Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Backofensteuerung mit Arduino o.Ä.


von Holger S. (strabe)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

ich hab nen Umluftherd geschenkt bekommen. Der funktioniert recht gut, 
außer daß die Temperatur des Ofens nicht auf die am Kmopf eingestellten 
Werte kommt.

Ich dachte nun daran die Steuerung über eine uC machen zu lassen... 
Jetzt gehen mit mir die Pferde durch und ich überlege ob ich den 
Backofen komplett über einen uC steuern soll. Alos Temperatur/-profile, 
Backzeiten/-profile etc...

Der HErd wäre leicht umrüstbar, da alles ohne Elektronik auskommt und 
Heizstäbe sowie Umluft direkt über Leitungen am Schalter angeschlossen 
sind.

Hat das schon mal jemand gemacht bzw. gibt's da Erfahrungen oder 
Empfehlungen von Euch ?

Gruß strabe

von Andre (Gast)


Lesenswert?

Also wird der Ofen nicht heiß genug?
Das klingt eher nach kaputtem Heizelement, da hilft eine bessere 
Steuerung dann leider auch nicht. Hast du die Heizelemente schon 
überprüft?

von Holger S. (strabe)


Lesenswert?

klar, Heizelemente funktionieren, die Steuerung auch, aber nicht toll. 
An dem Ofen ist nichts defekt. Wenn ich daran anfange dann will ich auch 
direkt den Rundumschlag machen, also nicht reparieren und Thermostat 
ersetzen, sondern tunen und ein geiles Teil draus mache ;)

Ach ja, Happy Nikolaus :)

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Holger S. schrieb:
> Der funktioniert recht gut, außer daß die Temperatur des Ofens nicht
> auf die am Kmopf eingestellten Werte kommt.

Holger S. schrieb:
> An dem Ofen ist nichts defekt.

Mindestens die Temperaturregelung scheint defekt zu sein oder zumindest 
falsch kalibriert.
Bevor du größere Umbauten angehst, solltest du also mit einem separaten 
Temperaturfühler prüfen, ob die Heizelemente zum Erreichen der 
gewünschten Maximaltemperatur ausreichend dimensioniert sind.
Hilfreich kann eine Verbesserung der Isolation sein.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Bei meinem Gasherd kann man die Einstellknöpfe abziehen. Dahinter ist 
dann ein kleines Loch durch das man einen Schraubendreher zum 
Kalibrieren ansetzen kann.

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> ... zum Kalibrieren ...

... zum Justieren ...

Kalibrieren ist etwas anderes:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kalibrierung

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Holger S. schrieb:
> Der funktioniert recht gut, außer daß die Temperatur des Ofens nicht auf
> die am Kmopf eingestellten Werte kommt.

Variante 1) ein Heizelement kaputt. Fa hilft dein Arduino auch nicht.

Variante 2) Kapillarthermostat undicht/defekt. Man könnte zwar den 
ganzen Thermostaten durch einen elektronischen Temperaturregler mit 
Sensor (bei dem Temperaturen wohl K - Thermoelement) dann 
Thermoelementmesstellenwandler, dann Arduino mit Netzteil und Relais und 
dann noch einer Sollwerteinstellmöhlichkeit, als Poti am Drehknopf oder 
besonders blöd mit Display und Tasten bauen, aber das kostet mehr als 
ein Kapillarthermostat als Ersatzteil, und auch mehr als ein fertiger 
digitaler Temperaturregler, und man müsste überlegen, ob man das 
Netzteil mit den vorhandenen Backofen-Schalter abschalten kann, z.B. an 
die Backofenbeleuchtung hängen kann, sonst verbraucht es Dauerstrom.

Also alles in Allem: Arduino ist doof, der Hersteller weiss schon warum 
er ein Kapillarthermostat verbaut.

von Holger S. (strabe)


Lesenswert?

Danke für die Antworten, aber es geht mir nicht ums reparieren....
Mit der passenden Steuerung kann der Ofen viel mehr, verschiedene 
Programme im Zeitablauf werden möglich. Ober-, Unterhitze mit/ohne 
Umluft, Grill ... etc.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Holger S. schrieb:
> Mit der passenden Steuerung kann der Ofen viel mehr, verschiedene
> Programme im Zeitablauf werden möglich.

Und wozu soll das gut sein?

So ein Haushaltsgerät soll sowieso nie unbeaufsichtigt betrieben werden.

von Georg (Gast)


Lesenswert?

