Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Selbstbau CNC-Fräse - kompletter Eigenbau, fertige Projekte etc?


von Chris (Gast)


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Hallo zusammen,

ich hätte gerne eine CNC-Fräse, aus Kostengründen gerne im Selbstbau. 
Gefräst werden soll auf einer Arbeitsfläche von etwa bis zu 1200x600mm 
(1000x500 reicht notfalls auch).

Bearbeitet werden soll zu 98% Holz. Alu wird eher selten vorkommen und 
wenn dann doch mal kann ich mit kleiner Zustellung, Trockenfräsen und 
dem damit verbundenen erhöhten Fräserverschleiß ganz gut leben (für den 
Fall, dass sich der Aufbau nicht für die Verwendung von 
Kühlschmiermitteln etc. eignet)

Von der Genauigkeit würde mir schon eine MPCNC genügen, allerdings ist 
mir da die mögliche Zustellung / Vorschub in Holz dann doch zu 
eingeschränkt.

Kosten darf das Ganze 1000-1500€, bei exorbitant höherer Stabilität auch 
etwas mehr.

Jetzt stehe ich ein bisschen vor der Frage komplette Eigenkonstruktion 
oder doch lieber ein Nachbau. Einerseits würde  mir wahrscheinlich schon 
eine einfache Multiplexkonstruktion reichen und preislich 
entgegenkommen, andererseits gibt es dann letztendlich doch soviel 
Kleinkram zu beachten, dass das in richtig viel Arbeit ausarten könnte.

Es gab vor Jahren mal aus der CNC-Ecke einen Blechkant-Bauteilesatz für 
wenn ich mich recht erinnere 1000,-€, ~300kg schwer und wohl echt gut zu 
gebrauchen. Ob es den überhaupt noch gibt habe ich auf Anhieb nicht 
gefunden, der letzte Stand war aber auch, dass der Satz erheblich viel 
teurer geworden ist.

Kürzlich hat Unclephil (Youtube) seine Pläne zur Volksfräse 
veröffentlicht, ganz nett aber so richtig sicher bin ich noch nicht, ob 
das das Richtige wäre. Beispielsweise basieren die Führungen auf 
unterstützen Stahlwellen, der Setanbieter für Führungssets aus DE dürfte 
auch nur die übliche Chinaware anbieten, allerdings bekommt man in China 
für das Geld eben auch schon 20er Führungsschienen samt Wagen. Ob das 
nicht die bessere Wahl gewesen wäre?
Über den Riemenantrieb kann man sich streiten, für Holz reicht er aber 
bestimmt.

Gibt es weitere gut dokumentierte Projekte, wo es ggf. komplizierter zu 
fertigende Teile wie bei der Volsfräse die Portalwangen etc. vielleicht 
schon fertig zu kaufen gibt?

Was würdet ihr machen?

von Anregung (Gast)


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Völlig mal MaslowCNC anschauen wenn Holz und Groß und simpel die 
Anforderungen sind. Ist mal ein anderes Konzept und 2x3m sind überhaupt 
kein Problem...

von Max M. (afran)


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Ein Kollege hat gute Erfahrungen mit der Mostly Printed CNC (MPCNC) 
gemacht:

- https://docs.v1engineering.com/mpcnc/intro/

Die mechanischen Teile sind gut zu beschaffen, die Plastikteile kann man 
mit einem 3D-Drucker selbst drucken oder drucken lassen.

Günstige Materialkosten und man lernt beim Bau das Gerät genau kennen. 
Klar, ist nicht unbedingt die Lösung von der Stange – aber das muss 
nicht schlecht sein.

von Rainer S. (enevile) Benutzerseite


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Gestern ist die Volksfräse von Uncle Phil Online gegangen.
https://www.youtube.com/watch?v=SHkg9Vum_pA
https://www.unclephil.de/volksfr%C3%A4se-vf1/

von Chris (Gast)


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Danke,

MaslowCNC kannte ich nicht, witzige Idee aber richtig ernstnehmen ... 
naja.
MPCNC habe ich bereits selber erwähnt, ist mir bei der gewünschten Größe 
soweit ich weiß zu wabbelig. 3mm Zustellung mit einem Minifräser und ein 
bisschen Vorschub - das ist doch mehr kratzen als fräsen :D

Uncle Phil habe ich auch bereits erwähnt, das Ding ist mir bekannt. Sehe 
da noch 1-2 Dinge dir mir nicht so gut gefallen und wollte mich halt 
nochmal umhören ob jemand weitere Projekte in die Richtung kennt, zu 
denen man alle nötigen Daten bekommt. Ansonsten ist die bis jetzt der 
Favourit, insofern ich nicht auf den Geschmack des vollständigen 
selberkonstruierens komme.

von Gästle (Gast)


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Chris schrieb:
> Es gab vor Jahren mal aus der CNC-Ecke einen Blechkant-Bauteilesatz für
> wenn ich mich recht erinnere 1000,-€, ~300kg schwer und wohl echt gut zu
> gebrauchen.

Das dürfte die GP10050 von Auracher Lasertechnik sein. Die gab es vor 
Jahren so für 5000€ als Basis-Bausatz zu kaufen. Dazu gab es auch 
Verstärkungssätze und weiteres Zubehör. Das ist eine wirklich gute 
Maschine für ihren Preis.
Aktuell kann ich dazu aber keine Möglichkeit zum Erwerb finden. Aber mit 
Zubehör bist du bei der ohnenhin gleich im Bereich von 10000€.

Für 1500€ wird das eine sehr sportliche Angelegenheit bei deinen 
Wünschen. Eine Konstruktion aus Multiplex, Riehmenantrieb und sehr 
einfachen Führungen (da gibt es auch diverse Selbstbauten) könnte für 
den Preis möglich sein. Frässpindel, Elektronik, Fräser und ähnliches 
wird aber auch wenn du ne billige Kress nimmst nochmals mindestens 500€ 
kosten.
Damit kannst Du dann Holz halbwegs fräsen (würde Deine Anforderung 
erfüllen). Ob und wie gut ggf. Alu oder andere NE-Metalle bearbeitet 
wreden können lässt sich aber vermutlich nur durch probieren 
herausfinden.

von 6040 (Gast)


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Chris schrieb:
> 1000x500 reicht notfalls auch

Wenn Du auch mit 600x400 auskommen könntest, wäre eine China 6040 CNC 
das Mittel der Wahl.
Mit meiner bin ich ganz zufrieden.
Für 1200€ Kugelumlaufspindeln, Hochfrequnezspindel und alles an 
Elektronik und Software um sofort loszulegen.

