Forum: PC-Programmierung was ist das besondere an der programmiersprache Python?


von osman (Gast)


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Kann jemand erklären, was ist das besondere an der programmiersprache 
Python?
Ich habe bisher keine Kenntnisse über Python. Vor ein paar Jahren hörte 
man überall Perl. Heute hört man davon nichts mehr. Heute hört man nur 
noch Python. Warum? Was ist an Python so gut?

: Verschoben durch Admin
von Chregu (Gast)


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Ist hype, nur darum.

von Bastelmumie (Gast)


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> Was ist an Python so gut?
Python ist ungiftig.

von W.S. (Gast)


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osman schrieb:
> Kann jemand erklären, was ist das besondere an der programmiersprache
> Python?

Ja.

Vorwort:
Bei anderen Programmiersprachen dienen spezielle Wörter oder Zeichen zum 
Kennzeichnen von Blöcken.
Also
if (a<3)
{
blablabla...
}  bei C
if a<3 then
begin
blablabla...
end  bei Pascal.

Und bei Python gibt es so etwas überhaupt nicht. Dort müssen Blöcke 
durch Einrückungen gekennzeichnet werden.

Ich halte das für gequirlten Irrsinn. Programmiersprachen sollen 
gefälligst klar lesbare Zeichen/Worte haben, um damit Blöcke zu 
kennzeichnen! Aber hier bei Python haben wir stattdessen 
unterschiedliche Anzahl von 'white space' Zeichen!

Und was passiert dort, wenn man 1x Space und dann 1x Tab schreibt?
Nein, nicht mit mir.

W.S.

von -gb- (Gast)


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W.S. schrieb:
> Und was passiert dort, wenn man 1x Space und dann 1x Tab schreibt?

Probiere es doch. Es darf nicht gemischt werden.

von Nick M. (Gast)


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osman schrieb:
> Vor ein paar Jahren hörte
> man überall Perl. Heute hört man davon nichts mehr. Heute hört man nur
> noch Python.

Also geht es um Interpretierte/Scriptsprachen. Jeder Softwareentwickler 
muss eine Scriptsprache können.

Das hängt auch mit dem Umfeld zusammen in dem du dich bewegst.
Ich hatte mal viel mit Perl gemacht, weil das auf jedem Server für CGI 
unterstützt wurde. Das ist aber schon Jahrzehnte her.
Python hab ich schon mal gehört. -) Brauch ich nicht, erscheint mir als 
Hype.
Irgendwer Anders wird sagen, du brauchst PHP (ich nenn das immer 
Internet-Basic).
Frag im Nachbarzimmer, dann ist es Rubi.
Frägst du mich, dann ist es Tcl.

Nimm die Sprache die dir gefällt oder die, die von dir gefordert wird.

Witzig ist, wann die Sprachen entwickelt wurden:
Ruby: Mitte 1990
Perl: 1987
Tcl: 1988
PHP: 1995
Python: Anfang 1990

Die liegen innerhalb eines Jahrzehnts und haben sich bis jetzt gehalten.

von M.K. B. (mkbit)


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Das ist meine meine Erfahrung mit Python. Ob man es verwenden möchte 
kann ja jeder selbst entscheiden.

Für schnelle Experimente finde ich die Sprache sehr schön.
- Als Scriptsprache muss kein Compiler aufgesetzt werden.
- Die Bibliothek bringt viele Funktionen, wie z.B. Codierungen, Parser 
und Webanfragen mit.
- Fehler werden mit Exception und Begründung geworfen und führen nicht 
einfach zu einer Accessviolation.
- Die Syntax ist übersichtlicher als bei anderen Scriptsprachen.

Als Nachteil für größere Projekte empfinde ich die fehlende Typisierung. 
Viele Fehler in Python würde in C/C++ der Compiler als Typfehler melden 
und es nicht beim Aufruf eine Fehlermeldung geben.

Python bringt aber nur eine Vorteil, wenn man nicht in Pointern, sondern 
abstrakten Objekten denkt. z.B. wenn ich prüfen möchte, ob ein Objekt in 
einer Liste ist schreibe ich in Python einfach
1
if "myText" in Liste:
Wenn man das stattdessen mit Iteratoren macht dann bringt Python 
natürlich keine Vorteil. Das erfordert aber ein Umdenken, wenn man aus 
der C Welt kommt.

von Besucher (Gast)


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Python läuft als MicroPython auch auf Microcontrollern!

von just everything (Gast)


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osman schrieb:
> Vor ein paar Jahren hörte
> man überall Perl. Heute hört man davon nichts mehr. Heute hört man nur
> noch Python. Warum? Was ist an Python so gut?

weil es auch zur Kommunikation mit anderen Geräten taugt, so gibt es für 
den RasPi simple Routinen zur Ansteuerung der IO-Pins:

https://www.raspberrypi.org/documentation/usage/gpio/python/README.md

Perl ist irgendwie nie über den Gebrauch als Textparser hinausgekommen.

Jupyter macht Python noch interessanter, Mit Python umfangreiche 
Signalanalyse wie FFT samt Visualisierung in einer scriptsprache 
runterkloppen uhnd gleich mit Interface zum FPGA:
https://wiki.trenz-electronic.de/display/PD/TEI0023+-+Demo+ADC+data+acquisition+and+Fourier+transformation

Wobei Jupyter mehr ist als nur python

von just everything (Gast)


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Nick M. schrieb:

> Ruby: Mitte 1990
> Perl: 1987
> Tcl: 1988
> PHP: 1995
> Python: Anfang 1990
>
> Die liegen innerhalb eines Jahrzehnts und haben sich bis jetzt gehalten.

Ja, aber auf sehr unterschiedlichen Rankings:
https://www.informatik-aktuell.de/aktuelle-meldungen/2019/januar/tiobe-index-die-aktuellen-top-programmiersprachen-im-ranking.html
Ich glaube nicht, das die genannten Python den dritten Platz streitig 
machen werden.

von Nano (Gast)


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osman schrieb:
> Was ist an Python so gut?

Es ist eine einfach zu lernende Skriptsprache mit der man schnell zum 
Ziel kommt.

Das macht sie für Einsteiger und Fortgeschrittene beidermaßen 
interessant.

von Heiner (Gast)


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osman schrieb:
> Kann jemand erklären, was ist das besondere an der programmiersprache
> Python?

Nichts. Python scheint insgesamt für viele Anwender einfach gut zu 
funktionieren. Es gibt jede Menge Projekte, Bibliotheken, Frameworks.

Nicht abschließende Aufzählung von typischen Merkmalen, aber wir können 
ja mal sammeln:

W.S. schrieb:
> Bei anderen Programmiersprachen dienen spezielle Wörter oder Zeichen zum
> Kennzeichnen von Blöcken.
> [...]
> Und bei Python gibt es so etwas überhaupt nicht. Dort müssen Blöcke
> durch Einrückungen gekennzeichnet werden.

Das ist Teil eines größeren Plans, Konstrukte möglichst nahe an der 
natürlichen Sprache zu halten. In C und ähnlichen Sprachen würde es 
ungefähr heißen:
1
for (int i = 0; i < max; i++) { ...

... und dann benutzt man i z.B. für den Zugriff auf ein Array. Was die 
drei Blöcke in der Klammer bedeuten, muss man selbst wissen. Die Syntax 
gibt darauf keinerlei Hinweise. Python macht daraus ein einfaches:
1
for abc in xyz:

... wobei in den meisten Fällen die Iterationsvariable ganz wegfällt, 
weil xyz selbst eine iterierbare Klasse ist und "selbst weiß, wie man 
sich aufzählt", also nicht darauf angewiesen ist, dass du 
Abbruchbedingung oder ähnliches angibst. Ob das zu dem beabsichtigen 
hübschen Code führt, hängt ganz wesentlich vom Programmierer ab.

Auch wenn es oft eine "richtige" Art gibt, Dinge zu tun, geht es 
meistens auch anders. Python ist nicht dogmatisch. Beispiele:

- Es gibt Typisierung, aber keine deklarierten Typen. Typen werden nur 
erzwungen, wenn das der Kontext erfordert. Oder wenn der Programmierer 
das explizit erzwingt.

- Es gibt Objektorientierung, aber für eigenen Code (also nicht für 
Bibliotheken) musst du sie nicht benutzen und kannst auch "einfach" 
imperativ programmieren. Oder komplett objektorientiert. Oder etwas 
dazwischen.

- Es gibt eine Konvention für private Eigenschaften und Methoden einer 
Klasse, aber es gibt keinen strikten Mechanismus, der sie durchsetzt. 
Wenn du eine "private" Eigenschaft von außen ansprechen möchtest, hält 
dich niemand davon ab.

- Es gibt eine Konvention für Konstanten, aber es gibt keine 
deklarierten Konstanten und wenn du sie unbedingt ändern willst ...


Python hat ein paar elegante Datenstrukturen, insbesondere list, tuple 
und dictionary, die in der Praxis ganz gut funktionieren. Wer stark in 
Arrays denkt, hat damit am Anfang meistens ein bisschen Probleme, aber 
irgendwann fällt der Groschen.

Nicht unbedingt für den Einsteiger geeignet, aber mit list 
comprehensions kann man sehr elegant Filterbedingungen ausdrücken. 
Andere funktionale Konstrukte (curry, lambda) gibt es auch.

Python hat eine sehr gute Anbindung zu C (das liegt daran, wie Pyhton 
intern funktioniert) und damit eine hervorragende Unterstützung für 
alles, was es auch in C gibt. Auch mit anderen Sprachen und 
Schnittstellen kommt Python gut klar. Das ist u.a. bei Webanwendungen 
extrem praktisch, bei der Integration in bereits existierende Projekte 
und wenn Teilprobleme besser in anderen Sprachen lösbar sind.

Python hat einen interaktiven Interpreter, in dem man mal schnell was 
ausprobieren kann. Vor allem die Introspektion glänzt hier.

Paketmanager gibt's auch, aber das hat heute praktisch jeder.


Python gibt es seit fast 30 Jahren. Wenn das überhaupt nichts taugen 
würde, wäre es schon längst in der Versenkung verschwunden. Es ist aber 
wie mit allen Sprachen: Nichts ist unersetzlich und was wir in 10 oder 
20 Jahren einsetzen, weiß heute niemand.

von Marcus (Gast)


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osman schrieb:
> Was ist an Python so gut?

Das die Industrie neue schnellere Kisten verkaufen kann, damit Programme 
genauso schnell laufen wie ihre Pendants, die in C/C++/ASM programmiert 
wurden und auch auf Alt-Systemen so schon eine gute Performance 
erreichen.

von osman (Gast)


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just everything schrieb:

> Ja, aber auf sehr unterschiedlichen Rankings:
> 
https://www.informatik-aktuell.de/aktuelle-meldungen/2019/januar/tiobe-index-die-aktuellen-top-programmiersprachen-im-ranking.html
> Ich glaube nicht, das die genannten Python den dritten Platz streitig
> machen werden.

Kann es sein, dass dort bei informatik-aktuell.de Perl und Pearl in 
einen Topf geworfen wird?
https://de.wikipedia.org/wiki/PEARL

von Hmmm (Gast)


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Besucher schrieb:
> Python läuft als MicroPython auch auf Microcontrollern!

Warum sollte man sich das antun? Oder warum sollte man das überhaupt 
machen? Weil man kein C kann?

von nichts (Gast)


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was ist das besondere an der programmiersprache Python?

-----

Das frage ich mich auch. Eine "Programmiersprache", die per 
wrapper-Funktionen mit richtigen Programmiersprachen kommuniziert und 
ihre Libs nutzt. Pfui Deibel.

von (prx) A. K. (prx)


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Heiner schrieb:
> Das ist Teil eines größeren Plans, Konstrukte möglichst nahe an der
> natürlichen Sprache zu halten.

Was direkt zu COBOL führt: ;-)
SUBTRACT Fed-Tax From Total-Tax Giving Soc-Sec-Tax.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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nichts schrieb:
> Eine "Programmiersprache", die per
> wrapper-Funktionen mit richtigen Programmiersprachen kommuniziert und
> ihre Libs nutzt. Pfui Deibel.

M.a.W: Alle Programmiersprachen, deren Datentypen und Aufrufverfahren 
nicht mit den C Konventionen konform gehen, sind von Übel?

von Nick M. (Gast)


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just everything schrieb:
> Ja, aber auf sehr unterschiedlichen Rankings:

Das ist so wie mit Microsoft-Produkten. :-))
Man sollte sichj aber auch noch den zeitlichen Verlauf ansehen. Da 
erkennt man schon, dass das in den letzten Jahren zugelegt hat.

Ist aber eher egal, läuft nur auf einen language war raus.

Ich lerne jetzt mal OCaml ...

von AtariST (Gast)


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Gegenfrage:
Was bringt einem Delphi? Was bringt einem COBOL? Was bringt einem die 
Programmiersprache JAVA? Nun, bei letzterer haben wir eine extrem 
unsichere Basis, tausendfach geflickt, mittlerweile vielleicht nicht 
mehr ganz so extrem. Trotzdem extrem flexibel, kann ohne weitere 
Toolkits grafische Oberflächen darstellen und ist portabel. Es wird 
millionenfach an Schulen und Universitäten gelehrt. Darum ist es auch 
weit verbreitet. Wenn man es versteht, kann man unendlich viele 
Programme von anderen Lesen, verändern oder eigene Programme mit dem 
eigenen dort erworbenem Wissen erstellen. Bei Python verhält es sich 
ähnlich. Allerdings wird Python weniger für GUI Anwendungen benutzt, 
sondern für Programme auf der Konsole oder beispielsweise für die 
Programmierung von Plugins. Wer beispielsweise mit KiCAD Platinen 
erstellt, kann dafür Plugins benutzen, die in Python geschrieben sind 
oder selber welche erstellen. Ich persönlich mag Python auch nicht 
besonders, aber Perl finde ich schlimmer... So hat jedes Werkzeug 
eigene, spezielle Eigenschaften, die es für einen besonderen Zweck 
geeignet machen.

von Nick M. (Gast)


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Hmmm schrieb:
> Warum sollte man sich das antun? Oder warum sollte man das überhaupt
> machen? Weil man kein C kann?

Genau. So geschehen bei einem Vollpfosten bei mir in der Arbeit.
Aber wenn man so schlau ist einen Router zu cracken damit man seine 
eigene SW installieren kann und dann die Zeitbombe an Kunden verkauft, 
wohl wissend, dass man kein Update mehr installieren kann ...

von Axel S. (a-za-z0-9)


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osman schrieb:
> Kann jemand erklären, was ist das besondere an der programmiersprache
> Python?

[x] es ist nicht Perl
[x] es ist nicht PHP
[x] es ist nicht C
[x] es ist nicht Java

> Ich habe bisher keine Kenntnisse über Python. Vor ein paar Jahren hörte
> man überall Perl. Heute hört man davon nichts mehr. Heute hört man nur
> noch Python. Warum?

Weil "man" (?) an komischen Stellen "hört"? Warum ist das wichtig, was 
man irgendwo hört? Programmiersprachen sind wie das Wetter. Oder 
(Damen-)Mode. Heute so, morgen so.

Ich glaube ja, es liegt daran, das die RaspBerry Pi Erfinder Python toll 
fanden und es gepushed haben. Ansonsten ist das eine ganz normale 
Skriptsprache. Kennst du eine, kennst du alle.

Es gäbe da auch noch Javascript. Oder Lua. Ruby. Such dir was aus. 
Manchmal hast du auch gar nicht besonders viel Auswahl.

PS: da denkt man nichts Böses. Man denkt einfach nur "YASL!". Und dann 
ist da https://github.com/yasl-lang/yasl
Das ist doch ein Witz! Bitte, das muß doch ein Witz sein!!1elf!

: Bearbeitet durch User
von Nano (Gast)


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Hmmm schrieb:
> Besucher schrieb:
>> Python läuft als MicroPython auch auf Microcontrollern!
>
> Warum sollte man sich das antun? Oder warum sollte man das überhaupt
> machen? Weil man kein C kann?

Weil der Stundenlohn des Pythonprogrammierer günstiger ist als der des C 
Programmierer und weil der Pythonprogrammierer aufgrund der Sprache 
schneller zum Ziel kommt.

Beides spart Geld. Der Preis dafür ist eine höhere Leistungsanforderung 
an die Hardware.

Jetzt kommt's also darauf an, wie hoch die Stückkosten sind.
Produzierst du ein paar Millionen Stück davon, dann könnte es wichtiger 
sein am µC 3 Cent pro Stück zu sparen und die Software dann lieber in C 
zu entwickeln.

von dirk (Gast)


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Gruss zur Nacht, am Morgen

Ich hatte mich mal für eine Skriptsprache interessiert, probierte dann 
das anfängliche
Python aus, viele Versprechungen,
oh graus, da lief aber nichts.
Ich nahm dann newLisp mit GUI und java(Server), das ging
gut, möchte ich nicht missen.
Aber nicht "direkt" mit einem Mikrocontroller.

Dirk St

von Sheeva P. (sheevaplug)


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osman schrieb:
> Kann jemand erklären, was ist das besondere an der programmiersprache
> Python?
> Ich habe bisher keine Kenntnisse über Python. Vor ein paar Jahren hörte
> man überall Perl. Heute hört man davon nichts mehr. Heute hört man nur
> noch Python. Warum? Was ist an Python so gut?

Python legt einen besonderen Fokus aus Lesbarkeit und kompakten Code, 
ist besonders einfach zu erlernen (in Großbritannien wird es sogar schon 
an einigen Grundschulen gelehrt) und gleichzeitig durch seine 
umfangreiche interne und externe Infrastruktur an Paketen und Modulen 
ausgesprochen mächtig. Wo man sich bei anderen Sprachen seine Module 
zusammensuchen muß, um -- zum Beispiel -- CSV- oder JSON-Dateien lesen 
und parsen zu können, bringt Python bereits fertige Module mit.

Obendrein ist Python sehr flexibel; die Sprache bietet eine 
hervorragende Anbindung an C und mit boost::python auch an C++ und kann 
in beiden Fällen sowohl als Gluesprache, als auch als interne 
Skriptsprache genutzt werden. Die Python-Interpreter in Java und .NET 
integrieren sich wunderbar in die jeweiligen Ökosysteme, und wer es 
besonders performant haben will, nimmt anstelle des 
Standard-Interpreters CPython einfach Pypy mit seinem JIT-Compiler.

Und dann, wie gesagt, die Infrastruktur. Es gibt so ziemlich nichts, das 
sich nicht mit Python machen oder ansprechen läßt. Obendrein bringt 
Python sehr mächtige Pakete für Aufgaben der Datenverarbeitung, -analyse 
und -visualisierung, was dazu führt, daß es sowohl in der 
wissenschaftlichen Community, als auch bei den Data Scientists besonders 
beliebt ist. Wohl auch deswegen gibt es so ziemlich kein Framework in 
den Bereichen Distributed Computing, Machine Learning und Natural 
Language Processing, das nicht mit einer leistungsfähigen 
Python-Schnittstelle ausgestattet ist.

Ich selbst hatte auch zuerst Vorbehalte gegenüber Python, gerade wegen 
der Sache mit dem Whitespace. Trotzdem habe ich festgestellt, daß eine 
Menge Projekte auf Python als Skriptsprache setzten, zum Beispiel 
OpenOffice.org, das K Desktop Environment, sowie PostgreSQL. Warum, habe 
ich mich gefragt, nutzen die ausgerechnet Python? Nun, ich habe mir dann 
irgendwann an einem lauschigen Winterabend mal einige kleinere Tutorials 
angeschaut und ein paar kleine Programme gebastelt, und... auf einmal 
war das mit dem Whitespace gar nicht schlimm, die Programme waren -- im 
Vergleich zu meiner damaligen Standard-Skriptsprache Perl -- viel 
schneller und stabiler, und die Fehlermeldungen wesentlich 
aussagekräftiger. Und, meine Güte, endlich mal eine gute Implementierung 
von Objektorientierung statt dem fiesen Gehassel in Perl5!

Und heute? Nach deutlich über zehn Jahren mit Python bin ich immer noch 
verliebt. In all dieser Zeit habe ich es nicht ein einziges Mal 
geschafft, den Interpreter zum Absturz zu bringen. Sogar der 
Standard-Interpreter ist etwa doppelt so schnell wie Ruby, Pypy dagegen 
-- je nach Anwendungsfall -- nochmals deutlich schneller, über die 
Projekte und Jahre würde ich etwa Faktor sechs bis acht schätzen. Ich 
mache so ziemlich alles in Python: Numbercrunching, Datenanalyse und 
-visualisierung sowohl auf FatClients als auch im Web, Websoftware mit 
Flask, GUI-Software mit Tkinter/Tix und Qt, ... oft ist es sogar so, daß 
ich mir die Python-API einer Software ansehe, wenn sich deren eigene 
Dokumentation mir nicht erschließen will.

Für mich ist der wesentliche Unterschied zwischen meiner alten 
Standardskriptsprache Perl und meiner neuen, Python: in Perl muß ich mir 
Mühe geben und sehr diszipliniert arbeiten, um saubere, les- und 
wartbare Programme zu schreiben. In Python muß ich mir Mühe geben und 
diszipliniert sein, um unlesbare Programme zu schreiben.

Eine Geschichte, die der meinen ganz ähnlich zu sein scheint, ist 
übrigens die von Eric S. Raymond, besser bekannt als Autor von "The 
cathedral and the bazaar" und der Fetchmail-Software. Wie er sich in 
Python verliebt hat, beschreibt er hier: [1].

[1] https://www.linuxjournal.com/article/3882

PS: Es hat hier einige negative Äußerungen gegeben, die allerdings 
überwiegend zwei Eigenschaften haben: die Autoren haben offensichtlich 
nicht die geringste Erfahrung mit der Sprache, und ihre Ausführungen 
beschäftigen sich im Wesentlichen mit ihren engstirnigen Vorurteilen 
anstatt mit valider Kritik. Die einzige valide Kritik, die ich hier 
gelesen habe, ist die Sache mit dem Whitespace. Und ja, das kann hin und 
wieder genauso nerven wie die Klammerorgien anderer Sprachen, aber mit 
einem guten Editor (in meinem Falle dem GNU Emacs) ist das sehr gut 
beherrschbar. Andererseits ist gerade diese Eigenart einer der 
wichtigsten Gründe dafür, warum Python-Code so besonders gut les- und 
wartbar ist -- zusammen mit der Designentscheidung, auf krude 
syntaktische Konstrukte ("syntaktischen Zucker") weitestgehend zu 
verzichten. Hör' nicht auf die Meckerzicken und Miesmacher, sondern 
probier' Python einfach aus und mach Dir ein eigenes Bild davon. Aber 
bitte, benutz unbedingt einen guten Editor, der zumindest 
Syntax-Highlighting und automatische Einrückung unterstützt, richtig 
gute wie der Emacs können allerdings auch Autocompletion und mehr. Viel 
Spaß! ;-)

von Sheeva P. (sheevaplug)


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just everything schrieb:
> Nick M. schrieb:
>
>> Ruby: Mitte 1990
>> Perl: 1987
>> Tcl: 1988
>> PHP: 1995
>> Python: Anfang 1990
>>
>> Die liegen innerhalb eines Jahrzehnts und haben sich bis jetzt gehalten.
>
> Ja, aber auf sehr unterschiedlichen Rankings:
> 
https://www.informatik-aktuell.de/aktuelle-meldungen/2019/januar/tiobe-index-die-aktuellen-top-programmiersprachen-im-ranking.html
> Ich glaube nicht, das die genannten Python den dritten Platz streitig
> machen werden.

