Hallo zusammen, zum Hintergrund: In den Kleinanzeigen habe ich mir eine defekte, weniger als ein Jahr alte DP50 von Scheppach geschnappt. Kaufbeleg ist nicht vorhanden, daher keine Garantieabwicklung möglich. Das Problem habe ich schnell auf das Modul zur Drehzahlregelung zurückführen können. Das Ersatzteil kostet laut Liste knapp 50 €, das ist mir zu viel, da hat mich der Ehrgeiz gepackt :o) Mit einem Chinakracher-Drehzahlsteller für 4 € läuft die Maschine grundsätzlich wieder. Jetzt bin ich aber immer noch neugierig und ich spiele mit dem Gedanken, eine eigene Schaltung zu stricken, die eine richtige Drehzahlregelung mit Tacho-Signal macht, so wie eben das Originalmodul. Es geht mir dabei auch nicht nur um eine mögliche Kostenersparnis, sondern vor allem um den Lerneffekt. Beruflich hab ich sonst immer nur mit maximal 24 V zu tun. Glücklicherweise lies sich der Verguss relativ einfach von der PCB pellen und ich konnte den angehängten Schaltplan extrahieren. Meine kurze Zusammenfassung: - Chinesischer 3 Cent-Mikrocontroller --> vermutlich in China entwickelt und gefertigt - Statt klassischem Kondensator-Netzteil gibt es eine Kombination aus Einweg-Gleichrichtung und Spannungsstabilisierung per Zener-Diode. Da haben sich die Chinesen doch glatt noch den "teuren" Kondensator gespart. - Über R3 und R4 bzw. uC-Pin15 wird vermutlich der Nulldurchgang detektiert. So wie ich das sehe, geht das aber vermutlich nur für positive Halbwellen. - Das Gerät ist sicher, da eine doppelte Isolation am Drehknopf vorliegt. Mein Problem: Mir ist es ein Rätsel, wie die Drehzahl-Regelung funktionieren soll. Es gehen zwei Leitungen zu einem kleinen Teil, das am Ende der Welle montiert ist und vorsätzlich die Drehzahl der Welle zurückmeldet. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass es sich dabei um einen stromkodierten Hall-Sensor handelt. Ich will aber so überhaupt nicht verstehen, was die Schaltung hier macht. Das Tacho-Modul habe ich eigentlich auch schon als defekt abgehakt. Es weist einen Widerstand von ca. 50 OHm auf der sich auch nicht ändert wenn man an der Welle dreht. Konstantstrom stellt sich auch keiner ein, wenn man Spannung draufgibt. Entweder hat das chinesische Ingenieursbüro da was geniales gebaut, oder etwas sehr dubioses. Ich habe auch schon Application-Notes gesehen, wo über die "Back-EMF" eine Drehzahlregelung erzielt wird. Vielleicht ist der Drehzahlsensor nur "show for customer"? Kann mich jemand von euch erleuchten wie die Schaltung funktionieren könnte, oder einen Tipp geben, wie ich hier eine minimalistische Drehzahlregelung implementieren kann?
Die Lötstellen sehen teilweise aus wie nach dem Krieg, als man kaum Material hatte.
Maximilian B. schrieb: > Es > gehen zwei Leitungen zu einem kleinen Teil, das am Ende der Welle > montiert ist und vorsätzlich die Drehzahl der Welle zurückmeldet. Miss das Dings mal ohmsch. Es kann sein, das es eine simple FG Spule ist, die von einem kleinen Magneten in der Welle gepulst wird und eine Frequenz zurückgibt. Ist es also sehr niederohmig, wirds so eine Spule sein.
Matthias S. schrieb: > Ist es also sehr niederohmig, wirds so eine Spule > sein. Die kann durchaus mehrere 100 Ohm haben.
Nichtverzweifelter schrieb: > Nicht gelesen? Langer Roman. > Hat er schon gemacht, 50 Ohm. Passt bestens.
Maximilian B. schrieb: > Das Tacho-Modul habe ich eigentlich auch schon als defekt abgehakt. Es > weist einen Widerstand von ca. 50 OHm auf der sich auch nicht ändert > wenn man an der Welle dreht. Konstantstrom stellt sich auch keiner ein, > wenn man Spannung draufgibt. Ja, dann ist das doch eine Spule. Nichtverzweifelter schrieb: > Hat er schon gemacht, 50 Ohm. Aber dabei gedacht, das wäre ein Hallsensor. Ist es also nicht. Ein Oszi würde evtl. eine kleine Wechselspannung zeigen, wenn man dreht.
Maximilian B. schrieb: > Statt klassischem Kondensator-Netzteil gibt es eine Kombination aus > Einweg-Gleichrichtung und Spannungsstabilisierung per Zener-Diode. Da > haben sich die Chinesen doch glatt noch den "teuren" Kondensator > gespart. - Sehr klassisch wie bei TDA1085/U2008 vor 40 Jahren in Deutschland. Maximilian B. schrieb: > Kann mich jemand von euch erleuchten wie die Schaltung funktionieren > könnte Warum soll der Drehzahlsensor nicht ein echter Tachogenerator sein, also eine Spule an der sich ein Permanentmagnet vorbeidreht und in die dadurch eine Spannung induziert wird. Die umfangreiche Aussenbeschaltung bei gleichzeitig kräftigem Steuerausgang (75 Ohm) klingt weniger nach uC ind mehr nach dedizierzem IC a la TDA1085, fur den es fertige Module bei eBay gibt - kaum billiger als dein Ersatzteil.
