Liebe Leute, vielleicht ist hier jemand, der ein Fluke 187/189 sein eigen nennt, und es mit Sicherheit sehr zu schätzen weiß. Ich frage mich, warum es diese Geräte nicht mehr neu gibt, und was man als Nachfolger empfehlen kann. Scheinbare Besonderheiten, an die ich mich sofort gewöhnt hatte: * 2 Anzeigewerte (AC, DC, Frequenz, Offset, ...) * schreit, wenn auf Strom gesteckt ist, aber auf Volt geschaltet * fast min/max * Mittelwertmessung (Integration der Messgröße, nicht der billige Mittelwert aus Min/Max) * Auto Hold * Schnelles Ansprechen bei der Durchgangsprüfung * 100kHz RMS * 50.000 Counts * "schnelle" Widerstandsmessung in ca. 2s im Autorangemodus * Manuelle Bereichswahl * sehr robust * AA-Batterien anstatt der 9V-Blockbatterien * 1uV-Auflösung zum Nachverfolgen eines Kurzschlussstromes auf einer Leiterplatte Ich bin nicht auf Fluke fixiert, kann auch eine andere Marke sein. Ich soll ein Schullabor für Elektroniker ausstatten, und würde den Schülern all diese Features vergönnen. Aber wo kaufen? Kandidaten: * Fluke 289 - nochmals teurer geworden, und umständliche Menüführung * Brymen BM869s - scheint recht attraktiv zu sein, diese Marke kenne ich aber nicht. * Fluke 87V: scheint mir wesentlich minderwertiger als das Fluke 187 Vielen Dank für eure Hinweise. LG, Karl
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Vor einigen Jahren mußte ich Ersatz für ein beruflich genutztes Fluke 8060A finden. Hatte zunächst ein Fluke 189 ins Auge gefaßt; einige Kollegen rieten mir aber aufgrund ihrer Erfahrungen mit aktuellen Fluke-Multimetern davon ab. Habe mich dann für ein Keysight U1272A entschieden - und es bis heute nicht bereut.
Danke Mikrowilli. Mich würd noch interessieren, was deine Kollegen da auszusetzen haben. Ich kann bisher nichts negatives berichten. Hat evt. noch jemand Erfahrung zu den Brymen Geräten?
Mikrowilli schrieb: > einige > Kollegen rieten mir aber aufgrund ihrer Erfahrungen mit aktuellen > Fluke-Multimetern davon ab. Mit welchen Begründungen? Auf welche Modelle bezogen? > Habe mich dann für ein Keysight U1272A > entschieden - und es bis heute nicht bereut. Hat das den EMV-Fehler, wie ihn vor einigen Jahren einige Modelle von Keysight (Agilent) hatten? Suche mal im EEVBlog danach. Karl Z. schrieb: > * Fluke 87V: scheint mir wesentlich minderwertiger als das Fluke 187 Klingt auch an den Haaren herbeigezogen, oder woran machst Du das fest? Karl Z. schrieb: > * schreit, wenn auf Strom gesteckt ist, aber auf Volt geschaltet Was nutzt die Funktion wenn das DMM auf A steht und die Messleitungen für A stecken und Du pennst...und die Messleitungen in eine Steckdose oder auf einen Akku steckst? Trotzdem der Hinweis auf Gossen Messgeräte. Die Verhindern mechanisch dass Messbereich und gesteckte Messleitungen nicht zueinander passen. Aber...Preisklasse wie Fluke, und auch darüber. 100%zig kann man sich aber niemals gegen Fehlbedienung schützen. Karl Z. schrieb: > * AA-Batterien anstatt der 9V-Blockbatterien Das wird leider schwierig. Das Fluke 28II, ein 87er im Wolfspelz, wird über AA-Zellen versorgt.
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Fluke 289. Wenn dann allerdings ohne den ir3000fc das Teil funktioniert nur mit app und cloud Zwang oder am PC mit dem passenden Gegenstück pc3000 (teuer...) Außerdem, wenn Fluke dann beeilen, ab 15.12. Ist Preiserhöhung und bis 15.12. Gibt es je nach Einkaufswert ein Gerät umsonst.
Ich hab das 289. Technisch ist es ein Top Multimeter, ich halte es grundsätzlich für deine Zwecke geeignet. Aber ja, preislich eher im oberen Bereich. Menüführung finde ich ganz in Ordnung. Nachteile beim 289: Am besten mal im EEVBlog schauen. - Supercap-Probleme: Ein Supercap im Multimeter ist teils defekt, sollte in den aktuellen Serien aber nicht mehr auftreten. - Die Batteriefachabdeckung ist instabil, es gibt dort einen Mechanismus/Drehverriegelung die gerne zerbröselt. Austausch ist auch nicht billig, das ganze (abnehmbare) Fach wird getauscht. Per 3D-Druck gibts Ersatzteile, wenn eben jemand diese Möglichkeit hat. (Das funktioniert aber dann erstaunlich gut) Allgemein ist die Frage, ob ein solches Multimeter für Lehrzwecke zielführend ist. Die internen Sicherungen sind eher teuer wenn sie doch mal durch sind. Natürlich sind die Features schön, aber sie machen ggf an manchen Stellen die Arbeit zu einfach. Und wenn dann mal kein 289 dasteht mit diesen Features...