Naja, je nachdem, welchen Programmiersprachenindex man bemüht und wie 
diese ihre Daten und Rankings erheben, ist Python immer auf einem der 
Plätze 1 bis 3. Wobei man sagen muß, daß Python keine Konkurrenz zu 
kompilierten Sprachen wie C, C++ oder Java ist, sondern vielmehr eine 
Ergänzung -- oder umgekehrt, die kompilierten eine Ergänzung für eine 
leistungsfähige und moderne Skriptsprache ist, je nachdem aus welcher 
Perspektive man das konkret betrachten will. Aber bei den Skriptsprachen 
hat Python bereits seit geraumer Zeit in allen mir bekannten Indizes 
gewonnen.

Hier im Thread hat jemand geschrieben, daß man nicht wissen könne, wie 
es in zehn oder zwanzig Jahren aussieht. Das ist natürlich einerseits 
richtig, vielleicht gibt es morgen eine enorme technische (R)Evolution, 
vielleicht verbocken die Entwickler von Python die nächste Version, oder 
womöglich entwickelt sich PHP sogar doch noch vom One-Trick-Web-Pony zu 
einer echten General-Purpose-Sprache. Aber wenn man sich die Entwicklung 
der beliebtesten Sprachen über die letzten Jahre ansieht, stellt man 
recht schnell fest, daß die Entwicklungen, Trends und Veränderungen hier 
ziemlich langsam vonstatten gehen. Und wenn man auf die Umfragen von 
Stackoverflow schaut, wo Python seit Jahren und immer noch am Häufigsten 
als "Most Wanted" genannt wird, wird schnell klar, daß der Siegeszug von 
Python wohl noch lange nicht gestoppt ist. Und das ist auch kein Hype, 
sondern eine Entwicklung, die sich seit sehr, sehr vielen Jahren und 
ausgesprochen stetig und stabil abzeichnet.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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AtariST schrieb:
> Allerdings wird Python weniger für GUI Anwendungen benutzt,
> sondern für Programme auf der Konsole oder beispielsweise für die
> Programmierung von Plugins.

Wenn man sich die (sehr unvollständige) Liste von Python-Software bei 
Wikipedia [1] anschaut, stellt schnell fest, daß das nicht stimmt. 
Python wird sehr häufig auch für GUI-Software benutzt oder in 
GUI-Programme eingebettet, nur: der Anwender merkt davon meistens 
nichts, es werden dieselben Toolkits benutzt wie bei anderen GUIs.

[1] https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Python_software

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Bastelmumie schrieb:
>> Was ist an Python so gut?
> Python ist ungiftig.

Beißt sich aber mit Squirrel-Mail. :)

von Nano (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> Das ist natürlich einerseits
> richtig, vielleicht gibt es morgen eine enorme technische (R)Evolution,

Rust im Bereich der compilierten Sprachen und der Systemprogrammierung.

C und C++ wird es allerdings dennoch nicht eretzen, aber zumindest 
ergänzen und bei Neuentwicklungen dürfte es zunehmend öfters eingesetzt 
werden.

von Rolf M. (rmagnus)


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W.S. schrieb:
> Ich halte das für gequirlten Irrsinn. Programmiersprachen sollen
> gefälligst klar lesbare Zeichen/Worte haben, um damit Blöcke zu
> kennzeichnen! Aber hier bei Python haben wir stattdessen
> unterschiedliche Anzahl von 'white space' Zeichen!
>
> Und was passiert dort, wenn man 1x Space und dann 1x Tab schreibt?
> Nein, nicht mit mir.

Das wird immer wieder als das große "Problem" aufgetan. Irgendwie 
verstehe ich das nicht. Es erzwingt halt vernünftige Einrückung. Die 
mache ich sowieso, deshalb stört mich das auch nicht. Wenn du immer wie 
Kraut und Rüben einrückst (und auch noch munter Tabs und Spaces 
mischst), dann ist das natürlich was anderes. Das liegt dann aber an dir 
und nicht an der Sprache.

Nick M. schrieb:
> Also geht es um Interpretierte/Scriptsprachen. Jeder Softwareentwickler
> muss eine Scriptsprache können.

Das sehe ich auch so. Welche das ist, spielt eigentlich keine so große 
Rolle. Eine Sprache mit großer Verbreitung hat allerdings noch den 
Vorteil, dass man besonders viel darüber im Internet findet.

> Python hab ich schon mal gehört. -) Brauch ich nicht, erscheint mir als

Hmm, wenn man sich das anschaut:

> Witzig ist, wann die Sprachen entwickelt wurden:
> Ruby: Mitte 1990
> Perl: 1987
> Tcl: 1988
> PHP: 1995
> Python: Anfang 1990

Warum siehst du dann ausgerechnet Python als Hype an?

Heiner schrieb:
> In C und ähnlichen Sprachen würde es ungefähr heißen:
> for (int i = 0; i < max; i++) { ...
> ... und dann benutzt man i z.B. für den Zugriff auf ein Array. Was die
> drei Blöcke in der Klammer bedeuten, muss man selbst wissen. Die Syntax
> gibt darauf keinerlei Hinweise. Python macht daraus ein einfaches:
> for abc in xyz:
> ... wobei in den meisten Fällen die Iterationsvariable ganz wegfällt,
> weil xyz selbst eine iterierbare Klasse ist und "selbst weiß, wie man
> sich aufzählt", also nicht darauf angewiesen ist, dass du
> Abbruchbedingung oder ähnliches angibst. Ob das zu dem beabsichtigen
> hübschen Code führt, hängt ganz wesentlich vom Programmierer ab.

Wobei C++ das ja in ähnlicher Form mit range-based for übernommen hat. 
Da kann man schreiben:
for (auto abc: xyz)

Axel S. schrieb:
> Weil "man" (?) an komischen Stellen "hört"? Warum ist das wichtig, was
> man irgendwo hört? Programmiersprachen sind wie das Wetter. Oder
> (Damen-)Mode. Heute so, morgen so.

Naja, zu einer fast 30 Jahre alten Sprache, deren Beliebtheit 
kontinuierlich steigt, passt diese Aussage nicht so ganz.

> Ich glaube ja, es liegt daran, das die RaspBerry Pi Erfinder Python toll
> fanden und es gepushed haben.

Auch im KI-Bereich ist Python weit verbreitet.

Sheeva P. schrieb:
> Für mich ist der wesentliche Unterschied zwischen meiner alten
> Standardskriptsprache Perl und meiner neuen, Python: in Perl muß ich mir
> Mühe geben und sehr diszipliniert arbeiten, um saubere, les- und
> wartbare Programme zu schreiben. In Python muß ich mir Mühe geben und
> diszipliniert sein, um unlesbare Programme zu schreiben.

Gut, Perl ist ja dafür verschrien, dass damit meist "write-only"-Code 
geschrieben wird. Allerdings tue ich mich in Python auch recht schwer 
damit, Code zu schreiben, den ich ein Jahr später wieder leicht 
verstehen kann und finde, dass man gerade dort besonders diszipliniert 
arbeiten muss, um lesbaren Code zu erhalten. Bei C++ gelingt es mir 
jedenfalls deutlich besser. Ich weiß aber nicht so genau, woran das 
liegt. Vielleicht daran, dass Python  einfach zu viele Schweinereien 
erlaubt oder dass es nicht so streng typisiert ist.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Nano schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Das ist natürlich einerseits
>> richtig, vielleicht gibt es morgen eine enorme technische (R)Evolution,
>
> Rust im Bereich der compilierten Sprachen und der Systemprogrammierung.
>
> C und C++ wird es allerdings dennoch nicht eretzen, aber zumindest
> ergänzen und bei Neuentwicklungen dürfte es zunehmend öfters eingesetzt
> werden.

Einerseits sehe ich das (noch?) lange nicht, daß Rust eine größere Rolle 
spielt, im Moment scheint das Momentum eher bei Go zu liegen. 
Andererseits spielt Rust in einer Diskussion, in der es um die 
(meistens) interpretierte General-Purpose-Skriptsprache Python geht, 
wohl auch keine Rolle.

Warum das "meistens"? Weil Python natürlich kompiliert werden kann, 
entweder in (interpretierten) Bytecode -- oder auch in nativen 
Maschinencode.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Rolf M. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Für mich ist der wesentliche Unterschied zwischen meiner alten
>> Standardskriptsprache Perl und meiner neuen, Python: in Perl muß ich mir
>> Mühe geben und sehr diszipliniert arbeiten, um saubere, les- und
>> wartbare Programme zu schreiben. In Python muß ich mir Mühe geben und
>> diszipliniert sein, um unlesbare Programme zu schreiben.
>
> Gut, Perl ist ja dafür verschrien, dass damit meist "write-only"-Code
> geschrieben wird. Allerdings tue ich mich in Python auch recht schwer
> damit, Code zu schreiben, den ich ein Jahr später wieder leicht
> verstehen kann und finde, dass man gerade dort besonders diszipliniert
> arbeiten muss, um lesbaren Code zu erhalten. Bei C++ gelingt es mir
> jedenfalls deutlich besser. Ich weiß aber nicht so genau, woran das
> liegt. Vielleicht daran, dass Python  einfach zu viele Schweinereien
> erlaubt oder dass es nicht so streng typisiert ist.

Vermutlich Übungssache, bei mir ist es nämlich genau andersherum. Aber 
ich schreibe jeden Tag etwas in Python und alle paar Wochen und manchmal 
auch Monate etwas in C++ -- wenn das bei Dir andersherum ist, könnte das 
die Ursache sein.

von FFFFFFFF (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> Python legt einen besonderen Fokus aus Lesbarkeit und kompakten Code

Wie gut eine Sprache lesbar ist liegt (fast) immer im Schreibstil des 
Authors. Ich kann auch in C/C++ wunderbar formatierten Code schreiben. 
Diese Tabs/Leerzeichen von Python finde ich z.B. grausam lesbar und irre 
schlecht wartbar.

Jeder Profi den ich kenne lehnt Python als vollwertige Sprache ab, 
alleine aufgrund der Einrückungen. Natürlich kann man damit kurze 
Scripte schreiben, dafür reicht es. Aber ich würde niemals damit einen 
µC oder ein größeres Projekt umsetzen.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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FFFFFFFF schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Python legt einen besonderen Fokus aus Lesbarkeit und kompakten Code
>
> Wie gut eine Sprache lesbar ist liegt (fast) immer im Schreibstil des
> Authors. Ich kann auch in C/C++ wunderbar formatierten Code schreiben.

Die Lesbarkeit von Code hängt allerdings nicht nur von der Formatierung 
ab.

> Diese Tabs/Leerzeichen von Python finde ich z.B. grausam lesbar und irre
> schlecht wartbar.

Das ist, wie so vieles, reine Übungssache. Jedenfalls erzwingt diese 
Eigenschaft eine saubere Blockeinrückung, und mir ist unverständlich, 
wie das die Lesbarkeit verschlechtern sollte, das ist ja völlig abstrus.

> Jeder Profi den ich kenne lehnt Python als vollwertige Sprache ab,
> alleine aufgrund der Einrückungen.

Dann kennst Du vielleicht die falschen "Profis". Ich selbst jedenfalls 
bin Profi und arbeite mit vielen Profis zusammen, und sogar die, die 
anfangs noch viel lieber Ruby haben wollten, finden Python mittlerweile 
toll.

Es ist auch schon sehr merkwürdig, daß  Python in der 
StackOverflow-Survey von 2020 bei den "Most Wanted" auf Platz 1 ist -- 
wie auch schon seit 2017 und mit weiterhin steigender Tendenz. Ähnliches 
gilt für die bekannten Programmiersprachenindices, Red Monk, PYPI und 
TIOBE: überall liegt Python ganz weit vorne. Ich weiß ja nicht, aber 
wenn die von mir befragten Profis alle so weit daneben liegen... also 
ich würde mir dann neue Profis zum Befragen suchen.

> Natürlich kann man damit kurze Scripte schreiben, dafür reicht es.

Wobei man natürlich dazu sagen muß, daß schon ein kurzes Python-Skript 
mindestens genau so viel Funktionalität hat, wie ein viele, viele Seiten 
langes Programm in C++, Java oder gar C. Aber man kann auch sehr gut 
längere Programme mit Python schreiben, das funktioniert ganz wunderbar 
-- zum Beispiel die Kollaborations- und Workflowmanagementsoftware 
TACTIC [1] mit knapp 200.000 LOC, die eventbasierte Netzwerkengine 
Twistet mit knapp 150.000 LOC, oder das Webframework Django und den 
OR-Mapper SqlAlchemy mit jeweils über 110.000 LOC.

> Aber ich würde niemals damit einen µC oder ein größeres Projekt umsetzen.

Wenn Du das wählen und entscheiden kannst, ist das ja Deine Sache und 
schön für Dich. Andere können und machen das -- und die meisten 
vollkommen freiwillig.

Aber, ja, Pythons Natur als Skriptsprache, seine dynamische Typisierung 
und die Sache mit dem Whitespace polarisieren. Die ersten beiden 
Eigenschaften werden von den Verfechtern der Einzig Wahren Lehre (tm) 
der kompilierten, streng typisierten Sprachen abgelehnt, und die Sache 
mit dem Whitespace hat ja auch bei mir anfangs große Skepsis ausgelöst. 
Aber nachdem ich die Erfahrung gemacht habe, kann ich mit voller 
Überzeugung sagen: das ist nur eine Sache der Gewohnheit, mehr nicht. In 
der praktischen Nutzung ist das vollkommen irrelevant.

[1] https://southpawtech.com/tactic-open-source/

von Ben S. (bensch123)


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Sheeva P. schrieb:
> Es ist auch schon sehr merkwürdig, daß  Python in der
> StackOverflow-Survey von 2020 bei den "Most Wanted" auf Platz 1 ist --
> wie auch schon seit 2017 und mit weiterhin steigender Tendenz.

Das ist mir auch ein Rätsel. WIrd halt von den ganzen Noobs gepusht und 
dass das im Zusammenhang mit Raspberry Pi so gehypt wurde.

Mikrocontroller -> C/C++/demnächst R... mir ist der Name entfallen
Desktop -> Java/C#/C++
Server -> Java/C/C++
Scripte -> Python

Sheeva P. schrieb:
> Die Lesbarkeit von Code hängt allerdings nicht nur von der Formatierung
> ab.

Doch, fast immer.

Sheeva P. schrieb:
> Das ist, wie so vieles, reine Übungssache. Jedenfalls erzwingt diese
> Eigenschaft eine saubere Blockeinrückung, und mir ist unverständlich,
> wie das die Lesbarkeit verschlechtern sollte, das ist ja völlig abstrus.

Ach, jetzt soll ich eine furchtbare Formatierungseigenschaft üben, bis 
ich diese kann? Nein danke, haben doch fast alle anderen 
Programmiersprachen etwas Klammern artiges - und das ist auch gut so 
liebe Genossinnen und Genossen.

Auch ich habe schon Python verwenden müssen. Eine Katastrophe. In C/C++ 
kann ich praktisch wie wild drauf los schreiben. Natürlich gebe ich mir 
da schon etwas Mühe - am Ende jage ich einen Formatter drüber und gut 
ist.

Bei Python eine Einrückung vergessen? Pech gehabt, stundenlange 
Fehlersuche.

Ganz abgesehen davon muss nicht jeder Hinz und Kunz in meinem 
Programmcode rumfuhrwerken (es sei denn es ist openSOurce). Und die 
Ausführgeschwindigkeit kommt noch oben drauf.

Ich sehe keinen praktischen Grund auf einem mikrocontroller python 
einzusetzen., bitte nenne mir einen. Hardwareabstraktion? Man sollte 
seinen µC kennen und das Manual + Registerebene verstanden haben - dann 
braucht man keine Hardwareabstraktion mehr. lwip, freeRTOS - gibts das 
in python? Weiß ich nicht, das aber dann C mit Python auf einem µC 
koppeln ist wie mit Atomwaffen auf Spatzen zu schießen.

Sheeva P. schrieb:
> Andere können und machen das -- und die meisten
> vollkommen freiwillig.

Die tun mir auch wirklich leid. Wenn ich im professionellen Umfeld mit 
micropython kommen würde, wäre ich bald arbeitslos - so finde ich auf 
gängigen Jobportalen kein einziges Stellenangebot wenn ich danach suche. 
Ganz abgesehen davon, dass ich in C automatisch hardware nah denke - das 
hat schon Linus gesagt und recht hat er.

Wenn µC irgendwann mal per standard im GHz Bereich sind können wir 
nochmal über µPython reden.

Für die openSOurce Community ganz nett, für ernsthafte Entwicklung eher 
drittrangig.

: Bearbeitet durch User
von Klaus H. (klummel69)


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Ben S. schrieb:
> Bei Python eine Einrückung vergessen? Pech gehabt, stundenlange
> Fehlersuche.

Bei C/C++ eine Klammer falsch gesetzt? Pech gehabt, stundenlange 
Fehlersuche.


>Für die openSOurce Community ganz nett, für ernsthafte Entwicklung eher
drittrangig.
Irgendwie hört sich das an, als ob aus openSOurce keine ernsthaften 
Entwicklungen entstehen.....

In diesem Forum ist man wahnsinnig schnell polemisch.
Keiner zwingt einen zu einer Programmiersprache.

Ich nutze verschiedene. Hab jahrzentelang Klammern gesetzt.
Das Einrücken in Python war am Anfang ungewohnt aber nach wenigen
Übungen in Fleisch und Blut übergegangen.
Meine bisherigen Python Softwarefehler hatte nie damit zu tun,
dass ich falsch eingerückt hatte.

Ein Aspekt der bisher nicht genannt wurde:
Ich nutze statt Matlab nur noch Python (meist über Jupyter Notebooks).
Gerade für wissenschaftliche Berechnungen bietet die Sprache viel.

: Bearbeitet durch User
von 100Ω W. (tr0ll) Benutzerseite


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Klaus H. schrieb:
> Ben S. schrieb:
>> Bei Python eine Einrückung vergessen? Pech gehabt, stundenlange
>> Fehlersuche.
>
> Bei C/C++ eine Klammer falsch gesetzt? Pech gehabt, stundenlange
> Fehlersuche.

Dann formatierst du deinen Code nicht ordentlich...

von (prx) A. K. (prx)


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Klaus H. schrieb:
> Keiner zwingt einen zu einer Programmiersprache.

Das soll bei professioneller Entwicklung in Unternehmen schon mal als 
Nebeneffekt der Berufs- und Arbeitsplatzwahl vorkommen.

von Ben S. (bensch123)


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Klaus H. schrieb:
> Bei C/C++ eine Klammer falsch gesetzt? Pech gehabt, stundenlange
> Fehlersuche.

Eine Klammer kann ich hingegen nicht vergessen. Ne' Einrückung schon.

von //.|.\\ (Gast)


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Ben S. schrieb:
> Eine Klammer kann ich hingegen nicht vergessen. Ne' Einrückung schon.

gequirlte Scheisse. Ein Programmierer, der nicht weiss, auf welcher 
Ebene in seinem Programm er sich bewegt, hat keine Ahnung. Und die Ebene 
gibt die Einrückung vor. Eine Klammer kann ich vergessen und dann fängt 
die Suche an, wo die vergessen wurde.

von Ben S. (bensch123)


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//.|.\\ schrieb:
> Eine Klammer kann ich vergessen und dann fängt
> die Suche an, wo die vergessen wurde.

gequirlte scheisse. Die fehlende Klammer erzeugt eine Fehlermeldung. Die 
letzte Zeile eines Ifs in python nicht eingerückt ergibt keine 
Fehlermeldung 🙄.

: Bearbeitet durch User
von Walter T. (nicolas)


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Aktiv Unsinn machen ist eigentlich in keiner Programmiersprache 
besonders schwer.

von Typ (Gast)


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Beides Fehler, die einem eine ordentliche Entwicklungsumgebung zeigen 
sollte.

Messdaten können mit Python super einfach aufbearbeitet werden, zusammen 
mit Jupyter kann man direkt eine präsentable Seite vorweisen.

von Ben S. (bensch123)


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Typ schrieb:
> Messdaten können mit Python super einfach aufbearbeitet werden, zusammen
> mit Jupyter kann man direkt eine präsentable Seite vorweisen.

Das ist auch ein guter Anwendungszweck von Python: Verarbeitung von 
wissenschaftlichen Daten. Aber in der Desktop/Server/µC-Programmierung 
für mich ein nogo - höchstens für kleine Testtools oder so. Aufm 
raspberry für die, die kein C/C++ können.

Walter T. schrieb:
> Aktiv Unsinn machen ist eigentlich in keiner Programmiersprache
> besonders schwer.

Ein tab/Klammer kann auch mal durch Unachtsamkeit verloren gehen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Walter T. schrieb:
> Aktiv Unsinn machen ist eigentlich in keiner Programmiersprache
> besonders schwer.

Passiv auch. Der subtile Unterschied zwischen { und ( erschliesst sich 
bei ungeeigneten Fonts und hochauflösenden Bildschirmen optisch nicht 
immer sofort. Einrückung ist schwerer zu übersehen.

von (prx) A. K. (prx)


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Typ schrieb:
> Messdaten können mit Python super einfach aufbearbeitet werden, zusammen
> mit Jupyter kann man direkt eine präsentable Seite vorweisen.

Reportgenerierung ist der Ursprung von Perl. Sowas kann mit 
Schriptsprachen viel einfacher sein als mit C/C++.

von Markus M. (adrock)


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Ich werde auch immer mehr zum Python-Benutzer im Scriptingbereich.

Die Vorteile wurden ja schon alle genannt. Die schnellste 
Interpreter-Sprache ist es sicher nicht, aber dank der vielfältigen 
Module sehr mächtig und imallgemeinen gut zu lesen, natürlich kann man 
auch in Python Konstrukte bauen die schwer zu verstehen sind.

