teilweise lieber als die offiziellen 
Sender!
Bei den Musikabspielstationen ist die Musikauswahl deutlich breiter als 
bei den offiziellen Stationen.
Man hört dort sehr oft seltene Perlen, die bei den Offiziellen nie 
gespielt werden würden.

Wo bei ich die Amateurradiostationen und auch den Bürgerrundfunk bei 
diversen Sender Spannender finde.
Auch, wenn die es nicht so gut hinbekommen lebt dort das Radio machen 
noch richtig auf.

Alles andere ist nur noch steril, dudelig und durch formatiert. Würg
Auch diese künstliche Fröhlichkeit am Morgen bei den üblichen Hitradios 
oder Antennen ist ein absolutes No-Go!

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ehrlich gesagt mir sind die Piraten teilweise
> lieber als die offiziellen Sender!
Na das ist keine große Kunst.

Was mich am Radio am meisten nervt ist das ständige Mäkeln am Wetter. Im 
Sommer ists zu warm und im Winter zu kalt ... im Herbst und im Frühling 
(ja, die ältere Generation kann sich an solche Übergangsjahreszeiten 
oder nachts -20°C im Winter noch wage erinnern) zu nass. Nicht einfach 
sagen wie das Wetter ist/wird, sondern immer ein Argument finden wieso 
das Wetter mies ist.

Vielleicht kann mir mal jemand die Frage beantworten, zu was die 
LW/MW/KW-Frequenzen in Deutschland aktuell noch kommerziell genutzt 
werden. Gibt es da irgend ein wirtschaftliches Interesse dran, außer 
deren Nichtnutzung zugunsten der UKW-Sender?

Was mich an Deutschland allgemein nervt ist, daß man nicht den Arsch in 
der Hose hat, den Willen dazu schon mal gar nicht, solche zugegeben 
veraltete Technologie im Hobby-Rahmen freizugeben und auf die 
zugehörigen veralteten Regularien in diesem Hobby-Rahmen zu verzichten.
  Wem würde man unzumutbar schaden wenn man sagt ihr dürft im 
LW/MW/KW-Frequenzbereich X bis Y mit maximal 2kW auf Rundstrahlantenne 
kostenfrei senden solange ihr niemanden stört und euer Rundfunkprogramm 
x Stunden pro Monat nicht übersteigt? Vielleicht ein gewagter Vorschlag, 
aber erstens machen das in gesamt Deutschland vielleicht 100 Mann 
regelmäßig und die Reichweite solcher Sender wäre wohl auch eher klein.

Für mich kann ich nur sagen ich höre kein Radio "aktiv" mehr seit dem 
ich meinen Kassettenrekorder hatte. Selbst vorher war Opas Tonbandgerät 
interessanter. Der einzige Ort wo heute noch ein Radio vor sich hin 
dudelt ist meine befreundete Autowerkstatt - aber nur damit etwas dudelt 
- was genau ist völlig egal und weil alle zu faul sind, eine MP3-Liste 
anzuschmeißen.
  Also ich bin für die etablierten UKW-Sender sowieso ein verlorener 
Kunde. Überall wo ich Musik brauche, laufen entweder CDs(*) oder MP3s. 
Um mich brauchen die auch nicht mehr kämpfen, ich werd nie wieder 
Radio-Hörer bei den jetzigen Sendern mit ihrem ganzen Chart-Gedudel und 
Werbegequatsche. Das Thema ist ein für allemal durch, wieso kann ich 
also nicht einfach Spaß mit der alten Technologie haben?

(*) veraltet

von Bartosz B. (bartosz)


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Ben B. schrieb:

> Für mich kann ich nur sagen ich höre kein Radio "aktiv" mehr seit dem
> ich meinen Kassettenrekorder hatte. Selbst vorher war Opas Tonbandgerät
> interessanter.

Sehe ich genau so. Habe höchstens als Kleinkind mit Radio zu tun gehabt. 
Es gab jedoch Opas altes Multifunktionsgerät – Schallplatte, Kassette, 
Radio, und letzteres eben mit LW, MW, KW. Und da war noch ordentlich was 
los. Als technikinteressiertes Kind habe ich mir das angehört. Danach 
nie wieder. Gestern kam die Idee auf, mich mal wieder schlauzumachen.

Ich freue mich über so viele Infos, insbesondere von Radiofreund .

Noch eine Frage: weiß jemand, was das für ein Signal ist bei 2285 kHz? 
Nur nachts zu hören. Siehe mein Post um 23:26 Uhr.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> was das für ein Signal ist bei 2285 kHz?
In den Bereichen senden so viele undokumentierte Stationen, die meisten 
sind irgendwelche (meist militärischen) Datendienste und Funkrufnetze, 
evtl. werden irgendwelche Atmosphären-Messungen oder Forschung hörbar, 
auf 100kHz z.B. sendet das LORAN-C Navigationssystem, auf 77,5kHz ist 
das DCF77-Zeitsignal... Radio in Form von Musik und Sprache ist ja nur 
eine sehr spezielle Form des Radios.

Wenn das Signal nur nachts zu hören ist, spricht das gegen einen Sender 
aus den Niederlanden... ;) Der ist dann vermutlich weiter weg.

Wenn man früher mit alten Radios gespielt hat, bekam man mit denen z.B. 
das Eurosignal rein, auch bekannt als Europieps, knapp unterhalb der 
88Mhz.

Google nach Zahlensender, oder sowas wie UVB76... Das schwirrt alles da 
unten rum.

: Bearbeitet durch User
von Radiofreund (Gast)


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Hallo

Ben B. schrieb:
> Um mich brauchen die auch nicht mehr kämpfen, ich werd nie wieder
> Radio-Hörer bei den jetzigen Sendern mit ihrem ganzen Chart-Gedudel und
> Werbegequatsche.

Dann schalt mal (online) zu den Programmen des Deutschlandfunks oder 
wenn die die englische Sprache ein wenig beherrschst BBC4 ein.
Es gibt durchaus noch richtig gutes Radio und ja man muss halt mal den 
Sender wechseln.
Auch die ARD Anstalten haben alle mindestens ein Programm (Online bzw. 
auf DAB meist auch mehr) die Programm mit Tiefgang anbieten - teilweise 
abhängig von der Tageszeit gibt es auch Sendungen bzw. 
"Formatänderungen" die sich angenehm vom Tagesprogramm abheben und die 
senden bei weiten nicht nur klassische Musik.
1Live ist da ein gutes Beispiel - bis etwa 20:00 Uhr mehr oder weniger 
ein Chartsender (aber mit durchaus zwischendurch mit feinen und kleinen 
Unterschieden was die Moderation betrifft) aber ab dieser Zeit gibt es 
öfter richtige gute Sahnestückchen an längeren Beiträgen oder halt die 
Musik die es nicht in die Charts schafft.

Was ungewöhnliche Musik ganz allgemein betrifft:
Dank des gar nicht mal so neuen "Weltempfängers" Onlineradio gibt es 
eigentlich immer Stationen wo man das hören kann - allerdings: Die Suche 
danach kann schon aufwendig werden und man muss sich oft darauf 
einlassen des entweder keine Moderation gibt oder die in Englisch 
erfolgt.

Man muss sich nur darauf einlassen auch mal bewusst Radio zu hören - 
nicht nur im Auto...

Radiofreund

von Bartosz B. (bartosz)


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Ben B. schrieb:
>> was das für ein Signal ist bei 2285 kHz?
> In den Bereichen senden so viele undokumentierte Stationen, die meisten
> sind irgendwelche (meist militärischen) Datendienste und Funkrufnetze,
> evtl. werden irgendwelche Atmosphären-Messungen oder Forschung hörbar,
> auf 100kHz z.B. sendet das LORAN-C Navigationssystem, auf 77,5kHz ist
> das DCF77-Zeitsignal... Radio in Form von Musik und Sprache ist ja nur
> eine sehr spezielle Form des Radios.

👍

> Wenn das Signal nur nachts zu hören ist, spricht das gegen einen Sender
> aus den Niederlanden... ;) Der ist dann vermutlich weiter weg.

Ok.
Egal, ist mir gestern nur aufgefallen.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Es gibt durchaus noch richtig gutes Radio
> und ja man muss halt mal den Sender wechseln.

Das ist sowieso so eine Frage, die mir Kopfzerbrechen machen würde: 
Angenommen ich dürfte so einen Sender "wie vorgeschlagen" als Hobby 
betreiben oder ich hätte einen historischen Sender und dürfte den 
gelegentlich einschalten (so ähnlich wie z.B. SAQ heute betrieben wird, 
wobei mir nur morsen irgendwie zu eintönig wäre) - was würde ich damit 
senden?

Mein Musikgeschmack hat heute nicht mehr so viele Anhänger
(Techno/Trance Eurodance seit der Kindheit in den 90ern,
in Grenzen Rock, einzelne Tracks Genre-übergreifend) und wie würde man 
das moderieren... Das wäre wohl ein Spaß wo ich der einzige Hörer wäre.
  Plan B: Man hätte ja über das Internet einen einfachen Rückkanal, die 
URL zu einem Chat könnte man problemlos senden und dann evtl. 
Musikwünsche spielen... sowas würde mir gelegentlich wirklich Spaß 
machen.

Ansonsten brauche ich Radio wirklich nicht, ich bin für die wirklich 
verbrannt. Sogar im Auto habe ich MP3s... Verkehrsfunk? Kann mein Handy 
grafisch wenn ich wissen will wo Staus sind. Vielleicht auch weil ich 
generell auf Feiern als DJ unterwegs bin (hoffentlich nächstes Jahr 
wieder), früher Tontechnik gemacht habe (erst Ton, dann Licht, mit 
Scannern und Klasse-4-Lasern rumspielen hat mehr Spaß gemacht) ... ich 
brauche kein Radio, ich kann das alleine (und für mich persönlich 
besser). Keine Ahnung was mich in diesem Leben nochmal dazu verleiten 
sollte, gezielt eine Sendung im Radio zu hören. Dickes Sorry an die 
mitlesenden Redakteure - aber das habt ihr mit einer gesalzenen Portion 
Werbung und "Mainstream"-Chartmusik (gemeint sind gefühlte 10 Titel, die 
den ganzen Tag in einer Endlosschleife laufen weil die GEMA evtl. 
pauschal bezahlt wurde) gründlich versaut.

von Karl B. (gustav)


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Ben B. schrieb:
> Also ich bin für die etablierten UKW-Sender

Hi,
wer redet den von UKW. UKW ist doch jahrelang schon auf dem Sterbebett. 
DAB+ heißt das jetzt doch. Komisch, nur empfangen kann man das DAB+ 
nicht überall, wo UKW noch möglich ist.

ciao
gustav

von Edi M. (edi-mv)


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Ben B. schrieb:
> Google nach Zahlensender, oder sowas wie UVB76... Das schwirrt alles da
> unten rum.

Zahlensender sind interessant, einen kenne ich schon seit meiner 
Kindheit:
http://edi.bplaced.net/images/tondokumente/Zahlensender_Lauf_-zusammenschnitt.mp3

Die Zahlensender waren militärische Sender, versorgten Botschaften, 
Konsulate und Spione mit Informationen, sie hatten keine feste Frequenz, 
das wäre ja Sender- Selbstmord.
Jeder Adressat suchte zu Zeiten, die regelmäßig waren, oder in einer 
Vornachricht durchgegeben wurden, mit einem ganz gewöhnlichen 
Stubenradio oder Kofferradio mit Kurzwelle, nach einem Kennton oder 
einer Kennmelodie, die im Kurzwellengebrabbel eindeutig hörbar war, wie 
oben der 4- Ton- Lauf. Dann kamen die Zahlenkolonnen mit den Infos.

https://www.youtube.com/watch?v=dfc5H_IMioo&feature=emb_logo

Zahlensender kann man aber noch heute -wieder- gelegentlich 
aufschnappen.
(2 Videos auf der Seite):

http://edi.bplaced.net/?Projekte___Langdrahtantenne_fuer_historische_Radios___Teil_7-_Video-_Empfangsbericht-_Erfolg_fuer_die_neue_Antenne&search=zahlensender

Wer keinen Zahlensender findet, wende sich bitte an den KGB- Spion 
seines Vetrauens betreffs Sendezeiten.