Entgegen langläufiger Meinungen geht aus Alu Fräsen damit ganz gut.
Wunder an Materialabtrag kann man nicht erwarten, aber ich würde die 
wieder kaufen.

von kai (Gast)


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Rainer S. schrieb:
> Gestern ist die Volksfräse von Uncle Phil Online gegangen.
> https://www.youtube.com/watch?v=SHkg9Vum_pA
> https://www.unclephil.de/volksfr%C3%A4se-vf1/


Älteres Projekt von Uncle Phil:
1
 ***
2
Mostly printed CNC So wird sie gebaut!
3
 ***

https://www.youtube.com/watch?v=KoWZsLcjerU

von 6040 (Gast)


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kai schrieb:
> Mostly printed CNC So wird sie gebaut!

Damit kann man bestimmt ganz super Keksteig oder Weichkäse fräsen.
Das ist so ziemlich die instabilste Konstruktion die ich je gesehen 
habe.

Ohne nennenswerten Vorschub ist das Materialzerstäubung die nur den 
Fräser stumpf macht und nicht Materialzerspanung.

Mit Laserkopf oder FDM mag sowas gehen, aber zur Zerspanung ist das doch 
Müll.

von M. P. (matze7779)


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Um da genauer Antworten zu können musst Du mehr zu den zu bearbeitenden 
Materialien sagen.

Ich hab ne MPCNC für den Flugmodellbau.
Fräse also Hauptsächlich Balsa und Pappel / Birken Sperrholz mit max 
6mm.
Fräser meistens 1,2mm bis 2mm.

Wenn Du natürlich eine 5cm dicke Eichenholzbohle mit 10mm Fräser 
bearbeiten willst....

von Maxe (Gast)


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Hab mir auch schon Gedanken dazu gemacht, speziell fuers Fraesen von 
Holz. Wenn man Moebel bauen moechte, reichen keine 50cm Arbeitsbereich.

Bei mir kommt dann noch ein Platzproblem dazu, die Fraese muesste sich 
bei Nichtgebrauch platzsparend an die Wand haengen lassen, am Besten ein 
Grundrahmen getrennt vom Portal.

Als Grundgestell heatte ich ein Rahmen aus Aluprofilen gewaehlt. 
Verstellbare Querstreben bilden dann das 'Maschinenbett'.

Zwei Loesungen habe ich angedacht. Die eine per Zahnstangenantrieb, d.h. 
auf beiden Seiten des Portals auf den Laengstraegern, die gleichzeitig 
als Fuehrung dienen, werden Zahnstangen angebracht. Der Antriebsmotor 
sitzt auf dem Portal.

Die zweite Loesung waere per Reibradantrieb, also eine angetriebene 
Gummirolle auf das Profil gepresst. Da gibt es natuerlich Schlupf, man 
muesste also die Position anderweitig messen und eine Regelung fuer die 
Positionierung vorsehen.

Der Vorteil solcher Konstruktionen waere, dass die Abmessungen gut 
skalieren. Ob man dann ein 50cm- oder 3m-Profil waehlt, waere egal, die 
sonstigen Teile genauso massiv bzw. filigran. Und leicht erweiterbar.

Riemenantriebe sind zwar auf dem Papier spielfrei, aber durch die 
Elastizitaet hat man eine kraftabhaengige Abweichung, je laenger der 
Riemen ist, desto staerker muss er vorgespannt sein, mit allen 
Implikationen.

von CNC-Fräser (Gast)


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Rainer S. schrieb:
> Gestern ist die Volksfräse von Uncle Phil Online gegangen.
> https://www.youtube.com/watch?v=SHkg9Vum_pA

"Ich habe damit schon Stahl gefräst ..." 03:00 min

Unseriöser geht kaum.

von CNC-Fräser (Gast)


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https://www.youtube.com/watch?v=cw1vMI9PzmA - 29:16

"Wenn man sich diese Fräse aus Holz baut, funktioniert die Fräse fast 
genauso gut ..."

von Oliver (Gast)


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Hast Du diese Selbstbaufräse schhon gesehen: 
https://www.youtube.com/playlist?list=PLuALDxqjV3FeupXobAGJ3YrrsSsW7h4Zn

Sie hat zwar nicht den von Dir angestrebten Arbeitsbereich, allerdings 
ist die Grundkonstruktion recht simpel und sollte sich gut skalieren 
lassen. Dazu gibt es zig weitere Videos, wo der Erbauer der Fräser auf 
die unterschiedlichsten Aspekte eingeht.

Als Material hat er sowohl Holz als auch Alu bearbeitet - ich finde, 
dass sich die Ergebnisse sehen lassen können,

von Oliver (Gast)


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Edit: Falscher Link: dieser enthält auch die weiterführenden Videos 
https://www.youtube.com/playlist?list=PLuALDxqjV3Feo8dUHxepOoYhP8S7KNVbe

von spanender Stefan (Gast)


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NIEMALS selber bauen!

Sobald du mehr als ein Gestell aus Holz willst mit einer Oberfräse (was 
durchaus legitim sein kann für einen Tischler zB.) ist es ein Verlust.

Dümmer wird man natürlich nicht, aber ich habe schon von einigen 
Fräsen-Bauern gehört dass sie schlussendlich entweder schlechter oder 
teurer ausgestiegen sind, und das mit unglaublichem Arbeitsaufwand.

Ist ja auch klar, wenn man bei 0 anfängt muss man jedes Schräubchen und 
jeden Kabelbinder zahlen, natürlich auch Spindel/Führungen/Jograd usw. 
alles sehr teuer.

Hier zB.
https://www.youtube.com/watch?v=q0RE-h1VDIg

Der Typ ist ein Genie und das Ergebnis beeindruckend, aber trotzdem ist 
so ein Bau sehr  aufwendig (man beachte den Werkzeugeinsatz) und 
benötigt Zeit+Erfahrung.
Und wie man zum Schluss im Video sieht, hat die Fräse noch Probleme.

Ähnliches gibt es von Marco Reps, auch sehr beeindruckend aber er sagt 
selber, dass der Bau (zu) teuer war, obwohl er Teile wie die Spindel 
gesponsert bekommen hat.

https://www.youtube.com/watch?v=zvqjIOG0fi0&list=PLZPFWkhB1V5QJjwx8qtymFwJNMB9vUmSW&index=7

Fairerweise, das sind beides keine "Käsefräsen" also schon an 
Industriemaschinen angelehnt, klar kann man das aus Schubladenauszügen 
und Gewindestangen billiger machen, ist dann halt keine "echte" CNC.

Ich würde mir entweder eine CNC ala Sorotec kaufen, wenn ich wenig Platz 
hätte oder eher komplexe/kleine Teile usw. machen würde.

Bei Platz würde ich aber jederzeit eine Industrie-CNC aus einem Betrieb 
kaufen, also eine richtige mit Gehäuse und 5-10kW Spindel.
Diese sind im Vergleich mit Hobbymaschinen oftmals sehr günstig 
(teilweise nur etwas über dem Metallwert).
Allerdings eher weniger über Ebay und Co. (dort absolut überbezahlt) 
sondern durch Mundpropaganda, also einmal alle Metallbauer in der 
Umgebung abklappern ob bald eine Maschine getauscht wird usw.