Einschränkungen gibt es leider für "One-Liner", also kleine 
Einzeiler-Scripte für die Benutzung auf der Shell. Das geht mit perl und 
awk relativ gut, mit Python geht es aufgrund der notwendigen 
Einrückungen nur mit großen Einschränkungen, oder findet jemand das 
übersichtlich?
1
aws ec2 describe-instances | python3 -c 'import json; import sys; import re; d = json.load(sys.stdin); [[[print(i["InstanceId"]) for t in i["Tags"] if t["Key"] == "Name" and re.search("mein_regex", t["Value"], flags=re.I) ] for i in x["Instances"]] for x in d["Reservations"]]'

(ja, man hätte wahrscheinlich jq nehmen können, mein Problem mit jq 
ist, dass die Syntax beim Versuch es zu verstehen regelmäßig mein Hirn 
sprengt, die awscli Optionen --filter und --query sind leider beide 
case-sensitive).

Was die fehlende Typisierung angeht gibt es Abhilfe:

https://docs.python.org/3/library/typing.html

von //.|.\\ (Gast)


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Ben S. schrieb:
> gequirlte scheisse. Die fehlende Klammer erzeugt eine Fehlermeldung.

Und woher weiss der Compiler, wo die Klammer hinsoll ???

von AtariST (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> AtariST schrieb:
>> Allerdings wird Python weniger für GUI Anwendungen benutzt,
>> sondern für Programme auf der Konsole oder beispielsweise für die
>> Programmierung von Plugins.
>
> Wenn man sich die (sehr unvollständige) Liste von Python-Software bei
> Wikipedia [1] anschaut, stellt schnell fest, daß das nicht stimmt.
> Python wird sehr häufig auch für GUI-Software benutzt oder in
> GUI-Programme eingebettet, nur: der Anwender merkt davon meistens
> nichts, es werden dieselben Toolkits benutzt wie bei anderen GUIs.
>
> [1] https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Python_software

Natürlich! Ich habe ja auch nicht behauptet, dass es das nicht gäbe, der 
Anteil der allein in Python geschriebenen Programme mit GUI ist im 
Verhältnis zu in anderen Programmiersprachen geschriebenen Programmen 
aber relativ gering. Wer C beherrscht, kann in C grafische Oberflächen 
auch nicht ohne Toolkit, wie z.B. GTK erstellen. Wie bereits 
geschrieben, für jeden Zweck gibt es ein passendes Werkzeug, manchmal 
ist es halt etwas umständlich zu bedienen. Man nutzt das, was man 
beherrscht, und das ist in vielen Fällen eben Java (fast jede 
Android-Anwendung ist in Java geschrieben). Wer z.B. Plugins für eine 
Vielzahl von Programmen schreiben will, ist mit Python meist gut 
bedient. Soll jetzt aber kein Flamewar werden, sondern eine reine 
Feststellung.

von Walter T. (nicolas)


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Ben S. schrieb:
> Ein tab/Klammer kann auch mal durch Unachtsamkeit verloren gehen.

Und wenn man sich daran gewöhnt hat, dass die Formatierung Teil der 
Programmiersprache ist, sorgt man dafür, dass das nicht zu einem Problem 
wird. Zum Beispiel durch den strategisch sinnvollen Einsatz von 
Leerzeilen.

von Walter T. (nicolas)


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Python ist perfekt für die kleine Skript-Aufgabe zwischendurch. Für 
große Rechenaufgaben nimmt man effiziente Programmiersprachen wie Matlab 
und Fortran.

: Bearbeitet durch User
von hätte gern genommen (Gast)


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Ja, woher nimmt man dann Matlab? Wer ist bereit soviel Geld privat zu 
bezahlen?

Da ist  Python in der Tat eine sehr gute Alternative.

von Klaus (Gast)


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OK, jetzt hat also jeder verstanden, dass Python Einrückungen 
fehleranfällig sind. Und dass die Paarung der Klammerung in C/C++... der 
Fehler eines einzelnen fehlenden Zeichens erkannt wird (leider meist 
durch seltsame Fehlermeldungen.).

Wie sieht es denn mit anderen Besonderheiten aus?
Hat Python mehr/weniger Fälle von undefined behavoir / unspecified 
behavior als C / C++?

von Wodjanoi (Gast)


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Klaus schrieb:
> Wie sieht es denn mit anderen Besonderheiten aus?
> Hat Python mehr/weniger Fälle von undefined behavoir / unspecified
> behavior als C / C++?

Nein, weil ein Interpreter würfelt genauso wenig wie ein Compiler. Was 
da als 'undefined behavoir' gebrandmarkt wird ist in Wirklichkit nur die 
Faulheit des Anwender das Manual oder ggf den Source zu lesen.

von Ben S. (bensch123)


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//.|.\\ schrieb:
> Und woher weiss der Compiler, wo die Klammer hinsoll ???

Ich rede von einer fehlenden Klammer. Da kriegste immerhin eine 
Fehlermeldung. Bei einer fehlenden / falsch gesetzten Einrückumg 
bekommst im Zweifelsfall gar keine Fehlermeldung.

Beitrag #6489592 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Joachim B. (jar)


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Sheeva P. schrieb:
> PS: Es hat hier einige negative Äußerungen gegeben, die allerdings
> überwiegend zwei Eigenschaften haben: die Autoren haben offensichtlich
> nicht die geringste Erfahrung mit der Sprache

genau wie viele C&P Programmierer die dann Hilfe suchen weil:

Sheeva P. schrieb:
> Die einzige valide Kritik, die ich hier
> gelesen habe, ist die Sache mit dem Whitespace. Und ja, das kann hin und
> wieder genauso nerven wie die Klammerorgien anderer Sprachen

und das ist es wenn Code irgendwie kopiert wird, {} ist immer eindeutig, 
whitespaces bleiben egal ein Block ist klar zu erkennen.

von Walter T. (nicolas)


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Ben S. schrieb:
> Bei einer fehlenden / falsch gesetzten Einrückumg
> bekommst im Zweifelsfall gar keine Fehlermeldung.

Der Trick besteht darin, im Editor einen Monospace-Font und einen Tab 
mit einer mehr als 1 Zeichen Breite einzustellen. Dann ist das Problem 
deutlich schwerer zu übersehen als eine Klammer.

Wenn man seinen Quelltext in Word mit der Schriftart Comic Sans MS 
schreibt, wird der vergessene Tab natürlich unter Umständen zum Problem, 
weil er genauso klein wie eine Klammer ist. Das ist aber dann einfach 
das falsche Werkzeug für den Anwendungsfall.

Ich bin über die Einrück-Lösung auch nicht maximal glücklich. Aber es 
ist nicht so, als wäre das alles dadurch praktisch unbrauchbar.

Warum jammern bei make eigentlich nicht alle über die Tabs? Oder liegt 
das einfach daran, dass make eher für schlaue Leute gedacht ist?

: Bearbeitet durch User
von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Walter T. schrieb:
> Warum jammern bei make eigentlich nicht alle über die Tabs?

Ich fand schon immer die Entscheidung, das die Quelltextformatierung 
Teil der Syntax b.z.w. Semantik ist schlecht. Bei (altem) Fortran oder 
make mag das ja noch historisch begründbar sein, aber modernen Sprachen 
wie Python (Entstehungsjahr 1991) sollte das eigentlich keine 
Spracheigenschaft mehr sein.

rhf

von Ben S. (bensch123)


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Roland F. schrieb:
> aber modernen Sprachen
> wie Python (Entstehungsjahr 1991) sollte das eigentlich keine
> Spracheigenschaft mehr sein.

Gut auf den Punkt gebracht.

Filter schrieb im Beitrag #6489592:
> Python ist super für schnelles Prototyping. Wenn Laufzeit wichtig ist
> eher Matlab oder C++.

Und anschließend darf man den gesamten protogetypten Code auf C++ 
umschreiben? Naja ...

: Bearbeitet durch User
von Karl (Gast)


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Nick M. schrieb:
> Hmmm schrieb:
>> Warum sollte man sich das antun? Oder warum sollte man das überhaupt
>> machen? Weil man kein C kann?
>
> Genau. So geschehen bei einem Vollpfosten bei mir in der Arbeit.
> Aber wenn man so schlau ist einen Router zu cracken damit man seine
> eigene SW installieren kann und dann die Zeitbombe an Kunden verkauft,
> wohl wissend, dass man kein Update mehr installieren kann ...

Was das mit Python zu tun haben soll bleibt im dunkeln.

von Klaus (Gast)


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Wodjanoi schrieb:
> Nein, weil ein Interpreter würfelt genauso wenig wie ein Compiler. Was
> da als 'undefined behavoir' gebrandmarkt wird ist in Wirklichkit nur die
> Faulheit des Anwender das Manual oder ggf den Source zu lesen.

Wirklich? Es gibt den Begriff undefined behavior in C/C++.
ISO/IEC 14882:2003(E): Programming Languages - C++ §1.3.12 undefined 
behavior

Das sollte eine ernste Frage sein. (Ich arbeite mit C/C++ und Python, 
jede Sprache hat Vor- und Nachteile).

Für C/C++ wurde eine Zusammenfassung von undefined behavior gemacht.
Gibt es das auch für Python? Über die Suche habe ich zwar einzelne 
undefined behavior Punkte gefunden, aber keine Zusammenfassung.

von Karl (Gast)


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Walter T. schrieb:
> effiziente Programmiersprachen wie Matlab

Hast du mal einen Performanceǘerglich von Matlab und NumPy gemach? Ich 
glaube nicht, dass da Matlab signifikant besser ist.

von Karl (Gast)


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Roland F. schrieb:
> Bei (altem) Fortran oder
> make mag das ja noch historisch begründbar sein, aber modernen Sprachen
> wie Python (Entstehungsjahr 1991) sollte das eigentlich keine
> Spracheigenschaft mehr sein.

Mit welcher Begründung (die über ein will ich nicht oder kann ich nicht 
hinaus geht)? Oder pflegst du einen Programmierstil bei dem man in 
Python erst weit nach rechts scrollen muss, bis der erste Code 
erscheint?

von Wodjanoi (Gast)


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Klaus schrieb:
> Wodjanoi schrieb:
>> Nein, weil ein Interpreter würfelt genauso wenig wie ein Compiler. Was
>> da als 'undefined behavoir' gebrandmarkt wird ist in Wirklichkit nur die
>> Faulheit des Anwender das Manual oder ggf den Source zu lesen.
>
> Wirklich? Es gibt den Begriff undefined behavior in C/C++.
> ISO/IEC 14882:2003(E): Programming Languages - C++ §1.3.12 undefined
> behavior
>
> Das sollte eine ernste Frage sein.

Und das ist eine ernsthafte Anwort - ein Compiler würfelt nicht. Der 
Source definiert immer einen eindeutigen Compileroutput. Natürlich 
können zwei verschiedene Compiler (anderer Hersteller, Revisionen) 
unterschiedliche Outputs erzeugen. Vielleicht ein plus von Python das 
weniger Interpreter-Hersteller und -varianten kennt als C in seiner fast 
48-jährigen Geschichte.

>Ich fand schon immer die Entscheidung, das die Quelltextformatierung
>Teil der Syntax b.z.w. Semantik ist schlecht.

Und ich finde es es gut, wenn 'die Coder' zur Abfertigungn eines 
wenigsten minimal strukturierten Quelltextes mit daraus resultierender 
verbesserter Lesbarkeit für Menschen gezwungen sind.

C erlaubt zuviel "Katzenpolka auf der Tastatur", bspw:
1
for(;P("\n"),R--;P("|"))for(e=C;e--;P("_"+(*u++/8)%2))P("| "+(*u/4)%2);

von gar kein problem (Gast)


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Wodjanoi schrieb:
> C erlaubt zuviel "Katzenpolka auf der Tastatur", bspw:
> for(;P("\n"),R--;P("|"))for(e=C;e--;P("_"+(*u++/8)%2))P("| "+(*u/4)%2);

Vielleicht einfach mal clang-format installieren?

Wenn jemand so seinen Quelltexte formatiert, dann ist es sein Problem 
(oder ausdrücklicher Wunsch). Bei mir wird der gleiche Quelltext dann 
automatisch so formatiert, wie ich es gern habe.

von Oliver S. (oliverso)


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Wodjanoi schrieb:
> Und das ist eine ernsthafte Anwort - ein Compiler würfelt nicht. Der
> Source definiert immer einen eindeutigen Compileroutput.

Das gilt zwar auch für UB bei C/C++, aber was der Compiler dabei 
produziert, ist nicht definiert (definiert in dem SInne, daß jemand 
anders als der Compilerbauer das vorhersagen könnte).

Oliver

von gar kein problem (Gast)


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was ist ein eindeutiger Compileroutput? Kann das auch eine Fehlermeldung 
sein? Irgendwie finde ich diese nicht immer eindeutig.

von Wodjanoi (Gast)


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gar kein problem schrieb:
> Wenn jemand so seinen Quelltexte formatiert, dann ist es sein Problem
> (oder ausdrücklicher Wunsch).

Nein die dritten, die diesen alienhaften Fremdcode debuggen/erweitern 
müssen haben ein Problem damit, das der Coder solch ein Radebrech als 
'wünschenswert' ansieht.

>Bei mir wird der gleiche Quelltext dann
> automatisch so formatiert, wie ich es gern habe.

Du sollst aber keinen Code zum individuellen 'Gern haben' verfassen oder 
verformatieren, sondern gut les- und wartbaren. Das ist für 
Community-gepflegten 'Open Source' unerläßlich. Daher ist es ein 
interessanter Ansatz das manche Sprachdefinitionen extra Konstrukte 
enthalten um die masochistische oder sadistische Neigung mancher Coder 
bewußt zu lenken/begrenzen. Formatierung/Codestil ist kein Selbstzweck.

von Klaus (Gast)


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Wodjanoi schrieb:
> Und das ist eine ernsthafte Anwort - ein Compiler würfelt nicht. Der
> Source definiert immer einen eindeutigen Compileroutput.

Das wird jetzt spitzfindig.
Fakt: undefined behaviour wird in den Standards genutzt.
Kennst Du alle? Hast Du das Kapitel gelesen?
Inklusive der implementation defined behaviors?

> Ein Compiler würfelt nicht
OK, so kann man es sagen. Aber das Ergebnis kann gewürfelt sein.
So mir passiert, weil das Verhalten eines Codeteiles plötzlich abhängig 
wurde von zufälligen Werten in Registern.

Ich will nicht C angreifen, ich nutze es ja, auch gerne und kenne die 
Schwachstellen.
Meine Frage war, ob jemand eine Übersicht der Schwachstellen (undefined 
behaviour) in Python kennt.

von Wodjanoi (Gast)


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gar kein problem schrieb:
> as ist ein eindeutiger Compileroutput?

Das binary/executable das der Compiler/linker erzeugt.

> Kann das auch eine Fehlermeldung
> sein? Irgendwie finde ich diese nicht immer eindeutig.

Du verwechselst Verständlichkeit mit eindeutigkeit. Für den Compiler ist 
es schon eindeutig klar, das er diesen Input nur mit dieser 
Error-meldung zu quittieren hat, auch wenn es für Dich nicht 
verständlich sein sollte, das Mama's Liebling da einen Fehler gebaut 
hat. ;-)

von gar kein problem (Gast)


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Wodjanoi schrieb:
> sondern gut les- und wartbaren. Das ist für
> Community-gepflegten 'Open Source' unerläßlich.

Dann soll diese Community ihre Files mit clang-format und Co. 
einheitlich formatiern. Und erst dann zum Download anbieten.

Das ist doch besser und sicherer wenn ein Programm das automatisch macht 
und nicht die Programmierer selbst.

von Wodjanoi (Gast)


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Klaus schrieb:

> Fakt: undefined behaviour wird in den Standards genutzt.
> Kennst Du alle? Hast Du das Kapitel gelesen?
> Inklusive der implementation defined behaviors?

Ja ich hab genug gelesen um zu wissen was damit gemeint ist, der Einfluß 
von verschiedenen Sprachkonformen Compilerimplementierungen und 
ausführender Hardware

>> Ein Compiler würfelt nicht
>Aber das Ergebnis kann gewürfelt sein.
>So mir passiert, weil das Verhalten eines Codeteiles plötzlich abhängig
>wurde von zufälligen Werten in Registern.

Das ist keine spontane Abhängigkeit, das ist ein 
unsauberer/unportierbarer/hardwareabhängiger Programm. Und dafür 
zeichnet der Programmierer verantwortlich, das er keine definierten 
Startbedingungen (initialisierung der Registervariable) garantiert hat.

>Meine Frage war, ob jemand eine Übersicht der Schwachstellen (undefined
>behaviour) in Python kennt.

Die Schwäche liegt eher beim Coder der nicht begriffen hat, wie eine CPU 
funktioniert und das man nur dann definierte Ergebnisse erwarten kann, 
wenn alle Anfangsgrößen definiert aka initialisiert sind.

von Mathias (Gast)


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Karl schrieb:
> Hast du mal einen Performanceǘerglich von Matlab und NumPy gemach? Ich
> glaube nicht, dass da Matlab signifikant besser ist.

Ich jetzt nicht. In der Uni hat mal jemand nen Vortrag halten sollen 
über den Performancegewinn von Vectorisierten Berechnungen gegenüber per 
For-Schleife. Das Ende vom Lied war, die neue Matlab Version hat die 
For-Schleife selber erkannt und war fast genauso schnell. Ich vermute 
mal, dass sich Vektorrechnungen in Numpy performancemäßig kaum von 
Matlab unterscheiden. Aber wenn du ne Python-For über Numpy Arrays 
machst, ist das sicherlich deutlich langsamer als alles, was du in 
Matlab machst.

...
Hmm pypy unterstützt inzwischen Numpy oder? Das könnte auch schnell 
sein. Aber Numpy ist ja wahrscheinlich dennoch ne externe Bibliothek und 
so...
Also mit pypy will ich mal keine Aussage treffen.

von Walter T. (nicolas)


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Karl schrieb:
> Hast du mal einen Performanceǘerglich von Matlab und NumPy gemach? Ich
> glaube nicht, dass da Matlab signifikant besser ist.

Ja, aber nur bei kleinen Gleichungssystemen ( < 100000 Freiheitsgrade). 
Der Unterschied war sehr, sehr deutlich. Da reden wir von < 3 Minuten 
(damals war der Corei7 nagelneu) vs. "ich habe es irgendwann 
abgebrochen". Zumindest bei sparse-Matrizen mit ausgeprägter 
Bandstruktur ist Lapack/Scalapack ein Traum.

Inwieweit mit Python verteiltes Rechnen auf mehreren Kernen geht, habe 
ich dann nicht mehr ausprobiert.

von (prx) A. K. (prx)


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Roland F. schrieb:
> Bei (altem) Fortran oder
> make mag das ja noch historisch begründbar sein

Den Lochkarten wars egal, wo das Loch sass. Und zumindest IBMs 
Mainframes hatten bei Textfiles keinen Zeilenseparator, sondern Zeilen 
fester Länge (typ 80) und ohnehin keine eincodierten TABs.

von Arno (Gast)


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Ich hab mit Python noch nicht viel und mit numpy noch gar nichts 
gemacht, nur der Hinweis: Von <3Min auf "ich habs irgendwann 
abgebrochen" bin ich auch mit Matlab alleine schon gekommen. Klassiker: 
Statt Matrizenrechnung in zwei verschachtelten for-Schleife durch die 
Matrizen iterieren. Das Tool heißt nicht umsonst MATrix LABoratory. 
Vermutlich gibt es bei numpy ähnliche Fallstricke.

Das nur, um einen einzelnen Datenpunkt einzuordnen.

MfG, ARno

von Walter T. (nicolas)


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Arno schrieb:
> Vermutlich gibt es bei numpy ähnliche Fallstricke.

Deswegen lässt man jemanden das machen, der sich damit auskennt.

Ich mag Python. Ich mag auch numpy. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist 
grandios. Aber für number crunching scheint es nicht gemacht.

von tim (Gast)


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Python ist so eine Art QuickBASIC der "Neuzeit". Leicht zu verstehen, 
leicht anzuwenden.
Es hat sich wohl vor allem an Unis eingebürgert. Auch informatikferne 
Studenten können schnell den Umgang damit lernen.

Oft ist es wohl so, dass die eigentlichen Funktionen oder Routinen in 
C++ oder anderen "schwierigen", aber schnellen Sprachen programmiert 
sind und der User von Python aus darauf zugreift.

von Klaus (Gast)


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Wodjanoi schrieb:
> Das ist keine spontane Abhängigkeit, das ist ein
> unsauberer/unportierbarer/hardwareabhängiger Programm. Und dafür
> zeichnet der Programmierer verantwortlich, das er keine definierten
> Startbedingungen (initialisierung der Registervariable) garantiert hat.

Ich habe gültigen Code geschrieben. Der Sprachstandard und der Compiler 
haben daraus undefiniertes Verhalten gemacht. Ohne dieses Verhalten wäre 
alles OK gewesen. Es hätte keine nicht initialisierte Variable gegeben.
Aber du hast Recht: ich war zu blöd zu sehen, dass hier ein UB vorliegt.

Schon Lustig, man driftet immer vom Thema ab.
Eigentlich ging es mir ja um UB bei Python.

von Nick M. (Gast)


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Dann nochmal komplett, weil einige den Context verloren haben:

Hmmm schrieb:
> Besucher schrieb:
>> Python läuft als MicroPython auch auf Microcontrollern!
>
> Warum sollte man sich das antun? Oder warum sollte man das überhaupt
> machen? Weil man kein C kann?

Meine Antwort darauf, ergänzt um das Stichwort MicroPython.
> Genau. So geschehen bei einem Vollpfosten bei mir in der Arbeit.
> Aber wenn man so schlau ist einen Router zu cracken damit man MicroPython und
> seine
> eigene SW installieren kann und dann die Zeitbombe an Kunden verkauft,
> wohl wissend, dass man kein Update mehr installieren kann ...

von Hans (Gast)


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W.S. schrieb:
> Aber hier bei Python haben wir stattdessen
> unterschiedliche Anzahl von 'white space' Zeichen!
>
> Und was passiert dort, wenn man 1x Space und dann 1x Tab schreibt?
> Nein, nicht mit mir.

Das ist ja wirklich übel. Ich stelle mir da die Fehlersuche sehr 
kompliziert vor. Mir war nicht klar, dass es noch moderne 
Programmiersprachen mit nennenswerter Verbreitung dieser Art gibt.

von Nick M. (Gast)


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Hans schrieb:
> Das ist ja wirklich übel. Ich stelle mir da die Fehlersuche sehr
> kompliziert vor.