Hier auch was in der Richtung. Kleine Anregung, falls mal jemand einen 
Sender selbst atarten möchte: Schön gruselige Zahlensender- Melodien.

https://www.youtube.com/watch?v=8quEENewt7o

Und manchmal gibt's auch andere nette Fundstückchen.

http://edi.bplaced.net/images/projekte/2014_Projekt_Pendler/2014-05-12_Radio_Taiwan_Twinkle_Star.mp3

Hier wieder mit Videos, beeindruckend der schöne Klang -immerhin 
Kurzwelle !- , die Sender modulieren heute manchmal mit hoher 
Bandbreite:

http://edi.bplaced.net/?Radiohoeren-_Empfangsberichte-_Videos___11-2018-Telefunken_D860WK&search=holl%C3%A4ndisch

Alles empfangen mit ganz normalen Radios auf den alten AM- 
Rundfunkbereichen.

: Bearbeitet durch User
von Gin Gong (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Ich hab nix gegen SDR an sich. Ich hab ja selbst den verlinkten mit
> upconverter in Betrieb.
>
> Nur zum "Messen" (es gibt zwar durchaus Projekte dafür...) reicht der
> Stick alleine eben nicht aus.

Bei ebay gibt es die Teile schon mit internem Upconverter für ca. 20 
Euro.
Damit kann man einen Bereich von ein paar kHz bis ca. 1,7GHz 
überstreichen.
Wenn man sonst nur ein Multimeter hat, kann man damit allerlei für KW 
und drumrum ausmessen.
Man kann z.B. den Stick an einem bekannten Sender kalibrieren und dann 
eine sehr genaue Frequenzmessung (+-10Hz) an einem selbstgebauten 
Oszillator durchführen.
Oder schauen, ob ein Oszillator in einer Digitalschaltung überhaupt 
arbeitet.
Auch als dB-Schätzeisen oder die optische Beurteilung von 
HF-Filterkennlinien ist er brauchbar (als Rauschquelle kann man meistens 
einfach einen längeren Draht mit einem entsprechenden Vorwiderstand 
nehmen).
Von so etwas konnte der Normalbastler früher nur träumen.

von Martin H. (horo)


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Ben B. schrieb:
> Keine Ahnung was mich in diesem Leben nochmal dazu verleiten
> sollte, gezielt eine Sendung im Radio zu hören. Dickes Sorry an die
> mitlesenden Redakteure - aber das habt ihr mit einer gesalzenen Portion
> Werbung und "Mainstream"-Chartmusik (gemeint sind gefühlte 10 Titel, die
> den ganzen Tag in einer Endlosschleife laufen weil die GEMA evtl.
> pauschal bezahlt wurde) gründlich versaut.

Radio strukturiert auch perfekt den Tag, zum Beispiel kann man beim 
Kochen am Wochenende Deutschlandradio Kultur in der Küche hören:
Sonnabend 1305 "Breitband" (Medien und digitale Kultur), danach 1405 
"Rang I" (Theater) und 1430 "Vollbild" (Filmmagazin).
Sonntag um 1305 immer interessant das Philosophiemagazin "Sein und 
Streit", anschließend 1405 "Religionen" (kulturelle Aspekte der 
Religionen).
Da ist nix mit "Dauerschleife".

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das funktioniert aber auch nur wenn man einen stark kulturell geprägten 
Tag hat. Wenn Dein Tag aus IT, Sport und Sound and Light auf Partys 
besteht, scheitert dieses Konzept. Daß ich mich für Theater, 
Streit-Philosophie und Religionen ungefähr so sehr interessiere wie für 
eine Wasserstandsmeldung, kommt noch erschwerend hinzu.

von Michael M. (michaelm)


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Martin H. schrieb:
> Deutschlandradio Kultur....
> ...Da ist nix mit "Dauerschleife"....

Das mag bei diesem sehr speziellen Sender so sein (der wäre 
offengestanden nichts für mich).
Dann hör mal in die "modernen" Programme, die sich so super 
aufgeschlossen, höchst aktuell und nahe am Zeitgeschehen "fühlen".

Da bekommst du Interviews, (Spiel-/Lostopf-)Telefonate mit Hörern, die 
angeblich neuesten Meldungen (="Nachrichten") aus dem Landkreis, auch 
Specials mit Studiogästen usw. und Vieles andere teils mehrmals am Tag, 
teils auf mehrere Tage (und Wochen) verteilt
ohne mit der Wimper zu zucken brühwarm wieder aufgetischt, als wenn es 
DAS NEUESTE dieses Tages wäre.
Manchmal geht's auch schief, wenn da z.B. konkrete Nennungen des 
Wochentags drin sind... :-D
Fünffache Wiederholungen sind überhaupt keine Seltenheit....
Aktuelle Zeitansagen erspart man sich lieber, das macht nur unflexibel.

Musik-Repertoir: Die haben gefühlt maximal 200-300 Titel auf Halde, die 
in munterer (manchmal auch veränderter) Mischung abgedudelt werden. Das 
wird ja sonst zu teuer.

Werbung (bei den Privaten) muss irgendwie sein, das verstehe ich schon, 
auch wenn nervig. Sonst könnte der Betrieb mit höchstens zwei, drei 
aktiv tätigen Menschen nicht aufrecht erhalten werden.

Das R A D I O , wie man es im letzten Jahrtausend als Kind kennengelernt 
hat, ist absolut tot.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Hinsichtlich Musiksammlung kann sowieso kein heutiger Radiosender 
mithalten. Ein DIR *.mp3 /s über meine Musiksammlung würde länger dauern 
als ein Echtzeit-Durchlauf ihrer kompletten Tagesschleife.

Werbung würde mich ja gar nicht mal sooo nerven wenn sie dosiert 
eingesetzt werden würde. Aber mir kommt's so vor als ob Werbung mehr 
Sendezeit bekommt als Nachrichten oder Musik.

Mit ständigen Wiederholungen meine ich bestimmte Titel, die es plötzlich 
zu hoher Bekanntheit gebracht haben und wo jeder Moderator nun in seiner 
Sendung mit glänzen möchte. Das führt dazu, daß man den Track alle zwei 
Stunden neu serviert bekommt und nach spätestens drei Tagen hat man ihn 
satt.

Als Beispiel für sowas mal genannt "Unheilig - Geboren um zu leben" oder 
auch "Mando Diao - Dance with somebody" - und mein absoluter Favorit für 
gehypte Scheißmusik "Mambo No.5" von Lou Bega KOTZ

Genau so gut könnte ich einen Haufen Musiktitel aufzählen, die mir 
gefallen - aber die die nächsten 300 Jahre nicht mehr im Radio zu hören 
sein werden.

Naja egal, ich wollte nicht übers Mainstream-Radio meckern, sondern 
lieber eine Möglichkeit zum Betrieb alter Sendetechnik haben.

: Bearbeitet durch User
von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Als Beispiel für sowas mal genannt "Unheilig - Geboren um zu leben" oder
> auch "Mando Diao - Dance with somebody" - und mein absoluter Favorit für
> gehypte Scheißmusik "Mambo No.5" von Lou Bega KOTZ

Kenn ich, bei Bandit ROck ist das halt corey taylor mit black eyes blue 
😪.

von herbert (Gast)


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Es gibt auch eine Webseite die sagt dir in Echtzeit welche 
Rundfunkanstalt auf welcher Frequenz gerade zugange ist. Den Link habe 
ich unter meiner Windows Installation. Wenn ich Morgen die Festplatte 
wieder  dran habe, dann füge ich dir den hier ein. Hab gerade Linux am 
laufen.
Einige Rundfunkanstalten auf Kurzwelle senden auch in DRM. In Stellung 
AM hört man da fast nichts. Die Qualität ist aber Super...

von Martin H. (horo)


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Michael M. schrieb:
> Das mag bei diesem sehr speziellen Sender so sein (der wäre
> offengestanden nichts für mich).

Das überregionale und werbefreie Deutschlandradio hat neben "DLF 
Kultur" auch noch den normalen "DLF" und "DLF Nova" im Portfolio, die 
weniger kulturell ausgerichtet sind; auch gibt es nahezu bei jeder 
ARD-Anstalt einen Sender, oft xxx-2 (BR2, NDR2, KulturRadio vom ORF, 
SWR2,...), der keine Dauerschleife sendet, sondern Features, Konzerte 
und Hörspiele am Abend und tagsüber Wortbeiträge und Interviews zu 
Sport, Musik, Politik und Zeitgeschehen mit aktueller Musik dazwischen.

Was ich nicht verstehe sind leidensfähige Radiohörer, die aus Erfahrung 
beurteilen können, dass die Sender "maximal 200-300 Titel auf Halde 
haben, die permanent abgedudelt werden", solche Sender schalte ich im 
Auto konsequent weg, sobald der erste blöde Spruch kommt, und zu Hause 
erst gar nicht an.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> corey taylor mit black eyes blue
Wenn ich den Namen kenne ohne die zugehörige Musik, dann muß es wirklich 
schlimm gewesen sein...

Auch noch ein ganz schlimmer Fall:
https://www.youtube.com/watch?v=qgOx345mH48

von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Auch noch ein ganz schlimmer Fall:
> https://www.youtube.com/watch?v=qgOx345mH48

<Offtopic>
Ja, Last Christmas ist auch so ein Kandidat.
</Offtopic>

von herbert (Gast)


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von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Martin H. schrieb:
> Das überregionale und werbefreie Deutschlandradio hat neben "DLF Kultur" ...

DLF höre ich gerne. Was manchmal nervt sind genderbewußte Beiträge a la 
"Liebe Hörer*innen, wir wollten den Lehrer*innen und Schüler*innen ...". 
Ich vermute das sind Experimente wie weit man den Hörern eine solche 
Sprache 'zumuten' kann.

Was ich noch lieber höre ist WDR5. Auch gute Informationen und weil 
Westdeutscher Rundfunk auch zusätzlich Lokales. Politik, Kultur, 
Diskussionen, usw.

Zum Radio auf MW: den Rundfunk wie vor 30 Jahren gibt es nicht mehr, 
leider. Mit einem Detektorempfänger hätte man heute wenig Freude. Aber 
gerade weil dort weniger los ist bzw. die Sender weit entfernt sind, 
sollte es doch eine Herausforderung sein mit einem selbstgebauten 
Empfänger auf Wellensuche zu gehen! Vor allem nachts.

Das gilt auch für KW. Ich finde es spannend was man dort zeitweise 
empfangen kann. Schon mit einem simplen Audion habe ich indische Sender 
empfangen, Radio Moskau, usw. Fast alle dieser Sender haben auch 
englischsprachige Sendungen im Programm.

von Markus (Gast)


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herbert schrieb:
> Einige Rundfunkanstalten auf Kurzwelle senden auch in DRM. In Stellung
> AM hört man da fast nichts. Die Qualität ist aber Super...

Naja, super ist schon arg übertrieben. Je nach DRM-Sendemodus ist das so 
wie mit einem analogen Telefonanschluß zu einem GSM-Telefonat.

Viele "Radioverrückte" meinen immer DRM hört sich so super an, ist ja 
wie UKW. Auf der gleichen Seite meckern die dann bei DAB+ mit 72 kBit/s 
wie Scheiße das klingt, ... dabei ist DRM irgendwo nur die absolute 
Schmalspur-Variante von DAB+.

von herbert (Gast)


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Markus schrieb:
> Naja, super ist schon arg übertrieben. Je nach DRM-Sendemodus ist das so
> wie mit einem analogen Telefonanschluß zu einem GSM-Telefonat.

Naja, prinzipiell ist es beim Fernempfang auf Kurzwelle unwichtig wie 
die absolute Klangqualität ist. Da geht es eher darum , dass man 
überhaupt einen Sender zb. im Tropenband zuhören kann. Aber im Vergleich 
zu AM ist DRM schon etwas besser, Der Hi-Fi Freak möge bitte seinen CD 
Player einschalten und glücklich sein. Man darf auf Kurzwelle schon die 
vielen Kilometer raushören ;-)

von Radiofreund (Gast)


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Hallo

Markus schrieb:
> Viele "Radioverrückte" meinen immer DRM hört sich so super an, ist ja
> wie UKW. Auf der gleichen Seite meckern die dann bei DAB+ mit 72 kBit/s
> wie Scheiße das klingt, ... dabei ist DRM irgendwo nur die absolute
> Schmalspur-Variante von DAB+.