Arbeit muss man da natürlich auch hineinstecken, keine Frage aber mit 
Geschick hat man um 5k +/- eine fette Industrie CNC im Keller/Garage bei 
der alleine die Spindel eher das 2-3 fache gekostet hat.
Oftmals ist die Steuerung veraltet, kann man lösen es gibt inzwischen 
Umbausätze die zB. den geringen Speicher alter Geräte umgehen indem sie 
die Daten puffern und stückweise "verfüttern".
Infos gibts im Netz...

Alles hat Vor und Nachteile, aber bevor ich Geld in einen Eigenbau oder 
eine Chinafräse stecke lieber gleich ranklotzen und dann wirklich 
etwas haben.

von Chris (Gast)


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Gästle schrieb:
> Das dürfte die GP10050 von Auracher Lasertechnik sein. Die gab es vor
> Jahren so für 5000€ als Basis-Bausatz zu kaufen

Oh, das kann sein und dennoch war der "Einführungspreis" damals ein ganz 
Anderer. Vielleicht lässt mich meine Erinnerung im  Stich und es waren 
2000,- Euro (nur Blechteile), mehr aber nicht.
Aber selbst wenn es die noch gäbe sind mir die Kosten dafür, dass der 
Arbeitsbereich dann eigentlich etwas zu klein ist, zu hoch.

6040 schrieb:
> Wenn Du auch mit 600x400 auskommen könntest

Leider nein

M. P. schrieb:
> Um da genauer Antworten zu können musst Du mehr zu den zu bearbeitenden
> Materialien sagen.

Hauptsächlich weiches Leimholz & Birke / Buche - Multiplex. Alles andere 
ist Optional und egal, wenn es dann mal wieder länger dauert und der 
Fräserverschleiß hochgeht.

CNC-Fräser schrieb:
> Rainer S. schrieb:
>> Gestern ist die Volksfräse von Uncle Phil Online gegangen.
>> https://www.youtube.com/watch?v=SHkg9Vum_pA
>
> "Ich habe damit schon Stahl gefräst ..." 03:00 min
>
> Unseriöser geht kaum

Naja, hat er - je nachdem was man unter fräsen versteht. Ist nicht 
zielführend Unseriösiät zu unterstellen, das ganze ist ein Hobbyprojekt 
in einer Hobbywerkstatt und die Pläne sind komplett kostenlos. Man muss 
keine Teile bei den Anbietern von bestimmten Teilesätzen dazu kaufen.

Auch bis mir wird das Ding nicht mehrere Arbeitstage am Stück 
durchrennen. Ich suche halt was, was die möglichen Leistungsdaten der 
MPCNC deutlich übersteigt ohne den Anspruch zu haben die Leistungsdaten 
einer Industriemaschine zu erreichen.

6040 schrieb:
>> Mostly printed CNC So wird sie gebaut!
>
> Damit kann man bestimmt ganz super Keksteig oder Weichkäse fräsen.
> Das ist so ziemlich die instabilste Konstruktion die ich je gesehen
> habe.

Ich glaube die MPCNC ist für Hobby schon gar nicht so übel, wenn man die 
Arbeitsfläche klein und die zu bearbeitenden Holzarten weich hält und es 
nicht auf die letzten hundertstel ankommt. Der Skalierbarkeit sind halt 
Grenzen gesetzt

Oliver schrieb:
> Hast Du diese Selbstbaufräse schhon gesehen:
> https://www.youtube.com/playlist?list=PLuALDxqjV3FeupXobAGJ3YrrsSsW7h4Zn
>
> Sie hat zwar nicht den von Dir angestrebten Arbeitsbereich, allerdings
> ist die Grundkonstruktion recht simpel und sollte sich gut skalieren
> lassen. Dazu gibt es zig weitere Videos, wo der Erbauer der Fräser auf
> die unterschiedlichsten Aspekte eingeht.
>
> Als Material hat er sowohl Holz als auch Alu bearbeitet - ich finde,
> dass sich die Ergebnisse sehen lassen können,

Tatsächlich hatte ich die wieder vergessen. Muss aber auch sagen, dass 
das feststehende Portal seine Vorteile haben mag aber bei einem 
geforderten Y-Verfahrweg von 120cm wird es in dieser Bauweise schnell 
recht platzintensiv.

spanender Stefan schrieb:
> Alles hat Vor und Nachteile, aber bevor ich Geld in einen Eigenbau oder
> eine Chinafräse stecke lieber gleich ranklotzen und dann wirklich
> etwas haben.

Unter einer fetten Industrie-CNC verstehe ich solche Monster mit 
Schwalbenschwanzführung und nachgerüsteten Antrieben. Ich will doch nur 
ein bisschen Holz fräsen und hier keine Fertigungsanlage mit 
Schichtbetrieb aufbauen :) Platz ist da, aber nicht massig und ich 
möchte jetzt nicht ein weiteres Nebengebäude um die Fräse herumbauen 
müssen.

von kai (Gast)


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Onefinity CNC?
(angeblich besoders benutzerfreundlich, ordentlich groß und sieht auch 
stabiler aus als die MPCNC)
https://www.youtube.com/watch?v=zucpeB1AVb0


Die MPCNC dürfte so ziemlich die günstigste CNC-Maschine in der Größe 
sein. Wenn man das "Maschinchen" kennt und damit umzugehen weiß, sollte 
sie im Hobbybereich gute Dienste leisten.

von michael_ (Gast)


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Chris schrieb:
> Tatsächlich hatte ich die wieder vergessen. Muss aber auch sagen, dass
> das feststehende Portal seine Vorteile haben mag aber bei einem
> geforderten Y-Verfahrweg von 120cm wird es in dieser Bauweise schnell
> recht platzintensiv.

Vermutlich willst du Schwibbogen machen.
Schau dich doch da mal bei Kollegen um.
Wenn du viel Geld hast, mach auf Laser.
Sieht hübsch aus mit den dunklen Rändern.

von Wolfram R. (Gast)


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spanender Stefan schrieb:
> NIEMALS selber bauen!

100% Zustimmung!

Zumal die erste Fräse sowieso ein Griff ins Klo wird. Mit viel Glück 
wird das ein besseres Funktionsmodell. In der Praxis stellt sich dann 
schnell heraus, dass so eine Schaukelkiste zu nichts zu gebrauchen ist. 
Ebay ist voll mit solchen Klapperkisten. Erst gar nicht mehr fertig 
gebaut, weil man gemerkt hat, dass eine Fräse ganz bestimmte 
Anforderungen an die Stabilität des Aufbaus stellt. Erst die 2. oder die 
3. Fräse wird dann was. Zu doppelten und vierfachen Kosten, versteht 
sich.