Vor allem, wenn man zur Fehlersuche ein Stück code oder einen Test 
einfügt und man dazu neu formatieren muss. Und danach den test-code 
löschen und wieder neu formatieren. Brilliant!
Ich pflege meinen Testcode linksbündig zu schreiben, weil ich den 
schneller finde und er sowieso den Tag nicht überleben wird.

von Le X. (lex_91)


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Nick M. schrieb:
> Hans schrieb:
>> Das ist ja wirklich übel. Ich stelle mir da die Fehlersuche sehr
>> kompliziert vor.
>
> Vor allem, wenn man zur Fehlersuche ein Stück code oder einen Test
> einfügt und man dazu neu formatieren muss. Und danach den test-code
> löschen und wieder neu formatieren. Brilliant!
> Ich pflege meinen Testcode linksbündig zu schreiben, weil ich den
> schneller finde und er sowieso den Tag nicht überleben wird.

Man kann auch nicht mal eben einen Codefetzen hin- und her kopieren oder 
aus dem Netz übernehmen.
Zwar bieten viele IDEs und Texteditoren einfache Mittel zur Steuerung 
der Einrückung, ich halte es aber für fragwürdig zwingend eine sauber 
eingerichtete IDE/Editor und die Kenntnis deren Kniffe und Shortcuts 
vorauszusetzen.

Von dem Thema Whitespaces abgesehen gefällt mir Python ganz gut.
Man kriegt in wenigen Zeilen enorm viel Funktionalität reingequetscht, 
die Sprache bietet viel syntaktischen Zucker für das Handling von 
Containern etc.
Python ist ein wunderbares Werkzeug um mal eben was zu skripten oder zu 
automatisieren.

Bei größeren Projekten stört mich die fehlende Typisierung sowie dass 
jeder auf so gut wie alles zugreifen kann.
Das kann man zwar mit Disziplin und guter SW-Planung einigermaßen 
ausgleichen, es beißt sich aber m.M.n. mit dem Whitespace-Konzept wo 
(Formatierungs-)Diszplin explizit erzwungen wird.
Ja was denn nun? Freiheiten oder Zwang zum sauberen Arbeiten?

Aber bei meinen Bastelskripten störts mich nicht, da bin ich froh um die 
Freiheiten (die man in C paradoxerweise zurecht kritisiert).

Qt macht mit Python definitiv mehr Spaß als mit C++ ;-)

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6489983 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Nick M. (Gast)


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Arno Dübel schrieb im Beitrag #6489983:
> ich sauf mir jetzt ein

Wenn man nix anderes kann ...

von Le X. (lex_91)


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Nick M. schrieb:
> Arno Dübel schrieb:
>> ich sauf mir jetzt ein
>
> Wenn man nix anderes kann ...

Auch das will gelernt sein.
Hast du schon mal nen Anfänger saufen sehen? Schrecklich!

von Egon D. (Gast)


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Le X. schrieb:

> Von dem Thema Whitespaces abgesehen gefällt mir
> Python ganz gut. Man kriegt in wenigen Zeilen
> enorm viel Funktionalität reingequetscht, [...]

Das gilt aber für andere Scriptsprachen auch (z.B.
Tcl); das erklärt also nicht, warum ausgerechent
Python so beliebt ist...


> Bei größeren Projekten stört mich die fehlende
> Typisierung sowie dass jeder auf so gut wie alles
> zugreifen kann.

Das geht mir witzigerweise bei Tcl genauso...

von DoS (Gast)


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Ich finde Python ganz ok, dafür dass es nichts kostet und doch ganz 
schön mächtig ist. Manche Konstrukte sind schon ganz schön unlogisch und 
die fehlende Typisierung gefällt mir nicht.
Mega grottig ist die "GUI-Fähigkeit" die  ist auf dem Niveau von 1988. 
Wenn ich das mit VisualBasic aus den 1990ern vergleiche, war das damals 
besser gelöst. Nur: damals gab es halbwegs genormte Monitore. Heute muss 
eine GUI dynamisch skalieren. Da kann es nicht sein, dass Buttons und 
andere Grafikelemente per Pixel positioniert und definiert werden und 
das Look and Feel des Betriebssystem nicht wiederspiegelt.

von Egon D. (Gast)


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DoS schrieb:

> Mega grottig ist die "GUI-Fähigkeit" die ist auf
> dem Niveau von 1988.

???

Du redest nicht etwa von "Tk"? Das ist nicht
Python-spezifisch.


> Wenn ich das mit VisualBasic aus den 1990ern vergleiche,
> war das damals besser gelöst.

Komisch.
Von VisualBasic für Linux habe ich nie etwas gehört...

von F. M. (foxmulder)


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Ich bin ja auch eher Fan von C/C# (allerdings auch kein Profi) aber 
Python hat schon seine Berechtigung, auch wenn das manche hier nicht in 
den Hals bekommen, die würden am liebsten alles außer ASM und evtl. C 
verbieten.

Es ist vorallem interessant für Leute die zwar keine Tech-Noobs sind 
allerdings auch keine Informatiker, also andere Ingenieure und 
Wissenschaftler.
Deshalb gibt es eben eine Menge an bereits vorhandener Software und 
unterstüzung für Schnittstellen, wie zB. GPIB usw.

Python ist sehr geeignet für die ganze "Zwischendurch-SW" also zB. Daten 
von Messgeräten/IO-Karten/Netzwerk einlesen und damit Berechnungen 
durchführen/loggen usw. ohne das ein Monatelanges Projekt daraus wird.
Eben Anwendungen wo weder der Code noch die Geschwindigkeit/Effizienz 
vorderrangig ist sondern das damit erreichte Ergebnis, eben zB. in 
Forschungsprojekten wo man keine Wochen für eine im Endeffekt sowieso 
nebensächliche Messung verschwenden möchte.

von Nick M. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Python ist sehr geeignet für die ganze "Zwischendurch-SW" also zB. Daten
> von Messgeräten/IO-Karten/Netzwerk einlesen und damit Berechnungen
> durchführen/loggen usw. ohne das ein Monatelanges Projekt daraus wird.

Geht mit z.B. Tcl genauso. Incl. LXI-Server und die Daten für GnuPlot 
aufbereiten und damit darstellen..

von Le X. (lex_91)


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Nick M. schrieb:
> Geht mit z.B. Tcl genauso. Incl. LXI-Server und die Daten für GnuPlot
> aufbereiten und damit darstellen..

Und nicht nur damit sondern mit mindestens nem Dutzend anderer 
Skriptsprachen.

Aber scheinbar hat Python etwas was die Leute wollen, Tcl nicht.
Und nu?

von Nano (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> Einerseits sehe ich das (noch?) lange nicht, daß Rust eine größere Rolle
> spielt, im Moment scheint das Momentum eher bei Go zu liegen.

Naja, kommt darauf an, in welchem Gebiet man sich bewegt. Go kann C und 
C*+ nicht ersetzen, da es keine Sprache ist, die für die 
Systemprogrammierung geeignet ist. Rust schon.
Rust ist vom Einsatzfeld viel näher an C und C++ als es Go je war, kann 
aber trotzdem auch in Gebiete vorrücken, für die man C oder C++ nur 
ungern verwenden würde.

> Andererseits spielt Rust in einer Diskussion, in der es um die
> (meistens) interpretierte General-Purpose-Skriptsprache Python geht,
> wohl auch keine Rolle.

Ja, das ist natürlich wahr. Ich wollte es nur mal erwähnen, weil du von 
(r)evolution sprachst.

von Nick M. (Gast)


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Le X. schrieb:
> Aber scheinbar hat Python etwas was die Leute wollen, Tcl nicht.
> Und nu?

Vivado, Quartus ohne Tcl?
Und nu?

Es läuft immer nur auf einen Sprachen-Krieg raus. Genauso wie Atmel PIC 
oder Arm.

von Bastler (Gast)


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Den professionellen, kommerziellen Bereich mag ich jetzt nicht 
beurteilen. Aber ich denke im privaten Hobbybereich und auch in 
Schule/Ausbildung hat der Raspberry maßgeblich zur Popularität von 
Python beigetragen weil die Raspberry-Entwickler/Foundation diese 
Sprache favorisieren und es einfach massiv viele Tutorials und Hilfen 
dazu für den Raspberry gibt. Will man irgendwas mit Raspberry 
automatisieren, findet man höchstwahrscheinlich Hilfestellungen mit 
Python dazu, obwohl das Problem auch mit einer anderen Sprache lösbar 
wäre. Und durch diese so entstandene Popularität von Python, wird diese 
Sprache auch immer mehr auf Windows-Systemen eingesetzt.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Ben S. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Die Lesbarkeit von Code hängt allerdings nicht nur von der Formatierung
>> ab.
>
> Doch, fast immer.

Und Du redest von Noobs, sogar von Softwareentwicklung? Das kann ich gar 
nicht glauben. Ein gestandener Softwareentwickler hätte meine -- mit 
großem Bedacht eingefügte  -- Formulierung "nicht NUR" gelesen und 
verstanden.

> Sheeva P. schrieb:
>> Das ist, wie so vieles, reine Übungssache. Jedenfalls erzwingt diese
>> Eigenschaft eine saubere Blockeinrückung, und mir ist unverständlich,
>> wie das die Lesbarkeit verschlechtern sollte, das ist ja völlig abstrus.
>
> Ach, jetzt soll ich eine furchtbare Formatierungseigenschaft üben, bis
> ich diese kann?

Pardon, aber was Du machst oder nicht, ist mir ziemlich gleichgültig. 
Ich habe nur von meinen Erfahrungen mit Python geredet, also denen, die 
Du offensichtlich nicht hast und auch nicht haben willst. Von mir aus, 
na und? Warum gehst Du hier bloß so hoch, wenn jemand von seinen 
positiven Erfahrungen mit einer Sprache erzählt, die Du offensichtlich 
nicht leiden kannst? Geh' mal 'ne Runde an die frische Luft, das ist gut 
für die Gesundheit und das Gemüt.

> Ich sehe keinen praktischen Grund auf einem mikrocontroller python
> einzusetzen., bitte nenne mir einen.

Weil man's kann. Weil die Software womöglich sehr häufig angepaßt und 
verändert werden muß und Entwicklungszeit darum eine große Rolle spielt. 
Weil andere Leute womöglich keine Profientwickler sind und trotzdem 
Zugang zu Elektronikspielzeug bekommen sollen -- da haben die 
Arduino-Jungs sogar ein ziemlich großes Projekt draus gemacht.

Abgesehen davon war die Frage des TO nicht auf Mikrocontroller, sondern 
nur auf die Gründe für den Erfolg von Python gerichtet. Daß man es auch 
auf Mikrocontrollern nutzen kann, war lediglich eine Randbemerkung. Aber 
spannend, daß die Armada der Mikrocon-Trolle jetzt darauf anspringt wie 
ein Hund auf seinen Knochen.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Markus M. schrieb:
> [...] oder findet jemand das übersichtlich?
>
>
1
> aws ec2 describe-instances | python3 -c 'import json; import sys; import 
2
> re; d = json.load(sys.stdin); [[[print(i["InstanceId"]) for t in 
3
> i["Tags"] if t["Key"] == "Name" and re.search("mein_regex", t["Value"], 
4
> flags=re.I) ] for i in x["Instances"]] for x in d["Reservations"]]'
5
>

Nein, natürlich nicht. Aber versuch' das mal in C, C++, oder Java... ;-)

> Was die fehlende Typisierung angeht gibt es Abhilfe:
>
> https://docs.python.org/3/library/typing.html

Sie fehlt ja nicht, sie ist nur an den Value gebunden statt ans Symbol. 
Das ist nicht wie in PHP oder Perl, wo 12 / '4' tatsächlich 3 ergibt -- 
Python und Ruby werfen dort korrekterweise eine Exception. Die Type 
Hints in Python sind super, werden aber vom Interpreter nicht 
durchgesetzt; das muß man vorher mit einem externen Tool prüfen.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Walter T. schrieb:
> Python ist perfekt für die kleine Skript-Aufgabe zwischendurch. Für
> große Rechenaufgaben nimmt man effiziente Programmiersprachen wie Matlab
> und Fortran.

Da ist es aber wirklich komisch, daß Python gerade dort besonders 
beliebt ist, wo es um die größten Datenmengen geht: Big Data, Data 
Science, Machine und Deep Learning... übrigens: Python-Frameworks wie 
numpy, scipy und Pandas benutzen intern oft genau dieselben 
Numbercrunching-Bibliotheken wie Matlab & Co... ;-)

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Roland F. schrieb:
> Ich fand schon immer die Entscheidung, das die Quelltextformatierung
> Teil der Syntax b.z.w. Semantik ist schlecht. Bei (altem) Fortran oder
> make mag das ja noch historisch begründbar sein, aber modernen Sprachen
> wie Python (Entstehungsjahr 1991) sollte das eigentlich keine
> Spracheigenschaft mehr sein.

Das war eine bewußte Entscheidung, um die Lesbarkeit zu erhöhen und die 
Entwickler zu zwingen, sauberen Code zu schreiben. Und das funktioniert 
tatsächlich ziemlich gut.

von tim (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> Das war eine bewußte Entscheidung, um die Lesbarkeit zu erhöhen und die
> Entwickler zu zwingen, sauberen Code zu schreiben. Und das funktioniert
> tatsächlich ziemlich gut.

Das könnte man vielleicht auch bei C/C++ optional einführen. 
Funktionsblöcke ohne Einrückungen können da ja schon mal zu schweren 
Übersichtsproblemen führen.
Am besten eine Option "automatisierte Einrückung" auf Mausklick im 
markierten Bereich :)

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Wodjanoi schrieb:
> Und das ist eine ernsthafte Anwort - ein Compiler würfelt nicht. Der
> Source definiert immer einen eindeutigen Compileroutput. Natürlich
> können zwei verschiedene Compiler (anderer Hersteller, Revisionen)
> unterschiedliche Outputs erzeugen. Vielleicht ein plus von Python das
> weniger Interpreter-Hersteller und -varianten kennt als C in seiner fast
> 48-jährigen Geschichte.

Für Python fallen mir als Interpreter schon vier ein -- die 
Referenzimplementierung CPython, der performanceoptimierte Pypy, das in 
Java geschriebene Jython und das in C# geschriebene IronPython. Hinzu 
kommen mindestens zwei Compiler, nuitka und einer, dessen Name mir 
gerade entfallen ist.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ich gehe jetzt nicht auf alles ein, was seit meinem letzten Post 
geschrieben wurde. Aber auch mich überzeugt das Konzept "Strukturierung 
mit Whitespace" nicht. Das erwarte ich eher in einer Joke-Sprache wie 
eben "Whitespace" zu finden, als in einer ernstgemeinten 
Programmiersprache.

Der Vergleich mit C (oder anderen Sprachen, die Klammern verwenden) 
hinkt dahingehend, daß man alle diese Sprachen automatisch einrücken 
lassen kann. Was gerade beim Refaktoring oder kopieren von Code zwischen 
Projekten enorm praktisch ist. Vergessene Klammern kann man dadurch auch 
leicht finden, weil man nach der Re-Indentierung die Code-Struktur so 
sieht, wie der Compiler. Bei Python hat man diese Möglichkeit nicht. 
Entweder die Indentierung (und damit Struktur) stimmt oder sie stimmt 
nicht.

Der Hauptgrund, warum ich Python bis jetzt nicht angefaßt habe, ist aber 
ein anderer: es gibt schlicht keine Lücke, die Python bei mir füllen 
könnte. Was andere hier anscheinend gerne mit Python machen, mache ich 
mit Perl. Geschwindigkeit war nie ein Thema und instabile Perl-Programme 
habe ich auch noch nie gehabt.

Ja, Perl ist extrem ausdrucksstark, fast wie eine natürliche Sprache (da 
kommt natürlich Larrys Background als Linguist durch). Man kann 
dadurch in Perl extrem gut lesbaren Code schreiben. Andererseits kann 
man auch extremes Kauderwelsch produzieren. Aber das kann man 
bekanntlich in jeder Programmiersprache. Persönlich mag ich Freiheit 
lieber als Zwang. Auch wenn es der Zwang zu einem besonderen 
Programmierstil ist, den jemand (oder meinetwegen auch die 
Allgemeinheit) als besonders lesbar ansieht.

von W.S. (Gast)


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Heiner schrieb:
> Das ist Teil eines größeren Plans, Konstrukte möglichst nahe an der
> natürlichen Sprache zu halten. In C und ähnlichen Sprachen würde es
> ungefähr heißen:
> for (int i = 0; i < max; i++) { ...
> ... und dann benutzt man i z.B. für den Zugriff auf ein Array. Was die
> drei Blöcke in der Klammer bedeuten, muss man selbst wissen. Die Syntax
> gibt darauf keinerlei Hinweise.

Das ist eben die Sichtweise von C. Und ich kann solche Zusammenziehungen 
üerhaupt NICHT leiden:
for (int i = 0; ...

anständigerweise würde man es so schreiben:
int i;
...
for (i = 0; ...

Bei Pascal wäre das weitaus lesbarer:
var
  i : integer;
...

for i:= 0 to 4711 do irgendwas;

oder
for i:= 4711 downto 0 do irgendwas;

Du wirst wohl nicht bestreiten, daß das ausgesprochen klar lesbar ist.

> Python macht daraus ein einfaches:
> for abc in xyz:

Das wiederum ist extrem unverständlich und auch genau so nicht 
erwünscht. Der Grund ist, daß man in einer for-Anweisung ja auch die 
Möglichkeit haben will, dediziert auf das vorherige oder nächste Element 
zugreifen zu können. Und ohne eine dedizierte Laufvariable geht das 
nicht.

Und die Unverständlichkeit rührt aus der Mengenalgebra her:
if element in menge then tuwasdamit;
konkret:
if (Ch in ['0'..'9','.','-','+']) then ...

aber genau DAS scheint mir bei Python eben nicht gemeint zu sein.

> ... wobei in den meisten Fällen die Iterationsvariable ganz wegfällt,
> weil xyz selbst eine iterierbare Klasse ist und "selbst weiß, wie man
> sich aufzählt"

Nö. Eine Objektklasse kann sich nicht selbst aufzählen. Dazu würden 
nämlich die konkret instantiierten Members erforderlich sein, denn die 
wären es ja, die da aufgezählt werden sollen. Die Klasse an sich weiß 
das nicht, sie ist ja nur der Datentyp, aber nicht die Instantiierung 
durch konkrete Variablen.

W.S.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hans schrieb:
> W.S. schrieb:
>> Aber hier bei Python haben wir stattdessen
>> unterschiedliche Anzahl von 'white space' Zeichen!
>>
>> Und was passiert dort, wenn man 1x Space und dann 1x Tab schreibt?
>> Nein, nicht mit mir.
>
> Das ist ja wirklich übel. Ich stelle mir da die Fehlersuche sehr
> kompliziert vor. Mir war nicht klar, dass es noch moderne
> Programmiersprachen mit nennenswerter Verbreitung dieser Art gibt.

Das ist gar nicht übel. Der Interpreter erkennt das, während er den 
Quellcode in Bytecode übersetzt, und bricht mit einer eindeutigen 
Fehlermeldung ab. WS hat mal wieder keine Ahnung, was er faselt.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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DoS schrieb:
> Mega grottig ist die "GUI-Fähigkeit" die  ist auf dem Niveau von 1988.

Du meinst die Anbindungen an Qt, WxWidgets, GTK, und die GUI-Toolkits 
von Java und C#?

> Wenn ich das mit VisualBasic aus den 1990ern vergleiche, war das damals
> besser gelöst. Nur: damals gab es halbwegs genormte Monitore. Heute muss
> eine GUI dynamisch skalieren. Da kann es nicht sein, dass Buttons und
> andere Grafikelemente per Pixel positioniert und definiert werden und
> das Look and Feel des Betriebssystem nicht wiederspiegelt.

Das Ausrichten kann sogar das in Python standardmäßig enthaltene Tk...

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Das wird immer wieder als das große "Problem" aufgetan. Irgendwie
> verstehe ich das nicht. Es erzwingt halt vernünftige Einrückung.

Es IST ein großes Problem, oder besser gesagt eine große Sauerei. Man 
macht sowas nicht in einer Programmiersprache. OK, wir nehmen Fortran 
hier mal heraus, das hat Alters-Bestandsschutz. Aber für alle anderen 
sogenannten 'probllemorientierten' Programmiersprachen (im Klartext: 
alles außer Assembler) gilt, daß man für Blöcke eben Kennzeichner hat.

Python hat diese nicht und Einrückungen sind keine derartigen 
Kennzeichner, sondern nur ein Mittel zur grafisch angenehmen 
Darstellung.

Darum.

W.S.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Nick M. schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Python ist sehr geeignet für die ganze "Zwischendurch-SW" also zB. Daten
>> von Messgeräten/IO-Karten/Netzwerk einlesen und damit Berechnungen
>> durchführen/loggen usw. ohne das ein Monatelanges Projekt daraus wird.
>
> Geht mit z.B. Tcl genauso. Incl. LXI-Server und die Daten für GnuPlot
> aufbereiten und damit darstellen..

Dann zeig' mir doch bitte mal etwas in Tcl, das auch nur ansatzweise mit 
numpy, Scipy, Pandas, Bokeh, Seaborn, ggplot oder geoplotlib mithalten 
kann. Danke.

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: es gibt gute Gründe dafür, daß 
Python vor allem dort besonders beliebt ist, wo Leute professionell mit 
riesigen Datenmengen umgehen (müssen), etwa Data Science, Big Data und 
Machine Learning... Das paßt (für die, die es noch nicht mitbekommen 
haben) natürlich auch nicht zu der hier häufiger vorgetragenen 
Behauptung, Python sei langsam oder nicht für große Projekte geeignet.

von W.S. (Gast)


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//.|.\\ schrieb:
> Und woher weiss der Compiler, wo die Klammer hinsoll ???

Junge, eben weil am Ende eine öffnende oder schließende zuviel ist. 
Spätestens dann merkt er es. Da können dann zwar einige Zeilen 
dazwischen liegen, aber man wir wenigstens drauf aufmerksam gemacht. Das 
ist der Punkt.

W.S.

von Irgendwer (Gast)


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Das angebliche Python-Whitespace/Tab-Problem ist eine Schein-Diskussion, 
das Problem existiert nicht:

a.) Weiter oben wurde schon geschrieben, Python (3) bringt eine
    Fehlermeldung bei mixed Whitespace/Tabs.

b.) Jeder f*cking Editor kann eingestellt werden, wie die Tab-Taste
    funktionieren soll, ob Whitespace oder Tab, etc.

c.) editorconfig ist erfunden. Jedes Projekt kann seine eigenes Setting
    verwenden, und man merkt nicht mal was davon, egal welchen Editor
    man verwendet.

Wozu sich über etwas Gedanken machen, das längst komplett gelöst ist? 
Macht sich hier einer Gedanken, auf welchen Sektor einer Festplatte eine 
Datei gespeichert wird?

