Hallo, ich habe Liion (INR 18650 M29 2850mAh) Batteriepacks (14S2P) mit je einem 14S BMS (CF-20SJH-C). Das Zeug lag jetzt so ca. 1Jahr rum. Ich habe ca. mit 58V und 1A die 14S Packs geladen. Das Ladegerät war direkt am BMS angeschlossen damit ich auf der sicheren Seite bin. Einige Packs liesen sich dabei nicht vollständig laden und daraufhin habe ich die Zellspannungen einzeln mal nachgemessen. Das Ergebnis hat mich geschockt, siehe Bilder. Ist das BMS defekt und wurden dadurch einzelne Zellen überladen?
Um was für ein BMS handelt es sich denn? Hast du ein Bild von der Leiterplatte?
Das BMS besteht aus 2 Leiterplatten: CF-20S90A-C und CF-20SJH-C
manuel schrieb: > Ich habe ca. mit 58V und 1A die 14S Packs geladen. Das Ladegerät war > direkt am BMS angeschlossen damit ich auf der sicheren Seite bin. Bei diesen Produkten bist Du nie auf der sicheren Seite. > Ist das BMS defekt und wurden dadurch einzelne Zellen überladen? Nein. Was auf diversen Plattformen als BMS (Batteriemanagementsystem) ist gar keins. Typischerweise handelt es sich um eine Reihenschaltung von Power-Zehnerdioden. Sobald eine Zelle die Balancierspannung erreicht, leitet die Power-Zenerdiode einen definierten Strom um die Zelle herum. Bei einem Ladestrom von 1A müsste eine solche Konstruktion in der Lage sein, 4,2V * 1A = 4,2W abzuführen - pro Zelle! Bei 14 Zellen macht das dann 58,8W, die in Wärme umgewandelt werden und abgeführt werden müssen. Das kleine Zeugs kann vielleicht 50mA - 100mA umleiten. Dann wird die Zelle aber immer noch weiter mit 0,9A bis 0,5A geladen. Ein Batteriemanagementsystem, das seinen Namen verdient, müsste entweder die Zelle abtrennen oder den Ladestrom so weit reduzieren, dass die Power-Zenerdioden den Ladestrom komplett ableiten kann. Das Chinaspielzeug kann funktionieren, wenn die Zellen nicht zu weit auseinanderliegen und der Ladestrom in einer gesunden Relation zum Balancierstrom steht. Diese Konstruktion stellt aber nicht sicher, dass die Zellen innerhalb der zulässigen Zellparameter (hier Spannung) betrieben werden. Übrigens: In dem Film "Das Leben des Brians" galt die Regel: "Jeder nur ein Kreuz." Hier auf dem Planet µc gilt die Regel: "Nur ein Benutzername pro Beitragsfaden!"
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Sehr Interessant! Wieso sprechen man da so wenige drüber? Das ist ja ein sehr heikles Thema und ich denke Vielen ist dieser Sachverhalt gar nicht bewusst. Peter M. schrieb: > Ein Batteriemanagementsystem, das seinen Namen verdient, müsste entweder > die Zelle abtrennen oder den Ladestrom so weit reduzieren, dass die > Power-Zenerdioden den Ladestrom komplett ableiten kann. > > Das Chinaspielzeug kann funktionieren, wenn die Zellen nicht zu weit > auseinanderliegen und der Ladestrom in einer gesunden Relation zum > Balancierstrom steht. Mein BMS hat ja einen Hauptschalter bestehen aus größeren Fets verbaut. Somit hätte es ja auch einfach nur alle Zellen abtrennen können und warten können bis die überladenen Zellen wieder im normalen Spannungsbereich sind. Ich hätte also ein BMS gebraucht welches einen höheren Balancierstrom regeln kann. Aber wie rechnet man den aus?
manuel schrieb: > einen höheren Balancierstrom regeln kann. Aber wie rechnet man den aus? Nichts, wenn BMS im Akkupack "integriert" ist. Die Wärmeentwicklung wäre zu groß. Man kann versuchen, ext. Widerstand parallel zu vorhandenem zuschalten, soweit der Mosfet im BMS zulässt. Der Widerstand soll ca. Zellenspannung/Balancestrom groß sein.