Wenn schon, dann eine bewährte Maschine nachbauen. Das Teil von 
Unclephil erscheint mir als der Versuch, mit sehr wenig Geld etwas 
halbwegs vernünftiges für die Holzbearbeitung auf die Beine zu stellen. 
Zumindest hat sich da jemand sehr viel Arbeit gemacht. Allerdings würde 
ich mir das Teil vorab unbedingt in Natura anschauen wollen, mal überall 
dran wackeln und drücken und das Teil im praktischen Fräsbetrieb sehen. 
Bei einem solchen neuen Projekt muss man aber auch nicht der erste sein, 
um sich dann mit den ganzen Kinderkrankheiten rum ärgern zu müssen. 
Schnell gibt es eine überarbeitete Version und schon hat man eine Gurke, 
die keiner mehr haben will.

Grundsätzlich gilt: Je größer die Verfahrwege, um so stabiler und 
schwerer muss die Maschine sein - und zwar im Quadrat. 1200x600mm und 
1000-1400 Euro kann man gleichsetzen mit der Quadratur den Kreises. Es 
wird ein Schuh draus, wenn man hinten eine halbe Null anhängt.

Wobei ein Anforderungsprofil immer wieder auffällt: 95% Holz, 3% Alu und 
2% Stahl. Das wird nichts. Bleibe bei 100% Holz, dann kann eine Maschine 
rel. leicht und rel. preisgünstig werden.

von Chris (Gast)


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michael_ schrieb:
> Chris schrieb:
>> Tatsächlich hatte ich die wieder vergessen. Muss aber auch sagen, dass
>> das feststehende Portal seine Vorteile haben mag aber bei einem
>> geforderten Y-Verfahrweg von 120cm wird es in dieser Bauweise schnell
>> recht platzintensiv.
>
> Vermutlich willst du Schwibbogen machen.
> Schau dich doch da mal bei Kollegen um.
> Wenn du viel Geld hast, mach auf Laser.
> Sieht hübsch aus mit den dunklen Rändern.

Nein, es geht schon um größere Materialtärken und die dritte Dimension.
Aber der größere Laser steht auch noch auf dem Plan, schon der K40 macht 
echt Spaß :)

Wolfram R. schrieb:
> Grundsätzlich gilt: Je größer die Verfahrwege, um so stabiler und
> schwerer muss die Maschine sein - und zwar im Quadrat. 1200x600mm und
> 1000-1400 Euro kann man gleichsetzen mit der Quadratur den Kreises. Es
> wird ein Schuh draus, wenn man hinten eine halbe Null anhängt.
>
> Wobei ein Anforderungsprofil immer wieder auffällt: 95% Holz, 3% Alu und
> 2% Stahl. Das wird nichts. Bleibe bei 100% Holz, dann kann eine Maschine
> rel. leicht und rel. preisgünstig werden.

Soweit ich das im Kopf behalten habe ist die Fräse von UP auf 100x50cm² 
Bearbeitungsfläche gebaut. Das ist ja schon fast was ich wollte. Laut 
seinen Angaben hat ihn der Spaß nicht ganz 1000,- Euro gekostet. Keine 
Ahnung ob mit oder ohne Spindel. Aber eine brauchbare Chinaspindel mit 
FU oder eine kleinerer Suhner Fräsmotor oder was auch immer sowie der 
Zukauf der Alu-Frästeile statt selber zu fräsen werden die Kosten jetzt 
nicht exorbitant in die Höhe treiben.

2% Stahl war aber nicht meine Aussage. Das brauche ich nicht - oder 
doch?Wenn ich 120cm Stahl überfräsen könnte könnte ich mir auch gleich 
was richtig stabiles bauen :)
Nein, das ist wirklich nicht der Anspruch. Wie gesagt, es geht um Holz. 
Für Alu hätte ich gerade nichtmal einen Anwendungsfall. Und wenn doch 
mal ausnahmsweise: wenn ich mich recht erinnere hat UP seine 
Portalwangen auf einer 100x50cm² MPCNC "gefräst". Man darf also 
erwarten, dass man das mit der stabileren Volksfräse und viel Zeit 
notfalls schonmal machen kann.

Aber wie eingangs erwähnt bin ich nun nicht hier um die Volksfräse in 
den Himmel zu loben sondern auch um mal zu schauen, ob es noch mehr 
Projekte mitsamt Plänen gibt, die irgendwo in diese Richtung gehen, 
vielleicht mit anderen Linearführungen und komplett KUS.

von Ro n. (rwth2212)


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Hi

die Kosten von 1000euro bei der Volksfräse sind inkl. Spindel und 
Umrichter.

Für deine Zwecke (wenn ich das richtig zwischen die Zeilen 
interpretiere) würde sie allemal ausreichen, stabil und schnell genug 
sein.
Genau so wie sie gebaut ist. Mit Zahnriemen und mit den genannten 
Führungen.

Das Teil mit Kugelumlaufspindeln zu realisieren kostet auch nicht soo 
viel mehr. Da bleibst immer noch in deinem 1500euro Rahmen.

Stärkere Führungen zu verbauen bringt kaum etwas. Wenn du da wirklich 
eine Verbesserung willst dann musst auf Schienen mit Laufwagen 
umsteigen. Allerdings machen die vermutl auch nur wirklich Sinn wenn man 
die Unterkonstruktion dann auch deutlich anders gestaltet.

Ich denke das ganze Ding ist so wie es erdacht wurde rel. stimmig.

Die Konstruktion von UP ist schon "alt" wurde schon von einigen 
nachgebaut und die oben erwähnten Kinderkrankheiten sind kein so grosses 
Thema mehr.
Wart mal noch paar Wochen dann wird es da noch sehr viel mehr Feedback 
geben...

Und lass dich nicht entmutigen von den ganzen Miesepetern hier.
Deine Anforderungen sind nicht so realitätsfremd das sie unerfüllbar 
wären.
Und mit ein bissl Vorüberlegung und Recherche wirst du ein für dich 
zufriedenstellendes Ergebnis zustande bringen.

von CNC-Fräser (Gast)


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Chris schrieb:
> wenn ich mich recht erinnere hat UP seine
> Portalwangen auf einer 100x50cm² MPCNC "gefräst".

Tja, die heutige Youtube-Generation. Glaubt alles, was dort zu sehen 
ist. Glühlampen, die von selber brennen, Lüfter die von selber laufen - 
überall verfügbare "Freie Energie" ist das Zauberwort.

Da wird auf einer besseren Käsefräse mit Zahnriemenantieb aufs 
hundertstel in Alu gefräst. Und Stahl ist natürlich auch kein Problem. 
Das Ganze wird dann noch kostenseitig kleingerechnet. Wie in der großen 
Politik. Hinterher kostet alles ein Vielfaches (Elbphilharmonie, BER, 
S21 usw.)

Aber mach mal, du musst deine eigenen Erfahrungen machen. Die eigenen 
Erfahrungen sind eh die besten Erfahrungen. Je schmerzhafter, je besser.

Wenn du die schmerzhaftesten Erfahrungen vermeiden möchtest, melde dich 
in Peters CNC-Ecke an und lass dir dort mal den Kopf waschen. Es lohnt 
sich.

von CNC-Fräser (Gast)


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Rainer S. schrieb:
> Gestern ist die Volksfräse von Uncle Phil Online gegangen.