Wer natürlich heute noch (ungewartete) Editoren aus dem letzten 
Jahrtausend benutzt, nun denn, werdet glücklich damit und plagt euch mit 
Nebensächlichkeiten rum.

von Egon D. (Gast)


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W.S. schrieb:

> Rolf M. schrieb:
>> Das wird immer wieder als das große "Problem"
>> aufgetan. Irgendwie verstehe ich das nicht. Es
>> erzwingt halt vernünftige Einrückung.
>
> Es IST ein großes Problem, oder besser gesagt eine
> große Sauerei.

Naja, vor allem finde ich Rolfs Verteidigung arg
willkürlich.

Wenn ich C kritisiere, dann ist jeder Zwang des Teufels,
und Freiheit das oberste Gebot.
Wenn man Python kritisiert, ist plötzlich der Zwang
zu vernünftiger Einrückung richtig?!

Also, echt jetzt...

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Bastler schrieb:
> Den professionellen, kommerziellen Bereich mag ich jetzt nicht
> beurteilen. Aber ich denke im privaten Hobbybereich und auch in
> Schule/Ausbildung hat der Raspberry maßgeblich zur Popularität von
> Python beigetragen

Es sind zwar bislang weltweit etwa 30 Millionen RasPis verkauft worden, 
trotzdem ist das ein ziemliches Nischenprodukt für... spezielle Leute. 
Und der Siegeszug von Python ist schon viel älter als die RasPis... ;-)

von Egon D. (Gast)


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Irgendwer schrieb:

> Das angebliche Python-Whitespace/Tab-Problem ist
> eine Schein-Diskussion,

Keineswegs.


> das Problem existiert nicht:

Doch.
Dass die Blockstruktur in Python durch Einrückung definiert
wird, bedeutet im Umkehrschluss, dass es kein druckbares
Zeichen (wie z.B. "begin", "end", "{","}",...) gibt, das
die Blockstruktur definiert.

Das ist schlecht, denn die gesprochene Sprache kennt
die Sprachmelodie als Kanal für die Meta-Daten, die
geschriebene natürliche Sprache kennt die Interpunktion,
und die allermeisten Programmiersprachen kennen
Schlüsselworte oder Sonderzeichen dafür. Nur Python
kennt nix.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Axel S. schrieb:
> Ich gehe jetzt nicht auf alles ein, was seit meinem letzten Post
> geschrieben wurde. Aber auch mich überzeugt das Konzept "Strukturierung
> mit Whitespace" nicht.
> [...]
> Der Hauptgrund, warum ich Python bis jetzt nicht angefaßt habe,

Es ist schon seltsam, daß sich hier vor allem jene über die 
Whitespace-Geschichte echauffieren, die nur wenig bis gar keine 
Python-Erfahrung haben.

> Ja, Perl ist extrem ausdrucksstark, fast wie eine natürliche Sprache (da
> kommt natürlich Larrys Background als Linguist durch). Man *kann*
> dadurch in Perl extrem gut lesbaren Code schreiben.

Das gilt in noch höherem Maße für Python, und... sorry, aber einer 
meiner Gründe, nach über dreizehn Jahren von meiner damaligen 
Standard-Skriptsprache Perl zu Python zu wechseln, waren auch Pythons 
bessere Lesbarkeit, Ausdrucksstärke, und Performanz.

von Egon D. (Gast)


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Sheeva P. schrieb:

> Es ist schon seltsam, daß sich hier vor allem jene
> über die Whitespace-Geschichte echauffieren, die nur
> wenig bis gar keine Python-Erfahrung haben.

Nein -- das ist logisch: Eine Sprache, die solchen
Blödsinn als unverrückbares Element enthält, die
fasse ich nicht an, egal, wie gut sie ansonsten ist.
Überdies habe ich ja auch keinen Bedarf; ich bin mit
Tcl zufrieden.


Ich würde auch kein Kabel kaufen, das eine rote
Ader für den Schutzleiter enthält, "nur um den
Elektriker zu erhöhter Aufmerksamkeit zu zwingen".

von Sheeva P. (sheevaplug)


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W.S. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Das wird immer wieder als das große "Problem" aufgetan. Irgendwie
>> verstehe ich das nicht. Es erzwingt halt vernünftige Einrückung.
>
> Es IST ein großes Problem, oder besser gesagt eine große Sauerei. Man
> macht sowas nicht in einer Programmiersprache.

Doch, macht man. Python macht das so und hat sich auch deswegen zur mit 
Abstand beliebtesten und verbreitetsten Skriptsprache entwickelt. Wie 
blöd, daß der Rest dieser schönen Welt auf Deine Ansichten pfeift...

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Egon D. schrieb:
> Das ist schlecht, denn die gesprochene Sprache kennt
> die Sprachmelodie als Kanal für die Meta-Daten, die
> geschriebene natürliche Sprache kennt die Interpunktion,
> und die allermeisten Programmiersprachen kennen
> Schlüsselworte oder Sonderzeichen dafür. Nur Python
> kennt nix.

Aber ja doch. Einrückungen. Meine Güte, ist das wirklich so schwer?

von Irgendwer (Gast)


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Egon D. schrieb:
> Nur Python kennt nix.

Tja. Wenn Du wüsstest, das es noch eine ganze Reihe aktueller, aktueller 
Programmiersprachen gibt, bei denen Struktur durch Einrückung erzeugt 
wird...


Sheeva P. schrieb:
> Es ist schon seltsam, daß sich hier vor allem jene über die
> Whitespace-Geschichte echauffieren, die nur wenig bis gar keine
> Python-Erfahrung haben.

Ich würde noch weiter gehen und behaupten, die meisten Kritiker (hier) 
haben noch nie ernsthaft programmiert und kennen maximale vielleicht 
eine oder zwei Programmiersprachen.

Beitrag #6490545 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Sheeva P. (sheevaplug)


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Irgendwer schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Es ist schon seltsam, daß sich hier vor allem jene über die
>> Whitespace-Geschichte echauffieren, die nur wenig bis gar keine
>> Python-Erfahrung haben.
>
> Ich würde noch weiter gehen und behaupten, die meisten Kritiker (hier)
> haben noch nie ernsthaft programmiert und kennen maximale vielleicht
> eine oder zwei Programmiersprachen.

Das deckt sich mit meinen Vermutungen. ;-)

von Irgendwer (Gast)


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W.S. schrieb:
> Python hat diese nicht und Einrückungen sind keine derartigen
> Kennzeichner, sondern nur ein Mittel zur grafisch angenehmen
> Darstellung.

Quelltext wird einmal geschrieben, und ein vielfaches oft gelesen.

Einem Compiler ist es egal, nach welchen Regeln hierarchische Strukturen 
kodiert werden. Ob Klammern, Schlüsselwörter oder Einrücktiefe. Piep 
egal, für einen Compiler.

Aber einem Menschen ist es nicht egal. In der Wahrnehmungspsychologie 
ist es von oben bis unten durchgeforscht: Dein Hirn nimmt eingerückte 
Strukturen deutlich schneller und einfacher wahr als verschachtelte 
Klammern. Unsere ganze Schriftkultur besteht aus Blöcken und 
Einrückungen. In allen (strukturierten) Programmiersprachen dieser Welt, 
rücken Programmierer ihren Quelltext hierarchisch ein, weil es sonst 
keine Sau mehr lesen kann.

Es ist nur logisch, die Einrückung zur Strukturierung zu verwenden. Dann 
ist es nicht möglich, eine Diskrepanz aus Einrückung und tatsächlicher 
Struktur des Quelltexts zu erzeugen. Eine Fehlerquelle weniger, mehr 
Klarheit und Konsistenz, bessere Lesbarkeit.

Und genau das ist ein entscheidende Faktor für Software-Qualität: Klar 
verständlicher Quelltext. Quelltext wird für Menschen geschrieben, die 
den Kram lesen und verstehen müssen.

Beitrag #6490554 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Egon D. (Gast)


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Irgendwer schrieb:

> Aber einem Menschen ist es nicht egal. In der
> Wahrnehmungspsychologie ist es von oben bis unten
> durchgeforscht: Dein Hirn nimmt eingerückte
> Strukturen deutlich schneller und einfacher wahr
> als verschachtelte Klammern.

Stopp.
Du verdrehst den Sinn der gemachten Aussagen. Niemand
hat gefordert, dass man nicht einrücken solle. Die
Aussage war nur: Der VERZICHT auf "Interpunktion" (d.h.
druckbare Zeichen für die Blockstruktur) ist schlecht.


> Unsere ganze Schriftkultur besteht aus Blöcken und
> Einrückungen.

... und aus Interpunktion.


> In allen (strukturierten) Programmiersprachen dieser
> Welt, rücken Programmierer ihren Quelltext hierarchisch
> ein, weil es sonst keine Sau mehr lesen kann.

Korrekt.


> Es ist nur logisch, die Einrückung zur Strukturierung
> zu verwenden.

Nein -- umgekehrt: Es wäre logisch, wenn der Computer die
Einrückung automatisch aus der Klammerung erzeugen würde
(oder -- alternativ -- die Klammer selbst setzt, wenn ich
einrücke).

Der Mensch braucht die Einrückung, das ist korrekt --
ich will aber dem Computer nicht durch die Anzahl der
Leerzeichen mitteilen müssen, welche Blockstruktur ich
haben will!

Setzer können schon seit Jahrhunderten verschieden breite
Leerräume erzeugen -- trotzdem setzen wir noch einen Punkt,
wenn der Satz zu Ende ist.
Auch der Morsecode beschränkt sich nicht auf "Ton" und
"Pause", obwohl das theoretisch ausreichend wäre, sondern
verwendet "kurzer Ton", "langer Ton" und "Pause".

von Max M. (afran)


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Egon D. schrieb:
> Du verdrehst den Sinn der gemachten Aussagen. Niemand
> hat gefordert, dass man nicht einrücken solle. Die
> Aussage war nur: Der VERZICHT auf "Interpunktion" (d.h.
> druckbare Zeichen für die Blockstruktur) ist schlecht.

Python hat doch Interpunktion, mindestens den Doppelpunkt am Ende einer 
Zeile, die einen neuen Block einleitet:
1
if 1 < 2:
2
  print('yes')

Egon D. schrieb:
> Nein -- umgekehrt: Es wäre logisch, wenn der Computer die
> Einrückung automatisch aus der Klammerung erzeugen würde
> (oder -- alternativ -- die Klammer selbst setzt, wenn ich
> einrücke).

Dafür gibt es ja inzwischen für die meisten Programmiersprachen 
automatische Code-Formatierer wie prettier, clang-format etc. Seitdem 
ich diese für alles Mögliche einsetze, habe ich viel mehr Zeit, mir 
inhaltlich um den Code, den ich schreibe, Gedanken zu machen: einmal 
Speichern mit Ctrl-S und der Code ist hübsch.

Egon D. schrieb:
> Auch der Morsecode beschränkt sich nicht auf "Ton" und
> "Pause", obwohl das theoretisch ausreichend wäre, sondern
> verwendet "kurzer Ton", "langer Ton" und "Pause".

Dann aber bei dem Beispiel bitte nicht vergessen, dass es neben den 
beiden Tonlängen (kurz/lang) auch drei verschiedene Pausenlängen braucht 
(zwischen Tönen, zwischen Buchstaben und zwischen Wörtern).

Beitrag #6490576 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Sheeva P. (sheevaplug)


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Max M. schrieb:
> Python hat doch Interpunktion, mindestens den Doppelpunkt am Ende einer
> Zeile, die einen neuen Block einleitet:

In Verbindung mit einem anständigen Editor gibt es sogar in Python ein 
Schlüsselwort, das man zur Beendigung eines Blocks und automatischen 
Ausrückung mißbrauchen kann: pass. Das macht den Code zwar häßlich und 
schlechter lesbar, ist in bestimmten Fällen allerdings durchaus 
hilfreich...

von Egon D. (Gast)


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Max M. schrieb:

> Egon D. schrieb:
>> Du verdrehst den Sinn der gemachten Aussagen. Niemand
>> hat gefordert, dass man nicht einrücken solle. Die
>> Aussage war nur: Der VERZICHT auf "Interpunktion" (d.h.
>> druckbare Zeichen für die Blockstruktur) ist schlecht.
>
> Python hat doch Interpunktion, mindestens den Doppelpunkt
> am Ende einer Zeile, die einen neuen Block einleitet:
> if 1 < 2:
>   print('yes')

Ach. Na jetzt bin ich ja baff.

Habe ich das jetzt richtig verstanden: Außer Dir hält es
NIEMAND -- nicht einmal die deutschsprachige Wikipädie --
für wichtig, auf den verbreiteten Irrtum hinzuweisen, das
in Python die Blockstruktur gar nicht AUSSCHLIESSLICH durch
Einrückungen definiert wird, sondern durch DOPPELPUNKTE
IN KOMBINATION MIT EINRÜCKUNG?

Ist das korrekt bei mir angekommen?


> Egon D. schrieb:
>> Nein -- umgekehrt: Es wäre logisch, wenn der Computer
>> die Einrückung automatisch aus der Klammerung erzeugen
>> würde (oder -- alternativ -- die Klammer selbst setzt,
>> wenn ich einrücke).
>
> Dafür gibt es ja inzwischen für die meisten Programmier-
> sprachen automatische Code-Formatierer wie prettier,
> clang-format etc.

Ja, ist im Prinzip klar.

Es ging mir um einen anderen Punkt: Mein Vorschreiber
"Irgendwer" hat zu Recht daraufhingewiesen, dass
1. der Mensch für seine Wahrnehmung Einrückungen
   braucht und
2. Redundanz gefährlich sein kann, weil redundante
   Angaben widersprüchlich sein können.

Er hat daraus -- m.E. zu Unrecht -- gefolgert, es dürfe
nur genau EINE Methode geben, die Blockstruktur deutlich
zu machen, und das müsse eben die Einrückung sein.

Mein Gegenargument ist: Die Mensch-Maschine-Kommunikation
hat zwei Richtungen, nämlich Mensch-->Maschine und
Maschine-->Mensch.
Für die Richtung "Mensch-->Maschine" möchte ich DRUCKBARE
Zeichen, die die Blockstruktur DEFINIEREN.
Um Widersprüche durch schädliche Redundanz zu vermeiden,
folgt daraus, dass die für die Richtung "Maschine-->Mensch"
notwendigen Einrückungen AUTOMATISCH aus den druckbaren
Zeichen generiert werden müssen. Diese SIGNALISIEREN die
Blockstruktur NUR FÜR DEN MENSCHEN, sind aber für die
Maschine nicht verbindlich, sondern im Gegenteil abgeleitete
(=redundante) Informationen.


> Egon D. schrieb:
>> Auch der Morsecode beschränkt sich nicht auf "Ton" und
>> "Pause", obwohl das theoretisch ausreichend wäre, sondern
>> verwendet "kurzer Ton", "langer Ton" und "Pause".
>
> Dann aber bei dem Beispiel bitte nicht vergessen, dass
> es neben den beiden Tonlängen (kurz/lang) auch drei
> verschiedene Pausenlängen braucht (zwischen Tönen,
> zwischen Buchstaben und zwischen Wörtern).

Theoretisch sicherlich richtig.
Praktisch ist die Bedeutung dessen fraglich, wenn chiffrierte
Fünfergruppen gesendet werden :)

Beitrag #6490590 wurde von einem Moderator gelöscht.
von LOL (Gast)


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Diese ganze Whitespace-Diskussion liest sich irgendwie, als würde der 
Stumme dem Blinden Farben erklären.
Kann gutgehen, ist aber meist ne Sauerei.

Kann nicht mal einer ein Beispiel geben, damit alle wissen worüber 
Diskutiert wird?

Die Behauptung ist doch, dass
Pseudocode A:
1
res = 0
2
for i in 1..2:
3
   res = res+1
4
   res = res+1

Pseudocode B:
1
res = 0
2
for i in 1..2:
3
   res = res+1
4
res = res+1

in python kein Fehler ist, aber komplett andere Ergebnisse (Fall A: 4, 
Fall B: 3) liefert - in den "klammerbasierten" Sprachen aber ein Fehler 
wäre, weil dann irgendwo eine Klammer vergessen wurde.

Meine Meinung:
a) Whitespace ist nicht optimal, es macht Code kopieren und neu 
strukturieren zur Strafarbeit.
b) Äpfel mit Birnen verglichen, der äquivalente Fehler in 
"klammerbasierten" Sprachen ist nicht "Klammer vergessen" sondern 
"Statement außerhalb des Blocks"

Wobei man bei a) noch einwerfen kann, das das Absicht ist: Code einfach 
aus dem Netz kopieren und hoffen ist idiotisch.

Die Realität:
Ich schreibe code in sh und bash.
Mit perl bin ich nie warm geworden, komme mit gut strukturiertem 
Fremdcode aber klar. Bei Python bin ich über einige Schnipsel und das 
flicken von Fremdquellen nie hinaus gekommen - nicht das ich nicht 
wollte, aber entweder es gab kein Python (Router, embedded), ich hatte 
keine Zeit das zu lernen oder der Editor bereitete Schmerzen.

Versuche, python zu lernen mach ich immer wieder.

von Andreas (Gast)


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M.K. B. schrieb:
> Als Nachteil für größere Projekte empfinde ich die fehlende Typisierung.
> Viele Fehler in Python würde in C/C++ der Compiler als Typfehler melden
> und es nicht beim Aufruf eine Fehlermeldung geben.

Das kannst du auch in Python bekommen. Type hints sind Bestandteil der 
Sprache, und mit mypy gibt es ein statisches Analysetool das diese auf 
Konsistenz prüft. Ich habe damit in größeren Projekten sehr gute 
Erfahrungen gemacht.

Die Whitespacediskussion halte ich für völlig überzogen. Ich habe bis 
vor ein paar Jahren auch nur mit anderen Sprachen gearbeitet die so 
etwas nicht hatten, aber da gewöhnt man sich schnell dran, lernt es 
sogar zu schätzen (und man spart sich im Code Review die Diskussion 
darüber ob etwas richtig eingerückt ist).

von Rolf M. (rmagnus)


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W.S. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Das wird immer wieder als das große "Problem" aufgetan. Irgendwie
>> verstehe ich das nicht. Es erzwingt halt vernünftige Einrückung.
>
> Es IST ein großes Problem,

Für mich ist es das nicht. Du konntest bisher auch leider nicht 
darlegen, warum das ein Problem sein soll, außer weil du dann eben nicht 
mehr kreuz und quer einrücken darfst.

> oder besser gesagt eine große Sauerei. Man macht sowas nicht in einer
> Programmiersprache.

Bei dir und vielen anderen hier im Thread fällt mir auf, dass ihr sagt: 
"Ich kann das nicht leiden", "das kommt mir nicht ins Haus", "das macht 
man nicht", "das ist ja ganz furchtbar", aber ohne jegliche Begründung.
Nur sehr wenige nennen überhaupt konkrete Gründe, die auch durchaus 
plausibel, aber für mich nicht unbedingt ein k.o.-Kriterum sind.

Egon D. schrieb:
> Naja, vor allem finde ich Rolfs Verteidigung arg
> willkürlich.
>
> Wenn ich C kritisiere, dann ist jeder Zwang des Teufels,
> und Freiheit das oberste Gebot.
> Wenn man Python kritisiert, ist plötzlich der Zwang
> zu vernünftiger Einrückung richtig?!

Wo hab ich denn sowas behaupet? In C gibt es auch Zwänge, wie in jeder 
Programmiersprache. Und auch in C rücke ich trotz fehlenem Zwang 
ordentlich ein.

Egon D. schrieb:
> und die allermeisten Programmiersprachen kennen
> Schlüsselworte oder Sonderzeichen dafür. Nur Python
> kennt nix.

Das Leerzeichen ist in der Hinsicht wie die 0 in der Mathematik. Die ist 
auch nicht "nix", denn eine 0 mehr oder weniger am Ende des Kontostandes 
macht einen riesen Unterschied.

Egon D. schrieb:
> Er hat daraus -- m.E. zu Unrecht -- gefolgert, es dürfe
> nur genau EINE Methode geben, die Blockstruktur deutlich
> zu machen, und das müsse eben die Einrückung sein.

Dass das sein müsse, hat er nicht gesagt, nur dass es die logische 
Konsequenz wäre. Und die ist es ja auch. Als Mensch bin ich auf die 
Einrückung angewiesen. Für den Interpreter kann ich mir aussuchen, was 
er nimmt. Da wäre doch tatsächlich die logische Konsequenz, die dort 
auch einzusetzen, statt für den nochmal ein zusätzliches redundantes 
Element einzuführen, das eben zu dem Risiko von Inkonsistenzen zwischen 
den beiden führen kann.

Ben S. schrieb:
> Ach, jetzt soll ich eine furchtbare Formatierungseigenschaft üben, bis
> ich diese kann?

Saubere Einrückung ist für dich eine "furchtbare 
Formatierungseigenschaft"? Eigentlich sollte sie eine 
Selbstverständlichkeit sein.

Klaus H. schrieb:
> Bei C/C++ eine Klammer falsch gesetzt? Pech gehabt, stundenlange
> Fehlersuche.

Ja, vor allem, wenn es richtig eingerückt ist und eben nur die Klammer 
falsch ist. Ich schaue mir die Einrückung an und denke: "passt", und den 
Compiler interessiert die aber gar nicht, und er macht was ganz anderes 
draus. Solche Fälle hatte ich in C bei Fremdcode schon, in Python könnte 
das gar nicht passieren.

Wodjanoi schrieb:
> Und das ist eine ernsthafte Anwort - ein Compiler würfelt nicht. Der
> Source definiert immer einen eindeutigen Compileroutput.

Bei undefiniertem Verhalten nicht. Das ist - wie der Name schon sagt - 
gar nichts definiert. Und das bedeutet auch, dass der Compiler durchaus 
auch würfeln dürfte. Die meisten tun das allerdings nicht, aber an 
vielen Stellen kümmern sie sich einfach nicht darum, was dort dann 
passiert.

Klaus schrieb:
> Ich habe gültigen Code geschrieben. Der Sprachstandard und der Compiler
> haben daraus undefiniertes Verhalten gemacht.

Das ist aber eine merkwürdige Ansicht. Du hast Code geschrieben, der 
gegen den Standard verstößt, und nun erklärst du ihn zu gültigem Code 
und beanstandest, dass der Standard ihn ungültig mache. Das klingt fast, 
wie wenn sich jemand nach eine Wahlniederlage einfach selbst zum 
Gewinner erklärt.

Nick M. schrieb:
> Vor allem, wenn man zur Fehlersuche ein Stück code oder einen Test
> einfügt und man dazu neu formatieren muss. Und danach den test-code
> löschen und wieder neu formatieren. Brilliant!
> Ich pflege meinen Testcode linksbündig zu schreiben, weil ich den
> schneller finde und er sowieso den Tag nicht überleben wird.

