Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Ender3 Mainboard


von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Hallo,

ich überlge mir einen Ender3 (V1) zu kaufen, finde im Web aber nicht 
viel, welches Mainbaord/CPU und welche Stepperdriver standardmäßig 
verbaut sind. Könnte mir jemand das bitte verraten?

Vielen Dank
tr0ll

von Walter T. (nicolas)


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Eine Creality-"Eigenentwicklung". Marlin auf ATmega.

Im Prinzip ein Arduino-Mega und die Stepper-Treiber auf eine 
Leiterplatte geklatscht. Funktioniert recht gut.

: Bearbeitet durch User
von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Walter T. schrieb:
> Eine Creality-"Eigenentwicklung". Marlin auf ATmega.
>
> Im Prinzip ein Arduino-Mega und die Stepper-Treiber auf eine
> Leiterplatte geklatscht. Funktioniert recht gut.

Ok vielen Dank für die Antwort. Machen die TMC2208 Stepper sinn?

: Bearbeitet durch User
von 1N4148 (Gast)


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Es sind eher A4988 Stepper-Driver verbaut.

von Walter T. (nicolas)


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100Ω W. schrieb:
> Ok vielen Dank für die Antwort. Machen die TMC2208 Stepper sinn?

Ich kenne die Variante mit A4988/DRV8xxx nicht aus eigener Erfahrung. 
Mit der Lautstärke des Geräts (Ender5) mit "Silent Board" bin ich 
hochzufrieden. Der Geräuschpegel wird quasi nur noch von Lüftern und dem 
Schaukeln der Filamentspule bei Lastumkehr domininiert.

Nachteilig ist, dass beim "Silent Board" für einen Filamentendesensor 
Marlin neu gebaut werden muss.

: Bearbeitet durch User
von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Walter T. schrieb:
> Nachteilig ist, dass beim "Silent Board" für einen Filamentendesensor
> Marlin neu gebaut werden muss.

Das sollte kein großes Problem (für mich) sein.

von Joachim S. (oyo)


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100Ω W. schrieb:
> Walter T. schrieb:
>> Eine Creality-"Eigenentwicklung". Marlin auf ATmega.
>>
>> Im Prinzip ein Arduino-Mega und die Stepper-Treiber auf eine
>> Leiterplatte geklatscht. Funktioniert recht gut.
>
> Ok vielen Dank für die Antwort. Machen die TMC2208 Stepper sinn?

Absolut. Ich musste das Stock-Board meines Ender-3 zwangsweise 
austauschen, weil ich mir die USB-Buchse abgerissen hatte. Bei der 
Auswahl des Ersatzboards (SKR Mini E3) habe ich in dem Moment 
ausschliesslich auf den Preis geachtet.

Dachte das Board wäre quasi einfach eine Billig-Kopie des Stock-Boards. 
Ist es aber nicht, es hat TMC2209 Stepper-Treiber und einen modernen 
32-Bit-STM32-µc.
Und ich kann nur sagen: Die TMC220x sind der absolute Hammer. Ich hätte 
nie im Leben gedacht, dass alleine die Verwendung anderer 
Schrittmotor-Treiber einen dermassen gewaltigen Unterschied machen kann, 
was die Lautstärke betrifft.
Im Nachhinein war der Defekt des Stock-Boards das Beste, was mir 
passieren konnte. Seitdem höre ich eigentlich fast nur noch den 
dauerhaft laufenden Lüfter - der nervt mich seitdem umso mehr.

Schau Dir einfach mal ein 1-2 Youtube-Videos an, die die Lautstärke 
vergleichen.

von Walter T. (nicolas)


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100Ω W. schrieb:
> as sollte kein großes Problem (für mich) sein.

Wenn Du's mal gemacht hast, stell mal bitte einen Erfahrungsbericht ein! 
Für mich standen Aufwand/Risiko und Nutzen bislang noch in keinem 
sinnvollen Verhältnis, aber ich habe auch bislang erst drei Spulen 
leergedruckt.

von Joachim (Gast)


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Walter T. schrieb:
> Wenn Du's mal gemacht hast, stell mal bitte einen Erfahrungsbericht ein!
> Für mich standen Aufwand/Risiko und Nutzen bislang noch in keinem
> sinnvollen Verhältnis, aber ich habe auch bislang erst drei Spulen
> leergedruckt.

Redest Du jetzt allgemein davon, die Marlin-Firmware selbst zu 
kompilieren?
Falls ja: Der Aufwand ist eigentlich sehr überschaubar.

1. Man installiert die Arduino IDE, oder besser gleich platformio - 
moderne Boards mit 32-Bit-µcs benötigen eh platformio, ausserdem hat 
platformio den Vorteil, dass benötigte Libraries automatisch installiert 
und aktualisiert werden, statt dass man sie wie in der ArduinoIDE über 
den Library-Manager händisch installieren und aktualisieren muss.

