Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Krippenbeleuchtung - DC-LEDs ohne Polung?


von Matthias P. (micro_rookie)


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Hallo,
pünktlich zur Weihnachtszeit hab ich Probleme mit der Krippenbeleuchtung 
:-D.
Die Krippenbeleuchtung wird in einen Adapter (siehe Bild 
"Steger-Adapter") eingesteckt, der 3,2V DC (siehe Bild 
"Spannung_Adapter") liefert. Die LEDs haben einen passenden Stecker 
(siehe Bild "LED_mit_Stecker"). Das seltsame ist, dass man den Stecker 
der LEDs in den Adapter einstecken kann, wie man möchte => die LED 
leuchtet trotzdem (siehe Bild "Stecker_in_Adapter").
Ich habe dann so eine LED an mein Labornetzteil gehängt, 3,2VDC 
eingestellt und schon war die LED hinüber.
Dann hab ich den Durchgangsprüfer an die beiden Pins des Adapter gehängt 
und da ist ein Durchgang, egal wie rum.

Jetzt meine Fragen :
1. Der Adapter liefert 3,2V DC. Warum leuchten die LEDs an dem Adapter, 
aber an meinem Labornetzteil gehen diese kaputt ?

2. Wie kann es sein, dass die LEDs leuchten, egal wie rum man den 
Stecker in den DC-Adapter steckt ?

3. Warum haben die beiden Pins der LEDs in beiden Richtungen Durchgang ? 
Sind das eventuell AC-Lampen an einem DC-Adapter ?

Ich danke euch für die Beantwortung meiner Fragen. Wie gesagt, ich komme 
mir gerade ziemlich blöd vor, denn eigentlich hat ja DC eine feste 
Polung. Die LEDs scheinen dies aber nicht zu haben...

Viele Grüße und vielen Dank !
micro_rookie

von Stefan F. (Gast)


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Matthias P. schrieb:
> Ich habe dann so eine LED an mein Labornetzteil gehängt, 3,2VDC
> eingestellt und schon war die LED hinüber.

Kein Wunder. Lies das mal zur Erklärung: 
http://stefanfrings.de/LED/index.html

Matthias P. schrieb:
> Wie kann es sein, dass die LEDs leuchten, egal wie rum man den
> Stecker in den DC-Adapter steckt
> Warum haben die beiden Pins der LEDs in beiden Richtungen Durchgang ?

Es könnten doppel-LED's sein:
1
       +------|>|------+
2
       |               |
3
o------+------|<|------+------o

von Micha S. (ernie)


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Sind das tatsächlich LEDs?

von Jens G. (jensig)


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Stefan ⛄ F. (stefanus)

>> Warum haben die beiden Pins der LEDs in beiden Richtungen Durchgang ?

>Es könnten doppel-LED's sein:

>       +------|>|------+
>       |               |
>o------+------|<|------+------o

Oder es sind ganz einfach normale Glühbirnen ...

von Stefan F. (Gast)


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Micha S. schrieb:
> Sind das tatsächlich LEDs?

Jens G. schrieb:
> Oder es sind ganz einfach normale Glühbirnen ...

Sieht ehrlich gesagt mehr danach aus. In diesem Fall waren die 3,2V wohl 
zu viel. Transformatoren liefern im Leerlauf mehr Spannung, als unter 
Last. Vielleicht war es eine Glühbirne für 2,4 Volt.

von Jens G. (jensig)


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>1. Der Adapter liefert 3,2V DC. Warum leuchten die LEDs an dem Adapter,
>aber an meinem Labornetzteil gehen diese kaputt ?

Tja, vielleicht hat der Adapter eingebaute Vorwiderstände.

>2. Wie kann es sein, dass die LEDs leuchten, egal wie rum man den
>Stecker in den DC-Adapter steckt ?

Sind vielleicht Glühbirnen?

>3. Warum haben die beiden Pins der LEDs in beiden Richtungen Durchgang ?
>Sind das eventuell AC-Lampen an einem DC-Adapter ?

Damit Punkt 2 funktioniert ...

von Matthias P. (micro_rookie)


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Jens G. schrieb:
> Tja, vielleicht hat der Adapter eingebaute Vorwiderstände.
=> Dachte ich auch zuerst. Bis ich eine meiner 3,2VDC LEDs direkt mit 
dem Adapter in Kontakt gebracht. Ein kurzes Aufleuchten, mit Brenngeruch 
war das Ergebnis.

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Kein Wunder. Lies das mal zur Erklärung:
> http://stefanfrings.de/LED/index.html

=> Das versteh ich nicht ganz. Hab mein Labornetzteil auf eine 
Strombegrenzung von 20 mA eingestellt und die Spannung in 1V Schritten 
langsam auf 3,2V erhöht.

Jens G. schrieb:
> Oder es sind ganz einfach normale Glühbirnen ...