Ja, das ist eine Sache, die mich tatsächlich auch stört, weil ich das 
von C++ auch gewöhnt bin, das so zu tun. Wobei es etwas Gewöhnungssache 
ist. Bevor ich den Code einchecke, diffe ich ihn sowieso nochmal gegen 
die ursprügnliche Version. Da sieht man den eingefügten Code auch sofort 
und kann ihn dann noch entfernen.

LOL schrieb:
> Die Behauptung ist doch, dass
> Pseudocode A:
> res = 0
> for i in 1..2:
>    res = res+1
>    res = res+1
>
> Pseudocode B:res = 0
> for i in 1..2:
>    res = res+1
> res = res+1
>
> in python kein Fehler ist, aber komplett andere Ergebnisse (Fall A: 4,
> Fall B: 3) liefert - in den "klammerbasierten" Sprachen aber ein Fehler
> wäre, weil dann irgendwo eine Klammer vergessen wurde.

Die gleichen Schleifen wären in C so auch kein Fehler, aber hätten das 
selbe Ergebnis, obwohl man beim Überfliegen des Code auf Grund der 
Einrückung etwas unterschiedliches erwarten könnte.

W.S. schrieb:
> Das ist eben die Sichtweise von C. Und ich kann solche Zusammenziehungen
> üerhaupt NICHT leiden:
> for (int i = 0; ...
>
> anständigerweise würde man es so schreiben:
> int i;
> ...
> for (i = 0; ...

Das ist überhaupt nicht anständig. i ist der Schleifenzähler. Er ist nur 
für die Schleife da und sollte deshalb logischerweise auch nur in der 
Schleife definiert sein. Warum soll man die Schleife und die Definiton 
des dazugehörigen Zählers auseinanderreißen? Ich sehe da nun wirklich 
überhaupt keinen Vorteil darin.

>> Python macht daraus ein einfaches:
>> for abc in xyz:
>
> Das wiederum ist extrem unverständlich und auch genau so nicht
> erwünscht.

Verständlicher und vor allem kompakter geht es nicht.

> Der Grund ist, daß man in einer for-Anweisung ja auch die Möglichkeit haben
> will, dediziert auf das vorherige oder nächste Element zugreifen zu können.

Ja, das ist tatsächlich unschön. In Python kann man das notfalls noch so 
machen:
1
for index, abc in enumerate(xyz):

Dann kann man per abc direkt auf das aktuelle Element zugreifen, aber 
auch den index nutzen, um auf benachbarte Elemente zugreifen. Ist 
zugegebenermaßen weniger elegant, aber immer noch recht klar und 
verständlich.

> Und die Unverständlichkeit rührt aus der Mengenalgebra her:
> if element in menge then tuwasdamit;
> konkret:
> if (Ch in ['0'..'9','.','-','+']) then ...
>
> aber genau DAS scheint mir bei Python eben nicht gemeint zu sein.

Exakt das gibt es in Python auch.
1
if e in M:
Bedeutet: Für jedes Element in Menge M prüfe, ob es e entspricht. Oder 
anders ausgedrückt: Prüfe, ob e in M enthalten ist. Falls ja, tue 
folgendes.
1
for e in M:
Bedeutet: Für jedes Element e in Menge M tue folgendes.
Was ist daran unverständlich?

>> ... wobei in den meisten Fällen die Iterationsvariable ganz wegfällt,
>> weil xyz selbst eine iterierbare Klasse ist und "selbst weiß, wie man
>> sich aufzählt"
>
> Nö. Eine Objektklasse kann sich nicht selbst aufzählen.

In Python schon, da Klassen selbst wiederum Objekte sind und man auch 
über alle Elemente eines Objekts iterieren kann. Aber es war ganz 
offensichtlich gemeint, dass die Klasse weiß, wie eine Instanz sich 
aufzählt.

von Andreas (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Persönlich mag ich Freiheit
> lieber als Zwang. Auch wenn es der Zwang zu einem besonderen
> Programmierstil ist, den jemand (oder meinetwegen auch die
> Allgemeinheit) als besonders lesbar ansieht.

In größeren Projekten bin ich für jeden „Zwang“ dankbar den eine Sprache 
bietet. Jedes im Wesentlichen belanglose Detail (wie Einrückung oder 
Groß-/Kleinschreibung von Klassen/Methodennamen) das von der Sprache 
festgelegt wird ist ein Detail weniger für das man Richtlinien 
schreiben, über das man in Code Reviews diskutieren oder neue 
Teammitglieder einweisen muss. Python, autopep8, mypy, google docstring 
guidelines, und man kann sich wirklich auf das wesentliche 
konzentrieren.

Mit 50 Leuten an einem Projekt in Perl zu arbeiten, stelle ich mir z.B. 
die Hölle vor. Wahrscheinlich ist das sogar noch schlimmer wenn alle 50 
davon Perl-Experten sind ;)

von Klaus (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Ich habe gültigen Code geschrieben. Der Sprachstandard und der Compiler
>> haben daraus undefiniertes Verhalten gemacht.
>
> Das ist aber eine merkwürdige Ansicht. Du hast Code geschrieben, der
> gegen den Standard verstößt, und nun erklärst du ihn zu gültigem Code
> und beanstandest, dass der Standard ihn ungültig mache.

Nein, so war das nicht gemeint. Ich habe compilierbaren Code (so meinte 
ich das "gültige") geschrieben, der aber undefined behavior hatte.
Ist ja erlaubt. Der Standard verbietet mir ja nicht so etwas zu tun.
War meine Blödheit/Vergesslichkeit nicht an das Verhalten zu denken.

Aber es ging mir garnicht um die guten/schlechten Punkte in C.
Mir ging es darum, ob Python mehr konkrete Vorgaben für die 
Interpreter/Compilerbauer macht als C, damit weniger undefiniertes 
Verhalten auftritt.


> Das klingt fast, wie wenn sich jemand nach eine Wahlniederlage einfach selbst 
zum Gewinner erklärt.
Für solche provozierenden Thesen habe ich keine Zeit.
Muss Golf spielen gehen... :-)

von Rolf M. (rmagnus)


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Klaus schrieb:
> Aber es ging mir garnicht um die guten/schlechten Punkte in C.
> Mir ging es darum, ob Python mehr konkrete Vorgaben für die
> Interpreter/Compilerbauer macht als C, damit weniger undefiniertes
> Verhalten auftritt.

Ich würde sagen, dass die Sprachdefinition allgemein schon viel weniger 
Raum dafür lässt. Es gibt z.B. keine Pointer, daher auch keine 
undefinierten Zugriffe darauf. int ist unbegrenzt, d.h. es gibt keine 
Integer-Promotion und es kann auch keine Überläufe geben. Ich würde 
sagen, dass ist bei interpretierten Sprachen meistens so. Da Performance 
sowieso nicht im Vordergrund steht, kann man auch mehr Checks einbauen, 
die undefiniertes Verhalten abfangen.
Allerdings kann man von Python aus ja auch Module nutzen, die in C oder 
anderen Sprachen implementiert sind. In dem Fall kann das natürlich 
anders aussehen.

>> Das klingt fast, wie wenn sich jemand nach eine Wahlniederlage einfach selbst
> zum Gewinner erklärt.
> Für solche provozierenden Thesen habe ich keine Zeit.
> Muss Golf spielen gehen... :-)

:)

von vn nn (Gast)


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W.S. schrieb:
> Und bei Python gibt es so etwas überhaupt nicht. Dort müssen Blöcke
> durch Einrückungen gekennzeichnet werden.
>
> Ich halte das für gequirlten Irrsinn. Programmiersprachen sollen
> gefälligst klar lesbare Zeichen/Worte haben, um damit Blöcke zu
> kennzeichnen! Aber hier bei Python haben wir stattdessen
> unterschiedliche Anzahl von 'white space' Zeichen!

Genau. Weil auch nur irgendeine Programmiersprache wegen ihrer Syntax 
verbreitet ist.

von Nick M. (Gast)


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vn nn schrieb:
> Genau. Weil auch nur irgendeine Programmiersprache wegen ihrer Syntax
> verbreitet ist.

Brainfuck? Als Sprache, nicht als Zustand!

von Andreas M. (amesser)


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Wo wir wieder bei einer mit religiösem Eifer geführten Diskussion über 
(Script-)programmiersprachen wären. Warum kann man nicht einfach mal 
akzeptieren, das andere eben eine eigene Meinung habe. Stattdessen wird 
die eigene Position zur einzig Wahren verklärt.

Ich mag Python, ich entwickle damit unser HIL Testsystem, was mit 
integrierter automatischer C nach Python Konvertierung zum Einbinden 
externen Programmbibliotheken daher kommt, genauso wie ich damit vor 
Jahren beim DWD innerhalb von Sekunden große Satellitenkarten (numpy, 
matplotlib) berechnet/erstellt habe. Ist einfach ne tolle Sprache und 
wenn man erstmal das Konzept "alles ist eine Instanz" verstanden hat, 
dann macht es erst richtig Spaß.

Und wenn ich halt mal was in Lua, Groovy oder auch Perl machen muss dann 
bekomme ich auch nicht gleich einen roten Kopf.

: Bearbeitet durch User
von Nick M. (Gast)


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Ich hätte eine Sprache, auf der man vereint und ersatzweise drauf 
rumhacken kann: PL/SQL

Ich hätte damit Web-Anwendungen programmieren sollen. Da hab ich lieber 
gewechselt. WebObjects wollte der Chef nicht, das war ihm wohl zu 
genial.

von W.S. (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Du konntest bisher auch leider nicht
> darlegen, warum das ein Problem sein soll, außer weil du dann eben nicht
> mehr kreuz und quer einrücken darfst.

Ich habe überhaupt nicht von kreuz und quer einrücken geschrieben.

Aber: Programmiersprachen bestehen aus Sprachelementen und diese müssen 
aus druckbaren Zeichen bestehen, eben weil es in Wirklichkeit keine 
Programmiersprachen, sondern Programmier-Schrift-Sprachen sind.

Niemand spricht eine solche Sprache, sie werden alle immerzu nur 
geschrieben und dazu braucht es Zeichen. Nicht abgezählte Zwischenräume, 
sondern Zeichen bzw. Wörter.

Die Zwischenräume gibt es üblicherweise nur dazu, zwischen den 
Zeichen/Wörtern zu trennen. 
ichschreibejaauchnichtallesohnezwischenräumeweil 
esindiesemfallekeinenblockzumarkierengibt.

Eine Programmiersprache, die das Maß von Zwischenräumen ab Zeilenbeginn 
zu einem Sprachelement macht, verstößt damit frontal gegen obigen 
Grundsatz. Das ist dann nicht mehr formatfrei und es öffnet Fehlern und 
Mißverständnissen Tür und Tor. Beispiel space vor tab, was man selbst 
durch intensives Draufgucken nicht unterscheiden kann. Das ist genauso, 
als wenn man als Konvention herausgeben wollte, daß Marken in Spalte 1 
und Ergibtanweisungen in Spalte 5 und if, then, else in Spalte 3 zu 
beginnen hätten.

Vielleicht ist dieses Einrücken programmiertechnisch einfacher beim 
Schreiben des Python-Interpreters zu machen, als wenn man sich im 
Interpreter sowas wie {  } begin end merken müßte. Aber das bedeutet, 
die Sache vom Standpunkt der Programmierers des Interpreters zu sehen 
und nicht vom Standpunkt des Benutzers der Programmiersprache.

W.S.

von (prx) A. K. (prx)


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Nick M. schrieb:
> Ich hätte eine Sprache, auf der man vereint und ersatzweise drauf
> rumhacken kann: PL/SQL

Wenns danach geht: IBMs REXX. Eine Script-Sprache ohne Keywords:
 IF IF = THEN THEN
   DO
     END = NEAR
   END

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Nick M. schrieb:
> Ich hätte eine Sprache, auf der man vereint und ersatzweise drauf
> rumhacken kann: PL/SQL

Im Zuge der Aussöhnung eigentlich eine gute Idee.
Suchen wir mal ein Feindbild auf dem alle gemeinsam rumhacken können.

Ich werf mal, aus aktuellem Anlass, JavaScript in die Runde.
In der Backend-Entwicklung ein Graus, vor allem wenn man die 
Ausdrucksstärke von Python gewohnt ist.
Beim Frontend, gemischt mit jQuery und MaterializeCSS eine absolute 
Katastrophe.

von (prx) A. K. (prx)


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W.S. schrieb:
> ichschreibejaauchnichtallesohnezwischenräumeweil
> esindiesemfallekeinenblockzumarkierengibt.

In FORTRAN geht das in Ordnung, Leerzeichen sind optional.

von dee (Gast)


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W.S. schrieb:
> Aber: Programmiersprachen bestehen aus Sprachelementen und diese müssen
> aus druckbaren Zeichen bestehen, eben weil es in Wirklichkeit keine
> Programmiersprachen, sondern Programmier-Schrift-Sprachen sind.

Offensichtlich nicht, da Python ansonsten nicht exisitieren könnte. 
Abgesehen gibt es eine UN Konvention oder Sonstiges, dass Whitespace 
nicht semantisch sein darf.

W.S. schrieb:
> Vielleicht ist dieses Einrücken programmiertechnisch einfacher beim
> Schreiben des Python-Interpreters zu machen, als wenn man sich im
> Interpreter sowas wie {  } begin end merken müßte.

Ganz sicher nicht - Es ist ein Haufen Logik notwendig um die richtige 
Einrückung trotz Space/Tab Verwechslungen herauszufinden.
Ich stelle mir vor, dass irgendein Dozent angepisst war weil seine 
Studenten sich nicht um lesbare Einrückung gekümmert haben und dann 
Python erfunden hat um sie zu dahinzubringen.


Ich weiß gar nicht warum hier gestritten wird. Offensichtlich 
funktioniert Python trotz oder gerade wegen dieser Eigenheit sehr gut.
Wer es nicht mag soll es nicht benutzen - muss dann aber auch nicht 
behaupten, dass Whitespace-Semantik falsch oder schlecht sei.

von Le X. (lex_91)


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dee schrieb:
> Ich weiß gar nicht warum hier gestritten wird. Offensichtlich
> funktioniert Python trotz oder gerade wegen dieser Eigenheit sehr gut.
> Wer es nicht mag soll es nicht benutzen - muss dann aber auch nicht
> behaupten, dass Whitespace-Semantik falsch oder schlecht sei.

Und wenn ich Python grundsätzlich ganz gern mag, mit Klammern oder 
Keywords anstelle Whitespaces zur Blockkennzeichnung aber noch besser 
finden würde?

von Walter T. (nicolas)


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(prx) A. K. schrieb:
> Nick M. schrieb:
>> Ich hätte eine Sprache, auf der man vereint und ersatzweise drauf
>> rumhacken kann: PL/SQL
>
> Wenns danach geht: IBMs REXX. Eine Script-Sprache ohne Keywords

Eigentlich war ARexx auf dem Amiga ganz cool. Fast alle GUI-Programme 
hatten eine zusätzliche Script-Schnittstelle. Das hätte ich sehr oft 
gerne zurück.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Perl (also perl 5) ist zwar dafür berüchtigt dass evtl in 5 Jahre kein 
Mensch mehr den Code lesen kann. Bei vielen Alternativen ist es hingegen 
garantiert dass in 5 Jahren kein Interpreter den Code mehr lesen kann :)

Eben weil an Perl schon lang genug gearbeitet wurde dass der Drang, alle 
Jahre mutwillig am Sprachkern herumzudoktern, inzwischen vergangen ist.

: Bearbeitet durch User
von warumNurImmer (Gast)


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Le X. schrieb:
> Und wenn ich Python grundsätzlich ganz gern mag, mit Klammern oder
> Keywords anstelle Whitespaces zur Blockkennzeichnung aber noch besser
> finden würde?

Dann mach doch ein Karl Klammer Mod ;)


Man könnte aber auch sich darum bemühe eine Mehrheit zu finden und die 
Entwickler von Python von diesem Konzept mit Klammern zu überzeugen, 
wenn es einem wirklich so wichtig ist.

von dee (Gast)


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Le X. schrieb:
> Und wenn ich Python grundsätzlich ganz gern mag, mit Klammern oder
> Keywords anstelle Whitespaces zur Blockkennzeichnung aber noch besser
> finden würde?

Dann nimmt man Python with Braces:
https://python-with-braces.appspot.com/

von warumNurImmer (Gast)


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von DoS (Gast)


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Egon D. schrieb:
> DoS schrieb:
> Mega grottig ist die "GUI-Fähigkeit" die ist auf dem Niveau von 1988.
>
> ???
> Du redest nicht etwa von "Tk"? Das ist nicht Python-spezifisch.
Ich meine das TKInter, dass auch am häufigsten in Google hochblobbt wenn 
man Pyton und GUI als Suche eingibt. Das ist wie Grafiken Pixelweise mit 
Texteditoren zu erstellen. Das geht, ist aber nicht Stand der Technik.


> Wenn ich das mit VisualBasic aus den 1990ern vergleiche, war das damals
> besser gelöst.
>
> Komisch. Von VisualBasic für Linux habe ich nie etwas gehört...
Kam ha auch von Microsoft, und die hatten ein gewisses Interesse an 
Windows als BS. Gibt es überhaupt was von Microsoft, das für Linux ist 
(außer ein Migrationstool Linux-> Windows)?

von Ingo D. (ingo2011)


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Hi Leute,

das es bei einer Programmiersprache hier immer hoch her geht ist klar 
....
Vor vielen Jahren (ca. 15) hat mich die Formatierung auch erstmal 
genervt, da hab ich noch viel mit Perl gemacht. Aber die Zeit bleibt nun 
mal nicht stehen und gerade für Python gibt es sehr viele gute Libs die 
auch einfach eingebunden werden können. Seit geraumer Zeit verwende ich 
auch meist Python. Für eine GUI z.B. PyQt5.
Klar, mit einem "vi" tut man sich da keinen Gefallen... Also, für 
Python-Projekte die Pycharm-IDE und für Java dann Netbeans oder 
Eclipse...

my two cents ...

: Bearbeitet durch User
von Irgendwer (Gast)


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W.S. schrieb:
> Aber: Programmiersprachen bestehen aus Sprachelementen und diese müssen
> aus druckbaren Zeichen bestehen

Warum? Wo steht, dass Programmiersprachen die Formatierung von Text 
ignorieren müssen?

Offensichtlich funktioniert es doch wunderbar. Python und andere 
Sprachen die das genau so machen, existieren und sind real.

Also, warum müssen ausschließlich "druckbare" Zeichen verwendet werden?

[Ein Leerzeichen ist "druckbar". Es kommt nur keine Tinte aufs Papier. 
So wie bei einem "O" die Fläche auch nicht gedruckt wird, sondern nur 
ein Kreis]

von Rolf M. (rmagnus)


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W.S. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Du konntest bisher auch leider nicht
>> darlegen, warum das ein Problem sein soll, außer weil du dann eben nicht
>> mehr kreuz und quer einrücken darfst.
>
> Ich habe überhaupt nicht von kreuz und quer einrücken geschrieben.

Du hast es aber als Katastrophe dargestellt, dass es nur mit 
vernünftiger Einrückung geht. Daraus habe ich geschlussfolgert, dass du 
bevorzugst, kreuz und quer einzurücken, denn wenn du das nicht tust, 
könnte es dir ja wie mir egal sein.

> Aber: Programmiersprachen bestehen aus Sprachelementen und diese müssen
> aus druckbaren Zeichen bestehen, eben weil es in Wirklichkeit keine
> Programmiersprachen, sondern Programmier-Schrift-Sprachen sind.

Warum? Bei manchen Programmiersprachen (u.a. so ziemlich alle 
Assembler-Varianten) kann man auch Newlines nicht einfach setzen wo man 
will. Warum dürfen Elemente, die man zur optischen Gliederung des Code 
nutzt, nicht gleichzeitig auch zur logischen Gliederung dienen? Und 
nein, ein "weil man das halt nicht macht" reicht mir nicht.

> Niemand spricht eine solche Sprache, sie werden alle immerzu nur
> geschrieben und dazu braucht es Zeichen. Nicht abgezählte Zwischenräume,
> sondern Zeichen bzw. Wörter.

Auch für diese Aussage sehe ich keine Begründung. Warum braucht es das?

> Die Zwischenräume gibt es üblicherweise nur dazu, zwischen den
> Zeichen/Wörtern zu trennen.

Das sieht für mich nach einer willkürliche Festlegung ohne technischen 
Grund aus.

> ichschreibejaauchnichtallesohnezwischenräumeweil
> esindiesemfallekeinenblockzumarkierengibt.
>
> Eine Programmiersprache, die das Maß von Zwischenräumen ab Zeilenbeginn
> zu einem Sprachelement macht, verstößt damit frontal gegen obigen
> Grundsatz. Das ist dann nicht mehr formatfrei und es öffnet Fehlern und
> Mißverständnissen Tür und Tor. Beispiel space vor tab, was man selbst
> durch intensives Draufgucken nicht unterscheiden kann.

Wie schon gesagt: Die zu mischen, ist so oder so eine blöde Idee. Und 
Python weist einen per Fehlermeldung darauf hin. Mein Editor übrigens 
auch.

> Vielleicht ist dieses Einrücken programmiertechnisch einfacher beim
> Schreiben des Python-Interpreters zu machen, als wenn man sich im
> Interpreter sowas wie {  } begin end merken müßte. Aber das bedeutet,
> die Sache vom Standpunkt der Programmierers des Interpreters zu sehen
> und nicht vom Standpunkt des Benutzers der Programmiersprache.

Ich glaube eher, dass es für den Interpreter schwieriger ist und dass es 
gemacht wurde, weil es für den Benutzer einfacher ist.

DoS schrieb:
> Kam ha auch von Microsoft, und die hatten ein gewisses Interesse an
> Windows als BS. Gibt es überhaupt was von Microsoft, das für Linux ist
> (außer ein Migrationstool Linux-> Windows)?

Inzwischen so einiges. Und der überwiegende Teil der Microsoft-Cloud 
läuft unter Linux. Auch Microsoft musste einsehen, dass da kein Weg mehr 
dran vorbei führt. Vielleicht liegt's aber auch nur daran, dass Bill 
Gates nicht mehr so involviert ist. Der hatte Linux immer ziemlich auf 
dem Kieker.

Ingo D. schrieb:
> Klar, mit einem "vi" tut man sich da keinen Gefallen...

Ja stimmt, besser vim mit YCM und noch dem einen oder anderen weiteren 
Plugin.

: Bearbeitet durch User
von leo (Gast)


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DoS schrieb:
> hochblobbt ... Grafiken Pixelweise

Du hast von Tk soviel Ahnung, wie von der Rechtschreibung ;)

leo

von Nick M. (Gast)


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W.S. schrieb:
> Vielleicht ist dieses Einrücken programmiertechnisch einfacher beim
> Schreiben des Python-Interpreters zu machen, als wenn man sich im
> Interpreter sowas wie {  } begin end merken müßte.