Ro n. schrieb:
> Die Konstruktion von UP ist schon "alt"

Heutige Produkte scheinen sehr schnell zu altern.
Gestern online gegangen und heute schon "alt" ...

von Chris (Gast)


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CNC-Fräser schrieb:
> Tja, die heutige Youtube-Generation. Glaubt alles, was dort zu sehen
> ist. Glühlampen, die von selber brennen, Lüfter die von selber laufen -
> überall verfügbare "Freie Energie" ist das Zauberwort.

Tja, da habe ich mich scheinbar vertan. Es war eine kleine Sorotec. 
Dennoch ist das Ross auf dem du sitzt ganz schön hoch.

von Chris (Gast)


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CNC-Fräser schrieb:
> Ro n. schrieb:
>> Die Konstruktion von UP ist schon "alt"
>
> Heutige Produkte scheinen sehr schnell zu altern.
> Gestern online gegangen und heute schon "alt" ...

Das Ding ist schon eine Weile in der Entwicklung, steht schon ein paar 
Monate und wurde glaube ich auch von ein paar Betatestern nachgebaut.

von Ro n. (rwth2212)


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CNC-Fräser schrieb:
> Rainer S. schrieb:
>> Gestern ist die Volksfräse von Uncle Phil Online gegangen.
>
> Ro n. schrieb:
>> Die Konstruktion von UP ist schon "alt"
>
> Heutige Produkte scheinen sehr schnell zu altern.
> Gestern online gegangen und heute schon "alt" ...

Deshalb "alt" in Anführungszeichen.
Ich verfolge dieses Projekt schon länger. Das zieht sich bereits über 
viele Monate.
Damit meine ich, wie schon geschrieben, das diese Konstruktion bereits 
mehrfach aufgebaut wurde, abseits der Öffentlichkeit. Kinderkrankheiten 
sind hier nur wenige zu erwarten.

CNC-Fräser schrieb:
> Da wird auf einer besseren Käsefräse mit Zahnriemenantieb aufs
> hundertstel in Alu gefräst. Und Stahl ist natürlich auch kein Problem.
> Das Ganze wird dann noch kostenseitig kleingerechnet.

Sind wir hier beim lustigen "Interpretiere den Raum zwischen Zeilen und 
Buchstaben"?

Niemand hat über das Konstrukt je behauptet "Stahl ist kein Problem"
Niemand hat behauptet das Alu aufs Hunderstel genau zerspant werden kann 
damit.

Das Kostenargument haust auch einfach mal pauschal und ungeprüft raus 
ohne ansatzweise was darüber recherchiert zu haben.
Aber dann kommt bestimmt gleich die Arbeitszeitkeule oder sowas....

Der Fragende will HOLZ FRÄSEN. Wer da mit 100tel Millimetern anfängt ist 
doch schon von vornherein disqualifiziert für eine sachliche Diskussion.

Für Holz reicht das Konstrukt vom UP völlig aus.
Und je nach eigenen Ansprüchen (ja DAS IST DER KNACKPUNKT) kannst mit 
der Gurke durchaus auch Alu bearbeiten.

Wenn du wüsstest mit was für nem Konstrukt ich Alu zerkratze (ja ich 
will garnicht den Begriff zerspanen oder fräsen beanspruchen, das wär ja 
vermutlich Gotteslästerung)und mit welchen Genauigkeiten, dann würde 
dein Weltbild brennen.

CNC-Fräser schrieb:
> melde dich
> in Peters CNC-Ecke an und lass dir dort mal den Kopf waschen. Es lohnt
> sich.

Da kommt dann das gleiche Klientel wie hier elektronisch, nur aus der 
Mechanikecke. Wenn es nach denen geht dann kann mit allem was unter nem 
100k Bearbeitungszentrum im klimatisierten Raum angesiedelt ist, 
nichtmal nen Weihnachtsstern aus Styropor fräsen...

von Gelber Sack (Gast)


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Wolfram R. schrieb:
> spanender Stefan schrieb:
>> NIEMALS selber bauen!
>
> 100% Zustimmung!

Absoluter Quatsch.

von Dirk (Gast)


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Moin...

Schau dir doch das hier mal an:
https://www.behnke-engineering.de/cnc-fräse-kim/

Passt zum Budget und entspricht wohl deinen Vorstellungen.
Würde allerdings davon dann die KimPro oder hslt die KimUltra (komplett 
aus Alu) bauen.

Grüße
Dirk

von michael_ (Gast)


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Dirk schrieb:
> Schau dir doch das hier mal an:
> https://www.behnke-engineering.de/cnc-fräse-kim/

Der Verfahrensweg reicht nicht.

Chris schrieb:
>> Vermutlich willst du Schwibbogen machen.
>> Schau dich doch da mal bei Kollegen um.
>> Wenn du viel Geld hast, mach auf Laser.
>> Sieht hübsch aus mit den dunklen Rändern.
>
> Nein, es geht schon um größere Materialtärken und die dritte Dimension.
> Aber der größere Laser steht auch noch auf dem Plan, schon der K40 macht
> echt Spaß :)

Sicher 2,5D.
3D wirst du in dieser Dimension nicht bezahlen wollen.

Wir hatten einen Laser, der 12mm Sperrholz 200x250cm konnte.
Auch sowas möchtest du nicht bezahlen wollen.

von Ludwig D. (luzi)


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Ich kann "spanender Stefan (Gast)" nur Recht geben. Wenn Du eine 
CNC-Fräse benötigst um damit Teile zu fertigen, solltest Du sie kaufen.
Wenn Du Monate (oder eher plausibler ein zwei Jahre) mit dem Bau einer 
Fräse verbringen möchtest, die teurer ist als eine die Du kaufen und 
einsetzen kannst, ist nichts dagegen zu sagen.
Du wirst über kurz oder lang denselben Betrag für Werkzeuge, 
Spannmittel, Kantentaster, etc. ausgeben, den auch deine Fräse gekostet 
hat. Das geht Ratz-Fatz!

Ein Bekannter der Fahrwerksteile (Alu) und Spannten für seine 
Flugmodelle fertigt hat sich eine Sorotec Alu-Line im Bereich von ca. € 
5.000 plus eine wassergekühlte 2kW China-Spindel geholt. Er scheint mir 
damit glücklich zu sein. Er fräst allerdings regelmäßig Alu.

: Bearbeitet durch User
von Ro n. (rwth2212)


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Ludwig D. schrieb:
> Wenn Du Monate (oder eher plausibler ein zwei Jahre) mit dem Bau einer
> Fräse verbringen möchtest, die teurer ist als eine die Du kaufen und
> einsetzen kannst, ist nichts dagegen zu sagen.

Das ist schlicht Unsinn wenn man das Anforderungsprofil des 
Threaderstellers anschaut.