Danke für den Hinweis mit der Spule. In der Vergangenheit habe ich viel mit Hall-Sensoren zu tun gehabt und konnte mir nicht vorstellen, dass das irgendwas anderes (einfacheres) sein könnte. Mir ist nur immer noch schleierhaft, was die Schaltung macht um die Tachopulse auszuwerten. Hat da jemand eine Idee? Was den TDA1085 angeht, der ist ja abgekündigt und ich habe mich schon gewundert warum ich auf die Schnelle keine modernen Ersatztypen finden konnte. Vermutlich ist es heute einfach günstiger die Schaltung um so einen Super-Billig-µC zu stricken. Aber vielleicht ist der µC auch abgeraucht weil er zu viel Strom in den Triac treiben musste. Falls jemand von euch so eine Scheppach DPx haben sollte, gebe ich euch den Rat nach Benutzung den Stecker zu ziehen. Die Drehzahlregelung ist nämlich dauerhaft bestromt.
MaWin schrieb: > Die umfangreiche Aussenbeschaltung bei gleichzeitig kräftigem > Steuerausgang (75 Ohm) klingt weniger nach uC ind mehr nach dedizierzem > IC a la TDA1085, Nö, ist schon ein µC. http://www.essemi.com/product/35.html
Bei meiner DP50 ist die Drehzahlreglung bei einem Blitzeinschlag gestorben (Sie war nicht vom Netz getrennt). Seit Februar 2022 warte ich auf Wiederverfügbarkeit bei Scheppach: negativ. Bei mir tippe ich auf defekten Triac. Da das Modul bei mir jedoch mit richtigem Epoxidharz vergossen ist, habe ich erst gar nicht versucht, da selbst etwas zu mache.
Peter M. schrieb: > Seit Februar 2022 warte ich auf Wiederverfügbarkeit bei Scheppach: > negativ. @sepp hey - Deine Gewährleistung wann abgelaufen und was hats mit dem Thread von Max zu tun?
@Maximilian B: Hallo, wollte mal fragen, ob Du die an dem Thema noch dran bist, und ob Du raus hast wie die Schaltung funktioniert? Habe nämlich ein ähnliches Problem mit derselben Maschine. Da wollte ich nicht extra einen neuen Thread öffnen. Bei mir dreht die Maschine „willkürlich“ hoch und runter. Das würde ich gern wieder richten. Also entweder reparieren, oder den 4€Chinakracher :(?) (https://www.ebay.de/itm/223935073585?chn=ps&mkevt=1&mkcid=28), oder die Schaltung nachbauen. Vielleicht könnte man sich ja wegen des PCB’s connecten. Oder, jemand hier kann auf Anhieb sagen, was es sein könnte, warum die Maschine zu langsam dreht, und dann kurzzeitig die Drehzahl, mal eben verdoppelt. Am Tacho-Modul, liegt es aber offenbar nicht, da die Drehzahl ja korrekt angezeigt wird. freundliche Grüße
Moin, leider habe ich mich mit der Schaltung bisher nicht weiter auseinandergesetzt. Steht neben vielen anderen Dingen noch auf einer meiner Listen. Ich meine mich zu erinnern, dass die Anzeige unabhängig von der Drehzahlregelung funktioniert. Mit dieser Info lässt sich nur der Signalgeber selbst ausschließen. Daher wird bei dir irgendein Defekt im Regler-Modul vorliegen. Das kann wiederum alles Mögliche sein. Grundsätzlich hätte ich zwar Lust ein passendes Ersatz-Platinchen dafür zu entwickeln. Momentan fehlt mir dafür aber die Zeit und rein finanziell gesehen ist es blöderweise höchstwahrscheinlich sinnvoller die 50 € für das offizielle Ersatzteil zu investieren. Sofern es verfügbar ist... Viele Grüße
Danke für die schnelle Antwort. Die Drehzahlelektronik gibt es schon noch: https://ersatzteilshop.scheppach.com/artikel/Drehzahlelektronik-5906812010.aspx evtl. eine verbesserte Version(?). Allerdings finde ich den Preis dafür auch etwas zu happig. Was war jetzt mit dem „4€Chinakracher“? Hatte ich da das gefunden was Du meintest? L.G.
Ja, der Ibäh-Link sieht so aus wie das Teil das ich damals bestellt habe.
Falls es jemand interessiert die DP55 gibts gerade direkt bei Scheppach FÜR 89 Euro https://shop.scheppach.com/tischbohrmaschine-dp55-scheppach-5906822901
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Bearbeitet durch User
Ich verstehe fas alles hier nicht, bin aber auch mit einem defekten Scheppach DP 50 mit defektem Drehzahlregler genervt. Hat der ChinaRegler denn funktioniert. Ist die Belegung in der Beschreibung des 4€Krachers dabei? Danke im voraus
Oliver Klein schrieb: > Hat der ChinaRegler > denn funktioniert Hab´ das gleiche Problem mit dieser "Qualitätsbohrmaschine" DP50. 2x benutzt und leider danach nicht vom Netz getrennt ... :-( Der Hersteller ist äusserst unkulant und die aufgerufenen fast 50€ für die original Steuerung sind eine Frechheit. Nun ist ein solcher "Chinaregler" eingebaut aber mit mäßigem Ergebnis. Da hier wohl nur Halbwellen beschnitten werden, bringt der Motor zwar die Drehzahl aber ohne Saft und Kraft - also an sich sinnlos.
Habe auch so einen Chinaregler eingebaut. Da er aber keine Drehzahlrückmeldung bekommt regelt er natürlich nur die Leerlaufdrezahl; bei Belastung bricht sie natürlich ein.....ich regle dann von Hand nach....benutze sie daher nur noch selten. Neues Gerät von Scheppach.....neee danke....kaum gebraucht und schon nach nem knappen Jahr defekt..... :-(
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