Nachdem ich schon einige Interpreter und Parser geschrieben hab: Nein, 
absolut nein.
Kein normaler interpreter zählt whitespaces. Die whitespaces beenden ein 
token und werden dann konsumiert bis zum nächsten Zeichen. lc und cc 
(linecount und charactercount) braucht man höchstens für 
Fehlermeldungen, sonst sind die nur lästiges Beiwerk.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Manche Editoren können halbautomatisch anhand der Klammerebenen 
einrücken (zB emacs) - das entlastet den Kopf und bietet auch direkt 
eine Art fortwährenden Syntaxcheck. Und ist mit "klammerarmen" Sprachen 
nicht so gut möglich...

von Nick M. (Gast)


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Andy D. schrieb:
> Manche Editoren können halbautomatisch anhand der Klammerebenen
> einrücken (zB emacs)

Noch wilder! Die machen sogar eine geschlossene Klammer wenn man die 
zugehörige offene geschrieben hat. Natürlich sprachabhängig.

Ich editiere soeben eine Datei mit der Endung .ml und Sublime weiss, was 
das sein soll. Und ich tippe '(' und dann steht da '()' und der Cursor 
steht auf dem ')'. Und mit der Endung .c nach einem '{<return>' rückt 
der auch richtig ein!!!!eins11elf

Echt irre, was Editoren so können um Fehler zu reduzieren.

von W.S. (Gast)


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Irgendwer schrieb:
> W.S. schrieb:
>> Aber: Programmiersprachen bestehen aus Sprachelementen und diese müssen
>> aus druckbaren Zeichen bestehen
>
> Warum?

Weil man ja sonst nichts würde lesen können.

Stell dir mal eine (hypothetische) Programmiersprache vor, bei der die 
Anzahl der Leerzeichen zwischen Zeilenanfang und Zeilenende 
unterschiedliche Bedeutungen hätte: 3 Stück: Zuweisung, 5 Stück: if, 1 
Stück: while, garnix: goto.

> Wo steht, dass Programmiersprachen die Formatierung von Text
> ignorieren müssen?
Müssen sie garnicht, aber sie müssen sich gefallen lassen, vom 
Publikum, dem sie zum Gebrauch angeboten werden, eingeschätzt zu werden 
in gute, mittelmäßige, schlechte und kotzmiserable Programmiersprachen.

W.S.

von leo (Gast)


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W.S. schrieb:
> Stell dir mal eine (hypothetische) Programmiersprache vor, bei der die
> Anzahl der Leerzeichen

Nicht so hypothetisch:
https://en.wikipedia.org/wiki/Whitespace_(programming_language)

leo

von W.S. (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Du hast es aber als Katastrophe dargestellt, dass es nur mit
> vernünftiger Einrückung geht. Daraus habe ich geschlussfolgert,

Das war eine geradezu böswillige Unterstellung.

Also nochmal zum Mitbuchstabieren:

1. Einrückungen sind zum gefälligen optischen Bild, wenn man sich die 
Quelle anschaut.

2. Blockbegrenzer (begin, end, {, }, oder sonstwas druckbares) sind 
für das klare Abgrenzen von Blöcken - sowohl für den Compiler als auch 
für den Leser.

Ergo:
Die Blockbegrenzer sind für die Richtigkeit, die Einrückungen für die 
Gefälligkeit beim Betrachter.

So.

W.S.

von W.S. (Gast)


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leo schrieb:
> Nicht so hypothetisch

O je. Es gibt doch wirklich nichts, das so bescheuert wäre, daß es nicht 
noch etwas NOCH BESCHEUERTERES gäbe.

Naja: "Whitespace is an esoteric programming language".....

W.S.

von Walter T. (nicolas)


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Wenn Whitespace nichts ist - warum beschwert ihr euch gerade etliche 
Beiträge lang darüber?

von Klaus (Gast)


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W.S. schrieb:
> Müssen sie garnicht, aber sie müssen sich gefallen lassen, vom
> Publikum, dem sie zum Gebrauch angeboten werden, eingeschätzt zu werden
> in gute, mittelmäßige, schlechte und kotzmiserable Programmiersprach

Nein, der Nutzer muss einschätzen ob sein Problem mit dieserm Werkzeugt 
gut bearbeitbar ist.
Die Diskussion ist immer die Gleiche. Ein Hammer ist super für einen 
Nagel.
Scheiss Hammer, ich kann die Schraube nicht anziehen....

Oder wie beim Wein. Und wer der Spätburgunder noch so prämiert ist und
alle trinken ihn nicht. Es ist nicht mein Fall. Ist er deshalb "schlecht 
oder kotzmiserabel"?
Eine schlechte Programmiersprache wäre für mich eine,
auf die man sich nicht verlassen kann. Erzeugt jedesmal andere 
Ausgaben...

von Nick M. (Gast)


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W.S. schrieb:
>> Nicht so hypothetisch
>
> O je. Es gibt doch wirklich nichts, das so bescheuert wäre, daß es nicht
> noch etwas NOCH BESCHEUERTERES gäbe.

Wie, soll das jetzt heißen, dass Whitespaces als Bestandteil der Syntax 
bescheuert wären?
Also ich find die Idee witzig innerhalb eines Programms ein zweites 
unterzubringen.

Sourcecode-Stenagographie!

von Klaus (Gast)


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Sorry für die Tippfehler: nochmal

Oder wie beim Wein. Und wenn der Spätburgunder noch so prämiert ist und
alle trinken ihn. Es ist nicht mein Fall. Ist er deshalb "schlecht
oder kotzmiserabel"?

Eine schlechte Programmiersprache wäre für mich eine,
auf die man sich nicht verlassen kann. Erzeugt jedesmal andere
Ausgaben...

von Nick M. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Sorry für die Tippfehler: nochmal

Tippfehler wurden beim Parsen aufgrund der Redundanz erkannt und 
korrigiert. Einrückungen und Zeilenumbrüche wurden ignoriert.
Soll der korrigierte Text verwendet werden? J/N

von Rolf M. (rmagnus)


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W.S. schrieb:
> 1. Einrückungen sind zum gefälligen optischen Bild, wenn man sich die
> Quelle anschaut.

Es gibt ziemlich viele Dinge in Programmiersprachen, die eigentlich nur 
für die gefällige Optik da sind, aber trotzdem semantische Bedeutung 
haben. Zum Beispiel Variablennamen. Den Rechner interessiert am Ende nur 
die Adresse, auf die er zugreifen muss.

Klaus schrieb:
> Eine schlechte Programmiersprache wäre für mich eine,
> auf die man sich nicht verlassen kann. Erzeugt jedesmal andere
> Ausgaben...

Auch das lässt sich finden:
http://p-nand-q.com/programming/languages/java2k/

von Marian M. (mrhat2010)


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Man dieser Thread ist ja schon fast bestes Comedy Gold.

Zum Thema Einrückung kann man eigentlich nur folgendes sagen:
Wenn ihr nicht sowieso schon eine gute IDE oder einen guten Editor 
benutzt, dann ist jetzt die Chance dies zu tun.
BSP VSCode:
Mit dem Python Plugin wird sofort ein Fehler angezeigt wenn man Tabs und 
Leerzeichen mischt, aber in den Einstellungen kann man auch gleich 
festlegen das beim druck auf die Tab-Taste einfach die vorgegebene 
Anzahl Spaces eingefügt (Standard 4).

Auch das Plugin Pylance für VSCode ist sehr cool, den man kann live 
Typechecking bekommen (kein mypy Aufruf unbedingt mehr notwendig, ich 
benutzt es aber trotzdem noch), ergo während ich schreibe bekomme ich 
die Mitteilung, ob ich mir sicher bin eine Liste aus Integern an eine 
Funktion die einen String erwartet zu übergeben. (Funktioniert natürlich 
nur wenn man Code mit type hints benutzt, aber einige Bibliotheken tun 
dies, und auch der eigene Code profitiert davon.)
Das macht zwar Python nicht typsicher, hilft einen aber den typischen 
"Montags morgen vor dem ersten Kaffee" Code zu überprüfen.

von Egon D. (Gast)


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Irgendwer schrieb:

> W.S. schrieb:
>> Aber: Programmiersprachen bestehen aus Sprachelementen
>> und diese müssen aus druckbaren Zeichen bestehen
>
> Warum?

Weil umformatieren dann die Bedeutung nicht ändert --
und die Erfahrung lehrt, dass Text alle Nase lang aus
den verschiedensten Gründen umformatiert wird.


> Wo steht, dass Programmiersprachen die Formatierung
> von Text ignorieren müssen?

Wen interessiert, wo das steht?
Die wichtige Frage ist, was sinnvoll ist.

von DoS (Gast)


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Danke für da Feedback, Leo :-)
Ich bin seit 41Tagen quasi ohne Schlaf (eine völlig neue Erfahrung). Wie 
ich die Zeilen geschrieben habe, hatte ich gerade eine Operation hinter 
mir und noch unter dem Einfluss der Narkose. Vielleicht siehst Du mir 
deshalb meine Fehltippereien nach. So was wird dir sicher nie passieren. 
Aber, wenn Du doch einmal auch über einen längeren Zeitraum bestialische 
Schmerzen hast, wirst Du Dich vielleicht an diese Zeilen erinnern.

Beitrag #6491987 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6492002 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6492015 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Nick M. (Gast)


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Walter T. schrieb im Beitrag #6492015:
> Nee, eigentlich kann man ganz sinnvolle Diskussionen führen.

Nee, man muss nur akzeptieren, dass dieser 
Einrückungsvorschriftsschwachsinn einige extrem nervt (mich z.B.). Was 
aber nicht heißt, dass die Leute gegen sauber strukturierten leserlichen 
Quelltext sind. Ich persönlich hab die Einrückerei bei Spin (Propeller) 
hassen gelernt und seitdem ist das Thema für mich erledigt (solang es 
keiner im Beruf von mir fordert).

Eine Sprache steht und fällt mit ihren Bibliotheken. Da ist Python 
sicherlich nicht deutlich schlechter / besser als all die anderen 
Sprachen die Mainstream sind oder waren. Mal vom Ardoino abgesehen. :-)

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Irgendwer schrieb:
> Aber einem Menschen ist es nicht egal. In der Wahrnehmungspsychologie
> ist es von oben bis unten durchgeforscht: Dein Hirn nimmt eingerückte
> Strukturen deutlich schneller und einfacher wahr als verschachtelte
> Klammern. Unsere ganze Schriftkultur besteht aus Blöcken und
> Einrückungen.

Richtig. Man kann die Sache ja mal von einer... höheren Ebene aus 
betrachten: wozu dienen in Sprachen wie Java, C, C++ und C# eigentlich 
die Klammern, in Pascal BEGIN und END und in Ruby das end? Genau: sie 
dienen ausschließlich dem Computer, damit er das Ende eines Blocks 
erkennen kann. Whitespace ist hier für den Compiler also völlig 
überflüssig, der Compiler braucht ihn nicht -- für den Compiler ist es 
gleichgültig, ob ich
1
 
2
for(int i = 0; i < 20; ++i) {
3
    tuwas(i);
4
}

schreibe oder
1
 
2
for(int i=0;i<20;++i){tuwas(i);}

Nur hinter der Deklaration der Variablen i ist ein Whitespace für den 
Compiler notwendig, damit er die beiden Token voneinander unterscheiden 
kann.

Die Whitespaces dagegen, die jeder gute Entwickler trotzdem macht, 
dienen hingegen dem Menschen, indem sie die Les- und Wartbarkeit des 
Code deutlich verbessern.

Da war es eine naheliegende und sinnvolle Idee, Whitespace für beides zu 
nutzen: einmal als Anweisung an den Compiler / Interpreter hinsichtlich 
der Blockgrenzen, und andererseits, wie gehabt, um die Les- und 
Wartbarkeit des Code zu verbessern. Eine Win-Win-Situation, sozusagen. 
;-)

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Andy D. schrieb:
> Perl (also perl 5) ist zwar dafür berüchtigt dass evtl in 5 Jahre kein
> Mensch mehr den Code lesen kann. Bei vielen Alternativen ist es hingegen
> garantiert dass in 5 Jahren kein Interpreter den Code mehr lesen kann :)

Das ist jetzt kein besonders gutes Beispiel, fürchte ich. Die 
Perl-Entwickler haben über zehn Jahre an Perl6 entwickelt, das jetzt 
seit 5 Jahren veröffentlicht ist. Da Perl6 allerdings nicht 
abwärtskompatibel ist, ist der allergrößte Teil der Welt noch mit Perl5 
unterwegs, was die Perl-Entwickler vor die dumme Situation stellt, 
anstatt einer Perl-Version jetzt zwei pflegen zu müssen. Irgendwann 
werden sie in den sauren Apfel beißen müssen und Perl5 erst als 
deprecated und dann als EOL deklarieren, oder die Entwicklung von Perl6 
einstellen müssen, um ihre Ressourcen zu konsolidieren.

> Eben weil an Perl schon lang genug gearbeitet wurde dass der Drang, alle
> Jahre mutwillig am Sprachkern herumzudoktern, inzwischen vergangen ist.

Das ist ein weiterer Grund, warum Dein Beispiel nicht besonders 
glücklich gewählt ist. Perl6 bricht nämlich die Abwärtskompatibilität -- 
genauso übrigens wie der über viele Jahre vorbereitete und jetzt gerade 
(endlich) vollzogene Übergang von Python2 zu 3 -- und wird damit früher 
oder später genau die Probleme bekommen, von denen Du bislang noch 
glaubst, daß sie nur bei anderen Sprachen vorkommen.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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DoS schrieb:
> Egon D. schrieb:
>> DoS schrieb:
>> Mega grottig ist die "GUI-Fähigkeit" die ist auf dem Niveau von 1988.
>> Du redest nicht etwa von "Tk"? Das ist nicht Python-spezifisch.
> Ich meine das TKInter, dass auch am häufigsten in Google hochblobbt wenn
> man Pyton und GUI als Suche eingibt. Das ist wie Grafiken Pixelweise mit
> Texteditoren zu erstellen. Das geht, ist aber nicht Stand der Technik.

Naja, wenn man es wenigstens ein kleines bisschen hübscher haben möchte, 
nimmt man nicht Tkinter, sondern dessen Erweiterung Tix. Die damit 
erstellten GUIs sind aber auch noch nicht so schick und so gut ins 
System integriert wie Qt & Co.

Nebenbei angemerkt kann man mit Tkinter / Tix natürlich auch prima 
objektorientiert entwickeln, auch wenn die allermeisten Tutorials und 
Dokumentationen das leider nicht tun. Man muß nur wissen, daß man die 
super()-Funktion nicht benutzen kann, sondern stattdessen den 
Konstruktor __init__() der Elternklasse manuell aufrufen muß, weil die 
Tkinter- und Tix-Schnittstellen noch auf dem uralten Objektmodell von 
Python basieren, und deswegen leider nicht von object erben.

> Gibt es überhaupt was von Microsoft, das für Linux ist
> (außer ein Migrationstool Linux-> Windows)?

Ja, einiges, zum Beispiel den SQL Server, VScode, Teams und Edge.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Andy D. schrieb:
> Manche Editoren können halbautomatisch anhand der Klammerebenen
> einrücken (zB emacs) - das entlastet den Kopf und bietet auch direkt
> eine Art fortwährenden Syntaxcheck. Und ist mit "klammerarmen" Sprachen
> nicht so gut möglich...

Dann muß mein (GNU) Emacs eine geheimnisvolle Wunderversion sein, denn 
der kann das auch mit Python-Code. ;-)

von Sheeva P. (sheevaplug)


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W.S. schrieb:
> Irgendwer schrieb:
> Stell dir mal eine (hypothetische) Programmiersprache vor, bei der die
> Anzahl der Leerzeichen zwischen Zeilenanfang und Zeilenende
> unterschiedliche Bedeutungen hätte: 3 Stück: Zuweisung, 5 Stück: if, 1
> Stück: while, garnix: goto.

Wir reden hier aber über Python, nicht über irgendwelche hypothetischen 
Strohpuppen, die Du Dir zusammenkonstruierst, um Deine "Argumentation" 
zu stützen.

>> Wo steht, dass Programmiersprachen die Formatierung von Text
>> ignorieren müssen?
> Müssen sie garnicht, aber sie müssen sich gefallen lassen, vom
> Publikum, dem sie zum Gebrauch angeboten werden, eingeschätzt zu werden
> in gute, mittelmäßige, schlechte und kotzmiserable Programmiersprachen.

Tja, und wie das mit dem lieben Publikum so ist: die einen fanden die 
Vorstellung toll, andere mittelmäßig, und einige wenige "kotzmiserabel". 
Sowas soll in einer pluralistischen Demokratie wie unserer sogar 
straffrei möglich sein!

Im Hinblick auf Python befindest Du Dich offensichtlich bei einer 
verschwindenden Minderheit, denn wenn es wirklich "kotzmiserabel" wäre, 
dann wäre es weder die erfolgreichste und verbreitetste 
General-Purpose-Skriptsprache der Welt, noch würde es bei den Umfragen 
von StackOverflow seit vielen Jahre als "Most Wanted" genannt.

Jetzt kann man natürlich gewisse Vermutungen anstellen, wessen 
Einschätzung wohl näher an einer "objektiven Realität" liegt: Deine, 
oder die des Restes der Welt. Mich deucht, daß Du darüber andere 
Ansichten pflegst als ich. ;-)

von Nick M. (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> Jetzt kann man natürlich gewisse Vermutungen anstellen, wessen
> Einschätzung wohl näher an einer "objektiven Realität" liegt:

Das provoziert doch nur die Antwort mit den Fliegen, notfalls ergänzt um 
Windows.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Nick M. schrieb:
> Walter T. schrieb im Beitrag #6492015:
>> Nee, eigentlich kann man ganz sinnvolle Diskussionen führen.
>
> Nee, man muss nur akzeptieren, dass dieser
> Einrückungsvorschriftsschwachsinn einige extrem nervt (mich z.B.).

Macht ja nichts, es zwingt einen niemand dazu. Aber die solcherart 
Genervten könnten dann in einem Thread, bei dem Gründe für die 
Beliebtheit einer Sprache diskutiert werden, einfach mal etwas tun, das 
ihnen aus völlig unerfindlichen Gründen extrem schwer zu fallen scheint: 
nämlich, einfach mal die Klappe zu halten. Ihr hättet doch einen eigenen 
Thread "warum finde ich Python so doof" aufmachen können, wenn es Euch 
ein unwiderstehliches Bedürfnis ist, anstatt diesen Thread mit Euren 
Vorurteilen zu verunstalten.

Und ja, es sind größtenteils nichts weiter als Vorurteile, die die 
Python-Hasser hier vorzubringen vermögen. Wer diesen Thread 
vorurteilsfrei und objektiv liest, erkennt schnell: von denen, die 
Python tatsächlich benutzen, also: deren Urteil in ihrer eigenen 
praktischen Erfahrung fundiert ist, hat kein einziger ein Problem mit 
dieser Spracheigenschaft.

Die Probleme existieren nur im Kopf von Leuten, die keinerlei 
Erfahrungen mit der Sprache haben. Also diesbezüglich vollkommen 
inkompetent sind, nichtsdestotrotz aber ihre engstirnigen Vorurteile für 
so wichtig halten, daß sie sie dem Rest der Welt mit aller Gewalt und 
gern mit verbalen und sozialen Entgleisungen ("Schwachsinn") aufzwingen 
müssen. Was wiederum mich persönlich zu der Vermutung bringt, daß diese 
Leute ganz andere Probleme haben als die Eigenschaften einer Sprache, 
die sie weder kennen noch benutzen, und die sie auch nicht kennenlernen 
oder benutzen wollen.

> Was
> aber nicht heißt, dass die Leute gegen sauber strukturierten leserlichen
> Quelltext sind.

Das ist der logische Umkehrschluß, fürchte ich.

> Ich persönlich hab die Einrückerei bei Spin (Propeller)
> hassen gelernt

... und hast wegen Deiner so gewonnenen Vorurteile also auch eine 
Erfahrungen mit Python. Ist ja nicht schlimm, aber: warum äußerst Du 
Dich dann in einem Thread, dessen Thema die Frage "warum ist Python so 
beliebt" ist?

> Eine Sprache steht und fällt mit ihren Bibliotheken. Da ist Python
> sicherlich nicht deutlich schlechter / besser als all die anderen
> Sprachen die Mainstream sind oder waren.

Gerade da ist Python den meisten anderen Sprachen weit voraus.

von Nick M. (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> ... und hast wegen Deiner so gewonnenen Vorurteile also auch eine
> Erfahrungen mit Python. Ist ja nicht schlimm, aber: warum äußerst Du
> Dich dann in einem Thread, dessen Thema die Frage "warum ist Python so
> beliebt" ist?

Lies einfach mal meine Beiträge durch. Dann wirst du dir das "Klappe 
halten" nochmal neu überlegen.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Nick M. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Jetzt kann man natürlich gewisse Vermutungen anstellen, wessen
>> Einschätzung wohl näher an einer "objektiven Realität" liegt:
>
> Das provoziert doch nur die Antwort mit den Fliegen, notfalls ergänzt um
> Windows.

... die allerdings nur eine ziemlich billige Ablenkung wäre, nicht wahr?

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Nick M. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> ... und hast wegen Deiner so gewonnenen Vorurteile also auch eine
>> Erfahrungen mit Python. Ist ja nicht schlimm, aber: warum äußerst Du
>> Dich dann in einem Thread, dessen Thema die Frage "warum ist Python so
>> beliebt" ist?
>
> Lies einfach mal meine Beiträge durch. Dann wirst du dir das "Klappe
> halten" nochmal neu überlegen.

Jetzt habe ich Deine Beiträge alle noch einmal gelesen, sehe aber 
bislang keinen Anlaß, meine Position noch einmal zu überdenken. Könntest 
Du mir wohl bitte einen Hinweis darauf zukommen lassen, welches Deiner 
Postings einen Erkenntnisgewinn in Hinsicht auf die Ausgangsfrage des TO 
geleistet hat? Danke.

von Nick M. (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> ... die allerdings nur eine ziemlich billige Ablenkung wäre, nicht wahr?

Was du scheinbar nicht wirklich mitbekommen hast in dem Thread:
Hier vertritt jeder seine Meinung wie in einem Glaubenskrieg. Beinahe 
jedes Argument lässt sich leicht umdrehen durch Ersetzungen.
Gerade du tust dich jetzt als oberster Krieger hervor. Du kannst es 
nicht ertragen, dass Leute die objektiv unsinnige Tab / Space Einrückung 
eben nicht mögen. Nein, du bist besser als die Nicht-Pythons weil du das 
toll findest.