Das machen aber nur die welche von der hinter der Technik stehenden 
Physik keine Ahnung haben.
Gerade auf KW aber in der Dämmerdungsphase auch auf MW gibt es 
einerseits Ausbreitungseffekte die ein Digitales System das Sprache in 
Echtzeit übertragen soll zu einer heftigen Herausforderung machen, die 
unter wenn es schlecht läuft (Signal zu stark im Rauschen) sogar 
kurzzeitig unmöglich machen, und andererseits ist nun mal die Bandbreite 
begrenzt - selbst wenn das Signal immer stabil wäre kann man in einer 
gegebenen Bandbreite halt maximal eine bestimmte Datenrate unterbringen 
und irgendwann ist jede Komprimierung am Ende was man ja verschärft 
"dank" der derzeitigen Situation selbst "Oma Erna" mitbekommen hat - 
Videostreams werden über längere Zeitabschnitte zur Zumutung, selbst 
Audio wird oft hässlich bis unzumutbar (Artefakte) und das bei "Kabel" 
(Lichtleiter) Verbindungen.

DAB+ hingegen bietet im Gegensatz zu DRM sehr viel Bandbreite und ein 
stabiles Signal - Mehrwegempfang (mehrere Stationen gleichzeitig - 
Gleichwellennetz) ist sogar ein Vorteil ganz im Gegensatz zu DRM auf KW 
und MW bei der Raumwellenausbreitung.
Wenn aber natürlich maximal viele Stationen in einen DAB+ Kanal 
(Datenstrom) hineingepresst werden bleibt für jeden Kanal nur wenig 
Bandbreite => Audioqualität übrig.
Bei DRM ist die Physik der Spielverderber, das ist nicht zu ändern und 
dafür funktioniert DRM immer noch sehr gut und bietet erstaunliche 
Qualität.

Bei DAB+ wird aber oft aus einer Mischung aus Geiz und Gier die Qualität 
des einzelnen Streams (die einzelne Station) kaputt gemacht.
Es wird nicht als potentieller Ersatz für die leistungsstarken und gut 
ausgebauten analogen UKW Sender genutzt indem ein Sendernetz mit 
vergleichbarer Dichte und Sendeausgangsleistungen und mehrere Kanälen 
(echten Frequenzen) genutzt wird, sondern mit aller Macht versucht wird 
mehr Programme mit weniger Aufwand zu übertragen.
Was möglich ist zeigen öfter die Klassikprogramme der ARD welche mit 
hoher Datenrate übertragen werden, was aber auch am anderen Ende möglich 
ist zeigen die "Stauinformationsprogramme" die wirklich am untersten 
Ende was irgendwie akzeptable Audioqualität angeht angekommen sind - gut 
in dem speziellen Fall keine große Sache weil man so ein "Programm" wohl 
kaum über Stunden hört, aber es gibt genug sich selbst als "richtiges" 
Radio bezeichnende Sender die eine kaum bessere Datenraten => 
Audioqualität nutzen (und bezahlen)...

Somit ist das "meckern" was teilweise bei DAB+ gemacht wird durchaus 
berechtigt - dort kann man nämlich was ändern.

Radiofreund

von Edi M. (edi-mv)


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Ben B. schrieb:
> Mit ständigen Wiederholungen meine ich bestimmte Titel, die es plötzlich
> zu hoher Bekanntheit gebracht haben und wo jeder Moderator nun in seiner
> Sendung mit glänzen möchte. Das führt dazu, daß man den Track alle zwei
> Stunden neu serviert bekommt und nach spätestens drei Tagen hat man ihn
> satt.

Und noch schlimmer- nach Monaten oder Jahren wird ein Titel dann 
"wiederentdeckt", und am Tag mindestens 2- mal pro Stunde abgeleiert, 
vor Wochen war es "...ich muß noch schnell die Welt retten..." Und wenn 
man auf einen anderen Sender geht- die UKW- Regionalsender greifen wohl 
auf den gleichen Serverraum zu, und auf die selbe Festplatte, da hört 
man den Titel gleich wieder ! Die lieben den SOng wohl abgöttisch im 
Norden.
Der Text war ja originell, aber wenn man kaum noch was anderes hört... 
Ich könnte den Interpreten langsam erschlagen...
:-)

Michael M. schrieb:
> Das R A D I O , wie man es im letzten Jahrtausend als Kind kennengelernt
> hat, ist absolut tot.

Nicht mehr auf großen Sendern auf Mittelwelle, und nicht mehr von 
deutschen Sendern.

Es gibt durchaus moch gutes Radio- immerhin in Deutsch- z. B. auf 
Kurzwelle, z. B....
...von Chinesen !

Höre ich immer wieder mal, und da gab es schon richtig gute Sendungen. 
Die erinnern in der Gestaltung an die 70er Jahre- richtig gut 
durchmischtes Programm- Berichte, Reportagen aus aller Welt, Pop- Musik, 
und zwar nicht das durchgekaute Zeug, was hier jeden Tag abgeleiert 
wird, Folklore, und.. gute Klassik im guter Qualität. Ich hörte sogar 
schon Konzerte deutscher Orchester, in deutschsprachigen Sendungen, 
manchmal kommt man gar nicht gleich darauf, was das für ein Sender ist. 
Gerade die Chinesen unterhalten auch nicht nur einen Sender.

Solche Sendungen sind aber zeitlich begrenzt, klar. Danach kommt dann 
Ähnliches in einer anderen Sprache.

Aber auf Mittelwelle gibt's inzwischen auch schon gute Sendungen.

Und dann gibt's ja noch... die Nordkoreaner.
Die versteht man zwar sprachlich nicht, aber... das muß man auch gar 
nicht.

herbert schrieb:
> Man darf auf Kurzwelle schon die
> vielen Kilometer raushören ;-)

Das muß man bei Kurzwelle hinnehmen. Und es gehört auch dazu.

Ben B. schrieb:
> Naja egal, ich wollte nicht übers Mainstream-Radio meckern, sondern
> lieber eine Möglichkeit zum Betrieb alter Sendetechnik haben.

Kann man. Sowas habe ich, aber nur für Eigenbedarf- immerhin etwa 100 
Radios, ein Drittel ganz ohne UKW- da besteht eine gewisse 
Notwendigkeit,

Ich habe noch alte Tonbandaufnahmen aus den 70ern ud 80ern, selbst noch 
aufgenommen, teil noch auf altem C- Band - authentischer geht's kaum.

Und vor Jahren gab es eine Internetseite mit alten Sendungen, etwa vom 
RIAS Berlin, die ich als Kind mithörte, da habe ich etliche gleich 
abgespeichert.

von Radiofreund (Gast)


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Hallo

Radio "darf" nicht der Vergangenheit sein sondern muss immer aktuell und 
hochwertig im Jetzt stattfinden.
Und ja - das gibt es auch in deutscher Sprache von 
deutschen,Österreichischen uns Schweizern  Sendern.
In Deutschland die schon mehrmals erwähnten Programme deutsch 
Deutschlandfunks und mindestens eins der Programme welche die jeweiligen 
ARD Anstalten anbieten, in (aus) Österreich z.B. Ö1 und aus der Schweiz 
sei nur mal SRF2 Kultur erwähnt.
Und wie auch schon von jemand anderen geschrieben: Natürlich gibt es 
auch bei diesen Programmen Sendungen und Beiträge wo man weggeschaltet 
oder besser noch umschaltet und nach einigen Minuten wieder zurückkehrt

Was es natürlich auch dort gibt ist das generelle Medienproblem der 
tiefer gehenden Medien das sehr selten über den Alltag von "normalen" 
Leuten in nicht(!) Krisenregionen,über Menschen ohne irgendwie 
"Künstlerischen" oder "politischen" Beruf,oder nicht zu 
Minderheitengruppen gehörenden Leuten berichtet wird.
Eine gewisse Tendenz, wenn auch deutlich besser reflektiert und ohne 
andere Meinungen außen vor zulassen, ist auch bei diesen Programmen zu 
erkennen - zumindest oft bei den Moderatoren und in Gesprächsrunden.

Radiofreund

von Edi M. (edi-mv)


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Radiofreund schrieb:
> Hallo
>
> Radio "darf" nicht der Vergangenheit sein sondern muss immer aktuell und
> hochwertig im Jetzt stattfinden.

Nein, natürlich nicht die Vergangenheit immer wieder Revue passieren 
lassen, aber Musik ist ja immer "vergangen", und es gibt genug 
"Vergangenes", was man hören möchte, was aber nie gesendet wird- 
vielleicht auch nie mehr.
Ich erinnere mich, wie ich als Kind gebannt vor dem Lautsprecher saß, 
und Shirley Temple singen hörte.
Oder ein Kinderlied aus Vietnam, damals oft im Radio, das "Lied von der 
Trommel", o. ä.,  heute nicht mehr zu finden. Oder ein Gruselhörspiel. 
Später Schlager, Pop- Musik. Berichte über Jugendfeste, Olympia- 
Veranstaltungen, natürlich Sport, Reportagen aus fernen Ländern, ohne 
politische Wertungen. Ja, das geht !

Ich erinnere mich an viele Sendungen, die regelmäßig kamen, und auf die 
man sich die ganze Woche lang freute.

> In Deutschland die schon mehrmals erwähnten Programme deutsch
> Deutschlandfunks und mindestens eins der Programme welche die jeweiligen
> ARD Anstalten anbieten,

DLF ? "Politische Korrektheit", eigentlich schon Überkorrektheit, rund 
um die Uhr, die genannte Gender- "Sprache", "Trump- Bashing"- ich kann 
mich nicht erinnern, in einem deutschen Radiosender mal etwas Positives 
über diesen Präsidenten, immerhin den Repräsentanten eines doch 
angeblich befreundeten Landes, gehört zu haben.

Selbst die "Kultursender", nicht selten auf langen Fahrten zur Arbeit 
gehört, und gleich weggedreht: Sendungen mit Theaterberichten- 
irgendwelche Personen, die auf einem Bühnenboden hysterisch 
herumkreischen, stampfen, trommeln... dazu begeisterte Zuschauer und 
klorollenlange, mit lateinischen und griechischen Begriffen gespickte 
Phrasen von "Kulturexperten"...
Da kann ich nur sagen: "Der Kaiser is ja nackig !!!"

Da kann man sich nur freuen, daß sowas nicht mehr weltweit auf AM 
verbreitet wird.

Glücklicherweise gibt es wenigstens die Klassikmusik- Sender. Aber die 
senden eben nur das.

Die Popmusik- Sender mit ihren "Mixen" der Sorte: "Das Letzte der 70er 
und 80er und der Abfall von heute" haben bei mir keine Sekunde.

Sowas hat mit Radiosendern, wie man sie früher kannte, nicht mehr viel 
zu tun.

> Was es natürlich auch dort gibt ist das generelle Medienproblem der
> tiefer gehenden Medien das sehr selten über den Alltag von "normalen"
> Leuten in nicht(!) Krisenregionen,über Menschen ohne irgendwie
> "Künstlerischen" oder "politischen" Beruf,oder nicht zu
> Minderheitengruppen gehörenden Leuten berichtet wird.

Genau- Das ist heute tatsächlich Alltag. Leider eben "Volkerziehung". 
Nur daß man dazu nicht mehr die braunen Bakelitradios VE301 und DKE 
verwendet.

Wie geschrieben, es gibt wirklich noch hörenswerte Sendungen und Sender- 
aber mit der Lupe zu suchen- und meistens auchn nicht "hier". Leider.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Mohandes H. schrieb:
> DLF höre ich gerne. Was manchmal nervt sind genderbewußte Beiträge a la
> "Liebe Hörer*innen, wir wollten den Lehrer*innen und Schüler*innen ...".
> Ich vermute das sind Experimente, wie weit man den Hörern eine solche
> Sprache 'zumuten' kann.
Edi M. schrieb:
> Leider eben "Volkerziehung".
> Nur daß man dazu nicht mehr die braunen Bakelitradios VE301 und DKE
> verwendet.

Hi, full ack.
da haben sich schon viele Hörer drüber beschwert. Die diesbezügliche 
Hörerpost erreicht Waschkörbemengen. Angeblich vom Intendanten 
abgesegnet auf massiven Druck von "linkslastigen" Agit-Prop-Anhängern.
(BTW. Die Gerster im ZDF macht das auch und Anne Will etc.pp.)
Werden sehen, wer das letzte Wort in der Diskussion behält.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Radiofreund (Gast)


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Hallo

auch mir gefällt das nicht, aber ich lache eher darüber.

Fakt ist aber auch das so was vom Prinzip schon immer stattgefunden hat 
und das zu Beginn es immer "Aufstände"  gegeben hat.