Holger S. schrieb:
> kann der Ofen viel mehr, verschiedene
> Programme im Zeitablauf werden möglich

So etwas habe ich im vorigen Jahrhundert entwickelt, allerdings in 
professioneller Ausführung für Restaurantküchen, mit 50..100 
Festprogrammen, Wassereinspritzung für knusprige Braten usw. usw.

Allerdings ist das nur sinnvoll, wenn man die Rezepte für die 
Festprogramme austestet, der Wienerwald hatte eigens dafür eine 
Testküche. Sich die Rezepte einfach nur auszudenken ist naiver Unsinn.

Georg

von Holger S. (strabe)


Lesenswert?

> Und wozu soll das gut sein?
>
> So ein Haushaltsgerät soll sowieso nie unbeaufsichtigt betrieben werden.

Nee, natürlich nicht, deswegen gibt's ja auch die aktuelle Generation 
Dampfbacköfen, die ihre Programme über einige Stunden "ohne Aufsicht" 
abfahren.
Aber der Sinn erschließt sich natürlich nur, wenn man Nähe zum Kochen, 
Backen... hat.

von Ralf X. (ralf0815)


Lesenswert?

Holger S. schrieb:
> Danke für die Antworten, aber es geht mir nicht ums reparieren....
> Mit der passenden Steuerung kann der Ofen viel mehr, verschiedene
> Programme im Zeitablauf werden möglich. Ober-, Unterhitze mit/ohne
> Umluft, Grill ... etc.

In Deinem Eingansposting war es nur ein Umluftofen.
Hat er jetzt auch schon Ober-Unterhitze und Grill von Dir eingebaut 
bekommen oder soll er das noch?
Oder hatte er das alles schon vorher und Du hattest nur vergessen, die 
wichtigen (nicht nur diese) Details zu erwähnen?
Wer soll Dir etwas erklären, empfehlen, etc., wenn Du einen Auftritt 
hinlegst, der jedes Verständnis vermissen lässt?

von Jens (Gast)


Lesenswert?

Holger S. schrieb:
> klar, Heizelemente funktionieren, die Steuerung auch, aber nicht toll.

Hi, das ist häufig so dass dort 20°C oder mehr an Differenz sind, meist 
ist es heißer als eingestellt.

Ansonsten sollte das gut gehen, muss es so unterbringen das alles nicht 
so heiß wird. Ich selber habe das aber leider auch noch nie umgesetzt, 
wollte das mal bei meiner alten Waschmaschine machen, da es dort kein 
Kurzprogramm gab etc...

Aber dort hätte man dann Erstmal die Abfolgen des mechanischen 
Programmwahlschalters mit plotten und dann nachempfinden müssen, wäre 
schon eine zeitfüllende Aufgabe gewesen.


In deinem Fall ist man da ja dann frei unterwegs. Heizstäbe an/aus und 
Lüfter/Licht an aus, ist wohl recht simpel zu machen. Temperatur mit 
einem PT100 ö.ä....
Eine gute Sicherheitsabschaltung würde ich als gesondertes System auf 
bauen. Einen Temperaturwächter der direkt und für sich separat die 
Stromzufuhr der Heizstäbe unterbricht, wenn dein Arduino gerade mal 
frühstückt oder ungefragte Mittagspause macht... :-)

Gruß
JJ

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Holger S. schrieb:
> Aber der Sinn erschließt sich natürlich nur, wenn man Nähe zum Kochen,
> Backen... hat.

Wahrscheinlich will er Platinen reflow löten in seinem Backofen vom 
Schrott.

Für Lebensmittel taugen Automatikprogramme im Haushalt nicht. Zu sehr 
hängt das Ergebnis von der Wassermenge, Luftfeuchtigkeit, Mehlsorte, 
Alter der Hefe, Zimmertemperatur beim gehen-lassen ab. Und das war jetzt 
nur Brot. Bei Pizza vom Belag, beim backen will man Ungleichverteilung 
auf dem Blech gerade in der Mitte treffen. Nur dem Römertopf kann man 
mit einer simplen Zeitsteuerung wohl beikommen. Sonst muss man 
reingucken, zwischendurch was machen wie eben Dampf, Sauce 
drübergiessen, mit Alufolie von Strahlungswärme abschirmen, all das kann 
eine Automatik nicht.

Gerade in der Systemgastronomie wurde ich aber auch auf 
Automatikprogramme setzen, wie sonst sollte gleichbleibende "Qualität" 
(Gänsefüsschen wegen McDoof) gewährleistet werden bei ständig neuen 
Hilfskräften (Durchlaufbacköfen sag ich bloss, PizzaHut), wie soll ein 
Koch dutzende von Gerichten zu unterschiedlichen Startzeiten mit ihren 
Garzeiten verfolgen können ohne Timer.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.