Forum: HF, Funk und Felder EMV Abstrahlung senken


von EMV (Gast)


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Moin Leute,

ich habe hier ein Gerät in der EMV Kammer stehen und falle einfach 
dauernd durch.

Es strahlt in fast jede Raumrichtung ein paar dbuV/m zuviel, kritisch im 
Bereich 30-40MHz.

Hab schon diverse Schaltprozesse langsamer gemacht. Snubberkondensatoren 
eingebaut, bestehende Kondensatoren vergrößert
Hilft alles nichts...

Was könnt ihr mir vielleicht noch an Tipps mit auf den Weg geben was ich 
mal ausprobieren sollte?

Schaltpläne kann ich leider nicht veröffentlichen... Falls die Frage 
käme...


Danke und VG

: Verschoben durch Moderator
von Helmut -. (dc3yc)


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EMV schrieb:
> ich habe hier ein Gerät in der EMV Kammer stehen und falle einfach
> dauernd durch.
>
> Es strahlt in fast jede Raumrichtung ein paar dbuV/m zuviel, kritisch im
> Bereich 30-40MHz.
>
> Was könnt ihr mir vielleicht noch an Tipps mit auf den Weg geben was ich
> mal ausprobieren sollte?

Besser abschirmen!

von AtariST (Gast)


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EMV-gerechtes Leiterplattendesign! Dazu gibt es einschlägige Schulungen 
bei bekannten Distributoren.

von OldMan (Gast)


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Das klingt nach Plastikgehäuse und/oder schlechtem Gehäusedesign.
Die Ein- und Ausgänge mit Durchführungskondensatoren und/oder 
Ferritperlen um die Signalleitungen versehen.
Netzeil ist sauber geblockt?
Die Masselagen im Layout unter dieser Prämisse betrachten bzw. das 
Layout insgesamt betrachten.
Aber solange Du nicht ansatzweise die Funktion deines Gerates umreißt, 
kann man nur grundsätzliche Ansätze betrachten.
Alles andere ist Glaskugel...

von Jetzt weg mit dem Troll (Gast)


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Zeig mal ein Foto der Leiterplatte, des Gehaeuses

von Lauscher (Gast)


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EMV schrieb:
> Es strahlt in fast jede Raumrichtung ein paar dbuV/m zuviel, kritisch im
> Bereich 30-40MHz.

In diesem Frequenzbereich funken doch u.a. militärische Bedarfsträger
(VHF-Truppenfunk).

EMV schrieb:
> Schaltpläne kann ich leider nicht veröffentlichen...

Was geht hier vor? Sollten wir jetzt eigentlich nicht den MAD / VS
in der Angelegenheit verständigen?

von H. B. (Gast)


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Sind Kabel an dem Gerät die Abstrahlen?

von my2ct (Gast)


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Löse dich von dem Gedanken, dass EMV abgestrahlt werden kann.

EMV ist eine Eigenschaft.
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetische_Vertr%C3%A4glichkeit

von Anja (Gast)


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EMV schrieb:
> Was könnt ihr mir vielleicht noch an Tipps mit auf den Weg geben was ich
> mal ausprobieren sollte?

bei mir hilft immer ein kleiner Kondensator parallel zu D42.

Gruß Anja

von AtariST (Gast)


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Noch etwas:
Wer Geheimnisse hat, die niemand erfahren darf, ist i.d.R. auch auf sich 
alleine gestellt. Entweder man bringt das notwendige Fachwissen mit und 
findet selbst die Lösung, oder man muss ein paar Details bekannt geben. 
Denn es kann/will/wird so niemand helfen! Wenn man es genau nimmt, kann 
dieser Thread auch geschlossen werden, da es bei den bisher bekannten 
Rahmenbedingungen keine sinnvolle Lösung geben wird.

von AtariST (Gast)


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Erklär doch bitte nebenbei einmal, wie du die "Schaltprozesse" langsamer 
gemacht hast!

von No Y. (noy)


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Damit meint er bestimmt die Schaltfrequenz der Schaltregler gesenkt.
Aber ja hört sich nach unsauberen Layout / GND an..
Hatte mal was ähnliches Plastikgehäuse und beschissene Schaltregler / 
scheiß Layout.