Also mit Glühbirnen meinst du 3,2VAC-Lampen, oder ? Aber laut meinem 
Verständnis können doch AC-Lampen an DC-Spannungsversorgung gar nicht 
funktionieren, oder ?

von Jens G. (jensig)


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Matthias P. (micro_rookie)

>Jens G. schrieb:
>> Oder es sind ganz einfach normale Glühbirnen ...

>Also mit Glühbirnen meinst du 3,2VAC-Lampen, oder ? Aber laut meinem
>Verständnis können doch AC-Lampen an DC-Spannungsversorgung gar nicht
>funktionieren, oder ?

Sag bloß, Du weist nicht, was eine Glühlampe (landläufig Glühbirne) ist.
Die funktionieren immer mit AC als auch mit DC ... schließlich ist da ja 
nur ein Heizdraht drin.

von Stefan F. (Gast)


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Matthias P. schrieb:
> => Das versteh ich nicht ganz. Hab mein Labornetzteil auf eine
> Strombegrenzung von 20 mA eingestellt und die Spannung in 1V Schritten
> langsam auf 3,2V erhöht.

Entweder stimmt diese nachgereichte Info nicht, oder dein Labornetzteil 
ist defekt. Bei 20mA brennt keine LED durch. Niemals.

Matthias P. schrieb:
> Also mit Glühbirnen meinst du 3,2VAC-Lampen, oder ? Aber laut meinem
> Verständnis können doch AC-Lampen an DC-Spannungsversorgung gar nicht
> funktionieren, oder ?

Das ist ein Irrtum. In Glühlampen wird ein Draht durch den Stromfluss 
zum glühen gebracht. Dem Draht ist egal, in welche Richtung der Strom 
fließt. Ihm ist auch der Unterschied zwischen AC und DC egal. Es ist 
nämlich einfach nur ein Stück Draht.

von Helmut L. (helmi1)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Entweder stimmt diese nachgereichte Info nicht, oder dein Labornetzteil
> ist defekt. Bei 20mA brennt keine LED durch. Niemals.

Oder das Netzteil hat am Ausgang einen Kondensator drin der sich beim 
anschliessen der "LED" ueber diese entlaedt.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan ⛄ F. schrieb:

> Entweder stimmt diese nachgereichte Info nicht, oder dein Labornetzteil
> ist defekt.

Bei stufig umschaltbaren (z.B. mit Drehencodern) Labornetzteilen
gibts gern mal kurze Überschwinger beim Umschalten. Zumal eine
Umschaltung in 1V-Stufen natürlich viel zu grob ist.

von Matthias P. (micro_rookie)


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Jens G. schrieb:
> Sag bloß, Du weist nicht, was eine Glühlampe (landläufig Glühbirne) ist.
> Die funktionieren immer mit AC als auch mit DC ... schließlich ist da ja
> nur ein Heizdraht drin.

Naja, ich bin kein Profi. Ich kenn nur AC und DC, hauptsächlich LEDs. 
Mit Glühbirnen hab ich weniger zu tun gehabt. Wahrscheinlich hab ich 
mich zu sehr auf AC oder DC festgelegt :-D. Jedenfalls danke für die 
Klarstellung !

Dann könnten es z.B. solche Glühlampen sein, oder ?
https://www.ebay.de/itm/10x-T1-3mm-Pilot-Lamp-Miniatur-Gluhlampe-Pilotlampe-3V-5V-6V-8V-12V-14V-24V/113105138208?hash=item1a55977220:g:zXYAAOSw8UtbMju5

Helmut L. schrieb:
> Oder das Netzteil hat am Ausgang einen Kondensator drin der sich beim
> anschliessen der "LED" ueber diese entlaedt.

Halte ich ebenso für möglich wie die folgende

Harald W. schrieb:
> Bei stufig umschaltbaren (z.B. mit Drehencodern) Labornetzteilen
> gibts gern mal kurze Überschwinger beim Umschalten. Zumal eine
> Umschaltung in 1V-Stufen natürlich viel zu grob ist.

von Stefan F. (Gast)


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Matthias P. schrieb:
> Dann könnten es z.B. solche Glühlampen sein, oder ?

Schwer zu sagen, wir wissen ja nicht, wie hoch die Spannung unter Last 
ist. Ich würde mal eine 3V Birne versuchen. Wenn die zu dunkel wird, 
dann 2,4V.

von Stefan F. (Gast)


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Matthias P. schrieb:
>> Oder das Netzteil hat am Ausgang einen Kondensator drin der sich beim
>> anschliessen der "LED" ueber diese entlaedt.
>
> Halte ich ebenso für möglich wie die folgende

Du hast doch zuerst die LED angeschlossen und dann die Spannung hoch 
gedreht. Oder habe ich dich da missverstanden?

Dann kann dann die Spannung des Kondensators gar nicht höher gestiegen 
sein, als die der LED. Weil der Kondensator ja parallel zur LED liegt.