manuel schrieb: > B277A9FF-63F0-4B75-8745-CB95D219DDC5.jpeg manuel schrieb: > C8FBF367-012B-43BD-B232-22C7944B46F4.jpeg manuel schrieb: > 450FC9B1-DA61-416F-83E3-6D888DBE84E8.jpeg Hast du bei der Wahl deiner Beschriftungsart mal in Erwägung gezogen, dass andere das eventuell möglichst bequem lesen können sollen? Eine Tabelle und evtl. der Schaltplan wären eine Alternative, damit deine Informationen möglichst unfallfrei rüber kommen.
manuel schrieb: > Ich hätte also ein BMS gebraucht welches einen höheren Balancierstrom > regeln kann. Aber wie rechnet man den aus? Das BMS hat eher die Aufgabe, Toleranzen der Akkozellen auszugleichen. Ein Akkupack mit defekten Zellen ist Schrott uund der Konstrukteur des BMS hat wohl nicht eingeplant, Schrott ein 2. Leben einzuhauchen.
In diesem Falle hat sich ja die Zelle aufgrund der eingebauten Sicherung automatisch deaktiviert, aber angenommen man hätte Zellen ohne diese Sicherung, dann würde bestimmt schon alles lichetrloh brennen. Angenommen eine Zelle geht während des Betriebes (ausversehen) kaputt, kann ja mal passieren. Müssten dann das BMS nicht das Akkupack komplett vom Ladegerät trennen um eine Überspannung/Überladung der anderen Zellen zu verhindern? Wie funktionieren "sichere" BMS und wo gibt es diese zu kaufen?
>> Ich hätte also ein BMS gebraucht welches einen höheren Balancierstrom >> regeln kann. Aber wie rechnet man den aus? "Ausrechnen" gibt es nicht. Es kann sein, dass anfangs ein kleinerer Balancierstrom Spannungsdifferenzen im Akkupack kompensieren kann. Es gibt aber keine Garantie, dass das dauernd funktioniert. Das gilt insbesondere für diejenigen Foristen, die LiIo-Akkus unterschiedlicher Kapazitäten, unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Hersteller zu einem Frankenstein-Block zusammenbauen wollen und sich dann wundern, dass Frankenstein lebt und heiß wird. manuel schrieb: > Angenommen eine Zelle geht während des Betriebes (ausversehen) kaputt, > kann ja mal passieren. Müssten dann das BMS nicht das Akkupack komplett > vom Ladegerät trennen um eine Überspannung/Überladung der anderen Zellen > zu verhindern? Ja. Aber es gibt viele Regelfälle: Überspannung, Unterspannung, obere und Temperaturgrenze und vielleicht noch mehr. manuel schrieb: > Wie funktionieren "sichere" BMS und wo gibt es diese zu kaufen? Sichere BMS kontrollieren eine Vielzahl von Parametern auf Einzelzell- bzw. blockebene (siehe oben) und regeln entsprechend. Aber bei den üblichen Verdächtigen TI, Analog etc. findest Du ICs, die genau dafür gedacht sind. Die Analogteile aus der Linear-Division sind z.B. in der Lage, einer Einzelzelle Energie zu entnehmen und daraus einen Ladestrom für einen ganzen Block zu erzeugen. Es wird also umgeladen und nicht geheizt. Es gibt dann einzelzellen-, bzw. blockspezifische Schaltregler-ICs mit Eingang für Ein/Aus und Ausgang für die Einzelzellspannungsüberwachung und Master-ICs. Die Master-ICs passen auf alles auf und schalten z.B. die einzelnen Schaltregler-ICs ein und aus, je nach Bedarf. Ein Blick in die Datenblätter offenbart, was der Chinamann Dir nicht liefern kann. Hier ein Beispiel vom Dealer um die Ecke für ein BMS, das nur passiv Überspannung in Wärme umsetzt: http://www.litrade.de/shop/BMS,Balancer/BMS,Systeme/Balancer,Equalizer,Protect,V3,2,4,8,Zellen,12V,24V,3,5A.html
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Das Problem könnte auch genau anders herum sein. Zellen für solche Packs haben in der Regel keine eingebaute Sicherung, die ist etwas für Einzelzellen (für Taschenlampen etc.). Viele dieser BMS, die eigentlich nur Balancer sind können aber auch locker 1 - 2 A verbraten. Allerdings schreibts Du, dass der Pack etwa ein Jahr herum lag und je nach Typ kann das BMS schon mal dreistellige µA stand-by Strom ziehen. Wenn der akku nun nich vollgeladen für ein Jahr rumliegt, dann sind die schwächsten Zellen danach platt...
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