Sobald auch nur 1 Kabel angeschlossen wurde war ich drüber (breitbandig 
bei ca. 150Mhz) Auch alles versucht, also Schaltregler langsamer, 
größere Kondensatoren, Snubber.. Alles nur ein wenig genützt.

Am Ende einmal Layout komplett neu, 2 Lagen zusätzlich (6 statt 4) und 
ganz penibel auf das Layout der Schaltregler geachtet und siehe da.. Bin 
durch gekommen..

Vermutlich ist dein GND so dreckig das es über jedes Kabel abstrahlt. 
Falls du ein Display verwendest (wegen 30/40 MHz) hab die Erfahrung 
gemacht das ganz billige Displays teilweise selber schon extrem 
strahlen. Nach vorne aus dem Glas raus, dann hilft meißt nur anderes 
Display einsetzen.

von AtariST (Gast)


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EMV ist eigentlich ein interessantes Thema, allerdings sollte der TO 
jetzt so langsam mal wieder mitarbeiten, wenn es ihm wichtig ist. Alles 
andere ist Stochern im Nebel.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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EMV schrieb:
> Es strahlt in fast jede Raumrichtung ein paar dbuV/m zuviel, kritisch im
> Bereich 30-40MHz.

Kunststoffgehäuse mit Kupferspray schirmen. Kein Schaltplan, keine Tips.

von MiWi (Gast)


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Wolfgang R. schrieb:
> EMV schrieb:
>> Es strahlt in fast jede Raumrichtung ein paar dbuV/m zuviel, kritisch im
>> Bereich 30-40MHz.
>
> Kunststoffgehäuse mit Kupferspray schirmen. Kein Schaltplan, keine Tips.

solange der TO einerseits hier Beratung für ein NDA-Projekt möchte weil 
er ansteht und der Auftraggeber offensichtlich nicht bereit ist dafür 
entsprechend zu Bezahlen das Beratung eingekauft wird.... kann  - und 
sollte man nicht viel tun.

Aber egal: das Problem wird wie fast immer in solchen Fällen vom Layout 
kommen und daher sind die Schaltpläne eh weitestgehend egal.

von Wolfgang (Gast)


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No Y. schrieb:
> Damit meint er bestimmt die Schaltfrequenz der Schaltregler gesenkt.

Nein, Oberwellen werden durch die Flankensteilheit, nicht durch die 
Schaltfrequenz bestimmt.
Die Änderung der Schaltfrequenz ist kaum ein sinnvoller Hebel.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Wolfgang schrieb:
> Die Änderung der Schaltfrequenz ist kaum ein sinnvoller Hebel.

Nur, wenn du Peaks aus einem Messfenster herausbewegen möchtest...

Guter Ansatz: Schaltregler mit spread spectrum.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

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EMV schrieb:
> Snubberkondensatoren
> eingebaut, bestehende Kondensatoren vergrößert

Hi,
ein Snubber besteht aus R/C Kombination und nicht nur Kondensator 
alleine.
Die Dimensionierung geht nicht nur mit dem "Pi-mal-Daumen-Verfahren".
Dafür gibt es Diagramme zum Download
Bei zu hoher HF-Abstrahlung:
Darum geht es ja, also verstehe die Frage nach "Direktabstrahlung" nicht 
Abstrahlung über angeschlossene Leitungen.

Doppelabschirmung
Evtl. Prinzip "saubere" Erde und "schmutzige" Erde verwenden.
Siehe Bild.

ciao
gustav

von Wolfgang (Gast)


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Wolfgang R. schrieb:
> Guter Ansatz: Schaltregler mit spread spectrum.

Was ist daran gut?

Das reduziert die Störleistung nur für Schmalbandempfänger und kann 
gegen Überschreitungen von Grenzwertkurven in Normen aus dem vorigen 
Jahrhundert helfen. Dass Breitbandanwendungen auch durch breitbandige 
Störungen - und damit einen großen Teil der durch Jitter verschmierten 
Leistung gestört werden können, lassen sie außer Acht.