Wobei ich aber dann auch erwartet das wenn es generell um Themen geht 
(also nicht Fall und Personen bezogen) das dann auch immer von 
Vergewaltiger*innen, Möder*innen, Betrüger*innen usw. gesprochen wird - 
wenn Genderbewustsein dann auch aber auch bitte wenn es negativ belegt 
ist.

Mit solchen "Argumenten" wie linkslastige Agit-Prop-Anhänger brauchst du 
dich aber nicht wundern wenn du richtiger weise nicht ernst genommen 
wirst.

Das ist nämlich nichts anderes als wenn  die "Alten weißen Männer" 
wieder an alles schlechten auf der Welt von bestimmten Leuten schuldig 
gesprochen werden.

Verallgemeinerungen sind nie gut - selbst wenn es klar ist aus welcher 
Ecke vorrangig (aber ebne nicht generell von jeden Einzelnen -und das 
ist der entschiedene Punkt) bestimmte Meinungen kommen.

Aber sowohl bei den linken Veganern als auch bei den Oberbayerischen CSU 
Anhänger gibt es vernünftige Leute die nicht generell Weltfremd und 
immer ideologisch denken und handeln - leider fallen solche Leute auch 
nicht auf und sind auch "nie" laut - ganz im Gegensatz zu den radikalen 
aus all diesen Gruppen.

Radiofreund

von Edi M. (edi-mv)


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Karl B. schrieb:
> Die diesbezügliche
> Hörerpost erreicht Waschkörbemengen.

Das kann ich mir vorstellen.

> Angeblich vom Intendanten
> abgesegnet auf massiven Druck von "linkslastigen" Agit-Prop-Anhängern.

Wahrscheinlich.
Und damit landen die Waschkörbe im Heizungskeller.

Voll "untendurch" ist der DLF bei mir seit dem 19. Dezember 2016, als 
sich die Sprecher deutlichst hörbar einen Knoten in die Zunge machten, 
mit irren Satzkonstruktionen herumlavierten, um nicht das 
Offensichtliche auszusprechen, was ausländische Stationen schon Stunden 
später taten.
Glücklicherweise wurde dies schon nicht mehr auf Mittelwelle verbreitet, 
die war da bereits abgeschaltet.

Karl B. schrieb:
> Die Gerster im ZDF macht das auch und Anne Will etc.pp.)

Genauso schlimm: Buchverdrehungen. Oder schlimmer: Vernichtungen. Astrid 
Lindgrens Kinderbücher haben das ja schon hinter sich. Wurden 
eingestampft, und mit politisch korrektem Wortlaut als Neudrucke 
verteilt.

> Werden sehen, wer das letzte Wort in der Diskussion behält.

Da werden aber noch einige Parsec an Wellenlängen an uns vorüberziehen.

Bis dahin was aus der guten, alten Radiozeit, eine Israelin, bildhübsch, 
und eine unvergeßliche Stimme:

https://www.youtube.com/watch?v=f-GA1dr7OMk

https://www.youtube.com/watch?v=JqiFmIJSWaI

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Tja ... die Musikgeschmäcker sind unterschiedlich, was der eine toll 
findet, quält den anderen.

Wer, so wie ich, in den 60ern groß geworden ist, weiß sicher noch daß 
man damals 'gute' Musik geradezu suchen mußte. Gut war Rock und Pop und 
das war rar zwischen den ganzen Klassik- und Schlagersendungen.

Hier im Ruhrgebiet lief 1x die Woche Mal Sondock. Ich glaube Dienstags, 
das war für mich musiktechnisch das Highlight der Woche, ich saß da mit 
heißen Ohren und mit Kassettenrecorder.

Dann gab es noch BFBS. Und SWR3, welcher aber oft zu schwach war. Mein 
Radio hatte sogar eine 'RTL-Taste' mit der man Radio Luxembourg auf KW 
einstellen konnte. Das Radio 'Telefunken Partner Universal 501' 
funktioniert noch heute, hatte damals 200 Mark gekostet, eine stolze 
Summe.

Solche Verhältnisse können sich Jugendliche zu Zeiten der allgemeinen 
Verfügbarkeit von MP3, stream, usw. kaum vorstellen.

Mohandes

P.S. Ich höre nach wie vor gerne Radio. Tagsüber UKW, abends MW & KW. 
Mit 10 Jahren hatte ich meinen ersten 'KOSMOS RADIOMANN' - das war der 
Beginn einer lebenslangen Leidenschaft für Elektronik und Funk.

von Edi M. (edi-mv)


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Mohandes H. schrieb:
> Tja ... die Musikgeschmäcker sind unterschiedlich, was der eine toll
> findet, quält den anderen.

Das machte zu "Radio- Zeiten" eben Radio aus- es gab ein ANGEBOT.
Da fand jeder seine Sendung, seine Themen.
Und sprachliche Sendungen hatten eben keinen Volkserziehungsauftrag.

Heute sieht und hört man Nachrichten mit dem "dritten Ohr".
Und das kam im Laufe der Geschichte wiederholt vor.

Ich selbst habe es nicht erlebt, aber ein Lehrer, der den Weltkrieg noch 
erlebt hatte, erzählte, wie man die Radio- Kriegsberichte auswertete- 
einfach anhand von "Nicht- Berichten", nicht genannten Orten, usw., in 
denen es nämlich für die Wehrmacht schlecht aussah, die zurückerobert 
wurden, usw.
Siegesmeldungen... wenn man sie analysierte- da waren die Orte ja von 
Mal zu Mal immer näher an Deutschland.

Später, in der DDR, war oft das Nicht- Geschriebene in größeren 
Buchstaben "lesbar", als der eigentliche Text. Wie man heute sagt: wir 
waren darauf geeicht, zwischen den Zeilen zu lesen. Auch Radio- und 
Fernsehsendungen wurden nach nicht- geschriebenen Informationen 
durchsucht.

Und heute ist es eben wieder soweit- und sogar noch schlimmer.

Wenigstens meine alten Radios müssen da nicht mit- die machen bei mir 
nur Musik.

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Edi M. schrieb:
> Und heute ist es eben wieder soweit- und sogar noch schlimmer.

Jaja, "es wird alles immer schlimmer ... und früher war noch mehr 
Lametta".

Ich finde es schon sehr gewagt, gelinde gesagt, solche Vergleiche zu 
ziehen! Wir leben in einer ziemlich freien Gesellschaft und das sollte 
man zu schätzen wissen.

Ich habe noch mal nachgelesen: die RTL-Taste beim Telefunken lag auf 
6090 kHz.

> Solche Verhältnisse können sich Jugendliche zu Zeiten der allgemeinen
> Verfügbarkeit von MP3, stream, usw. kaum vorstellen.

Auch wenn ich froh bin, heute jede beliebige Musik jederzeit aus dem 
Netz hören zu können denke ich gerne zurück an die Zeiten wo ich mit 
diesem Telefunken (und mit selbstgebauten Empfängern) 'im Äther' 
gefischt habe.

von Edi M. (edi-mv)


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Mohandes H. schrieb:
> Ich finde es schon sehr gewagt, gelinde gesagt, solche Vergleiche zu
> ziehen! Wir leben in einer ziemlich freien Gesellschaft und das sollte
> man zu schätzen wissen.

"Ziemlich frei"... gut ausgedrückt !
Das ist eben nicht wirklich frei.

Noch vor 20 Jahren wäre ich zu diesen Vergleichen nicht gekommen.
Das Problem ist- daß man zu diesem Vergleich kommen MUß.
Was ich schrieb, sind Tatsachen, und die kann man nicht aus der Welt 
schaffen, wenn man sie nicht zur Kenntnis nimmt/ nehmen will.

Wie geschrieben, ein solches Radioprogramm, wie es heute in den Küchen 
angeblich öffentlich- rechtlicher Sender ausgekocht wird, muß nun 
wirklich nicht weltweit auf AM- Wellenbereichen Verbreitung finden.
Wenn ich mir vorstelle, als langjährig im Ausland arbeitender 
Angestellter, als Auswanderer, o. ä., und nur das als 
Informationsquelle... Nein, das würde ich nicht haben wollen.

Aber das hat nun wenig mit AM zu tun.

RTL ist ein besseres Thema, auf jeden Fall !
Radio Luxemburg auf 49m damals war lange Jahre ein deutschsprachiges 
Programm, was wirklich zu Recht zur Legende wurde.
DER Reisesender- So hatte man die Heimat in der Kofferheule immer dabei, 
egal, ob man in Italien, Frankreich oder Spanien am Strand lag.
So sahen es damals die bundesdeutschen Zuhörer- aber "im Osten" war RTL 
genauuso beliebt.

Ich hörte RTL mit dem selbstgebauten Detektorempfänger im Kinderheim, 
später in meinen Radios, und zuletzt... beim Militärdienst !
Da gab es den Sender noch.
Klar war's verboten- wie üblich, nirgendwo schriftlich 
niedergeschrieben, und man konnte sich Ärger einhandeln.
(Eine Sibirien- Reise oder Freien in einem Gulag gab's aber nun nicht, 
eher sowas wie Grashalme polieren.)
Aber gerade dann machte es Spaß.
Sonnabendnachmittag die Hitparade, in der Woche morgens die "Familie 
Puvogel", eine Sketch- Serie, war damals beliebt.

Übrigens wurde m. W. mit der "grünen Luxemburg- Taste" auch eine 5 KHz- 
Sperre mitgeschaltet. Vielleicht nicht immer, aber ich hatte als 
Rundfunktechniker gelegentlich solche Radios auf dem Tisch, ja, auch bei 
RFT, und es war schon wirksam, die Nachbarkanal- Interferenz 5KHz (bei 
MW war es 9 KHz, da gab es eine 9KHz- Sperre !) waren für manche Leute 
etwas nervend, meine Frau, die auch manchmal mithören "mußte",  sagte, 
sie bekommt davon Kopfschmerzen.

: Bearbeitet durch User
von Markus (Gast)


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Ja die Radiolandschaft hat sich deutlich (für mein Geschmack zum 
Negativen) verändert. Für meine alten Röhrenradios suche ich im Netz 
nach geeignetem Material, für den Anfang habe ich diese Seite genutzt 
und vieles runtergeladen http://rias1.de/

Das Material etwas inhaltlich sortiert und dann mehrere eigene Sender 
draus gemacht. Jeder Sender hat auf einer SD-Karte einen eigenen Ordner. 
Darüber läuft dann ein mit GNU Radio zusammengebauter Sender der mehrere 
Träger auf einmal moduliert. Das ganze auf einen Linux SBC gepackt und 
ein SDR mit Rahmenantenne drangehängt. So erzeugt das Ding dann gleich 
mehrere Kanäle auf der Mittelwelle mit eigenen Inhalt und von der 
Sendeleistung reicht es aus das ganze Haus zu berieseln. Das gleiche 
dann nochmal nur mit einem eigenen DAB Mux für die alten DAB Radios die 
ja nun wertlos sind weil man sie nicht auf DAB+ updaten kann. Die 
Software für DAB gibts hier https://www.opendigitalradio.org/

von Bartosz B. (bartosz)


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Hi zusammen, schön, dass hier so viele Infos und Meinungen kommen!😁

Ich habe noch eine Nachfrage:
Eigentlich wollte ich gestern die Uni-Twente-Seite meinem Nachbarn 
zeigen und wir scrollten ein wenig hin- und her. Plötzlich sagte er "Geh 
mal da rauf!" und ich tat es. In dem Moment, in dem man auf diesen 
Streifen geht, hört man kurz etwas piepsen (auf AMsync), danach nicht 
mehr. Er sagte, das sein ein Richtscanner aus dem Kalten Krieg, der 
mitkriegt, dass man zuhört.😳 Stimmt das? Wie funktioniert das?

Wie gesagt, ich wollte nur kurz etwas über LW-,MW- und KW-Sender in 
Erfahrung bringen, als ich diesen Thread startete – und nicht 
rumschnüffeln.

von michael_ (Gast)


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Edi M. schrieb:
> DER Reisesender- So hatte man die Heimat in der Kofferheule immer dabei,
> egal, ob man in Italien, Frankreich oder Spanien am Strand lag.

Reisesender, ich war erstaunt, dass man am Balaton den Deutschlandsender 
und weitere auf Langwelle in guter Qualität empfangen konnte.

von Kilo S. (kilo_s)


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Bartosz B. schrieb:
> Er sagte, das sein ein Richtscanner aus dem Kalten Krieg, der mitkriegt,
> dass man zuhört.😳 Stimmt das? Wie funktioniert das?

