Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Flyback Netzteil TNY266PN


von Mar R. (macrib)


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Schönen guten abend  liebe Elektroniker ,

ich benötige eure Unterstützung bei einer Verstärker Reparatur.
Den Versuch das Netzteil zu reparieren durch bloßen Tausch des TNY266 
quittierte es mit kurzem Blitzgewitter an der Primärseite des 
nachgeschalteten Transformators. 😞
Kurz danach war wieder Ruhe und dem IC fehlte kurzerhand ein Bein.
Nun ja...
Bevor ich jetzt einen weiteren TNY266 riskiere hab ich die Bauteile 
drumherum durchgemessen.

Die Gleichrichterdioden , die widerstände, sowie die Kondensatoren sind 
meiner Meinung nach noch in Ordnung.
Auch den Optokoppler hab ich auf einfache Art getestet. (Kleine Spannung 
angelegt,  dadurch wurde die C-E Strecke niederohmig.)

Sekundärseite des Trafos ist auch unauffällig.
Kann der Trafo defekt sein, bzw. einen Schluss haben?
Der widerstand der Wicklungen ist gemessen, nahe 0 Ohm.

Versuche mal ein Foto hochzuladen.

Vielen Dank für hilfreiche Hinweise auf den Übeltäter .

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Mar R. schrieb:
> Kann der Trafo defekt sein, bzw. einen Schluss haben?

Ja, kann er. Und zum Test hast Du vermutlich keine Strombegrenzung 
verwendet.



mfg

von Peter R. (pnu)


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Mar R. schrieb:
> quittierte es mit kurzem Blitzgewitter

wie oft soll man es sagen: Bei Inbetriebnahme eines am Netz arbeitenden 
Schaltnetzteiles eine Glühlampe mit möglichst kleiner Leistung oder 
einen passenden Vorwiderstand in reihe zum Netzeingang schalten. Dann 
lässt sich in vielen Fällen Feuerschein und Rauchentwicklung vermeiden.

Das "Blitzgewitter" allerdings ist etwas eigenartig, wenns nicht ein 
Lichtbogen vor dem Abschalten durch den 16A-Automaten war.
Bei den üblichen Spannungen und Abständen am Trafo dürften keine 
Überschläge entstehen.
Dort genau nachsehen ob da Whiskers, Metallspäne oder ein 
vagabundierendes Drahtende eine Funkenstrecke bildet.  Wahrscheinlich 
wirst Du dort ein weggebranntes Drahtende der Primärwicklung finden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mar R. schrieb:
> Der widerstand der Wicklungen ist gemessen, nahe 0 Ohm.

Das ist immer so, weil diese Trafos ja höherfrequent angetrieben werden 
und deswegen nur wenige Windungen haben. Du solltest die Induktivität 
messen oder mit einem Funktionsgenerator seine Funktion überprüfen.

Da haben sich die Knallköppe sogar den TL431 gespart und stattdessen 
eine gaaanz tolle Idee gehabt, die 5V mit weicher Z-Diode zu messen.
Das prinzipielle Problem im Regelkreis ist immer da, wenn es z.B. einen 
Kurzschluss sekundär gibt. Wenn der Optokoppler nicht leuchtet, will TNY 
mehr in den Trafo pumpen, um doch noch die LED zum Leuchten zu bringen.

Also beim nächsten Mal zuerst die Bauteile messen und die Kiste mit 
nachgiebiger Netzspannung ansteuern.

von hinz (Gast)


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Die Clamping-Dioden unbedingt prüfen!

von Mar R. (macrib)


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Vielen Dank für eure hilfreichen und informativen Tipps.
Auf dem hochgeladenen Bild könnt ihr noch gut auf der Primärseite des 
Trafos die Schmauchspuren der kleinen Blitze entdecken.

Die Clamping Dioden werde ich nochmal genauer überprüfen, bzw. gleich 
austauschen.
Ein einfacher Diodentest mit dem DMM  ist da wohl nicht unbedingt 
aussagekräftig genug.

Wenn ich anstelle des Trafos die Spannungen 5V und 12V ins Gerät 
einspeise, läuft es einwandfrei.

Ich melde mich nochmal nachdem ich die Komponenten nochmals geprüft 
/getauscht habe.

Danke erstmal und schönen abend noch.

Gruß Martin

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Wirf auch mal ein Blick auf C508, die können manchmal auch ein 
Kurzschluss haben und auch platzen, nicht das der für das Blitzlicht 
verantwortlich ist.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sockeln solltest du den TNY nicht. Er kann dann die Wärme überhaupt 
nicht mehr loswerden, die Beinchen und die Kupferfläche sind die 
einzigen Kühlflächen.

von hinz (Gast)


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Mar R. schrieb:
> Die Clamping Dioden werde ich nochmal genauer überprüfen, bzw. gleich
> austauschen.
> Ein einfacher Diodentest mit dem DMM  ist da wohl nicht unbedingt
> aussagekräftig genug.

Naja, wenn kaputt, dann sind die durchlegiert.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Zeig mal die Unterseite vom Trafo. Bei so kleinen Netzteilen kann es 
durchaus passieren, daß durch einen Defekt des Schaltregler-ICs die 
Wicklung des Trafos beschädigt wird. Das kann auch innerhalb des 
Wickelkörper passieren, ist immer ein Risiko wenn man sowas repariert.

Du mußt auch den ganzen Schmodder von der Platine holen. Dieser Dreck 
ist leitfähig und führt zu Problemen wenn er nicht beseitigt wird. Macht 
viel Spaß, verrate ich Dir gleich... das Zeug brennt sich so schön fest, 
daß eine Entfernung fast unmöglich ist.

C508 ist mit hoher Sicherheit nicht für ein Feuerwerk verantwortlich. 
Der hat mit dem eigentlichen Schaltnetzteil nichts zu tun.

Wie sehen die sekundären Dioden aus? Oder evtl. irgend ein anderer 
Kurzschluß auf der Sekundärseite? Das mögen solche Schaltnetzteile 
überhaupt nicht.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Ben B. schrieb:
> C508 ist mit hoher Sicherheit nicht für ein Feuerwerk verantwortlich.
> Der hat mit dem eigentlichen Schaltnetzteil nichts zu tun.


C508 ist zwar nicht für die Funktion wichtig, aber er ist in der Nähe 
der "Blitzstelle". Weiterhin würde er bei einem Kurzschluss Die 
gleichgerichtete Netzspannung sekundärseitig auf Masse knallen.

von Mar R. (macrib)


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Guten abend zusammen,

ich wollte mich natürlich nochmal nach erfolgreicher Reparatur bei euch 
melden. 😃
Zum guten Schluss war es natürlich wiedermal ein  Kondensator.
Genauer gesagt C507  6,8uF 400V .
Was mich gewundert hat , er hatte keine Kapazität mehr und einen für 
mein DMM unendlich hohen Widerstand.
Der zweite Kondensator war messbar in Ordnung, ich habe aber beide 
ersetzt.

Vielen Dank nochmal allen für die rege Teilnahme.

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