Kurz: Augenwischerei und an der Flankensteilheit und der in Oberwellen 
abgestrahlten Leistung ändert das grundsätzlich nichts.

von No Y. (noy)


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Die nützen schon was. Statt einen peak zu haben der ggf. Drüber ist wird 
die abgestrahlte Leistung auf ein breiteres Spektrum mit niedrigerem max 
wert verteilt.
Also statt 1 hohen peak mehrere kleinere peaks auf über einen größeren 
Frequenzbereich. Und schon ist man durch. Gerade mit Quasi Peak 
Nachmessungen sehr hilfreich.

von AtariST (Gast)


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Hat eigentlich jemand bemerkt, dass der TO seit fast 16,5 Stunden nicht 
mehr aktiv war?

von oszi40 (Gast)


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AtariST schrieb:
> TO seit fast 16,5 Stunden nicht mehr aktiv

Es hat sein Problem mit dem Plato 170 schon lange endgültig gelöst?

von KISS is the key (Gast)


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von oszi40 (Gast)


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KISS is the key schrieb:
> das trickst die EMV gut aus

Besser wäre, die URSACHE zu finden, statt das Symptom zu 
verschlimmbessern.
Die Ursachen sind steile Impulse und schlechter Aufbau.

von No Y. (noy)


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Bestanden ist bestanden... Egal ob Ursache bekämpft oder Symptome 
verringert...

von Wolfgang (Gast)


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No Y. schrieb:
> Die nützen schon was. Statt einen peak zu haben der ggf. Drüber ist wird
> die abgestrahlte Leistung auf ein breiteres Spektrum mit niedrigerem max
> wert verteilt.

Eben. Und das nützt nur bei Normen etwas (und Schmalbandempfängern), bei 
denen die Grenzwerte nicht auf Störleistung in einem breiteren 
Frequenzbereich, sondern auf schmale Leistungsspitzen getrimmt sind.

von No Y. (noy)


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Hm, für EN55011 mit Class A und B reicht es ;-)

Und für Normen wo bestimmt Bereiche quasi "frei" sein müssen, kann man 
über  anpassen der Schaltfrequenz der Regler die Bereiche 
"freischieben".

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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No Y. schrieb:
> "freischieben"

Ein deutscher Ingenieur sollte das besser können. Symptome behandeln 
kann auch nach hinten losgehen wie man bei Dieselgate sah.

von Stefan F. (Gast)


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Ohne Infos zum Gerät können wir unmöglich helfen.

von 42er (Gast)


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Anja schrieb:
> bei mir hilft immer ein kleiner Kondensator parallel zu D42.

Ist nicht 42 generell die Antwort?

von just everything (Gast)


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42er schrieb:
> Anja schrieb:
>> bei mir hilft immer ein kleiner Kondensator parallel zu D42.
>
> Ist nicht 42 generell die Antwort?

Nein, 42 ist die Antwort auf eine bestimmte Frage, nicht auf eine 
generelle Frageform. Nur das sich eben keiner die Mühe gemacht 
herauszufinden, was das für eine Frage ist ... die nach Life, Universe 
and everything ... vielleicht heisst es ja Über wieviel Brücken musst du 
gehen um  ... ?

https://youtu.be/5ZLtcTZP2js?t=104

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Wolfgang schrieb:
> No Y. schrieb:
>> Die nützen schon was. Statt einen peak zu haben der ggf. Drüber ist wird
>> die abgestrahlte Leistung auf ein breiteres Spektrum mit niedrigerem max
>> wert verteilt.
>
> Eben. Und das nützt nur bei Normen etwas (und Schmalbandempfängern), bei
> denen die Grenzwerte nicht auf Störleistung in einem breiteren
> Frequenzbereich, sondern auf schmale Leistungsspitzen getrimmt sind.

No Y. schrieb:
> Hm, für EN55011 mit Class A und B reicht es ;-)
>
> Und für Normen wo bestimmt Bereiche quasi "frei" sein müssen, kann man
> über  anpassen der Schaltfrequenz der Regler die Bereiche
> "freischieben".

Naja im jänner kommt der 1. Entwurf zu der neuen -6-3. Damit ist spread 
spectrum und frequenz schieben unter 150khz auf ac tot. Die nächste 
"11er" wird das noch  nicht haben dafür die grenzwerte bis 6ghz. Wobei 
die emv richtlinie dich ja eigentlich auch zum einhalten der -6-3 
zwingt.....

Damit ist effektiv in 5 jahren schluss mit diesen "tricks"...