> Bei stufig umschaltbaren (z.B. mit Drehencodern) Labornetzteilen
> gibts gern mal kurze Überschwinger beim Umschalten. Zumal eine
> Umschaltung in 1V-Stufen natürlich viel zu grob ist.

Und das ist völlig egal, wenn die Strombegrenzung auf 20mA funktioniert.

Irgend etwas muss anders gelaufen sein, als beschrieben. oder das 
Netzteil ist defekt.

Wie kommt man eigentlich
> in 1V Schritten langsam auf 3,2V ?

Das muss ja ein beeindruckendes Kunststück sein :-)

von Jens G. (jensig)


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Matthias P. (micro_rookie)

>Dann könnten es z.B. solche Glühlampen sein, oder ?
>Ebay-Artikel Nr. 113105138208

Könnte.
Aber da Du uns noch kein Makrobild von Deinen "LED" geschickt hast, 
können wir nicht beuteilen, ob es tatsächlich LED oder Glühbirne ist.
Mach doch mal ein schönes großes, und vor allem deutlisches, Bild von 
der Seite deines Leuchtobjekts.

von Matthias P. (micro_rookie)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Du hast doch zuerst die LED angeschlossen und dann die Spannung hoch
> gedreht. Oder habe ich dich da missverstanden?

Korrekt

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Irgend etwas muss anders gelaufen sein, als beschrieben. oder das
> Netzteil ist defekt.

Wahrscheinlich hab ich einfach Mist gebaut. Oder eine der LEDs, die ich 
getestet habe, war schon vorher kaputt :-D

Wobei solche Glühbirnen mit ca. 2-3V ja ziemlich teuer sind im Vergleich 
zu einfachen 5mm-LEDs, die es ja im 100er Pack zu dem Preis gibt.

von Stefan F. (Gast)


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Matthias P. schrieb:
> Wobei solche Glühbirnen mit ca. 2-3V ja ziemlich teuer sind im Vergleich
> zu einfachen 5mm-LEDs, die es ja im 100er Pack zu dem Preis gibt.

Einzeln ja.

Aber du kannst sie im Euro Shop im 100er Pack kaufen - nennt sich dann 
"Lichterkette". Gerade die alten Modelle mit Glühlampen bekommt man 
inzwischen fast geschenkt. Greif zu solange der Vorrat hält!

von Matthias P. (micro_rookie)


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Jens G. schrieb:
> Könnte.
> Aber da Du uns noch kein Makrobild von Deinen "LED" geschickt hast,
> können wir nicht beuteilen, ob es tatsächlich LED oder Glühbirne ist.
> Mach doch mal ein schönes großes, und vor allem deutlisches, Bild von
> der Seite deines Leuchtobjekts.

Stimmt. Im Anhang hab ich die "Lampe" mal stark vergrößert anbeigelegt.

von Stefan F. (Gast)


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Matthias P. schrieb:
> Stimmt. Im Anhang hab ich die "Lampe" mal stark vergrößert anbeigelegt.

Ich habe noch nie eine LED gesehen, in der ein Glühdraht steckt. Das ist 
ganz eindeutig eine herkömmliche Glühlampe. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%BChlampe

LEDs sehen so aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtdiode

von Jens G. (jensig)


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>Das ist ganz eindeutig eine herkömmliche Glühlampe.

Ja, und das auch noch explizit für AC und DC - also eine 
Universal-Glühbirne  ;-)

von MaWin (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Gerade die alten Modelle mit Glühlampen bekommt man inzwischen fast
> geschenkt.

Echt ? Wo ?
Es gibt hier viele Leute, inklusive Geachäften für die eigene Dekoration 
die solche Lichterketten inzwischen händeringend suchen statt dem fahlen 
Flimmerlicht der BilligLEDs..

von Stefan F. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Echt ? Wo ?

Habe ich doch geschrieben: Im Euro Shop.

von Stefan F. (Gast)


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Guck mal, das finde ich interessant: 
https://christbaum-beleuchtung.de/innenlichterkette/egb/led-minilichterkette-100-leds-warmweiss

Scheinbar gibt es LED Ersatz für die ehemaligen Stecklämpchen. So etwas 
habe ich noch nicht gesehen.

Lichterketten mit Lämpchen werden gebraucht bei Ebay Kleinanzeigen 
angeboten: 
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-lichterkette-100-lampen/k0

von Matthias P. (micro_rookie)


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Jens G. schrieb:
> Ja, und das auch noch explizit für AC und DC - also eine
> Universal-Glühbirne  ;-)
Ist ja gut. Das weiß ich jetzt schon.

Vielen Dank euch für die zahlreichen Beiträge !

von H. B. (Gast)


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Dürfte sowas in der Art sein:
https://www.conrad.de/de/p/beli-beco-6203-subminiatur-gluehlampe-3-50-v-0-35-w-drahtenden-1-st-1437414.html
In Modellbau-Shops gibts da ne grosse Auswahl.

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