Nochmal:

Er möchte Holz fräsen.

und schreibt: Zitat

"Von der Genauigkeit würde mir schon eine MPCNC genügen, allerdings ist
mir da die mögliche Zustellung / Vorschub in Holz dann doch zu
eingeschränkt."

Hast du dir die MPCNC mal angeschaut ehe du hier deinen Senf abgibst und 
jemanden zustimmst der eine gebrauchte Industrie CNC für diese 
Anforderungen empfiehlt?

Er möchte Holz fräsen.
Dafür braucht man keine teuren Spannmittel.
Dafür braucht man auch keinen Kantentaster. Das mag kompfortabel sein 
aber notwendig ist es wohl keinesfalls. Kann man mit bissl Vorüberlegung 
und Fertigungsplanung vermeiden.

Wer 2 Jahre braucht um eine Fräse fuer dieses einfache 
Anforderungsprofil zu bauen der macht irgendwas falsch.

Das ist wie wenn man einen (gebrauchten) Porsche GT3 RS empfiehlt um 1km 
zum Einkaufen zu fahren, wo es ein Fahrrad auch tut.

von Chris (Gast)


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Ich denke auch wenn ich andere Projekte in dieser Klasse so sehe werde 
ich mich tatsächlich Richtung Volksfräse orientieren und mir das Ganze 
mal näher anschauen.

Ich sehe zumindest für mein Anforderungsprofil keine bedeutenden 
Schwächen, denen man nicht von vornherein etwas entgegenwirken oder was 
man im Nachhinein nicht noch verbessern könnte.
KUS-Mod soll ja noch kommen, falls es der Riemanantrieb doch nicht tut. 
Und wen ein PETG-Riemenhalter bricht drucke ich mir halt einen neuen und 
fräse mir anschließend einen aus Alu. Genauso wenn die Motorhalter es 
nicht machen sollten. Das sind alles Teile wo es nicht auf´s hundertstel 
ankommt, ist ja nun kein Verbrennermotor-Block.
Das Einzige, da es sich glaube ich durchgehend um 60x60mm-Profile 
handelt:  würde wahrscheinlich beim Grundrahmen gleich auf 120x60mm 
gehen. Das dürfte ja kein Vermögen mehr kosten. Stärkere Führungen kann 
man sich überlegen, müsste mal checken ob das mit dem Nutenabstand der 
Profile, dem Bohrbild der Wangen u.s.w. passt.

Ich sehe ja auch ein, dass es nicht optimal ist, die 
Führungs-Montageflächen nicht zu überfräsen. Aber nach Allem was ich 
bisher so mitbekommen habe, was das bei der Größe kosten mag, bin ich 
einfach nicht bereit das zu zahlen. Klar, sonst könnte ich auch gleich 
brutal starke Stahlprofile verschweißen (die verglichen mit Alu ja 
spottbillig sind), glühen und überfräsen lassen.

Aber nein, ich bin immer bisher damit gut gefahren zu überlegen was ich 
brauche und dann ein Limit abzustecken. Letzte Variante mit 
verschweißtem Stahl ist definitiv ein bisschen zu viel bzw. wenn ich 
irgendwann mal verlockt wäre viel Metall zu zerspanen, dann sicher nicht 
in diesen Dimensionen. Dann gibt es eine zweite, kleinere CNC, die dafür 
deutlich massiver ist.

Zubehör macht mir keine großen Sorgen und ich sage ja auch nicht, dass 
das gar nichts mehr kosten darf. Ein bisschen Kleinkram ist auch 
vorhanden, da ich noch eine ganz kleine, konventionelle Fräse rumstehen 
habe (Einhell wie auch immer, 60kg-Klasse, kaum Verfahrweg aber recht 
massiver Tisch).
Aber naja, Holz kann man notfalls auch auf eine Holzplatte spaxen. Um 
kein Vollalu-Bett kaufen zu müssen gehen sicher auch Nuten in 
MDF/HDF/Multiplex etc. mit Flachalu-Auflage. Oder sich ebenfalls aus 
Holz eine Vakuum-Spannplatte fräsen. Das seh ich jetzt erstmal nicht so 
eng.

von Chris (Gast)


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Kleine Ergänzung: habe bei der Volksfräse nur grob reingeschaut, wenn 
ich mir die Aluplatten vorgefertigt kaufe, die Profile gleich in 
passender Länge bestelle u.s.w. ist das definitiv selbst bei begrenzter 
Freizeit sicher kein Projekt von vielen Monaten.

von Wilfried (Gast)


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Hallo,
Ich finde diese Diskussion durchaus spannend.

Ich überlege mir auch eine Fräse zu bauen und habe deutlich weniger als 
5000€ zu Verfügung (Eher bei ~1000). Ziel ist es Holz zu bearbeiten und 
vielleicht Alu, damit ich die Fräse verbessern kann ;-). Also bevorzugt 
bei Alu Schraubenlöcher und Außenkontur. Bei dem, was mir bei der 
Holzbearbeitung vorschwebt, benötige ich ein bewegliches Portal, da ich 
auch Material von unten zuführen möchte um Zapfen /Zapfenlöcher zu 
erstellen.  Geschwindigkeit steht auch nicht im Vordergrund.

Bei mir steht der Spaß des Bauens im Vordergrund und bin mir im klaren, 
dass die Fräse in punkto Genauigkeit an eine fast Profimaschine nicht 
herankommt.
Ebenfalls dauert das ganze seine Zeit, was auch der Sinn des Projektes 
ist.
Hier solle es aber auch nicht um meine Pläne gehen.


Ich lese hier immer wieder, dass man die Finger vom Selbstbau lassen 
soll.
Was mir fehlt, sind die klaren Argument die dagegen sprechen. Was sind 
also die Fakten? Wo sind den eurer Meinung nach die Knackpunkte und 
welche Genauigkeit ist den zu erwarten. Die Genauigkeiten sind ja 
einigen offensichtlich zu gering. Wie sind die Genauigkeiten bei einer 
5000€ Maschine?

Warum ist es ein Problem wie bei der "Volksfräse" zu sagen das damit 
Stahl gefräst wurde. Da kommt es meiner Meinung nach immer auf die 
Ansprüche an.
(Geschwindigkeit und Genauigkeit) Und wir wissen doch bestimmt alle, das 
da auch nur ein Versuch war.