73

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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EMV schrieb:
...
> Was könnt ihr mir vielleicht noch an Tipps mit auf den Weg geben was ich
> mal ausprobieren sollte?
...
> Schaltpläne kann ich leider nicht veröffentlichen...
...
Unter diesen Rahmenbedingungen - such Dir einen EMV Profi, lass den eine 
NDA unterschreiben und bitte um ein Review.

von just everything (Gast)


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Wolfgang schrieb:

> Kurz: Augenwischerei und an der Flankensteilheit und der in Oberwellen
> abgestrahlten Leistung ändert das grundsätzlich nichts.

Naja diese 'Augenwischerei' haben PC's seit ca.25 Jahren im BIOS 
eingebaut:

https://www.quora.com/What-is-clock-spread-spectrum-in-the-BIOS-settings

und hat sogar seinen weg bis in die PCI express Spec gefunden:
https://www.edn.com/spread-spectrum-clocking-in-pci-express/

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Marcus H. schrieb:
> Unter diesen Rahmenbedingungen - such Dir einen EMV Profi, lass den eine
> NDA unterschreiben und bitte um ein Review.

Naja,die Anmeldung wäre schon einmal ein Anfang...
Dann könnte man sich ja mal melden...NDA ist ja kein Beinbruch....

73

von just everything (Gast)


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Marcus H. schrieb:
> EMV schrieb:
> ...
>> Was könnt ihr mir vielleicht noch an Tipps mit auf den Weg geben was ich
>> mal ausprobieren sollte?
> ...
>> Schaltpläne kann ich leider nicht veröffentlichen...
> ...
> Unter diesen Rahmenbedingungen - such Dir einen EMV Profi, lass den eine
> NDA unterschreiben und bitte um ein Review.

Naja, vielleicht hat er ja keine Schaltpläne die man vorzeigen könnte, 
weil sein Gerät aus fertigen China-gelumps zusammengefrickelt ist.

Der Fall das man die EMV für ein Konglomerat aus zugelieferten 
Komponenten schaffen mus, für die man keine Unterlagen hat, ist gar 
nicht mal so selten.
Da hilft dir der gute alte Latinerspruch "Divide et impera" weiter.

Also Komponenten austauschen oder stillliegen und so den Anteil der 
Einzelnen Baugruppen am Spektrum ermitteln. Falls das es nicht ist, dann 
die Verkabelung, Gehäuse vornehmen, gerade die Verkabelung ist ne 
Super-Antenne über die der ganze Müll rausgeht. Da hilft Verdrillen 
(twisted pair) und nachträgliche (Klapp-) Ferrite um die Kabel

http://www.antriebstechnik.fh-stralsund.de/1024x768/Dokumentenframe/Kompendium/EMV-Gebote/EMV-Gebote.htm

https://www.all-electronics.de/wp-content/uploads/migrated/article-pdf/42559/424ei0111wuerth.pdf


Aber manchmal kommt man um ein EMV-gerechtes Redesign des Gerätes nicht 
umhin.

von soso... (Gast)


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EMV schrieb:
> könnt ihr mir vielleicht noch an Tipps mit auf den Weg geben

Schnapp Dir einen Spektrumanalyzer mit Nahfeldsonde und mach Dich auf 
die Suche nach dem Störer.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Hans W. schrieb:
> Marcus H. schrieb:
>> Unter diesen Rahmenbedingungen - such Dir einen EMV Profi, lass den eine
>> NDA unterschreiben und bitte um ein Review.
>
> Naja,die Anmeldung wäre schon einmal ein Anfang...
> Dann könnte man sich ja mal melden...
Früher bin ich noch direkt auf potentielle Kunden zugegangen. Hier im 
Forum sind einige Dienstleister unterwegs. Mittlerweile vertraue ich 
darauf, dass jemand der Hilfe für ein kommerzielles Projekt wünscht, 
durch einen Blick auf die persönliche Seite einen passenden Partner 
findet. Möchte er sich diesen Aufwand sparen, wäre der Forenbetreiber 
sicher über eine Anzeige nicht traurig.

von Norbert G. (schnobbi)


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Anja schrieb:
> EMV schrieb:
>> Was könnt ihr mir vielleicht noch an Tipps mit auf den Weg geben was ich
>> mal ausprobieren sollte?
>
> bei mir hilft immer ein kleiner Kondensator parallel zu D42.
>
Im EGPWS ist im alten N/T fast immer die D42 (snubber circuit) defekt. 
Passt!

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