2. Man lädt den Marlin-FW-Sourcecode in ein beliebiges Verzeichnis 
herunter

3. Man passt Marlin-FW an das eigene Board und eigene Bedürfnisse an, 
indem man die Dateien Configuration.h und Configuration_adv.h im 
"Marlin"-Verzeichnis editiert. Als Ausgangsbasis nimmt man die 
entsprechende Vorlage bzw. "Example Configuration" für das verwendete 
Board 
(https://github.com/MarlinFirmware/Configurations/tree/import-2.0.x/config/examples/Creality/Ender-3) 
- wenn man nichts am 3D-Drucker verändert hat, was Änderungen an der 
Firmware erfordert, muss man eigentlich gar nichts mehr verändern, 
ansonsten ändert man halt die entsprechenden Parameter ab.

4. Man lässt ArduinoIDE bzw. platformio die Firmware kompilieren

5. Man flasht die frisch kompilierte Firmwaredatei, wobei die 
Vorgehensweise vom verwendeten Board abhängt. Bei meinem 
Stock-Ender-3-Board mit AVR war das noch etwas umständlich, weil das ab 
Werk nicht direkt über die USB-Schnittstelle ging, sondern man zunächst 
per AVR-ISP-Programmer einen anderen Bootloader aufspielen musste 
("Lauszus-Sanguino" oder so). Bei meinem jetzigen Board mit STM32 kann 
man die neue Firmware-Datei auch einfach auf die Micro-SD-Karte 
kopieren, beim Anschalten des Druckers wird diese dann automatisch 
installiert.

von Walter T. (nicolas)


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Danke für die Erklärung. Es scheint überschaubar, wird aber vermutlich 
trotzdem einen ganzen Samstag verschlingen, deswegen schiebe ich es 
wegen anderer offener Baustellen noch vor mir her.

Joachim schrieb:
> [...] weil das ab
> Werk nicht direkt über die USB-Schnittstelle ging, sondern man zunächst
> per AVR-ISP-Programmer einen anderen Bootloader aufspielen musste

Kann man die existierende Firmware/EEPROM per ISP auslesen, oder ist das 
per Lockbit verboten?

: Bearbeitet durch User
von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Joachim schrieb:
> Man installiert die Arduino IDE, oder besser gleich platformio -
> moderne Boards mit 32-Bit-µcs benötigen eh platformio, ausserdem hat
> platformio den Vorteil, dass benötigte Libraries automatisch installiert
> und aktualisiert werden, statt dass man sie wie in der ArduinoIDE über
> den Library-Manager händisch installieren und aktualisieren muss.

Und PlatformIO kompelliert bie mir schneller als die Arduino IDE 
(zumendest bei den ESP8266/ESP32-Boards merkt man das sehr schnell.).

von Walter T. (nicolas)


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Joachim S. schrieb:
> Bei der Auswahl des Ersatzboards (SKR Mini E3)

Ich hole den alten Thread nochmal hervor, weil ich ein Bastelprojekt im 
Sinn habe, für das ich
 - Zwei kleine Schrittmotor-Treiber
 - Eine Konsole über USB und
 - Ein Display und Taster
benötige.

Ich denke, ein 3d-Drucker Board ist da billiger als alles, was ich 
selbst entwickeln kann.

Das SKR Mini E3 sieht sehr interessant aus. Was ich aber nicht verstehe: 
Die UART-Pins von den TMC2209 sind nicht angeschlossen. Potis sehe ich 
auch keine. Wie wird dann der Motorstrom eingestellt?

: Bearbeitet durch User
von Joachim S. (oyo)


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Walter T. schrieb:
> Das SKR Mini E3 sieht sehr interessant aus. Was ich aber nicht verstehe:
> Die UART-Pins von den TMC2209 sind nicht angeschlossen. Potis sehe ich
> auch keine. Wie wird dann der Motorstrom eingestellt?

Ich habe mir eben mal den Schaltplan von meinem SKR Mini E3 v1.2 
(https://raw.githubusercontent.com/bigtreetech/BIGTREETECH-SKR-mini-E3/master/hardware/BTT%20SKR%20MINI%20E3%20V1.2/BTT%20SKR%20mini%20E3%20V1.2sch.pdf), 
und so wie ich das interpretiere, sind die UART-Pins durchaus 
angeschlossen. Der für...
- X-Achse an Pin 36/PB15
- Y-Achse an Pin 37/PC6
- Z-Achse an Pin 51/PC10
- Extruder an Pin 52/PC11

Beim neueren v2.0-Board scheint es etwas anders gelöst zu sein, da 
hängen alle TMC2209 offenbar an einem einzigen gemeinsamen UART-Bus, der 
an PC11/PC12 angeschlossen ist, wenn ich den Schaltplan richtig 
interpretiere.

von Walter T. (nicolas)


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Ah, danke fürs gegengucken. Ich habe die Verbindungen übersehen, weil 
der Schaltplan gefühlt nur aus Labels besteht.

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