Ich freuen mich auf einen erhellenden Austausch.

viele Grüße
Wilfried

von Maxe (Gast)


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Wilfried schrieb:
> Warum ist es ein Problem wie bei der "Volksfräse" zu sagen das damit
> Stahl gefräst wurde. Da kommt es meiner Meinung nach immer auf die
> Ansprüche an.
> (Geschwindigkeit und Genauigkeit) Und wir wissen doch bestimmt alle, das
> da auch nur ein Versuch war.
Beim Zerspanen braucht man eine gewisse Spantiefe, sonst schafft es der 
Meisel nicht mehr ins Material. Man kann das durch schärfere Werkzeuge 
etwas kompensieren, ist aber trotzdem schnell am Limit. Schafft der 
Meisel es nicht ins Material, dann schabt er nur noch drüber, es findet 
praktisch kein Materialabtrag mehr statt und der Meisel wird stumpf. Zum 
Zerspanen braucht man also je nach Material und nach Meiselgeometrie 
eine Mindestkraft gegen das Werkstück und damit eine Mindeststeifigkeit. 
Problematisch sind dann auch Vibrationen. D.h. es reicht nicht, wenn ein 
Portal die Kraft aufbringt nachdem es schon 1mm nachgegeben hat. Also 
selbst dann, wenns auf die Genauigkeit nicht ankäme.
Über den Meisel hat man noch Spielraum, aber wenn der Meisel nachher so 
schmal wie eine Stecknadel ist... da geht die Standzeit gegen null.

von Wilfried (Gast)


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Schon mal ein kurzes Danke für die Info
Wilfried

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Wilfried schrieb:

> Ich lese hier immer wieder, dass man die Finger vom Selbstbau lassen
> soll.
> Was mir fehlt, sind die klaren Argument die dagegen sprechen. Was sind
> also die Fakten? Wo sind den eurer Meinung nach die Knackpunkte und
> welche Genauigkeit ist den zu erwarten. Die Genauigkeiten sind ja
> einigen offensichtlich zu gering. Wie sind die Genauigkeiten bei einer
> 5000€ Maschine?

Das Problem ist, dass man beim DIY einen Großteil der Erfahrungen selbst 
(neu) machen muss, die in ein kommerzielles Produkt bereits eingeflossen 
sind. Abhänging von den Vorkentnissen die jemand mitbringt (z.B. 
Ausbildung in einem Metall- oder Elektroberuf) zahlt man einiges an 
Lehrgeld und muss ggf. mehrere Iterationen einplanen. Dank Internet kann 
man dabei heute einige Abkürzungen nehmen, falls man nicht völlig 
beratungsresistent ist. Den Geradeausweg wird man aber sicherlich nicht 
im ersten Anlauf gehen...

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann - Been there, done that [1].

[1] http://www.ostermann-net.de/electronic/i_fraes.htm (Projekt von 
1996)

von Tany (Gast)


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Maxe schrieb:
> Man kann das durch schärfere Werkzeuge etwas kompensieren
oder man fährt mit über 20k über Material. bei Holz und Kunststoff geht 
aber noch, aber wer will Metall mit 20k rpm fräsen?

von Ro n. (rwth2212)


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Drehzahl hochdrehen ist glaub der falsche Ansatz.
Um da wieder auf die passende Schnittgeschwindigkeit zu kommen musst ja 
mit dem Vorschub hochgehen, was die Käsefräsen nicht so mögen.
Sonst wird der Span viel zu dünn und damit hast miese Wärmeabfuhr. --> 
Fräser wird zu warm, es klebt und schmiert.

Fuer Kunststoff schonmal total kontraproduktiv.

Die Zustellung zu verringern bzw sich da langsam ans Optimum ranzutasten 
ist denk eher der richtige Weg.

von Alex (Gast)


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Tany schrieb:
> wer will Metall mit 20k rpm fräsen?

Ich.

von Tany (Gast)


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Muss dafür einen Grund und Kohle haben, sonst bleibt dir ein schöner 
Traum...

von Schnittwert (Gast)


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CNC-Fräser schrieb:
> "Ich habe damit schon Stahl gefräst ..." 03:00 min
>
> Unseriöser geht kaum.

Natürlich kann man damit Stahl fräsen. Kommt immer auf die Strategie an 
und wie die Ansprüche an Geschwindigkeit und Maßhaltigkeit sind. :-) Man 
muss halt tiefer in die Trickkiste greifen als bei einer besseren 
Maschine (Wirbelfräsen nutzen, Schruppen und Schlichten). Trotzdem kann 
man mit einer Maschine in so einem Preisbereich natürlich nicht seriös 
sagen, dass sie für Stahl geeignet ist. Das wird immer - entschuldigt 
den Ausdruck - eher scheiße werden. Im Video sagt er, dass er die nicht 
für Stahl gebaut hat und nur weil alle es sehen wollten mal Stahl 
getestet hat und siehe da: als Ersatz für eine Feile wenn man mal ein 
Langloch braucht taugt es.

Bei Aluminium siehts anders aus. Da noch die richtige Strategie anwenden 
und es wird ein Schuh draus. Selbst so ne MPCNC kann da einiges leisten: 
https://www.youtube.com/watch?v=zefnrPRvc9Q&t=9s

Die Volksfräse wird bei Aluminium und bei Holz gute Resultate liefern. 
Gute Ausrichtung vorausgesetzt natürlich...

von Remo400 (Gast)


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Servus miteinander,

da ich selber am Überlegen bin mir eine CNC zu bauen bin ich bei den 
Recherchen auf diesen Thread gestoßen. Was bisher nicht als Möglichkeit 
erwähnt wurde war ein Selbstbau wie hier vorgestellt:

https://fraeserbruch.de/

Kosten dürften die allerdings je nach Größe eher jenseits der 2000,- 
liegen bis fertig.

Die Konstruktion von UP habe ich aus studiert. Was mir dort seltsam 
vorkommt:

Einerseits erklärt er das durch die niedrigen Portalwangen diese 
ausreichend stabil sind. Andererseits erhöht er aber durch ein Paar Füße 
die Höhe. Da wirken dann die Kräfte einer z.b. Kw Spindel halt auf die 
Füße. Irgendwie unlogisch für mich.

my 2 cents
Ernst

von Sven B. (scummos)


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Tany schrieb:
> Maxe schrieb:
>> Man kann das durch schärfere Werkzeuge etwas kompensieren
> oder man fährt mit über 20k über Material. bei Holz und Kunststoff geht
> aber noch, aber wer will Metall mit 20k rpm fräsen?

In jedem Thread über CNC-Maschinen derselbe Nonsens. Es ist cool, dass 
du einen Hintergrund in der professionellen Zerspanungstechnik hast (?), 
aber die Maßstäbe von dort sind in den Hobby-Threads schlicht sinnlos. 
Maschinen für siebenstellige Beträge sind nie vergleichbar dem, was 
man im Hobbykeller hat. Das invalidiert aber die Hobbykeller-Maschinen 
nicht automatisch.

Niemand hat an die 5k€-Maschinen den Anspruch, dass man da mit einem 25 
mm-Werkzeug bei 4000 mm/min irgendwelchen gehärteten Stahl zerhäckseln 
kann ohne dass irgendwas wackelt. Braucht keiner, interessiert keinen, 
ist irrelevant ob das geht. Entsprechend ist (sorry) der Beitrag des 
Profis in diesen Threads auch oft der nutzloseste, weil er offenbar 
keinerlei Erfahrung mit Maschinen dieser Art hat.