Nein das geht nicht, er hat einfach Blödsinn geredet.
Wenn das gehen würde hätten vermutlich einige selbst solche Technik und 
Reporter wären nicht nötig.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Stimmt das?
LOL glaubst Du solchen Scheiß etwa wirklich? "Richtscanner" und dann 
auch noch übers Internet, über einen fremden Empfänger? Pass auf, 
nächsten Monat kommt der Weihnachtsmann bei Dir bestimmt im fliegenden 
Rentierschlitten vorbei und eines der Rentiere hat 'ne rote Nase. Weißt 
Du auch wieso? Weil der liebe Weihnachtsmann auch gerne mal ein 
Schlückchen trinkt und vor ein paar Jahren im Suff mit seinem Schlitten 
vor einen Baum gebrummt ist. Seit dem hat das Rentier eine rote Nase.

Ey nee ....................

von Karl B. (gustav)


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Bartosz B. schrieb:
> In dem Moment, in dem man auf diesen
> Streifen geht, hört man kurz etwas piepsen (auf AMsync), danach nicht
> mehr.

Hi,
Der SDR Twente hat bei AM Sync den Synchrondemodulator eingeschaltet.
Bei Synchrondemodulation wird das Modulationssignal nicht durch 
Spitzenwertgleichrichtung (Hüllkurvengleichrichtung), sondern durch 
Phasenvergleich mit einem intern erzeugten Oszillatorsignal 
wiedergewonnen. Dazu muss aber der interne Oszillator mit 90 Grad 
Phasenversatz sich erst einmal auf die vom Sender stammende 
Trägerfrequenz synchronisieren. In der Synchronisationsphase hört man 
bei der Art DSP-generierter Synchrondemodulation eben einen längeren 
Pfeifton. Das machen andere externe Synchrondemodulatorbausteine eben 
nicht. Da gibt es eine interessante Seite dazu, wie man einen "normalen" 
AM-Empfänger auf Synchrondemodulatorbetrieb umstellen kann.
http://www.valveradio.net/radio/synchronous-detector-for-a-tube-radio.html
Noch ein Vorteil: die durch selektives Seitenbandfading entstehenden 
typischen Verzerrungen werden weitestgehend eliminiert. Frappierend auch 
die Unterdrückung des Krachens, oder "Reinrotzen" des Sidebandsplashes 
von Nachbarkanalsendern.
Einige Empfänger haben dafür schon eine Anschlussmöglichkeit:
Für DRM Decoder
Für DSP-Equipment.
Für Synchrondemodulator.
455kHz Zwischenfrequenz raus ->Ummodler-> in die NF-Eingangsbuchse rein.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Gästchen (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Komisch, nur empfangen kann man das DAB+
> nicht überall, wo UKW noch möglich ist.

Warum ist das komisch? So war das auch geplant. DVB-T kann man auch 
nicht überall empfangen wie es beim analogen Fernsehen der Fall war. Der 
totalitäre Markt "regelt" halt auch hier: bei DAB+ wird an Sendeleistung 
gespart, mit der Argumentation Strom sparen zu müssen. Dummerweise 
brauchen aber die Empfänger deutlich mehr Strom. Im großen und Ganzen 
hat man keinen Strom gespart, denn die Anzahl der Empfänger ist hoch, 
und in Summe wird mehr Strom verbraucht als vorher.
Dazu kommt noch dass DAB+ eine kackige Tonqualität hat: bei manchen 
Musikarten hört man sogar digitale Artefakte. Aber Hauptsache viele 
Kanäle (Hauptsächlich aus Müll).

von Bartosz B. (bartosz)


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Ben B. schrieb:
>> Stimmt das?
> LOL glaubst Du solchen Scheiß etwa wirklich?

Nein, konnte ich nicht wirklich glauben. Ich war nur etwas verdutzt. Es 
gibt doch die Floskel "Einige Sachen kann man sich nicht ausdenken..."

von Kilo S. (kilo_s)


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Bartosz B. schrieb:
> Es gibt doch die Floskel "Einige Sachen kann man sich nicht
> ausdenken..."

Dann gibts nur zwei möglichleiten:
Dein Nachbar denkt es gäbe sowas wirklich weil es ihm erzählt wurde = 
Null technisches Verständnis und kein bock das Gelaber anderer zu 
hinterfragen.

Er ist einer dieser netten Menschen die man auch als "Aluhut" 
bezeichnet.

Jedenfalls hat er dich entweder auf den Arm nehmen wollen oder du 
solltest überlegen solche "Aluhüte" zu meiden.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Bartosz B. schrieb:
> Er sagte, das sein ein Richtscanner aus dem Kalten Krieg, der mitkriegt,
> dass man zuhört.😳 Stimmt das? Wie funktioniert das?

Nein, das kann absolut nicht sein!

Aber mal die Frage in die Runde: jeder Empfänger entzieht dem 'Äther' 
Energie, sonst würde es keine Wechselwirkung geben. Diesen 
Energieverlust müßte man messen können.

Daß das minimale Energieänderungen sind, die im Rauschen untergehen ist 
klar. Also eine rein theoretische Frage.

Im WW2 wurden Hochleistungsaudions eingesetzt, damit der Empfänger nicht 
zu orten war. Da ging es aber um die Abstrahlung des Oszillators bzw. 
der ZF. Das Audion darf natürlich nicht über die Schwelle an der die 
Oszillation einsetzt betrieben werden, sonst strahlt es natürlich selber 
ab. Aber so fein war die Funkmeßtechnik auch damals schon.

von Marek N. (Gast)


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Naja, in den 90-ern hat ja die GEZ selbst behauptet, sie können 
Schwarzseher/Hörer anhand des LO-Leakage auspeilen.

Seitdem es aber DSP/SDR-basierte Empfänger gibt, die direkt abtasten, 
gibt es auch diese Drohung nicht mehr :-p

von Michael M. (michaelm)


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Marek N. schrieb:
> Naja, in den 90-ern hat ja die GEZ selbst behauptet, sie können
> Schwarzseher/Hörer anhand des LO-Leakage auspeilen.

Basierte das nicht auf der abgestrahlten Zeilenfrequenz bzw. Oberwellen 
des Z.-Trafos? Die dürfte(n) auch damals -auch noch früher- wesentlich 
einfacher zu messen gewesen sein.

Michael

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


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Mohandes H. schrieb:
> Aber mal die Frage in die Runde: jeder Empfänger entzieht dem 'Äther'
> Energie, sonst würde es keine Wechselwirkung geben. Diesen
> Energieverlust müßte man messen können.
>
> Daß das minimale Energieänderungen sind, die im Rauschen untergehen ist
> klar. Also eine rein theoretische Frage.

Theoretisch, wenn es einen Dämpfungsfreien, Reflexionsfreien und absolut 
Leeren und Ebenen übertragungsweg gäbe. (Man stelle sich den "Weißen 
raum" vor dem Urknall Vor wie er gerne in Comics gezeigt wird)

Die Energie verschwindet ja nicht nur dadurch das ein Empfänger sie dem 
Äther entzieht. Viel geht durch die Dämpfung von Bäumen, 
Metallgegenständen, Bergen usw.. verloren.

von Nachdenklicher (Gast)


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Martin H. schrieb:
> Was ich nicht verstehe sind leidensfähige Radiohörer, die aus Erfahrung
> beurteilen können, dass die Sender "maximal 200-300 Titel auf Halde
> haben, die permanent abgedudelt werden", solche Sender schalte ich im
> Auto konsequent weg, sobald der erste blöde Spruch kommt, und zu Hause
> erst gar nicht an.

Mal im Ernst - da sind die Geschmäcker absolut verschieden. Ich weiß 
nicht, ob es daran liegt, daß ich den ganzen Tag im Großraumbüro Gelaber 
um mich habe, aber ich bin um jedes NICHT gesprochene Wort im Radio 
froh. Ich möchte einfach nur eine Musikuntermalung. Das ist alles.  Und 
gerade bei den 200-300-Titel-Sendern sind viele, die Abends nur noch 
Playlist laufen haben, und maximal noch technisches Personal vor Ort 
ist, um bei Störungen einzugreifen.

von Soul E. (Gast)


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Michael M. schrieb:

> Basierte das nicht auf der abgestrahlten Zeilenfrequenz bzw. Oberwellen
> des Z.-Trafos? Die dürfte(n) auch damals -auch noch früher- wesentlich
> einfacher zu messen gewesen sein.

Praktisch hat man wohl vor allem auf das bläuliche Flimmern hinter der 
Gardine geachtet. Also das Frequenzspektrum im THz-Bereich.

von Michael M. (michaelm)


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Das bläuliche Flimmern fällt jedoch bei geschlossenen Fensterläden oder 
Jalousien flach. Die Längstwellen gehen aber trotzdem. ;-)

Michael

von herbert (Gast)


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Hallo !
Ich habe noch eine sehr interessante Seite gefunden mit 
Hör-Beispielhttp://www.iarums-r1.org/iarums/sound/main.htmlen von 
häuslichen Störungen im RX.
Damit kann man Störungen besser zuordnen.

http://www.iarums-r1.org/iarums/sound/main.html

von Radiofreund (Gast)


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Hallo

Nachdenklicher schrieb:
> ch weiß
> nicht, ob es daran liegt, daß ich den ganzen Tag im Großraumbüro Gelaber
> um mich habe,....


Das genau ist eben nicht was man als Radio bezeichnen sollte.
Da kannst du auch eine Mediaplayersoftware im Zufallsmodus laufen lassen 
der aus deiner Musikliste die Titel abspielt - oder eine Youtube 
"Zufallsliste" (Aber aus eigenen Interesse besser nur mit uBlock oder 
ähnliches als AddOn...) ablaufen lassen, oder irgendeinen der 10000den 
Onlinesender auswählen die genau so ein Nichtprogramm anbieten.
Das du daran Spaß hast und es dir gefällt sie dir gegönnt - aber Radio 
(Rundfunk) ist genau das eben nicht.
Richtiges Radio bietet auch im Musikbereich mal Überraschungen und 
manchmal ist es sogar gut wenn einen neues teilweise aus ganz anderer 
Ecke "aufgezwungen" wird.

Zwar nicht Radio sondern TV und schon mindestens zwei Ewigkeiten her ;-)

In meine Kindheit gab es je nach Empfangslage 3-5 Sender die man sehen 
konnte - und wenn man nicht abschalten wollte "musste" man sich auch mal 
Sachen ansehen an die man -erstmal- kein Interesse hatte.
So bin ich in einen eher bildungsfernen Haushalt als Kind auf 
politisches Kabarett aufmerksam geworden - so richtig, mit meinen etwa 
10 Jahren, verstanden habe ich natürlich nicht worüber geredet wurde, 
erkannte aber das es irgendwie witzig ist und ein Grundinteresse 
entwickelt.
Ohne diesen "Zwang" hätte das wohl nie stattgefunden.
Genau so etwas ist schon seit vielen Jahren nicht mehr möglich - man 
kann sein Programm auch beim "Radio" so gestalten das man immer das 
bekommt was einen gefällt.
Oder halt sich richtiges Radio (beim TV und recht bei Onlinestreams wird 
es schon deutlich schwerer das zu finden bzw. eben nicht nur das 
auszuwählen wo das präsentiert wird was man sehen will) hören und wenn 
dann der Beitrag über die schwer verdauliche Kunstaktion kommt oder 
Friday for Future Anhänge länger zu Wort kommen eben nicht abschaltet - 
auch wenn es (erstmal ?)"weh" tut und man seine Wohlfühlzone verlässt - 
man wird durchaus mal positiv überrascht oder zu "neuen" Ufern geführt.

Radiofreund

von Markus (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Das bläuliche Flimmern fällt jedoch bei geschlossenen Fensterläden oder
> Jalousien flach. Die Längstwellen gehen aber trotzdem. ;-)
>
> Michael

Im typisch deutschem Denunziantentum, auch heute in Coronazeiten wieder 
vermehrt zu beobachten, brauchte die (Reichs-)Post damals nur im Haus 
rumfragen wer denn da etwas oder gar den Feindsender hört.

von Marek N. (Gast)


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Westfernsehen gucken war für die meisten "Genossen" nicht verboten.
Und die GEZ wäre da eh nicht rangekommen.

von Markus (Gast)


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Marek N. schrieb:
> Westfernsehen gucken war für die meisten "Genossen" nicht verboten.