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Johannes O. schrieb: > Ich hab das 289 Me too. Nicht zu vergessen: Die lange Bootzeit. Ein Multimeter, was booten muss! WTF!?
Jörg R. schrieb: > Hat das den EMV-Fehler, wie ihn vor einigen Jahren einige Modelle von > Keysight (Agilent) hatten? Suche mal im EEVBlog danach. Das Modell U1272A war davon anfangs auch betroffen; es gab deswegen eine Umtauschaktion des Herstellers. Das ist schon eine Weile her, so daß aktuell ausgelieferte Exemplare in diesem Punkt einwandfrei sein dürften. >> einige >> Kollegen rieten mir aber aufgrund ihrer Erfahrungen mit aktuellen >> Fluke-Multimetern davon ab. > > Mit welchen Begründungen? Auf welche Modelle bezogen? Soeweit ich mich erinnere, klagten sie hauptsächlich über die geringe Batteriestandzeit; das betraf aber wohl vor allem Modelle mit Loggerfunktion. Ein Modell 187 oder 189 hatte selbst keiner der Kollegen.
Bedauerlicher weise gibt es die FLUKE 187 nur noch gebraucht, und dann eher in USA als hier. Ich habe selbst vor inzwischen schon Jahren noch zwei ergattern können, und bin damit sehr zufrieden. Eins war von einem Händler aus Chemnitz und gebraucht, und eins von einem aus UK, dieses aber neu. Das aus UK war mit einer Sonderspezifikation "TWPS", die wohl von Britisch Rail ausging, um Zugsicherungsanlagen zu prüfen zu können. Spielt kein Rolle, ist eher noch besser. Wer sowas noch ergattern kann - Zugriff! Ich habe die Kalibierprotokolle von beiden, und die zeigen, dass die Produktspezifikation von FLUKE noch weit mehr getoppt wird! Schade, dass es sowas nicht mehr gibt! Die Geräte kommen haarscharf an ein 287/289 ran, wenn man Logging nicht braucht. Sind aber weit günstiger gewesen.- Die Geräte haben beim Einsatz im Hause eine geringe Drift. Die sind ja auch nicht für den Service gedacht. Fazit: Wenn man die Gelegenheit hat, eins in Europa zu ergattern, dann lohnt die Anschaffung auch selbst noch wenn es gebraucht, aber eben noch nicht runtergehunzt ist. Bloß zum Kalibrieren würde ich es dann schon mal geben wollen.
Vielen Dank für all die Rückmeldungen. Thomas D. schrieb: > Fazit: Wenn man die Gelegenheit hat, eins in Europa zu ergattern, dann > lohnt die Anschaffung Das kann ich 1:1 unterschreiben! Ich hab 2007 ein 189er neu aus den USA importiert und irgendwann mal auf Willhaben ein 187er um 200€ bekommen (neuwertig, top Schnäppchen). Mikrowilli schrieb: > Soeweit ich mich erinnere, klagten sie hauptsächlich über die geringe > Batteriestandzeit; Ja, die ist bei den beiden Typen 187/189 nicht besonders gut. Ich verwende Eneloop AA-Zellen und muss diese alle paar Monate aufladen. Marek N. schrieb: > Ein Multimeter, was booten muss! WTF!? Das scheint eine neue Krankheit bei Geräten zu sein. Überall muss ein fettes Betriebssystem rein. Die JBC-Stationen brauchen auch länger zum Booten als zum aufheizen der Spitzen! Johannes O. schrieb: > Allgemein ist die Frage, ob ein solches Multimeter für Lehrzwecke > zielführend ist. Wieso soll ich den Schülern etwas minderwertigeres zur Verfügung stellen? Die sollen doch wissen, was solche Geräte können können und wie viel Mist man in diesem Markt kaufen kann. Johannes O. schrieb: > aber sie machen ggf > an manchen Stellen die Arbeit zu einfach Man kann den Schülern ja dennoch andere Messmethoden, vor allem dann mit dem Oszilloskop beibringen. Je nach Aufgabenstellung macht aber ein vernünftiges DMM schon Sinn und vor allem Freude. Jörg R. schrieb: > Was nutzt die Funktion wenn das DMM auf A steht und die Messleitungen > für A stecken und Du pennst Naja, es reduziert halt die Wahrscheinlichkeit einer Fehlbedienung. Ausschließen kann man dadurch auch nix - auch nicht, wenn die Buchsen verschlossen werden. Jörg R. schrieb: > Karl Z. schrieb: >> * Fluke 87V: scheint mir wesentlich minderwertiger als das Fluke 187 > > Klingt auch an den Haaren herbeigezogen, oder woran machst Du das fest? An dem fehlenden Gummigehäuse und am fehlenden Doppel-Display. Fast Min/Max fehlen auch - eine sehr praktische Funktion. Ich werde nun einmal das Brymen BM869s ausprobieren. https://www.welectron.com/Brymen-BM869s-Multimeter_1 Es scheint rundum sehr gut bewertet zu sein und dem Fluke 187 recht nahe zu kommen. Absolute Genauigkeit spielt für den Unterricht eine untergeordnete Rolle. Einzige Mankos bisher aus Datenblättern: 9V-Blockk statt AA-Zellen und PWM-Messung nur mit 5V TTL-Signalen - dem werd ich noch auf den Grund gehen. Sollte das Brymen nicht zufriedenstellend sein, wovon ich nicht ausgehe, dann wird es halt ein einfaches Fluke 175.