Für die meisten Privatpersonen ist "Metall" Aluminium. Das kann man mit 
20krpm hervorragend zerspanen, auch bei akzeptablen 
Schnittgeschwindigkeiten von 400-1000 mm/min. Das Ergebnis ist gut, die 
Maschinenzeit fast immer um ein vielfaches kürzer als die Zeit für 
CAD/CAM, Planung, Spannen, Einmessen und Werkzeuge wechseln.

von Bastler (Gast)


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Bin auch schon länger am Material sammeln um "irgendwann" einmal eine 
CNC zu bauen. Ich würde sie Stand heute aus Multiplex Platten bauen.
Ein der "Holzfräsen" welche mir richtig gut gefällt ist die hier:
https://www.youtube.com/channel/UCXNNQlUaDg9iUK4gCIgpgUA

von Chris (Gast)


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Also er wird die Volksfräse mit gegenüber dem Original minimal 
vergrößerten Abmessungen werden. Auch in der CNC-Ecke hat man gegen das 
Konzept beim gedachten Anwendungszweck nichts einzuwenden.

Eine Fräse rein aus Holz war auch schon mein Gedanke, allerdings sehe 
ich die Aluprofile schon im Vorteil

- Sollte man doch mal Kühlmittel einsetzen wollen ist das in Verbindung 
mit Holz suboptimal
- Diverse Ausrichtarbeiten können bei einer Holzkonstruktion unter 
Umständen mühseliger werden als mit so einem praktischen Aluprofilsystem
- Mit den Aluprofilen verringert sich die Bauzeit gegenüber Verenkungen 
mit Langlöcher fräsen, Löcher bohren  und Einschlagmuttern / Rampamuffen 
/ etc. einbringen.
- Ergänzungen, Umbauten, Recycling zu anderen Maschinen ist mit 
Aluprofil leichter zu bewerkstelligen

von Feil den U-Stahl (Gast)


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Problematisch sehe ich bei den aus Profilen zusammengeschraubten 
Maschinen das Ausrichten bzw. die Genauigkeit. Wenn da alle Schrauben 
lose sind, kann man die ganze Geometrie um mehrere! mm verschieben.

"Ziel der Ausrichtung ist es NICHT, alle Bestandteile einer Portalfräse 
rechtwinklig zueinander auszurichten. Es ist – salopp gesprochen – 
unbedeutend wie beispielsweise die Längsträger exakt zueinander stehen 
oder wenn die Portalwangen nicht im rechten Winkel zum Portalbalken 
stehen. Du hast Dein Ziel erreicht, wenn Du Dein Bestes gegeben hast."

https://fraeserbruch.de/leitfaden-ausrichtung

Erinnert mich an meine praktische Grundausbildung:

ICH: Meister, ich habe mein Bestes gegeben
MEISTER: Hol dir ein neues Stückle (rostiger U-Stahl) und fang nochmal 
von vorne an ...

von Feil den U-Stahl (Gast)


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Nachtrag: Das fängt schon mit den Alu-Profilen an, die man irgendwo 
bestellt und dort ablängen lässt. Die sind dann +/- 1mm (wenn es gut 
läuft) und dazu noch schief abgesägt. Und nicht selten auch noch krumm 
vom Strangpressen oder unsachgemäßem Transport oder Verladung.

Und wer bei den Alu-Profilen Längen- und Plantoleranzen im hundertstel 
mm Bereich und ebensolche engen Winkeltoleranzen vorgibt, wird schnell 
hören, dass es sich sein Zeug woanders beschaffen soll.

von MaWin (Gast)


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Feil den U-Stahl schrieb:
> Nachtrag: Das fängt schon mit den Alu-Profilen an, die man
> irgendwo bestellt und dort ablängen lässt. Die sind dann +/- 1mm (wenn
> es gut läuft) und dazu noch schief abgesägt. Und nicht selten auch noch
> krumm vom Strangpressen oder unsachgemäßem Transport oder Verladung.

Und, meinst du, dass der Hobbyist das mit Eisenhandsäge und Feile besser 
kann ?
(ja, der Metallbaumeister kann es mit Handsäge und Feile besser als es 
der Hobbyist selbst mit dem CNC Fräszentrum hinbekommt, der ist ja auch 
Meister).

> Und wer bei den Alu-Profilen Längen- und Plantoleranzen im hundertstel
> mm Bereich und ebensolche engen Winkeltoleranzen vorgibt, wird schnell
> hören, dass es sich sein Zeug woanders beschaffen soll.

Weil sich das Alu sowieso mit der Temperatur in der Länge ändert, passt 
das schon, man muss es halt passend temperieren

von Chris (Gast)


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Feil den U-Stahl schrieb:
> Nachtrag: Das fängt schon mit den Alu-Profilen an, die man irgendwo
> bestellt und dort ablängen lässt. Die sind dann +/- 1mm (wenn es gut
> läuft) und dazu noch schief abgesägt.

Dann beisse ich mich in den hintern, zücke das Kreissägeblatt für 
Aluminium, und spanne Profile, die gleich lang sein soll zusammen auf 
den Schiebeschlitten meiner Tischkreissäge :)

Allzu krumm wäre natürlich weniger schön. Da gilt es wohl den Anbieter 
gut zu wählen und mit PayPal zu bezahlen.

Beitrag #6563271 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6563273 wurde von einem Moderator gelöscht.
von otto72 (Gast)


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Schau dir doch mal dir rs-cnc 32 an, oder die root-cnc, die topscnc auf 
youtube oder die lowrider cnc.
Die Plastik monstrosity auf thingiverse ist das holzmonster.

Kommerzielle:
shapeoko
Carve-x
Onefinity
Longmill sience

Du findest das passende ohne Probleme denke ich

von Benni B. (Gast)


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Hey, ich baue meine CNC Fräsen auch selbst. Mit ein bischen know how 
zahlt man ein Drittel. Ich halte nichts von Alu Gestellen, sondern ich 
nehme Stahl. Für die vorgestellte Fräse brauche ich zur Herstellung 2 
Tage. Wenn man aber erst anfängt mit lernen und Teile bestellen, dauerts 
länger.

Gruss Benni

von Walter T. (nicolas)


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Eigentlich sind kleine Wackelfräsen für den Möbelbau nicht verkehrt, 
wenn man sie richtig einsetzt.

Wenn ich Möbel baue oder umbaue, fräse ich mit meiner kleinen Stepcraft 
Schablonen in Plexiglas oder Acrylplatten, und dann geht es mit der 
Oberfräse und Anlaufring an das Möbelstück. Das skaliert wunderbar.

(Das Plexiglas habe ich mal in großer Menge "geerbt", sprich: Bei einer 
Verschrottung gewonnen. Sollte es mir irgendwann ausgehen, nehme ich 
Hartfaserplatte - die ist deutlich billiger.)

von Benni B. (Gast)


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Stahl ist auch nicht viel teurer als Holz, wenn schon denn schon. Bei 
Stahl kann ich nen Schraubstock dranklemmen und kann hämmern. Wenn die 
Holzfräse, oder Alu irgendwann ausfällt, würde mich das Sparen ärgern.

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