Nöö, Westfernsehen war gar nicht gemeint,

> Und die GEZ wäre da eh nicht rangekommen.

Naja Rundfunkgebühren und Ihre Eintreiber/Spitzel gab es auf beiden 
Seiten!

von ham (Gast)


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In Nordamerika ist Rundfunk auf Mittelwelle noch weit verbreitet.
Allein in den USA strahlen schätzungsweise über 200 Stationen ihre
Programme mit 50kW Sendeleistung ab.

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_50_kW_AM_radio_stations_in_the_United_States

Oft wird auch im Digitalformat gesendet: Stereo, Audioqualität
vergleichbar mit UKW-Rundfunk.

von Markus (Gast)


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ham schrieb:
> Stereo, Audioqualität
> vergleichbar mit UKW-Rundfunk.

Nee, praktisch eher mit DRM in den besten Einstellungen, aber dennoch 
ist HDRadio auf AM noch weit weit weg von UKW. Und HDRadio auf UKW ist 
vom Audiocodec und damit Klang ja praktisch auch nichts besseres als 
"Schmalspur" DAB+.

Kann man ja mal selbst ausprobieren AM wie FM: 
https://github.com/argilo/gr-nrsc5

Passende Radios gibts immer wieder mal auf ebay Deutschland, sofern die 
Softwaredemodulatoren nicht ausreichend sind.

von Karl B. (gustav)


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ham schrieb:
> Programme mit 50kW Sendeleistung ab.

50 KW aber nur mit Auflagen. War früher nur mit 10 kW zugelassen in
ITU Region II. (Zum Vergleich: 2000 kW Solt Ungarn in Region I)

Kilo S. schrieb:
> Die Energie verschwindet ja nicht nur dadurch das ein Empfänger sie dem
> Äther entzieht. Viel geht durch die Dämpfung von Bäumen,
> Metallgegenständen, Bergen usw.. verloren.

Die Ausblendung in bestimmte Richtungen funktioniert auch so. Einfach 
ein "passiver" Mast. Der entzieht dem Sender Energie in der Richtung. 
München auf 801 kHz und Ausblendung in Richtung Leningrad als Beispiel.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die Amis machen das sowieso anders, die fahren ihre LW/MW/KW-Sender z.B. 
nachts mit verminderter Leistung. Das war uns Europäern völlig egal wenn 
wir nachts die ganze Welt bedudelt haben... Vermutlich ist es in US auch 
einfacher von den Regularien, so einen Sender zu betreiben.

von Markus (Gast)


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Auch in Europa/Asien wurden und werden zu unterschiedlichen Tageszeiten 
an einigen Sendern unterschiedliche Leistung gefahren. Das ist nichts 
was nur die Amis machen.

von Martin H. (horo)


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Heute im Radio ein Bericht übers Radio:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/50-jahre-united-biscuits-network-frischer-pop-aus-der.2156.de.html?dram:article_id=487829

50 Jahre „United Biscuits Network“

Cookies für alle: Das „United Biscuits Network“ versorgte nicht nur die 
Arbeiter britischer Keksfabriken mit Musik, sondern war zugleich eine 
Talentschmiede für das Popradio. Denn der Sender spielte Songs, die es 
sonst nirgends zu hören gab.

Die allwissende Müllhalde weiß mehr:
https://en.wikipedia.org/wiki/United_Biscuits_Network

von Edi M. (edi-mv)


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Mohandes H. schrieb:
> Aber mal die Frage in die Runde: jeder Empfänger entzieht dem 'Äther'
> Energie, sonst würde es keine Wechselwirkung geben. Diesen
> Energieverlust müßte man messen können.

Den gibt es, und den kann man im Nahbereich sogar sehr genau 
feststellen, wenn da Energie- entziehende Gerätschaften werkeln.

So geschehen um in den 30er Jahren, als Hamburger "Laubenpieper"
(Kleingartenbesitzer) in unmittelbarer Nähe des Hamburger MW- Senders
(wahrscheinlich Billwerder-Moorfleet, Reichssender Hamburg, 100-kW, 904
kHz) entdeckt hatten, daß man seine Hütte prima mit Glühbirnen und einem
lose hingehängten Stück Draht leuchten lassen kann.
Und das taten sie dann fleißig, die Laubenkolonie strahlte Tag und Nacht
in allen Farben.
Und der Sender erreichte plötzlich keine Feldstärken/ Reichweiten im 
Umland mehr, weil einer den Saft klaute.
Bis das einem fleißigen Beamten auffiel.
(Bild aus Eduard Rhein, Du und die Elektrizität, 1940)

Seitdem ist Gesetz: Rundfunk- Sendeenergie darf nur noch für 
Rundfunkempfamng verwendet werden.

Es gab einst bei den ersten Empfänger- Schaltungen mit Transistoren 
solche, die Empfangsenergie gleichrichteten, und damit die 
Transistorschaltung speisten- in manchen Bastelbüchern wurde darauf 
Bezug genommen, daß dies zulässig ist, weil es ja dem Rundfunkempfang 
dient.

: Bearbeitet durch User
von Kilo S. (kilo_s)


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Edi M. schrieb:
> Den gibt es, und den kann man im Nahbereich sogar sehr genau
> feststellen, wenn da Energie- entziehende Gerätschaften werkeln.

Gut bei den Glühlampen konnte man das ja optisch sehr gut 
nachvollziehen.

Nur wie sieht es denn mit passiven (Metallgeländer zb.) Gegenständen 
aus?
Wie würde man das messen das eben genau dieser oder jener Gegenstand 
sendeenergie vernichtet?

Meine Antenne steht auf dem Balkon, ich würde gerne wissen ob und wie 
viel sendeenergie da verloren geht. Bzw. Das Ob steht vermutlich außer 
Frage. Aber wie viel wüsste ich jetzt nicht genau.

Gibts da eine Möglichkeit das wenigstens in groben Zügen tatsächlich zu 
messen?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Nein. Eben weil alles für solche Wellen in irgend einer Weise als 
Antenne fungiert, auch wenn es gar nicht als Antenne genutzt wird.

Bestes Beispiel, wenn Du so einen 2.000kW MW-Sender in der Nachbarschaft 
hast, dann gehen Deine Leuchtstofflampen nie wieder aus...

von Kilo S. (kilo_s)


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Ben B. schrieb:
> Bestes Beispiel, wenn Du so einen 2.000kW MW-Sender in der Nachbarschaft
> hast, dann gehen Deine Leuchtstofflampen nie wieder aus...

Öhhhm ;-) jedenfalls in direkter Umgebung schaff ich das auch mit 5W an 
meiner Magnetic Loop. (Also wirklich direkt, so 8cm daneben ;-) )

Ja schade. Ich dachte schon es gäbe einen kniff das herauszufinden.

von Ham (Gast)


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> Bestes Beispiel, wenn Du so einen 2.000kW MW-Sender in der Nachbarschaft
> hast, dann gehen Deine Leuchtstofflampen nie wieder aus...

Da reicht schon 1kW. Vor Jahren befuhr ein Holländer den Rhein mit
seinem Frachtschiff. Er war CB-Funker und betrieb dort einen "Brenner"
mit etwa 1.000W Ausgangsleistung. Wenn er im Mittelrheintal unterwegs
war und dabei sendete, dann leuchteten am Rheinufer die Leuchtstoff-
röhren. :-)

von Edi M. (edi-mv)


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Kilo S. schrieb:
> Nur wie sieht es denn mit passiven (Metallgeländer zb.) Gegenständen
> aus?
> Wie würde man das messen das eben genau dieser oder jener Gegenstand
> sendeenergie vernichtet? Ich dachte schon es gäbe einen kniff das
> herauszufinden.

Einen Kniff... Ja.
Sagen wir mal so: Es läßt sich sicher für jeden Gegenstand berechnen, 
wieviel er -unter Berücksichtigung seiner Abmessungen, seiner Lage zur 
Senderichtung, der Einstrahlung am Empfangsort, seines Materials, 
dämpfender Umgebungsmaterialien, und 1000 anderer Einflüsse-einem Sender 
Energie entzieht.

Sicher läßt sich auch berechnen, wieviel Energie man durch Resonanz dem 
einige Meter entfernten Empfänger klaut.
Das Gleiche, nur eben mechanisch, was vor einigen Jahren Thema eines 
Gerichtsprozesses bei benachbarten Windrädern verschiedener Besitzer.

Gibt auch Spielereien, die auf sowas beruhen, ich erinnere mich an einen 
sauteuren "Demokoffer"/ "Experimentierkoffer" mit Teslaspule, Antennen- 
Kugeln und LED's, ein Schwindel- Professor hat damit vor Geldgebern 
Energieübertragung und sogar Energiegewinnung demonstriert, nur daß der 
Typ einfach jedem Funktechniker bekannte Effekte "uminterpretiert" 
hatte- im Prinzip war es auch nur das, was die Laubenpieper vor 90 
Jahren gemacht haben.

Berechnen kann man alles.

In der Kreidezeit hat hier irgendwo ein Saurier richtig einen fahren 
lassen- da die Furzmoleküle dank Anziehung des Planeten diesen nicht 
verlassen können, werden einige noch heute herumwabern, und man kann 
berechnen, wie groß die Wolke war, wie viele Möleküle da drin waren, die 
Verteilungsrate pro Jahr, und viele man sich heute noch mit jedem 
Atemzug in die Nase zieht.

von Gerhard H. (ghf)


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Ham schrieb:
>> Bestes Beispiel, wenn Du so einen 2.000kW MW-Sender in der Nachbarschaft
>> hast, dann gehen Deine Leuchtstofflampen nie wieder aus...
>
> Da reicht schon 1kW. Vor Jahren befuhr ein Holländer den Rhein mit
> seinem Frachtschiff. Er war CB-Funker und betrieb dort einen "Brenner"
> mit etwa 1.000W Ausgangsleistung. Wenn er im Mittelrheintal unterwegs
> war und dabei sendete, dann leuchteten am Rheinufer die Leuchtstoff-
> röhren. :-)

Ah, nee, auch bei einer Drake L4B im Auto mit kapazitätsarmem
Gelsenkirchener Eimerchen muss man auf ein paar Meter herankommen.
Schon selbst ausprobiert. Also, den Teil mit der Leuchtstoffröhre.
Eine L4B hatte ich nie. Und ein Auto $DAMALS auch nicht.
Der Typ hatte einen Möppel im Kofferraum mit ordentlich verlegtem
Zweitauspuff.
Heute würde die allgemeine Betriebserlaubnis erlöschen bei mehr als
10W oder so.

Für unbedarfte Familien, die zufällig über den Parkplatz kommen
gilt eindeutig Clarkes 3. Gesetz.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Clarkesche_Gesetze)

Gerhard

von Kilo S. (kilo_s)


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Edi M. schrieb:
> Sagen wir mal so: Es läßt sich sicher für jeden Gegenstand berechnen,
> wieviel er -unter Berücksichtigung seiner Abmessungen, seiner Lage zur
> Senderichtung, der Einstrahlung am Empfangsort, seines Materials,
> dämpfender Umgebungsmaterialien, und 1000 anderer Einflüsse-einem Sender
> Energie entzieht.

Oha, zufällig ein Mathematikprofessor anwesend?
Ich hätte eine interessante Rechenaufgaben. Darf auch gerne selbst 
vorbeikommen zum vermessen aller Gegenstände, ihrer Position und 
Eigenschaften auf dem Balkon. (Uff, ich hatte mir das etwas einfacher 
vorgestellt, ja in etwar ähnliches wie hier: 
https://m.youtube.com/watch?v=adJp1zO9qfo )

Ne alles gut so weit, ich komme gut raus und egal wie viel von der 
Leistung gerade in der Umgebung vernichtet wird, es kommt noch genug zum 
funken bei anderen an.

Das zu berechnen übersteigt dann doch meine Neugierde.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Hi,
in der Schaltpause musste wohl jemand den Mast hochklettern und den 
Schalter umlegen. ;-)
Bild ist für 1602 kHz gezeichnet, aber über diese Antenne kamen dann 
später die 801 kHz. Man wollte mit der Maßnahme den Raumwellenanteil 
möglichst unterdrücken, um den Nahschwundeffekt mit den damit 
verbundenen Verzerrungen im Empfänger zu minimieren. (Hätte man damals 
Synchrondemodulatoren serienmäßig in Radioemfänger verbaut, wäre das 
wohl nicht so nötig gewesen.)

ciao
gustav

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Kilo S. schrieb:
> Die Energie verschwindet ja nicht nur dadurch das ein Empfänger sie dem
> Äther entzieht. Viel geht durch die Dämpfung von Bäumen,
> Metallgegenständen, Bergen usw.. verloren.