Karl Z. schrieb: > Ich werde nun einmal das Brymen BM869s ausprobieren. Das EEVBlog Multimeter ist ein Brymen und hat Bugs über Bugs. Dann doch lieber Gossen oder Fluke. Die sind sicherlich auch langlebiger.
Johann schrieb: > Das EEVBlog Multimeter ist ein Brymen und hat Bugs über Bugs. > Dann doch lieber Gossen oder Fluke. Die sind sicherlich auch > langlebiger. Das verbuggte Gerät vom EEVBlog ist das 121GW von UEI Test Instruments, vom gebrandeten Brymen BM235 habe ich nie etwas schlechtes gelesen
Karl Z. schrieb: > Jörg R. schrieb: >> Karl Z. schrieb: >>> * Fluke 87V: scheint mir wesentlich minderwertiger als das Fluke 187 >> >> Klingt auch an den Haaren herbeigezogen, oder woran machst Du das fest? > > An dem fehlenden Gummigehäuse und am fehlenden Doppel-Display. Fast > Min/Max fehlen auch - eine sehr praktische Funktion. Das 87V hat einen Schutzbumper. Doppeldisplay, ok, den hat es nicht. Wäre für mich aber auch nicht ausschlaggebend. Was verstehst Du unter Fast Min/Max? Und das BM869s kann das? Ich denke dass 869 ist ein gutes Gerät. Ich denke aber auch dass Du voreingenommen gegen das 87V bist. Es ist wohl einer der Klassiker unter den Handmultimetern. Karl Z. schrieb: > Sollte das Brymen nicht zufriedenstellend sein, wovon ich nicht ausgehe, > dann wird es halt ein einfaches Fluke 175. Die Entscheidung könnte ich aufgrund deiner Kommentare nicht nachvollziehen, unabhängig davon dass es einige von Dir im Eröffnungsthread geforderte Specs nicht erfüllt.
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Jörg R. schrieb: > Was verstehst Du unter Fast Min/Max? Und das BM869s kann das? Die 187/189er können Impulse von 250us für min/max/avg erfassen! Das ist sehr nett bei PWM oder transienten Störungen. Das BM869s kann dies mit Pulsen von min. 1ms Dauer. Jörg R. schrieb: > Ich denke aber auch dass Du > voreingenommen gegen das 87V bist. Es ist wohl einer der Klassiker unter > den Handmultimetern. Preis/Leistung passt für mich hier nicht zusammen. Das 187er war damal unwesentlich teuerer und dennoch viel besser. Jörg R. schrieb: > Die Entscheidung könnte ich aufgrund deiner Kommentare nicht > nachvollziehen, unabhängig davon dass es einige von Dir im > Eröffnungsthread geforderte Specs nicht erfüllt. Meine Specs waren ja nicht eine Forderung, sondern eine Auflistung der Dinge, die ich am 187/189er sehr schätze. Das 175er wäre halt einfach ein normales solides DMM. Ein 87V wird preislich vermutlich nicht drin sein. LG, Karl
Karl Z. schrieb: > Jörg R. schrieb: >> Was verstehst Du unter Fast Min/Max? Und das BM869s kann das? > > Die 187/189er können Impulse von 250us für min/max/avg erfassen! Das ist > sehr nett bei PWM oder transienten Störungen. Wenn ich solche Impulse reproduzierbar erfassen möchte nehme ich ein Oszilloskop. Karl Z. schrieb: > Jörg R. schrieb: >> Ich denke aber auch dass Du >> voreingenommen gegen das 87V bist. Es ist wohl einer der Klassiker unter >> den Handmultimetern. > > Preis/Leistung passt für mich hier nicht zusammen. Das 187er war damal > unwesentlich teuerer und dennoch viel besser. Du vergleichst das 87V mit heutigen Preis mit dem 187/189er von damals. Da hatte das 87x auch noch einen anderen Preis. Zum Vergleich müsstest Du daher das 289er nennen, und das kostet um die 650,- Euro. Karl Z. schrieb: > Meine Specs waren ja nicht eine Forderung, sondern eine Auflistung der > Dinge, Sehe ich anders, wenn ich deiner Formulierung richtig interpretiere: Karl Z. schrieb: > Ich soll ein Schullabor für Elektroniker ausstatten, und würde den > Schülern all diese Features vergönnen. Weshalb auch sonst solltest Du die Specs ausführen?
Also ich weiß nicht. Für Schüler so ein teures Gerät, von dem sie nur 10% der Funktionen nutzen werden? Du bist zu gut für diese Welt. Wenn es unbedingt Fluke sein muss, nimm ein 17B, gibt es in der Bucht an 100 €.
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