Ich zeig euch (damit sind beide Seiten gemeint) nur auf, wie löchrig 
eure Argumente sind.
Wenn ich Vorteile davon hätte, würde ich mich Python anfreunden können. 
Hab ich keine, darum mach ich aktuell was, was Andere total blöd finden 
werden: Ich schau mir OCaml an. Weil das eine Sprache mit einem völlig 
anderen Konzept ist.
Für mich ist Python "just another scripting language".
Und wenn du im Thread das 6. posting liest, steht da, dass jeder 
Softwareentwickler eine Scriptsprache können muss. Weder hab ich da 
geschrieben, dass das unbedingt Python sein muss, noch dass es 
keinesfalls Python sein darf. Das Problem ist eher die völlige 
Verblendung der pro-Python-Leute. Denn ansonsten hätte der Beitrag keine 
-5 Punkte.

Lies selbst!
Nick M. schrieb:

von Rolf M. (rmagnus)


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Nick M. schrieb:
> Walter T. schrieb:
>> Nee, eigentlich kann man ganz sinnvolle Diskussionen führen.
>
> Nee, man muss nur akzeptieren, dass dieser Einrückungsvorschriftsschwachsinn
> einige extrem nervt (mich z.B.).

Aber auch, dass andere sich daran nicht stören und diese doch sehr 
emotionalen Reaktionen nicht nachvollziehen können.

> Was aber nicht heißt, dass die Leute gegen sauber strukturierten leserlichen
> Quelltext sind.

Das ist dann wiederum das, was ich nicht verstehe. Warum stört man sich 
daran, dass die Sprache etwas erzwingt, das man doch sowieso macht?

von Nick M. (Gast)


Lesenswert?

Rolf M. schrieb:
> Aber auch, dass andere sich daran nicht stören und diese doch sehr
> emotionalen Reaktionen nicht nachvollziehen können.

Kein Problem für mich. Manche mögen dicke Frauen, ich nicht.
Aber emmotional ist daran nichts.

Rolf M. schrieb:
>> Was aber nicht heißt, dass die Leute gegen sauber strukturierten leserlichen
>> Quelltext sind.
>
> Das ist dann wiederum das, was ich nicht verstehe. Warum stört man sich
> daran, dass die Sprache etwas erzwingt, das man doch sowieso macht?

**Räusper**
Schalte bitte deinen Filter aus, wenn du die Gegenseite liest. Denn das 
wurde oft genug auf unterschiedliche Art und Weise erklärt.

Und sieh das endlich ganz entspannt:
Kaum einer (überhaupt jemand?) hat wirklich einen harten Grund genannt, 
warum Python untauglich ist. Python ist eine etablierte Sprache. Ich mag 
sie nicht, so wie C++ (das ich mal geliebt habe), oder Basic (damals gab 
es nichts anderes, als nächstes kam Pascal), oder Perl (da habich mal 
viel gemacht, bin aber immer wieder ins Schleudern gekommen), Assembler 
(es gibt C! Ausnahme 68000), you name it!

Nick M. schrieb:
> Es läuft immer nur auf einen Sprachen-Krieg raus. Genauso wie Atmel PIC
> oder Arm.


Kapiert?

von Programmiersprachentheaterintendant (Gast)


Lesenswert?

W.S. schrieb:
> Also nochmal zum Mitbuchstabieren:

> 2. Blockbegrenzer (begin, end, {, }, oder sonstwas druckbares) sind
> für das klare Abgrenzen von Blöcken - sowohl für den Compiler als auch
> für den Leser.

Ich hoffe Du Programmierst ausschließlich in Ada, Oberon und 
dergleichen. Also in Sprachen mit ENDIF, ENDFOR, END <function> usw. 
denn NUR mit solchen Blockbegrenzern wird klar welche Art von 
Blockabschluss gemeint ist.

Mehrdeutige "END;"s (Pascal, M2), '}' (C*, Java), ')' (Lisp u.v.a.) 
bringen es einfach nicht, spätestens nach einer Refactoring-Session 
welche sich gewaschen hat.
Das (back-)tracking dieser IST aufwändiger als das bisschen Einrücken 
von Py.Programmiersprachentheaterintendant

von Sheeva P. (sheevaplug)


Lesenswert?

Nick M. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> ... die allerdings nur eine ziemlich billige Ablenkung wäre, nicht wahr?
>
> Was du scheinbar nicht wirklich mitbekommen hast in dem Thread:
> Hier vertritt jeder seine Meinung wie in einem Glaubenskrieg.

Was Du scheinbar nicht wirklich mitbekommen hast: genau das habe ich 
kritisiert und angelegentlich kritisch angemerkt, daß dieser Thread qua 
seiner Ausgangsfrage nicht der richtige Ort ist, seine Abneigungen zu 
erbrechen.

> Gerade du tust dich jetzt als oberster Krieger hervor. Du kannst es
> nicht ertragen, dass Leute die objektiv unsinnige Tab / Space Einrückung
> eben nicht mögen.

Das können die Leute meinetwegen gerne halten, wie sie wollen. Ob sie 
Python nutzen oder es hassen, ist mir vollkommen gleichgültig und 
insofern nicht mein Punkt. Mein Punkt ist, warum die Hasser ausgerechnet 
einen Thread hijacken und zumüllen müssen, in dem es NICHT um 
persönliche (Vor)Urteile und NICHT um die Frage geht, ob Python so 
beliebt ist, SONDERN um die Frage, WARUM es so beliebt ist.

> Für mich ist Python "just another scripting language".

Das stimmt ja auch, liefert aber keine Antwort auf die Frage des TO, 
warum Python so beliebt ist. Um ganz genau zu sein, hat es nichteinmal 
einen Bezug zu der Frage.

> Lies selbst!
> Nick M. schrieb:

Äh... was jetzt genau?

von schwäbisch oder sächsisch = immer noch deutsch (Gast)


Lesenswert?

Nick M. schrieb:
> Ich schau mir OCaml an. Weil das eine Sprache mit einem völlig
> anderen Konzept ist.

Die Einstellung gefällt mir.

"A language that doesn't affect the way you think about programming, is 
not worth knowing."

Ich verstehe nicht warum einige der Meinung sind, dass sie mit ihren 
C++, Java und C#-Kenntnissen drei Programmiersprachen beherrschen. Aus 
meiner Sicht ist das nur eine ;-)

Python ist halt eine gute Matlab // Mathematica // etc. Alternative. 
Außerdem machen die ihre Angebote gleich sehr attraktiv (wie bei Rust). 
Da gibt es eigene Webseite mit Tutorials, kostenlosen Büchern, 
kostenlosen IDE's und Plugins für für verschiedene Editoren // IDE's. Es 
werden STÄNDIG neue Bücher veröffentlicht. Neue Libs werden geschrieben 
/ portiert. Und, und, und.

Was zu Python pro Monat an Materialen rauskommt, liefert C doch in 5 
Jahren nicht ;-)

von Nick M. (Gast)


Lesenswert?

Sheeva P. schrieb:
> daß dieser Thread qua
> seiner Ausgangsfrage nicht der richtige Ort ist, seine Abneigungen zu
> erbrechen.

Wo hab ich das gemacht?


Sheeva P. schrieb:
> Äh... was jetzt genau?

Einfach auf den Link klicken.
Mehr werde ich dir nicht vorkauen, denn dir fehlt es ganz offensichtlich 
an Objektivität.

von Sheeva P. (sheevaplug)


Lesenswert?

Nick M. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Aber auch, dass andere sich daran nicht stören und diese doch sehr
>> emotionalen Reaktionen nicht nachvollziehen können.
>
> Kein Problem für mich. Manche mögen dicke Frauen, ich nicht.
> Aber emmotional ist daran nichts.

Klar -- weswegen Du es auch gleich mal als "Schwachsinn" bezeichnen 
mußt. Weil Du (als einziger hier im Thread) das ja alles so völlig 
unemotional siehst. Natürlich hättest Du schreiben können, daß Dir das 
mit den Einrückungen nicht gefällt, weil Dir die Erfahrung mit einer 
Sprache nicht gefallen hat, die das ähnlich macht. Aber Du mußtest 
stattdessen auf die Kacke hauen und das einfach mal als "Schwachsinn" 
abtun -- und behauptest jetzt, das sei alles ganz unemotional und alle 
(außer Dir, natürlich) würden hier einen Glaubenskrieg führen.

> Rolf M. schrieb:
>>> Was aber nicht heißt, dass die Leute gegen sauber strukturierten leserlichen
>>> Quelltext sind.
>>
>> Das ist dann wiederum das, was ich nicht verstehe. Warum stört man sich
>> daran, dass die Sprache etwas erzwingt, das man doch sowieso macht?
>
> **Räusper**
> Schalte bitte deinen Filter aus, wenn du die Gegenseite liest. Denn das
> wurde oft genug auf unterschiedliche Art und Weise erklärt.

Sag' es doch einfach, anstatt Deinem Gegenüber zu unterstellen, es könne 
nicht lesen.

Nebenbei ließe sich Rolfs großartige Frage noch erweitern um die Frage, 
warum sich hier irgendwelche Leute mit schärfsten Ausdrücken über eine 
Sprache echauffieren, die sie niemals genutzt haben und nicht nutzen 
wollen, weil sie sie hassen?

> Und sieh das endlich ganz entspannt:
> Kaum einer (überhaupt jemand?) hat wirklich einen harten Grund genannt,
> warum Python untauglich ist.

Nein, einen solchen Grund hat keiner genannt, und abgesehen davon, daß 
es einen solchen Grund weder gibt (und bei einer so weit verbreiteten 
Sprache sicher auch nicht konstruiert werden kann), wären auch solche 
Aussagen hier deplatziert.

> Python ist eine etablierte Sprache.

Richtig.

> Nick M. schrieb:
>> Es läuft immer nur auf einen Sprachen-Krieg raus. Genauso wie Atmel PIC
>> oder Arm.
>
> Kapiert?

Nicht auch noch patzig werden, ja? Und: meine Anregung war und ist ja, 
einfach nur die Frage des TO zu beantworten, warum Python so beliebt 
ist. Zu einem Glaubens- und Sprachenkrieg machen das nur die Leute, die 
Python nicht kennen, es trotzdem aus irgendwelchen "Gründen" hassen und 
es deswegen offensichtlich nicht ertragen können, daß hier jemand etwas 
positives über die Sprache und seine Erfahrungen damit sagt.

von Nick M. (Gast)


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schwäbisch  oder sächsisch =  immer noch deutsch schrieb im Beitrag 
#6492356:
> Außerdem machen die ihre Angebote gleich sehr attraktiv (wie bei Rust).
> Da gibt es eigene Webseite mit Tutorials, kostenlosen Büchern,
> kostenlosen IDE's und Plugins für für verschiedene Editoren // IDE's. Es
> werden STÄNDIG neue Bücher veröffentlicht. Neue Libs werden geschrieben
> / portiert. Und, und, und.

Dürfte man das ganz vorsichtig als Hype bezeichnen?
Merkst du das nicht selbst, dass das einfach kein Argument ist zu sagen: 
Alle finden es toll.

Klar gibt es aktuell weniger neue Bücher zu C. Das ist von 1972. Und es 
wurde fast schon alles von fast schon jedem gesagt.

Bei Python muss halt fast jeder noch fast alles sagen. So kann er seine 
Bücher verkaufen, kann sich im I-Net profilieren und alle können sich 
gegenseitig bejubeln und über die Idioten herziehen die 
formatierungsabhängige Sprachen bekloppt finden. Ich glaub sogar, dass 
D. Knuth die auch bekloppt findet. Was mich aber nicht besser macht.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Nick M. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> daß dieser Thread qua
>> seiner Ausgangsfrage nicht der richtige Ort ist, seine Abneigungen zu
>> erbrechen.
>
> Wo hab ich das gemacht?

Beitrag "Re: was ist das besondere an der programmiersprache Python?"

> Sheeva P. schrieb:
>> Äh... was jetzt genau?
>
> Einfach auf den Link klicken.

Ach, daß es verschiedene Vorlieben gibt? Ein Allgemeinplätzchen ohne 
Aussagewert.

> Mehr werde ich dir nicht vorkauen, denn dir fehlt es ganz offensichtlich
> an Objektivität.

Also muß man Python hassen, damit es für Dich hinreichend objektiv ist?

von schwäbisch oder sächsisch = immer noch deutsch (Gast)


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Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago... ähm die Anzahl der 
Programmiersprachen stark begrenzt werden soll.

Kann man nicht einen Interpreter für C++ schreiben, der Berechnungen wie 
bei Matlab ermöglicht? Natürlich kann man das. Mit einer C++-Syntax. 
dann sehen alle Schleifen / Vergleiche überall gleich aus.

Und nicht so, dass

- da schließe ich alle Anweisungen mit ; ab, hier aber nicht
- da begrenze ich die Funktionen durch {}-Klammer, hier aber durch die 
Einrückung
-  usw..

Das ist doch Schwachsinn! Die Schreibweise muss langsam vereinheitlicht 
werden.

Die Informatiker sollen aufhören die Synthax zu verändern, sondern sich 
an den Kern wagen.

Stellt euch vor die Mathematiker, Physiker, Chemiker und Ingeneure 
würden für ihre Berechnungen unterschiedliche Zahlendarstellungen 
benutzen! Der Turmbau zu Babel hat doch keine Zukunft.

Dutzende neue Sprachen pro Jahr - das ist krank.

von Nick M. (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
> Nicht auch noch patzig werden, ja?

Ja Glaubenskrieger! Python ist einfach die Sprache der Herrschenden. 
Alle Anderen sind unterlegen.
Alahu Agbar!

Sheeva P. schrieb:
> Sag' es doch einfach, anstatt Deinem Gegenüber zu unterstellen, es könne
> nicht lesen.

So wirds wohl sein mit dem nicht lesen können, denn es wurde 
nachweislich mehrfach erklärt. Kann man aber überlesen, wenn man voller 
Hass auf die Andersgläubigen ist.

Ansonsten wünsch ich besonders dir, oh großer Kämpfer für die einzige 
wahre Programmiersprache die erfolgreiche Niederschlagung all der 
Idioten die nicht deiner einzigen und gottgegebenen Sprache hörig sind 
die totale Welteroberung.

Ich häng mich derweil im vorauseilenden Gehorsam untertänigst auf.

Beitrag #6492383 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Entspannungswandler (Gast)


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schwäbisch  oder sächsisch =  immer noch deutsch schrieb im Beitrag 
#6492372:
> Dutzende neue Sprachen pro Jahr - das ist krank.

und jede hat andere Kommentarzeichen - zum kotzen
https://de.wikipedia.org/wiki/Kommentar_(Programmierung)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Ich nutze Python schon seit über 20 Jahren, als die Sprache zwar schon
geraume Zeit existierte, aber noch weit entfernt vom Mainstream war.

Kurz: Ich war schon von Anfang an davon absolut begeistert, und seither
entwickelte sich Python fast nur zum Positiven. IMHO spielt die Sprache
inzwischen völlig zurecht in der obersten Liga und hat sich den Weg
dorthin langsam, aber stetig erkämpft. Von einem Hype kann da überhaupt
keine Rede sein.

Python hat eine ganze Reihe von Vorteilen, die in Kombination die
Sprache zu einer sehr runden Sache machen:

- Es ist leicht erlernbar:
  - relativ geringer Sprachumfang
  - einfache Syntax mit vielen "sprechenden" Schlüsselwörtern
  - sozusagen das bessere und modernere Basic

- Es lässt sich interaktiv nutzen:
  - auf die Schnelle etwas testen, ohne eine Quellcodedatei editieren
    und kompilieren zu müssen.
  - sehr vorteilhaft beim Erlernen der Sprache

- Es ermöglicht kurzen, knackigen und dennoch gut lesbaren Quellcode:
  - wenig Redundanz (Boilerplate):
    - durch dynamische Typisierung weitgehender Verzicht auf
      Deklarationen
    - Verzicht auf Blockklammern (korrekte Einrückung genügt)
  - ausdrucksstark:
    - häufig genutzte Container-Datentypen (List, Tuple und Dictionary)
      sind fester Bestandteil der Sprache und werden durch syntaktische
      Mittel stark unterstützt:
      - List-Comprehensions
      - mehrere Indizierungsmöglichkeiten
      - Extraktion von Teilen der Container
      - komfortables Entpacken in Einzelvariablen
      - Iteration über Container-Elemente ohne Schleifenindex
    - Lambda-Ausdrücke zur Inline-Definition einfacher
      Callback-Funktionen u.ä.
    - Generatoren erlauben u.a. die Entflechtung stark verschachtelter
      Schleifenkonstrukte
  - mächtige und dennoch leicht zu nutzende Standardbibliothek

- Es bietet gute Unterstützung bei der Integration von und in
  sprachfremden Code:
  - einfache Einbindung bestehender C-Bibliotheken in Form von  shared
    Libraries bzw. DLLs bspw. mit dem ctypes-Modul
  - einfache Integration von Python in andere Programme, bspw. als
    Scripting-Schnittstelle für Plugins

- Es gibt dafür sehr guten Support:
  - umfangreiche Standardbibliothek
  - gute und auch für Einsteiger verständliche Dokumentation
  - große Community mit einer schier unendlichen Menge an weiteren
    Bibliotheken
  - evtl. auftretende Fragen und Probleme sind mit fast sicher schon auf
    stackoverflow.com beantwortet bzw. gelöst worden


Das alles führt zu

- kurzen Entwicklungszeiten im Vergleich zu klassischen Sprachen wie
  bspw. C++

- mehr Spaß beim Programmieren

Viele der genannten Vorteile treffen auch für andere Programmiersprachen
zu, aber keine der mir bekannten vereint sie alle unter einem Hut.


Diesen Vorteilen stehen natürlich auch einige Nachteile gegenüber:

- geringe Redundanz (s.o.) ist nicht nur ein Vorteil:
  - viele Programmierfehler werden erst zur Laufzeit aufgedeckt und dort
    manchmal erst nach längerem Einsatz -> systematischer Softwaretest
    ist essentiell (sollte es aber auch in anderen Sprachen sein)
  - das Fehlen von Blockklammern verhindert eine automatisierte
    Neuformatierung bei kaputt gegangenen Einrückungen

- oft geringe Ausführungsgeschwindigkeit
  - in der Standardimplementation nur ein Bytecode- aber kein
    Native-Code-Compiler vorhanden
  - im Vergleich zu vielen anderen Interpretersprachen recht schnell,
    aber langsam im Vergleich zu kompilierten und statisch typisierten
    Sprachen  wie C++

- hardwarenahe und Echtzeitprogrammierung nicht bzw. nur sehr
  eingeschränkt möglich

- durch leichte Rekompilierbarkeit des Bytecodes unzureichender
  IP-Schutz


Für mich persönlich überwiegen die Vorteile von Python dessen Nachteile
in gefühlten 80% der von mir entwickelten Software bei weitem. Vielen
anderen Softwareentwicklern geht es wohl ebenso, sonst würde Python in
den Statistiken nicht so weit oben stehen.

Insbesondere die von einigen immer wieder lautstark hervorgebrachte
Kritik am Einrückungszwang ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar,
erst recht nicht, seit in Python 3 die Regeln für das Mischen von Tabs
und Spaces dahingehend verschärft wurden, dass – unabhängig vor der
Tab-Weite – die visuell wahrgenommene Blockstruktur immer auch der
syntaktischen entspricht. Von mir aus könnten die Tabs aber auch
komplett aus der Sprache verbannt werden. Auch Guido van Rossum hat wohl
mittlerweile eingesehen, dass – ähnlich wie in YAML – Tabs in Python nur
Kopfschmerzen bereiten und würde sie verbieten, wenn er die Sprache noch
einmal entwickeln würde.

Selbst wenn ich eine Software in C++ entwickle, nutze ich sehr oft
Python, um bei damit prototypisch erst einmal verschiedene Konzepte und
Algorithmen durchzuprobieren, bevor ich mich für eine bestimmte Option
entscheide. Dies spart am Ende Entwicklungszeit und führt zu qualitativ
besseren C++-Code, weil dieser dann sozusagen schon in der Version 2
vorliegt.

In Verbindung mit Numpy, Scipy und Matplotlib ist Python für mich auch
ein kostengünstigerer und flexiblerer Matlab-Ersatz. Bei numerischen
Algorithmen mit größeren Datenmengen, die auf Vektoren und Matrizen
abgebildet werden können, liegt damit die Ausführungsgeschwindigkeit
i.Allg. nicht arg viel niedriger als in C++.

Für Bildverarbeitung nutze ich intensiv die OpenCV-Bibliothek, die von
Hause aus C++ und Python unterstützt. Da im Bereich der Bildverarbeitung
naturgemäß viel experimentiert werden muss, kommen hier die Vorteile von
Python voll zum Tragen. Da fast alle rechenintensiven Operationen durch
die Bibliothek abgewickelt werden, ist auch hier die Geschwindigkeit
kaum unter der von C++. Stellt die OpenCV einen bestimmten Algorithmus
nicht zur Verfügung (was recht selten der Fall ist) und ist er auch mit
Numpy-Mitteln nicht effizient implementierbar, schreibe ich ihn in C
oder C++ und binde ihn als shared Library in das Python-Programm ein.

Schließlich verwende ich Python auch als hochentwickelten Taschenrechner
auf dem PC.

Python lässt sich auch als Plugin-Sprache in vielen Anwendungen (bspw.
Gimp, Inkscape, Vim usw.) nutzen und ist damit sozusagen das VBA für
Nicht-Microsoft-Anwendungen.

Vom Grundkonzept her ganz ähnlich zu Python ist die Sprache Ruby,
allerdings ist dort das Angebot an Bibliotheken und der Support durch
die Community nicht ganz so gut.

Bleibt noch Perl, das ebenfalls viele Dinge mit Python gemeinsam hat und
ebenfalls eine sehr große Community hat. Ein Vorteil von Perl gegenüber
Python ist die Integration von regulären Ausdrücken in den Sprachumfang
(in Python gibt es sie nur als Bibliothek). Das ist dann interessant,
wenn man viel Textanalyse machen möchte. Ansonsten ist mir Perl einfach
etwas zu altbacken, was sich bspw. in der Art und Weise äußert, wie
Funktionsargumente innerhalb einer Funktion entgegengenommen werden.

von W.S. (Gast)


Lesenswert?

Rolf M. schrieb:
> Das ist dann wiederum das, was ich nicht verstehe. Warum stört man sich
> daran, dass die Sprache etwas erzwingt, das man doch sowieso macht?

Du bist ein wenig starrsinnig, denn es wurde dir bereits mehrfach im 
Detail erklärt. Hier geht es um das Fehlen der Blockmarkierungen und 
den Ersatz selbiger durch das fehlerträchtige Maß von Einrückungen.

W.S.

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