Edi M. schrieb:
> ... lose hingehängten Stück Draht leuchten lassen kann.
> Und das taten sie dann fleißig, die Laubenkolonie strahlte Tag und Nacht
> in allen Farben. Und der Sender erreichte plötzlich keine Feldstärken/
> Reichweiten im Umland mehr, weil einer den Saft klaute.

Das ist interessant! Das bedeutet ja, daß ein Empfänger im Nahfeld auch 
die Feldstärke in weiter Ferne beeinflußt, sogar beeinträchtigt.

Daß das Feld durch alle möglichen Objekte beeinflußt, reflektiert, 
gedämpft wird ist klar. Aber ich hätte nicht gedacht daß ein Empfänger 
dem Sender Energie entziehen kann, so daß das tatsächlich Auswirkungen 
in der Ferne hat.

Die Geschichte mit dem Sender in HH-Moorfleet hatte ich schon mal 
gehört, dachte aber das wäre Unfug.

von Karl B. (gustav)


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Mohandes H. schrieb:
> Die Geschichte mit dem Sender in HH-Moorfleet hatte ich schon mal
> gehört, dachte aber das wäre Unfug.

Hi,
das wollte Nikola Tesla ja als allgemeine "Stromversorgung" einführen.
Hatte nur nicht daran gedacht, dass die Pferde scheu wurden bei 
Versuchen.
(Hufeisen sind elektrisch leitfähig.)
Zitat:
"...Am 20. März 1900 erhielt Tesla sein erstes Patent über die drahtlose 
Energieübertragung..."
/Zitat
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Nikola_Tesla

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Edi M. (edi-mv)


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Mohandes H. schrieb:
> Das ist interessant! Das bedeutet ja, daß ein Empfänger im Nahfeld auch
> die Feldstärke in weiter Ferne beeinflußt, sogar beeinträchtigt.

> Daß das Feld durch alle möglichen Objekte beeinflußt, reflektiert,
> gedämpft wird ist klar. Aber ich hätte nicht gedacht daß ein Empfänger
> dem Sender Energie entziehen kann, so daß das tatsächlich Auswirkungen
> in der Ferne hat.

In genanntem Falle war es wohl festgestellt worden- und es ist ja 
durchaus logisch.
Ein Empfänger regt einen Schwingkreis mit der Frequenz an, die der 
Schwingkreis durch seine Resonanzfrequenz bestimmt.
Da ein Schwingkreis ja nicht verlustlos ist, braucht auch das Energie, 
auch wenn das, was am Schwingkreis entsteht, verstärkt werden kann- 
Empfangsenergie, die ein Antennensignal über dem Grundrauschen bewirkt, 
muß erst mal da sein.

Wenn am Sender bereits Sendeenergie durch Laubenpieper verbraten wird- 
ist diese Energie eben geringer. Die Lampen leuchteten ja ausschließlich 
durch die ausgesendete Leistung des benachbarten Mittelwellensenders.
Deren Leistung muß man also von der abgestrahlten Leistung abziehen.

Es wäre genau das Gleiche, wären die Lampen -über einen Widerstand- per 
Draht an die Antennenleitung angeschaltet.
Die Lampen waren einfach ein Lastwiderstand am Sender.

Übrigens: Mittelwellen- Sendeleistung macht schon tolle Effekte- ich 
stand einst am Zaun des Senders Mahlsdorf (Ortsteil von Berlin), ein 
Kollege wohnte genau angrenzend.
Da "sang" der Zaundraht !

: Bearbeitet durch User
von Bartosz B. (bartosz)


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Edi M. schrieb:

>
> Wenn am Sender bereits Sendeenergie durch Laubenpieper verbraten wird-
> ist diese Energie eben geringer. Die Lampen leuchteten ja ausschließlich
> durch die ausgesendete Leistung des benachbarten Mittelwellensenders.
> Deren Leistung muß man also von der abgestrahlten Leistung abziehen.
>
> Es wäre genau das Gleiche, wären die Lampen -über einen Widerstand- per
> Draht an die Antennenleitung angeschaltet.
> Die Lampen waren einfach ein Lastwiderstand am Sender.
>
> Übrigens: Mittelwellen- Sendeleistung macht schon tolle Effekte- ich
> stand einst am Zaun des Senders Mahlsdorf (Ortsteil von Berlin), ein
> Kollege wohnte genau angrenzend.
> Da "sang" der Zaundraht !

Ohne auf ein anderes Thema lenken zu wollen, aber solche und andere 
Informationen, die hier genannt wurden, hätte ich gerne im Studium 
gehabt. Wir hatten in Physikalische Technik B.Sc. so viele elektronische 
1 und branchendurchgreifende Fächer...Also wenn schon, dann frage ich 
mich gerade, warum dafür keine Kapazität da war. Dann muss ebend 
Projektmanagement o.ä. raus.

Was soll's, ich lese hier gespannt weiter! :)

/ 1) GET1, GET2, Analogelektronik, Messtechnik/Sensorik, 
Regelungstechnik, Halbleitertechnik, Solartechnik /

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Dann wäre es ja spannend eine dreidimensionale Darstellung der Felder um 
den Sender zu sehen, wo dann ein Empfänger in der Nähe des Senders diese 
Felder verändert!

von Bartosz B. (bartosz)


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Mohandes H. schrieb:
> Dann wäre es ja spannend eine dreidimensionale Darstellung der Felder um
> den Sender zu sehen, wo dann ein Empfänger in der Nähe des Senders diese
> Felder verändert!

Stimmt, so eine Software müsste man haben. Dann ergibt das eine Kugel 
(ausgehend vom Sender), die zerdellt ist. Und dort, wo viel Leistung 
abgenommen wird, gibt es ein Loch. So etwa, Mohandes?

von Marcus (Gast)


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Müsste sich mit CST Studio halbwegs anschaulich modellieren lassen.

von Martin H. (horo)


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Edi M. schrieb:
> Übrigens: Mittelwellen- Sendeleistung macht schon tolle Effekte

Bei der Besichtigung des RIAS-MW-Sender in Berlin-Britz wurde mir 
erzählt, dass z.B. für abendliche Gartenfeste defekte Leuchtstoffröhren 
rund um die Sendemasten senkrecht in die Erde gesteckt wurden, um durch 
ihr Leuchten auch weniger Technik-Affine (z.B. aus der 
Funkhaus-Verwaltung) auf korrekten Abstand hinzuweisen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Berlin-Britz

von Günter Lenz (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Wenn am Sender bereits Sendeenergie durch Laubenpieper verbraten wird-
> ist diese Energie eben geringer. Die Lampen leuchteten ja ausschließlich
> durch die ausgesendete Leistung des benachbarten Mittelwellensenders.
> Deren Leistung muß man also von der abgestrahlten Leistung abziehen.

Aber praktisch ist das so gering, daß man das vernachlässigen kann.
Es absorbiert ja alles in der Umgebung die HF-Energie,
zum Beispiel auch Bäume. Genau so gut könnte man ja auch sagen,
in einen Raum wo Musik oder Sprache akustisch ausgestrahlt
wird, es dann leiser wird wenn ein weiterer Zuhöher dazu kommt,
weil ja seine Ohren auch Schallenergie absorbieren.

von Lotta  . (mercedes)


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Interessant!

Was würde eigendlich passieren, wenn ich  nen tiefstgekühlten,
supraleitenden Schwungkreis in der unmittelbaren Nähe
so eines Senders platzieren würde?

Der hätte ja dann als Saugkreis keinen Widerstand.
Würde der Sender dann unwirksam werden? :-O :-))

mfg

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Günter Lenz schrieb:
> Genau so gut könnte man ja auch sagen,
> in einen Raum wo Musik oder Sprache akustisch ausgestrahlt
> wird, es dann leiser wird wenn ein weiterer Zuhöher dazu kommt,
> weil ja seine Ohren auch Schallenergie absorbieren.

Genau das ist meine Frage. An diesem Beispiel: würde ein weiter 
entfernter Zuhörer (der in einer anderen Richtung steht) auch eine 
Verminderung der Schallenergie wahrnehmen!? Oder 'schluckt' der Hörer im 
Raum nur die Energie die ihn direkt 'anstrahlt'?

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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~Mercedes~  . schrieb:
> Was würde eigendlich passieren, wenn ich  nen tiefstgekühlten,
> supraleitenden Schwungkreis in der unmittelbaren Nähe
> so eines Senders platzieren würde?
>
> Der hätte ja dann als Saugkreis keinen Widerstand.
> Würde der Sender dann unwirksam werden

Oder so, ins extreme getrieben.

von Edi M. (edi-mv)


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Leute, überlegt doch mal selbst, und logisch...

Klar wurde ein HÖRER den SCHALL für andere HÖRER wegschlucken !
Ja !

Und zwar genau dann, wenn er das macht, was die Laubenpieper gemacht 
haben.
Die waren ja praktisch "am Draht".

Würde vergleichsweise so sein: Wenn der Hörer seine Horchtüten ganz 
dicht an die Schallquelle hält, wäre hinter ihm eben weniger zu hören.
Wenn sich da gleich mehrere Hörer plazieren- würden die eben den Schall 
für sich abgreifen- die Reichweite des Schalls wäre dahin.

Und ich würde auch vermuten, wie Bartosz schreibt, es müßte eine "Delle" 
in der Richtung eines Hindernisses nachweisbar sein.

Ein Supraleiter... klar kann man sich darum Gedanken machen.
Überlegt doch mal selbst.

Noch besser: Kleinen Versuchsaufbau machen. Kleiner Oszillator mit 1 
Transi, und ein Detektorempfänger mit einem kleinen Meßwerk dran.

Vielleicht hole ich am Wochenende meinen Baukasten mal wieder raus.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Edi M. schrieb:
> Vielleicht hole ich am Wochenende meinen Baukasten mal wieder raus.

Oder meine Handfunke. ;-)
Da kann ich auch gleich den Polarisationsunterschied feststellen.
Vertikal/ horizontal.

ciao
gustav

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Edi M. schrieb:
> Leute, überlegt doch mal selbst, und logisch...

Edi, viele Worte aber keine klare Antwort ...

Nach meinem physikalischen Verständnis bekommt eine Antenne genau die 
Energie, die ihrer Fläche entspricht, d.h. sie entzieht dem 'Äther' in 
ihrer Umgebung keine Energie. Das Feld im Raum ist also homogen, 
abgesehen von Reflektionen o.ä.

Wenn das so ist, was kümmert es dann den Sender wenn irgendwelche 
Laubenpieper ihre Glühbirnen leuchten lassen?

Auf Schallwellen übertragen: ein Hörer der den Schall direkt empfängt, 
wird nicht gestört durch egal wieviele andere Hörer, solange diese nicht 
zwischen ihm und der Schallquelle sitzen.

Wo ist nun der (Gedanken-) Fehler?

von Karl B. (gustav)


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Mohandes H. schrieb:
> Wo ist nun der (Gedanken-) Fehler?

Schau mal:
https://de.wikipedia.org/wiki/Poynting-Vektor

Man sollte auch noch eine Unterscheidung zwischen Nah- und Fernfeld 
treffen.
Stell Dir ein dichtes Netz um die Sendeantene herum vor.
Richtig-> Faraday- Käfig.
Aber die Drähte des Netzes treten in Wechselwirkung, und außerhalb des 
Käfigs ist HF noch nachweisbar, aber geschwächt.

ciao
gustav

von Edi M. (edi-mv)


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Mohandes H. schrieb:
> Wenn das so ist, was kümmert es dann den Sender wenn irgendwelche
> Laubenpieper ihre Glühbirnen leuchten lassen?

Soviel ich weiß, gab es damals Meßwerte.

Mohandes H. schrieb:
> Edi, viele Worte aber keine klare Antwort...

Es war ein Vergleich angefragt worden, und "Vergleiche hinken" 
bekanntlich.

Ich bin kein Professor, und auch keine Berliner Oberfüsikerin mit 
alternativlosen Antworten.

Direkt zu finden ist kaum etwas zu dem Thema, schon bemerkenswert.

Ich bitte nur darum, selbst nachzudenken, etwa über den 
Energieerhaltungssatz (das meinte ich mit logisch nachdenken), oder 
besser:  selbst einen Aufbau zu machen, der das klärt.
Geht mit Baukasten- Zeug, evtl. Amateursender, oder CB- Funkgeräte oder 
Handgurken, Scanner usw.
Ein bißchen Zeugs nebenbei braucht man auch, etwa der gute, alte 
Detektorempfänger (mit Meßwerk dran, nannte man "Feldstärkemesser"), 
oder die ja angeblich so rückständigen Dipmeter wären eine Empfehlung, 
weil "die meisten) CB, Handgurken und Scanner keine Resonanz bieten 
(Auch überlegenswert: Wwarum denn eigentlich nicht ?)
Koffer-/ Taschenradios könnten gehen, wenn sie die Frequenzen des 
Senders ampfangen können.

Da wäre doch ein guter Versuchsaufbau richtig interessant, besser als 
die "Experten"- Antworten.

Ist Sonntag- also...  bitte Lötkolben anheizen, die Bastelkisten 
aufmachen,
und... zeigen.

: Bearbeitet durch User
von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Edi M. schrieb:
> Ist Sonntag- also...  bitte Lötkolben anheizen, die Bastelkisten
> aufmachen,

Geht auch (fast) ohne Lötkolben. Ein Taschenradio auf einen MW- oder 
KW-Sender abgestimmt. Daneben ein Schwingkreis, mit Drehkondensator auf 
Resonanz abstimmen ...

Kleines Gedankenexperiment mit elektromagnetischen Wellen im sichtbaren 
Beteich: ich sitze im Kino und alle anderen machen die Augen zu, was 
ändert sich?

: Bearbeitet durch User
von Edi M. (edi-mv)


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Mohandes H. schrieb:
> ich sitze im Kino und alle anderen machen die Augen zu, was
> ändert sich?

Sie merken plötzlich... daß Sie nichts anhaben.

> Geht auch (fast) ohne Lötkolben. Ein Taschenradio auf einen MW- oder
> KW-Sender abgestimmt. Daneben ein Schwingkreis, mit Drehkondensator auf
> Resonanz abstimmen ...

Ja, nun nicht so faul !
Senderchen aufbauen, zweckmäßigerweise Ferrtitstab senkrecht, und vllt. 
mehrere Feldstärkemesser. Weil wir ja bei der Laubenpiepersache waren, 
904 KHz.

von Nachdenklicher (Gast)


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Radiofreund schrieb:
> Das genau ist eben nicht was man als Radio bezeichnen sollte.

Deine Meinung. Meine ist da eine andere. Wer von uns hat da nun die 
Definitionshoheit? ;-)

> Da kannst du auch eine Mediaplayersoftware im Zufallsmodus laufen lassen
> der aus deiner Musikliste die Titel abspielt -

Dazu müßte ich all diese Musik erst mal haben, was entweder ein teures 
oder illegales Vergnügen wäre.

> oder eine Youtube "Zufallsliste" (Aber aus eigenen Interesse besser nur
> mit uBlock oder ähnliches als AddOn...) ablaufen lassen, oder irgendeinen
> der 10000den Onlinesender auswählen die genau so ein Nichtprogramm
> anbieten.

Dazu müßte dann der PC immer laufen, anstatt beispielsweise in der Küche 
dem kleinen Unterschrankradio.

> Das du daran Spaß hast und es dir gefällt sie dir gegönnt - aber Radio
> (Rundfunk) ist genau das eben nicht.

Doch, denn Rundfunk bezeichnet lediglich einen technischen 
Übertragungsweg, nicht dessen Inhalte. ;-)

> Richtiges Radio bietet auch im Musikbereich mal Überraschungen und
> manchmal ist es sogar gut wenn einen neues teilweise aus ganz anderer
> Ecke "aufgezwungen" wird.

Und warum?

> Zwar nicht Radio sondern TV und schon mindestens zwei Ewigkeiten her ;-)
>
> In meine Kindheit gab es je nach Empfangslage 3-5 Sender die man sehen
> konnte - und wenn man nicht abschalten wollte "musste" man sich auch mal
> Sachen ansehen an die man -erstmal- kein Interesse hatte.

Wir hatten mit Glück damals eher 2-3 Sender. Wenn es nichts 
interessantes gab, habe ich eben ein Buch gelesen.

> So bin ich in einen eher bildungsfernen Haushalt als Kind auf
> politisches Kabarett aufmerksam geworden - so richtig, mit meinen etwa
> 10 Jahren, verstanden habe ich natürlich nicht worüber geredet wurde,
> erkannte aber das es irgendwie witzig ist und ein Grundinteresse
> entwickelt.

Das war bei mir genau andersherum. Meine Eltern sind da voll drauf 
abgefahren, ich fand die "labernden alten Männer" ultimativ unlustig 
(wie eine Karnevalssitzung, nur ohne "Duff-Däääh") und habe mich 
augenrollend in mein Zimmer verkrümelt und was gelesen.

> Ohne diesen "Zwang" hätte das wohl nie stattgefunden.

Ich bin der Ansicht, man sollte Leute nicht zu ihrem Glück zwingen.

> Genau so etwas ist schon seit vielen Jahren nicht mehr möglich - man
> kann sein Programm auch beim "Radio" so gestalten das man immer das
> bekommt was einen gefällt.

Ja, genau das ist es doch - man möchte das bekommen, was einem gefällt?

> Oder halt sich richtiges Radio (beim TV und recht bei Onlinestreams wird
> es schon deutlich schwerer das zu finden bzw. eben nicht nur das
> auszuwählen wo das präsentiert wird was man sehen will) hören und wenn
> dann der Beitrag über die schwer verdauliche Kunstaktion kommt oder
> Friday for Future Anhänge länger zu Wort kommen eben nicht abschaltet -
> auch wenn es (erstmal ?)"weh" tut und man seine Wohlfühlzone verlässt -
> man wird durchaus mal positiv überrascht oder zu "neuen" Ufern geführt.

Weder interessiert mich irgendeine schwer verdauliche Kunstaktion noch 
irgendwelche schwafelnden Schulschwänzer. Es ist mir einfach scheißegal. 
Die Welt wäre für mich kein anderer Ort, wenn es das nicht gäbe. Wen es 
interessiert, der darf sich gerne damit befassen, aber ich bin, wie ich 
schon schrieb, einfach nur froh um jedes Gelaber das an meinem Ohren 
vorbei geht.

von Marek N. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Da kann ich auch gleich den Polarisationsunterschied feststellen.

Vielleicht erst Mal die Farben invertieren?

von Gerald K. (geku)


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~Mercedes~  . schrieb:
> Der hätte ja dann als Saugkreis keinen Widerstand.
> Würde der Sender dann unwirksam werden? :-O :-))
>
> mfg

Wenn kein ohm'scher Widerstand  vorhanden ist, dann wird dem Feld 
keine Energie entnommen und in Wärme umgesetzt. Jede Antenne nimmt 
Energie auf und strahlt auch einen Teil der Energie wieder ab.
Vergleichbar mit einer Stimmgabel, die durch den umgebenden Schall in 
Schwingung gerät und selbst wieder Schallwellen abgibt. Nur wenn die 
Stimmgabel bedämpft wird, wird Schallenergie vernichtet.

: Bearbeitet durch User
von John (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Wo ist nun der (Gedanken-) Fehler?

Hier:

> Das Feld im Raum ist also homogen,
> abgesehen von Reflektionen o.ä.

Das Feld des Senders ist im eingeschwungenen Zustand nicht homogen, es 
interagiert mit den Feldern der Empfangsantennen. Diese Interaktion 
verformt das Feld.

In der Praxis ist aber oft der Unterschied zwischen der Leistung in der 
Sendeantenne und der Leistung in den vom Sender weit entfernten, und 
auch von einander weit entfernten Empfangsantennen so gross, dass die 
Interaktion nicht mehr feststellbar ist.

OK?

von Karl B. (gustav)


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Hi
"...Eine passive Richtfunkumlenkung kann ohne Stromversorgung und 
Frequenzumsetzung eine Funkverbindung ermöglichen, wenn diese aufgrund 
eines Hindernisses im Signalweg nicht auf direktem Wege möglich ist..."
/Zitat
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Umsetzer_(Funktechnik)

An der Mosel irgendwo gab es mal Dipolantennen als passive Umsetzer 
für's erste TV-Programm. Die brauchten keine Wartung arbeiteten "ohne 
Strom".

ciao
gustav

von Michl (Gast)


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täglich 18.00 Uhr Polnischer Rundfunk auf 1476 Khz, Sonntags radio DARC 
11.00 Uhr auf 6070 Khz, weitere teils deutsche Programme täglich im 49 
Meter Europaband

von Heiner (Gast)


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Michl schrieb:
> täglich 18.00 Uhr Polnischer Rundfunk auf 1476 Khz,

wirklich? Wer sendet da?

https://www.mwlist.org/mwlist_quick_and_easy.php?area=1&kHz=1476

von Sammeltier (Gast)


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1386

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Lotta.

Lotta  . schrieb:

> Was würde eigendlich passieren, wenn ich  nen tiefstgekühlten,
> supraleitenden Schwungkreis in der unmittelbaren Nähe
> so eines Senders platzieren würde?
>
> Der hätte ja dann als Saugkreis keinen Widerstand.
> Würde der Sender dann unwirksam werden? :-O :-))

Supraleitung gilt nur für den ohmschen Widerstand. Dielektrische und 
Magnetische Verluste durch Wechselspannung und Wechselstrom existieren 
weiterhin. Desweiteren koppeln die Wechselströme aus dem Supraleiter 
Wirbelströme in die nicht supraleitende Umgebung ein, wodurch über 
diesen Trafo auch wieder ohmsche Verlustleistung entsteht.

So gilt Supraleitung streng genommen nur für Gleichstrom.

Darum betreffen die Überlegungen für supraleitende Großgeneratoren nur 
die von Gleichstrom durchflossene Erregerwicklung und die Überlegungen 
für supraleitende Hochspannungsleitungen beziehen sich nur auf 
Gleichstromleitungen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Veit Schagow (Gast)


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Hallo. Aus einer Funktechnikzeitschrift weiß ich, dass es noch MW-Sender 
gibt, die aber nur in bestimmten Zeitfenstern senden.

von Erwin (Gast)


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Veit Schagow schrieb:
> Hallo. Aus einer Funktechnikzeitschrift weiß ich, dass es noch
> MW-Sender
> gibt, die aber nur in bestimmten Zeitfenstern senden.

Ja, von Montag bis Sonntag von 0 bis 24 Uhr.

Da gibts noch jede Menge davon, wie man sich leicht überzeugen kann.

von Günter Lenz (Gast)


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Jeden Sonntag Radio DARC 11:00 bis 12:00 Ortszeit auf 6070kHz.

Hier kann man sich schnell einen Überblick verschaffen.

http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/

Höre gerade 3955kHz Radio Korea in deutscher Sprache.

von Christian M. (likeme)


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Bartosz B. schrieb:
> LW-Sender gibt es gar keine mehr. Alles stillgelegt, abgerissen,
> demontiert.

...und dafür dann die selbst zugeteilten Bonis eingesackt!

von Kurt (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Bartosz B. schrieb:
>> LW-Sender gibt es gar keine mehr. Alles stillgelegt, abgerissen,
>> demontiert.
>
> ...und dafür dann die selbst zugeteilten Bonis eingesackt!

In Cham/Oberpfalz gibts noch einen.
Sendet meisst Nachmittags auf 801 kHz.

https://www.chamer-rundfunkmuseum.de/abteilungen-museum/impressionen-mittelwellensender-nautel-801-khz/

 Kurt

von LUPO P. (Gast)


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von Florian H. (hocketiger2003)


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Wenn noch Interesse besteht, ich hab mit der Zeit jede Menge Dokumente 
zu diesem Thema angesammelt, teilweise auch verfasst, welche ich auch 
weitergeben würde...

Gruß Flo

von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Ist nur noch interssant wenn man DX Stationen also über 5000Km empfangen 
will,
sehr viele Asiatische Länder bringen Abends ein deutschsprachiges 
Programm.
Wie Taiwan,Vietnam,Japan,Thailand-Korea die meisten Länder haben kein 
deutsch-
sprachiges Programm mehr,wie Südafrika-Kairo-Kanada.
                         sepp222

: Bearbeitet durch User
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